Die Moral des Glücks. - Jack Nasher - E-Book

Die Moral des Glücks. E-Book

Jack Nasher

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Beschreibung

Der Utilitarismus ist eine hervorragende Moralphilosophie einer aufgeklärten Gesellschaft und ihrer Staats- wie Rechtslehre. Nicht Beachtung religiöser oder anderer tradierter Absichten, sondern die Glückseligkeit ist das erklärte Ziel allen Tuns: »soviel Glück für so viele Menschen wie möglich.« Der Ausgangspunkt liegt in der Psychologie, nämlich im menschlichen Streben nach Glück. Diese britischste aller Philosophien setzt wie keine andere am common sense an. Der Utilitarismus ist aber auch ein einzigartiges Exempel dafür, wie ungeheuerlich die Konsequenzen einer offenbaren Prämisse sein können. Die intellektuellen Bestrebungen der Utilitaristen, diesen teils wahnwitzigen Folgen zu entrinnen, sind von beispielloser geistiger Brillanz. Diese Einführung gibt einen Überblick über die wesentlichen Gedanken und Kritikpunkte des Utilitarismus – von Bentham bis zur Moderne.

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JACK NASHER

Die Moral des Glücks

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte vorbehalten © 2009 Duncker & Humblot GmbH, Berlin Satz: Klaus-Dieter Voigt, Berlin Druck: Berliner Buchdruckerei Union GmbH, Berlin Printed in Germany

ISBN 978-3-428-12877-8

Gedruckt auf alterungsbeständigem (säurefreiem) Papier entsprechend ISO 9706 ƀ

Internet: http://www.duncker-humblot.de

„Happiness is the sole end of human actions.“

John Stuart Mill

Danksagung

Ich bedanke mich bei Rebecca-Sophie Männche, deren Moralität mich mit Glück erfüllt.

Mein Dank auch an das wundervolle und fast geheime Worcester College, Oxford, dessen wunderbare Ruhe es mir erlaubte, dieses Buch zu schreiben.

Mein Dank an die Leser: ohne Sie wäre die Arbeit umsonst gewesen.

Frankfurt/M., im Herbst 2008

Jack Nasher

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

I.

Eine glückliche Familie: die zentralen Prinzipien des Utilitarismus

1.

Konsequentialismus

2.

Eudaimonismus

3.

Aggregation

4.

Maximierung

5.

Universalismus

II.

Zwei Wege zum Glück: Handlungs- und Regelutilitarismus

1.

Der Handlungsutilitarismus

2.

Der Regelutilitarismus

a)

Der idealistische Regelutilitarismus

b)

Status-quo Regelutilitarismus

c)

Der Bedingungs-Regelutilitarismus

3.

Betrachtung

III.

Benthams Quantitäten, Mills Qualitäten und die Folgen für das Glück

1.

Quantitativer Hedonismus

2.

Qualitativer Hedonismus

3.

Erörterung

IV.

Dringende Kritik, heitere Auswege

1.

Fragen der Begründung

2.

Sind Werte kommensurabel?

3.

Utilitarismus und Utopie

4.

Das Problem der Verteilung

5.

Die Supererogationen – Pflicht und mehr

Nachwort

Literaturverzeichnis

Einleitung

Jede Ethik steht vor einem fundamentalen Problem: entweder handelt der Mensch sowieso auf eine gewisse Weise; dann ist die Ethik von Anfang an überflüssig. Denn der Anspruch der Ethik ist ein normativer, kein deskriptiver: sie gibt Handlungsanweisungen und beschreibt nicht lediglich soziologische Gepflogenheiten. Und Handlungsanweisungen sind nur dann notwendig, wenn sie nicht sowieso befolgt werden.

Wenn Menschen auf eine gewisse Art handeln sollen, dann muss es dafür allerdings eine einleuchtende Begründung geben. Gerade bei nicht-religiösen Ethiken ist es nicht leicht, eine handlungsbegründende Autorität zu bestimmen.

Genau hier setzt der eindrucksvolle Erfolg des Utilitarismus an: seine Begründung ist ebenso klar wie einleuchtend: Ziel allen Handelns ist das Glück: soviel Glück für so viele Menschen wie möglich. Der Ursprung dieser Ethik liegt damit in der Psychologie: sie setzt an einem offenkundigen Bedürfnis an, nämlich am Streben nach Glück. Kaum eine Ethik beginnt mit einer derart fassbaren Prämisse; eine Ethik mit kategorischen Imperativen dagegen ist lebensfremder. Wenn eine einzelne Lüge der Menscheit nutzt, wie kann sie dann schlecht sein? Zählt nicht die Konsequenz der Handlung? Und was kann sinnvoller sein, als individuelles Handeln dem Glück der Menschen zu widmen? Die fehlende Berufung auf überlieferte Tugenden oder angebliche Menschennatur machen den Utilitarismus so fassbar.

Im Verlaufe der Ideengeschichte wurde das Ziel der Glückseligkeit allerdings immer wieder als geradezu tierisch angegriffen, ganz besonders scharf in der kontinentaleuropäischen Philosophie. Der Utilitarismus – die wohl britischste aller Moralphilosophien – ver[12]dankt ihren Ursprung wie auch ihren Schliff der commonsense- Kultur des englischen Sprachraums.