Die schönsten Geschichten aus dem Leben der Johanna Schubert - Annika Viktoria Blatt - E-Book

Die schönsten Geschichten aus dem Leben der Johanna Schubert E-Book

Annika Viktoria Blatt

0,0
2,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

"Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde!" Für die neunjährige Johanna Schubert aus Trier ist dieser Spruch ein absolutes Muss, obwohl das Mädchen gar nicht ihr eigenes Pferd hat… Doch vielleicht ermöglicht ein Umzug ins Grüne die Wahrwerdung des Wunsches? Aber die andere Frage wäre da, warum Mama Silvia immer dicker wird…. Johanna ist 9 Jahre alt und macht aus jedem Tag ein Abenteuer, selbst wenn sie nur Äpfel pflückt… Jeder Tag stellt eine Geschichte dar… Seit gespannt auf ganz viele Gute-Nacht-Geschichten und eine tolle Johanna-Schubert-Kindheit!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 187

Veröffentlichungsjahr: 2019

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Die schönsten Geschichten aus dem Leben der Johanna Schubert

Impressum

Texte:

© Copyright by Annika Viktoria Blatt

Umschlag:

© Copyright by Annika Viktoria Blatt

Verlag und Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

ISBN

978-3-7482-7325-7 (Paperback)

978-3-7482-7326-4 (Hardcover)

978-3-7482-7327-1 (e-Book)

Für alle Eltern, die ihren Kindern eine

Einschlafgeschichte vorlesen

 

Für Mama, Papa und die liebsten Geschwister  

Der Umzug

Erstes Kapitel

Heute war ein wunderschöner Samstag. Eigentlich waren für die neunjährige Johanna Schubert alle Samstage schön, aber dieser war, mit einem Wort, einfach nur perfekt. Der Himmel war strahlend blau, die Sonne stand hoch oben und das Mädchen bekam Lust auf einen Schwimmbadausflug und einen großen Eisbecher. Während Johanna das Fenster öffnete, hörte sie aus dem Esszimmer Stimmgewirr und die Geräusche einer bruzelnden Pfanne. War heute Pfanndkuchentag? Eigentlich nicht! Das war kein gutes Zeichen, denn immer, wenn ihre Eltern unerwartete diese Kuchen machten, wollten sie ihrer Tochter etwas schonend beibringen. Johanna kam zum

Frühstückstisch, wo sie ihre Eltern, Silvia und Karl Schubert schon erwarteten.

„Wir müssen Dir etwas sagen“, stammelte ihr Vater gleich zum Morgen.

Johanna wusste, dass sie jetzt wirklich keine gute Nachricht zu hören bekam und beobachtete ihre Mutter, die hellgelben Teig in einer Schüssel ununterbrochen umrührte.

„Also Schätzchen… Unser Haus ist doch sehr klein“, begann die Mutter, Silvia. Johanna überlegte. Sie fand es eigentlich immer sehr gemütlich und kuschelig hier. Zwar hatte sie ein kleines Zimmer und Küche, Wohnzimmer und Esszimmer waren in einem Raum untergebracht, aber… Was wollte ihre Mutter sagen?

“Es ist einfach so, dass…” Silvia sah ihren Mann nervös an.

“Wir werden umziehen!” Karl, Johannas Vater, sah seine Tochter erwartungsvoll an und nahm einen Schluck Tee.

Johanna bekam kein Wort dazu heraus. Sie hatte einen dicken Kloß in der Kehle und konnte nur mühsam ihre Tränen zurückhalten. Nun rannte sie schnell in ihr Zimmer zurück, schloss sich ein und fing bitterlich an zu weinen.

Sie wollte ihr altes Zuhause nicht verlassen. Hier war sie aufgewachsen. In Trier waren ihre Freundinnen, ihre Schule und in der Nähe ein Reitstall in dem sie ihre Freizeit verbrachte! Sie fühlte sich, als ob eine Mauer ihr das Leben versperrte. Was sollte sie nur tun?

Zweites Kapitel

Gegen Mittag hatte sie sich wieder etwas beruhigt. Mit einem verweinten Gesicht und rotgeheulten Augen kam sie in die Küche und half ihrer Mutter, den Tisch für das Mittagessen zu decken.

„Mama, das Haus ist doch gar nicht so klein“, begann Johanna und verteilte drei Gabeln. Wenn sie ein paar gute Argumente anführte, wollten ihre Eltern vielleicht nicht mehr umziehen.

„Johanna, wir müssen umziehen! Es ist… Möchtest du nicht auch ein größeres Zimmer für deine Spielsachen und… “, widersprach ihre Mutter, während sie Salat wusch.

Für Johanna gab es kein „Aber“mehr. Wenn die Mutter das letzte Wort gesprochen hatte, blieb es auch dabei. Sie mussten umziehen.

Schon einen Woche schauten später sie sich verschiedene Häuser an.

“Das ist doch schön und ein so großer Garten!” Silvia und Karl betrachteten ein großes gelbes Haus mit einem Ziegelsteindach. Es war von einer dicken, kalten Steinmauer umgeben und hatte gerade mal vier Fenster, dafür aber einen riesigen Balkon, bei dem man Angst hatte, dass die Holzbalken jeden Moment in sich zusammen krachen. Im Garten stand eine alte Schaukel, deren Seile gerissen waren und der bräunlich Rasen müsste auch mal wieder gemäht werden.

“Was ist daran schön?“ Johanna beschrieb dieses Haus als Bruchbude und hier würde sie definitive nicht einziehen wollen.

“Man muss es natürlich noch renovieren.” Silvia endeckte ein Preisschild. “Oh, Gott! Karl, das können wir uns niemals leisten!”

Das nächste Haus sah fast aus, wie ein altes Schloss, dass einen riesigen Park besaß, doch auch dieses war viel zu teuer.

“Ich glaube für heute reicht es!” Karl stieg wieder ein und Johanna war froh. Bestimmt zogen sie jetzt doch nicht um.

Drittes Kapitel

Der Vater hatte inzwischen erfahren, dass in einem kleinen Dorf namens Hansendorf, etwa zwei Stunden von Trier entfernt, ein kleiner alter Bauernhof zum Verkauf anstand. Sbald sich die Gelegenheit bot, fuhren sie zu dem Anwesen und schauten es sich an.

Der Hof bestand aus einem großen Wohnhaus, dass dunkelgrün angestrichen war, aber wieder einmal einen neuen vertragen hätte, einer Scheune für die Kühe, Schweine, Schafe, einem Hühnerstall und einem Stall und einer großen Koppel für die Pferde und Ponys. Der Garten war riesig und mit einem Klettergerüst ausgestattet, sowie mit ein paar Bäumen, Büschen und Beeten.

Drinnen war es auch sehr schön. Es gab viele Fenster, zwei Balkons und riesige Zimmer. Für Silvia wäre endlich Platz für eine Küche mit Anrichte und Karl kannte sich mit dem Landleben aus, da seine Patentante einen großen Hof betrieben hatte und er oft dort zu Besuch war.

Dieses Mal gefiel es jedem von ihnen … außer natürlich Johanna, denn sie wollte ja, nicht umziehen.

Ein paar Tage später kam ein Brief von den Eigentümern des Hofes, Familie Hauser. Im Brief stand Folgendes:

„Wenn Sie dieses Anwesen erwerben möchten, müssen Sie jetzt sofort zusagen, denn es gibt noch andere Interessenten.“

Die Eltern mussten nicht lange nachdenken. Es war ein schöner Hof, also wollten sie ihn kaufen.

Als Johanna schließlich davon erfuhr, freute sie sich zwar, jeden Tag auf der Koppel ausreiten … Aber andererseits hing sie an ihrem Zuhause in Trier.

Und was sollte mit ihren Freundinnen geschehen, Miriam und Anna. Sie konnte sie unmöglich alleine lassen. Was sollten sie nur ohne Johanna tun. Aber es gab kein Zurück mehr. Sie musste all diese schönen Dinge zurück lassen.

“Bauer wollte ich schon als Kind werden!” Karl war ganz begeistert. “Hanni! Du reitest doch mit deinen Freundinnen und du könntest endlich dein eigenes Pferd bekommen!”

Johanna überlegte. Eigentlich hatte Papa recht, den immer zu reiten oder kleine Lämmchen zu füttern war bestimmt ganz toll!

Während sie in ihrem Zimmer über all dies nachgedacht hatte, hatte ihr Vater Umzugskisten gekauft. Sofort begann die ganze Familie mit dem Packen – auch Johanna.

Viertes Kapitel

Alle ihre Bücher, CDs, Kuscheltiere, kleinen Püppchen und das Puppenhaus wurden in die Kisten verpackt.

“Brunno! Keine Angst du kommst während der Fahrt in meinen Rucksack! Das ist ganz fest versprochen!” Johanna umarmte ihren kleinen Kuschelbär nochmal bevor sie ihn zu einer Dose Obst, einer Schachtel Keksen und einer Saftflasche in den Rucksack tat.

Der Vater hatte eine Anzeige in die Zeitung gestellt: „Haus zu verkaufen“.

Ein älteres Ehepaar hatte dies gelesen und war gleich zu ihnen gefahren. Frau Schubert führte die Herrschaften durch alle Räume, auch durch das Kinderzimmer. Johanna wurde etwas mulmig, dass jetzt diese Frau mit den braunen Locken un der Mann mit dem komischen alten Hut in ihrer Küche essen und in Mamas und Papas Zimmer schlafen sollten. Oder noch schlimmer: Aus ihrem Zimmer ein Bügelzimmer machen!

Ein paar Tage später kam ein Brief von dem älteren Ehepaar. In diesem stand: „Wir möchten das Haus kaufen“.

Nachdem also alles klar war, konnte der Umzug beginnen.

Die Möbelpacker waren schon fleißig am arbeiten, als Johanna Abschied nehmen musste.

„Tschüss, Miriam. Auf Wiedersehen Anna“, sagte Johanna traurig und umarmte ihre beiden besten Freundinnen noch einmal ganz doll.

„Ihr kommt mich doch sicher bald besuchen !“ sagte Johanna sehr traurig.

“Ja, klar!, schniefte Miriam.

“Dann möchte ich, aber auch mal eine Kuh melken!”, meinte Anna betrübt. “Hier für dich!” Sie zog ein Glücksschweinchen aus Schokolade aus ihrer Westentasche. “Von uns beiden!”

“Danke!”Johanna steckte es in ihren Ruckssack und dann beobachteten die Mädchen noch eine Weile, wie die Männer in den roten Latzhosen alle Kartons in den Lastwagen schleppten.

“Hanni, du wolltest doch mit dem LKW mitfahren?!” Karl saß schon im Lastwagen und rief durch das Fenster.

“Tschüss!”

Mit diesen Worten stieg Johanna in den großen Lastwagen, der vor dem Haus geparkt war und dann fuhr sie mit ihrer Familie in ihr neues Zuhause.

Fünftes Kapitel

Gleich nach ihrer Ankunft auf dem Hof empfand Johanna, dass es hier doch eigentlich gar nicht so schlecht war, wie sie befürchtet hatte.

Sie ging in den Pferdestall und lächelte ein braunes Pferd mit schwarzer Mähne an.: Auf der Box des Pferdes stand mit goldenen Buchstaben ein Name „Bella“.

Das Pferd schaute Johanna mit vertrauten, großen, braunen Augen an. Plötzlich hörte sie die Rufe ihres Vaters: „Schätzchen, Du darfst Dir hier Dein eigenes Pferd aussuchen“.

Johanna lächelte. Sie wusste schon genau, welches Pferd sie sich aussuchen würde. Sie wollte gerade zurück zur Pferdebox laufen, da hörte sie die Stimme ihrer Mutter: Kommst Du mal zu uns; wir müssen Dir etwas sagen.“

Johanna ging zurück ins Haus.

„Du bekommst ein Geschwisterchen“, strahlte ihre Mutter sie an.

„Was?“, schrie Johanna ungläubig auf.

„Ja, es ist wirklich wahr“, sagte nun ihr Vater zu ihr.

Johanna konnte es nicht fassen. Sie hatte ihr eigenes Pferd, sie bekam ein Geschwisterchen und sie hatte ein schönes neues Zuhause.

Was für ein Tag !

Das neue Geschwisterchen

Erstes Kapitel

Johanna Schubert saß an ihrem Schreibtisch. Die warme Abendsonne strahlte ihr ins Gesicht. Sie schrieb gerade einen Brief an ihre besten Freundinnen aus Trier: Anna und Miriam. Sie hatte sich zwar eingelebt und war fast jeden Tag an der frischen Luft, um zu reiten oder eine Radtour zu machen, aber dennoch vermisste sie die beiden. Manchmal spazierte sie einfach über das weitläufige Gelände des Hofes oder ging sogar in den Wald. Aber das machte ohne Freundinnen wenig Freude.

Ihre Mutter packte noch ein paar Umzugskisten aus, denn als erstes hatten sie Johannas Zimmer eingerichtet. Es war ganz toll geworden und viel größer als das alte in der Wohnung in Trier. Johannas Opa hatte die Wände sonnengelb angestrichen und an einer Foto Wand hingen ganz viele Pferdeposter und Fotos von Anna und Miriam. Ihr Schreibtich stand direkt am Fenster. Es hatte eine Tür, die direkt in den Garten führte und von dort war Johanna schnell bei den Ställen. Außerdem hatte das Mädchen für ihr Puppenhaus noch einen kleinen Reitstall bekommen, der in Trier keinen Platz gefunden hätte. Die Neunjährige legte den Bleistift zur Seite und ging in das Babyzimmer. Silvia, ihre Mutter, war im Begriff die Wickelkommode mit Pflegesachen einzurichten. Sie hatte in den letzten Monaten einen kugelrunden Bauch bekommen und das Mädchen freute sich schon sehr darauf, große Schwester zu sein.

“Mama, darf ich noch kurz zu Bella gehen?”, fragte Johanna.

“Ja, aber nicht mehr lange.”

“Na, Bella! Ich habe dir eine Möhre mitgebracht.” Johanna streichelte die pechschwarze Mähne ihres Pferdes.

“Morgen komme ich in meine neue Schule! Da bin ich schon so aufgeregt!” Johanna beobachtete Bella, die an der Möhre knabberte.

“Die Sommerferien sind jetzt vorbei und ich komme in die Grundschule hier in Hansendorf. Hoffentlich finde ich viele Freudinnen.” Das Mädchen würde in die 4b kommen und Silvia hatte ihrer Tochter einen hübschen Pferderucksack gekauft, der mit passendem Zubehör befüllt war-Mäppchen, Stifte, Radirgummi, Brotdose, Flasche, Turnbeutel-alles mit Ponys.

“Johanna, kommst du bitte rein! Du musst dich jetzt langsam bettfertig machen!” Silvia stand an der Tür und wunk ihre Tochter ins Haus.

Am nächsten Tag dann, nach dem Frühstück, fuhr ihre Mutter sie zu der neuen Schule. Als sie vor dem großen alten ehrwürdigen Gebäude stand, war sie überrascht. Es war ein Backsteingebäude mit einem Ziegelsteindach, an den Fenstern hingen bunte Bilder. Auf dem Schulhof vor der Schule tummelten sich schon viele Schüler, die Seil sprangen oder an dem neu aussehendem, gelbem Klettergerüst turnten.

Silvia brachte ihre Tochter in ihre neue Klasse. Die Tür war lustig bunt und im Klassenraum war die hellblaue Wand mit bunten Handabdrücken verziert. Es gab eine Tafel vorne und eine an der Seite. Die Holztische standen in Gruppentischen mit ebenfalls bunten Stühlen und ganz hinten waren Haken für die Jacken mit Namen und Schließfächer mit Symbolen fast wie im Kindergarten. “Du bist Johanna Schubert, nicht wahr?”, fragte da ein etwas älterer Mann, der aus dem Klassenzimmer trat, woraufhin das Mädchen aufgeregt nickte. “Na, dann herzlich wilkommen! Ich habe dich und deine Mama schon erwartet. Guten Tag, Frau Schubert. Ich bin Herr Lampert, der Klassenlehrer.” Herr Lampert gab Silvia die Hand. “Sie können ruhig nach Hause gehen. Ich nehme Johanna mit ins Klassenzimmer.”

„Ich wünsche Dir einen guten Anfang und einen schönen Tag, mein Schatz“, sagte Silvia zu Johanna.

„Tschüss, Mama, ich wünsche Dir auch einen schönen Vormittag“.

Zweites Kapitel

Johanna wurde von Herrn Lampert vorgestellt.

„Seid bitte doch mal still, Kinder“, sagte der Lehrer genervt. Nun erlosch auch endlich das letzte Gemurmel.

„Also, ich möchte euch gerne jemanden vorstellen. Das ist Johanna Schubert, eure neue Klassenkameradin. Ich will, dass ihr euch anständig benehmt.“ Die Schüler wirkten sehr freundlich und Johanna durfte sich neben ein Mädchen names Marie setzten. “Johanna! Das einzige freie Symbol ist der Stift und dort hinten haben wir einen neuen Haken mit denem Namen aufgehangen!” Johanna drehte sich um und erblickte einen roten Haken, an dem in geschwungener schrift JOHANNA S. stand. Jetzt wusste das Mädchen, dass sie wilkommen war.

In der ersten Pause setzte Johana sich auf eine Bank und sah sich ihre Mitschüler an. “Hallo!”, erklang auf einmal eine Stimme und Johanna drehte sich um.

„Wer seid Ihr denn?“ fragte Johanna, als sie die zwei Mädchen hinter sich sah.

„Ich bin Katharina, und das ist Rebecca, meine beste Freundin.”, sagte die eine von den beiden. Sie hatte schwarz gelockte Haare und einen Rock mit blauem T-Shirt an. Die andere hatte ganz kurze, glatte, braune Haare. Sie trug ein rotes Kleid mit langen Ärmeln.

Auch Johanna stellte sich jetzt vor. „Ich heiße Johanna und bin gerade erst hergezogen“.

Die zwei Mädchen setzten sich zu Johanna auf die Bank vor dem Schultor und erzählten sich etwas voneinander.

„Was macht ihr so“, fragte Johanna neugierig.

„Ich male sehr gerne und Katharina tanzt“, erklärte Rebecca. „Und Du?“

Die Wochen vergingen und jeden Tag spielte Johanna mit Katharina und Rebecca. Und jetzt waren die Drei dicke Freundinnen geworden und unternahmen fast jeden Tag etwas. Johanna lernte auch noch mehr neue Lehrer kennen. Frau Seeberg, zum Beispiel ihre Sportlehrerin und Herr Altpeter unterrichtete die Klasse in Religion. Herr Lampert im Übrigen lehrte die Kinder in Bildender Kunst.

Viertes Kapitel

Als Johanna an einem Donnerstag von der Schule kam, machte sie rasch ihre Hausaufgaben und sattelte gleich darauf ihr Pony Bella. Dann ritt sie hinüber zu Katharina.

Ihr Vater hatte einen schönen Sprung aufgebaut, über den die Drei abwechselnd springen konnten.

Als Johanna am Abend nach Hause kam, gab sie den Pferden erst einmal frisches Wasser und füllte die Futternäpfe auf.

Danach ging Johanna zurück ins Haus. Als sie im Wohnzimmer stand, fuhr ihr der Schreck durch alle Glieder. Ihre Mutter lag auf dem Boden.

„Johanna, ein Glück, dass Du da bist. Es ist so weit. Die Wehen haben begonnen. Gib mir das Telefon.“

Ohne weitere Reden rannte Johanna zum Telefon und brachte es ihrer Mutter. Sie versuchte es in der Klinik. Aber was war das. Der Akku war leer und das Handy konnte Johanna auf die Schnelle nicht finden.

Jetzt half Johanna ihrer Mutter auf das Sofa und erklärte rasch, was sie vorhatte.

„So, jetzt legst Du Dich aufs Sofa und ich werde losreiten und Hilfe holen.“

Ohne dass ihre Mutter noch etwas erwidern konnte, war Johanna schon zur Tür gerannt und in den Stall gelaufen. Schnell sattelte sie noch einmal ihr Pferd Bella und dann ritten die beiden so schnell wie sie konnten in das nächste Krankenhaus.

Fünftes Kapitel

„Meine Mutter liegt zu Hause auf dem Sofa. Die Wehen haben begonnen. Aber sie haben viel zu früh eingesetzt.“ Hektisch erklärte sie einer Schwester die Lage.

Ich werde sofort einen Krankenwagen Bescheid sagen.

Johanna rief jetzt ihren Vater an. Danach wartete sie ungeduldig bis ihre Mutter kam. Als sie dachte, dass sie das Warten nicht mehr aushalte, wurde endlich eine Liege durch die große Tür herein geschoben.

Unter einer Decke erkannte sie das Gesicht ihrer Mutter. „Ich bin so stolz auf Dich mein Schatz. Ohne Dich würde ich jetzt noch immer auf der Couch liegen.“ Ihre Mutter gab ihr noch einen Kuss auf die Stirn. Dann wurde die Liege weitergeschoben.

Die Zeit verging und endlich kam der Arzt ins Wartezimmer. „Du bist bestimmt Johanna Schubert“, fragte der Arzt. Johanna nickte nur stumm.

„Dann gratuliere ich Dir jetzt zu einem gesunden kleinen Geschwisterchen. Vor einer Stunde ist sie auf die Welt gekommen. Du darfst sie und Deine Mutter jetzt besuchen.“

Der Arzt führte sie zu Mutters Zimmer. Johanna öffnete leise die Tür. Zuerst sah sie ihre Mutter und dann sah sie ein kleines Baby. Es lag in einem kleinen Bett, das von Glasscheiben umrandet war.

„Geht es Dir gut, Mama ?. Ist es ein Junge oder ein Mädchen ?“ Johanna fragte und fragte und die Mutter versuchte, ihr eine Frage nach der anderen zu beantworten.

„Sie ist ein Mädchen. Mir geht es gut. Und in ein paar Tagen komme ich zu Euch nach Hause.“

Am nächsten Morgen, gleich nach dem Frühstück, konnte der Vater die Mutter schon wieder abholen. Johanna wartete vor der Haustür. Ungeduldig schaute sie auf die Uhr. Endlich hörte sie das Auto ihres Vaters. Sie umarmte ihre Mutter zur Begrüßung.

„Willkommen daheim, Antonia“.

„Das ist ihr Name, Mami ?“

„Ja, so soll sie heißen.“

Sie gingen alle ins Haus und aßen jeder zwei Stücke Erdbeerkuchen. Lächelnd schaute Johanna dabei immer wieder auf ihre kleine Schwester. Sie freute sich, nun endlich eine große Schwester zu sein. Was sie mit ihr wohl noch alles erleben würde !

Die Ferien im neuen Zuhause

Erstes Kapitel

Johanna saß in ihrer Schulbank und seufzte. Der kühle Sommerwind blies durch den Apfelbaum, der auf dem Schulhof stand. Sie schrieb gerade die letzten Wörter, die Herr Lambert, ihr Lehrer, an die Tafel geschrieben hatte, in ihr Heft. Es war der letzte Schultag, und morgen fingen endlich die Sommerferien an.

Der erste Ferientag, an dem sie in ihrem neuen Zuhause war. Endlich klingelte die Schulglocke. Der Lehrer wünschte noch allen schöne Ferien, doch die Hälfte bekam es nicht mehr mit. Sie war schon nach draußen gestürmt.

Rebecca, Johanna und Katharina gingen zusammen nach Hause. Unterwegs trafen sie ein etwas älteres Mädchen, das einen rosaroten Haarreif im Haar trug. Ihr Name war Melanie. Johanna hatte sie erst vor ein paar Wochen kennen gelernt. Ihr folgte ein unscheinbares Mädchen. Es hatte blonde, kurze Haare. Aber die beiden verschwanden einfach im Feldweg. Neugierig fragte Johanna: „Wer war denn dieses andere Mädchen, das hinter Melanie?“

„Ach das, das war nur Christine. Sie folgt Melanie auf Schritt und Tritt.“, erklärte Rebecca ihrer Freundin.

Zu Hause angekommen warf sie Weste und Ranzen auf den Boden und fuhr mit ihrem Fahrrad nach dem Mittagessen zu einer ihrer Freundinnen, Rebecca.

Zweites Kapitel

Rebeccas Vater hatte eine kleine Bäckerei eröffnet, in der die drei Mädchen heimlich Zuckerbrezeln und anderes Süßgebäck naschten. Die Mädchen warteten vor Rebeccas Haus auf Katharina. Als sie endlich da war, fuhren Johanna, Katharina und Rebecca in die kleine Bäckerei.

Nachdem sie heimlich mal wieder alles, was ihr Herz begehrte, genascht hatten, radelten sie zurück zu Rebeccas Haus. Dann malten die Mädchen noch eine Stunde. Danach fuhr auch Johanna nach Hause.

Am nächsten Morgen, gleich nach dem Frühstück, kamen Rebecca und Katharina mit ihren Eltern und kleinen Geschwistern zu Johanna. Sie wollten alle zusammen einen kleinen Campingausflug machen. Endlich wurde auch die letzte Tasche in den Kofferraum geladen. Dann fuhren sie nach Elz. Die Fahrt dauerte stundenlang. Als sie angekommen waren und endlich einen Parkplatz gefunden hatten, sagte Johannas Vater zu den drei Freundinnen:

„Johanna, sammele doch bitte Holz, und in der Zwischenzeit bauen wir drei Männer die Zelte auf. Eure Mütter packen in der Zwischenzeit die Gerichte aus, die sie als Überraschung für uns zu Hause zubereitet haben.“

Also gingen die Mädchen in den naheliegenden Wald.

„Kathi, hilf mir mal“, sagte Johanna zu ihr, mit sehr viel Holz auf dem Arm. Fast wäre sie gestolpert. Gerade noch konnte sie sich fangen, so dass sie mit dem gesammelten Holz doch noch im Camp ankam.

Dort angekommen, waren sie wirklich überrascht. Es gab Kartoffelsalat, Nudelsalat, Würstchen, Stockbrot und Kartoffeln, die man im Feuer brät. Und für die kleine Antonia hatte Johannas Mutter etwas Brot und sehr viel Milch dabei.

Drittes Kapitel

Rebeccas Vater zündete mit dem Holz, das die Mädchen gesammelt hatten, das Feuer an. Nachdem es endlich brannte, setzte die Gesellschaft sich darum. Sie aßen, bis Johanna sagte: „Das war sehr lecker. Ich bin jetzt pappesatte. Ich glaube, ich gehe jetzt schlafen. Kommt ihr mit, Kathi, Becka ?“

„Ja, ich bin auch müde. Und Du ?“ fragte Rebecca.

Die Mädchen krochen in ihre Zelte. Dann, nach zehn Minuten, war das letzte Kind eingeschlafen.

Am nächsten Morgen, als gerade mal die Sonne aufgegangen war, wachte Johanna auf und weckte gleich darauf Rebecca und Katharina. Die Mädchen zogen sich sofort an und wuschen sich im nahe gelegenen Bächlein.

Johanna und ihre beiden Freundinnen gingen zu den Müttern, die auch schon wach waren, und gerade das Frühstück bereiteten.

„Dürfen Kathi und Becka mit mir zusammen Antonia im Kinderwagen spazieren fahren. Wir fahren auch nicht zu lange. Versprochen, Mama.“, fragte Johanna.

„Von mir aus. Aber spätestens um Zehn seid ihr wieder bei den Zelten“, stimmte ihre Mama zu.

„Versprochen, Mama“. Mit diesen Worten zogen die Mädchen mit dem Kinderwagen davon. Sie kamen an einem Feldweg vorbei und fuhren weiter in den Wald. Danach kamen sie in der Nähe von der Burg Eltz an ein Dorf mit einem anderen Bach, den die Mädchen noch nicht kannten.

Dann ging es weiter zu einer kleinen Bäckerei. Die Mädchen bekamen Lust auf frisches Brot und wollten ihren Eltern etwas für das Frühstück mitbringen.

Viertes Kapitel

Nachdem die Mädchen wieder am Zeltplatz angekommen waren, saßen auf einer kleinen, ausgebreiteten Decke schon ihre Eltern. Die Kinder gaben Katharinas Mutter das Brot und die Brötchen, die sie gekauft hatten. Die Mutter verteilte sie sogleich, und dann frühstückten sie gemütlich, so wie es sich für einen Urlaubs-Samstag-Morgen gehörte.

Später, als alles weggeräumt war, hatten die Eltern beschlossen, zu der Burg Eltz zu spazieren. Und das taten sie auch.

Gleich nach ihrer Ankunft war auch schon die nächste Führung. Überall standen Ritterrüstungen, und die Frau, die alles erklärte, führte sie durch die halbe Burg.

Am Abend grillten sie dann wieder gemütlich.

Tags darauf, gleich nach dem Frühstück, spielten die Mädchen am nahe gelegenen See, während die Eltern schon alles ins Auto verstauten, denn heute mussten sie leider wieder abreisen.

Abends saßen die Familien wieder in ihren Wohnzimmern.

„Ich gehe jetzt schlafen, Mama. Gute Nacht, Antonia, gute Nacht, Papa. Bis morgen, Mami.“, sagte Johanna und schloss hinter sich die Tür.

Fünftes Kapitel

Nach dem Frühstück am nächsten Tag zog Johanna sich an und putzte sich die Zähne. Rasch zog sie sich ihre Turnschuhe an.

„Wo willst Du denn jetzt hin, Johanna Schätzchen ?“, wollte die Mutter wissen.