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Ergreifende Schicksale von Liebenden in einem magischen Haus vor dem Hintergrund der Kriege im 20. Jahrhundert Dies ist die Geschichte von einem sagenumwobenen Haus im Norden von Tunesien. Erbaut zu Beginn des 20. Jahrhunderts und von seinen letzten Bewohnern in den 60er Jahren verlassen, steht es immer noch verschlossen und von Rosen überwuchert und fast vergessen in seinem großen Garten mit Blick den See und den Vulkan Ichkeul. Es gibt nur noch wenige Menschen, die das Geheimnis des Hauses und das traurige Schicksal seiner Bewohner kennen. Die tragische Geschichte um seinen Erbauer, der das wunderschöne Haus seiner großen Liebe Lilith geschenkt hat. Sie konnten nur kurze Zeit gemeinsam im Haus glücklich sein, denn er wurde als Pilot im 1. Weltkrieg abgeschossen. Lilith begrub ihn in der kleinen Kapelle im Garten, aber sie überlebte ihn nur für kurze Zeit. Auch sie wurde in der kleinen Kapelle begraben. Das Schicksal wiederholte sich bei den nachfolgenden Bewohnern. Auch sie konnten nur wenige Jahre sehr glücklich im Haus am See leben, bis der 2. Weltkrieg diese friedliche Welt traf. In den Kriegsjahren gab es starke Zerstörungen, viele Tote und Verletzte und Gräueltaten der Deutschen in der Bevölkerung. Das Haus am See lag abgeschieden, es wurde nicht getroffen und bot Zuflucht für viele Verwandte, Freunde und jüdische Verfolgte. Das Haus am See war immer wieder für wenige Jahre das Zuhause von Liebenden, die durch Krieg und Tod voneinander getrennt wurden. Aber ihre Liebe konnte nicht zerstört werden. Man sagt, dass in Nächten voller Sterne die weißen Schatten der Liebenden im Garten wandeln und nach zärtlicher Musik tanzen. Rosen und Chrysanthemen blühen dazu auf wundersame Weise und bezeugen, dass Liebe stärker als der Tod ist.
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Seitenzahl: 304
Veröffentlichungsjahr: 2025
Widmung
Titel
Copywright
Über den Autor: Michael Ghanem
1. Vorwort
2. Bizerta und Ferryville
3. Der See von Bizerta und der Vulkan Ichkeul
4. Kindheit und Jugend von Leon und Patrice in Ferryville
5. Fotos von Bizerta und Ferryville 1915-1940
6. Patrice in Paris und Leon in Toulon, beide in der französischen Armee
7. Der kleine Kosmos von Ferryville und Bizerta
8. Die Legende von einem Haus am Ufer des Sees
9. Das Haus steht seit Jahrzehnten zum Verkauf
10. Die Legende von der Dame in Weiß
11. Die Besichtigung des Hauses
12. Patrices Nachforschungen
13. Liliane und Julien
14. Das Treffen von Patrice und Liliane
15. Die Liebe auf den ersten Blick
16. Der Liebeschwur
17. Patrices Entscheidung Liliane zu heiraten und sein Heiratsantrag
18. Patrice bei Lilianes Eltern
19. Liliane bei Patrices Familie und die Einladung ihrer Eltern
20. Hochzeit von Raoul
21. Hochzeit von Lucille
22. Hochzeit von Denise
23. Patrices Verlobung mit Liliane
24. Leons Verlobung
25. Die Renovierungsarbeiten im Haus am See
26. Die Truhe und die Briefe von Cedric und Lilith
27. Einzug von Liliane in Patrices Haus
28. Hochzeit von Liliane und Patrice und von Leon und Genevieve
29. Die Nächte unter dem Ahornbaum und die Entdeckung der Grotte
30. Die Vasen aus Granit im Vorgarten
31. Die Vorboten des Krieges und der 3. September 1939
32. Die Mobilmachung und „La Drole de Guerre“
33. Die Einberufung von Patrice und Leon
34. Westfeldzug, Blitzkrieg und der 20.Juni 1940
35. Der Appell von de Gaulle vom 18. Juni 1940
36. Spaltung zwischen Petain und de Gaulle und Spaltung innerhalb der Familien und Soldaten
37. Die Operation Catapult
38. Tunesien Feldzug und die Operation Stoch
39. Die Trennung: Patrice und Leon im Krieg in den Jahren 1939 bis 1943 und ihr Testament
40. Spannungen zwischen Christen und Moslems und das Schicksal der Juden in Tunesien - besonders in Bizerta und Ferryville während der Nazizeit
41. Patrices Briefe und Briefe von Liliane
42. Lilianes Schwangerschaft und ihr vergebliches Warten
43. Die Zuflucht von Genevieve, Patrices Eltern, Leon, Lilianes Eltern, Denise, Joel Hassan, zwei Rabbis, Dr. Jamati und einigen Juden im Haus am See
44. Die unruhigen Nächte
45. Das Erscheinen der weißen Frau
46. Einnahme von Ferryville durch die Amerikaner
47. Bomben über Bizerta, die Zerstörung der Kirche durch die Amerikaner, Straßenkämpfe in Bizerta und die Typhus Epidemie
48. Der Abschuss von Patrice über Rafraf
49. Eroberung von Bizerta durch die Amerikaner, Tunis durch die Engländer und Kapitulation der Deutschen und Italiener
50. Meldung über den Abschuss von Patrice
51. Überführung von Patrices Leichnam, Totenwache durch seinen Vater und Schwiegervater, Dr. Jamati, Joel Hassan, Leon und seine Kameraden
52. Das Blühen und Strahlen in Weiß und das Erscheinen der weißen Frau
53. Das Begräbnis mit militärischen Ehren in der Kapelle
54. Liliane verliert ihr Kind
55. Begräbnis des Kindes in der Kapelle
56. Lilianes mysteriöse Krankheit und es kommen weiter Briefe von Patrice
57. Liliane verkauft das Haus an Leon
58. Das Ende von Liliane und ihr Begräbnis neben Patrice
59. Liebe ist stärker als der Tod!
60. Einzug von Leon mit Genevieve und ihren Kindern in das Haus am See
61. Die glücklichen Jahre 1943 bis 1961 und die Unabhängigkeit Tunesiens
62. Die Krise von Bizerta vom 19.7.1961-23.7.1961 -Leon wird am Mittwoch dem 19. Juli 1961 vom Mob erschlagen
63. Begräbnis von Leon in der Kapelle über dem Grab von Patrice
64. Übersiedlung von Genevieve nach Toulon am 17. April 1963
65. Genevieves Tod und das Verbot neben Leon begraben zu werden
66. Epilog - Das Haus am See bleibt verschlossen
67. Anhang
68. Literaturverzeichnis
Dieses Buch ist jenen gewidmet, die ihr Leben lang gegen Nationalismus, Rassismus, Kolonialismus gekämpft haben, oft unbemerkt von der öffentlichen Meinung.
Dieses Buch soll auch der Aufklärung über die Rolle des Kolonialismus und über die Auswirkungen der Kriegsführung des Deutschen Reichs gegen Frankreich und gegen unbeteiligte Länder wie Tunesien dienen.
Dieses Buch ist auch meiner Frau Marlene gewidmet für ihre kritischen und klugen Ratschläge. Sie begleitet mich in meinem Leben und ist mir stets eine gute Ratgeberin.
Bonn, im Oktober 2025
Michael Ghanem
„Die Gedanken sind frei“
Die Sage
vom
Haus am See
oder
Liebe ist stärker als der Tod
© 2025 Michael Ghanem
Website: https://michael-ghanem.de
Druck und Vertrieb im Auftrag des Autors:
tredition GmbH, Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Deutschland
ISBN
Softcover978-3-384-73892-9
Hardcover978-3-384-73893-6
E-Book978-3-384-73894-3
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für den Inhalt ist der Autor verantwortlich. Jede Verwendung ohne seine Zustimmung ist untersagt. Die Veröffentlichung und Verbreitung erfolgt im Auftrag des Autors, der unter folgender Adresse erreichbar ist: tredition GmbH, Abteilung „Impressumservice”, Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Deutschland.
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https://die-gedanken-sind-frei.org/
Jahrgang 1949, aufgewachsen in Frankreich und Absolvent einer französischen Elitehochschule für Wirtschaftsingenieure. Nach seiner Übersiedlung nach Deutschland absolvierte er das Studium der Volkswirtschaft, Soziologie, Politikwissenschaft, Philosophie und Ethik.
Bonn, im Oktober 2025
Im Bereich der Philosophie wurde er sehr stark geprägt von der Philosophie und den Lehren von Zarathustra, Sokrates, Platon, Aristoteles, Marc Aurel, Rabelais, Michael de Montaigne, Baruch de Spinoza, Thomas von Aquin, Ibn Chaldun, Niccolo Machiavelli, Rene Descartes, Blaise Pascal, Voltaire, Jean Jaques Rousseau, Immanuel Kant, Gottfried W. Leibniz, Auguste Comte, Arthur Schopenhauer, Pierre-Joseph Proudhon, Karl Marx, Henri Bergson, Karl Popper, Karl Jaspers, Erich Fromm. Die Frankfurter Schule mit seinen Lehrern Jürgen Habermas und Adorno haben ihn stark beeinflusst, so wie auch Michael Schmidt-Salomon, Claude Levy-Strauss, Dalai Lama, Luc Ferry, Peter Sloterdijk, Werner Lachmann, Amartya Sen, Oswald Nell-Brauning, Niklas Luhmann.
In der Soziologie orientiert er sich stark an der Kölner Schule mit seinen Lehrern Rene König und Erwin K. Scheuch sowie Gustave Lebon. In der Politikwissenschaft ebenfalls an der Kölner Schule oder der Köln-Mannheimer Schule.
Im Bereich der Volkswirtschaft haben ihn die Post Keynesianer und die Verhaltens Ökonomen stark geprägt. Den Lehren von Milton Friedmann, den Chicago Boys, der Feiburger Schule, Friedrich A. Hayek steht er sehr kritisch gegenüber. Mit Joseph Stiglitz, Paul Krugman, James K. Galbraith, Daniel Kahneman, Thomas Piketty und dem Club of Rome fühlt er sich sehr verbunden.
Sein beruflicher Werdegang führte ihn zunächst zu einer internationalen Organisation, für die er 5 Jahre als Projektcontroller für große Wasserprojekte überwiegend in Afrika tätig war und darüber eine Vielzahl von Ländern und deren Führer kennengelernt hat. Im Anschluss daran arbeitete er viele Jahre bei einer europäischen Organisation sowie in mehreren internationalen Beratungsunternehmen als Berater für die Modernisierung von unterschiedlichsten Industrien und Unternehmen.
Er sieht sich als Kritiker der heutigen Globalisierung und setzt sich seit 1974 sehr stark für die Themen der Wasserwirtschaft und des Wassermanagements ein.
Diese Erfahrungen resultieren in einem tiefen Verständnis für geopolitische Fragen und ermöglichen ihm die Bewertung von aktuellen politischen Entwicklungen insbesondere vor dem Hintergrund von ökonomischen Verflechtungen.
Seit seiner Pensionierung lebt er zurückgezogen in Bonn und ist als Schriftsteller tätig. Er widmet sich in seinen Veröffentlichungen vor allem den drängenden gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Fragen der heutigen Zeit sowie der Wasserwirtschaft.
Bisher sind zahlreiche Veröffentlichungen zu den Themen Politik und Geopolitik, Gesellschaft, Wirtschaft erschienen. Er ist Autor von bisher mehr als 100 Büchern. Im Bereich der Politik wird vor allem die kritische Betrachtung von Deutschland vorgenommen. Weitere Themenschwerpunkte sind Fragen der Gesundheit, Identität, Rassismus, Umwelt, Migration, Wasserwirtschaft, Afrika, Bevölkerungsentwicklung und alternative ökonomische Systeme wie die Anti-Fragilitäts-Ökonomie. Er hat aber auch einige Erzählungen und Märchen veröffentlicht.
Dies ist ein Auszug seiner Veröffentlichungen, die bisher erschienen sind:
Sachbücher Politik, Wirtschaft, Gesellschaft
Geopolitik
„Der tiefe Fall des Westens und die bitteren Tränen Europas, Teil1 - Einführung - Eine Kritische Bilanz des Westens 1949-2023“
„Der tiefe Fall des Westens und die bitteren Tränen Europas, Teil 2: Tiefer Fall des Militärs, Bausteine der Geopolitik, Weltordnung im Wandel, Konfliktpotenziale“
„Der Tiefe Fall des Westens und die bitteren Tränen Europas, Teil 3: Bausteine der Militärpotentiale - Das Ende der Hegemonie“
„Der tiefe Fall des Westens und die bitteren Tränen Europas, Teil 4: Länderprofile - Mehrfaches Systemversagen - Unfälle der Geschichte - Wasser und Welthunger - Supergau Klima und Energie - BRICS versus G7“
„Der tiefe Fall des Westens und die bitteren Tränen Europas, Teil 5: Problemfälle: Bevölkerungsbombe Migration, Integration Armut und Hunger Rohstoffe“
„Afrika zwischen Fluch und Segen Teil 1: Wasser“
„Weltmacht Wasser – Teil 1: Überblick und Bilanz 2021“
Zum Zustand Deutschlands
„Deutschlands tiefer Fall, Band 1A Gesundheit“
„Deutschlands tiefer Fall, Band 1B Gesundheit“
„2005 – 2021 Deutschlands verlorene 16 Jahre – Die Bilanz der Angela Merkel“
„2005-2018 Deutschlands verlorene 13 Jahre Teil 1: Angela Merkel – Eine Zwischenbilanz“
„2005-2018 Deutschlands verlorene 13 Jahre Teil 2: Politisches System – Quo vadis?“
„2005-2018 Deutschlands verlorene 13 Jahre Teil 3: Gesellschaft – Bilanz und Ausblick"
„2005-2018 Deutschlands verlorene 13 Jahre Teil 4: Deutsche Wirtschaft- Quo vadis?“
„2005-2018 Deutschlands verlorene 13 Jahre Teil 5: Innere Sicherheit- Quo vadis?“
„2005-2018 Deutschlands verlorene 13 Jahre Teil 6: Justiz- Quo vadis?“
„2005-2018 Deutschlands verlorene 13 Jahre Teil 7: Gesundheit- Quo vadis? Band A“
„2005-2018 Deutschlands verlorene 13 Jahre Teil 7: Gesundheit- Quo vadis? Band B“
„2005-2018 Deutschlands verlorene 13 Jahre Teil 7: Gesundheit- Quo vadis? Band C“
„2005-2018 Deutschlands verlorene 13 Jahre Teil 8: Armut, Alter, Pflege – Quo vadis?“
„2005-2018 Deutschlands verlorene 13 Jahre Teil 9: Bauen und Vermieten in Deutschland – Nein danke“
„2005-2018 Deutschlands verlorene 13 Jahre Teil 10: Bildung in Deutschland“
„2005-2018 Deutschlands verlorene 13 Jahre Teil 11: Der Niedergang der Medien“
„2005-2018 Deutschlands verlorene 13 Jahre Teil 12: Literatur – Quo vadis – Teil A“
„2005-2018 Deutschlands verlorene 13 Jahre Teil 13: Entwicklungspolitik – Quo vadis – Teil A“
Deutsche Politik
„Deutsche Identität – Quo vadis?
"Deutsche Identität und Heimat - Quo vadis?
„I know we can! Eine Chance für Deutschland“
„Die Deutschen – ein verfluchtes Volk?
„Die Grünen oder Der Club der Feministinnen – 10 Gründe die Grünen NICHT zu wählen“
"AKK – Nein Danke!“
„Eine Chance für die Demokratie“
„Nichtwähler sind auch Wähler“
„Deutschlands Titanic – Die Berliner Republik“
„Im Würgegriff der politischen Parteien, Teil 1“
„Herr vergib ihnen nicht! Denn sie wissen was sie tun!“
„Verfallssymptome Deutschlands – Müssen wir uns das gefallen lassen?“
„Ist Deutschland auf Sand gebaut?“
„Vier Millionen entrechtete Deutsche“
Wirtschaft und Finanzen
"Ansätze zu einer Antifragilitätsökonomie"
“Im Würgegriff des Finanzsektors, Teil 1”
„Im Würgegriff der Staatsverschuldung, Teil 1“
„Im Würgegriff der Staatsverschuldung, Teil 2“
Bevölkerung, Migration, Integration
”Im Würgegriff von Migration und Integration“
„Im Würgegriff von Bevölkerungsbombe, Armut, Ernährung Teil 1“
Rassismus
„Im Würgegriff von Rassismus, Antisemitismus, Islamophobie, Rechtsradikalismus, Faschismus, Teil 1“
„Thesen zur Gleichheit der Rassen“
„Bilanz und Niedergang und die Angst des Weißen Manns“
Mensch und Gesellschaft
„Die Macht des Wortes“
„Die neuen Reiter der Apokalypse“
„Krisen in Zeiten von Corona, Teil 1“
„Corona 2021 – Warten auf Godot“
“Die Zeit -eine verkannte Weltmacht” Band 1 der Reihe Mensch & Gesellschaft“
„Nur Mut – Steh auf“
Erzählungen
"Abenteuer Deutschland: Bekenntnisse zu diesem Land -"
„Ein kleiner Fürst und eine kleine blaue Sirene“
"Ich denke oft ... an die Rue du Docteur Gustave Rioblanc - Versunkene Insel der Toleranz"
"Erzählungen eines Schattenmanns"
„21 Tage in einer Klinik voller Narren“
„Sprüche und Weisheiten“
„Leonidas der Große – Ich bin ein Mensch“
„50 Jahre Leben in Deutschland – Ein Irrtum? Ein Schicksal“
„Eine Straße ohne Seele“
„Der Teich des Teufels – ein Märchen“
„Die Sage vom Haus am See“
„Wenn ich einmal der Herrgott wär“
„Liebe heißt“
„Danke Herr Lehrer“
„Die Legende der Quelle“
„Die Legende von Annette - Traum einer unerfüllbaren Liebe“
„Frieden und Freiheit: Ich wollte einen Olivenbau pflanzen - Ich wollte einen Orangenbau pflanzen“
„So schön ist die Welt“
„Das alte Schiff - Eine Hommage an altes Eisen“
„Wenn Sie das Lesen würde, Die für mich so tapfere kleine Grande Dame“
„Ich kann nie aufhören Dich zu lieben. Zärtliche Erinnerung an 50 gemeinsame Jahre“
„Die vergessene Haarsträhne“
„Der Flieder“
Als der Autor Anfang der Siebziger Jahre berufsbedingt verschiedene Länder in Afrika bereiste, hörte er in einem Café von einem sagenumwobenen Haus, das in Nordtunesien in der Nähe von Bizerta und Ferryville lag.
Die Erzählungen um dieses Haus und das Schicksal seiner Bewohner aus den 20er bis zu den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts haben ihn neugierig gemacht und er nutzte die nächste Reise nach Tunesien, um mehr zu erfahren. Angekommen in der Stadt versuchte er in einem Café am Hafen der Altstadt mehr darüber zu erfahren.
Er traf sich mit einem älteren Malteser, einem älteren Italiener und zwei älteren Franzosen, einem orthodoxen Priester und zwei sehr alten jüdischen Geschäftsleuten, die alle zu Beginn der Unterhaltungen äußerst reserviert waren und keinerlei Informationen preisgeben wollten.
Als sie jedoch hörten, dass er in Deutschland leben würde und nach seinem Versprechen, diese Sage irgendwann zu veröffentlichen, haben sie begonnen, ihm die Geschichte zu erzählen. Es dauerte fast 10 Nachmittage um die gesamte Geschichte zu erfahren.
Die älteren Leute haben sogar darauf bestanden, dass der Autor das Haus von außen sah. Man durfte das Haus aber nicht betreten. Beim Abschied hatten manche der Männer Tränen in den Augen.
Der Autor hatte diese Episode lange Zeit vergessen und in seinen alten Tagen kam sie ihm plötzlich wieder in Erinnerung.
Der Autor versichert, dass diese Sage einen historischen Hintergrund hat und dass das Haus existiert. Lediglich die Namen der beschriebenen Personen und deren Geschichte entstammen der Fantasie des Autors.
Bizerta und Ferryville sind zwei benachbarte Städte im Norden Tunesiens an der Mittelmeer Küste.
Tunesien war in der Zeit, in der diese Geschichte spielt, eine französische Kolonie.
Geschichte der Kolonialzeit
Tunesien in der Protektoratszeit
Die Geschichte der Kolonialzeit ist sicherlich ein immer noch schwieriges Thema in Tunesien und bei den Nachkommen der einstigen Siedler. Auch heute noch gibt es zahlreiche Hinterlassenschaften aus dieser Zeit. Zum einen sind es viele Gebäude aus dieser Epoche, zum anderen ist es die gesamte Infrastruktur des Landes - u.a. der Straßenbau, der Eisenbahnbau, die Stadtplanung, das Gesundheitswesen - die von den Franzosen während ihrer 76-jährigen Herrschaft geplant, gebaut und eingerichtet wurden.
1878 fällt die Entscheidung: Großbritannien und Deutschland treten ihre Ansprüche auf tunesisches Gebiet an Frankreich ab und werden anderweitig abgefunden. Grenzverletzungen zu Algerien durch aufständische Nomadenstämme und die Plünderung eines französischen Schiffes bieten den Franzosen den Vorwand für die Intervention. Am 12. April 1881 marschieren 32 000 französische Soldaten aus Algerien nach Tunesien ein. Der militärisch hoffnungslos unterlegene Bey muss am 12. Mai 1881 den Protektoratsvertrag (Bardo - Vertrag) trotz starken Widerstands der zentraltunesischen Stämme und der Bevölkerung des Südens unterzeichnen.
Frankreich wird hierin als Bizertas "Schutzmacht" anerkannt. Der Bey bleibt offiziell tunesisches Staatsoberhaupt bis 1957, jedoch mit stark eingeschränkten Machtbefugnissen. Alle wichtigen Staatsposten unterstehen der französischen Kontrolle und werden mit französischen Beamten besetzt. Der Norden behält zwar seine traditionellen Sippen- und Stammesführer, der rebellische Süden jedoch untersteht einer Militärverwaltung. Zu den ersten Maßnahmen der Kolonialmacht zählt ab 1885 die Enteignung allen nicht registrierten Grundbesitzes (z.B. die Ländereien der Nomaden).
Diese Gebiete werden zu Staatsbesitz erklärt und den zahlreichen französischen und italienischen Siedlern zugeteilt. 1911 leben in Tunesien schon 46000 Franzosen, 86000 Italiener und 12000 Malteser. Die Franzosen verbessern die Infrastruktur durch den Ausbau von Straßen, Häfen und der Eisenbahn, am Rande der Städte entstehen große Neubauviertel (Ville Nouvelle) nach französischem Vorbild, Bergwerke und Minen werden von französischen Konzernen betrieben, Klöster, Schulen und Universitäten werden gebaut und auf dem Land entstehen neue regionale Verwaltungs- und Marktzentren.
Erster Weltkrieg
Der Erste Weltkrieg (1914 - 1918) unterbricht die Kolonialisierung. An der Westfront kämpfen 80 000 Tunesier auf der Seite der Franzosen, fast 11 000 fallen! Nach dem Krieg aber schreitet die Kolonialisierung wieder kräftig voran und wiederum sind es hauptsächlich die französischen Zuwanderer, die davon profitieren. An Produktionsziffern und Straßenkilometern gemessen erlebt Tunesien nun einen gewaltigen Aufschwung, gleichzeitig entstehen aber enorme soziale Probleme. Die alteingesessenen Kleinbauern und Nomaden werden auf unergiebige Randgebiete wie die kargen Steppen- und Gebirgsregionen verdrängt.
All dies führt letztendlich zur Verarmung der tunesischen Landbevölkerung. Andere Bauern geraten durch überzogene Pacht- und Nutzungsverträge in die völlige Abhängigkeit der wenigen Großgrundbesitzer. Gleichzeitig bewirken billige Massenimporte den Niedergang von traditionellem Handwerk und Handel. Durch all diese Entwicklungen kommt es zu Landfluchten und dementsprechend wachsen die Slums der Städte. Die Protektoratszeit führt die Mehrheit der Tunesier in die Verelendung. Eine kleine Anzahl wohlhabender bzw. einflussreicher tunesischer Bürger genießt zwar gewisse Privilegien, die überwiegende Zahl der einfachen Landbevölkerung wird aber immer ärmer und entrechteter.
Zu Bizerta
Ob mit den Namen Hippe Accra, Hippo Diarrhytus oder Hippo Zartus oder Banzart -je nach Kultur und Sprache wurde die Stadt von den Phöniziern aus Sidon ca. 1100 Jahre vor Christus gegründet. Sie gilt als eine der ältesten Städte in Nordafrika. Ursprünglich war sie ein kleiner Phönizier Hafen für den Seehandel im westlichen Mittelmeerraum, sie lag ca. 50 km nordwestlich von Karthago. Um 950 vor Christus kam Bizerta während der Regierungszeit des König Dido-Eliza unter den Einfluss von Karthago. Während der griechisch-punischen Kriege und nach der Niederlage von Agathokles kehrte sie zu der Stadt Karthago unter Hamilkar Barca, dem Vater von Hannibal und seiner Schwester Salambo zurück.
Während des Aufstiegs von Julius Caesar bis zur Zeit von Augustus kam sie wieder zu Wohlstand. Sie unterhielt Beziehungen zu der phönizischen Stadt Utica und zu Rom und das Christentum verbreitete sich in der Stadt unter dem römischen Imperium. 439 nach Christus fielen Genseric, König des ostgermanischen Stamms der Vandalen und seine Anhänger in die Stadt ein und nutzten den Hafen als Basis für Invasionen in andere Teile des weströmischen Reiches wie zum Beispiel in die Stadt Rom, die Inseln Sardinien, Malta, Korsika und Sizilien. Von 634-642 nach Christus kam die Stadt nach der Eroberung durch die Vandalen unter die Kontrolle des byzantinischen Reiches (die weißen Türken) und diese bauten dort die Kasbah. Armin aus Arabien nahm Bizerta ein und die Stadt kehrte zurück in den Einzugsbereich von Konstantinopel, bis die Byzantiner besiegt wurden. Die Truppen Karl V als Kaiser des Heiligen Römischen Reichs eroberten die Stadt 1535, aber die Türken haben sie 1574 zurückerobert. Danach wurde die Stadt zu einem Hafen der Korsaren und kämpfte gegen die Franzosen und Venezianer.
Festzuhalten ist die Bombardierung der Stadt durch den König von Frankreich im Jahre 1681 und am 4. und 5. Juli 1770 durch den Comte de Broves. In 1784 und in 1785 wurde abermals die Stadt durch die Venezianer bombardiert, sodass der Hafen zerstört wurde. Mit der Abschaffung des Piratentums im Jahr 1818 erlitt die Stadt einen erheblichen Rückschlag in ihrer Entwicklung und besann sich auf den Reichtum der See und so wurde Bizerta einer der größten Versorger von Fischen nach Tunis, Italien, Sizilien und Frankreich. Mit der Verfügung des Bey im Jahr 1786 erhielt Frankreich die alleinigen Rechte für den Fischfang und die Ausbeutung der Korallen gegen die Verpflichtung zur Gleichbehandlung der Genuesen, die Katalanen, die Venezianer, der Sizilianer, die Piraten, der Korsen und den Leuten aus Marseille.
Zum französischen Protektorat
Mit dem Vertrag von Berlin in 1878 erhielt Frankreich als Ausgleich zu der Eroberung von Malta durch die Engländer die Verwaltung der Stadt und so gelangten die Kriegsschiffe in den alten Hafen der Stadt und trugen zu der Eroberung von Tunesien in den Jahren 1881 bis zum 18. März 1884 bei.
Frankreich begann mit dem Jahr 1884 die strategischen Komponenten von Bizerta zu entwickeln. Dabei spielte der Bau eines Kanals eine besondere Rolle, der das Mittelmeer und den inneren See verbinden sollte. Ziel war, das Mittelmeer mit dem Bizerta See zu verbinden und den Hafen von Bizerta zum wichtigsten Hafen in Tunesien zu machen. Der Kanal wurde von Admiral Ponty konzipiert. Seine Länge wurde auf 800-900 m festgelegt und mit einer Breite von 100 m sowie einer Tiefe zwischen 9 und 12 m konnten die größten seinerzeit bekannten Schiffe den Kanal befahren. Die Arbeiten wurden ab 1890 von dem Konsortium Hersent und Couvreux ausgeführt und im Jahr 1892 fertiggestellt. Der Kanal verband das Mittelmeer mit dem inneren See und es entstand ein Freihafen mit ca. 100 ha.
Die Besetzung Tunesiens durch Frankreich hatte einen politischen Streit mit Großbritannien in den Jahren 1897-1898 zur Folge.
20 km südlich des Kanals und auf der anderen Seite des Sees wurde die Stadt Ferryville gegründet, sie trug den Namen von Jules Ferry, dem damaligen Staatschef der dritten Republik. Diese neue Stadt wurde zum zweitgrößten Marine Arsenal von Frankreich außerhalb des Landes. Am 16. Juli 1884 erhielt die Stadt das offizielle Zeichen einer Stadtverwaltung und eine Brücke zwischen den beiden Seiten des Kanals wurde gebaut, die bis 1909 bestand.
Nach Rückzug der serbischen Armee aus Albanien im Jahr 1915 während des ersten Weltkriegs wurde ein Teil der serbischen Kräfte mithilfe der Franzosen nach Bizerta transportiert. Serbische Soldaten und Zivilisten kamen dreimal während des gesamten Kriegs nach Bizerta und nach der verlorenen Schlacht von Saloniki wurden die Verwundeten nach Bizerta transportiert. Schätzungen zufolge fanden ca. 60.000 serbische Soldaten zeitweise in Bizerta Zuflucht. Es wurden ca. 200 Kasernen gebaut. Bevölkerung, Verwaltung und Politik waren mit den Serben, insbesondere dem Admiral sehr verbunden. Die letzten serbischen Soldaten verließen die Stadt am 18. August 1919.
Im Dezember 1920 gewährte die französische Regierung einem Teil der Kriegsmarine des russischen Zaren in Bizerta Zuflucht. Die Schiffe, die damals Zuflucht gesucht hatten, haben den Ort nie wieder verlassen und wurden mit der Zeit verschrottet und im Jahr 1935 als Schrott verkauft. Bis heute steht in Bizerta immer noch eine orthodoxe Kirche, nämlich die Kirche des Heiligen Alexander Nevski.
Bizerta im zweiten Weltkrieg
Nach dem verlorenen spanischen Bürgerkrieg ersuchten die demokratischen Kräfte Spaniens im März 1939 mit einem Teil der republikanischen Seemacht Spaniens unter dem Befehl der Admiräle Miguel Buisa und Fernandes Palacios um Zuflucht, was die französische Regierung ihr genehmigte, denn sie hatten drei Kreuzer, sieben Torpedoboote, ein Unterseeboot und ca. 4300 Soldaten.
Mit Beginn des zweiten Weltkriegs war Bizerta einer der wichtigsten militärischen Häfen im Mittelmeer. Der Marineflugplatz hatte eine Fläche von 300 km² und ein Teil der Führung der französischen Armee war dort stationiert. Die Stadt besaß außerdem Schutzeinrichtungen für U-Boote und Kreutzer und außerdem den großen Flugplatz Karouba sowie den Flughafen von Sidi Ahmed. Ohne zu vergessen, dass Bizerta eine der größten Werften am Mittelmeer und eines der größten Militärkrankenhäuser Frankreichs in ganz Nordafrika besaß. Diese Infrastruktur war sehr strategisch und war vor allem von den Achsenmächten sehr begehrt.
Im Zusammenhang mit der Operation Torch hatte der Admiral Derrien seinen Leuten befohlen zu den Alliierten überzulaufen, musste jedoch am 7. Dezember 1942 den Flugplatz und den Hafen an die Deutschen übergeben. Diese Entscheidung wurde durch den Vertreter des Vichys Regimes und seine Machtachse getroffen, vor allem in der Hoffnung, dass die Infrastrukturen verschont werden. Die Alliierten haben bei ihrer Bombardierung der Stadt gezielt die militärischen Infrastrukturen verschont. Fakt ist jedoch, dass 77 % des europäischen Teils der Stadt zerstört wurden, insbesondere auch die katholische Kathedrale, zwei jüdische Synagogen und eine orthodoxe Kirche. Mit den Bombardierungen kam eine Typhus-Epidemie, der ein Teil der Bevölkerung zum Opfer gefallen ist.
Die Stadt wurde als verbotene Stadt deklariert und wurde im Straßenkampf von dem Amerikaner am 7. Mai 1943 befreit. Auf der anderen Seite des Kanals wurde nach dem Krieg sehr schnell eine Arbeiterstadt mit dem Namen Zarzouna aufgebaut. Zur Information ist festzuhalten, dass immerhin mit der Beendigung der Schlacht 250.000 deutsche Soldaten und Italiener in Gefangenschaft der Amerikaner ging.
Zu Jules Ferry
Jules Ferry, geboren am 5. April 1832, gestorben am 17. März 1893, war Minister und Ministerpräsident der dritten Republik in Frankreich. Er war Gegner des zweiten Kaiserreichs unter Napoleon III. Von Beruf Jurist gehörte er dem linken Republikaner Lager an. Bereits am 23. September 1880 war er mit seinem ersten Kabinett als Ministerpräsident maßgebend für die Kolonialpolitik Frankreichs. Schon auf dem Berliner Kongress von 1878 haben ihm die europäischen Mächte die Übernahme Tunesiens aus dem zerfallenden osmanischen Reich versprochen. Unmittelbar nach seinem Regierungsantritt ging er an die Verwirklichung dieses Versprechens. Insoweit war Jules Ferry für die Kolonialisierung Tunesiens verantwortlich. Festzuhalten ist jedoch, dass er ab 1880 unter erheblichem politischem Druck stand, denn er hatte in den alten Monarchisten und den Linken zwei Gegner. George Clemenceau war sein wichtigster Gegenspieler. Ferrys Aufstieg ist vor allem der mit Bismarck abgestimmten Kolonialpolitik zu verdanken, was dann aber dazu geführt hatte, dass die Popularität von Jules Ferry erheblich abnahm und er keinen Rückhalt mehr hatte bis er 1885 gestürzt wurde.
Zu Ferryville
Die Stadt Ferryville befindet sich 60 km nördlich von Tunis und 20 km südlich von Bizerta. Sie liegt südwestlich vom See von Bizerta auf dem schmalen Band zwischen dem See und dem Berg Ichkeul.
Im Jahre 1897 beschloss die französische Regierung, dort eine Werft in dem strategischen Bereich des Sees durch die Immobiliengesellschaft „Der Nordafrikaner“ zu bauen, die dort erheblichen Grundbesitz hatte. Sie begannen eine Stadt auf dem Reißbrett zu konzipieren und einen Namen zu suchen. Nach dem frühen Tod von Jules Ferry, der diese Stadt immer gewollt hatte, gab man dieser seinen Namen, Während des Zweiten Weltkriegs wurde dieser Ort von fast jeglichen kriegerischen Auseinandersetzungen verschont. Demgegenüber wurde Bizerta zu 77 % zerstört.
Ichkeul
Der Nationalpark Ichkeul mit dem See, seinem Feuchtgebiet und dem Berg Jebel Ichkeul erstreckt sich über eine Fläche von 12.600 Hektar im Norden Tunesiens, ca. 25 km südwestlich der Stadt Bizerta. Er ist ein wichtiger Rastpunkt für Hunderttausende von Zugvögeln wie Enten, Gänse, Störche und rosa Flamingos, die hierherkommen, um zu fressen und zu nisten. Ichkeul ist der letzte verbleibende See in einer Kette von Gewässern, die sich einst über den ganzen Norden Afrikas erstreckten.
Der Ichkeul-See als letzter große Süßwassersee und die umliegenden Sümpfe zeichnen sich durch eine sehr spezifische hydrologische Funktion aus, die auf einem zweifachen saisonalen Wechsel des Wasserstandes und Salzgehaltes basiert. Dies beruht auf der Verbindung des Süßwassersees Ichkeul durch einen Fluss mit dem Lac de Bizerté, die eine Salzwasser-Lagune darstellt. In den heißen Sommern Tunesiens fällt oft über Monate kein Regen, sodass der Wasserstand des Ichkeul durch menschlichen Trinkwasserverbrauch und Verdunstung sinkt. Dies hat zur Folge, dass Salzwasser über die Verbindung des Ichkeul-Sees mit dem Lac de Bizerte eindringen kann. Ab dem Herbst sorgen einsetzende Niederschläge für einen Anstieg des Sees und der Verdrängung des Salzwassers.
Durch verschiedene Eingriffe des Menschen wie dem Dammbau in den Zuflüssen des Ichkeul-Sees zur Gewinnung von Trinkwasser sank der Wasserstand des Ichkeul-Sees bedrohlich ab und er begann zu versalzen, sodass der Nationalpark 1996 in die Rote Liste des UNESCO Welterbes aufgenommen wurde. Der Nationalpark wurde 2006 von der Gefährdungsliste gestrichen, nachdem sich die Lage verbessert hatte und die Wiederherstellung des Ökosystems zufriedenstellend verläuft.
Marschland am Ichkeul – Bild: Radiusmed – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=40187920
Der Nationalpark Ichkeul bietet natürliche Lebensräume und ist deshalb ein wichtiger Rastpunkt und Überwinterungsplatz für Zugvögel nach Europa oder Afrika. In jedem Winter bietet der Nationalpark Schutz für eine in die hunderttausende gehende Zahl an Wasservögeln wie Enten, Gänse, Störche und Flamingos. Drei Arten von weltweitem Interesse finden am Ichkeul Schutz: die Weißkopf-Ente (Oxyura leucocephala), die Moorente (Aythya nyroca) und die Marmelente (Marmaronetta angustirostris). Durch diese Vielfalt an Lebensräumen besitzt der Park eine sehr reiche und abwechslungsreiche Fauna und Flora mit mehr als 200 Tierarten (Wildschweine, Wasserbüffel, Schakale, verschiedene Wildkatzenarten, Mungos, Fledermäuse) und über 500 Pflanzenarten.
Über den Ichkeul-See wacht der Berg „Jebel Ichkeul“, mit 511 Metern Höhe die zweite Attraktion des Nationalparks. Er ist Bestandteil des östlichsten Ausläufers des Tell-Atlas und besteht hauptsächlich aus Kalkstein.
Jebel Ichkeul vom See ausgesehen
Der Wald von Jebel
Mehr Informationen zu Ichkeul befinden sich im Anhang des Buches
Wir schreiben das Jahr 1915 in Ferryville, der neu entstandenen Stadt am Rande einer Werft und einem Hafen für Kriegsschiffe, einer Militärbasis und einem Flughafen für die Kriegsflotte Frankreichs. In diesem Jahr wurde Leon geboren. Seine Familie bestand aus Landbesitzern und Kolonisten. Er hatte einen Bruder und zwei Schwestern. Sein Vater war Kommandant auf einem der Kriegskreuzer, die im Hafen von Bizerta lagen. Seine Mutter war Hausfrau und damit beschäftigt, die Erziehung der Kinder zu vervollkommnen. Sie wohnten in einem sehr gutbürgerlichen Wohnviertel, in dem nur Häuser aus der Belle Époque standen. Für die Kinder war ihr Werdegang gleich mit der Geburt schon festgelegt, in dem sie wie in der Familie üblich die elitären Schulen in Frankreich und natürlich in Paris besuchen sollten. Unabhängig davon hatten die Erträge aus der Landwirtschaft der Familie von Leon eine gewisse finanzielle Sicherheit beschert. Die Söhne waren für die Armee vorgesehen, dort wo der Vater selbst seinen Weg gemacht hatte.
Insoweit war festgeschrieben, dass Leon nach seiner Ausbildung in Saint Cyr in Paris, der elitären Hochschule für die Armee, eine Karriere in der Marine beginnen würde und zwar in der Kriegsmarine. Seine Familie war politisch eher links bzw. linksliberal ausgerichtet und nur bedingt religiös. Selbstverständlich war sein Vater auch nationalistisch eingestellt. Die Kirchgänge waren auf die obligatorische Sonntagmorgen Messe beschränkt. Traditionsgemäß war das sonntägliche Mittagsessen eine familiäre Angelegenheit, bei der Onkel und Tanten, die Großeltern und die Kinder am Tisch anwesend waren, das war Pflicht.
Drei Häuser von Leon entfernt wurde 1916 in einem kleinen Palast der Belle Époque Patrice geboren. Aus einer alten adeligen Familie stammend hatten sie nicht nur einen erheblich größeren Landbesitz und sein Großvater, sein Vater, sein Onkel, sein Bruder waren Mitglieder des Generalstabs in Nordafrika. Sein Vater selbst war einer der höchsten Befehlshaber der Luftwaffe Frankreichs. Daher war Patrice schon bei seiner Geburt für ein Studium in Saint-Cyr und eine Karriere in der Luftwaffe bestimmt. Die Familie von Patrice war eher konservativ und teilweise noch Anhänger des alten Regimes. Insoweit gehörten sie zu den entmachteten Adeligen, wo „Noblesse verpflichtet“. Sie waren urkonservativ und äußerst religiös. Sehr auf militärischen Drill ausgerichtet war die Pflichterfüllung oberstes Gebot der Familie. In dieser Familie gab es aber auch sogenannte schwarze Schafe, die sich nicht um die Moral der Familie kümmerten. Hier war der Kirchgang am Sonntag oberste Pflicht so wie das gemeinsame Mittagessen. Die Mitglieder der Familien waren darauf getrimmt, unbedingt Karriere zu machen und am besten in der Armee. Von allen Kindern wurde erwartet, dass sie die besten Noten in der Schule erreichen.
Neben dem Vater mit Namen Gustave und der Mutter Madeleine hatte Patrice zwei Schwestern, Lucille und Denise, und einen Bruder, Raoul. Er war der Zweitgeborene, Raoul war der älteste. Raoul hatte Karriere in der Marine gemacht und dies war gerade noch von der Familie geduldet, denn in der Familie war traditionell die Luftwaffe angesagt. Für die Frauen der Familie war ein strenges Regime angeordnet, das darauf ausgerichtet war, das Beste aus den Kindern herauszuholen. Die Familie hatte aber auch zwei Philosophen, die mehr oder weniger von der Familie gemieden wurden. Diese Philosophen waren jedoch die Lieblings Onkel der Kinder.
Zu erwähnen ist jedoch, dass die Kultur einen hohen Stellenwert hatte, das Lesen von Büchern, Abende mit Salonkultur, Diskussionen und Musik sowie Vorträge von Gedichten und Liedern waren an der Tagesordnung. Dies machte aus dem Haus der Familie von Patrice ein Kulturzentrum.
Ein paar Straßen vom Wohnviertel entfernt lag das College de France. Es war für die Kinder der Admiralität und der Führung der französischen Armeen und einigen wenigen auserwählten Honoratioren vorbehalten. In dieser Schule waren ca. 600 schulpflichtige Kinder und die einzelnen Klassen durften nicht mehr als 25 Kinder groß sein. Es gab einen großen Raum für das Mittagessen und einen großen Raum, in dem die Kinder ihren Mittagsschlaf hielten. In der Grundschulzeit, die immerhin sieben Jahre dauerte, wurde manche Freundschaft fürs Leben geknüpft.
An einem Tag öffnete sich während des Unterrichts die Tür und der Direktor betrat die Klasse zusammen mit einem schmalen größeren Jungen mit einem Lachen im Gesicht und dessen Blick eine gewisse Ironie hatte. Der Direktor stellte dem Schüler den Lehrer vor und der Lehrer fragte ihn, „Wie heißt denn du?“ „Patrice, Monsieur“ antwortete er höflich und lächelte. Einer der wenigen freien Sitzplätze war neben Joel und so nahm Patrice neben ihm Platz.
Patrice war sehr gut erzogen und sehr höflich und doch schon von Jugend an ein Draufgänger. Er war intelligent und war vor allem in Mathematik, Französisch und in der Geschichte sehr gut. Leon dagegen war eher ein ruhiger Typ, dafür aber sehr gründlich. Er war nicht besonders gut in den wichtigsten Fächern, gab sich aber alle Mühe mit Patrice mitzuhalten. Patrice war nicht einfach zu überzeugen, aber als Freund war er sehr zuverlässig, auch wenn er dadurch manche Probleme bekam. Er überzeugte sogar seine Umgebung und seine Familie, Leon als vollwertigen Freund anzunehmen. Sie gingen sehr oft auf den Sportplatz, wo Patrice erste Versuche mit einem Ball machte. Seine schulischen Leistungen waren stets sehr gut und er hat sich bemüht, auch den schwächeren Schülern zu helfen. Das College de France war zu dieser Zeit eine der ersten Schulen in Frankreich und in den Kolonien, die sowohl Jungen als auch Mädchen in gleichen Klassen unterrichtet haben. Und selbstverständlich war Patrice der Liebling der heranwachsenden Mädchen. Er selber nahm davon wenig Kenntnis.
Die beiden haben am gleichen Tag auch die Abiturprüfungen abgelegt und erhielten ca. vier Wochen später an einem sehr heißen Sommertag die Ergebnisse. Patrice war im Durchschnitt erheblich besser als Leon, sodass er die Möglichkeit hatte, mit einer zusätzlichen Prüfung bei der Militärakademie Saint Cyr aufgenommen zu werden. Leon dagegen hatte gerade ein Durchschnittsabitur, sodass er in eine Militärhochschule für die Marine aufgenommen werden konnte.
In diesem Sommer haben die beiden Freunde sich fast jeden Tag gesehen und gingen entweder zum Angeln an den See oder machten gemeinsam mit anderen Kameraden kleine Ausflüge in den nahegelegenen Wald. Die Erinnerung an diese Ausflüge blieben Leon stets im Gedächtnis, denn sie begannen damit, dass sie bereits um 4:00 Uhr aufstanden, um die Kühle des Morgens zu nutzen und um dann die 10-20 km bis zum Wald zu gehen. Insbesondere wenn Frauen sie begleiteten, hatten sie alle Mühe ihre schweren Körbe zu tragen und es musste sehr oft Pause gemacht werden. Angekommen an einer Lichtung im Wald haben sie einen Sitzplatz arrangiert, sodass die Frauen auch das Essen vorbereiten konnten, während die Männer die beiden Freunde zum Wasser begleitet haben, wo sie versucht haben Fische zu angeln. An manchen Tagen haben sie sehr viele und sehr große Fische geangelt, sodass sie einen Teil auf dem Rückweg verschenkt haben. Und wenn es zu wenig Fische gab wurden einfach Käsebrote geschmiert. Es wurde Wasser und Wein getrunken, es wurde gesungen und sogar im Wald getanzt. Dann sind sie den ganzen Weg wieder zu Fuß zurückgegangen, wobei sie Fackeln anzündeten um in der Dunkelheit nach Hause zu kommen, da es an den Wegen keine elektrische Beleuchtung gab. Es gab sogar Nächte, in denen sie auf dieser Lichtung übernachtet haben. Der Wald war sehr dicht und durch den Wald verlief eine alte Straße. Für die Heranwachsenden war das Betreten der Straße ein Tabu, denn um den Wald, der bis zum Berg Ichkeul reichte, rankten sich sehr viele Sagen, Mythen, Legenden und Dramen.
Und so verging die Sommerzeit und im Herbst kam die Zeit des Abschieds. Leon sollte nie den Tag vergessen, an dem Patrice das große Schiff in Richtung Marseille nahm und danach den Zug in Richtung Paris. Leon nahm das gleiche Schiff in Richtung Marseille, fuhr dann aber nach Toulon. In Leons Familie war der Abschiedsschmerz groß und es gab viele Tränen. In der Familie von Patrice stand der Stolz im Vordergrund, dass ihr Spross doch in diese berühmte elitäre Schule aufgenommen wurde und einen elitären Werdegang erlangen könnte.
Das Flugzeug von Patrice
Das Auto von Patrice
Das Auto von Cedric
Der Kreuzer LE FOCH - Ausbildungsschiff von Leon
Die Kaserne für die Luftwaffe im Bau
Die Kaserne der Marine in Ferryville
Die katholische Kirche in Ferryville
Die katholische Kathedrale in Bizerta
Avenue d´Algerie in Bizerta
Militär Krankenhaus in Ferryville
Kaserne Japy in Bizerta
Werft von Sidi Abdallah-Ferryville
Kreuzer in der Werft Sidi Abdallah
Hauptfähre im Bizerta Kanal ab1932
Schiffbau Verwaltung
Hauptstasse in Ferryville : Avenue de France
Das größte Militär-Krankenhaus Tunesiens in Ferryville
Bau von Motoren in der Werft in Ferryville
Hauptfähre über den Kanal von Bizerta 1903-1929
Gebäude für die Reparatur von Kriegsschiffen
Inzwischen war Patrice herangewachsen und mit seinen 1,85 m ein stattlicher junger Mann geworden. Viele Mädchen drehten sich um, wenn er auf der Straße vorbei ging, denn er zog sich sehr leger an. Mit seiner Bomberjacke und seinem Schal um den Hals und seinen lockigen schwarzen Haaren sah er sehr attraktiv aus, er war Draufgänger. Insbesondere seine Augen und sein klarer Blick waren für die Frauen wie ein Magnet. Auch Leon war herangewachsen, war jedoch mit 1,75 m ein durchschnittlich großer Mann und schwarzen Haaren.
