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Burton G. Malkiel und Charles D. Ellis haben es sich vor über zehn Jahren zur Aufgabe gemacht, ihren Lesern die Quintessenz ihrer jahrzehntelangen Erfahrung näherzubringen. In nur wenigen Kapiteln geben sie dem Leser prägnant zusammengefasst fundierte Investitionsgrundsätze an die Hand, mit denen er die Tücken der Geldanlage geschickt umschiffen und sich ein ordentliches Finanzpolster aufbauen kann. Schnell wurde ihr Werk zum Klassiker und liegt mit seinem Fokus auf Indexfonds auch heute noch voll auf der Höhe der Zeit. Mit der nun erscheinenden Jubiläumsausgabe, erweitert unter anderem um ein Kapitel zur Geldanlage in schwierigen Zeiten, kann jetzt eine neue Generation von Lesern von den zeitlosen Ratschlägen der Finanzprofis profitieren.
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Seitenzahl: 146
Veröffentlichungsjahr: 2023
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Burton G. Malkiel
Autor des Bestsellers „A Random Walk Down Wall Street“
Die Grundlagen der
Charles D. Ellis
Autor des Bestsellers „Winning The Loser’s Game“
Die Originalausgabe erschien unter dem Titel
The Elements of Investing: Easy Lessons for Every Investor, 10th Anniversary Edition
ISBN 978-1-119-77373-3
Copyright der Originalausgabe 2021:
Copyright © 2021 by Burton G. Malkiel and Charles D. Ellis. All rights reserved.
All Rights Reserved. This translation published under license with the original publisher John Wiley & Sons, Inc.
Copyright der deutschen Ausgabe 2023:
© Börsenmedien AG, Kulmbach
Übersetzung: Egbert Neumüller
Gestaltung Cover: Holger Schiffelholz
Gestaltung, Satz und Herstellung: Timo Boethelt
Korrektorat: Elke Sabat
Druck: CPI books GmbH, Leck, Germany
ISBN 978-3-86470-893-0
eISBN 978-3-86470-894-7
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Unseren entzückenden Enkelkindern,Porter, Mackie, George, Jade, Morgan,Charles und Ray
Vorrede zur Jubiläumsausgabe von Gus Sauter
Vorwort zur Originalausgabe von David Swensen
Vorwort zur Jubiläumsausgabe von Tim Buckley
Einführung
Am Anfang steht das Sparen
1.Sparen Sie
Erstens: Keinen Schaden anrichten
Fangen Sie mit dem Sparen früh an: Zeit ist Geld
Die fantastische 72er-Regel
Schlaues Sparen
Tipps zum Sparen im Kleinen
Sparen im Großen
Lassen Sie sich vom Staat beim Sparen helfen
Werden Sie Hausbesitzer
Wie hole ich auf?
2.Investieren Sie in den Index
Niemand weiß mehr als der Markt
Die Indexfonds-Lösung
Schlagen denn nicht manche den Markt?
Indexanleihen
Internationales Indexing
Indexfonds haben große Vorteile
Eine Warnung
Eine Beichte
3.Diversifizieren Sie
Über die Anlageklassen diversifizieren
Über die Märkte diversifizieren
Über die Zeit diversifizieren
Rebalancing
4.Vermeiden Sie Fehler
Übertriebenes Selbstvertrauen
Hüten Sie sich vor Mr. Market
Das Timing-Bußgeld
Noch mehr Fehler
Die Kosten minimieren
5.Machen Sie es sich einfach
Übersicht über die Grundregeln
Die Asset Allocation
Asset-Allocation-Bereiche
Geldanlage im Ruhestand
Jetzt wird’s konkret
6.Zeitlose Lektionen für turbulente Zeiten
Volatilität und die Durchschnittskostenmethode
Diversifizierung – nach wie vor eine bewährte Strategie, um das Risiko zu senken
Rebalancing – Neugewichtung
Diversifizierung und Neugewichtung in Kombination
Zumindest den Kernbestand des Portfolios in Indexfonds anlegen
Die Feinabstimmung der Diversifizierung durch Anleihen
Schlussgedanken
Auf einen Blick: KISS-Investing
Empfohlene Lektüre
Danksagungen
Als Oseola McCarthy im Jahr 1999 im Alter von 91 Jahren starb, hinterließ sie der University of Southern Mississippi 150.000 Dollar. Für ihre Großzügigkeit wurden ihr ein akademischer Grad ehrenhalber der Universität sowie die Presidential Citizens Medal verliehen, die zweithöchste zivile Auszeichnung der Vereinigten Staaten. Ihre Spende war umso außerordentlicher, als sie ihren Lebensunterhalt als Wäscherin verdient hatte.
In sehr jungen Jahren wurde Frau McCarthy von ihrer Mutter das Sparen beigebracht. Sie schloss Kompromisse, gab nur aus, was sie zum Leben brauchte, und verzichtete auf jeglichen Luxus. Sie hatte einen gebrauchten Fernseher und schaute nur terrestrische Programme. Sie hatte kein Auto und ging lieber zu Fuß. Sie wohnte in einem Haus, das sie von einem Onkel geerbt hatte. Im Laufe ihres Lebens sammelte sie einen bemerkenswerten Sparstrumpf von geschätzt 250.000 Dollar an.
Frau McCarthy war ein Vorbild an disziplinierter Sparsamkeit. Ihr Beispiel zeigt, dass sich durch ein bisschen Willenskraft – und ja, auch Knauserigkeit – große Dinge aufbauen lassen. Das ist die erste Lektion jeder soliden Finanzplanung und auch die erste Lektion in diesem wundervollen Buch von Burton G. Malkiel und Charles D. Ellis.
In den letzten Jahrzehnten haben die Bücher „Börsenerfolg ist (k)ein Zufall“ von Malkiel und „Winning the Loser’s Game“ von Ellis Millionen Menschen geholfen, die Grundlagen der Geldanlage zu verstehen und ihre finanziellen Ziele zu erreichen. In „Die Grundlagen der Geldanlage“ destillieren Malkiel und Ellis ihr Wissen und ihre Erfahrung zu einem vernünftigen Plan, wie man Geld sparen und anlegen kann.
Manche Vermögensverwalter warnen, erfolgreiche Geldanlage könne nur von den ausgefuchstesten und begabtesten Profis bewerkstelligt werden. Und natürlich behaupten die betreffenden Vermögensverwalter, diesem kleinen Klub anzugehören. Malkiel und Ellis argumentieren, dass die erfolgreiche Geldanlage nicht die Domäne einiger weniger Auserwählter sein sollte. Football-Spiele werden nicht immer vom besten Quarterback gewonnen, sondern sie werden auf dem „Schlachtfeld“ [beim American Football der Bereich zwischen Offensive und Defensive Line, wo die meistens Blockings passieren, Anm. d. Ü.] entschieden. Anleger müssen den Krieg des Blockens und des Tacklings gewinnen.
„Die Grundlagen der Geldanlage“ bietet einen Fahrplan, der das Ersparte vervielfachen kann, sodass man sein finanzielles Ziel erreicht. Das Buch fängt damit an, dass man sich ein paar grundlegende Fragen wie die folgenden stellt: Wann brauche ich dieses Geld? Wie gut halte ich Anlagerisiken aus? Die Antworten auf diese Fragen können einem helfen, eine geeignete Aufteilung der Anlageklassen zwischen Aktien, Anleihen und Baranlagen aufzubauen.
Die Methode sollte ausgeglichen sein und die Anlagen sollten breit gestreut sein. Vor allen Dingen, so betonen die Autoren, müssen die Investments kostengünstig sein. Eine der Gewissheiten bezüglich der Geldanlage besagt: Je mehr Geld man dafür ausgibt, eine bestimmte Rendite zu erzielen, umso weniger bleibt einem davon übrig. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass der beste Weg, seinen Plan umzusetzen, darin besteht, in Indexfonds zu investieren.
Ebenso wie Blocken und Tackling ist diese Methode nicht „sexy“. Doch ich wage zu behaupten, dass die meisten Anleger besser bedient wären, wenn sie sich an diese Strategie halten würden. Tatsächlich ist das auch die Methode, die wir uns bei Vanguard zu eigen gemacht haben, und sie hat vielen Kunden über die Jahre sehr gute Dienste geleistet.
Experten bombardieren uns täglich mit Behauptungen, die alten Regeln würden nicht mehr gelten. Sie sagen, man sollte das Buy-and-hold-Investing aufgeben und opportunistischer werden. Malkiel und Ellis nehmen Anstoß an solchen Behauptungen. Denn natürlich sagen die Experten das schon seit vielen Jahrzehnten. Es mag zwar unmittelbar einleuchten, dass ein kluger Profi in der Lage sein sollte, die Hochs und Tiefs von Märkten zu erkennen, aber der Mehrheit der Profis ist es nicht gelungen, die langfristigen Renditen der disziplinierten, kostengünstigen Methode zu erzielen, für die die Verfasser des vorliegenden Buches eintreten. Glauben wir, dass die Ergebnisse in Zukunft anders ausfallen werden? Die Verfasser bekräftigen die Ansichten, die sie in den früheren Auflagen geäußert haben, und stützen sie durch Belege. Diversifizierung, Rebalancing, die Durchschnittskostenmethode und kostengünstiges Indexing sind nach wie vor der beste Weg zum Anlage-Erfolg.
„Die Grundlagen der Geldanlage“ ist für alle Anleger Pflichtlektüre – für Neulinge ebenso wie für diejenigen, die schon eine Weile dabei sind. Es ist für Menschen jedes Alters geeignet. Eigentlich sollte es auch in der Highschool Pflichtlektüre sein, denn die Macht des Zinseszinseffekts ist besonders wertvoll, wenn man in jungen Jahren mit der Geldanlage anfängt. Doch auch altgediente Anleger werden von der Lektüre dieses Buches profitieren, denn es deckt Fehlauffassungen auf und identifiziert Verhaltenstendenzen, die der erfolgreichen Geldanlage im Wege stehen. Und nur um sicherzustellen, dass man nicht dem Sirenengesang einer besseren Möglichkeit zum Opfer fällt, sollte man das Buch alle paar Jahre erneut lesen.
Ich habe es im Laufe meiner Karriere viele Male erlebt, dass die in diesem Buch besprochenen Grundsätze ganz normalen Menschen geholfen haben, Ergebnisse zu erzielen, die alles andere als normal waren.
George U. „Gus“ Sauter
Ehemaliger Chief Investment Officer von Vanguard
Juli 2019
In „Die Grundlagen der Geldanlage“ bündeln Charley Ellis und Burt Malkiel, zwei der klügsten Köpfe der Investmentwelt, ihre Kräfte, um eine vorzügliche Anleitung für die persönliche Finanzplanung vorzulegen. Nachdem sie bereits zwei der besten Bücher über Finanzmärkte geschrieben haben – Ellis „Winning the Loser’s Game“ und Malkiel „Börsenerfolg ist (k)ein Zufall“ –, wieso sollten die Autoren das Thema ihrer bereits zu Klassikern gewordenen Bücher erneut aufgreifen? Die traurige Wahrheit ist, dass sich in der Kakofonie der Ratschläge für Privatanleger nur wenige vernünftige Stimmen erheben. Mit den „Grundlagen der Geldanlage“ erweisen die Autoren dem Laien einen wertvollen Dienst, denn darin reduzieren sie ihre Botschaft auf das wirklich Wesentliche, wobei sie Alber Einsteins Ratschlag befolgen: „Man sollte alles so einfach wie möglich machen, aber auch nicht einfacher.“
Dem Anleger stehen drei Werkzeuge zur Verfügung, die er für das Portfoliomanagement verwenden kann – Asset Allocation, Market Timing und die Auswahl einzelner Wertpapiere. Die Asset Allocation basiert auf langfristigen Zielen für die einzelnen Anlageklassen, in die ein Anleger investiert. Beim Market Timing geht man kurzfristige Wetten gegen die langfristigen Ziele der Asset Allocation ein. Die Wertpapierauswahl befasst sich mit der Zusammensetzung der Anlageklassen, für deren Einsatz sich der Anleger entscheidet.
Ellis und Malkiel konzentrieren sich zu Recht auf die Asset Allocation, denn sie ist zu mehr als 100 Prozent für die Erträge der Anleger verantwortlich. Doch wie kann es sein, dass mehr als 100 Prozent des Ertrags auf den Entscheidungen der Asset Allocation beruhen? Market Timing und Wertpapierauswahl ziehen beträchtliche Kosten in Form von Verwaltungsgebühren nach sich, die an externe Berater abgeführt werden müssen, und in Form von Gebühren, die von Brokern kassiert werden. Diese Kosten senken den Ertrag der Anleger um die Gesamtheit der Kosten für die Vermögensverwaltung, die von den Anlegern an ihre Finanzberater gehen. Die kostspieligen Aktivitäten des Market Timings und der Wertpapierauswahl schmälern somit den Ertrag, der für die Gemeinschaft der Anleger zur Verfügung steht. Aus diesem Grund zeichnet die Asset Allocation für mehr als 100 Prozent des Ertrags verantwortlich.
Ellis und Malkiel beobachten, dass die Anleger konsequent falsche Timing-Entscheidungen treffen, indem sie Aktien mit Spitzenperformance nachjagen und Nachzügler abstoßen. Eine Studie nach der anderen zu den Handelsaktivitäten von Investmentfonds kommt zu dem Schluss, dass die Anleger bei hohen Kursen kaufen und bei niedrigen verkaufen. Dies bedeutet, dass ihre Timing-Entscheidungen den Wert mindern. Ellis und Malkiel geben Anlegern den vernünftigen Ratschlag, sich eine konsequente, langfristige Strategie zu eigen zu machen und sich daran zu halten.
Die Auswahl einzelner Wertpapiere schmälert die Erträge noch stärker. Ellis und Malkiel führen deprimierende Statistiken an, aus denen hervorgeht, dass es der Mehrzahl der Investmentfonds-Manager nicht gelingt, die Renditen preisgünstiger passiver Indexstrategien, die der Marktrendite entsprechen, zu übertreffen. Die vorgelegten traurigen Zahlen dokumentieren aber nur die Spitze des Eisbergs.
Ellis und Malkiel zitieren nur Zahlen derjenigen Fonds, die überlebt haben – und dies ist eine relativ erfolgreiche Untergruppe im Universum der Investmentfonds. Die Gescheiterten, die als Gruppe betrachtet verheerende Resultate erzielt haben, sind nicht annähernd quantifizierbar. Viele Fonds sind einfach verschwunden. Das Center for Research in Security Prices sammelt Daten über alle Investmentfonds – tot oder lebendig. Im Dezember 2008 verfügte das Center über Daten zu 39.000 Fonds, von denen nur 26.000 aktiv waren. Die 13.000 bankrotten Fonds tauchen in den Studien der Autoren über vergangene Erträge nicht auf, weil diese Fonds keine aktuellen Erfolgsbilanzen vorzuweisen haben – schließlich sind sie ja verschwunden. Das Schicksal der toten und lebendigen Investmentfonds untermauert zusätzlich die Empfehlung von Ellis und Malkiel, sich an die preisgünstige passive Methode zu halten.
Selbstverständlich gibt es auch an einem schmalen Bändchen etwas zu kritisieren. Ich betrachte ein Haus eher als einen Gebrauchsgegenstand denn als Geldanlage. Ich sehe es mit Skepsis, dass Ellis und Malkiel stillschweigend das Stock-Picking befürworten, wenn sie bekennen, dass sie persönlich mit der Wertpapierauswahl erfolgreich waren. (Ist es etwa erstaunlich, dass zwei der bedeutendsten Akteure der modernen Finanzwelt herausfinden, wie man den Markt schlägt? Ja, sie können Aktien auswählen – und wir anderen können es nicht.) Ich empfehle mit größerem Nachdruck die Firma Vanguard, die ebenso wie die TIAA-CREF nicht gewinnorientiert arbeitet und deshalb den allgegenwärtigen Interessenkonflikt der Geldverwaltungsbranche von Gewinnorientierung und treuhänderischer Verantwortung umgeht. Abgesehen von solchen persönlichen Anmerkungen vermittelt dieses Buch eine wichtige und grundsätzlich wertvolle Botschaft.
Als ich Ende der 1970er-Jahre in Yale studierte, riet mir mein Doktorvater, der Nobelpreisträger James Tobin, ich solle „Börsenerfolg ist (k)ein Zufall“ lesen, um zu lernen, wie die Märkte wirklich funktionieren. Burt Malkiels wundervolles Buch bildete das entscheidende Fundament meiner wissenschaftlichen Arbeit. Als ich Mitte der 1980er-Jahre nach Yale zurückkehrte, um den Stiftungsfonds der Uni zu managen, stieß ich auf „Investment Policy“, den Vorgänger von „Winning the Loser’s Game“. Dieses fabelhafte Buch von Charley Ellis hat meine Herangehensweise an die Vermögensverwaltung auf unzählige Arten und Weisen bereichert. Und jetzt legen Charley Ellis und Burt Malkiel ein hervorragendes Lehrbuch der Geldanlage für uns alle vor. Folgen Sie ihren Empfehlungen und profitieren Sie davon!
David F. Swensen
Autor von „Erfolgreich investieren. Strategien für Privatanleger“
Chief Investment Officer der Yale University
Juli 2009
Nichts auf dieser Welt ist es wert, es zu besitzen oder es zu tun, wenn es nicht Mühe, Leid und Schwierigkeiten bedeutet.
– Theodore Roosevelt, 1910
Es gibt die verbreitete Fehlauffassung, für die erfolgreiche Geldanlage brauche man einen Haufen Geld, ein kompliziertes Portfolio oder man müsse genau wissen, wohin die Märkte als Nächstes laufen. Die Wahrheit ist jedoch, dass manchmal der einfachste Ansatz der am schwersten zu übertreffende ist. Charley Ellis und Burt Malkiel schaffen es in „Die Grundlagen der Geldanlage“ meisterlich, klare und einfache Regeln darzulegen, die jeder Anleger befolgen kann, um sein Vermögen mit der Zeit zu vergrößern.
Doch jetzt kommt der Haken: Dass etwas einfach ist, heißt noch nicht, dass es auch leicht wäre. Jeder, der schon einmal versucht hat, zum neuen Jahr den Vorsatz in die Tat umzusetzen, sich gesünder zu ernähren oder Sport zu treiben, weiß, was ich damit meine. Tag 1 steckt voller Optimismus. An Tag 7 ist der erste Kick vielleicht schon abgeflaut. An Tag 30 sind die meisten von uns bereits wieder in ihre alten Gewohnheiten verfallen.
Die Geldanlage ist nicht wegen ihrer Komplexität so schwierig, sondern weil sie Geduld und Beharrlichkeit erfordert. Ellis und Malkiel raten zu Einfachheit und Disziplin, die sich mit Leichtigkeit in echten Dollar und Cent niederschlagen. Vanguard hat die bewährten Methoden, die in „Die Grundlagen der Geldanlage“ skizziert werden, untersucht und den Wert quantifiziert, den Anleger hinzugewinnen, wenn sie sich daran halten. Insgesamt kann ein Anleger seine Nettojahresrendite um bis zu drei Prozent steigern, wenn er ein kostengünstiges Portfolio zusammenstellt, es in geeigneter Weise neu gewichtet, auf Steuereffizienz achtet und nicht der Rendite nachjagt. Ein ausgewogenes Portfolio, das diesen disziplinierten Ansatz verfolgt, hat nach 25 Jahren wahrscheinlich einen doppelt so hohen Endwert wie der typische undisziplinierte Ansatz.
Trotz dessen, was die Schlagzeilen oder die Experten im Kabelfernsehen sagen mögen, sind „Hot-Stocks“ und komplizierte Wetten auf künftige Marktbewegungen nicht der Weg zum Aufbau eines Sparstrumpfs. Wenn es darum geht, große finanzielle Meilensteine zu erreichen, wie etwa ein Haus zu kaufen, die Kinder studieren zu lassen oder für den Ruhestand zu sparen, gibt es keine Abkürzungen. Eine starke Anlagestrategie ist weder auffällig noch unterhaltsam (es sei denn, Sie erleben es wie ich, dass Millionen Kunden dank Disziplin erfolgreich sind). Man hüte sich vor Apps oder Websites, die die Geldanlage mit Glücksspiel verbinden. Geldanlage beziehungsweise Investing ist der Aufbau eines Vermögens im Laufe der Zeit; häufiges Handeln kommt hingegen einem Besuch im Casino gleich – eine Weile mag das aufregend sein, aber letztlich gewinnt das Haus.
„Die Grundlagen der Geldanlage“ ist ein nützlicher Begleiter auf Ihrer Investmentreise. Das Buch entlarvt den Mythos der Komplexität und bekräftigt altbewährte Grundsätze, die jeder Anleger anwenden kann. Egal, ob Sie nun auf eigene Faust investieren und die Märkte zum ersten Mal betreten oder ob Sie ein ausgefuchster Profi mit jahrzehntelanger Erfahrung sind – Sie sind gut bedient, wenn Sie diszipliniert genug sind, um die weisen Ratschläge der Autoren zu befolgen, und sie werden Ihnen helfen, Ihre finanziellen Ziele zu erreichen.
Tim Buckley
Verwaltungsratsvorsitzender und CEO von Vanguard
August 2020
Nach 112 Jahren Forschung und Erfahrung1 legen wir hier die Grundlagen der Geldanlage vor, von denen wir wünschten, wir hätten sie schon immer gekannt. Es mag sein, dass Erfahrung der beste Lehrer ist, aber man bezahlt ziemlich viel Lehrgeld. Unser Ziel ist es, Privatanlegern – auch unseren entzückenden Enkelkindern – die Grundprinzipien für lebenslangen finanziellen Erfolg dank Sparen und Anlegen zu präsentieren, und zwar auf 128 schnörkellosen Seiten, die man innerhalb von zwei Stunden lesen kann. Es gibt viele gute Bücher über Geldanlage (wir haben sogar ein paar selbst geschrieben). Aber die meisten Bücher über Geldanlage sind 400 Seiten lang oder gar noch länger und befassen sich mit komplizierten Details, vor denen die meisten normalen Menschen kapitulieren. Wenn es Ihnen so geht wie den meisten Menschen, haben Sie weder die nötige Geduld noch das Interesse, sich durch derart viele Einzelheiten zu kämpfen. Sie wollen einfach nur die entscheidenden Dinge richtig machen. Trotzdem sind unparteiische Informationen über Finanzentscheidungen und die Vermeidung kostspieliger Anlagefehler unentbehrlich.
Deshalb stellen wir die wichtigsten Lehren in diesem gut lesbaren Buch ohne Fachchinesisch vor. Falls Sie zufällig den Klassiker „The Elements of Style“ von William Strunk junior und E. B. White kennen, werden Sie darin eine der ursprünglichen Inspirationsquellen dieses Buches erkennen – und den Grund, weshalb wir uns kurzfassen. Wenn Sie Strunk und White nicht kennen, macht das nichts. Sie brauchen nur zu wissen, dass sie die Kunst des effizienten Schreibens auf ein paar wenige Grundregeln des Sprachgebrauchs und des Aufbaus herunterdestilliert haben. Auf nicht einmal 92 Seiten vermittelten sie alles wirklich Wichtige über das Schreiben. Kürze und Genauigkeit wurden augenblicklich zu Tugenden. Der hauchdünne Klassiker von Strunk und White hält sich schon seit Jahrzehnten tapfer. Er wird uns zweifellos alle überleben.
Und nun trauen wir uns, das ebenso wichtige Thema Geldanlage anzugehen. Wir waren überrascht, dass sich alles Wichtige über ein derart spannendes Thema auf Regeln reduzieren lässt, die man an den Fingern einer Hand abzählen kann.
Ja – so einfach kann Geldanlage sein, wenn das Hirn nicht von ermüdenden Ausführungen vernebelt wird. Diese Regeln machen tatsächlich den Unterschied aus.