Die Heldenschar - Mirja Camphausen - E-Book

Die Heldenschar E-Book

Mirja Camphausen

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Beschreibung

,,Team! Ich bin euer Anführer! Mir nach!" Meister Maus will unbedingt den Prinzen retten, damit er endlich sein Abschlusszeugnis von der Abenteurerschule bekommt. Doch leider wurden ihm für diese heikle Mission ziemlich schräge Teammitglieder an die Seite gestellt: eine Giraffe, eine Schnecke und ... ein Schwein?! Und dann kommen auch noch die Schwächen jedes einzelnen zum Vorschein. Wie sollen sie sich so bloß gegen die Löwen behaupten? Werden sie am Ende ihre Aufgabe erfolgreich gelöst haben? Oder sind es eigentlich andere Dinge, die zählen? Die Heldenschar "Ein unmögliches Team" ist ein humorvolles, inspirierendes Kinderbuch für die Altersgruppe 6-12 Jahre. Mit rund 14.500 Wörtern, die sich auf zwölf Kapitel verteilen, und wunderschönen handgemalten Illustrationen, bietet Die Heldenschar Kindern die Gelegenheit, sich in die Abenteuerwelt des Mäuserichs und seiner Kameraden einzufühlen. Dabei zeigt die Geschichte der vier Gefährten, dass Mut nötig ist, um zu seiner eigenen Verletzlichkeit zu stehen, und wie dies dabei helfen kann, das Leben mit seinen vielfältigen Herausforderungen zu meistern. Graziella Giraffe kann nicht lesen und gibt inmitten des Abenteuers auf. Sally Schnecke ist zu langsam, um mitzuhalten und Willi Schwein läßt sich von seinem ständigen Futterdrang ablenken. Meister Maus sieht seine Gelegenheit gekommen und beschließt, ihren Auftrag auf eigene Faust zu erfüllen. Der Erfolg soll ihm dabei helfen, sein geknicktes Selbstbewusstsein wieder herzurichten. Doch kaum ist er unterwegs, passiert ein Unglück...

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 73

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Ein unmögliches Team

Die fehlende Gefährtin

Graziellas Geständnis

Das Problem mit dem Schild

Die Entführung

Die Rettung beginnt

Eine großartige Idee

Langhals gebraucht

Nehmt die Maus und geht!

Ein Abschluss für fast alle

Die Prophezeiung – Teil zwei

Endlich ein Abschluss!

Über die Autorin

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag der Autorin, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung „Impressumservice“, Halenreie 40–44, 22359 Hamburg, Deutschland.

© 2021 Mirja Camphausen ·worldofmiri.com

Lektorat: Sandra Margineanu, Textschatz

Übersetzung: Christa Ring

Cover: Wally Martin

Satz u. Layout / e-Book: Büchermacherei · Gabi Schmid · buechermacherei.de

Illustrationen: Aurora Paulina Kay · aurorapaulinakayart.com

Druck und Distribution im Auftrag :

tredition GmbH, Halenreie 40–44, 22359 Hamburg, Germany

ISBN Softcover: 978-3-347-50899-6

ISBN Hardcover: 978-3-347-50900-9

ISBN E-Book: 978-3-347-50901-6

Die englische Ausgabe erschien 2021 in Australien.

Titel: Master Mouse – ISBN: 978-0-6451901-0-6

Für meine fabelhafte Familie:❤ Stefan, Martin, Isabelle und Nicolas ❤

„Puh, geschafft!“, seufzte Meister Maus. Sie befanden sich auf einer Felsterrasse. Hinter ihnen lag das Land der Flüsse. Auf der anderen Seite der Hügelkette erwartete sie das Waldland. Meister Maus holte tief Luft und schaute sich nach seinen Gefährten um.

Graziella Giraffe blickte traumverloren in die Ferne. Willi, das Schwein, war auf der Suche nach Essbarem, die Nase dicht am Boden. Meister Maus hatte nichts anderes erwartet. Er stutzte. Ein Teammitglied fehlte. Das bemerkte er sofort. Sicherheitshalber zählte er nach: „Eins. Zwei. Drei.“ Er selbst war Nummer eins, das stand außer Frage. Graziella Giraffe: zwei. Willi Schwein: drei. Nummer vier? Fehlte. Dabei waren sie zu viert aufgebrochen, wie alle anderen auch.

Meister Maus seufzte erneut. Er konnte den anderen gegenüber nicht zugeben, dass sie jemanden verloren hatten – schon eine halbe Stunde nach dem Aufbruch zu ihrer ersten richtigen Mission! Andererseits, würden die Giraffe und das Schwein dies überhaupt bemerken? Beide schienen in ihrer eigenen Welt versunken zu sein. Meister Maus entschied, dass es Dringlicheres gab, als einen fehlenden Kameraden zu finden. Sie waren schließlich hier, um ihr Abenteuer zu bestehen!

Aufgeregt rieb er seine Vorderpfoten aneinander. Auf diesen Moment hatte er gewartet! Nichts würde ihn aufhalten! Nichts würde ihn daran hindern, der sagenumwobene Held zu werden, der schon immer in ihm gesteckt hatte. Ein Anführer. Eine Legende.

Meister Maus räusperte sich und quiekte: „Team! Es ist meine Aufgabe, euch den Weg zu weisen! Hört zu! Hier ist der Plan!“ Niemand rührte sich. Das war nicht gut. Das war gar nicht gut! Meister Maus riss seinen Dolch aus dem Gürtel und rief: „Team! Ich bin euer Anführer! Mir nach!“

Graziella betrachtete mit ihren schwarzen Augen verträumt die schimmernden Bäche am Fuß des Berges. Langsam drehte sie ihren Kopf und starrte Meister Maus an.

Vielleicht war es reiner Zufall, und sie suchte nur nach Wasser zum Trinken. Meister Maus wollte lieber glauben, dass sie ihm die Aufmerksamkeit schenkte, die ihm gebührte. Er hielt sich für den „Meister der Mission“, was hervorragend zu seinem neuen Namen passte: Meister Maus.

Sofort nach Ankunft in der Abenteurerschule hatte er seinen echten Namen abgelegt. Den albernen. Er würde niemals verraten, wie er wirklich hieß.

Graziellas Kopf näherte sich Meister Maus’ Ohren. Meister Maus zwirbelte seine Barthaare und fiepste: „Alles klar, Team, auf geht’s!“

Graziella erstarrte. Sie blinzelte und blickte Meister Maus an, als ob sie ihn zum allerersten Mal sähe. „Oh, hallo“, trällerte sie, „kennen wir uns?“

Meister Maus bereute es, Graziella in seine Truppe aufgenommen zu haben. Sie schien die Gedächtnisleistung einer Erbse zu besitzen. „Ja, das tun wir“, knurrte er. „Du wolltest mich auf meinem Abenteuer begleiten.“

„Oh!“ Graziellas Augen leuchteten. „Das Abenteuer! Ja! Klar! Wer muss gerettet werden?“ Sie schwenkte ihren langen Hals und stieß Meister Maus beinahe in die Tiefe.

„Pass auf!“, kreischte Meister Maus.

Graziella schien ihn gehört zu haben, denn sie hielt inne und beugte sich herab. „Es tut mir leid“, murmelte sie und ihre schwarzen Augen blinzelten.

Meister Maus seufzte. Das war nicht gut. Das war gar nicht gut. Wie sollte er sein Abenteuer gemeinsam mit einem Erbsenhirn bestehen? In diesem Augenblick erinnerte er sich an die beiden anderen Teammitglieder. Er überprüfte erneut die Anwesenheit: Der Meister selbst, das langhalsige Erbsenhirn und das Schwein. Drei. Ein Mitglied fehlte. Nun gut, sie würden ohne es auskommen müssen. Sie mussten weiter.

„He, Willi!“, brüllte Meister Maus. Willi stopfte sich seine Backen voll. Meister Maus wollte nicht wissen womit, doch leider stieg ihm ein abscheulicher Geruch in die Nase. Angewidert verzog er das Gesicht.

Sabbernd bewegte sich Willi auf die Stelle zu, wo er eine kleine Bewegung bemerkt hatte. Er kniff die Augen zusammen, konnte aber nichts erkennen. Schließlich legte er sich flach auf den Boden und entdeckte Meister Maus. Meister Maus war wirklich sehr klein. Winzig hätte man ihn nennen können. Winziger als winzig, wenn das überhaupt möglich war.

„Biss gewiss! Du bist es!“, rülpste Willi, als er den Mäuserich erkannte.

Meister Maus seufzte. Ein übler Geruch entströmte dem Maul dieses Riesenschweines. Wieso nur hatte er ein Schwein in sein Team gelassen? Er musste verrückt gewesen sein, und zwar nicht nur ein bisschen. Er hatte gänzlich, total und vollkommen seinen Verstand verloren! Es lief ihm kalt über den Rücken, als er sich erinnerte, wie er zu diesem Team gekommen war. Die Löwen hatten sich von Anfang an zusammengetan, was keine Überraschung gewesen war. Sie blieben am liebsten unter sich und hatten alle anderen davor gewarnt, zu ihnen zu stoßen, da sie im Verlauf ihres Abenteuers hungrig werden könnten. Was sie damit meinten, wollte Meister Maus lieber nicht herausfinden.

Das zweite Team bestand aus Schmetterling, Motte, Biene und Kokon. Diese vier hatten entschieden, mit ihrer ersten Aufgabe zu warten, bis der Inhalt des Kokons geschlüpft sein würde, was Ewigkeiten dauern konnte.

Schließlich gab es noch die Obercoolen: Hund, Fledermaus und Zebra. Die drei hingen ständig zusammen. Meister Maus war sich absolut sicher gewesen, dass er zu dieser Gruppe gehörte. Er war schließlich ein Meister! Er hatte sogar angeboten, seine Käsespezialitäten mit ihnen zu teilen. Unglücklicherweise hatte er erst dann herausgefunden, dass alle drei keine Milchprodukte vertrugen. Statt seiner hatte Maulwurf ins Team gedurft. Der langsame, blinde, hechelnde Maulwurf! Die anderen vergötterten ihn wegen seiner übergroßen Sonnenbrille und hatten ihm den Ehrennamen Schlurfi-Wurfi verpasst.

Am Ende hatte sich Meister Maus mit den übrig Gebliebenen begnügen müssen. Er seufzte. Ein Knoten bildete sich in seiner Brust. Das war nicht gut. Das war gar nicht gut. Meister Maus musste Dampf ablassen. Er brüllte so lange und kräftig wie er konnte. Er hätte schwören können, dass sogar die Luft vor Angst zitterte. Für Graziella und Willi klang sein Schrei wie ein höfliches Hüsteln.

Meister Maus rieb sich die Augen und schniefte. Er fühlte sich schon ein wenig besser. Sein Ziel war es, ein hoch angesehener Meister der Mission zu werden. Um dies zu erreichen, musste er seinen Auftrag erfolgreich erfüllen, sonst würde er seinen Abschluss nicht bekommen. Es gab keinen anderen Weg, er musste weiter machen. Meister Maus riss sich zusammen. Graziella und Willi starrten ihn an. Schnell! Er hatte ihre Aufmerksamkeit! Er musste diese Gelegenheit sofort nutzen.

„TEAM!“, brüllte Meister Maus aus Leibeskräften.

„Oh, entschuldige bitte, könntest du etwas lauter sprechen?“, fragte die Giraffe.

„Biss gewiss!“, fügte Willi hinzu.

Meister Maus stöhnte. Das war nicht gut. Das war gar nicht gut. Er erklomm einen Stein und bedeutete Frau Erbsenhirn und Herrn Vielfraß, näher zu kommen. Ihre Köpfe rückten ganz dicht an seinen Körper.

Meister Maus erlitt einen heftigen Anfall von Platzangst. Er konnte kaum atmen. Zum Glück erinnerte er sich rechtzeitig daran, wie dringend er seinen Abschluss brauchte, und dass er, na klar, ein Meister war. Meister zeigten keine Platzangst oder irgendeine andere Schwäche.

Meister Maus holte tief Luft und rief: „Wir stehen am Anfang unseres Abenteuers! Dort müssen wir hin!“ Er benutzte seinen Dolch, um seine Worte zu untermalen, und schwang ihn in Richtung einer großen Felswand am anderen Ende des Plateaus.

„Biss gewiss!“, rülpste Willi. „Auf geht’s!“

„Oh ja, oh ja, das Abenteuer, das ist da!“, stimmte Graziella ein.

Zufrieden stellte Meister Maus fest, dass die anderen seine Führungsrolle akzeptierten.

Er sprang von seinem Stein und wollte losrennen, als hinter ihm eine laute Stimme ertönte: „Wow, super Freunde, dass ihr gewartet habt! Finde ich echt dufte. Herzlichen Dank und so weiter.“

Meister Maus hielt ruckartig inne. Wer konnte das sein?

Meister Maus fiel seine Anwesenheitsliste ein. War dies das fehlende Teammitglied? Nummer vier? Er drehte sich um und schaute nach oben. Der Stimme nach zu urteilen, musste es sich um jemand Großen wie einen Elefanten handeln. Mindestens aber um einen Brüllaffen oder gar einen Einsiedlerkrebs! Meister Maus strengte seine Augen an. Was sah er? Nichts sah er. Da war niemand. Er schüttelte ungläubig den Kopf.