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Der Außenminister Samuel Speck droht sein Amt zu verlieren. Der passionierte Waffenschieber fürchtet nicht nur finanzielle Einbußen, sondern auch, dass er künftig in der Holzklasse um die Welt jetten muss. Zum Glück gibt es da noch seinen alten Kumpel Malte Windig, welcher sich bereitwillig als Kanonenfutter anbietet.
Wie werden Droste und ihre Schergen reagieren, als das Personalkarussell sich zu drehen droht?
Auf welcher Seite stehen der von monochromen Bildern besessene, von sich selbst ergriffene Sebastian Schleym und dessen rechte Hand, der Viagravertreter Karl Santilli?
Kann Opa K. bei der blonden Rakete landen?
Wird ER wiederauferstehen?
… Und was bleibt übrig, nachdem sich der Crackpfeifenrauch gelegt hat?
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Veröffentlichungsjahr: 2019
Dieses Werk ist rein fiktiv.
Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen sind absolut zufällig.
In letzter Zeit lief es für den Außenminister Samuel Speck nicht gerade rosig. Nicht nur dass ihn Üllüllüll bei dem einen oder anderen Waffendeal über den Tisch gezogen hatte, auch der Waffenlobby hatte er eine Gewinnwarnung mitzuteilen. Das eigentliche Unglück war jedoch, dass er sogar seinen geliebten Ministerposten in absehbarer Zeit räumen musste, wenn ihm nicht noch eine gute Idee kam. Dann war es vorbei mit dem Jetset auf Staatskosten und er musste wieder in der Holzklasse reisen.
Er schmauste gerade leckeren Hummer mit irgendeinem Despoten, und hatte sich vor Schreck fast an dessen Krallen verletzt.
„Na warte. Du Ungeheuer.“
Mit dem Hammer drosch er zur Strafe auf den leblosen roten Körper vor sich ein, damit dieser sein leckeres Fleisch herausrückte.
„Schäbig. Da bist du nun schon Tod und hälts dich noch immer an deinem Fleisch fest.“
„Heißt das mehr Waffen?“ Fragte der Despot.
Mist. Er fühlte sich ertappt. Sein Ausraster schien seine Antwort vorweggenommen zu haben. Natürlich war die Antwort mehr Waffen, aber doch noch nicht jetzt. Erst den Preis in die Höhe treiben und erst nach dem Essen. Vielleicht würde der Psychopath bei einem „Ja“ sofort aufspringen, irgendeinen idiotischen Freudenschrei ausrufen und das Buffet wäre beendet. Er würde niemals erfahren, welche Köstlichkeiten bei den weiteren Gängen aufgetischt worden wären. Nein. Das durfte selbstverständlich nicht passieren, zudem flog er nicht mit Ryanair und es bestand in der Staatsmaschine nicht die Gefahr, dass er aufgrund seiner Leibesfülle im Sitz stecken bleiben würde.
„Natürlich.“
Jubel brandete von der anderen Seite des Tisches auf. Erst jetzt bemerkte er, dass Hummerteile bei seinem Gewaltexzess in die Haare seines Gegenübers geflogen waren. ‚Diese geknackten Idealisten ... Immer im Namen vom großen … was weiß ich? Solche Deppen. Red: Nicht immer so schlecht von deinen Kunden hätte seine Mutter jetzt gesagt ... PiPaPanzer. PiPaPanzer PiPaPanzer. Bubububum. Unsere Panzer sind die besten der Welt. Bananenrepublik – Wir exportieren Krieg. Mein absoluter Lieblings-Slogan.‘
„Natürlich.“
Er hob beschwichtigend die Hand und fuhr oberlehrerhaft fort.
„Jedoch dienen unsere Panzer und Waffen ausschließlich zur Aufklärung, und werden ohne Munition geliefert. Sie müssen hier noch die Verwendungseinschränkung unterschreiben.“
Es wurde mucksmäuschenstill.
„Es ist uns nämlich untersagt in Spannungsgebiete zu liefern.“
Er blickte seinem Gegenüber in die Augen. Drehte sein Kopf nach links und gab der Kellnerin ein Klaps auf den Hintern, um kurz darauf laut loszulachen.
„Ich bin aber gar nicht gespannt, sondern tiefenentspannt. Hahaha. Ohne Munition. Hahaha. Kommt vor, dass man sie vergisst herauszunehmen. Aufklärung? Hahahahaha. Panzer rollen über Stock und Stein, Tier und Mensch, dazu sind sie da. Aufklärung? Was ist dass?„
Es war mal wieder ein gelungener Abend, einer der Abende, an welchem er mit Wehmut über den Verlust dieses wunderbaren Amtes sinnierte. Das Fressen, die Kohle, die Weiber. Die Unruhe. Ja, die Unruhe, welche man mit der einen oder anderen Waffenlieferung stiften konnte. Das schien Ihn am meisten zu reizen. Es gab durchaus Momente, wobei Momente wären übertrieben, sagen wir besser Gedanken, welche die zeitliche Ausdehnung eines Wetterleuchtens hatten, in welchen ihn das Gefühl beschlich, er sei der größte Psychopath von allen. Nein, schließlich waren Waffen die einzige Möglichkeit das Bevölkerungswachstum zu begrenzen. Man durfte nur nicht zu wenige der guten Panzer ins Ausland verkaufen, sonst konnten ihren Ketten zu viele entkommen und sich an anderen Flecken der Erde ansiedeln. Mit Augenmaß und lasergesteuerten Zielsystemen konnte dieses Treiben unterbunden werden.
Wie konnte er dieses Amt behalten? Leider war er Außenminister von einem Land, in welchem sich die Wahlen nicht ganz so leicht fälschen ließen. Sicher, man konnte ins Altenheim gehen, und den Dementen beim Kreuzchenmachen helfen, aber einen Erdrutschsieg konnte man mit diesen primitiven Manipulationsmethoden nicht erringen. Er verfügte beim Volk leider auch nicht über den notwendigen Rückhalt, um gegen die Kaiserin zu bestehen, guter Rat war somit teuerer, als jede Nuklearwaffe. Das schöne Amt.
„Moment. Was wäre, wenn ich einen Dummen finden könnte? Einer der mehr Strahlkraft wie ich hat ... Wer hat dass schon? Das ist vielleicht auch der ganz falsche Ansatz? Ich brauche einen, welcher dumm ist ... Soweit war ich ja schon und der … Wie formuliere ich es am Besten? … Bisher weniger negativ aufgefallen ist als ich ... Ein unbeschriebenes Blatt. Ein unbeschriebenes Blatt in einer Schlangengrube. Heureka! Einen Externen! Eine leere Hülle der dem geneigten Wähler als Projektionsfläche dient und dem ich ganz gönnerhaft mein Parteivorsteher Pöstchen überlasse? Im Gegenzug erwarte ich nur dieses kleine Ministerium. Wenn er merkt, dass es sich dabei um ein Selbstmordkommando handelt, werde ich überrascht tun aber auf dieses Amt auch weiterhin bestehen. Nur wer?
Der erste Vasall der Kaiserin, Hans Neufischer, überbrachte ihr die unfrohe Kunde. Dieses Jahr sollte eigentlich das ihre werden. Sie ärgerte sich maßlos, dass es ihr innerhalb ihrer bisherigen Regentschaft nicht gelungen war die Regierungsdauer auf bis zum Tode hin auszudehnen. Dem Papst war das schließlich auch gelungen. Sie hatte es vertagt und es gab bis eben auch überhaupt keinen Grund an ihrer Wiederwahl zu zweifeln, denn bis eben war ihr Gegner ein schmieriger, übergewichtiger Waffenschieber gewesen, welchem die Mehrzahl der Bevölkerung des Landes wünschte er würde einem Atompils beim Wachsen zuschauen. Dass diese Schlange sich nun erdreistete einen Herausforderer aus dem Hut zu zaubern, welcher bisher gänzlich unbekannt schien und dessen einzige Leistung darin bestand einen Gigolo, welchem sie das Botox aus Versehen in das Gehirn gespritzt hatten, den erhobenen Finger zu zeigen, das stieß ihr schon ganz schön auf.
Hans Neufischer kniete vor dem Thron der Kaiserin, welche faktisch eigentlich nur eine Kanzlerin war. Für ihre Gegner aber war sie mindestens die Eiskönigin. Eine Frau, die nur den sekundären Geschlechtsmerkmalen nach zu urteilen, dem weiblichen Geschlecht angehörig war.
Sie legte ihre Hand auf seine kahle Stirn und sprach langsam.
„Wer ist dieser Windig. Samuel diese Schlange. Die rote Partei ist die Hydra unter meinen Gegnern. Schlägt man ihr einen Kopf ab, wachsen zwei nach. Samuel das hast du nicht umsonst getan.“
Die zwei waren mal ein Paar, nicht sexuell ist ja gar nicht möglich, doch dazu später mehr. Sie hatte ihn quasi ermutig Üllüllüll das eine oder andere schwergewichtige Präsent zu machen, für so ein schickes Katzenpänzerchen mit Prägestempel wurde dann auch das Versprechen abgenommen, man möge dem einen oder anderen die Reisefreiheit etwas einschränken. Als es dann ausartete und der Junge wirklich auch an die letzten Säue Waffen vertickte, war ihr das nicht unrecht, es spülte schließlich auch Geld in ihre Kassen.
Im richtigen Moment einen Schritt zur Seite. Pfui. Wiederwahl. Weiter so.
„Das hätte ich dir nicht zugetraut. Samuel. Samuel.“
Nein, das hatte sie wirklich nicht. Sie hatte immer nur auf den moralischen Abstand zu Samuel geachtet, und auch wenn dieser sich nicht nennenswert verändert hatte, so waren sie beide, wenn auch in verschiedenen Fahrstühlen, nach unten gefahren, und das wäre auch gar kein Problem gewesen, ja wenn, ja wenn jetzt nicht irgend ein Hallodri im Penthousefahrstuhl zugestiegen wäre. Das hätte ihr als promovierte Naturwissenschaftlerin und Schachweltmeisterin einfach nicht passieren dürfen. Wie konnte man eine mögliche Rochade übersehen.
„Das war keine ROCHADE! SAMUEL!“
Sie ballte die Faust und schlug dem noch immer vor ihr knieenden Neufischer auf die Glatze. Stand auf und lief zornig durch ihren Thronsaal, welcher eigentlich nur ein sehr luxuriöses eingerichtetes Büro war. Neufischer wagte es nicht, sich zu bewegen.