Die großen Western 269 - Frank Callahan - E-Book

Die großen Western 269 E-Book

Frank Callahan

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Beschreibung

Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen). Apachen auf dem Kriegspfad! Postkutschen werden überfallen. Farmen und Ranches gehen in Flammen auf. Der blutige Siegeszug der Rothäute kennt keine Grenzen. Niemand im weiten Land ist mehr seines Lebens sicher. Die kleine Stadt Tones City wird zur Fluchtburg, aber auch dort sind die Menschen nicht in Sicherheit. Die Apachen setzen nach. Sie umzingeln die Stadt und nehmen sie in ihren Würgegriff. Nur eine Chance gibt es noch für die Todgeweihten. Einer muß den Sperrgürtel der Apachen durchbrechen. Und dieser Mann ist Jay ­Grames. Der indianische Kriegspfeil bohrt sich sirrend in den Hals des Mannes, der sich aufstöhnend an die Kehle greift. Doch kein Laut verläßt den weit aufgerissenen Mund des Herdenwächters, ehe er langsam zusammenbricht. Huschende Schatten sind überall. Grell bemalte Gesichter schimmern im bleichen Licht des Mondes. Federn wippen in schwarzen, schulterlangen Haaren. Messer funkeln in kräftigen Fäusten. Dann sind die Indianer am kleinen Herdencamp angelangt. Schwacher Lichtschein des niedergebrannten Lagerfeuers bricht sich in haßerfüllt glühenden Augen. Dann schallt das markerschütternde Kriegsgeheul der Indsmen durch das Camp.

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Die großen Western – 269–

Auf dem Kriegspfad

Frank Callahan

Apachen auf dem Kriegspfad! Postkutschen werden überfallen. Farmen und Ranches gehen in Flammen auf. Der blutige Siegeszug der Rothäute kennt keine Grenzen. Niemand im weiten Land ist mehr seines Lebens sicher. Die kleine Stadt Tones City wird zur Fluchtburg, aber auch dort sind die Menschen nicht in Sicherheit. Die Apachen setzen nach. Sie umzingeln die Stadt und nehmen sie in ihren Würgegriff. Nur eine Chance gibt es noch für die Todgeweihten. Einer muß den Sperrgürtel der Apachen durchbrechen. Und dieser Mann ist Jay ­Grames. Er opfert sich auf für alle…

Lautlos kommt der Tod…

Der indianische Kriegspfeil bohrt sich sirrend in den Hals des Mannes, der sich aufstöhnend an die Kehle greift. Doch kein Laut verläßt den weit aufgerissenen Mund des Herdenwächters, ehe er langsam zusammenbricht.

Huschende Schatten sind überall.

Grell bemalte Gesichter schimmern im bleichen Licht des Mondes. Federn wippen in schwarzen, schulterlangen Haaren. Messer funkeln in kräftigen Fäusten.

Dann sind die Indianer am kleinen Herdencamp angelangt. Schwacher Lichtschein des niedergebrannten Lagerfeuers bricht sich in haßerfüllt glühenden Augen.

Dann schallt das markerschütternde Kriegsgeheul der Indsmen durch das Camp.

Die schlaftrunkenen Cowboys haben nicht den Hauch einer Chance. Zwar fallen einige Schüsse, doch innerhalb weniger Augenblicke haben die Rothäute ihr blutiges Werk beendet.

Ihre Siegesschreie durchdringen die Nacht und blutige Skalpe wirbeln durch die Luft. Zurück bleiben die grausam verstümmelten Leichen der weißen Männer.

Die kleine Pferdeherde, die von den Cowboys bewacht wurde, beginnt sich unruhig zu bewegen. Doch die Apachen verstehen ihr Handwerk.

Innerhalb weniger Minuten bekommen sie die scheuenden Pferde unter Kontrolle und treiben sie davon.

*

Der Morgen beginnt zu dämmern. Wallender Nebel taucht das Land in ungewisses Grau. Erste Lichtexplosionen der aufgehenden Sonne erhellen den Horizont.

Irgendwo erhebt sich ein Vogel mit trägem Flügelschlag in die Lüfte.

Aus der kleinen Blockhütte schimmert Licht durch die vorgeschobenen Bohlen.

Dann tritt ein Mann aus dem Haus, geht mit festen Schritten zum Brunnen hinüber und beginnt sich zu waschen.

Grell bemalte Gesichter sind plötzlich überall. Ein Speer zischt durch die Luft, trifft den Farmer in den Rücken.

Sein heiserer Aufschrei durchreißt die morgendliche Stille. Der Mann torkelt noch einige Schritte, ehe er stöhnend zusammenbricht.

Die Indianer greifen mit gellendem Geschrei an. Einige von ihnen dringen in die Blockhütte ein und machen dort alles nieder. Schreiend ziehen sich die roten Teufel zurück.

Die Hütte brennt lichterloh und fällt dann krachend in sich zusammen…

*

»Dann laßt mal schön eure Hosen runter«, knurrt Jay Grames und knallt drei Asse und ein Pärchen auf den runden Holztisch. »Na, was sagt ihr nun, Gents?«

Die Mitspieler der rauhen Pokerpartie halten den Atem an. Einer beginnt böse zu fluchen und wirft seine Karten zähneknirschend auf den Tisch.

Jay Grames lacht und fährt sich über sein langes schwarzes Haar. Sein verwegenes Gesicht mit der etwas zu groß geratenen Nase und den leicht abstehenden Ohren verzieht sich zu einem spöttischen Grinsen.

»Ich hab euch vorher gewarnt, Gents«, sagt er und streicht den Geldhaufen zu sich herüber. »Habt ihr nun die Hosen voll, oder wollt ihr weitermachen?«

Seine vier Mitspieler blicken ihn mit funkelnden Augen an. Einer von ihnen zieht die Luft geräuschvoll durch seine gerötete Knollennase und erhebt sich.

»Das geht nicht mit rechten Dingen zu«, stößt er heiser hervor. »Du…«

Jays blitzendes Lachen bricht ab. Seine Augen beginnen zu funkeln.

»Was willst du damit sagen?« fragt er kehlig und läßt seine Hand auf den Elfenbeinkolben seines Colts fallen. »Drück dich nur deutlicher aus, Hombre!«

Die drei übrigen Männer erstarren.

Doch der rotnasige Mann schüttelt seinen Kopf wie ein wildgewordener Bulle.

»Er spielte falsch«, knurrt er dann. »Er ist ein elender Betrüger, ein verdammter Kartenhai, der uns hier das Fell über die Ohren ziehen will!«

Andere Männer im Saloon, die aufmerksam herübergeschaut hatten, bringen sich aus der Schußrichtung.

Alle Augen richten sich auf Jay ­Grames, der sich nun ebenfalls erhebt. Er tut es nicht impulsiv, sondern eher bedächtig. Er schiebt sein markantes Kinn vor und lächelt. Er gleicht in diesem Moment einem Tiger, der seine Zähne zeigt.

Der Mann weicht unwillkürlich einen Schritt zurück.

»Eigentlich hätte ich dich schon erschießen müssen, Hombre«, klingt nun Jays tiefe Stimme. »Doch das ist mir der ganze Spaß nicht wert.«

Er geht um den Tisch herum und bleibt dicht vor dem Rotnasigen stehen. Übelriechender Whiskyatem trifft Jay.

Seine Hand zuckt plötzlich nach vorn, und der Mann bekommt eine schallende Ohrfeige. Schreiend weicht er zurück. Sein Mund ist vor Überraschung weit aufgerissen.

»Mach die Klappe nur wieder zu, Mister«, grinst Jay schief. »Wir können die ganze Sache bei der Backpfeife belassen, aber ich kann…«

Weiter kommt er nicht, denn der Rotnasige greift zum Revolver und reißt die Waffe aus dem Holster.

In diesem Moment scheint Jay ­Grames zu explodieren. Mit einem kaum wahrzunehmenden Reflex reißt er seinen Colt aus dem Leder und schießt sofort.

Die flammende Feuerzunge zuckt auf den Rotnasigen zu, und die Kugel reißt ihm den Revolver aus der Hand.

Der Pulverdampf verzieht sich langsam.

Der Mann starrt ungläubig auf seine unverletzte Hand. Sein Gesicht ist kalkweiß, und ein Zittern durchläuft seinen massigen Körper.

Jay läßt seinen noch rauchenden Revolver ins Leder zurückgleiten.

Dann schnallt er langsam seinen Revolvergurt ab.

»Du willst es wohl nicht anders«, grient er. »Doch ich kann diese Beleidigung nicht durchgehen lassen. Also wehr dich schon, Hombre…!«

Der Rotnasige hat seine Fassung zurückgewonnen. Sein Mund zuckt, und die Hände krampfen sich zusammen.

Sogar ein Lächeln huscht jetzt über seine groben Gesichtszüge. »Einen Faustkampf, Mister?« fragt er, und seine Stimme vibriert. »Den kannst du haben. By gosh, ich werde dich auseinandernehmen, daß du in keinen Anzug mehr paßt!«

Er schiebt die Schulter vor und winkelt die Arme an. Er ist fast einen Kopf größer als Jay und bestimmt zwanzig Kilo schwerer. Er scheint nur aus starken Muskeln und Sehnen zu bestehen.

Jay Grames lächelt noch immer.

Er macht einen schnellen Schritt nach vorne und knallt seine Rechte gegen den Kopf des Mannes, der aufstöhnend zurücktaumelt, gegen einen Tisch rempelt und diesen krachend umwirft.

Einige der Zuschauer beginnen erwartungsvoll zu feixen. Die ersten Wetten werden lautstark abgeschlossen.

Der Rotnasige kommt wieder hoch, betastet vorsichtig seinen Schädel und greift dann an.

Wie ein wildgewordener Stier kommt er angebraust. Jay steppt rechtzeitig zur Seite und schlägt seinem Gegner die Faust in den Nacken.

Der Rotnasige wird von der Wucht seines Anlaufs weitergetragen und landet zwischen einigen Tischen und Stühlen.

Holz bricht knirschend, Flaschen bersten mit dumpfem Knall. Der Wirt hinter dem Tresen bringt eine Schrotflinte zum Vorschein und drückt sie Jay zwischen die Schulterblätter.

»Genug«, knurrt er böse. »Genug, Grames. Das ist in dieser Woche schon das zweite Mal, daß du meinen Saloon zu Kleinholz verarbeiten willst. Verschwinde augenblicklich, oder ich drücke ab. Savvy?«

Jay Grames grinst. Er steht ganz ruhig und beobachtet seinen Gegner, der sich nun langsam aus den Trümmern der zerbrochenen Tische und Stühle wieder erhebt.

Der Rotnasige wirft ihm einen tückischen Blick zu, fährt sich über sein blutiges Gesicht und zieht dann tief die Luft in seine Lungen.

»Genug, Mister?« fragt Jay ruhig und betrachtet interessiert seine aufgeschlagenen Knöchel. »Wir können auch ruhig auf die Straße gehen und dort weitermachen.«

Er dreht sich langsam um und mustert den Salooner, der ihn immer noch wütend anstarrt. Die Schrotflinte ist genau auf Grames’ Bauch gerichtet.

»Schon gut, Mister, schon gut«, grinst Jay. »Selbstverständlich komme ich für den Schaden auf. Steck nur deinen Schießprügel wieder weg.«

Der Salooner scheint zu zögern, doch dann legt er seine Flinte unter die Theke. Einige Männer kommen auf Jay zu und klopfen ihm auf die Schulter.

»Du hast es aber diesem haarigen Affen richtig besorgt«, grinst einer. »Mann, bist du immer so fix mit deinem Revolver und deinen Fäusten?«

Jay lacht schallend.

»Eine Lokalrunde, Keeper«, ruft er. »Aber beeil dich ein bißchen. Ich bin jetzt in der richtigen Stimmung, um ein ganzes Faß alleine auszutrinken.«

Jay wirft seinem Gegner noch einen kurzen Blick zu und schnallt langsam seinen Revolvergürtel wieder um. Doch der Rotnasige sucht nur seinen verbeulten Hut unter den Trümmern hervor und verläßt, ohne Jay noch einen Blick zuzuwerfen, den Saloon.

Jay muß mit einigen Männern anstoßen, und bald ist im Cattlemen-Saloon der Teufel los.

Doch dann wird die Tür aufgerissen.

Ein Mann wankt herein. Sein Hemd ist blutdurchtränkt, und ein heiseres Stöhnen kommt von seinen Lippen.

Er macht noch einige taumelnde Schritte, ehe er langsam in die Knie geht und dann aufs Gesicht fällt.

Der Lärm erstirbt.

Jetzt sehen auch die Männer den abgebrochenen Pfeil aus dem Rücken des Mannes ragen.

Jay Grames ist mit einem Schritt neben dem Verwundeten und hebt dessen Kopf leicht an.

Schmerzerfüllte Augen glühen in einem bleichen Gesicht. Blut sickert aus dem Mund und rinnt langsam über das stoppelbärtige Kinn.

»Indianer… diese… Teufel…«, stammelt der Mann. Seine Hand krallt sich in Jays Jacke. Ein trockenes Husten schüttelt den hageren Körper des Mannes, der wie ein Cowboy gekleidet ist.

»Alle… tot… Indianer… tot… tot…«

Die Stimme wird immer schwächer. Ein Beben durchläuft den Körper des Mannes. Er zuckt nochmals zusammen, streckt sich dann und ist von einem Atemzug zum andern tot.

Grames erhebt sich.

Ein nachdenklicher Zug prägt sein verwegenes Gesicht. Er beißt sich auf die Lippen und streicht sich eine Strähne seines langen, bis auf die Schulter fallenden Haares aus der Stirn.

In die schweigenden Männer kommt plötzlich wieder Leben. Doch der Schock der vergangenen Minuten hält alle noch im Bann. Jemand murmelt einen Fluch.

»Ich hole den Sheriff«, murmelt einer der Männer mit bleichem Gesicht.

»Ich muß sofort heim auf meine Ranch«, brüllt ein anderer. »By Jove, die werden doch meiner Familie nichts angetan haben!«

Er stürzt zur Tür hinaus.

Immer noch sehen sich die Männer betreten an. Einige Hände ballen sich zu Fäusten. Wüste Schimpfworte verfluchen die aufständischen Indianer.

»Gib mir einen Whisky«, knurrt Jay den Salooner an. »By gosh, das ist mir aber auf den Magen geschlagen.«

In diesem Moment betritt der Sheriff von Tonson City den Saloon. Es ist ein hagerer Mann, schon älter, mit einem harten Gesicht und funkelnden Augen.

Vor dem Toten bleibt er stehen.

»Es ist Jim Ryes«, brummt er. »Jetzt sind die Indsmen also schon bis zu Ryes’ kleiner Ranch vorgedrungen. Wie soll das nur enden…?«

»Vorgestern machten sie die Herdenwächter der Clark-Ranch nieder«, brüllt ein Mann. »Gestern ermordeten sie den Farmer Johnson und dessen Familie. Können wir denn nichts gegen dieses rote Pack unternehmen. Sie werden uns sonst alle töten…!«

Sheriff Clark Rider nickt langsam.

»Yeah«, murmelt er leise. »Wir gehen harten Zeiten entgegen…«

*

»Gleich haben wir es geschafft«, meint Jeff Ferguson und spuckt einen Strahl braunen Kautabaks vom Kutschbock. Er wirft seinem Begleiter einen kurzen Blick zu.

Jim Waltes, der Begleitmann der Stage Coach, packt seine Winchester fester und wirft einen unruhigen Blick über das unwegsame Gelände.

Die Sonne beginnt zu sinken, und die Schatten der Dämmerung kriechen heran.

»Ich hab so ein verdammt komisches Gefühl in meiner Magengegend«, murmelt er dann. »Und darauf konnte ich mich schon immer verlassen.«

»Soll ich anhalten, Jim?« spottet Jeff Ferguson. »Dort ist ein prächtiger Busch, hinter den du dich setzen kannst. So wirst du auch von der Lady in der Kutsche nicht gesehen. Ich…«

Das Wort erstirbt ihm auf den Lippen.

»Indianer«, flucht er dann. »Damned, dort kommen die roten Teufel. Jetzt geht es um unsere Skalpe.«

Er treibt das Pferdegespann schreiend an. Doch da es einen Abhang hinaufgeht, gewinnt die Kutsche kaum mehr Fahrt.

Jim Waltes beginnt zu schießen. Auch aus der Kutsche zucken flammende Feuerzungen den Indianern entgegen, die mit gellendem Geschrei heranpreschen.

Sie holen immer mehr auf.

»Wir schaffen es, Jim«, schreit Jeff Ferguson. »Nur noch wenige Yards. Wir schaffen es schon!«

Doch Jim Waltes Gewehr ist mittlerweile verstummt. Als Jeff zu ihm hinüberblickt, sieht er den wippenden Indianerpfeil, der mitten in Jims Herz steckt.

»Vorwärts!« schreit Ferguson und schwingt seine lange Peitsche. »Vorwärts, ihr alten Tanten! Lauft schneller! Wollt ihr wohl laufen, ihr vollgefressenen Biester!«

Seine Worte gehen in ein Wimmern über, denn die Kugel aus einem Indianergewehr trifft ihn hoch in die Brust. Verzweifelt versucht er die Zügel festzuhalten, doch seine Kräfte lassen immer mehr nach. Dann sackt er zusammen.

Die Postkutsche wird langsamer. Bald sind die Indianer heran. Die Gegenwehr aus der Coach verstummt. Die Indsmen haben leichtes Spiel. Die Kutsche steht schon bald in Flammen. Alle Männer wurden getötet.

Nur eine blondhaarige Frau überlebt. Ein kräftig gebauter Indianer, offenbar der Anführer des Trupps, setzt sie vor sich aufs Pferd und reitet mit ihr davon. Ihre verzweifelten Schreie verlieren sich bald zwischen den Hügeln…

*

»He, ich bekomme noch genau drei Dollar und fünfundzwanzig Cents heraus«, brummt Jay Grames und lächelt dem Salooner humorlos zu. »Du bist ein verdammter Halsabschneider…«

Der Wirt knallt ihm die drei Dollar vor die Nase.

»Du bist noch viel zu billig davongekommen«, knurrt er. »Außerdem bekommst du von mir Lokalverbot. Laß dich nur nicht mehr so schnell hier bei mir sehen…!«

Jays Hand zuckt blitzschnell vor, packt den Salooner am Hemdkragen und zieht ihn ganz dicht zu sich heran. Ihre Nasenspitzen berühren sich fast.

»Laß nur die Luft ab, Buddy«, knurrt Jay grimmig. »Ich betrete diesen miesen Laden so oft ich will. Savvy Mister? Oder ich schlag dich ungespitzt in den Boden!«

Er läßt den Salooner los, der zurücktaumelt und hart gegen das Regal kracht. Eine Whiskyflasche kippt vornüber und fällt dem Mann genau auf den Kopf.

Dieser verdreht die Augen und geht langsam in die Knie.

Jay Grames lacht schallend und schlägt sich auf die Oberschenkel. Einige Männer stimmen in sein Gelächter ein.

»Er hat es nicht anders verdient, Grames«, lacht einer. »Dieser elende Halsabschneider und Bauchbetrüger will es wohl nicht anders.«

Jay stellt sein geleertes Whiskyglas klirrend auf den Tresen zurück, streicht sein Geld ein und verläßt den Saloon, nachdem er sich von den übrigen Gästen lautstark verabschiedet hat.

Draußen schwingt er sich in den Sattel und verläßt die kleine Rinderstadt Tonson City.

Doch schon nach wenigen Meilen sieht er eine Rauchsäule, die sich hinter einem kleinen Wäldchen gegen den Himmel erhebt.

Jay zügelt seinen Wallach.

Aus zusammengekniffenen Augen mustert er die Umgebung, kann jedoch nichts Verdächtiges entdecken.

Nachdem er seinen Colt gezogen hat, reitet er weiter. Dann sieht er die brennende Postkutsche.

»By Jove«, murmelt er. »Das waren wieder die Indsmen. Und ich wette einen vollen Monatslohn gegen meinen alten Hut, daß sich bestimmt noch einige der roten Gentlemen hier in nächster Umgebung aufhalten.«

Wie zur Bestätigung zischt in diesem Augenblick ein Pfeil haarscharf an seinem Kopf vorbei.

»Da haben wir es schon«, schimpft Jay und wirft sich aus dem Sattel. Sich mehrmals überschlagend kommt er hinter einem großen Felsbrocken zu liegen.

Und dann feuert er seinen Colt auf die anstürmenden Indianer ab.

Es sind fünf Mann, und sie kommen wie vom Teufel gehetzt genau auf ihn zugeritten.

Und in diesem Moment beweist sich, was für ein ausgezeichneter Schütze Jay Grames ist.

Mit seinen drei ersten Schüssen fegt er zwei der Indsmen aus den Sätteln. Ein dritter fällt vornüber auf den Pferdehals, während das Tier voller Panik durchgeht.