Die Phrrks - Gert Prokop - E-Book

Die Phrrks E-Book

Gert Prokop

4,2

Beschreibung

Was tun, wenn die Außerirdischen durch das Wohnzimmer schwirren oder wenn man Nacht für Nacht ermordet wird? Was ist, wenn man sich heute nicht erinnern kann, was gestern war, sondern erst morgen, wenn gestern zu vorgestern geworden ist, oder wenn man in einer Kneipe den Zwerg Nummer sieben trifft ...? Die Lösungen für diese und andere nicht eben alltägliche Probleme finden sich in einer Sammlung spannender, vergnüglicher, überraschender Geschichten, die im Kosmos und auf der Erde, in naher oder ferner Zukunft angesiedelt sind, doch immer auf die Verhältnisse in der heutigen Welt zielen.

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Seitenzahl: 407

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Impressum

eISBN 978-3-360-50072-4

© 2014 (1989) Verlag Das Neue Berlin, Berlin

Covergestaltung: Verlag

Das Neue Berlin Verlagsgesellschaft mbH

Neue Grünstraße 18, 10179 Berlin

Die Bücher des Verlags Das Neue Berlin

erscheinen in der Eulenspiegel Verlagsgruppe.

www.eulenspiegel-verlagsgruppe.de

Gert Prokop

Die Phrrks

Phantastische Geschichten

Das Neue Berlin

Die Phrrks

Die Sache mit den kleinen blauen Männchen begann ganz still und harmlos. An einem Donnerstag.

Emma Appelmann starrte ungläubig auf das Inserat in der Zeitung. Sie nahm die Brille ab, hauchte die Gläser an, putzte sie sorgfaltig mit dem Zipfel der Tischdecke und las noch einmal.

»Na also«, sagte sie triumphierend. »Von wegen Sperrmüll!« Sie steckte die Hand in das Körbchen auf der Zentralheizung und streichelte den Goldhamster, der zwischen Wattebergen schlummerte.

»Nun wird bald wieder alles gut, Pussy«, sagte sie zärtlich, dann suchte sie die Nummer des Taxistandes aus dem Telefonbuch und versuchte es geduldig immer wieder, bis sie endlich ein Freizeichen und schließlich sogar eine Stimme hörte.

»Hören Sie, guter Mann«, erklärte sie, »ich will mein Radio zur Reparatur bringen, und ich bin eine alte Frau. Könnten Sie so freundlich sein, mich aufzusuchen und es in Ihr Auto hinuntertragen? Ich zahle gut.«

Der Taxifahrer sah Emma ungläubig an, als er den Radioapparat erblickte. »Wollen Sie den alten Kasten tatsächlich noch reparieren lassen? Der ist doch mindestens dreißig Jahre alt.«

»Fast fünfundvierzig«, korrigierte Emma. »Er spielt noch mit echten Röhren. Und dann wird er warm wie ein kleiner Ofen, nicht wahr, Pussy?«

Der Taxifahrer blickte sich vergeblich nach jemandem um, der Pussy heißen konnte. »Glauben Sie im Ernst, daß Sie einen finden, der so was repariert? Der sich überhaupt noch mit so alten Kästen auskennt? Ich gebe Ihnen einen guten Rat: Schmeißen Sie Ihr Geld nicht zum Fenster raus; schmeißen Sie das Ding auf ’n Müll.«

»Nein, nein«, erwiderte Ernma freundlich, »wir hängen an dem Ding, nicht wahr, Pussy?«

Der Taxifahrer zuckte mit den Schultern. »Okay, ist Ihr Geld.«

Der Laden lag in einer kleinen Seitenstraße, und nichts verriet, daß sich hier eine Reparaturwerkstatt befand, auch nicht im Innern: ein leerer, spinnwebgrauer Raum mit ein paar leeren staubigen Regalen. Emma glaubte schon, daß jemand sich mit dem Inserat nur einen Jux gemacht hatte, da betrat eine junge Frau den Raum und forderte den Taxifahrer auf, das Radio auf den Ladentisch zu stellen.

»Sie können den Apparat morgen wieder abholen«, sagte sie.

»Und Sie reparieren ihn? Wirklich?« erkundigte sich Emma mißtrauisch.

»Nicht ich. Der Meister.«

»Kann ich ihn bitte sprechen?«

»Nein, er kommt erst abends. Aber ich versichere Ihnen, morgen nachmittag ist Ihr Gerät fertig, und –«, sie bedachte Ernma mit einem strahlenden Lächeln, »es wird spielen, als sei es neu.«

Sie hatte nicht zuviel versprochen. Auch der Taxifahrer, der Emma wie verabredet pünktlich um zehn Uhr abgeholt hatte, zeigte sich überrascht.

»Es geschehen noch Wunder«, sagte er. »Machen Sie auch Rasierapparate, Fräulein?«

»Nein, leider …« Sie hob bedauernd die Hände.

»Na, Muttchen, da haben Sie aber Glück gehabt«, sagte der Taxifahrer, als er das Radio auf dem Tisch neben der Balkontür abgestellt hatte. »Ich hätt’ jede Wette gemacht, daß sich keiner herabläßt, so ’n alten Apparat zu reparieren, dazu für ’n paar Mark. Kann doch kein Geschäft sein, oder? Wer hat denn noch so alte Klamotten? Höchstens so ’ne …«

»Alte Schachtel wie ich? Wollten Sie das sagen?« Emma schmunzelte vergnügt. »Hier haben Sie einen Fünfer extra.«

Nachdem sie die Tür hinter ihm geschlossen und die Sicherungskette vorgelegt hatte, holte Ernma einen Schraubenzieher, löste die Rückwand des Radios und schraubte hinter dem Loch, das sie vor einem Jahr in die Platte geschnitten hatte, wieder den kleinen Kasten aus Drahtgitter an und polsterte ihn mit Watte.

»So, Pussy«, sagte sie, »nun kannst du es dir gemütlich machen.«

Sie wollte die Rückwand befestigen, doch der Drahtkäfig paßte kaum noch in das Radio, verbog sich, als sie es mit Gewalt versuchte. Emma beugte sich vor, starrte in den offenen Kasten, schloß die Augen, um sich zu erinnern, guckte noch einmal, schüttelte den Kopf, dann ging sie mit zusammengepreßten Lippen zur Tür und zog sich den Mantel an.

»Alles«, so sagte sie, »muß man sich doch wohl nicht gefallen lassen.«

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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