Die kürzeste Geschichte Europas - John Hirst - E-Book

Die kürzeste Geschichte Europas E-Book

John Hirst

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Beschreibung

John Hirst, Australiens bedeutendster Historiker, nimmt das Fernglas zur Hand und Europa ins Visier. Fakten und Ereignisse bringt er in einen fassbaren Zusammenhang und bietet einen einzigartigen Überblick über die europäische Kulturgeschichte. Mit Humor erzählt er vom Ende des römischen Schmierentheaters durch die Germanen, die unbeabsichtigt das Weströmische Reich übernehmen oder wie 1066 die Normannen England erobern und ihnen damit bis heute als Letzte ein Einfall in das Inselland gelingt. Spannende, überraschende und witzige Einblicke in die Entwicklung der europäischen Kultur - mit garantiertem Aha-Effekt. Über zweitausend Jahre Kulturgeschichte - prägnant, anschaulich, humorvoll

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Seitenzahl: 225

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John Hirst nimmt das Fernglas zur Hand und Europa ins Visier. Er bringt Fakten und Ereignisse in unerwartete Zusammenhänge und bietet einen einzigartigen Überblick über die europäische Kulturgeschichte. Mit Humor und Sachverstand erzählt er vom Ende des römischen Schmierentheaters durch die Germanen, die unbeabsichtigt das Weströmische Reich übernehmen, oder wie 1066 die Normannen England erobern und ihnen damit bis heute als Letzte ein Einfall in das Inselland gelingt. Spannende, überraschende und witzige Einblicke in die Entwicklung der europäischen Kultur!

John Hirst (1942 – 2016), war einer der bekanntesten Historiker Australiens. Er unterrichtete an der La Trobe University und war maßgeblich an der Erneuerung des Geschichtsverständnisses an australischen Schulen beteiligt.

EINFÜHRUNG

Wenn Sie gern ans Ende eines Buches springen, um zu sehen, was passiert, wird Ihnen dieses Buch gefallen. Das Ende der Geschichten beginnt bald nach ihrem Anfang. Das Buch erzählt die Geschichte Europas sechsmal, jeweils aus einem anderen Blickwinkel.

Es handelt sich hier ursprünglich um Vorlesungen, die australische Studenten in die europäische Geschichte einführen sollten. Ich habe nicht am Anfang begonnen und bin bis zum Ende fortgeschritten. Ich habe den Studenten vielmehr rasch einen Überblick gegeben, um anschließend näher auf Einzelheiten einzugehen.

Die beiden ersten Vorlesungen umreißen die gesamte europäische Geschichte. Das ist wirklich die kürzeste Geschichte. Die sechs folgenden Vorlesungen nehmen sich ein bestimmtes Thema vor. Durch den Rückgriff auf einzelne Punkte und eine genauere Betrachtung soll das Verständnis vertieft werden.

Eine Geschichte hat einen Handlungsablauf: einen Anfang, eine Mitte und ein Ende. Eine Zivilisation hat in diesem Sinne keine Geschichte. Wir stehen im Bann des gewöhnlichen Aufbaus einer Geschichte, wenn wir glauben, eine Zivilisation müsse dem Muster von Aufstieg und Fall gehorchen; gewiss ist nur, dass sie ein Ende haben wird. Mein Ziel ist, die Grundelemente der europäischen Zivilisation zu erfassen und ihre Umgestaltung im Lauf der Zeit zu betrachten, zu zeigen, wie neue Dinge ihre Form von Altem übernehmen, wie das Alte sich behauptet und wiederkehrt.

Geschichtsbücher handeln von vielen Ereignissen und Menschen. Das ist eine der Stärken von Geschichte, und es bringt uns nah an das Leben heran. Aber was bedeutet das Ganze? Welche Dinge sind wirklich wichtig? Das sind die Fragen, die ich ständig im Sinn habe. Viele Menschen und Ereignisse, die in anderen Geschichtsbüchern vorkommen, bleiben hier unberührt.

Die ausführlicheren Vorlesungen im zweiten Teil des Buches enden um das Jahr 1800. Hier wird also eine ganze Menge Geschichte ausgelassen! Gelegentlich habe ich einen Blick in die Zukunft geworfen, aber wenn meine Methode funktioniert, werden Sie die Welt, in der wir heute leben, erkennen, denn ihre Grundzüge wurden vor langer Zeit festgelegt.

Nach dem Ende des Altertums befasst sich das Buch hauptsächlich mit Westeuropa. Für die Entstehung der europäischen Zivilisation sind nicht alle Teile Europas gleichermaßen bedeutsam. Die Renaissance in Italien, die Reformation in Deutschland, die parlamentarische Regierungsform in England und die revolutionäre Demokratie in Frankreich sind von größerer Bedeutung als die Teilungen Polens.

Ich habe mich in hohem Maße auf die Arbeit der historischen Soziologen gestützt, insbesondere Michael Mann und Patricia Crone. Professor Crone ist keine Spezialistin für europäische Geschichte; ihr Fachgebiet ist der Islam. Doch in einem kleinen Buch mit dem Titel Pre-Industrial Societies hat sie sich in einem Kapitel mit dem »Sonderfall Europa« befasst. Es ist eine Tour de Force, eine Gesamtgeschichte auf dreißig Seiten, fast so kurz wie meine kürzeste Geschichte. Ihr entnahm ich das Konzept der Herausbildung und Veränderung der europäischen Mischung, wie es in meinen beiden ersten Vorlesungen dargelegt wird. Ich bin Professor Crone zu größtem Dank verpflichtet.

An der La Trobe University in Melbourne hatte ich das Glück, Professor Eric Jones als Kollegen zu haben, der sich sehr dafür ausgesprochen hat, das große Ganze der Geschichte in den Blick zu nehmen; auf sein Buch Das Wunder Europa habe ich mich stark gestützt.

Ich erhebe für das Buch keinen Anspruch auf Originalität, wohl aber auf seine Methode. Ich habe diese Vorlesungen erstmals Studenten in Australien vorgetragen, die allzu viel australische Geschichte gehabt hatten und kaum etwas über die Zivilisation wussten, von der sie ein Teil sind.

John Hirst