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In 24 kurzen Kriegertexten fast Samuel Widmer die Essenz der Lehre von Don Juan Matus, welche uns durch die Werke von Carlos Castaneda übermittelt wurde, zusammen. Die vom Autor gemachten Erfahrungen auf dem langen Weg des Kriegers fliessen als Einsichten in die Aussagen von Don Juan ein und vermischen sich mit diesen zu einer unteilbaren Einheit.
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Veröffentlichungsjahr: 2016
Das WorldWide Magic Movement als
Meisterstück der Meisterklasse
für Psycholytische Psychotherapie
von Dr. med. P. Samuel Widmer Nicolet
BASIC EDITIONS
© 2010
Samuel Widmer Nicolet
Schweiz
1. Auflage
Layout:
Marianne Principi
Holger Kunkler
Druck:
Heinrich Druck + Medien GmbH
D-60528 Frankfurt a.M.
ISBN (gedrucktes Buch)
978-3-9523678-0-3
Verlag:
Basic Editions
Reben 267
CH-4574 Nennigkofen
www.basic-editions.ch
Das WorldWide Magic Movement als
Meisterstück der Meisterklasse
für Psycholytische Psychotherapie
von Dr. med. P. Samuel Widmer Nicolet
BASIC EDITIONS
Intro
1 Dr.med. P.Samuel Widmer Nicolet, 2010, Editions Heuwinkel: Das Inzesttabu, Band I; Wer heilt, hat Recht, Band II; Die Art des Kriegers; Zusammenfassende Gedanken zum Lebenswerk
2 Paul Samuel Widmer Nicolet, 2002, Nachtschatten-Verlag: Vom Weg mit Herz; Die Essenz aus der Lehre des Don Juan; Eine Würdigung des Werkes von Carlos Castaneda
You are the world; the world is you!
WorldWide Magic Movement / WWMM
(www.worldwidemagicmovement.org)
Du gehörst dazu
Es geht um Einsicht
Die Vision
Teil I
Die Kriegertexte
WorldWide Magic Movement
WWMM Newsletter I – September 2008
3 Die Meisterklasse flog gemeinsam nach Brasilien, wo sie an einem legalen Ayahuasca-Ritual teilnehmen konnte.
4 Die vorgelesenen Briefe werden hier nicht wiederholt. Wir verweisen auf das Buch: Samuel Widmer Nicolet, Basic Editions, 2009: Briefe an die Welt / Letters to the World
WorldWide Magic Movement
WWMM Newsletter II – Oktober 2008
Kriegertext A/I
Woher das Konzept des Kriegers stammt, weiss ich nicht. Es scheint ihm etwas Universelles anzuhaften. Persönlich habe ich es durch die Werke Carlos Castanedas beziehungsweise durch die durch diesen vermittelte Lehre des Yaqui-Indianers Don Juan Matus kennen gelernt.
Es hat mich sofort überzeugt. Es begleitet mich seither durch mein Leben. Vor allem in den in diesem Buch5 beschriebenen Situationen des Unverstanden- und Ausgegrenztseins, erwies es sich als unschätzbare Hilfe, um nicht unterzugehen oder sich in unsinnigen Querelen zu verwickeln. Es fasst den Weg der Selbsterkenntnis und ihre angewandte Disziplin im täglichen Leben bündig zusammen.
Der Krieger ist kein Soldat. Die Autoritätsabhängigkeit und der unbedingte Gehorsam des letzteren sind ihm völlig fremd. Sein Kampf ist nicht der Krieg in irgendeiner Gegnerschaft und Gefolgschaft, sein Kampf ist ein Kampf mit sich selbst, mit dem Selbst, das er zu überwinden trachtet, um völlige Freiheit zu finden. Sein Kampf ist ein Ringen um Einheit. Darin steht er allein.
Der Krieger weiss, dass er sich nicht ändern kann; trotzdem versucht er es beharrlich. Sein Lohn schliesslich ist nicht die Änderung, sondern der Wandel, der daraus kommt, dass seine Beharrlichkeit eine Energie aufgebaut hat, die alles verändert.
Im Gegensatz zum Durchschnittsmenschen ist der Krieger niemals enttäuscht, wenn es ihm nicht gelingt, sich zu verändern. Das ist genau das, was ihn von diesem unterscheidet. Keine Reaktion. Der Weg des Kriegers ist der Weg des fröhlichen Scheiterns. Dies ist der Weg der Makellosigkeit. Und der Wandel, den er schliesslich, wenn er genügend Kraft aufgebaut hat, erlebt, ist der Verlust der menschlichen Form, das Wiederfinden des ganz Ursprünglichen, des unkonditionierten Geistes, der nicht in Gewohnheitsmustern gefangenen, freien Energie. Freiheit.
Und Freiheit besteht nicht darin, sich frei entscheiden, frei wählen zu können, sondern darin, frei wahrnehmen zu können, die Freiheit zu haben, alles zu sehen.
Der Krieger ist immer ein Aussenseiter. Er will ausserhalb stehen. Die gewöhnlichen Menschen fürchten ihn, verachten ihn, bewundern ihn aber auch, aber sie verstehen ihn nicht; und letztlich bleibt er für sie unverständlich und unerreichbar.
Für das, was mit jemandem geschieht, der mit ihm in Kontakt gekommen ist, ist der Krieger nicht verantwortlich.
Der Krieger hat verstanden, dass es seine Verantwortung ist zu entscheiden. Die Kraft seiner Entscheidungen ist alles, was er hat. Und trotzdem weiss er, dass er keine Wahl hat, dass seine Entscheidung darin besteht, dem zu folgen, was ihn ruft.
Meditation ist für ihn das Verstehen der Trennung, die durch Wahl und Entscheidung eines unfreien Willens verursacht wird. Sein Weg der Meditation ist das Verstehen des Wünschens und Verlangens und nicht die Überwindung des einen Verlangens durch ein anderes.
Innere Stille ist das, was der Krieger sucht, denn von ihr aus entfaltet sich alles Unerklärliche. Sie wird gesammelt und wirkt akkumulativ. Wenn der Krieger innere Stille genügend lange aufrechterhalten kann, bricht die Interpretation der sensorischen Daten, die auf ihn durch die Sinne einstürmen, zusammen und er kehrt zur wahren Natur seiner selbst und aller Dinge zurück. Darin liegt für ihn Freiheit.
Für die Unendlichkeit ist Freiheit das einzig lohnende Unternehmen. Alles andere als das Streben nach Freiheit, ist für den Krieger Betrug.
Kriegertext A/II
Der Kampfschauplatz des Kriegers ist, im Gegensatz zu dem des Soldaten, selbst gewählt. Dieser ist vorwiegend ein innerer, schicksalsbedingt wird er aber auch zum äusseren. Der Krieger benutzt die Situationen seines Lebens zum Lernen; er anerkennt sie als Herausforderungen, die er annimmt und denen er sich stellt. Er kennt darin kein Klagen, kein Ausweichen, kein Leid, keine Abhängigkeit. Er ist das pure Gegenteil des gewöhnlichen Soldaten.
Was er lernt, was er lernen will, worauf er seine unverbrüchliche Absicht richtet, ist die
Überwindung des Selbst. Diese erreicht er durch ein vollständiges Verständnis seiner selbst, durch eine gründliche Rekapitulation seines ganzen Lebens.
Ein Krieger weiss, dass er nur ein Mensch ist. Er bedauert, dass das Leben zu kurz ist, um nach allen Dingen greifen zu können. Aber für ihn ist dies kein Problem; es ist nur schade.
Der Krieger strebt die vollkommene Freiheit an, er will eine freie Energie sein. Die Freiheit vom Selbst, welche Liebe ist, versteht er als die einzige wirkliche Freiheit.
Seine Werkzeuge auf diesem Weg sind vollkommene Ehrlichkeit mit sich selbst und Beharrlichkeit im Ringen um seine unverbrüchliche Absicht. Seine Wahrhaftigkeit und Ehrlichkeit sowie seine Beharrlichkeit bilden seine Makellosigkeit.
Die Tat des Kriegers ist es, seine persönliche Kraft von Gewohnheit und Schwäche abzuziehen und stattdessen in seiner Absicht als Krieger zu sammeln. Der Krieger hat aufgehört, seinen Mitmenschen in ihren Hochs und Tiefs länger zu folgen.
Alle Menschen dieser Erde wählen nur einmal. Sie wählen, entweder Krieger zu sein oder gewöhnliche Menschen zu bleiben. Eine zweite Wahl existiert nicht.
Die einzige Freiheit des Kriegers liegt darin, makellos zu sein. Makellosigkeit ist in sich Freiheit; sie bringt aber auch Freiheit, die Freiheit von der menschlichen Form. Sie ermöglicht dem Krieger zu sehen, währenddessen der Durchschnittsmensch sich entscheidet, sich nicht zu erinnern, was er sieht.
Sehen ist ein unmittelbares körperliches Wissen.
Der grundlegende Unterschied zwischen einem gewöhnlichen Menschen und einem Krieger ist, dass der Krieger alles als Herausforderung annimmt, während der normale Mensch alles entweder als Segen oder als Fluch auffasst. Seine grundlegende Eigenschaft besteht darin, unbeirrt von aller Angst mit seinen Unternehmungen fortzufahren.
Der Durchschnittsmensch ist sich nur gewahr über alles, wenn er denkt, er sollte es sein; der Zustand des Kriegers hingegen ist, sich zu jeder Zeit über alles gewahr zu sein.
Der Krieger fühlt alles, die ganze Welt, sonst verliert diese ihren Sinn.
Wenn die Kraft es ihm erlaubt, wird der Krieger am Ende seines Weges ein Wissender. Er weiss dann, dass man die Menschen nicht verändern kann. Er weiss es, weil er sieht. Sobald ein Mensch sehen lernt, ist er allein in einer Welt, in der es nichts gibt ausser Verrücktheit.
Für den Krieger verliert irgendwann alles seine Wichtigkeit. Trotzdem lebt er weiter, weil er seine Absicht hat. Sein gezähmter Wille, der ganz und dienbar geworden ist, lässt ihn ertragen, dass für ihn nichts mehr eine Rolle spielt.
Wenn der Krieger ein Sehender wird, muss er nicht mehr länger wie ein Krieger leben. Sein Sehen macht, dass er ausserhalb von allem steht. Aber, wie ein Krieger zu leben, kommt zuerst. Für das, was ein Krieger tut, gibt es keine Schritte, keine Methode, es gibt nur die persönliche Kraft.
Als Sehender hat der Krieger nicht länger ein aktives Interesse an seinen Mitmenschen. Er ist von allem losgelöst.
Der Krieger hat grossen Respekt vor der sexuellen Energie, der einzigen Energie, über die wir verfügen. Er benutzt und kontrolliert sie mit grosser Sorgfalt und viel Respekt. Die Energie weiss nichts von einem Geschlechtsakt nur zum Vergnügen.
Die einzige Möglichkeit des Kriegers, Energie zu sparen, ist das Tilgen von unnötigen Gewohnheiten. Der Krieger sieht und achtet die Magie, die in seiner Natur liegt. Er weiss, dass die Sexualität von der universellen Kraft dazu gedacht ist, die Glut der Bewusstheit weiterzuverschenken. Darum setzt er sie behutsam ein; er geizt mit ihr, um genügend Energie zum Sehen zu haben. Er weiss und sieht, dass unser Leben etwas Ungeheuerliches ist.
5 Bezieht sich auf ein neues Buch von Samuel Widmer Nicolet zum Inzesttabu, für das diese Kriegertexte zuerst verwendet wurden (siehe Vorwort).
WorldWide Magic Movement
WWMM Newsletter III – November 2008
Kriegertext A/III
Don Juan Matus sagt: „Ein Krieger fühlt sich nie in die Enge getrieben. Sich in die Enge treiben zu lassen, bedeutet, dass man Charaktereigenschaften oder persönlichen Besitz hat, die blockiert werden können. Ein Krieger hat nichts auf der Welt, ausser seiner Makellosigkeit. Und Makellosigkeit kann nicht bedroht werden.“
Makellosigkeit ist letztlich alles, was dem Krieger bleibt. Das Wissen um seine Makellosigkeit ist seine Freude. Sie zu verfehlen, wäre sein definitives Scheitern. Die äusseren Entwicklungen des Lebens verlieren unter diesem Gesichtspunkt an Bedeutung. Er erkennt, dass wir alle sterben werden und lebt aus diesem Wissen heraus. Er sieht, dass Kräfte, die wir weder wirklich kennen noch beherrschen, letztlich über unser Schicksal entscheiden. Darum fügt er sich diesen, richtet sich nach ihnen, schaltet seine Absicht mit ihnen gleich.
„Aushalten (endure). Verzichten (abstain). Und sich erinnern, dass man sterben wird“, das persische Sprichwort enthält für den Krieger nicht nur Worte.
Die Kunst des Kriegers ist die Kunst der Wahrnehmung, welche die Kunst des Träumens ist. Er sieht, dass der Kern unseres Wesens Wahrnehmung und die Magie unseres Seins Bewusstheit ist. Er hört auf damit, sich an Dinge zu klammern und zu besitzen.
Jeder, der ein Krieger werden will, muss sich von dieser Fixierung befreien.
Der Krieger richtet seine Kraft stattdessen auf den Flug ins Unbekannte, den er Träumen nennt; er öffnet die Blase seiner Wahrnehmung und entfaltet deren Flügel. Die Kunst des Pirschens hilft ihm dabei. Sie befähigt ihn, aus jeder Situation das Beste herauszuholen.
Der Krieger schult seine Aufmerksamkeit, bis er fähig ist, sich stundenlang jeder beliebigen Aufgabe ohne jede Ablenkung zuzuwenden.
Andere gernzuhaben, um selbst gerngehabt zu werden, ist für einen Krieger nicht alles, was ein Mensch tun kann.
Der Krieger kennt seine Bedürfnisse. Er kümmert sich um sie. Er versteht sich darauf, dafür zu sorgen, dass sie gestillt werden; aber er ist von nichts abhängig.
Krieger tun nichts, nur um sich zu amüsieren. Ihre Handlungen sind diktiert von Notwendigkeit.
Krieger handeln nicht, um einen Vorteil zu erringen wie der Durchschnittsmensch. Sie handeln, weil der Geist sie ruft.
Krieger sagen niemals etwas nur so daher, sie achten sorgfältig auf alles, was sie zu anderen sagen.
Auf Sentimentalitäten, Nostalgie und Melancholie lässt sich der Krieger nicht ein.
Der Krieger betrachtet es als seinen Fehler, wenn er mit anderen nicht auskommt. Er nimmt sie, wie sie sind. Sie können nicht anders, währenddessen er sich helfen kann. Nichts ist für ihn ein Fluch oder ein Segen wie für den Durchschnittsmenschen; alles ist lediglich Herausforderung.
Der Krieger handelt, ohne eine Belohnung zu erwarten, für nichts und wieder nichts. Er liebt, für nichts und wieder nichts.
Das Rückgrat eines Kriegers ist Demut und Effizienz, handeln, ohne etwas zu erwarten, und alles aushalten können, was ihm auf seinem Weg begegnet.
Der Krieger weiss, dass er die ihm angeborene Energie nicht vermehren kann, sein Anliegen und seine Kunst sind daher, diese Energie umzuverteilen.
Der Krieger gehört zu einem Trupp von Kriegern. Es ist die Kraft selbst, die diesen Kriegertrupp zusammenstellt und die einzelnen Mitglieder auswählt. Die Wege der Kraft sind auch dem Krieger unergründlich.
Kriegertext A/IV
Der Krieger ist frei von Vorurteilen, Voreingenommenheiten, Ideologien. Er hat sich befreit von allen Mustern der Konditionierung. Er hat aufgehört, durch eine Brille von Geboten und Verboten auf die Wirklichkeit zu schauen. Er schaut und sieht unmittelbar Wirklichkeit.
Darum ist er erfüllt von der Intelligenz des Ganzen. Allem wendet er sich zu, als sei es das erste und einzige Mal. Darum erkennt er unschuldig wie ein Kind, was wahr, was falsch und was wahr im Falschen ist. Unbeirrt durch die Verirrungen des menschlichen Geistes durchbricht er alle Illusionen, alle Unwahrheit und alle Heuchelei.
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