Die Hexe von Nebelgrund - Alexander Ivanisevic - E-Book

Die Hexe von Nebelgrund E-Book

Alexander Ivanisevic

0,0
4,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

„Die Hexe von Nebelgrund“ ist ein atmosphärisch dichtes, poetisch geschriebenes Fantasy-Märchen über Magie, Herkunft, Opfer und Selbstfindung. Im Zentrum steht Elira, ein sechzehnjähriges Mädchen aus einem abgelegenen Dorf, das dem Ruf des geheimnisvollen Waldes Nebelgrund folgt. Dort begegnet sie Morwenna, der sagenumwobenen Hexe, die keine Monster jagt, sondern Magie mit der Natur webt – und einst Eliras Mutter unterrichtete. Elira beginnt ihre Ausbildung und entdeckt, dass Magie kein Geschenk, sondern ein Tausch ist – oft mit Erinnerungen, Liebe oder Identität als Preis. Ihre Reise führt sie tief in die Geheimnisse des Waldes und zu einem uralten Baum, dem Eldran, in dem der Geist ihrer Mutter gefangen ist. Um sie zu befreien, opfert Elira all ihre Erinnerungen. Dabei öffnet sie jedoch einen Riss, durch den die Dunkelwurzeln – ein uraltes, bösartiges Wesen aus Schatten und Fäulnis – zurückkehren. Elira wird zur Kämpferin, stellt sich der Dunkelheit und versiegelt sie im Herz des Waldes. Durch ihren Mut, ihre Opferbereitschaft und ihre Verbindung zur Natur wird sie schließlich zur neuen Hexe von Nebelgrund. Eine Geschichte über das Erwachsenwerden, den Kreislauf der Magie und die Kraft, über sich selbst hinauszuwachsen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 20

Veröffentlichungsjahr: 2025

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Die Hexe von Nebelgrund Teil 1: Der Ruf des Waldes

Nebelgrund war kein Ort, den man auf Karten fand. Der Wald lag verborgen zwischen vergessenen Bergen und uralten Pfaden, die längst von Moos und Zeit verschluckt worden waren. Die Menschen aus den umliegenden Dörfern mieden ihn, nicht aus Angst, sondern aus einem Gefühl, das noch älter war: Ehrfurcht. Denn irgendwo im Herzen dieses Waldes, so flüsterten sie, lebte Morwenna – die Hexe von Nebelgrund.

Sie war kein Ungeheuer, keine Kinderfresserin, wie es in anderen Geschichten hieß. Morwenna heilte Krankheiten, redete mit Vögeln und brachte einst eine ganze Herde verlorener Schafe aus dem Winternebel zurück. Aber sie verlangte keinen Dank, nahm keine Münzen. Stattdessen forderte sie seltsame Dinge: den ersten Traum eines Kindes, einen Tropfen Tränen aus echter Freude, oder das Lied, das man nur einmal im Leben summte. Dinge, die man nicht nachmachen konnte. Dinge, die nur einmal existierten.

In einem der Dörfer, an der Grenze zum Nebel, lebte ein Mädchen namens Elira. Sie war sechzehn Winter alt, mit dunklem Haar, das sich wie Schatten um ihr Gesicht legte, und Augen, die nie stillstanden – immer wachsam, immer neugierig. Ihr Vater war ein Jäger, der jeden Tag tiefer in den Wald ging und jeden Abend mit weniger Worten zurückkam. Ihre Mutter war vor Jahren verschwunden. Man sagte, sie sei in den Nebel gegangen und nie zurückgekehrt. Elira wusste es besser. Ihre Mutter hatte einst mit Kräutern gearbeitet, mit Träumen gesprochen. Sie war wie Morwenna, wenn auch nicht so mächtig.

Eines Nachts, als das Dorf schlief und der Nebel bis an die Fenster kroch, hörte Elira ein Flüstern. Es kam nicht durch die Tür oder vom Dach. Es war in ihrem Kopf, und doch wie ein Lied in der Luft. Ein Ruf. Kein Befehl, kein Schrei – nur ein sanftes Ziehen, wie der Wind an einem losen Vorhang.

Elira stand auf, zog sich ihre dicke Jacke über und verließ das Haus, barfuß, ohne darüber nachzudenken. Ihre Schritte waren leise auf dem gefrorenen Boden, der Nebel leckte an ihren Knöcheln wie eine Katze. Sie ging, ohne zu wissen wohin. Der Ruf führte sie.