Die großen Western 132 - Frank Callahan - E-Book

Die großen Western 132 E-Book

Frank Callahan

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Beschreibung

Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen). Der Pfeil sirrte haarscharf an Bud Callengers Kopf vorbei. Der groß gewachsene Mann überwand die Schrecksekunde, ließ sich fallen, rollte einige Yards über den Boden und brachte das Gewehr in Anschlag. Bud drückte aber nicht ab, sondern starrte nur aus zusammengekniffenen Augen auf die schlanke Gestalt eines Indianers, der nun aus dem Buschwerk trat und den Bogen senkte. "Brauner Bär, du hast mich ganz schön erschreckt." Bud stand auf, schulterte das Gewehr und ging auf den Schwarzfuß-Häuptling zu, der die wulstigen Lippen zu einem breiten Grinsen verzog und den Weißen aus funkelnden Augen musterte. Der Chief sah einen ganz in Leder gekleideten, ungefähr dreißig Jahre alten Mann. Eine Biberfellmütze bedeckte den Kopf. Rote Haare lugten hervor. Bartgestrüpp bedeckte Oberlippe, Kinn und Wangen. "Du bist sehr leichtsinnig, Rotschopf. Wenn ich's gewollt hätte, wäre der Pfeil dir mitten ins Herz gedrungen!" Bud Callenger lächelte. "Ich weiß aber, dass du ein Meisterschütze bist, Brauner Bär. Ehrlich gesagt, ich rechnete mit keiner Gefahr, weil du und deine Stammesbrüder mich niemals töten würden." Das breitflächige Gesicht des Indianerhäuptlings verdüsterte sich. Alle Freundlichkeit erlosch in den dunklen Augen. "Das kann sich schnell ändern, Rotschopf. Meine Vettern sind voller Hass auf alle Weißhäutigen. Ich bin froh, dass ich dich getroffen habe. So kann ich dich warnen. Ich stehe in deiner Schuld, denn du hast mir vor vielen Monaten das Leben gerettet." Bud winkte ab. "Ach was", murmelte er. "Auch du hast mehrmals das Leben riskiert, mir zu helfen. Wir sind seit langer Zeit Blutsbrüder. Was ist geschehen? Du musst schwerwiegende Gründe haben, so zu reden!" Der Blackfoot-Chief senkte leicht

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Die großen Western – 132 –

Büffelgold

Frank Callahan

Der Pfeil sirrte haarscharf an Bud Callengers Kopf vorbei.

Der groß gewachsene Mann überwand die Schrecksekunde, ließ sich fallen, rollte einige Yards über den Boden und brachte das Gewehr in Anschlag. Bud drückte aber nicht ab, sondern starrte nur aus zusammengekniffenen Augen auf die schlanke Gestalt eines Indianers, der nun aus dem Buschwerk trat und den Bogen senkte.

»Brauner Bär, du hast mich ganz schön erschreckt.«

Bud stand auf, schulterte das Gewehr und ging auf den Schwarzfuß-Häuptling zu, der die wulstigen Lippen zu einem breiten Grinsen verzog und den Weißen aus funkelnden Augen musterte.

Der Chief sah einen ganz in Leder gekleideten, ungefähr dreißig Jahre alten Mann. Eine Biberfellmütze bedeckte den Kopf. Rote Haare lugten hervor. Bartgestrüpp bedeckte Oberlippe, Kinn und Wangen.

»Du bist sehr leichtsinnig, Rotschopf. Wenn ich’s gewollt hätte, wäre der Pfeil dir mitten ins Herz gedrungen!«

Bud Callenger lächelte.

»Ich weiß aber, dass du ein Meisterschütze bist, Brauner Bär. Ehrlich gesagt, ich rechnete mit keiner Gefahr, weil du und deine Stammesbrüder mich niemals töten würden.«

Das breitflächige Gesicht des Indianerhäuptlings verdüsterte sich. Alle Freundlichkeit erlosch in den dunklen Augen.

»Das kann sich schnell ändern, Rotschopf. Meine Vettern sind voller Hass auf alle Weißhäutigen. Ich bin froh, dass ich dich getroffen habe. So kann ich dich warnen. Ich stehe in deiner Schuld, denn du hast mir vor vielen Monaten das Leben gerettet.«

Bud winkte ab.

»Ach was«, murmelte er. »Auch du hast mehrmals das Leben riskiert, mir zu helfen. Wir sind seit langer Zeit Blutsbrüder. Was ist geschehen? Du musst schwerwiegende Gründe haben, so zu reden!«

Der Blackfoot-Chief senkte leicht den Kopf. Die langen schwarzen Haare, die von einem bunt bemalten Stirnband gebändigt wurden, zierten zwei Adlerfedern.

»Reite mit mir, Rotschopf, damit ich dir zeigen kann, was mich und meine Stammesbrüder so bewegt und den Hass auf die Bleichgesichter immer mehr anstachelt.«

Brauner Bär sah den Blutsbruder mit zwingendem Blick an.

»Stehst du noch im Sold der Blauröcke?«

»Ich bin noch immer Scout bei der Army. Und ich freue mich nach wie vor sehr, dass Frieden zwischen deinem Stamm und den Blauröcken herrscht!«

»Der Frieden ist in Gefahr, Bruder«, sagte der Chief ernst. »Vielleicht werden wir bald Feinde sein.«

Brauner Bär wandte sich nach diesen Worten ab, huschte zwischen die Büsche und führte kurze Zeit später einen gescheckten Mustang heraus. Der Pinto wieherte, als sich der Indianer auf seinen ungesattelten Rücken schwang.

Auch Bud Callenger kletterte in den Sattel seines hochbeinigen Rapphengstes.

Dem Armee-Scout brannten viele Fragen auf der Seele, doch er wusste nur zu genau, dass Brauner Bär von selbst darauf zu sprechen kommen musste.

Die Sonne brannte wie eine glühende Fackel vom wolkenlosen Himmel auf die Reiter, die über die endlos scheinende Prärie ritten. Weit in der Ferne ragte ein Gebirgszug auf. Er ähnelte dem Rücken eines vorsintflutlichen Ungeheuers.

Brauner Bär sah den Begleiter hin und wieder forschend von der Seite an, doch er erklärte nicht, was dieser Ritt zu bedeuten hatte.

Bud blieb ruhig, obwohl er ahnte, dass ihn Verdruss erwartete. Der dumpfe Druck im Magen nahm immer mehr zu. Und das war kein gutes Zeichen.

»Werden wir noch lange unterwegs sein?«, brach der Army-Scout nach einigen Meilen das Schweigen. »Weißt du, ich bin auf dem Weg nach Hammon Town und soll von dort eine Nachschubpatrouille zum Fort geleiten. Ich muss die Town bis heute Abend erreichen.«

Brauner Bär lächelte mit schmalen Lippen.

»Unser Ziel ist nicht mehr fern, Rotschopf«, antwortete er kehlig. »Es ist wirklich kein großer Umweg für dich.«

Bud Callenger entging nicht der lauernde Blick des indianischen Freundes, der dann aber wieder stur geradeaus blickte.

Callengers Augen verengten sich plötzlich, als er die zahlreichen dunklen Punkte am Horizont sah, die kreisten und sich immer wieder in die Tiefe stürzten.

Geier!

*

»By gosh«, murmelte Bud Callenger einige Minuten später. »Das ist ja schrecklich!«

Bud starrte auf die abgehäuteten Kadaver von mehr als hundert Büffeln, die im Präriegras lagen. Es roch nach Tod und Verwesung.

Über zwei Dutzend Geier hockten auf den abgeschlachteten Büffeln.

Einige Aasfresser erhoben sich mit trägem Flügelschlag und krächzten dabei misstönend. Andere Geier senkten sich nieder, um an dem reichlich gedeckten Tisch Platz zu nehmen.

»Büffeljäger!« Bud Callenger stieß das Wort wie einen Fluch aus.

Brauner Bär nickte bedächtig.

»Das Camp der Büffeltöter befindet sich einige Meilen entfernt. Es sind mehr als fünfzig Bleichgesichter, die der Herde folgen und aus sicherer Entfernung Tier um Tier abschlachten.«

Der Indianerhäuptling reckte drohend eine Faust in Richtung der Berge. Hass funkelte in seinen Augen.

»Die Büffeltöter nehmen uns die Nahrung für den Winter – nur wegen der Häute. Früher waren die Bisons so zahlreich wie das Gras auf der Prärie. Jetzt aber gibt’s immer weniger Tiere, die für uns das Leben bedeuten. Mein Stamm muss hungern, wenn den weißhäutigen Schlächtern nicht Einhalt geboten wird!«

Bud Callenger wusste nur zu genau, was die Büffel für die Indianer bedeuteten. Sie verwerteten nicht nur Fleisch und Fell, sondern nutzten auch die Sehnen für ihre Bogen und Knochensplitter für die Pfeile.

Es gab nicht viel anderes Wild in dieser Region, wenigstens nicht genügend, um mehrere hundert Blackfoot-Indianer in einem langen und kalten Winter überleben zu lassen.

Das alles wusste der erfahrene Scout. Er verstand daher den Hass auf die Weißen. Sie töteten die Bisons nur wegen der Häute, um schnelles Geld zu machen.

Es gab auch noch andere Stämme, die darauf warteten, dass die Büffelherde in ihre Stammesgründe zog.

»Was habt ihr unternommen?«, wollte Bud Callenger von seinem indianischen Blutsbruder wissen.

»Vier Stammesbrüder näherten sich friedlich den Büffeltötern, doch sie wurden ohne Vorwarnung erschossen«, antwortete der Häuptling dumpf. »Die Krieger sinnen nun auf Rache. Ich habe sie bisher nur mit Mühe von einem Angriff abhalten können.«

»Viele deiner Vettern müssten sterben, Chief«, erwiderte Bud Callenger ernst. »Die Büffeljäger haben weitreichende Gewehre, mit denen sie jeden Angriff abschlagen können.«

»Meine tapferen Krieger fürchten sich nicht vor den Donnerbüchsen der Bleichgesichter. Ich kann mehr als hundert Krieger gegen die Büffelschlächter führen. Wenn wir nachts angreifen, überrennen wir das Camp.«

Brauner Bär klang nicht sehr überzeugt.

»Warum redest du um den heißen Brei herum, Chief«, sagte Bud Callenger. »Du hast mich doch nicht nur geholt, mir die abgeschlachteten Büffel zu zeigen. Sag mir schon, was du von mir erwartest?«

»Kannst du’s dir nicht denken, Rotschopf?«

Der Armee-Scout nickte und starrte zu den Geiern hinüber, die auf den toten Büffeln wie eine Traube hockten und mit den scharfen Schnäbeln immer wieder in das Fleisch hackten.

»Die Armee kann euch nicht helfen«, sagte Bud. »Es gibt kein Gesetz, das das Töten der Büffel verbietet. Und solltet ihr meine Landsleute angreifen, dann müssen ihnen die Blauröcke sogar beistehen. Ich denke aber, dass dir das längst bekannt ist.«

Brauner Bärs Gesicht wirkte wie versteinert.

»Dann gibt’s Krieg. Uns werden sich andere Stämme anschließen, um die Büffeltöter zu vertreiben. Wir kämpfen ums Überleben. Ohne die Bisons sind wir verloren.«

Bud Callenger seufzte tief. Ihm wurde klar, dass er im Begriff war, sich eine ganze Menge Ärger einzuhandeln.

»Ich rede mit den Büffeljägern, Chief«, sagte Bud Callenger, obwohl er sich davon nicht viel versprach. »Vielleicht kann ich den Jungs klarmachen, was sie euch antun!«

Der wie erstarrt wirkende Körper des Chiefs entspannte sich. Sogar die Andeutung eines Lächelns teilte seine Mundwinkel.

»Ich geb den Büffeltötern eine Frist von achtundvierzig Stunden, unser Gebiet zu verlassen. Danach greifen wir an. Du solltest auch mit den Blauröcken reden, Bruder. Ich würde es sehr bedauern, wenn wir gegen sie das Kriegsbeil ausgraben müssten.«

»Captain Roy Bingham wartet nur darauf, euch an die Kehle zu springen«, antwortete Bud düster. »Seine Frau starb vor einigen Jahren an einem Apachenpfeil, als Bingham noch im Arizona-Territorium stationiert war. Seitdem hasst er alle Indianer. Mit seiner Hilfe können wir auf keinen Fall rechnen.«

»Ihr seid nur wenige Blauröcke«, erwiderte der Chief.

»Wir würden sehr rasch Verstärkung erhalten. Well, im Fort halten sich höchstens fünfzig Soldaten auf, weil wir in den letzten beiden Jahren mit deinem Stamm keinen Ärger hatten.«

Bud Callenger erkannte am Gesichtsausdruck des Häuptlings, dass dieser das alles einkalkuliert hatte.

»Gibst du mir dein Wort, dass ihr nicht vor achtundvierzig Stunden angreifen werdet?«

Brauner Bär nickte.

»Wir wollen keinen Krieg, Rotschopf, doch wir können es auch nicht zulassen, dass noch viele hundert Büffel abgeschlachtet werden. Sprich mit den Schlächtern. Ich werde stets in deiner Nähe sein.«

*

»Keine Bewegung, Mister! Lass die Hände vom Eisen und greif zum Himmel!«

Diese Worte stieß ein breitschultriger und verwahrlost aussehender Mann hervor, der plötzlich hinter einem Felsbrocken aufgetaucht war und den Gewehrlauf auf Bud Callenger richtete.

Der Armee-Scout stützte beide Hände aufs Sattelhorn und blickte den bulligen Burschen furchtlos an.

»Mach ’nen Punkt, Mann«, entgegnete Bud ruhig. »Ich will dir nicht an die Kehle gehen, sondern euer Camp aufsuchen. Die Rauchfahnen eurer Lagerfeuer sind ja weit genug zu sehen.«

»Zuerst lieferst du deine Waffen ab, Mister. Danach bring ich dich ins Camp. Irgendwie hab ich den Eindruck, dass du ein verdammter Indianerfreund bist. Und mit den roten Hundesöhnen hatten wir erst gestern ’ne ganze Menge Ärger.«

Bud Callenger lächelte salzig.

»Ich habe nur gehört, dass ihr vier Krieger ohne Vorwarnung getötet habt.«

Die Augen des Büffeljägers verengten sich. Bud sah die Blutspritzer an der Kleidung des Mannes. Außerdem stank der Kerl zehn Meilen gegen den Wind nach ranzigem Büffelfett.

Für einen Herzschlag lang sah es so aus, als würde der Büffelkiller abdrücken. Seine breite Brust hob und senkte sich schwer. Dann aber teilte ein gemeines Grinsen seine Lippen.

»Wer bist du, zum Henker?«

»Bud Callenger, ein Armee-Scout. Genügt das? Wenn ja, solltest du mich jetzt zu deinem Boss bringen, falls es überhaupt einen gibt!«

»Na gut, Mister. Rocky Black­stone wird sich über deinen Besuch mächtig freuen. Die anderen Jungs ebenfalls. Wir haben schon dran gedacht, die Blaufräcke um Hilfe zu bitten. Du kommst wie gerufen.«

Bud Callenger trieb den Rappen an. Der bullige Büffeljäger folgte ihm zu Fuß und keuchte schon bald wie eine altersschwache Baldwin-Dampflok.

Das Camp der Büffelschlächter befand sich hinter einigen Felsen. Büsche und Bäume wuchsen im weiten Rund. Bud sah auch einen riesigen Berg Büffelhäute auf einer kleinen Lichtung.

Der Gestank, der von den Fellen ausging, nahm Bud Callenger fast den Atem. Er spürte Übelkeit aufsteigen.

Fünf Kochfeuer brannten, um die sich jeweils ungefähr zehn Männer drängten. Alle blickten dem Fremden entgegen, der heranritt, das Pferd zügelte und lässig aus dem Sattel sprang.

Die Büffeljäger machten einen verwahrlosten Eindruck. Anscheinend hausten die Burschen schon seit Wochen in der Wildnis und waren jeder Ansiedlung fern geblieben.

Einige Revolver und Gewehre richteten sich auf den ganz in Leder gekleideten Armee-Scout, der die Biberfellmütze ein wenig in den Nacken schob.

»Das ist Callenger, Jungs. Er ist Fährtenschnüffler bei der Army und offenbar ein Indianerfreund. Bestimmt will er uns ’ne mächtig interessante Rede halten«, spottete der bullige Büffeljäger, der Bud gefolgt war.

Ein schwergewichtiger Mann löste sich aus einer Gruppe, trat auf Callenger zu und blieb vier Schritte vor ihm stehen. Der Bulle stemmte beide Hände in die Hüften und wippte dabei lässig auf den Zehenspitzen.

»Du gehst wieder auf deinen Posten, Charly«, sagte er, ohne einen Blick von Bud zu nehmen.

Der mit Charly angeredete Büffeljäger brummelte einige Worte, die keiner verstehen konnte, und stiefelte davon.

»Nun zu dir, Callenger, oder wie immer du heißen magst. Mein Name ist Rocky Blackstone, und ich bin der Boss dieser Jungs. Du solltest mir ganz schnell sagen, was du auf dem Herzen hast.«

»Da gibt’s nicht viel zu sagen, Blackstone. Ich empfehle dir, ganz schnell mit der Büffeljagd aufzuhören und mit deinen Leuten zu verschwinden. Die bereits erbeuteten Häute könnt ihr mitnehmen.«

Einige der umstehenden Männer begannen schallend zu lachen, andere stießen Drohungen aus, die Bud Callenger nicht beachtete.

Rocky Blackstone legte den Kopf schief und sah den Armee-Scout staunend an.

»Dir fehlen wohl einige Latten im Zaun, Mister«, knurrte er dann wie ein gereizter Grizzly. »Schwing deinen Hintern auf den Klepper und lass dich hier nicht wieder blicken. Los, beeil dich, ehe wir ungemütlich werden.«

»Ihr habt achtundvierzig Stunden Zeit, die Stammesgründe der Blackfeet zu verlassen. Danach greifen sie an. Und ich brauch euch wohl nicht erst zu erklären, dass eure Skalpe dann verdammt locker sitzen. Die Indianer werden um die Büffel wie die Teufel kämpfen. Ihre Übermacht wird erdrückend sein. Ich kann euch nur warnen. Die Entscheidung liegt bei euch.«

»Was wir hier machen, ist völlig legal, Callenger«, widersprach Rocky Blackstone. »Die Büffel sind nicht das Eigentum der Rothäute. Es gibt viele Tausend Bisons, die hier entlangziehen. Auf ein paar hundert mehr oder weniger kommt’s wohl nicht an.«

Bud Callenger schüttelte den Kopf.

»Nach euch werden weitere Trupps kommen, um die Büffel abzuschlachten und die Häute gegen harte Dollars zu verhökern. Das lassen die Blackfeet nicht zu, wie ihr euch denken könnt. Seid vernünftig und verlasst das Gebiet, ehe es für euch zu spät ist.«

Einige Büffeljäger drängten näher und bauten sich neben ihrem Boss auf. Bud sah nur drohende Gesichter.

»Du bist doch bei der Army, nicht wahr …?«, begann einer der Burschen lauernd. »Es ist doch alles ganz einfach. Die Blauröcke müssen uns vor einem Überfall der roten Höllenhunde schützen. Wir bitten sie um Hilfe. Das solltest du deinem Vorgesetzten ausrichten.«