Die letzte Reise in den Dschihad - Alfred Hackensberger - E-Book

Die letzte Reise in den Dschihad E-Book

Alfred Hackensberger

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Beschreibung

Alfred Hackensberger über Utopien, die den überirdischen Neustart des Systems in die unendliche Glückseligkeit suggerieren. Nachdem der Glaube an die Utopie nach den linksradikalen Bewegungen der 1960er- und 1970er-Jahre schon fast verloren war, schaffte es der IS in den letzten Jahren mit seinen simplen Weltbildern und einfachen Regeln tausende junge Menschen in Europa zu radikalisieren. Für ihre Utopie einer idealen Gesellschaft in Form eines muslimischen Gottesstaats gehen sie freiwillig selbst in den Tod. In seinem Beitrag erzählt Hackensberger von einem deutschen Dschihad-Kämpfer, mit dem er regelmäßig im Austausch war, und zeigt, welche Kraft Ideologien haben können. `Sie wollten verwirklichen, wozu noch keine Religion und Ideologie je fähig gewesen war: Die Welt sollte zum perfektesten Ort gemacht werden, den es je gegeben hat.´

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Seitenzahl: 24

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Inhalt

Alfred Hackensberger | Die letzte Reise in den Dschihad – Die Geschichte eines deutschen IS-Kämpfers

Anhang

Über den Autor

Impressum

Alfred Hackensberger Die letzte Reise in den Dschihad Die Geschichte eines deutschen IS-Kämpfers

Sie geben vor, in den Urlaub zu fahren, Bekannte zu besuchen, oder verschwinden auch ohne jeden Grund von einem Tag auf den anderen. Ihr Zuhause, ihre Arbeit, Freunde und Familie, ihre gesamte Vergangenheit lassen sie bereitwillig zurück. Denn sie werden »neu geboren«, mit neuem Namen, einer neuen Identität, einem neuen Sinn des Lebens. Meistens hört man von ihnen über längere Zeit erst einmal nichts. Bis sie sich dann aus Syrien oder dem Irak melden und als Kämpfer des Islamischen Staats (IS) outen. Aus Europa sind es allein 6000 überwiegend junge Männer, die es zur Terrormiliz ins geheiligte Land al-Sham gezogen hat. Aus Deutschland sollen es, laut Angaben des Bundesnachrichtendienstes, rund 750 sein.

Einer von diesen Deutschen ist Benjamin oder besser Abdullah al-Almani, wie er vom IS getauft wurde und auch genannt werden möchte. Der 24-Jährige stammt aus Offenbach und ging im Januar 2014 auf Hidschra, in die Auswanderung. Zusammen mit seiner frisch vermählten Frau reiste er nach Syrien, um sich gezielt dem IS und keiner anderen Rebellengruppe anzuschließen. Ihm war es egal, von nun ab als Terrorist zu gelten. Im Gegenteil, er war sogar stolz darauf, zur brutalsten aller islamistischen Terrororganisationen zu gehören. Es kümmerte ihn wenig, dass es keine Rückkehr in sein vorheriges, »bürgerliches« Leben in Deutschland gab. Abu Abdullah war verdammt, bei den Dschihadisten zu bleiben und dort mit hoher Wahrscheinlichkeit als sogenannter Märtyrer zu sterben. Zu Hause wartete nur der Knast auf ihn – und das für sehr lange Zeit.