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Ein Duft für jede Lebenslage Jasmin, Melisse, Rose … Die Verwendung ätherischer Öle als Raumduft ist nichts Neues mehr. Doch die wertvollen Substanzen werden immer wieder unterschätzt, helfen sie doch bei vielen Beschwerden und sind desinfizierend. Ihre natürliche Heilkraft wirkt bei Erkältungen, Schmerzen, Entzündungen, Schürfungen und vielem mehr. Sie können bisweilen schulmedizinische Maßnahmen ersetzen. Darüber hinaus sind viele ätherische Öle sehr wohlschmeckend und können in der modernen Küche verwendet werden.
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Seitenzahl: 136
Veröffentlichungsjahr: 2014
Wichtige Hinweise
Die Wissenschaft ist ständig im Fluss. Die vorliegenden Informationen beruhen auf gründlicher Recherche der Autorin. Ziel des Buches ist es, die modernen Erkenntnisse der Aromatherapie aufzuzeigen, wobei die Betreuung durch einen Therapeuten hiermit nicht ersetzt werden soll. Alle Empfehlungen und Informationen sind von Autorin und Verlag sorgfältig geprüft, dennoch kann keine Garantie übernommen werden. Jegliche Haftung der Autorin bzw. des Verlages und seiner Beauftragten für Gesundheitsschäden sowie Personen-, Sach- oder Vermögensschäden ist ausgeschlossen.
Für die Angaben zu den aufgeführten Produkten kann weder seitens der Autorin noch seitens des Verlages eine Gewähr übernommen werden. Der Leser sollte in jedem Fall seinen Therapeuten um Rat fragen, verordnete Medikamente nicht eigenmächtig absetzen und die Anwendung der hier genannten Substanzen auf seinen speziellen Bedarfsfall vom betreuenden Therapeuten prüfen lassen.
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© für die Originalausgabe und das eBook:
2014 F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, München.
Alle Rechte vorbehalten
Umschlaggestaltung: Wolfgang Heinzel
Coverfoto: Shutterstock
Lektorat und Bildredaktion: Désirée Schoen
Satz und eBook-Produktion: Buch-Werkstatt GmbH, Bad Aibling
www.Buch-Werkstatt.de
ISBN 978-3-7766-8204-5
Inhalt
Vorwort: Ätherische Öle – Zaubermittel in Fläschchen
Was genau ist Aromatherapie?
Wie wirkt Aromatherapie?
Den Menschen ins Gleichgewicht bringen
Extra: Naturreinheit– das A und O bei ätherischen Ölen
Extra: Der Allergietest
Projekt »Dufte Schule«
30 ätherische Öle
Bergamotte (Citrus bergamia)
Eukalyptus (Eucalyptus globulus)
Fenchel(samen) (Foeniculum vulgare)
Grapefruit (Citrus paradisi)
Ingwer (Zingiber officinale)
Jasmin (Jasminum officinale oder grandiflorum)
Kamille (Chamomilla matricaria)
Kardamom (Elettaria cardamomum)
Koriander (Coriandrum sativum)
Kümmel (Carum carvi)
Lavendel (Lavandula officinalis)
Extra: Wie beginnen?
Limette (Citrus aurantifolia)
Mandarine (Citrus reticulata)
Melisse (Melissa officinalis)
Nelke (Gewürznelke) (Syzygium aromaticum)
Orange (Citrus sinensis)
Pfefferminze (Mentha piperata)
Rose (Rosa centifolia, damascena oder gallica)
Rosengeranie (Pelargonium graveolens)
Rosmarin (Rosmarinus officinalis)
Extra: »Riechgymnastik« aktiviert das Gehirn
Tea Tree (Melaleuca alternifolia)
Thymian (Thymus vulgaris)
Vanille (Vanilla planifolia)
Wacholder (Juniperus communis)
Weihrauch (Boswellia carteri)
Zeder (Cedrus atlantica)
Zimt(blätter) (Cinnamomum ceylanicum)
Zitrone (Citrus limon)
Zitronengras (Cymbopogon citratus)
Zypresse (Cupressus sempervirens)
»Basics« für die Anwendungen
Aroma-Wannenbad
Aroma-Duschpeeling
Aroma-Fußbad
Aroma-Massage
Aroma-Einreibung
Aroma-Kompresse
Inhalation
Aromalampe
Beschwerden von A bis Z
Akne/Unreine Haut
Extra: Pflegende Gesichtsmasken
Arthrose
Extra: Johanniskrautöl selbst herstellen
Atembeschwerden
Blähungen
Blasenentzündung
Depressionen
Durchfall
Erkältung
Extra: Gurgeln und Spülen
Haarprobleme
Hämorrhoiden
Husten
Insektenstiche
Kopfschmerzen
Lippenbläschen
Müdigkeit
Nasenbluten
Nasennebenhöhlenentzündung
Ohrenschmerzen
Pilzbefall
Rückenschmerzen
Scheidentrockenheit
Schlafprobleme
Schnittwunden
Schwitzen
Extra: Kühlendes Aroma-Spray
Sexuelle Schwierigkeiten
Sonnenbrand
Übelkeit
Übergewicht
Verbrennungen
Warzen
Windelausschlag
Zahnfleischentzündung
Zahnschmerzen
Ätherische Öle im Haushalt
Putzen
Desinfizieren
Putzen mit Essig und Zitronensaft
Edelstahltöpfe reinigen
Möbelpolitur
Bienenwachs-Politur
Natron zum Schrubben
Wäschepflege
Bügelwasser
Mottenabwehr
Gegen Mücken und Fliegen
Extra: Put-Zen
Kochen und Backen mit ätherischen Ölen
Einige Grundregeln zum Umgang mit ätherischen Ölen in der Küche
Extra: Welche ätherischen Öle für Speisen und Getränke gibt es?
Rezepte mit ätherischen Ölen
Rezeptübersicht
Frühstück
Extra: Bei Babys Vorsicht mit Honig
Hauptmahlzeiten
Süßes
Getränke
Anhang
Literatur
Adressen
Die Autorin
Bildnachweis
Vorwort: Ätherische Öle – Zaubermittel in Fläschchen
Es ist ein glühend heißer Tag im August. Die Frau trägt ein dünnes T-Shirt, Jeans, Sandalen, über ihrer Schulter hängt eine Tasche mit Badesachen. Ihr Weg führt sie von der Bahnstation über eine lange Treppe den Hügel hinauf, durch den malerischen alten Teil eines Dorfes, durch Wiesen und Felder und schließlich in ein Waldstück, an dessen Ende ihr Ziel liegt, ein kleiner See. Sobald sie im Schatten des Waldes angekommen ist, wird die Idylle gestört, denn hungrige Fliegen und Mücken umschwirren sie. Da fällt ihr ein, dass in ihrer Badetasche ein Fläschchen mit einem Zaubermittel steckt. Sie sucht und findet es, gibt einige Tröpfchen davon auf Stirn, Nacken, Puls an den Handgelenken und auf die Füße– und schon sind die kleinen Brummer in die Flucht geschlagen. Wandern, schwimmen, in der Sonne liegen und zurückwandern werden zum Genuss, völlig ungetrübt durch irgendwelche Belästigungen durch Insekten.
Zaubermittel? Ja! Ätherisches Öl, und zwar eine Mischung aus Rosmarin, Zeder und Zypresse. Der Duft ist würzig und krautig, für menschliche Nasen sehr angenehm. Insekten aber stinkt er gewaltig, daher verschwinden sie umgehend.
Auch andere Öle haben diesen Effekt, z.B. das von der Bergamotte, der Gewürznelke, von Lavendel, Zitronengras und Tea Tree.
Ätherische Öle wurden bei uns Anfang der 1990er-Jahre bekannt, als plötzlich überall Aromalampen brannten, sogar in Banken und Buchhandlungen. Dass diese Substanzen aber noch mehr können, als nur einen angenehmen Raumduft zu verbreiten, drang nicht zu allen durch. Bis heute sind die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten ätherischer Öle nicht so bekannt, wie es wünschenswert wäre. Beispielsweise, dass man damit Insekten abwehren und gegebenenfalls später die Schmerzen von Stichen lindern kann, aber auch Kopfschmerzen vertreiben, Husten und Schnupfen erträglich machen, Haut und Schleimhaut bei der Heilung unterstützen, dass man überhaupt unglaublich viele unterschiedliche Krankheiten, Beschwerden, problematische Befindlichkeiten damit lindern und in Ordnung bringen kann.
Nicht ausreichend bekannt ist auch, dass im Haushalt, beim Putzen, bei der Wäschepflege, der Desinfektion ätherische Öle, die übrigens alle desinfizierend wirken, hervorragende Dienste leisten. Und dass sie köstliche und gesundheitsfördernde Zutaten zum Kochen und Backen sein können.
Zwar ist Aromatherapie, wie gesagt, seit den 90er-Jahren relativ bekannt, aber mittlerweile gibt es eine Menge zusätzlicher Untersuchungsergebnisse, welche ihre Wirksamkeit beweisen. Außerdem gibt es erstaunliche neue Anwendungsmöglichkeiten, Stichwort »Dufte Schule«.
Zu alldem gibt es Informatives hier im Buch. Es soll Lust darauf machen, sich mit den magischen, in Fläschchen zur Verfügung stehenden Substanzen auf Du und Du zu begeben. Dabei sind einige Dinge zu beachten, aber solange Sie diese im Hinterkopf behalten, ist der Umgang mit ätherischen Ölen einfach und bringt nicht nur Gesundheit und Wohlbefinden, sondern auch Inspiration, Freude und gute Laune.
All dies wünsche ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser.
Was genau ist Aromatherapie?
Welch eine faszinierende Vorstellung: Sie schnuppern an einer Rose, stecken Ihre Nase in ein Büschel Lavendelblüten oder setzen sich unter einen intensiv duftenden Eukalyptusbaum– und werden gesund.
Ganz so schnell und einfach läuft es natürlich nicht, aber genau dies bedeutet das Wort »Aromatherapie«. Aroma stammt aus dem Griechischen und Lateinischen und heißt Gewürz. Die erweiterte Bedeutung lautet: ausgeprägter, angenehmer Geschmack, würziger Duft, kräftiger, intensiver Wohlgeruch. Das griechische Wort therapeia steht im weiteren Sinne für Heilbehandlung oder Maßnahme zur Behandlung von Krankheiten und Verletzungen.
Die Brockhaus-Enzyklopädie erklärt es so: Aromatherapie ist die Anwendung von aus Pflanzen oder deren Teilen gewonnenen ätherischen Ölen zu Heilzwecken.
Der Begriff »Aromatherapie« wurde um 1900 von dem französischen Chemiker René-Maurice Gattefossé geprägt, sie ist aber als Bestandteil der ältesten aus dem Orient stammenden Heilverfahren seit etwa 5000Jahren belegt.
Und was genau sind nun »ätherische Öle«? Dazu sagt das Lexikon Folgendes: Ätherische Öle sind flüchtige Extrakte aus Pflanzen oder Pflanzenteilen, die einen starken, für die Herkunftspflanze charakteristischen Geruch haben; und zwar aus diesen Teilen: Blüten, Fruchtschale, Früchten, Gras, Kraut, Nadeln, Holz/Zweigen, Harzen, Rinde und Wurzeln. Im Gegensatz zu fetten Ölen (Olivenöl, Walnussöl etc.) verdampfen ätherische Öle vollständig und hinterlassen auf Papier keine Fettflecken. Sie bestehen aus vielen verschiedenen Komponenten und sind fettlöslich. In Wasser dagegen lösen sie sich nur wenig, stattdessen schwimmen sie tropfenförmig auf der Oberfläche.
2 Die erfrischende Wirkung von ätherischem Eukalyptusöl oder vom Duft lebendiger Blätter vom Eukalyptusbaum ist ein wunderbares, sinnliches Erlebnis.
Gewonnen werden ätherische Öle folgendermaßen:
Durch Auspressen: Diese Technik wird nur für die Schalen von Zitrusfrüchten verwendet.Durch Destillation mit Wasser oder Wasserdampf: Auf diese Weise wird z.B. mit den Blättern der Pfefferminze oder des Rosmarins verfahren. Die meisten Öle werden per Destillation hergestellt.Durch Ausziehen mit flüchtigen Lösungsmitteln: Diese Methode wird nur sehr selten praktiziert.Durch Anreicherung auf oder in Fetten: So macht man es z.B. mit den Blüten des Jasmin.Übrigens bedeutet das aus dem Griechischen stammende Wort Äther »Himmelsluft«. Ätherische Öle dürfen wir also als himmlische Öle ansehen– oder als »Himmlische Düfte«, so der Titel von Susanne Fischer-Rizzis Klassiker über Aromatherapie.
Wie wirkt Aromatherapie?
Für die Bäume, Sträucher, Kräuter und Blumen selbst haben die in ihnen vorhandenen ätherischen Öle unterschiedliche Funktionen. So locken manche von ihnen Insekten zur Bestäubung und damit zur Fortpflanzung an, wodurch langfristig die jeweilige Pflanzenart erhalten bleibt. Andererseits können die ätherischen Öle Insekten und andere Tiere vertreiben und sie auf diese Weise daran hindern, die Pflanze oder Teile von ihr zu verzehren, sprich, sie zu vernichten. Außerdem: Bestimmte Bäume und Büsche, z.B. Eukalyptusbäume, schützen sich im Sommer durch das Verdampfen ihres in den Laubblättern enthaltenen Öls gegen übermäßige ultraviolette Bestrahlung und Wasserverlust. Aus der Entfernung tragen die Wälder dann eine bläuliche Aura. Daher kommt der Name der über und über mit Eukalypten bewachsenen Blue Mountains westlich von Sydney.
Schließlich können Pflanzen mithilfe ihrer ätherischen Öle kommunizieren. Und sie heilen sich selbst damit bzw. sie wehren Krankheiten ab. Viele ätherische Öle bzw. Bestandteile davon besitzen Eigenschaften einer »biologischen Antibiose«, das ist wissenschaftlich bewiesen. »Antibiotisch« bedeutet: dem Wachstum von Mikroorganismen entgegenwirkend. Gemeinhin wird angenommen, dass es nur im Labor hergestellte Antibiotika gibt, tatsächlich aber können viele ätherische Öle ebenfalls antibiotisch wirken.
Später, in destillierter, in Fläschchen abgefüllter Form tun die Öle für uns Menschen Ähnliches wie für die Pflanzen, von denen sie stammen: Sie vertreiben lästige Insekten. Sie helfen bei der Abwehr und beim Kurieren von Infekten und Entzündungen. Eukalyptusöl z.B. wirkt kraftvoll gegen Erkältungen und ihre Symptome. Mit Tea-Tree-Öl lassen sich kleine, schmerzhafte Entzündungen am Zahnfleisch behandeln, sodass sie schnell abklingen. Lavendelöl ist ein fantastisches Erste-Hilfe-Mittel bei Schnittwunden und kleinen Verbrennungen. Es lässt den Schmerz schnell abklingen und verhindert, dass sich die Wunden infizieren. Alle ätherischen Öle vernichten Bakterien oder schränken mindestens ihre Vermehrung ein. Eine kleine Anzahl hemmt auch Viren und deren Wachstum. Einige haben eine unvergleichlich stärkere Wirkung als chemische Desinfektionsmittel, was in Labortests bewiesen wurde.
Aus all diesem wird verständlich, dass nicht alle Öle unbedingt gut duften müssen. Tea Tree beispielsweise geht manchen Anwendern gewaltig gegen den Strich. Es wirkt jedoch wie ein natürliches Breitband-Antibiotikum, und dafür kann man schon mal ein bisschen unangenehmen Geruch in Kauf nehmen. Außerdem lässt es sich mit besser riechenden Ölen mischen, dann hält sich das Leiden in Grenzen.
Es wäre zu kurz gegriffen, nur ihre Wirkungen auf den Körper zu beachten, denn auf Geist und Seele haben ätherische Öle ebenfalls kraftvolle Effekte. Lavendelöl stillt nicht nur Schmerzen und verhindert Infektionen, sondern es beruhigt und entspannt auch die Psyche. So unterstützt es einen zusätzlich, mit dem Schrecken oder Schock zurechtzukommen, wenn man sich geschnitten oder verbrannt hat. Tea-Tree-Öl ist nicht nur ein kraftvolles Antibiotikum, sondern es stabilisiert auch die Seele. Und Eukalyptusöl tötet einerseits Viren ab und löst Schleim, aber es wirkt andererseits auf Seele und Geist anregend, erfrischend und konzentrationssteigernd. Wer sich also während einer Erkältung schlapp und müde fühlt, kann sich mit freundlicher Unterstützung der Bewohner der Blue Mountains auf verschiedenen Ebenen wieder auf Trab bringen.
Wird die Luft in einem Krankenzimmer mit Öl von der Bergamotte gereinigt– per Aromalampe oder in einem Gefäß mit Wasser, das auf einem Heizkörper steht–, verabschieden sich die Krankheitskeime. Zusätzlich aber wirkt Bergamotte gegen Anspannung, Angst und Depression, Symptome also, die bei schweren und/oder langwierigen Krankheiten häufig eine extra Belastung darstellen. Bergamottöl ist ein hochpotenter Muntermacher und besitzt außerdem einen herrlich erfrischenden Duft und Geschmack. Es wird zur Herstellung von Kölnisch Wasser verwendet, und Teetrinker kennen es als das spezielle, köstliche Aroma des »Earl Grey«-Tees.
Den Menschen ins Gleichgewicht bringen
Ätherische Öle sind komplexe Wirkstoffmixturen. Die vielen Bestandteile, bei Rosenöl sind es beispielsweise mehr als 400, ergänzen und steigern sichgegenseitig in ihren Wirkungen. Der Münchner Allgemeinarzt und Aromatherapeut Dr. Erwin Häringer erklärt ihre Wirkungsweise so: »Andersals Medikamente aus der Apotheke, die häufig nur einen einzigen Wirkstoff enthalten, besitzen ätherische Öle verschiedene Inhaltsstoffe. Daher rührt ihre Fähigkeit, den Menschen ins Gleichgewicht zu bringen. Wir Ärztesagen, sie stellen eine neurovegetative Mittellage her. Was zu schwachist, wird angeregt. Was zu stark ist, wird beruhigt. Kümmelöl z.B.entspannt den Darm. Bei zu viel Entspannung kann es aber auch wieder anregen.«
Häringer ist Kuratoriumsmitglied beim »Forum Essenzia«, einem Verein für Förderung, Schutz und Verbreitung von Aromatherapie. Das »Forum« wurde Anfang der 1990er-Jahre als gemeinnütziger Verein gegründet. Mitglieder sind vor allem Pflegepersonal, Ärzte, Apotheker und Heilpraktiker. Es werden dort Ausbildungen und weltweite Kontakte angeboten. Auch im Internet-Auftritt findet sich immer wieder Neues und Interessantes (siehe Adresse im Anhang).
An verschiedenen Stellen wird behauptet, dass sich eine aromatherapeutische und eine homöopathische Behandlung nicht vertragen. Dass durch die ätherischen Öle die Wirkungen der homöopathischen Medikamente aufgehoben würden. Erwin Häringers Erfahrungen zufolge trifft das nicht zu, mit einer Ausnahme: Kampferöl sollte man bei gleichzeitiger Einnahme von Homöopathika meiden.
Ätherische Öle besitzen eine chemische Struktur, die der in menschlichen Zellen und Geweben ähnelt. Daher werden sie vom Körper leicht erkannt und akzeptiert. Ihre Moleküle besitzen die einzigartige Fähigkeit, Zellwände zu durchdringen und sich in Blut und Gewebe auszubreiten. Egal, ob sie durch die Nase oder über die Haut ins Körperinnere gelangen (z.B. bei einer Aroma-Massage), sind sie innerhalb weniger Minuten überall im Körper präsent, wobei eine Anwendung über beide Wege ihre Wirkung steigert. Sie stimulieren die Absonderung von Antikörpern, Neurotransmittern, Endorphinen, Hormonen und Enzymen und bringen so auf ganz natürliche Weise die Selbstheilungskräfte in Gang.
Extra: Naturreinheit– das A und O bei ätherischen Ölen
Für die Wirkung der ätherischen Öle ist wichtig, dass sie stets von bester Qualität und absolut naturrein sind. Auch sollten sie möglichst frisch sein, nicht älter als drei Jahre. Gelagert werden sollten sie kühl, aber nicht im Kühlschrank. Bewahren Sie sie in den braunen Lichtschutzfläschchen auf und am besten zusätzlich in der kleinen Pappschachtel, in der sie verkauft werden. Sie sind nämlich lichtempfindlich.
Vorsicht ist geboten, wenn auf dem Fläschchen »naturidentisch« oder »Essenz« steht. Diese Wörter sind meistens gleichbedeutend mit »künstlich« Die Bezeichnung, nach der Sie schauen sollten, lautet »100 % ätherisches Öl«. Bei einem extrem starken Öl wie z.B. dem der Zimtblätter darf es auch so heißen: »Zimtblätteröl (Cinnamomum ceylanicum) 30 % in Weizenkeimöl«. Das bedeutet, ein knappes Drittel des im Fläschchen enthaltenen Öls ist Zimtblätteröl, der Rest besteht aus Weizenkeimöl. Da beides völlig natürliche Stoffe sind, darf man dieses Öl bedenkenlos verwenden. Trotz der erheblichen Verdünnung duftet und wirkt es sehr, sehr intensiv.
Weil zur Herstellung ätherischer Öle riesige Mengen von Pflanzen bzw. Pflanzenteilen benötigt werden, muss man dafür einen entsprechenden Preis bezahlen. Sie können gar nicht billig sein. Also sagt auch der Preis etwas über die Qualität aus. Wobei aber beispielsweise Zitrusöle und Zitronengrasöl vergleichsweise preiswert sind, Blütenöle wie Rosen- oder Jasminöl dagegen sehr, sehr teuer. Das heißt, innerhalb der ätherischen Öle gibt es preislich eine große Bandbreite.
Ätherische Öle sind in vielen guten Naturkostläden, Fachgeschäften und bei Internetversendern erhältlich. Im Zweifelsfall ist auch eine Apotheke eine gute Anlaufstelle. Dort kann man Ihnen sagen, ob eine Herstellerfirma zuverlässig ist und ob sich ein ätherisches Öl auch zum Kochen eignet.
Zugegeben, wir Menschen sind nicht ganz so begabt wie unsere nahen Verwandten, die Schweine, die per Schnüffel zum Trüffel kommen. Sprich, die kraft ihrer sensiblen Nase die kostbaren und köstlichen Pilze aufspüren. Wir beherrschen auch nicht im Entferntesten das, was unsere besten Freunde können, die Hunde. Ihnen werden über ihre Riechzellen Abenteuergeschichten vermittelt, von denen wir Zweibeiner nicht einmal träumen können. Trotzdem spielt auch für uns der Geruchssinn eine enorm wichtige Rolle. Wir sind seit Urzeiten per Nase, Gehirn und unserer gesamten Ausstattung für die vielseitigen Hinweise gerüstet, die über das Riechen transportiert werden. Für das, was Heilpflanzen uns »sagen« und Gutes tun, aber auch für vieles andere, darunter Überlebensnotwendiges wie den Geruch von Gas oder brennendem Material.
An dieser Ausstattung und der entsprechenden Sensibilität haben auch die Errungenschaften der Neuzeit nichts verändert. Eine Raumatmosphäre, in der sich die Düfte von Gewürzen und Orangen mischen, versetzt uns in eine adventliche Stimmung. Bei Rosen- und Jasminduft kommen Gefühle von frühlingshafter Leichtigkeit auf. Andere Aromen erinnern uns an Situationen aus der Kindheit, und das alles ohne langes Nachdenken, sondern blitzschnell »via Duftinformation«. Genauso läuft es in der Aromatherapie. Über die Nase geht eine Duftinformation direkt ins Gehirn und beeinflusst die Psyche. Wenig später werden der Körper und seine Organe von der chemischen Zusammensetzung des jeweiligen Öls berührt. Weil die Öle eine enorme Konzentration hochwirksamer heilender Substanzen sind, gilt die Aromatherapie als eine besonders intensive Variante der Pflanzenheilkunde.
Wie erwähnt können die ätherischen Öle nicht nur über die Nase, sondern auch über die Haut in den Körper gelangen, also über ein Bad, eine Kompresse, eine Massage.
Die kontrollierte und bewusste Anwendung von natürlichen ätherischen Ölen verspricht Erfolg bei etwa
95 % der Infektionen,