DIE MORITAT VOM DRACHEN GARGANTOFF - Gerd Schuster - E-Book

DIE MORITAT VOM DRACHEN GARGANTOFF E-Book

Gerd Schuster

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Beschreibung

Ein Nonsense-Gedicht: Junker Kunibert überfällt den Drachen Gargantoff, der die Burg Falckenstein tyrannisiert, beim Mittagsschlaf und verletzt ihn mit seiner Lanze schwer im Schlund. Aus Furcht vor der Rache des Monsters fliehen alle Burginsassen und erklären Kunibert für vogelfrei. Die mitleidige Jungfer Adelgund behandelt den kranken Gargantoff mit zwei Korbflaschen Schlehenschnaps. Daraufhin gesundet er und sein Feueratem wird noch heißer als vorher. Da Adelgund den Kunibert liebt, hilft Gargantoff den beiden, die zurückkehrenden Feinde zu besiegen.

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Seitenzahl: 31

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GERD SCHUSTER

DIE MORITAT VOM

DRACHEN GARGANTOFF

Sämtliche Figuren und Ereignisse dieser Moritat sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder bereits verstorbenen Personen sind rein zufällig. Alle Rechte vorbehalten. Die Verwendung der Texte und Bilder, auch nur auszugsweise, ist ohne schriftliche Zustimmung des Autors nicht erlaubt und urheberrechtswidrig. Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigung, Übersetzung oder die Verwendung in elektronischen Systemen.

»Die Moritat vom Drachen Gargantoff«

Copyright © 2015: Gerd Schuster

[email protected]

Layout/Cover: Elke Schusterwww.boehmdesign.net

Beratung/Koordination: Michael Schneider

Version: 1.0

Umfang: 35 Seiten auf Basis der Normseite mit 30 Zeilen zu 60 Anschlägen;

Das Buch:

Unsinnsgedichte: Quatsch mit Soße oder, trotz des Namens, Sinn im Überfluss? Eine kurze Einführung über eine ganz besondere Sparte der Lyrik.

Eine literarische Konsumempfehlung ist der Kategorie-Name »Unsinns-Gedichte« nun wirklich nicht. Der Leser des Begriffs bringt ihn vielmehr unwillkürlich in Zusammenhang mit plumpen Reimen, holprigem Versmaß und abstrusen oder sinnentleerten Inhalten - kurz Eigenschaften, die unseren Dichterfürsten Goethe dazu bringen würden, in seiner hochherrschaftlichen Gruft zu rotieren.

Mit Schuld an dieser Fehleinschätzung ist ein Übersetzungsfehler, dessen man sich schuldig macht, wenn man »Unsinns-Gedichte« für die Entsprechung von »Nonsense Poems« hält: Das englische Nonsense  ist jedoch ein weitaus weniger drakonischer Begriff als das deutsche Unsinn, denn es hat Sinn für Humor und lässt auf liberalen Spielwiesen allerlei Skurriles, Schräges und Groteskes gedeihen, statt – wie seine fast ausschließlich verwendete vermeintliche deutsche Entsprechung – alles derartige zu diffamieren.

Was tut ein Übersetzer, wenn er für eine zu übertragende Vokabel in der Zielsprache kein deckungsgleiches Wort findet? Er nimmt eines, das einigermaßen passt!       

Wollte man auf derartige Kompromisse verzichten, würde der Übersetzerei, die an skandalösen Hungerhonoraren und einer schleichenden Unterwanderung durch Stümper leidet, der Boden entzogen.

Ich habe mir viel Zeit genommen, weitaus mehr, als ein Übersetzer, der die Wahl hat zwischen Hungern und Hudeln, sich leisten könnte. Frucht des Grübelns ist die Erkenntnis, dass »Nonsense-Gedicht« die optimale deutsche Entsprechung von »Nonsense Poem« ist.

Klammern wir diese Übertragungsprobleme einmal aus, indem wir auf der »sicheren« englischen Seite verweilen. Hier werden wir früher oder später mit der Nase auf das Gedicht »Jabberwocky« von Lewis Carroll gestoßen. Es ist Urmutter und Leitstern der schrägen Reimerei – und bis auf zwei kurze Halbsätze – Warnungen vor den Zähnen und Pranken des Untiers Jabberwocky – völlig unverständlich, da seine Wörter zwar englisch aussehen und englisch klingen, aber mit Ausnahme der Artikel und Bindewörter kein Englisch sind.

»Jabberwocky« wurde anno 1871 in dem Buch »Alice behind the Looking Glass« veröffentlicht und ist bis heute hochaktuell, wie ein kurzer Blick in Google belegt. »Alice hinter dem Spiegel«, so der deutsche Titel des schrägen Werks, war eine Art Fortsetzung von »Alice in Wonderland«. Der Autor – er hieß mit bürgerlichem Namen Charles L. Dobgson und wirkte als Mathematik-Professor an einem edlen Oxforder College – musste den späteren Weltbest- und Superdauerseller auf eigene Kosten drucken lassen, weil kein einziger Verlag dessen Potential erkannte.

Um einen Hauch von Ordnung in diese anarchische und ungebärdige Gedichtgattung zu zwingen, kann man die Nonsense Poems in zwei Kategorien mit jeweils zwei Klassen einteilen:

Zu Kategorie I) Stücke ohne Veränderung der Sprache gehören erstens lustige Ulkgedichte a la Heinz Erhard und zweitens genialische, sprachlich feinst geschliffene, oftmals düstere Lyrik a la Christian Morgenstern.

Kategorie II) Stücke mit Veränderung der Sprache, beinhaltet erstens Gedichte mit geringer bis mäßiger Modifikation beziehungsweise, zweitens mit starker oder völliger Veränderung der Sprache. Meine Moritat »Die Abenteuer des Drachen Gargantoff« gehört in die weniger schwierige erste Gruppe, während »Jabberwocky« zu Klasse zwei zählt.