Eine Insel für zwei (Teil 1) - Ruth Gogoll - E-Book

Eine Insel für zwei (Teil 1) E-Book

Ruth Gogoll

4,9

Beschreibung

Neunzehn Jahre alt und auf der Suche nach der großen Liebe: Das ist Andy, als sie Danielle kennenlernt, Besitzerin einer Werbeagentur. Danielle hält Liebe für eine Illusion. Sie lädt Andy zu einer Reise durch die Ägäis ein, doch fordert dafür einen hohen Preis. Andy lässt sich darauf ein, weil sie Danielle liebt und hofft, dass Danielle auch lernen wird zu lieben. Fast scheint es, als hätte Andys Liebe eine Chance, doch da geschieht etwas Unvorhergesehenes ...

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Ruth Gogoll

EINE INSEL FÜR ZWEI

Teil 1

Originalausgabe: © 2006 ePUB-Edition: © 2013édition el!es

www.elles.de [email protected]

Alle Rechte vorbehalten.

Die Kneipe war dunkel, sehr dunkel.

Als ich durch die Saloontür hereinkam, sah ich zuerst einmal fast nichts. Dann enthüllte sich mir auf der linken Seite ein Billardtisch und ein Stück weiter geradeaus eine aus dunklem Holz gearbeitete Theke. Eine Menge Flaschen auf Regalen, die fast bis an die Decke reichten, warteten dahinter wie in einem tatsächlichen Saloon auf Kunden.

Das wirkliche Highlight präsentierte sich jedoch rechts im Fenster: eingearbeitete Glasscheiben mit nackten Frauen darauf. Manche allein, manche zu zweit oder zu dritt oder in noch größeren Gruppen zusammen, alle in recht eindeutigen Positionen.

Ich war eine neunzehnjährige Schülerin und zum ersten Mal in einer Kölner Frauenkneipe.

Ein paar Frauen standen an der Theke, ein paar am Billardtisch, wie ich nun erkannte, nachdem meine Augen sich an das schummrige Licht gewöhnt hatten, und von hinter dem Tresen starrte eine Frau, die Gläser polierte, in meine Richtung.

Ich stand immer noch kurz hinter der Eingangstür und traute mich nicht weiter vor. Der Weg zur Theke schien so weit.

Aus Alkohol machte ich mir nicht viel, aber hier war es wohl üblich, welchen zu trinken. Also gab ich mir einen Ruck und schlich zur Theke vor, ohne dabei nach rechts oder links zu blicken.

Ich musste wirken, als ob ich einen Stock verschluckt hätte.

Als ich vor der streng blickenden Frau hinter der Theke angekommen war, blieb ich stehen und brachte erst einmal keinen Ton heraus.

»Ein Bier?« fragte sie und lächelte plötzlich, was gleich ihren ganzen Typ verwandelte. Auf einmal erschien sie eher mütterlich, fast ein wenig besorgt.

Ich nickte. Während sie das Bier zapfte, sah ich mich noch einmal um. Nicht zu auffällig natürlich. Eher so, als ob ich gerade an einer Bushaltestelle stände und nichts anderes zu tun hätte, als völlig planlos in die Luft zu starren.

»Dein Bier.« Die Frau hinter der Theke schob das schmale, elegante Kölschglas über den Tresen.

Ich nahm es und trank einen kleinen Schluck, dann setzte ich es wieder ab. Ich blickte mich um. Die wenigen anwesenden Frauen schienen mich eingängig zu mustern.

Vor lauter Verlegenheit gönnte ich mir nun einen großen Schluck von meinem Bier. Was hätte ich auch sonst tun sollen? Um auf jemand zuzugehen, war ich viel zu schüchtern. Eigentlich hatte ich gehofft, dass jemand ansprechen würde. Aber das schien niemand vorzuhaben.