Die Macht der Authentizität - Rebekka Forster - E-Book

Die Macht der Authentizität E-Book

Rebekka Forster

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Beschreibung

In einer hochdynamischen Arbeitswelt sind wir gefordert, die nötige Sicherheit in uns selbst zu finden und uns unserer Werte und Wünsche bewusst zu werden. Das wahre Selbst, das True Self, bildet dabei das Fundament, auf dem wir authentisch handeln und entscheiden können. Rebekka Forster und Sibylle Klevenz ermutigen uns, unserem TrueSelf™ näher zu kommen und die Kraft und Bedeutung authentischen Handelns zu entdecken. Mit der von ihnen entwickelten TrueSelf™-Formel bieten sie praxiserprobte Methoden und Werkzeuge zur schrittweisen Entwicklung von Authentizität und unterstützen uns in unserer persönlichen und beruflichen Transformation. Konkrete Anwendungsbeispiele zeigen, dass dies der Weg zu mehr Wohlbefinden, Zufriedenheit und Erfolg ist.Inhalte:- Die TrueSelf™-Formel- Ein Leben lang wachsen- Bewusste Entscheidungen treffen- Persönliche Entfaltung und beruflicher Erfolg- Fallbeispiele: ein Arbeitstag in Zeiten von New Wor- Die Herausforderungen der Authentizität im AlltagDie digitale und kostenfreie Ergänzung zu Ihrem Buch auf myBook+:- Zugriff auf ergänzende Materialien und Inhalte- E-Book direkt online lesen im Browser- Persönliche Fachbibliothek mit Ihren BüchernJetzt nutzen auf mybookplus.de.

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Inhaltsverzeichnis

InhaltsverzeichnisHinweis zum UrheberrechtmyBook+ImpressumProlog: Dein Weg raus aus dem Hamsterrad1 New Work – eine neue Zeit bricht an 2 TrueSelf™ – die Formel2.1 Mindset: Wachse ein Leben lang2.1.1 Das Growth Mindset und das Fixed Mindset2.1.2 Stärken und Schwächen reflektieren2.1.2.1 Feedback erfragen2.1.2.2 Stärkentest2.1.3 Herausforderungen, die du gemeistert hast2.1.4 Hobbys und Leidenschaften2.1.5 Die Bedeutung eines Growth Mindset 2.2 Erkenne dein Selbst2.2.1 Werte – dein innerer Kompass2.2.1.1 Persönliche Werte reflektieren2.2.1.2 Werte im beruflichen Kontext2.2.1.3 Werte leben 2.2.1.4 Die Bedeutung deiner Werte für beruflichen Erfolg und Authentizität 2.2.2 Lebenssinn – das Warum als Leitstern 2.2.2.1 Identifikation und Visualisierung des Lebenssinns2.2.2.2 Den Lebenssinn leben2.2.2.3 Lebenssinn ermöglicht Authentizität und beruflichen Erfolg 2.2.3 Glaubenssätze2.2.3.1 Glaubenssätze identifizieren2.2.3.2 Sich die eigenen Glaubenssätze bewusst machen2.2.3.3 Glaubenssätze verändern2.2.3.4 Potenziale freisetzen durch die Veränderung der Glaubenssätze 2.3 Triff bewusste Entscheidungen2.3.1 Mit dem Tetralemma Entscheidungsblockaden lösen 2.3.2 Entscheidungen mit dem geringsten Widerstand 2.3.3 Die Sieben-Punkte-Methode 2.3.4 Tipps für mehr Entscheidungsfreude2.3.5 Wie bewusstes Entscheiden berufliches Wachstum fördert 2.4 Wachsen, Erkennen, Entscheiden: die Kraft der TrueSelf™-Formel3 TrueSelf™ und New Work – persönliche Entfaltung und beruflicher Erfolg3.1 Schlüsselkompetenzen3.1.1 Anpassungsfähigkeit3.1.2 Entscheidungsfähigkeit 3.1.3 Eigenverantwortung3.1.4 Kooperations- und Teamfähigkeit3.1.5 Kulturelle Offenheit 3.1.6 Mut zum Ausprobieren3.1.7 Problemlösefähigkeit 3.1.8 Selbstorganisation3.1.9 Veränderungsbereitschaft3.2 Fallbeispiel: Ein Arbeitstag in Zeiten von New Work3.2.1 Johann: Wie Ängste und Glaubenssätze zusammenhängen3.2.1.1 TrueSelf™-Formel – Glaubenssätze und Ängste3.2.1.2 Transferübung zu den New-Work-Kompetenzen »Veränderungsbereitschaft« und »Anpassungsfähigkeit«3.2.2 Emil: Klarheit über Werte3.2.2.1 TrueSelf™-Formel – Werte3.2.2.2 Transferübung zu den New-Work-Kompetenzen »Kulturelle Offenheit« und »Team- und Kooperationsfähigkeit«3.2.3 Anna: Innere Stärke in unsicheren Zeiten3.2.3.1 TrueSelf™-Formel – Stärken3.2.3.2 Transferübung zur New-Work-Kompetenz »Problemlösefähigkeit« 3.2.4 Susanne: Wie Glaubenssätze zu Stress führen3.2.4.1 TrueSelf™-Formel – Glaubenssätze mit Fokus auf Stressreduktion3.2.4.2 Transferübung zu den New-Work-Kompetenzen »Eigenverantwortung« und »Selbstorganisation«3.2.5 Tom: Motivation durch Lebenssinn3.2.5.1 TrueSelf™-Formel – Lebenssinn3.2.5.2 Transferübung zur New-Work-Kompetenz »Mut zum Ausprobieren«3.2.6 Laura: Bewusste Entscheidungen treffen als Führungskraft3.2.6.1 TrueSelf™-Formel – bewusste Entscheidungen treffen3.2.6.2 Transferübung zur New-Work-Kompetenz »Entscheidungsfähigkeit«3.3 Die Herausforderungen der Authentizität im Alltag3.3.1 Kulturelle Hürden3.3.2 Starre Organisationsstrukturen3.3.3 Autoritäre Führung3.3.4 Intransparente Kommunikation3.3.5 Rollenkonzepte4 Die Macht der Authentizität5 Epilog: Die Revolution der Authentizität im ArbeitslebenDanksagungLiteraturDie AutorinnenIhre Online-Inhalte zum Buch: Exklusiv für Buchkäuferinnen und Buchkäufer!Stichwortverzeichnis

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Rebekka Forster/Sibylle Klevenz

Die Macht der Authentizität

1. Auflage, April 2024

© 2024 Haufe-Lexware GmbH & Co. KG, Freiburg

www.haufe.de

[email protected]

Produktmanagement: Mirjam Gabler

Lektorat: Ursula Thum

Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, insbesondere die der Vervielfältigung, des auszugsweisen Nachdrucks, der Übersetzung und der Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen, vorbehalten. Alle Angaben/Daten nach bestem Wissen, jedoch ohne Gewähr für Vollständigkeit und Richtigkeit.

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Prolog: Dein Weg raus aus dem Hamsterrad

In den letzten Jahren hat sich die Arbeitswelt grundlegend verändert. Faktoren wie Digitalisierung und Globalisierung, demografische Entwicklungen sowie der Fachkräftemangel prägen eine sich kontinuierlich wandelnde Arbeitslandschaft. In einer Ära, die von klaren Hierarchien und festen Strukturen geprägt war, haben wir, Rebekka und Sibylle, einen Großteil unserer beruflichen Laufbahn verbracht. In dieser traditionellen Arbeitswelt wurden Erfolg und Leistung anhand von vordefinierten Zielen bewertet. Schritt für Schritt haben wir uns auf diese Ziele zu bewegt, sie erreicht und oft sogar übertroffen.

Im Anschluss daran erlebten wir dann regelmäßig ein kurzes Glücksgefühl. Häufig folgte jedoch schnell ein undefinierbares Gefühl der Leere und Unzufriedenheit und wir versuchten, dieses Gefühl zu vertreiben, indem wir das nächste Ziel in den Blick nahmen, es erreichten und so wieder Zufriedenheit mit der eigenen Leistung spürten.

Du kennst sicherlich das Gefühl, sich unausweichlich im metaphorischen »Hamsterrad« zu befinden: Kaum ist ein Ziel erreicht, wartet schon die nächste Herausforderung. Das Rennen geht weiter, immer in der Hoffnung, irgendwann die wahre Zufriedenheit zu erleben – doch dieser Punkt scheint unerreichbar. Das Rennen im Hamsterrad kostet enorm viel Energie und der Stresspegel bewegt sich auf einem hohen Niveau, auch wenn man die Ziele erfüllt und auch die nächsten und die übernächsten …

Uns hat das Rennen im Hamsterrad zu einer tiefgreifenden Erkenntnis geführt: Wahre Zufriedenheit und Erfüllung entstehen nicht ausschließlich aufgrund äußerer Umstände, sondern kommen aus unserem innersten Kern. Das Verstehen und Kennenlernen dieses innersten Kerns ist allerdings eine anspruchsvolle Aufgabe. Während unserer Auseinandersetzung damit wurde uns deutlich, dass uns ein Teil unseres innersten Kerns gar nicht bewusst ist. Dieser unbewusste Anteil jedoch steuert unser Verhalten.

Dazu ein Beispiel aus unserem Führungsalltag: Ein Mitarbeiter hatte eine Aufgabe nicht wie erwartet erledigt, und anstatt dies offen anzusprechen, vermieden wir das Gespräch. Dieses Vermeidungsverhalten resultierte aus unserer Angst, dass die Kritik dazu führen könnte, dass der Mitarbeiter uns nicht mehr schätzen oder er uns gar ablehnen würde. Trotz aller Bemühungen schienen solche Gespräche eine unüberwindbare Hürde darzustellen. Hinter diesem angespannten Moment verbarg sich ein tief verwurzelter Glaubenssatz, der wie ein unsichtbares Hindernis wirkte: die Befürchtung, dass Kritik dazu führen könnte, dass die Beziehung zu den Mitarbeitern nachhaltig beeinträchtigt wird.

Dieser innere Konflikt basierte auf einer fest verankerten Überzeugung, dass das Äußern von Unzufriedenheit oder die Anleitung zu einer verbesserten Arbeitsweise zwangsläufig zu Ablehnung führen würde. Der Glaube, dass klare Kommunikation von Fehlern und Verbesserungsvorschlägen zu persönlicher Distanzierung führen könnte, war tief in der Unternehmenskultur verwurzelt.

Solche Glaubenssätze waren uns in dem Moment, in dem wir das Gespräch vorbereiteten und führten, nicht unbedingt bewusst. Sie sind jedoch Teil von uns. Jede:r von uns weiß viel über sich selbst, wir tragen aber auch unbewusste Überzeugungen in uns, die wir erlernt und automatisiert haben. Unser wahres Selbst besteht also aus bewussten und unbewussten Teilen. Damit wir unser wahres Selbst besser verstehen, ist es deshalb erforderlich, dass wir uns unserer Glaubenssätze bewusst werden.

Zusätzlich zu diesem persönlichen Aspekt leben wir in einer Zeit, in der Veränderungen fast täglich auf uns »niederprasseln«. Konstanten, die uns Sicherheit und Halt ­geben könnten, scheinen in der Arbeitswelt fast zu einer Rarität geworden zu sein. Mehr denn je ist es nun von Bedeutung, dass wir die nötige innere Stabilität in uns selbst finden und pflegen.

In dieser Hochgeschwindigkeitswelt, in der permanente Anpassung und Performance gefordert sind, kann es verführerisch sein, in Rollen zu schlüpfen, da sie Sicherheit und Orientierung geben. Die Rollen passen aber oft nicht wirklich zur eigenen Persönlichkeit, oft »spielen« wir dann eine Rolle. Dabei droht der Verlust der Authentizität. Doch was bedeutet das wirklich? Wir handeln dann weniger authentisch und sind auch nicht mehr im Einklang mit unserem wahren Selbst.

Was bedeutet es, im Einklang mit dem wahren Selbst, dem True Self, zu sein? Es ist mehr als Authentizität. Der Begriff »True Self« findet sich in unterschiedlichsten Ansätzen wieder und bezieht sich auf das authentische und wahre Wesen einer Person jenseits äußerer Einflüsse, gesellschaftlicher Erwartungen oder Rollen. Es repräsentiert die tiefsten und authentischsten Aspekte der Persönlichkeit, die mit den innersten Überzeugungen, Werten, Interessen und Emotionen verbunden sind.

Wie war das für uns? Unser eigener Weg zum True Self führte uns zu einer intensiven ­Auseinandersetzung mit uns selbst. Hier ein erster Einblick:

Sibylle

Gefangen im Hamsterrad war ich lange, aber warum? Wenn ich zurückdenke, hat sich eine Freundin von mir während ihres ersten Jobs selbstständig gemacht und ich habe schon damals den Wunsch für mich formuliert: »Das will ich auch! Das ist so toll, so kann ich flexibel mit unterschiedlichsten Kunden arbeiten. Spätestens mit 50 werde ich das auch machen.«

Ich habe nach meinem Psychologiestudium begeistert meinen ersten Job angenommen. Von da an ging die Lernkurve nach oben und auch in der Karriere ging es für mich nach oben. Ich habe über knapp 20 Jahre hinweg Jobs mit immer mehr Verantwortung übernommen, wurde Teamlead, wurde Abteilungsleiterin und letztendlich war ich im Leitungsteam einer kleinen Niederlassung eines Großkonzerns.

In jedem Job wurde mir nach ein bis zwei Jahren langweilig. Ich hatte das Gefühl, ich muss die Ziele noch höher hängen und noch mehr erreichen. Meine Neugier auf Abwechslung konnte ich zum Teil damit befriedigen, dass ich im Ausland arbeiten durfte. Ich habe so viel gemacht, dass ich immer kurz vor »Es ist zu viel, ich muss weniger machen« war. Bandscheibenvorfälle und Ähnliches haben mich nicht ausgebremst. Ich durfte tolle Jobs übernehmen und konnte mit jedem Job wachsen. Gleichzeitig habe ich schon immer an meinen Ängsten gearbeitet.

»Wenn ich es nicht weiß, bin ich nicht gut genug« war einer meiner Glaubenssätze, der allerdings nicht gerade hilfreich bei der Führung von Teams ist. Mit so einem Glaubenssatz nimmt man dem Team das Potenzial zur Innovation. Je mehr ich davon loslassen konnte und je offener ich damit umgegangen bin, desto innovativere und kreativere Ideen kamen aus meinem Team. Wir haben uns ­immer mehr getraut zu experimentieren und sind offener geworden. Fehler durften gemacht werden und wurden im Team besprochen. Lernerfahrungen wurden ­geteilt. Das Team wurde damit zu einer richtigen tollen Einheit. Je transparenter ich mit dem Glaubenssatz umgegangen bin und je mehr ich daran gearbeitet habe, desto mehr wurde ich zu der Führungskraft, die mein Team eigentlich­ gebraucht hat. Das Vertrauen war groß, da sogar ich, als Leader, meine Ängste teilte und mich damit verletzbar machte.

Die Arbeit an dem Glaubenssatz hat Spaß gemacht. Es war schön zu sehen, wie ich durch mein eigenes Verhalten mein Umfeld, mein System, geformt und mit verändert habe. Allerdings habe ich auch gemerkt, dass mich das nicht zufrieden macht. Ich habe zwar viel gelernt, tolle Kollegen gehabt, aber innerlich war ich nicht ruhiger. Ich war immer noch im Hamsterrad.

Aber: Mein Ziel »Selbstständigkeit« rückte immer näher, noch ein paar Jahre bis 50. Als ich dann Anfang 2021 wieder mal überlegte, was der nächste Job im Unternehmen sein könnte, fragte mich eine Freundin, warum die 50 eigentlich so wichtig sei und warum die Selbstständigkeit erst dann kommen solle.

Als ich mich mit der Frage auseinandergesetzt habe, gab es wieder eine Angst und einen Glaubenssatz, der mir im Weg stand: »Erfolg kommt nicht aus dir, den ermöglichen dir andere. Um selbstständig zu sein, bist du nicht gut genug.« Aber warum denke ich das? Kann ich im nächsten Job glücklicher und zufriedener werden, wenn doch meine Vision für mich die Selbstständigkeit ist?

Ich habe mich dann entschieden, wieder offen über meine Ängste zu sprechen – wie auch schon zuvor mit meinem Team – und zu schauen, was passiert. Was sagen andere, was sagt mein Mann (eine wichtige Vertrauensperson für mich)? Alle sagten: »Probier es doch, du machst das sicher gut. Wenn es nicht klappt, findest du schon wieder einen Job. Du hast doch viel Erfahrung.« Die, die mir wichtig sind, zweifelten also gar nicht an meinen Fähigkeiten – ich dachte nur, dass sie das täten.

Also habe ich mich entschlossen, es zu probieren. Ich habe dann engen Vertrauten im Unternehmen erzählt, dass ich es mit der Selbstständigkeit probieren will. Rebekka war eine davon und sie erzählte mir dann, dass sie sich auch selbstständig machen will. So kam es, dass wir beschlossen haben, es zusammen zu versuchen.

2021 haben wir zusammen eine Unternehmensberatung gegründet. Wir begleiten Einzelpersonen, Teams und Organisationen auf ihrem Weg zur stressfreien ­Transformation durch Klarheit und Bewusstsein über das eigene TrueSelf™. Wir definieren TrueSelf™ hierbei als »sich seiner selbst bewusst sein«: sich der eigenen Werte, des Sinns im eigenen Tun, der Stärken, Ängste und Denkmuster bewusst sein. Dadurch wird es möglich, sich klar für ein Verhalten zu entscheiden und authentisch zu sein.

Wir leben nun das Unternehmertum, das ein bisschen anders als selbstständig für mich ist, da wir zu zweit sind. Das ist toll. Mit Rebekka habe ich eine super Geschäftspartnerin und Freundin gefunden und seit knapp drei Jahren keine Langeweile oder den Drang nach dem nächsten Schritt verspürt. Wie schön! Klar hat alles seine »Ups« und »Downs« und ist unsicherer, aber es macht riesigen Spaß und wir sind auch erfolgreich damit. Ich bin so froh, denn Rebekka und mich verbindet der Wunsch, authentisch zu sein und unser TrueSelf™ zu kennen, und so bauen wir auch unser Business auf in der Hoffnung, dass es sehr lange besteht.

Rebekka

Schon immer haben mich die Themen menschliches Verhalten, Lernen und Kultur fasziniert und diese Neugierde trieb mich dazu, Psychologie und Erwachsenenpädagogik zu studieren. Die fortwährende Weiterentwicklung meiner eigenen Persönlichkeit treibt mich an, und es erfüllt mich mit großer Freude, andere Menschen auf ihrem Weg des Wachstums zu begleiten und ihnen den Weg zur Veränderung zu erleichtern.

In den 15 Jahren meiner beruflichen Laufbahn, in denen ich in globalen Rollen in unterschiedlichen Branchen, Führungs- und HR-Funktionen tätig war, stand ich stets an der Schnittstelle zwischen Mensch und Organisation. Diese breite Erfahrung hat meinen Weg zur Selbstständigkeit geprägt und meine Begeisterung, gemeinsam mit anderen Neues zu gestalten und zu bewegen, genährt.

Der Weg war jedoch auch persönlich sehr intensiv und prägend. Schon in jungen Jahren wurde mir viel Verantwortung übertragen. Dies erfüllte mich mit Stolz, motivierte mich – und machte mir Angst.

Ich freute mich über das Vertrauen in mich. Aus diesem Grund nahm ich jede ­Anforderung und Herausforderung an, selbst wenn sie mich innerlich gestresst hat, weil ich dachte, nicht gut genug zu sein. Dennoch wagte ich es nicht, Nein zu sagen oder um Hilfe zu bitten, um das Vertrauen, das mir entgegengebracht wurde, zu rechtfertigen. Denn ich hatte den Glaubenssatz: »Ich muss die Erwartungen anderer erfüllen, um gemocht zu werden.«

Dies führte dazu, dass ich bereit war, sehr hart und lange zu arbeiten. Ich übernahm oft unrealistisch hohe Arbeitsumfänge, was zwangsläufig zu Stress bei der Aufgabenerfüllung führte. Mein Glaubenssatz war mir in dieser Klarheit lange nicht bewusst. Ich fühlte mich nur oft unwohl, da ich mich zwischen Anforderungen zerriss und meine eigenen Bedürfnisse wenig berücksichtigte.

Zusätzlich setzte ich für mich selbst und andere sehr anspruchsvolle Leistungsstandards, was den Druck weiter erhöhte. Dieses Verhalten war vor allem in meiner Führungsrolle schwierig. Meine langen Arbeitszeiten übermittelten auch eine klare Botschaft an andere – nämlich dass sie dasselbe tun müssten. Ich strebte so sehr danach, alles zu erledigen, dass ich die Konzentration verlor und die Fähigkeit einbüßte, mich auf die wichtigsten Aufgaben zu konzentrieren.

In einem 360-Grad-Feedback bekam ich die Rückmeldung, ich sei nicht authentisch. Das bewegte mich sehr, da ich bisher überzeugt davon war, dass Authentizität einer der wichtigsten Werte in meinem Leben ist. Wie konnte es also sein, dass ich nicht als authentisch wahrgenommen wurde? In einem Coaching ging ich dieser Frage auf den Grund. Ich arbeitete Glaubenssätze heraus, erkannte Zusammenhänge zwischen Ängsten und meinen Handlungen, aber auch Werte, meinen Lebenssinn und Leidenschaften. Dieser Prozess war intensiv, aber auch entlastend. Und mündete schlussendlich in dem Entschluss, mich selbstständig zu machen.

Diese Klarheit brachte jedoch auch Ängste mit sich, da ich aus einer sicheren und gut bezahlten Festanstellung in die Unsicherheit der Selbstständigkeit wechseln würde. Dennoch strahlte diese Vision eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus, die mich förmlich anzog. Während dieser Phase tauschte ich mich intensiv mit Sibylle, meiner damaligen Kollegin, aus, wir sprachen über Träume, Visionen und Ängste im Zusammenhang mit unserem Wunsch, uns selbstständig zu machen. Dabei stellte sich heraus, dass wir beide eine ähnliche Vorstellung davon hatten, wie wir arbeiten und leben wollten und wie wir diese Vision in die Welt tragen könnten. Und so sagten wir beide: Lass es uns doch gemeinsam tun!

Während dieses Entscheidungsprozesses habe ich viel darüber gelernt, wie wichtig Authentizität ist, um bewusste Entscheidungen zu treffen.

Wir unterstützten uns gegenseitig bei der Entscheidungsfindung für unser gemeinsames Unternehmen, indem wir mutig unsere Ängste aussprachen, unsere Vorstellungen und Wünsche ohne starre Vorurteile äußerten und die Bereitschaft zur Anpassung aufrechterhielten. Dank Sibylle erkannte ich, dass die Welt nicht nur in Schwarz und Weiß existiert, sondern dass es faszinierend ist, die verschiedenen Facetten zu erkennen und zu leben. Sie ermutigte mich dazu, mich so zu zeigen, wie ich bin, ohne mich zu verurteilen.

Dieser persönliche Prozess zeigte mir, dass Sibylle die perfekte Geschäftspartnerin für mich ist. Unsere gemeinsamen Werte wie Vertrauen, Offenheit und Leidenschaft prägen unsere Zusammenarbeit und unsere Freundschaft. Ich schätze es sehr, dass wir wegen unserer Unterschiede neue Perspektiven einbringen und ­dadurch unser gemeinsames Projekt bereichern können. Als wir unsere Vision entwickelten und unsere eigene Geschichte reflektierten, tauchte plötzlich neben den Begriffen Authentizität, Freiheit, Leichtigkeit und Freude im Arbeitskontext das Schlüsselwort »True Self« auf. Dies wurde unsere Vision und schließlich unsere Marke: die Macht der Authentizität im Kontext von New Work. Gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern arbeiten wir nach diesem Credo und möchten dazu inspirieren, das neue Arbeitsleben aktiv zu gestalten.

Durch unsere Offenheit, Authentizität und unsere Bereitschaft, uns verletzlich zu zeigen, haben wir nicht nur uns selbst, sondern auch unsere Umgebung transformiert.

Es geht also darum, ein tieferes Verständnis zu erlangen, wer wir wirklich sind, fernab von den Masken und Rollen, die wir vielleicht spielen. Es geht darum, sich der eigenen Werte, Überzeugungen, Wünsche, Ängste und Hoffnungen völlig bewusst zu sein. Das wahre Selbst – das True Self – ist das Fundament, auf dem wir authentisch handeln und entscheiden können, gestärkt durch eine tief verwurzelte Selbsterkenntnis.

Deshalb haben wir uns mit Authentizität und dem wahren Selbst auseinandergesetzt und damit, wie man das erreichen kann. So entstand die TrueSelf™-Formel, unser Weg ­heraus aus dem Hamsterrad. Eine Methode, die uns nicht nur lehrte, unsere Erfolge wirklich wertzuschätzen, sondern die uns auch half, den Weg dorthin voll und ganz zu genießen, ohne uns von den ständigen Erwartungen und dem Druck der Außenwelt überwältigen zu lassen.

Mit diesem Ratgeber teilen wir unsere Erfahrungen und Erkenntnisse mit dir. Wir zeigen dir, wie du deinem TrueSelf™ näherkommen und bewusste Entscheidungen für dein Leben und deine Arbeit treffen kannst. Wir möchten dich inspirieren, deinen eigenen Weg zu deinem TrueSelf™ zu finden und die Leichtigkeit des authentischen Handelns zu entdecken. Mit unserer TrueSelf™-Formel möchten wir dich zu einem bewussten und erfüllten Lebensstil inspirieren. Wir sind davon überzeugt, dass dies der Schlüssel zu mehr Wohlbefinden, Zufriedenheit und Erfolg ist.

Wir werden dir in diesem Buch praxisnahe Methoden und Werkzeuge vorstellen, die dich in deiner persönlichen und beruflichen Transformation unterstützen. Denn eines ist klar: Es braucht dein True Self. Beginne bei dir selbst und du wirst eine Welle der Veränderung auslösen!

Wir wünschen dir, dass dieses Buch nicht nur eine Quelle wertvoller Erkenntnisse für dich ist, sondern auch Inspiration für deine Reise der Selbstentfaltung. Wir hoffen, dass du durch die vorgestellten Methoden Wege findest, die zu deinem persönlichen und beruflichen Wachstum beitragen. Für diese Reise wünschen wir dir Mut, Entschlossenheit und die nötige Weisheit, um die Kraft deines wahren Selbst zu entdecken und zu entfalten.

Sibylle und Rebekka

1 New Work – eine neue Zeit bricht an 

Definition: New Work

New WorkDas New-Work-Konzept umschreibt den strukturellen Wandel der heutigen Arbeitswelt, steht für digitale Veränderung von Arbeitsplätzen, moderne Arbeitsformen, aber auch für eine neue Haltung und Führung in der Arbeitswelt. Der Fokus bei New Work liegt auf Flexibilität, persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten und eigenverantwortlicher Gestaltung der Arbeit. Damit ändert sich nicht nur, wie man arbeitet, sondern oft auch die Unternehmensstruktur.

Der Begriff »New Work« geht auf den visionären Sozialphilosophen Frithjof Bergmann zurück, der in den 1980er-Jahren die Idee der Selbstverwirklichung in der Arbeit betonte. Er forderte, dass Menschen erfüllende Jobs finden und mehr Kontrolle über ihre Arbeit haben, um ein sinnvolles Leben zu führen. In der heutigen New-Work-­Bewegung geht es darum, dass die Arbeit in Zukunft mit den individuellen Interessen, Werten und Überzeugungen im Einklang stehen soll, da die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben immer stärker verschwimmen.

VUCA-WeltBANI-UmgebungDurch die ständige Veränderung, die Volatilität und die Komplexität der Arbeitswelt wird es immer wichtiger, sich seines wahren Selbsts bewusst zu sein. Die Ergänzung von VUCA (Cascio, 2020) (volatility, uncertainty, complexity, ambiguity) durch BANI (Casio, 2020) (brittle, anxious, non-linear und incomprehensible) in der New-Work-Umgebung bringt zusätzliche Herausforderungen mit sich. Während die vorherige Betonung von Flexibilität und Agilität bereits einen Paradigmenwechsel darstellte, erfordert die Erweiterung zu BANI eine noch tiefgreifendere Anpassung in Bezug auf die Unternehmenskultur, die Führung und die individuelle Einstellung der Mitarbeitenden.

In einer BANI-Umgebung wird die Unsicherheit noch greifbarer, und die traditionellen Modelle der Arbeitsorganisation können schneller an ihre Grenzen stoßen. Die ständige Veränderung erfordert von den Mitarbeitenden nicht nur Flexibilität, sondern auch die Fähigkeit, mit Brüchigkeit und Nichtlinearität umzugehen. Hier wird die Bedeutung von TrueSelf™ besonders deutlich.

Nach unserer Auffassung ist es im beruflichen Kontext ein entscheidender Erfolgsfaktor, wenn Mitarbeitende sich authentisch zeigen können und ihre individuellen Stärken und Talente bewusst einsetzen. Das volle Potenzial kann dann freigesetzt werden, wenn Mitarbeiter in Übereinstimmung mit ihren eigenen Werten und Zielen arbeiten können.

AuthentizitätAuthentizität ist hierbei ein Konzept, das in New Work als kritischer Erfolgsfaktor ­gesehen wird. Es ist zu einem viel diskutierten Begriff geworden.

Definition: Authentizität

Authentizität bedeutet Echtheit, Glaubwürdigkeit und Unverfälschtheit. Authentische Menschen handeln im Einklang mit ihren Werten und Überzeugungen, drücken ihre wahren ­Gedanken und Gefühle aus und zeigen sich konsistent und aufrichtig im zwischenmenschlichen Kontakt. Sie zeigen sich ohne Maske und handeln in Kongruenz mit ihren inneren Überzeugungen, statt sich an äußeren Erwartungen auszurichten. Authentisch zu sein bedeutet, in allen Rollen die eigenen Überzeugungen einfließen zu lassen.

Zwischen 2008 und 2013 hat sich die Anzahl der Artikel, die das Wort »Authentizität« enthalten, laut Harvard Business Review mehr als verdoppelt. Diese Zunahme setzte sich auch nach 2013 fort und spiegelt wider, welche Bedeutung Authentizität im Kontext von New Work hat.

TrueSelf™ ist ein Enabler für New Work

Im Kontext von New Work (Foelsing & Schmitz, 2021) verändern sich sowohl Arbeitsmodelle und Arbeitsweisen als auch Kompetenzen. Dies hat Auswirkungen auf die Kollaboration, die Verantwortungsübernahme und die Entscheidungswege. New Work erfordert somit vor allem die Arbeit an der inneren Kultur und am Mindset. Um hier erfolgreich zu sein, ist es wichtig, sich mit dem eigenen Verhalten und dem eigenen Mindset auseinanderzusetzen. Das »richtige« Mindset und die Bereitschaft zur Veränderung sind entscheidende Faktoren für den Erfolg von New Work und dafür, eine moderne, flexible und innovationsfreudige Arbeitskultur zu schaffen.

Hier setzt die TrueSelf™-Formel an, die in diesem Ratgeber nützliche und praktische Unterstützung dabei bietet, Reflexion und Selbstakzeptanz zu fördern und bewusste Entscheidungen zu treffen.

Definition: TrueSelf™

TrueSelf™, DefinitionTrueSelf™ ist das bewusste Selbstverständnis einer Person, die ihre Werte, ihren Sinn, ihre Stärken, Ängste und Denkmuster vollständig kennt. Dadurch kann sie authentische Entscheidungen treffen und in Einklang mit sich selbst handeln.

Das TrueSelf™ besteht also nicht nur aus dem, was wir bewusst tun, spüren oder entscheiden. Es umfasst eine tiefe Ebene unseres Seins, geprägt durch Gedanken, Werte, Überzeugungen, Ängste und anderer Emotionen, derer wir uns oft nicht bewusst sind. Doch wenn wir verstehen, wie all diese Faktoren unser Verhalten beeinflussen, können wir beginnen, sie zu transformieren. TrueSelf™-FormelIndem wir uns mit unserem wahren Selbst verbinden und es in die Arbeitswelt integrieren, schaffen wir eine Synergie, die nicht nur unsere individuelle Zufriedenheit steigert, sondern auch die kollektive Produktivität und Innovation. Das TrueSelf™ ermöglicht langfristige Leistung und Wachstum und inspiriert andere zu Authentizität und einer unterstützenden Arbeitskultur – egal ob als Mitarbeiter, Expertin oder Führungskraft. Angenommen, eine Führungskraft namens Anna steht vor der Herausforderung, eine unliebsame Neuerung im Unternehmen zu kommunizieren – beispielsweise eine Umstrukturierung, die einige Positionen überflüssig machen wird. Anna erkennt, dass es für viele Mitarbeitende schwierig sein könnte, diese Veränderung zu akzeptieren, da sie möglicherweise Unsicherheit und Ängste hervorruft.

Anna ist sich bewusst, dass es für sie persönlich eine Herausforderung darstellt, Konflikte anzusprechen und klärende Gespräche zu führen. Sie hat Angst, etwas Falsches zu sagen und möglicherweise Menschen zu verletzen oder zu kränken. Der zugrunde liegende Glaubenssatz könnte sein, dass eine unbeabsichtigte falsche Bemerkung zu Isolation oder Ablehnung führen könnte – insbesondere in einer so sensiblen Phase der Unternehmensveränderung.

Indem sich Anna dieser Überzeugung bewusst wird, erkennt sie jedoch ihre eigenen Stärken und Werte. In Vorbereitung auf das Gespräch mit den Mitarbeitenden überlegt sie genau, wie sie die Veränderung mit Empathie für die Mitarbeitenden präsentieren kann. Sie möchte ihre Worte sehr sorgfältig wählen. Diese Fähigkeiten – eine sorgfältige Vorbereitung, die Liebe zum Detail und ihr Fokus auf gute Kommunikation – sind Stärken von Anna, die sie bewusst einsetzt, um die Angst vor dem schwierigen Gespräch zu mindern.

Anna erkennt, dass Werte wie Empathie, Kollaboration und Anerkennung hinter ihrem Glaubenssatz stehen. Dieses Bewusstsein erleichtert es ihr, die Angst vor möglicher Zurückweisung zu akzeptieren. So kann Anna das Gespräch mit Offenheit und Gelassenheit führen, da sie nicht nur die Herausforderungen, sondern auch ihre eigenen Stärken und Werte im Blick hat.

Diese bewusste Auseinandersetzung mit den eigenen Ängsten und den dahinterliegenden Stärken ermöglicht es, den Alltag selbstbestimmt zu gestalten, und führt zu ­bewussten Entscheidungen. Alle, die den Mut haben, in ihr Inneres zu blicken, werden belohnt: mit weniger Stress und einem gesteigerten Gefühl von Zufriedenheit und ­Erfüllung.

Gerade in einer New-Work-Umgebung ist ein Verhalten, das durch Unbewusstheit, automatisierte Reaktionen und das Festhalten an traditionellen Denkweisen und Verhaltensmustern gekennzeichnet ist, hinderlich. Die Anpassung an neue Arbeitsweisen und -kulturen, wie sie in New Work gefordert sind, kann von tief verwurzelten Glaubenssätzen beeinflusst und erschwert werden. Wenn Menschen sich in ihrer Komfortzone befinden und Veränderungen als Bedrohung empfinden, kann die Umsetzung von New-Work-Prinzipien erschwert werden. So können zum Beispiel der Informationsaustausch und die Lösung von Problemen behindert werden. Oder schwelende Konflikte beeinträchtigen die Kollaboration, die im New-Work-Kontext aber mehr denn je gelebt werden muss.

Wenn Führungskräfte und Teams nicht in der Lage sind, Glaubenssätze und unbewusstes Verhalten zu überwinden und eine offene, vertrauensvolle Kultur zu schaffen, kann die Leistung und Zufriedenheit jedes und jeder Einzelnen wie auch die Umsetzung von New-Work-Maßnahmen gefährdet sein.

Um im New-Work-Kontext erfolgreich zu sein oder New-Work-Prinzipien im Unternehmen umzusetzen, ist es entscheidend, nicht nur äußere Strukturen, Tools und Methoden anzupassen, sondern auch das »Innere« zu verändern, insbesondere die Unternehmenskultur und das Mindset der Mitarbeitenden und Führungskräfte. New Work braucht die Arbeit am TrueSelf™. Das bedeutet, dass alle im Unternehmen bereit sein sollten, kontinuierlich zu lernen, Altes zu »verlernen« oder loszulassen und Neues dazuzulernen.

Die von uns entwickelte TrueSelf™-Formel hilft bei der Arbeit am »Inneren«, was sich dann auf äußeres Verhalten auswirkt. Im nächsten Kapitel erklären wir die Formel im Detail und stellen praktische Methoden und Techniken vor, wie du dein TrueSelf™ ­erkennen und leben kannst. 

2 TrueSelf™ – die Formel

TrueSelf™-FormelUm New Work und den Herausforderungen begegnen zu können, müssen wir uns selbst fortlaufend verändern und weiterentwickeln – wir müssen unsere Persönlichkeit, unsere Haltung und unser Verhalten reflektieren und adaptieren.

Dieser selbstbestimmte Veränderungsprozess der Persönlichkeit geschieht über ­Bewusstseinsentwicklung. Im Prinzip geht es darum, über uns selbst, unsere Haltung und unser Verhalten nachzudenken, unsere Stärken und Schwächen anzunehmen und bewusst über das eigene Verhalten zu entscheiden. Die Veränderung kann durch

Selbstreflexion,

Lernen aus Erfahrungen,

das Annehmen neuer Herausforderungen,

das Erlernen neuer Fähigkeiten und

die Anpassung an verschiedene Lebensphasen und -umstände

unterstützt werden. Gerade bei der Selbstreflexion und der Annahme der Stärken, Schwächen und Ängste spielen sowohl unsere Gedanken als auch unsere Emotionen eine entscheidende Rolle.

Ein tieferes Verständnis unserer selbst ermöglicht es, Entscheidungen bewusst zu treffen und unser Verhalten aktiv zu gestalten, anstatt von unbewussten Mustern geleitet zu werden. Auf diese Weise können wir unser TrueSelf™ authentischer ausdrücken und ein erfülltes Leben führen. Die Erkenntnis unseres TrueSelf führt zu Klarheit und kann schlussendlich in Entscheidungen münden, entsprechend dem eigenen wahren Selbst zu handeln. So werden wir zu Gestalterinnen und Gestaltern unseres Lebens.

Die hierzu entwickelte TrueSelf™-Formel unterstützt und verfestigt diesen individuellen und lebenslangen Bewusstseins- und Gestaltungsprozess.

Die TrueSelf™-Formel

TrueSelf™-FormelTrueSelf™ = Wachsen × Erkennen × Entscheiden

Growth Mindset

Growth MindsetDie Überzeugung, sich lebenslang entwickeln und verändern zu können, ist eine wachstumsorientierte Haltung – auch als »Growth Mindset« bekannt (Dweck, 2006). Diese Haltung einzunehmen und zu entwickeln ermöglicht es uns, das eigene TrueSelf™ unser ganzes Leben lang zu erkunden. Das Growth Mindset steht für die ­Bereitschaft, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen und sich neuen Herausforderungen zu stellen.

Erkennen

Selbsterkenntnis»Erkennen« bezieht sich darauf, sich bewusst mit sich selbst auseinanderzusetzen, und ­beinhaltet die Reflexion der eigenen Werte, des eigenen Lebenssinns und der Glaubenssätze. Das Erkennen und Verstehen dieser inneren Aspekte sind entscheidend für die persönliche Selbstentwicklung und ermöglicht eine bessere Einsicht in das eigene Verhalten und die eigenen Entscheidungen.

Entscheiden

EntscheidungsfähigkeitNeben dem Erkennen und der eigenen Haltung braucht es für Veränderung zusätzlich die Handlung. Der Handlung geht eine bewusste Entscheidung voraus, ob und wie wir uns verhalten wollen. Diese Entscheidung könnte beinhalten, an persönlichen Schwächen zu arbeiten, sich weiterzubilden, neue Erfahrungen zu machen, Beziehungen zu gestalten oder auch bestimmte Lebensweisen und Gewohnheiten zu ändern. Es geht darum, aktiv die Richtung der eigenen Entwicklung zu steuern und Verantwortung für das eigene Leben und für Veränderung zu übernehmen.

Wir haben eine Formel entwickelt, sodass jede:r systematisch und strukturiert diesen Veränderungsprozesses für sich gestalten kann. Dieser Prozess ist lebenslang und ­erfordert Zeit, Selbstreflexion, Geduld und kontinuierliche Anstrengungen. Zudem spielen Umwelt, Kultur, Erziehung oder Sozialisation für unser Verhalten und Erleben eine zentrale Rolle.

Jede Person kann ihr TrueSelf™ erkennen und auch leben. Das Verhalten setzt dabei eine bewusste Entscheidung voraus und ist an den jeweiligen Kontext angepasst. Entscheidungen werden also im Einklang mit dem jeweiligen Kontext getroffen und berücksichtigen damit dessen Vielschichtigkeit. Dadurch ist ein authentisches und dennoch situationsangepasstes Verhalten möglich. Unsere TrueSelf™-Formel ist damit weltweit gültig, da die Kultur in das TrueSelf™ einbezogen werden kann.

Visualisierung der True-Self™-Formel

TrueSelf™-Formel, VisualisierungDie Idee von Kontinuität, Ganzheitlichkeit und Wechselwirkung wird durch die Kreise in der Visualisierung der TrueSelf™-Formel symbolisiert.

Die TrueSelf™-Formel

Der Kreis als Symbol für die TrueSelf™-Formel verdeutlicht auf schlüssige Weise die Konzepte, die ihr zugrunde liegen. Die geschlossene Form des Kreises betont die Idee der Einheit, indem sie darauf hinweist, dass die vielfältigen Merkmale in einer harmonischen und kontinuierlichen Wechselwirkung stehen. Der Kreis repräsentiert sowohl die Vielfalt als auch die zugrunde liegende Verbundenheit und Interaktion zwischen den verschiedenen Aspekten. Jedes Element ist für sich wichtig, und dennoch stehen alle Elemente in einer Beziehung ­zueinander.

Die Kreise veranschaulichen nicht nur die schrittweise Entwicklung und Integration der verschiedenen Elemente auf dem Weg zur Selbstverwirklichung, sondern zeigen auch, wie diese Konzepte nebeneinander bestehen und sich miteinander verbinden lassen. Alle Aspekte der Bewusstwerdung stehen miteinander in Verbindung. Zum Beispiel könnte der äußerste Kreis, der das »Umfeld« darstellt, teilweise die inneren Kreise beeinflussen und bestimmen. Diese Interaktion zwischen den Kreisen betont die Komplexität und Vielschichtigkeit des Prozesses der Selbsterkenntnis, Bewusstwerdung und Veränderung und wie wichtig es ist, diese Zusammenhänge zu verstehen.