Die Möwe Alicia - Bernhard Inderst - E-Book

Die Möwe Alicia E-Book

Bernhard Inderst

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Beschreibung

Sie treibt die Neugierde. Alicia, eine Mittelmeermöwe, deren Kolonie sich im Norden Münchens befindet, will ihren Geburtsort in Pisa kennenlernen. Sie weiß nicht, dass sie sich gründlich verfliegt und erlebt so die Adria aus der Sicht einer Möwe, die das Mittelmeer zuvor noch nie gesehen hat. Gleichzeitig macht sich Dan-bi Lee, eine Ornithologin zur Küste des Tyrrhenischen Meers auf, um einen gewagten Versuch zu unternehmen. Sie will mittels eines Übersetzungs-Apparates die Sprache der Möwen erlernen und sich so mit ihnen unterhalten. Wären da nicht Frederik und Antonio, die sich auf einer Fahrradtour in den Süden Italiens befinden, das Projekt wäre möglicherweise anders verlaufen. "Alicia – die Möwe" ist ein einfühlsames Buch auf der Grundlage einer phantastischen Geschichte rund um die Verständigung von Menschen und Tieren – die angesichts der technischen Entwicklungen vielleicht gar nicht so weit von der Realität entfernt ist.

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Bernhard Inderst

Die Möwe Alicia

Bernhard Inderst

Die Möwe Alicia

Eine Möwengeschichte

Impressum

Texte: © 2023 Copyright by Bernhard Inderst

Umschlag:© 2023 Copyright by Bernhard Inderst

Verlag: Bernhard Inderst

[email protected]

Druck:neobooks – ein Service der Neopubli GmbH, Berlin

Erste korrigierte Fassung

Die Zeichnungen wurden erstellt von Svenja Lindörfer, Illustratorin aus Kreuzlingen (Schweiz)

Die Zeichnungen sind urheberrechtlich geschützt

Das Cover ist urheberrechtlich geschützt

Wo eine Träne auf den Boden fällt,

Kann etwas Neues entstehen.

Man muss es nur anstoßen.

Die Möwe Alicia

Mein Dank gilt meiner Frau Eva Maria und meiner Tochter Anila, die nicht müde wurden, Korrektur zu lesen

Kapitel 1 Eine Idee reift

„Mir ist langweilig!“

Alicia sitzt auf einem Ast auf einem Baum und grummelt vor sich hin. Fredor sitzt neben ihr und schaut sich um, ob er nicht etwas zu fressen findet. Sind dahinten nicht ein paar Menschen, die gerade ein Picknick auspacken?

„Was denkst du? Wollen wir eine Reise machen?“

Fredor scheint ganz woanders zu sein.

„Hm?“,

fragt er und fliegt davon, weil er gesehen hat, wie einer der Menschen gerade etwas weggeworfen hat.

„Pah, Ignorant“,

seufzt Alicia und fliegt ihm hinterher. Es könnte ja sein, dass Fredor wirklich Futter entdeckt hat. Da muss sie dabei sein!

Es gibt auch Tage, da kommen keine Menschen an das Ufer. Futter ist dann rar, im See gibt es kaum Fische, die man mal schnell ergreifen kann. Die einzige Quelle sind dann nicht geleerte Abfallkörbe, die zuhauf am Ufer stehen. Besonders, wenn die Körbe übervoll sind, liegen die Leckerbissen oft daneben auf dem Boden. Darin zu wühlen, kann lohnenswert sein, halbleere Pommestüten, Ketchup inklusive, Brotreste, ja sogar ausgelaufene Coladosen sind verwertbar. Aber die Abfallkörbe sind gefährlich. Tagsüber streunen viele Hunde herum, die schon mal hochspringen, um eine unachtsame Möwe zu erwischen. Nachts kommen die Ratten aus dem Ufergebüsch, und sie kennen kein Pardon, wenn ihnen jemand das Essen wegnehmen will. Eine klettert in den Korb hinein, wirft den Inhalt nach außen, andere warten unten und zerlegen in aller Ruhe den Müll. Auch Katzen sind Nachtjäger, die in der Dunkelheit um die Abfalleimer herumschleichen und Vögel und Mäuse fangen wollen.

Für Alicia ist das der Alltag. Sie hat keine Angst vor diesen Situationen. Da sie nicht sehr scharf sehen kann, ist sie nicht nachtaktiv, es kommt selten vor, dass sie in der Dunkelheit auf Futtersuche geht. Sie kennt ja ihre Defizite. Und Alicia ist auch niemals allein. Sobald Gefahr in Verzug ist, stößt eine der Wachmöwen einen durchdringenden Warnschrei aus. Das reicht, um schnell auf einen Ast zu fliegen und eine genauere Lageanalyse zu machen.

Auch andere Vögel, wie die Tauben, hören diesen Warnschrei und richten sich nach ihm. Eine geradezu symbiotische Kommunikation der Tierwelt.

Hier am Speichersee Ismaning bei München scheint die Welt in Ordnung. Wenn es Abend wird, versammeln sich Möwen, Gänse, Schwäne und viele Kleinvögel auf den Uferwiesen und sonnen sich in der Abendsonne. Manche laufen aufgeregt umher, andere haben keinen Hunger und putzen lieber ihr Gefieder, während die Jungvögel die Gegend erkunden. Die Temperatur ist moderat, es ist Frühling.

Natürlich geniest auch Alicia die untergehende Sonne. Sie steht auf einem der Steingebilde, die Kinder im Laufe des Tages am Ufer gebaut haben, übereinandergeschichtete Flusssteine, zu wahrhaft kunstvollen Gebilden aufgebaut. Sie freut sich über die erhobene Position und schaut mal nach links, mal nach rechts. Eine ideale Absprungstelle. Sie fühlt sich wichtig, auch in der Rangordnung innerhalb der Kolonie.

Die Rangordnung kann über Leben und Tod entscheiden. Alicia ist stets bemüht, zu zeigen, dass sie Teil der Gemeinschaft ist, dass sie es wichtig findet, zusammen zu halten. Das geht so weit, dass in der Gemeinschaft Rollen regelrecht verteilt werden: Du machst die nächste Stunde den Aufpasser und warnst, wenn sich etwas Gefährliches tut. Und du, du suchst nach Futter und informierst uns, wenn etwas für alle dabei ist. Nicht immer werden diese Abmachungen widerspruchsfrei ausgeführt, denn solche Aufgaben sind unbeliebt, sie verhindern die Lieblingsbeschäftigung vieler Möwen - herumzuspazieren und nach Futter für sich selbst zu suchen. Gerade die Jüngeren versuchen, sich aus der Verantwortung zu stehlen, aber sie werden dann sanft dazu gezwungen. Sonst kann es passieren, dass sie eben nicht mehr Teil des Warnsystems und Programms zur Futterbeschaffung sind. Abgesehen davon, dass sie sonst von den Anderen gemieden werden, was keine wirklich will.

Alicia ist nicht die ranghöchste Möwe, aber sie ist im guten Mittelfeld, man hört auf sie. Sie übernimmt schon mal die Aufgabe, auf die jungen Möwen ihrer Freundinnen aufzupassen. Sie gilt als Expertin vor allem über Möwenaufzucht und Gefiederputzen. Ihre Erfahrungen schöpft sie aus ihrer eigenen Kindheit, der Erziehung durch ihre Eltern. Diese hatten ihr beigebracht, die Dinge immer vom Ende her zu denken, kurzfristige Vorteile zu vermeiden, wenn absehbar ist, dass man sich dadurch in Gefahr bringen könnte.

Sie hat selbst keine Kinder, ihre Eier wurden vor drei Monaten aus dem Nest geraubt. Das Frühwarnsystem hat zwar nicht versagt, es war ein Marder, aber ein Marder ist schwer zu vertreiben. Zu viert sind sie aufgestoben und haben sich auf den Marder gestürzt. Der hat nur ein kurzes Ausweichmanöver gemacht, um dann mit schnellen Bewegungen von der anderen Seite das Nest zu räubern. Ein paar Schnabelhiebe aber hat er dann doch abbekommen. Zwei Eier hat er zertreten, eines im Maul mitgenommen. Für Alicia war der Angriff auf ihre Kinder ein Schock. Es dauerte Tage, bis sie wieder ansprechbar war.

Eine Gruppe von Möwen entdeckt ein scheinbar üppiges Essen, dort hinten in der Nähe einer Parkbank, sehr verlockend. Einige wollen sofort hineilen, doch Alicia schreit und hindert sie so daran, sich sofort auf die Leckereien zu stürzen. Nicht so eilig. Sie ist sehr vorsichtig, nicht zuletzt wegen des schmerzlichen Verlusts ihrer eigenen Aufzucht. Zuerst untersucht sie das Umfeld. Kann es sein, dass Gefahr droht, es eine Falle ist? Dort hinten ist ein Hund, aber der schaut gelangweilt in die Gegend. Eine Katze streunt etwas weiter weg durch die Unterbüsche, auch keine Gefahr.

Aah, wenn nur nicht die Tauben wären. Die haben solche Gedanken nicht, sie machen sich keinen Kopf über mögliche Gefahren. Deshalb sitzen sie bereits in der Nähe der Parkbank und schmausen. Alicia gibt grünes Licht und alle Möwen fliegen wie auf ein Kommando zur Futterstelle. Erst einmal müssen die Tauben vertrieben werden. Das übernehmen drei der Möwen. Sie werden als Belohnung beim Fressen vorgelassen.

Es ist der Alltag, ein Alltag an den Ufern des Ismaninger Speichersees. Es ist wichtig zu wissen, wo die Gefahren liegen. Das Heizkraftwerk mit den hohen Schornsteinen ist nicht weit weg, der Fluss Isar mit seinen Kiesstränden auch nicht, die Straßen mit den vielen Autos, der Windzug, der durch schnelle Lastkraftwägen entsteht, das kann schon gefährlich werden, wenn man nicht vorbereitet ist. Erst neulich ist ein Neffe von ihr von einem LKW tödlich erfasst worden.

In diesem Alltag kennt man sich, jede Möwe kennt ihre Rolle in der Gemeinschaft. Futtersuche, Warnschreie, Erziehung, Gefiederputzen, das sind die Tätigkeiten. Morgens wach werden, die Umgebung sichten, das Wetter erspüren und ein neues Ausflugsziel suchen, mal unter einem Dach, mal auf einem Dach, mal unter den Rohren der Geothermieanlage, mal auf der Kiesbank, mal auf einem Steinhaufen, wenn dieser nicht gerade besetzt ist. Eine kurze Versammlung, um die tägliche Strategie festzulegen. Bleiben, wegfliegen? Die Sonne kommt raus, sie bleiben heute.

Alicia könnte trotz des persönlichen Schicksalsschlages glücklich sein. Sie hat alles, was sie braucht. Sie ist ungebunden, sie ist geachtet. Dennoch hat sie eine innere Unruhe erfasst.

Mein Name ist Alicia. Ich bin eine Mittelmeermöwe. Wenn ich mich beschreiben sollte, dann würde ich sagen, dass ich ein weißes Brustgefieder, hellgraues Flügelgefieder und einen großen gelbgrünen Schnabel mit dem roten Punkt habe. Das ist nicht immer so. Im Winter ist mein Gefieder etwas brauner, es dient als Tarnung. Ich bin im besten Alter, circa sieben Jahre alt. Da muss ich doch noch etwas von der Welt erfahren, oder?

=====҈҈҈҈҈҈=====

Die Zeiten verändern sich so schnell. Was gestern noch da war, ist heute schon wieder weg. Und das ist nicht nur dem Wetter geschuldet. Nein, da schau, die Baumansammlung da hinten vom letzten Jahr ist nicht mehr da. Wurde sie gerodet? Jahr für Jahr kann man zuschauen, wie sich das Umfeld verändert. Felder, die gestern noch brach lagen, sind heute bebaut, meist mit hohen Betonklötzen, in denen die Menschen wohnen. Die Klötze sind so hermetisch abgeriegelt, dass kein Unterschlupf mehr für die Möwen vorhanden ist. Früher war noch unter dem Dachgiebel ab und zu ein kleiner Nistplatz, oder es war eine Dachluke offen, sodass man in einem dahinter liegenden Dachboden seine Eier legen konnte. All das ist nicht mehr, zu, zu, zugebaut. Auch die Grünflächen mit Büschen, Sümpfen, Gräsern sind weitgehend verschwunden. Nur ein paar Hochhäuser, die ein Kiesdach und manchmal sogar eine Begrünung auf dem Dach haben, schaffen etwas Erleichterung. Das einzige Problem dabei ist, dass manche Menschen immer wieder die Nester auf dem Dach kaputtmachen. Da helfen auch die besten Frühwarnsysteme nicht viel.

Noch sind die Lebensbedingungen nicht so schlecht, mal abgesehen davon, dass natürliche Futterquellen, wie Kleinfische und Krebse im See und in der nahegelegenen Isar immer weniger werden und die Möwen mehr und mehr darauf angewiesen sind, Weggeworfenes zu fressen. Wenn die Veränderungen so weiter gehen, dann kann es ein ungemütliches Leben werden.

Ihre Eltern haben von anderen Zeiten erzählt, von ihrer Herkunft. Sie sind bereits alt, beide haben ein Alter von zwölf Jahren bereits überschritten. Sie sind im Süden geboren und aufgewachsen. Dort hinter den Bergen, am Meer. Sie erzählten von einem schiefen Turm und dem Giebel, auf dem sie immer gesessen sind. Ja, von dort konnten sie weit über die Stadt schauen und einen großen Wald sehen. Noch etwas höher konnten sie dann das Meer sehen. Die Eltern schwärmten, als sei es das Paradies gewesen, in welchem sie gelebt haben.

Als der jetzige Schwarm von Süden nach Norden flog, sind beide kurzerhand mitgeflogen. Wenn Alicia sie fragte, warum, antworteten sie, dass sie auch noch etwas Neues kennenlernen wollten. Für Alicia war das der Beweis, dass es vielleicht doch nicht das Paradies war, wo sie gelebt hatten. Warum hätten sie sonst von dort weggewollt? Über die Berge und Täler sind sie geflogen, sie haben sich mit den verschiedenen Luftströmungen treiben lassen. Die Eltern erzählten, wie die Aufwinde an den Berghängen sie zu regelrechten Tranceflügen ohne jeden Aufwand hinreißen ließen. Wie sie hoch in die Lüfte getragen wurden und dann in einem Kreisel langsam wieder nach unten sanken. Wie sie an den Wildbächen kleine Fische fingen, abends im Schilf der Bäche Unterschlupf fanden. Dort muss es ganz hohe Berge, Wälder und Felder geben, die irgendwie anders aussehen als hier die Umgebung. Bäume und Sträucher, die ganz anders riechen als die hier. Früchte, die ganz anders schmecken als die hier.

Sie erzählten auch vom Meer, von den Küsten, von den Wellen und Brandungen, von Stränden, von Wasser, soweit das Auge reicht. Sie erzählten von Schiffen und Menschen, die sie aus den fahrenden Schiffen heraus zu füttern versuchten. Es schien den Menschen großen Spaß gemacht zu haben und auch die Möwen hatten ihren Nutzen davon.

Sie erzählten auch von Städten, in denen die Menschen nicht nur Häuser gebaut haben, sondern auch Monumente, Parkanlagen, Straßenlaternen und vieles andere. Städte, die viel verwinkelter sind als München, die viele Brutnischen bieten, ja, in diesen Städten konnte man sich richtig wohl fühlen. Man konnte höchste Stellen erklimmen und sich wichtig fühlen. Und oft sah man von dort auf die Dächer der Stadt und hatte alle Zeit der Welt, die Lage um sich herum zu ergründen.

Vielleicht sehen dort sogar die Menschen anders aus? Wie ist das möglich? Alicia kann sich das alles nicht so richtig vorstellen.

Aber das alles macht sie sehr neugierig. Was die Eltern erlebt haben, möchte sie unbedingt auch erleben. Und noch mehr. Welche verschiedenen Naturen gibt es denn so? Sie kennt eigentlich nur die Münchner Seen und den Fluss etwas genauer. Und die Stadt als riesengroßen Koloss. Deren Architektur ist relativ monoton.

Ihr Schwarm macht immer wieder kurze Winterzüge in den Süden und im Sommer ein paar Ausflüge in den Norden. Aber nie sehr weit. Alicia war schon am Bodensee, da sind die Bedingungen etwas moderater im Winter.

Grenzen sind den Möwen eigentlich egal. Das sind die Duftmarken der Menschen, nicht der Möwen. Das viele Wasser war sehr beeindruckend. Ist das das große Meer, von dem die Eltern erzählt haben? Hoch in der Luft zu fliegen und das Gefühl zu haben, sicherer zu sein, den Überblick über eine große Fläche zu haben, auf der nichts verborgen bleibt? Die Feinde waren leicht zu entdecken, anders als auf dem Land, dort gibt es zu viele Verstecke. Leider ist es mit dem Futter genau umgekehrt. Das gibt es an Land eindeutig mehr. Aber sie waren in einem Schwarm und konnten sich gut schützen.

Und sie war auch schon an der Nordsee im Sommer. Dennoch haben die Möwen einen Stammplatz, sie kommen immer wieder an den gleichen Platz zurück. Und Alicias ist dieser hier am Speichersee.

Auf den Ausflügen war Alicia immer ganz aufgeregt. Neugierig befragte sie ihre Schwarmmitglieder, ob sie über dies und jenes Bescheid wüssten. Sie hat zwei Tage auf dem Schlick des Watts in der Nordsee gesessen und interessiert das Treiben beobachtet. Bei Ebbe hat sie sich anderen Möwen angeschlossen, diese liefen aufgeregt hin und her und pickten ab und zu im Schlick. Alicia versuchte, es nachzumachen und entdeckte wunderbare Leckerbissen im Watt. Aber im Grunde war sie zu faul, sich das Essen zu erbeuten. Es war doch etwas einfacher, auf die Essensreste der Menschen zu warten. Und das war auch der Grund, warum der Schwarm lieber in Bremen am Hafen geblieben ist. Dort sind die Schiffe, die Menschen, viele schmeißen ihre Reste einfach ins Wasser. Das ist gut für die Putzervögel, wie die Möwen auch genannt werden. Sie putzen einfach die organischen Teile aus dem Müll heraus. Plastik, Blech, und weiteres bleiben natürlich übrig. Überhaupt, - Müllberge sind bevorzugt. Tagelang verbrachten Alicia und ihr Schwarm dort, um herauszuholen, was herauszuholen war. Aber die Müllberge werden weniger, immer mehr Müll landet direkt in den Verbrennungsanlagen.

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Alicias Neugier bleibt unbefriedigt. Die Erzählungen ihrer Eltern haben sie neugierig gemacht. Wo andere lediglich über ein Leben von Müllplatz zu Müllplatz berichten können, haben sie den Duft der weiten Welt gerochen. Bei Alicia schwingt so etwas wie Bewunderung mit, irgendetwas muss ganz anders sein. Die roten Lidringe der Augen ihrer Mutter werden beim Erzählen jedes Mal röter, ein Zeichen der Erregung. Was hat sie erlebt? Alicia zeigt sich von Tag zu Tag überzeugter, das durch eigene Erfahrungen ergründen zu wollen.

Ihre Eltern sind oft nicht mehr schnell genug, um Futter ergattern zu können. Alicia bringt ihnen ab und zu etwas zu essen. Aber sie befürchtet, dass beim nächsten Ausflug des Schwarms die Eltern nicht mehr die Kraft haben würden, mitzufliegen. „Das schaffen wir nicht mehr, aber du musst mit den anderen fliegen, wir bleiben hier. Wir werden uns schon irgendwie durchschlagen“, ist die Antwort auf Alicias Frage, wie sie sich denn ihre Zukunft im Schwarm vorstellen würden. Alicia ist hin und her gerissen. Soll sie bei den Eltern bleiben oder mit dem Schwarm mitziehen? Oder soll sie doch ihren eigenen Weg gehen und die Reise, die in ihrem Kopf immer genauere Konturen annimmt, durchführen? Auch wenn Alicias Verhältnis zu den Eltern nicht immer das Beste war, so gehört es doch zu ihrem angeborenen Instinkt, ihre Eltern in ihrem Altwerden etwas zu unterstützen. Sie wird mit den anderen reden, damit diese auf die Eltern aufpassen.

„Was meinst du, Goofy, wenn ich eine Reise machen werde, werdet ihr mich vergessen oder auf mich warten?“

Alicia fragt die ranghöchste, eine männliche Möwe. Sie weiß, Goofy ist auch schon etwas älter und er lässt keinen Zweifel daran aufkommen, dass er bald abgelöst werden will. Die kleinen und großen Machtkämpfe sind schon längst im Gange. Es gibt einige Möwen, die dabei mit unfairen Mitteln vorgehen. Sie setzen Gerüchte gegen konkurrierende Möwen im Umlauf, wie zum Beispiel, dass der oder die unzuverlässig sei, jemand anderes übervorteilt hätte und weitere. Das führt dann jeden Abend zu einem wilden Disput und Geschrei in der Runde.

„Wo willst du denn hin? Hast du keine Angst, allein zu fliegen?“,

fragt Goofy sie.

„Ich frage mal Fredor, ob er mitfliegen will. Ich will einfach nur, ehrlich gesagt, mal raus.“

„Wieso, was gefällt dir denn nicht mehr? Du bist doch hier sehr gut aufgenommen, hast deine Rolle, dein Auskommen.“

Alicia hüpft von einem Bein auf das andere, weil sie sich fürchtet, die Wahrheit zu sagen. Dann endlich, fasst sie sich ein Herz und erklärt:

„Meine Eltern haben immer von dem Land erzählt, von wo sie hergekommen sind. Ich will das selbst entdecken und dahinfliegen. Wer lebt dort? Wie geht es den Möwen dort? Bestimmt leben sie dort ganz anders. Die Eltern haben von Sonne und Meer erzählt. Weißt du, wie das Meer riecht?“

Alicia ist aber nicht ganz aufrichtig mit ihm. Dass sie auch verschiedene Faktoren in ihrem eigenen Schwarm ärgern, sagt sie nicht. Die Art und Weise, wie hier um die Nachfolge Goofys gerangelt wird, missfällt ihr besonders. Ist es bei den anderen Schwärmen auch so? Machen die sich das Leben genauso schwer?

Goofy stutzt und legt den Kopf zur Seite. War ihre Neugier nicht auch mal sein Wunsch, sein Gedanke? Früher hat er ihr einmal davon erzählt. Aber er hat es nie geschafft, davon irgendetwas in die Realität umzusetzen. Eigentlich, denkt sich Alicia, kann er sie deswegen nur voll und ganz unterstützen. Aber er sagt es nicht.

„Allein ist das viel zu gefährlich“,

antwortet er stattdessen und gibt damit zu, dass es Angst war, warum er den Plan nicht durchgeführt hat.

„Ich frage Fredor, der kommt bestimmt mit. Sollte es klappen, sorgt bitte so lange für meine Eltern, sie sind nicht mehr die schnellsten!“

Alicia kehrt Goofy enttäuscht den Rücken. Sie hatte sich etwas mehr Unterstützung von ihm erhofft.

Fredor ist so etwas wie der Freund von Alicia. Und er wäre der Vater der Kinder gewesen, hätte der Marder sie nicht getötet. Alicia war etwas irritiert über die Reaktion von Fredor, damals, als der Marder die Eier zerstört hatte. Er nahm es scheinbar unberührt hin, dass seine Nachkommen ungeboren blieben, dass er nicht Vater geworden ist. Innerlich aber war auch er betroffen. Immerhin gibt es ja auch so etwas wie eine monogame Verpflichtung unter Möwen, auch wenn es beide nicht so genau damit nahmen. Eine echte Monogamie kennen sie nicht. Ihr Verhältnis zu Fredor ist gut, sie verbringen die Tage oft gemeinsam. Dennoch haben sie sich etwas entfremdet seit dem Raub aus dem Nest. Während Alicia neugierig blieb, zog Fredor sich in der Folgezeit zurück, wurde nachdenklicher, wenig unternehmungslustig.

Was nicht heißt, dass er ihr nicht gerne zuhört und immer wieder fasziniert ist, wenn sie von ihren Interessen erzählt. Es hat fast den Anschein, dass der Raub sie nun ungebundener machte. Oder war es einfach das Gefühl, dass sie nichts mehr in der Kolonie hält?

Sie wird Fredor fragen. Ob er da mitmachen würde? Was ist, wenn er absagt? Im Grunde ihres Herzens hat sie sich längst für die Reise entschieden, mit Fredor oder ohne ihn. Sie würde doch bestimmt rechtzeitig wieder zurückkommen und die Erfahrungen mit ihren Eltern teilen können. Doch nach dem Gespräch mit Goofy ist ihr klar geworden, dass sie nur das okay ihrer Kolonie bekommen würde, wenn jemand mitfliegt. Sie muss also Fredor überzeugen. Immerhin ist sie ihm so nahe, dass sie ihm vertrauen kann.

Die Neugier Alicias und die Idee, zu reisen, werden immer stärker. Alicia träumt nachts von Situationen, die sie nicht kennen kann. Phantasien, die aus den Erzählungen der Eltern erwachsen. Sie will wissen, wie sich Änderungen der Landschaften und das Zusammenlebens mit den anderen Möwen anfühlen, - welche Hierarchien es in anderen Kolonien gibt. Aber in den Träumen bekommt sie manchmal auch etwas Angst vor dem Neuen, hauptsächlich vor anderen Tieren. Sind sie gefährlicher als hier in München? Sie hat auch Unbehagen über ein mögliches Zusammentreffen mit anderen Menschen. Sind sie aggressiver oder vielleicht sogar freundlicher als hier?

Vor allem, und das nimmt sie sich fest vor, will sie sich selbst beobachten und erzählen können, was sie gelernt hat, welche Vorurteile sie überwunden hat, Erlebnisse, die sie ihren anderen Schwarmmitgliedern mitgeben können wird. Manchmal träumt sie von großen Gefahren. Drachen fliegen über die Gipfel der Alpen, riesige Ungeheuer, die es nur auf Möwen abgesehen haben. Große Schiffe auf dem Meer, deren Schornsteine als einziges Ziel haben, Möwen zu verschlingen. Große Netze im Wasser, die nichts anders wollen, als die auf dem Wasser treibenden Vögel zu fangen. Was kann Alicia dagegen tun? Im Traum kämpft sie gegen unüberwindbare Gefahren, meist wacht sie auf, wenn es zu gefährlich wird. Doch Tags wird sie mutiger. Ach was, denkt sie sich dann, sie vertraut darauf, dass andere Möwen, die ihr auf dem Weg begegnen werden, sie aufklären und ihr helfen werden.

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Alicia sitzt mit Fredor mal wieder auf ihrem Lieblingsplatz, einem großen Baum mit ausladenden Ästen, passend für beide.

„Du Fredor?“,

fängt sie an.

Fredor bewegt seinen Kopf hin und her, um auf sich aufmerksam zu machen, schau, ich sitze hier auf dem höheren Ast!

„Hä?“

Er reagiert gelangweilt und auch etwas unwillig.

„Ich will in das Land fliegen, wo meine Eltern hergekommen sind. Nur eine kleine Tour. Kommst du mit?“

Die erhöhte Position von Fredor gibt in ihm das Gefühl, wichtig zu sein. Und auch ihre Frage schmeichelt ihm. Sie fragt ihn, ob er mitkommen will. Sie fragt nicht jemanden anderes. Aber Moment. Alicia merkt, wie Fredor stutzt. Erst jetzt versteht er anscheinend die Bedeutung ihrer Frage. Wohin sollen sie fliegen? In die Länder ihrer Eltern? Fredor weiß aus Gesprächen mit ihr, dass die Eltern von weither über die Berge gekommen sind, da wo das Meer ist. Irgendwo, wo sich ein schiefer Turm inmitten einer großen Stadt befindet. Fredor hat noch keine Vorstellung davon, was ein Meer ist. Aber es muss sehr, sehr viel Wasser sein. Ein großer See vielleicht? Das alles geht ihm durch den Kopf, während er sie mit großen Augen anschaut.

„Warum sollten wir das machen?“

ist seine kurz angebundene Antwort, die ihr klarmacht, dass sie etwas mehr Überzeugungsarbeit leisten muss.

„Was willst du dort? Hier ist doch alles viel schöner, gesicherter. Die Steine, die Bäume, das Futter, die kurzen Winterflüge. Warum das alles verlassen und sich in Gefahr bringen, die sichere Umgebung der Kolonie hinter uns lassen?“

Sie denkt an das Gespräch mit Goofy und setzt nach.

„Schau mal, meine Eltern haben erzählt, dass da, wo sie herkommen, ein wahres Schlaraffenland an Futter sein muss. Die Fische springen aus dem Meer nach oben und man muss nur den Schnabel aufhalten, um sie zu erwischen.“

„Ach ja, aber warum kommen dann im Frühling so viele Möwen von dort zu uns?“ argumentiert Fredor.

„Na, überleg doch mal. Weil die anderen Vögel alles weggefressen haben, fliegen sie in die kälteren Regionen. Jetzt sind dort keine Vögel mehr da und die restlichen Fische sind nur für uns. Wenn wir also jetzt dahinfliegen, haben wir das ganze Futter für uns!“

Würde das Fredor überzeugen?

„Na, das glaube ich jetzt aber nicht. Es fliegen doch nicht alle zu uns, manche bleiben doch bestimmt auch dort, oder?“

„Ja, schon, aber längst nicht so viele. Und wir würden alle Vögel auf dem Weg befragen können, wo sie die schönsten Fischgründe gesehen haben.“

Fische sind auch für Fredor ein Leckerbissen. Das ist schon etwas anderes, als immer nur die langweiligen Abfallkörbe mit den ewigen Fast-Food-Resten.

„Muss ich mir überlegen.“

Nach dieser kurzen Antwort fliegt er davon. Damit ist das Gespräch beendet. Vorerst. Aber sie weiß, dass er nun darüber nachdenken wird. Sie wird morgen noch einmal nachhaken.

Kapitel 2 Die Reise über die Alpen

Etwa zur gleichen Zeit packt Frederik sein Gepäck. Er hat sich drei Monate Zeit genommen und will nun mit dem Fahrrad und Zelt Italien erkunden. Von München aus soll es nach Bologna gehen. Dann will er die Riviera bis nach Sizilien abfahren und an der Adria über Lecce wieder zurück radeln. Ein Unterfangen von ca. 4500 km. Er weiß, dass einige Gebirge auf ihn warten, die Alpen im Norden, die Nördlichen Apenninen zwischen Florenz und Bologna und die hohen Bergen der Südlichen Apenninen bei Matera und Potenza im Süden. Nur auf dem Rückweg an der Adria kann er sich etwas entspannen, diese Strecke hat keine großen Höhendifferenzen aufzuweisen. Er freut sich auf die vielen Sehenswürdigkeiten, Ziel zahlreicher Touristenströme wie Bologna, Florenz, Rom, Neapel, Salerno, Catania, Palermo, Lecce, Bari, Foggia, Pescara, Ancona, Ravenna und Venedig.

Frederik hat sich gut vorbereitet. Drei Taschen sind gefüllt mit seiner Zeltausrüstung, zwei mit der Wechselkleidung. Es packt leichte Sachen ein, jedes Gramm zählt. Ein kleiner Stuhl ist auch dabei, damit er nicht auf dem Boden sitzen muss. Navigation und Dokumentation wird durch eine App auf dem Smartphone durchgeführt, eine Powerbank sorgt dafür, dass der Strom niemals ausgeht.

Er hat geübt. Jeden zweiten Tag ist er eine Strecke von etwa 60 Kilometern Fahrrad gefahren mit Satteltaschen, die er mit Büchern gefüllt hat, um so das Gewicht zu simulieren. Vorne zwei Taschen, hinten drei. Die Verlagerung des Schwerpunkts, die dadurch entsteht, die veränderte Wendigkeit, das muss geübt werden.

Frederik plant die Strecke nur ungefähr und will dann vor Ort die genauen Tagesziele festlegen. Schließlich ist er nicht ganz so wahlfrei in der Streckenführung, es gibt nicht so viele Campingplätze wie Hotels.

Er freut sich. Er hat die Reise unter ein Motto gestellt. Das hat er in vielen Gesprächen mit seinem Bekanntenkreis herausgefunden. Manche nehmen die Kulinarik der Regionen zum Leitbild einer Reise, andere besuchen speziell die Weingebiete. Frederik aber will Geschichte sammeln. Und da ist Italien voll davon! Wie haben die Römer, die Vor- und Nachfahren von ihnen gelebt, was unterscheidet die Menschen Italiens von damals zu heute? Er stellt sich vor, dass er in Städte kommt, die noch so gut erhalten sind und authentisch die damalige Zeit repräsentieren, dass man sich in das Leben von damals hineinfühlen kann. Ohne die lästigen Hochhäuser der modernen Stadt, ohne lästige Parkplätze, echte Authentizität, und nicht nur Denkmäler oder einzelne Bauten, die in die moderne Stadt integriert sind. Diese können außer ihren bruchstückhaften Reliefs und Fresken oft nicht viel Geschichte vermitteln. Er denkt an Pompeji, an Brindisi, an Paestum, an die Innenstadt von Rom. Er kann sich kaum vor Vorschlägen retten, so sehr ist sein Bekanntenkreis bei der Ausformulierung des Mottos dabei. Im Großen und Ganzen aber hat er keine größeren Erwartungen an die Reise, er kennt Italien zu wenig und will sich überraschen lassen. Und so richtig klar ist es ihm auch nicht, was das Motto konkret bedeuten soll. Ein diffuses Gefühl, in die Vergangenheit einzutauchen, die Fähigkeiten der Vorfahren erkundigen, eine philosophische Betrachtung über die eigene Vergänglichkeit, oder so ähnlich. Stammen wir nicht alle auch irgendwie von den Römerinnen und Römern ab?

Frederik ist in den besten Jahren: 43 Jahre alt, er hat sich für die drei Monate eine Auszeit von seiner Arbeit genommen. Als IT-Ingenieur hat er es rechtzeitig geschafft, das Projekt fertig zu stellen, welches er zu bearbeiten hatte.

Seine Freundin Maria murrt:

„Willst du mich wirklich drei Monate allein lassen, hier?“

Frederik will antworten, aber sie kommt ihm zuvor:

„Weißt du was, ich komme dich besuchen, mit dem Zug muss das doch möglich sein, wie findest du das?“

Frederik ist begeistert. So lässt sich die Trennung doch besser ertragen. Die Besuche müssen zwar vorher geplant sein, was ihn etwas unter einen Termindruck setzt, aber das wird sich schon machen lassen, nicht wahr? Und es gibt noch einen zusätzlichen Vorteil durch die Besuche. Frederik kann so sein Gepäck besser reduzieren. Sollte er etwas vergessen haben, Maria kann es mitbringen. Sollte er zu viel dabeihaben, sie kann es wieder mitnehmen. Auch Souvenirs im kleinen Umfang können so ausgetauscht werden. Aber er freut sich vor allem, sie bei sich zu haben, mit ihr gemeinsam die Orte zu erkunden, sie wieder in den Arm nehmen zu können.

=====҈҈҈҈҈҈=====

Sie fliegen hoch in der Luft, kreisen über den Speichersee. Wie zum Test für die nun durchzuführende Reise. Alicia dreht ein paar Schleifen, so stolz ist sie auf sich selbst.

Alles hat geklappt. Fredor konnte ihrem Charme ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr widerstehen. Aber sie hat sich auch sehr viel Mühe gegeben. Sie hat neue Argumente gesucht, und jetzt ist Fredor dabei und sie fliegen Richtung Süden, Richtung Alpen.

„Hast du nicht auch mal Lust, einen neuen Schwarm kennenzulernen? Ich sehe es dir doch an, dass du dich hier in diesem gelangweilt fühlst. Ich kann dir versprechen: Wenn andere Möwen erfahren, woher du kommst und was du gerade vorhast, wird dir deren Hochachtung sicher sein!“

„Überleg doch mal, deine Wichtigkeit wird steigen, wenn du wieder zurückkommst. Sie werden dich lieben und achten, weil du so viele Geschichten erzählen kannst, die sie nicht kennen.“

Das waren die Argumente, die den richtigen Nerv trafen. Sie zielten auf seine Eitelkeit.

Am nächsten Tag kam er zu ihr und flüsterte schon fast, was er denn tun müsse, um dabei zu sein.

„Juppiih, ich habe es geschafft“,

dachte Alicia. Sie sagte aber:

„Eigentlich nicht viel. Eigentlich nur die innere Vorbereitung, die Offenheit, etwas Neues kennen zu lernen. Ich freue mich auf unsere gemeinsame Unternehmung! Wir werde es heute Abend auf der allabendlichen Besprechung den anderen sagen, okay?“