Die Geschichte Pommerns - Kyra Inachin - E-Book

Die Geschichte Pommerns E-Book

Kyra Inachin

0,0

Beschreibung

Eine Geschichte Pommerns zu schreiben, von den Anfängen bis zur Gegenwart, ist eine Herausforderung. Diese besteht zum einen natürlich darin, akademisch gesichertes Wissen ansprechend und verständlich für ein breites Publikum darzustellen. Hinzu kommt andererseits der tiefe Einschnitt in der Landesgeschichte, den der Zweite Weltkrieg nach dem deutschen Überfall auf Polen verursacht hat. Vorpommern als der heute noch deutsche Teil der einst preußischen Provinz Pommern kann über weite Zeiträume nicht isoliert vom polnischen Teil betrachtet werden. Denn die Geschichte der gesamten Region war geprägt durch die Großstadt Stettin als dem wichtigsten politischen und wirtschaftlichen Zentrum. Und so richtet die Greifswalder Historikerin Kyra Inachin den Blick ganz bewusst auf beide Seiten der deutsch-polnischen Grenze, auch wenn Vorpommern den Schwerpunkt der Abhandlung bildet.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 324

Veröffentlichungsjahr: 2008

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Die

Geschichte

POMMERNS

Kyra T. Inachin

INHALT

Vorwort

Zur Ur- und Frühgeschichte

Slawenzeit

Landnahme und Stämme

Burgen und Kultstätten

Konflikte mit den Nachbarn

Wirtschaft, Kultur und Religion

Gründung des Territorialstaates

Christianisierung

Die Anfänge der pommerschen Herzogsdynastie

Bistümer und Klostergründungen

Kolonisierung des Reichslehens: deutsche Siedler und Assimilation der slawischen Bevölkerung

Der mittelalterliche Lehensverband

Städtegründungen und Hanse

Territoriale Zersplitterung und Aufkommen der Stände

Herzogliche Macht und Außenbeziehungen

Bündnispolitik im 15. Jahrhundert

Verhältnis zu Polen und Deutschem Orden

Übergang zum frühneuzeitlichen Staat

Ausbau der Landesherrschaft unter Bogislaw X.

Wirtschaftliche Struktur und Kultur

Kirchliche Verhältnisse in vorreformatorischer Zeit

Die Reformation und ihre Folgen

Ausgangslage, Förderer und Ausbreitung

Der Vertrag von Grimnitz 1529

Herzogliche Bündnispolitik

Die Landesteilung 1532 und Übergangsjahre

Die Kirchenordnung von 1534

Bildungswesen

Neuordnung der Landesverwaltung

Umgestaltung des Camminer Stifts

Die Söhne von Philipp I., Erbteilung 1569

Nordischer Siebenjähriger Krieg

Verhältnis Pommerns zu Brandenburg

Herrschaft der letzten Greifengeneration

Am Vorabend des Dreißigjährigen Krieges

Pommern im Dreißigjährigen Krieg

Wallensteins Truppen im Land

Besetzung durch schwedische und kaiserliche Truppen

Regelung der herzoglichen Nachfolge

Tod des letzten Greifenherzogs und Verwüstung Pommerns

Der Westfälische Frieden 1648

Unter brandenburgischer und schwedischer Herrschaft

Stettiner Grenzrezess 1653

Neue Herrschaft und Wiederaufbau

Wirtschaftliche und soziale Kriegsfolgen

Strategisches Interesse an Pommern

Finanz- und Steuerpolitik

Schwedisch-polnischer Krieg und Reichskrieg gegen Schweden

Innere Entwicklung der Teile Pommerns

Pommern im 18. Jahrhundert

Großer Nordischer Krieg

Entwicklung in den Städten und auf dem Land

Stände und Staat

Handel und Wirtschaft

Pommern und das Reich

Siebenjähriger Krieg

Pommern nach dem Krieg

Napoleonische Zeit

Französische Besatzung

Auf dem Weg zum Wiener Kongress 1815

Die preußische Provinz Pommern

Schwedisch-Pommern wird Neuvorpommern

Entwicklung der Wirtschaft

Modernisierung im 19. Jahrhundert

Ausbau der Infrastruktur

Konservatives Denken, Revolution von 1848 und Wahlverhalten

Im Kaiserreich

Die administrative Gliederung der Provinz

Landwirtschaft, Industrie und Verkehrswesen

Soziale Verhältnisse

Politische Parteien und Wahlen

Im Ersten Weltkrieg

Pommern in der Weimarer Republik

Die Novemberrevolution und die Folgen des Krieges

Verwaltung der Provinz

Entwicklung des Wirtschaftsraums

Verkehrs- und Energiewesen

Politik in der Provinz

Nationalsozialistische Diktatur und Zweiter Weltkrieg

Die Gleichschaltung

Der Gau Pommern

Widerstand gegen die NS-Diktatur

Wirtschaftliche Entwicklung

Der Zweite Weltkrieg

Besatzungszeit und Neubeginn

Das Kriegsende 1945 in Pommern

Das polnische Pommern 1945

Vorpommern als Teil der SBZ/DDR

Vorpommern 1952–1990

Vorpommern seit 1990

Nachwort

Zeittafel

Stammbäume der pommerschen Herzöge und Fürsten

Personenregister

Ortsregister

VORWORT

Den Namen Pommern erhielt das »Land am Meer« von seinen slawischen Bewohnern, den Pomoranen, die zwischen Oder und Weichsel siedelten. Im Norden begrenzte die Ostsee, im Süden Warthe und Netze ihr Siedlungsgebiet. Zu Beginn des 12. Jahrhunderts kam es in diesem Raum zur Herrschaftsbildung durch ein Geschlecht, das seit 1194 einen Greif im Wappen führte und sich beiderseits der Oder etablieren konnte. Nachdem der letzte Greifenherzog mitten im Dreißigjährigen Krieg gestorben war, teilten Schweden und Brandenburg das Herzogtum Pommern untereinander auf. Nach mehreren Kriegen und anschließenden Grenzverschiebungen wurde auf dem Wiener Kongress die preußische Provinz Pommern geschaffen, die mit kleinen Veränderungen bis 1945 existierte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Oder wieder zur Grenze. Der westliche Teil Pommerns wurde dem Land Mecklenburg-Vorpommern zugeordnet. Mit Wirkung vom 3. Oktober 1990 entstand schließlich das heutige Bundesland.

Die Landesverfassung vom 23. Mai 1993 nennt Mecklenburg und Vorpommern als gleichberechtigte Landesteile. Zu den Farben des Bundeslandes gehören die pommerschen Farben blau und weiß, und im Landeswappen findet sich der pommersche Greif.

Mecklenburg und Vorpommern besitzen zwar zahlreiche Gemeinsamkeiten, aber eben auch historisch bedingte Unterschiede. Das Zusammenwachsen und das Finden einer Landesidentität bleiben Aufgaben der hier lebenden Menschen. Dazu zählt auch die Rückbesinnung auf die jeweilige Geschichte.

ZUR UR- UND FRÜHGESCHICHTE

Am Ende der Eiszeit folgten die ersten Menschen den nach Norden ziehenden Rentierherden und kamen in das Gebiet der südlichen Ostseeküste. Durch den Klimawandel verbesserten sich die Lebensbedingungen derart, dass Sammler, Jäger und Fischer die waldreiche Region zu besiedeln begannen. Sie wurden sesshaft, betrieben Ackerbau und Viehzucht und bedienten sich ihrer selbst gefertigten steinernen Waffen. Die Bevölkerung wuchs und die Formen menschlichen Zusammenlebens erreichten das Niveau der Stammesbildung. Bodenfunde beweisen, dass die Bevölkerung bereits in der Bronzezeit mit ihren näheren und ferneren Nachbarn über Tauschhandel in Kontakt stand, vor allem, da die Bestandteile der Bronze – Kupfer und Zinn – nicht vor Ort vorhanden waren. Mit großer Kunstfertigkeit wurden Gegenstände, Werkzeuge und Geräte gefertigt. Als die Bronzeeinfuhr schwierig wurde, kam aus einheimischem Raseneisenstein verhüttetes Eisen in Gebrauch.

Mit wachsender Bevölkerungszahl bildeten sich germanische Stämme heraus. Der Fund von Gegenständen und Bernsteinschmuck lässt darauf schließen, dass sie weit reichende Handelsbeziehungen zu den Bewohnern der südlichen Zonen pflegten.

Mit der Expansion des römischen Weltreichs erwachte auch das Interesse der Römer an der südlichen Ostseeküste. Antike Autoren um die Zeitenwende nennen z.B. die Rugier. Römischer Einfluss ist z. B. an Schmuck, Geräten und kunsthandwerklichen Gegenständen erkennbar. Auch Münzfunde bestätigen regen Handelsverkehr.

SLAWENZEIT

Landnahme und Stämme

Zwischen dem 4. und 6. Jahrhundert n. Chr. verließen die Germanen ihre Siedlungsräume, um nach Süden und Westen abzuwandern. Archäologische Quellen lassen darauf schließen, dass nun aus östlicher Richtung slawische Stämme das größtenteils unbewohnte Gebiet besiedelten bzw. sich mit der verbliebenen germanischen Bevölkerung verbanden. Lediglich auf Rügen, am Stettiner Haff und weiter östlich entlang der Küste ist eine Siedlungskontinuität von der germanischen bis zur slawischen Zeit nachweisbar.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!