Die letzten Tage der Männlichkeit - Hans Kreimel - E-Book

Die letzten Tage der Männlichkeit E-Book

Hans Kreimel

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Beschreibung

endzeitstimmung ist angesagt. bedroht sind nicht tiere oder die umwelt oder frauen oder der weltfrieden, sondern die männlichkeit in unserer gesellschaft. das buch versteht sich als streitschrift gegen den destruktiven umgang mit der rolle des mannes in der westlichen welt. die anlehnung an das standardwerk von karl kraus "die letzten tage der menschheit" ist kein zufall. die themen werden überwiegend szenisch und im blogger-stil dargestellt.

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Seitenzahl: 129

Veröffentlichungsjahr: 2017

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Inhalt

Vorwort

frauen-trauma

schwieger-nutte

das geburtstagsgeschenk

das frust-wuchtel-prinzip

psycho-terror

das chamäleon

der leihvater

etiketten-schwindel

paarungsverhalten

samenspender

bösartig

das alkoholopfer

ist deppert das neue normal

furien-modus

bauernburschen besonders gefragt

trennungskultur

wenn mutterliebe gesundheitsgefährlich wird

das chat-opfer

beziehungsunfähig

sozial-nutte

weltfurientag

der weibliche orgasmus

verhetzungsstrategie

er oder sie spinnt

naiv

die baby-leiche

verhetzung okay

warum unsere kinder tyrannen werden

muttertag

beziehungsglück

das mohr-prinzip

nachhilfe

hormonelle verhütung und ihre folgen

kinder-mafia

frauen verstehen

trennungskultur

frauenspielzeug

durchgeknallt

kein soziales netz mehr

frauen verdienen weniger als männer

mehr bemühen bitte

effiziente kindesentziehung

gewalt ist männlich

schuldsuche

faule frau

männerheilkunde

die realitätskeule

wie ich zum kinderhasser wurde

notnagel und kaputte typen

depressiv

suizid-therapie

mütter-mafia

wahnsinn

kindesentziehung gut organisiert

schlecht-achten

gleichbehandlung

schräg-lage

lügen

beute-schema

arm benachteiligt unschuldig

aktionswochen gegen gewalt an frauen, mädchen und jungen

durchgeknallt

ungleichbehandlung

männerberatung oder wegköpfeln

mutiert

kuschen und wegschauen

hilferuf

schwierig

fragwürdige gedenktage

giftige beziehungen

ins grab geärgert

arschkarte

psychiatrie

am ende vor dem nichts

trennungskultur

schuldlos weggesperrt

männer hören nicht zu

einzelkinder

tagebuch und co

enterisch

kommunikations-defizit

nuttologe

vollmond-programm

es hört nicht auf

arschloch-rolle

Vorwort

Der Titel dieses Buches erinnert nicht zufällig an den Klassiker von Karl Kraus „Die letzten Tage der Menschheit“. Rund hundert Jahre später scheinen die letzten Tage der Männlichkeit angebrochen zu sein. Während die Frauenwelt über ausgefeilte Propaganda-Strukturen verfügt, geht das Bewusstsein für die Männlichkeit, aber auch die Anerkennung der Unterschiedlichkeit in der Gesellschaft verloren. Ziel dieses Buches ist es wieder ein gewisses Gleichgewicht herzustellen.

Die Geschichten selbst sind erfunden. Die Themen dahinter sind ernst und aktuell, haben in der Regel einen realistischen Hintergrund. Dass sie kaum öffentlich wahrgenommen werden, hat viele Ursachen. Akut ist es die latente Verweigerung einer Auseinandersetzung mit einem belastenden Thema, ein Mangel an Bewusstsein, die Unfähigkeit der Wahrnehmung, die zu geringe Zahl von akut Betroffenen, das Fehlen einer geeigneten Lobby. Es gibt allerdings Väterrechtsorganisationen, die eine Lobbyrolle einnehmen, aber zu Unrecht immer in das böse rechte Väter-Eck gedrängt werden.

Aus den oben angeführten Gründen wird dieses Buch nie in irgendeiner Bestseller-Liste landen. Das ist auch nicht weiter tragisch, denn die Hauptfunktion dieses Buches war für mich eine therapeutische. Ich habe selbst teilweise schlimme und sehr schlimme Dinge erlebt. Es wundert mich heute nicht mehr, wenn es zu Familiendramen oder Suiziden kommt. Insbesondere aufgrund der Art und Weise, wie man in Österreich mit Männern umgeht.

Da es sich überwiegend um Texte in öffentliche Foren und Blogs handelt, habe ich die dort verwendete Kleinschreibung beibehalten. Die Datumsangaben wurden aus Datenschutzgründen um die Jahreszahl gekürzt. Es sollte kein Zusammenhang von Inhalten mit Personen hergestellt werden können, mit denen ich in diesem Zeitraum in näherem Kontakt stand.

Viele Themen sind aus männlicher Sicht dargestellt, obwohl sie Männer und Frauen gleichzeitig betreffen können, manchmal auch in unterschiedlichen Intensitäten. In den Beiträgen wird in der Regel darauf nicht mehr eigens hingewiesen.

Im Übrigen wünsche ich Ihnen beim Lesen einen guten Magen. Manches wir vielleicht schwer zu verdauen sein. Manche Geschichten wirken wie ein Schlag in die Magengrube. Das Buch zu redigieren war nicht einfach, auch weil ich die Geschichten dahinter kenne. Länger als eine Stunde am Stück daran zu arbeiten war selten möglich.

Sollte Ihnen ein Kapitel nicht gefallen, blättern Sie einfach weiter. Sie kaufen im Supermarkt ja auch nicht alle Produkte, die er anbietet, sondern nur die, für die Sie Verwendung haben.

Dieses Buch ist keine literarische Spitzenleistung. Es ist der Versuch eines bestenfalls mittelmäßigen Buchschreibers, einen Denkanstoß zu geben. Wenn der eine oder andere Gedanke nicht ganz klar rüberkommt, ich bin für jede Anregung dankbar.

4. Jänner

frauen-trauma

auf einer fortbildungsveranstaltung in st. pölten treffe ich herbert. herbert ist einer von drei volkschullehrern im seinem bezirk. als pädagoge beobachte er schon lange, dass vielen burschen die meiste zeit ihrer kindheit die männlichen bezugspersonen abhanden kämen. das führe in vielen fällen zu bleibenden psychischen beeinträchtigungen.

das beginne in der familie. oft sind die väter beruflich kaum da, oft leben frauen überhaupt alleine mit ihren kindern. die klassische mehrgenerationsfamilie, wo ein großvater noch viel zeit mit den kindern verbringen konnte, gäbe es auch kaum mehr. im kindergarten werden die jungs fast ausschließlich von frauen betreut. in der volksschule auch meist. in der hauptschule überwiegen auch weitgehend weibliche pädagoginnen.

ohne männliche bezugsperson, im idealfall mehrerer männlicher bezugspersonen, ist es sehr schwierig, eine stabile männliche identität zu entwickeln. in der sippe oder einer großfamilie waren die bedingungen noch optimal. es standen für jeden jungen mehrere männer zur verfügung, mit denen sie sich identifizieren konnten. Und das war oft nicht der eigene vater.

die buben seien heute einem dauerhaften weiblichen geruchscocktail ausgesetzt. natürliche gerüche weil jeder mensch eben sein geruchsmuster hat, das laut seinen aussagen auch enorm wichtig in der paar-findung und paar-bildung sei. und fremde düfte, synthetische wie natürliche. dazu kämen noch die duftmuster entsprechend der aktuellen hormonellen situation im körper der frauen. die meisten davon wären bewusst nicht wahrnehmbar. sie wirken, obwohl wir nicht wissen, warum. evolutionsbiologisch käme das noch aus der zeit, als wir noch als einzelgänger durch die prärie liefen. wenn ein weibchen paarungsbereit war, sollte es mit verschiedenen signalen von einem männchen gefunden werden, um sich rechtzeitig erfolgreich paaren zu können.

herbert fällt auf, dass immer mehr burschen total verweiblichte psychen besäßen. zudem hätten sie oft vollkommen falsche frauenbilder entwickelt, die liefen mit einer naivität in beziehungen ins offene messer. als „weicheier“ würde er sie nicht bezeichnen. da stecken oft die überfürsorglichen eltern dahinter, die alles von ihrem bubi oder mädi fernhalten wollen.

herbert wirft diese thematik immer wieder auf. irgendwie scheint das aber niemand ernst zu nehmen.

9. Jänner

schwieger-nutte

alfons berichtet in einer selbsthilfegruppe. er ist vater von drei kindern, geschieden, getrennt lebend und wird mithilfe des jugendamts seit drei jahren vollständig von den kindern weggesperrt. nachvollziehbar sei diese kontaktsperre für ihn nicht, denn er habe sich wissentlich nichts zu schulden kommen lassen, aber gegen das komplott seiner ex-frau mit ihrer mutter komme er einfach mit keinem rechtsmittel an.

die beziehung sei nie irgendwie belastet gewesen. als der schwiegervater starb, begann sich die schwiegermutter, die er nun wenig diplomatisch schwieger-nutte nennt, zusehends in das leben seiner familie einzumischen. seine frau, das einzige kind in der familie, konnte der mutter keinen widerstand leisten und ließ sie gewähren. es gab kein thema mehr, wo die gnädige nicht die regeln vorgeben wollte. ihm scheint, sie hat damit auch ihren gatten in den vorzeitigen tod getrieben.

immer mehr stellte sie sich zwischen alfons und seine frau. irgendwann begannen auch die kinder zu revoltieren, bis schwieger-nutte einen sündenbock installieren konnte, der nun an allem schuld war.

als alfons nach zwei wochen von einer dienstreise aus amerika zurück kam, war es geschehen. die schlösser getauscht, seine koffer gepackt im flur stehend, um sie nach dem läuten zwischen tür und angel durchzuschieben. seine frau versucht gefasst, ihm klar zu machen, dass er hier nicht erwünscht wäre, bis schwieger-nutte etwas lauter das wort ergreift. alfons hat gerne seine koffer in die hand genommen und ist fürs erste in den lift geflüchtet. im foyer wartend, eineinhalb stunden nachdenkend, wo er nun hin soll, hat er unterschlupf in einer leeren wohnung eines bekannten gefunden, sogar den zugriff auf das gemeinsame konto hatte man ihm gesperrt. nicht schön, wenn das gehalt auf ein konto überwiesen wird, auf das man keinen zugriff mehr hat.

nach etwa einem monat hatte alfons sein leben wieder so im griff, dass er arbeiten konnte, eine funktionierende bankomatkarte hatte und ein einigermaßen ziviles leben wieder führen konnte. außer den koffern samt ein bisschen dokumenten hatte er von seiner ex-frau nichts mehr bekommen, einiges musste, weil es angeblich verloren gegangen, nachbeschafft werden.

die scheidung erfolgte rasch. widerspruch zwecklos. die schwieger-nutte hätte alles bezeugt, was nur irgendwie zu bezeugen war. dabei hatte er noch glück. denn in ihrer wut hätten die auch einiges dazu konstruieren können, was ihm mit sicherheit das genick gebrochen hätte.

kurze zeit nach dem rauswurf wurden die kinder verhaltensauffällig. jedes auf seine eigene art. da musste einiges an gehirnwäsche im spiel gewesen sein, denn sogar mit sachverständigen wurde bezeugt, dass an allem nur der vater schuld sein könnte. er wundere sich immer noch, dass diese schwachverständigen, wie er sie nennt, das spiel von mutter und schwieger-nutte nicht durchschauten.

alfons lebt nun in einer beziehung mit einer witwe. ihr mann war wenige wochen nach seinem rauswurf mit dem auto verunglückt. sie kannten sich schon vorher. sie begannen rasch viel miteinander zu reden, versuchten füreinander da zu sein und nach zwei jahren beschlossen sie, endgültig zusammen zu ziehen. wobei sich alfons ausbedungen hat, dass ihre mutter nicht in ihrer wohnung einzieht. seine neue partnerin hat mit einem lächeln auf den lippen zugestimmt.

20. Jänner

das geburtstagsgeschenk

helmut ist vater einer ca. 14-jährigen tochter. vor zwei jahren feierte er seinen 50. geburtstag. ein paar tage vor seinem geburtstag bekam er von ihr ein tolles großes paket. am tag nach seinem 50er kam jedoch post vom jugendamt. der dickliche herr dort stellte bei gericht den antrag, den unterhalt von eur 200,- auf eur 500,- zu erhöhen. helmut war schockiert, sah seine tochter 14 tage nicht. das verhältnis hat sich anhaltend verschlechtert, nach kurzer zeit verweigerte sie überhaupt den kontakt.

eigentlich wollte helmut das paket mit seiner tochter hanna öffnen, wenn sie das nächste mal bei ihm war und sich das verhältnis wieder normalisiert hatte. nach 15 monaten abwesenheit besuchte sie ihn zwar wieder, aber richtig herzlich wurde die beziehung nicht mehr. helmut hatte das geburtstagsgeschenk noch immer nicht geöffnet.

abermals verweigerte hanna den kontakt, diesmal ziemlich gründlich, sie zeigte überhaupt keine reaktion mehr. helmut saß in seinem büro, betrachtete das paket, bis es ihm reichte. er nahm das paket und legte es seiner tochter vor die haustür.

helmut hat seine tochter inzwischen aufgegeben. wenn dich ein kind ablehnt, obwohl du dir nichts zu schulden kommen lassen hast, dann musst du das irgendwann akzeptieren.

25. Jänner

das frust-wuchtel-prinzip

patrik schildert mir eine interessante erkenntnis. er landete immer in beziehungen mit dem selben charaktertyp. als er dieses muster durchschaute, versuchte er es zu formulieren. was raus kam, war das frustwuchtel-prinzip.

heute hat patrick so weit abstand, dass er sich entspannt mit dem thema auseinander setzen kann.

der charakter einer typischen frustwuchtel ist leicht zu beschreiben. dauerfrustration ist ein hauptmerkmal. sie ist nie selber an etwas schuld, oft weiss sie gar nicht, warum sie eigentlich frustriert ist. neid, hass, eifersucht sind ständige begleiter. und sie braucht immer jemand der an ihrem elend schuld ist. auch die medien incl. yellow-press machen es ihr nicht leicht. die permanente gehirnwäsche geht nicht ohne folgen an ihr vorbei. warum hat sie nicht immer einen orgasmus? warum hat sie 7 cm zu viel bauchumfang? warum tanzt in ihrer beziehung nicht alles nach ihrer pfeife? warum schaut sie mit 45 nicht aus wie eine knackige 18-jährige?

die feministinnen gießen fleißig öl ins feuer. arbeitskolleginnen, nachbarinnen und rivalinnen aller art tun ihr übriges.

mit besonderer vorliebe schwelgt sie in ihrem eigenen leid, um nach belieben zu explodieren. wenigstens so verschafft sie sich ausreichend wahrnehmung.

sie hat sich emotional in keiner weise unter kontrolle. ihre ausraster sind aber gut geeignet, die umgebung emotional zu terrorisieren.

patrick hat drei beziehungen mit solchen frauen gebraucht, um dieses verhaltensmuster zu durchschauen. er hatte glück, keine bleibenden psychischen schäden davon zu tragen. nachdem ihm vieles zum thema beziehung bewusst wurde, hatte er eine beziehung zu einer selbstbewussten frau gefunden, in der beide scheinen, das gefunden zu haben, was sie suchen.

patrik meint, das schicksal habe es gut mit ihm gemeint. in seinem umfeld stecken viele männer in beziehungen oder nachbeziehlichen konflikten mit solchen frustwuchteln fest. er weiss, welche spiele von diesen frauen gespielt werden, insbesondere wenn vielleicht zwei oder drei kinder da sind. patrick wollte mit diesen männern nicht tauschen.

26. jänner

psycho-terror

ist schon ein paar jahre her. treffe in wien auf einem empfang einen bekannten, den ich schon zehn jahre nicht mehr gesehen hab. er macht einen etwas depressiven eindruck. ich spreche ihn drauf an. es ist ihm unangenehm, über seine stimmung zu reden. nach kurzer zeit kommen wir irgendwie auf das beziehungsthema. er wird noch depressiver. das ist verdächtig.

er will das thema wechseln, auf eine ziemlich auffällig plumpe art. ich spüre irgendwie, da stimmt was nicht. ich frag ihn, wie es seiner frau geht und den kindern. totale verkrampfung. er lebe wegen der drei kinder in dieser beziehung, er würde das aber nicht als beziehung bezeichnen. eher als eine art dauer-psycho-terror. das seine frau einen knall hatte, war vor den kindern schon bekannt. war nicht besonders auffällig. bis die kinder kamen. seit dem ist sie auf dem dauerausraster. seit zwei jahren redet sie nur mehr darüber, ob und wann und wie sie ihre kinder umbringen will. vom fenster raushauen, von der brücke schmeißen oder springen, mit oder ohne kinder, einzeln oder alle zusammen. was ich mir logistisch etwas schwierig vorstelle, weil die ja schon um die 3 bis 8 jahre sein werden.

ich frage ihn, ob er vielleicht professionelle hilfe in anspruch nehmen könnte. ja, das sei sein problem. macht sie ihre drohungen wahr, wenn der psychiater vor der tür steht? blöderweise ist der psychiater vor der tür möglicherweise ein arbeitskollege von ihr. in der szene kennen sich alle. was passiert, wenn seine dämliche tussi (originalzitat) dann plötzlich auf toll und friedlich macht? dann kann ich mich gleich selbst mitnehmen lassen. und hoffen, dass ich nie wieder nach hause komm. abgesehen vom blaulicht vor der tür, aber was passiert am tag danach? er rechne damit, dass am ende des tages er der blöde wäre, und natürlich wie immer an allem in den letzten jahren schuld.

leider konnte ich meinem bekannten nicht wirklich helfen. hatte aber den eindruck, das er doch etwas erleichtert war, weil er das gefühl hatte, offen mit mir darüber reden zu können. hab seitdem nichts mehr gehört. kein ehedrama, keine toten, die auf ihn und seine familie hindeuten könnten. auch ob er sich von seinem problem inzwischen etwas lösen konnte, ist mir nicht bekannt.

27. Jänner

das chamäleon

ich sitze in einem fast leeren cafe. nur mir gegenüber auf einem anderen tisch sitzt eine frau und ein kind. ich bin entspannt und beobachte. nicht auffällig natürlich. kind und frau unterhalten sich unaufgeregt. ein junger herr setzt sich zu den beiden. plötzlich beginnt die dame zu strahlen und zu glänzen, das war nicht zu verbergen. nach einem kaffee verschwindet der herr wieder.

zehn minuten später kommt ein anderer herr bei der tür rein. irgendwie liegt eine gewisse spannung in der luft. der herr tritt an den tisch. nur ein paar worte. mir fällt sofort auf, dass die frau ihr gesicht verkrampft. nein, sie verkrampft es nicht, sie beginnt fürchterlich zu weinen. während der mann mit ihr zu reden versucht, scheint sie immer heftiger weinen zu wollen. kurz verabschiedet er sich, verschwindet durch die tür. im bruchteil einer sekunde hört die frau auf zu weinen, ein kurzer wisch mit dem taschentuch über das gesicht und plötzlich strahlt sie wieder in alter frische. ich hab mich richtig geschreckt und mühe, das zu verbergen.