Die Schauspielerin - Ruth Gogoll - E-Book

Die Schauspielerin E-Book

Ruth Gogoll

4,4

Beschreibung

Als ihr die alte Jugendliebe wieder über den Weg läuft, flammen längst erloschen geglaubte Gefühle wieder auf. Doch die Angebetete ist in ihrer Scheinwelt aus Glanz und Glamour gefangen - eine Schauspielerin im Teufelskreis zwischen Ruhm und Untergang. Sie lässt sich zwar auf eine Beziehung ein, aber von der Oberflächlichkeit kann sie die Verliebte zunächst nicht wegbringen. Doch diese gibt nicht auf, ihr Ziel zu erreichen: die Liebe der Angebeteten zu gewinnen.

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Ruth Gogoll

DIE SCHAUSPIELERIN

Roman

Originalausgabe: © 2000 ePUB-Edition: © 2013édition el!es

www.elles.de [email protected]

Alle Rechte vorbehalten.

Sie stand in dem engen Gang vor der Tür und wartete, bis ich vom Händewaschen zurückkam. Ich wollte mich an ihr vorbeischieben. Zu zweit hatten wir kaum Platz nebeneinander. Und sie machte auch keinen. Als ich mich an die Wand drückte, um sie vorbeizulassen, trat sie einen Schritt auf mich zu und lehnte sich gegen mich. Mir blieb die Luft weg. Ich schnaufte. Sie ließ ihren Körper noch schwerer gegen mich fallen. Ich spürte ihre Schenkel genau auf meinen.

Ich machte einen neuen Versuch. »Willst du mich nicht vorbeilassen?« Viel Hoffnung hatte ich nicht. Ihr Gesicht so nah vor meinem sah ich den Glanz in ihren Augen.

»Soll ich wirklich?« fragte sie wenig erfolgversprechend.

»Ja«, presste ich hervor. Ihr Körper machte mich wahnsinnig.

Ihre Hände legten sich auf meine Hüften. Sie schob sie langsam höher. Ihr Mund kam immer näher. Ich drehte meinen Kopf zur Seite. Ihre Lippen berührten meine Wange. Sie wanderten langsam nach vorn in Richtung meines Mundes. Ich konnte mich nicht rühren. Sie flüsterte fast schon angekommen: »Du willst mich doch.« Sie suchte meinen Mund. Ich konnte nichts sagen. Sie hatte meinen Mund erreicht. Ihre Zunge berührte meine Lippen. Ich presste sie zusammen und drehte meinen Kopf weg, so weit ich konnte.

Sie wiederholte leise: »Du willst mich.« Sie lachte. Ihre Hände schoben mein Hemd hoch. Ihr Mund hatte meinen erreicht. Ich konnte mich an der Wand nicht weiter drehen. Sie fuhr mit ihrer Zungenspitze über meine Lippen. Sie kribbelten, als ob tausend kleine Federn sie kitzelten. Ich versuchte sie weiterhin geschlossen zu halten. Sie fing an, mit ihren Lippen an meinen zu knabbern. Ich konnte ihr nicht länger standhalten. Ich öffnete sie. Sie drang vorsichtig ein. Sie erforschte meinen Mund mit sinnlichem Streicheln. Ihre Hände auf meiner Haut taten das gleiche. Ich stöhnte unterdrückt.

»Komm«, sagte sie. Sie schob mich in den Waschraum der Toiletten zurück. Ich ließ es geschehen. Sie drückte mich gegen ein Waschbecken. Ihre Hand fuhr zwischen meine Beine. Ich stöhnte lauter. Sie lehnte sich über mich und bog mich über das Becken. Mir brach fast das Kreuz ab, aber ihre Zunge lenkte meine Empfindungen sofort wieder in eine andere Richtung. Ich konnte an nichts anderes mehr denken als an das, was sie in meinem Mund und zwischen meinen Beinen tat.

Ihre Zunge wurde immer fordernder. Leidenschaftlich stieß sie in meinen Mund und nahm mir alle Sinne. Ich wollte sie nur noch spüren. Ich legte meine Arme um sie...

Brrrrr-brrrr!

Was klingelte denn da? War in diesem Lokal Feuer ausgebrochen? Ich fühlte ihre Hände abrutschen, keine Berührung mehr auf meiner Haut, keine Empfindung heißen Begehrens. Oh nein!

Brrrrr-brrrr!

Schon wieder! Was war denn das? Langsam fand ich in die Wirklichkeit zurück, und die hatte nichts mit der Phantasie zu tun, der ich eben noch nachgehangen hatte. Das Telefon klingelte. Ich blickte verwirrt auf die Uhr. Wer rief mich denn um diese Zeit noch an? Es war mitten in der Nacht, kurz vor halb zwölf. Ich nahm ab, und eine geschäftsmäßige Männerstimme fragte: »Ist dort die Lufthansa?«

»Wie? Lufthansa?« stammelte ich konfus. »Nein. Nein, das ist hier nicht.«

»Oh, entschuldigen Sie bitte«, sagte der Mann. »Dann habe ich mich verwählt.« Er legte auf.

Schöner Mist! Und deshalb hatte er mich aus meinen süßen Phantasien gerissen? Ich sah zum Videorecorder hinüber. Sollte ich es noch einmal versuchen? Ich hatte einen Film gesehen, und der hatte mich angeregt, weiterzudenken, die Situation etwas auszuschmücken. Aber das konnte ich jetzt nicht noch einmal wiederholen. Ich seufzte. Und es war ja sowieso sinnlos...