Die unglaublichsten Verschwörungen der Welt - Charlotte Greig - E-Book

Die unglaublichsten Verschwörungen der Welt E-Book

Charlotte Greig

0,0
3,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Die X-Akten der Weltgeschichte

Gab es die Mondladung wirklich? Wurde Prinzessin Diana ermordet? Und beschützen uns die "Men in Black" vor Außerirdischen? Von alten Geheimbünden bis zu politischen Intrigen beleuchtet dieses Buch die schockierendsten und erstaunlichsten Verschwörungstheorien der Menschheit. Detailliert recherchiert und packend wie ein Thriller!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

Einleitung

Kapitel 1: Lügen und Intrigen

Donald Trump: Liebesgrüße aus Moskau?

Wikileaks: Retourkutsche

Edward Snowden: Big Brother is watching you

Flug MH370: Das große Verschwinden

Gareth Williams: Die Leiche in der Sporttasche

Alexander Litwinenko: Tod eines Doppelagenten

Anders Breivik und die Tempelritter

9/11: Der 11. September 2001

Die Verbindung Bush–bin Laden: Wie nahe stehen sich diese Familien eigentlich?

Die afghanische Pipeline

Kapitel 2: Geheimbünde

Die Bilderberg-Gruppe

Die Illuminaten

Die Geheimnisse der katholischen Kirche

Der Bankier Gottes: Der Tod Roberto Calvis

Schädel und Knochen

Die Protokolle der Weisen von Zion

Die Gemstone-Akte

Kapitel 3: Das Unbekannte

Der UFO-Absturz von Roswell

Die Rendlesham-Affäre

Kornkreise: Außerirdische oder Spaßvögel?

„Men in Black“

Die Mondlandungen

Gibt es Leben auf dem Mars?

Die hohle Erde

Kapitel 4: Politische Vertuschungen

Die Watergate-Affäre

Die Iran-Contra-Affäre

Die CIA und Salvador Allende

Die Marc-Dutroux-Verschwörung

Die Tuskegee-Syphilis-Studie

Chappaquiddick

Der Zwischenfall in Waco

Bewusstseinskontrolle: MKULTRA

Kapitel 5: Geheimnisvolle Morde

Wer erschoss JFK?

Marilyn Monroe: Selbstmord oder Mord?

Das Attentat auf Malcolm X

Prinzessin Dianas Tod

Das Jonestown-Massaker

John Lennon und das FBI

Tupacs und Biggies Ermordung

Kapitel 6: Prominente Indiskretionen

Elvis lebt

Die Profumo-Affäre

Die Lindbergh-Entführung

Paul ist tot

Bibliografie

Register

Einleitung

Am 11.09.2001 brach ein Goldenes Zeitalter der Verschwörungstheorien an. Michael Moores Film Fahrenheit 9/11 öffnete den Geschichten von Intrigen und Komplotten Tür und Tor: Heute fragen sich nicht mehr nur die Sonderlinge, warum sich die NSA Informationen über jeden US-Bürger verschafft, ob Russland Donald Trump zur Präsidentschaft verhalf oder auch warum George Bush weiter aus einem Kinderbuch vorlas, nachdem er erfahren hatte, dass das erste Flugzeug in das World Trade Center geflogen war. Und nicht nur gestandene Verschwörungstheoretiker möchten wissen, ob der Krieg gegen den Terror in Wahrheit ein Krieg um das Öl ist.

Was gestern noch eine Verschwörungstheorie war, ist heute oft anerkannte Geschichte. Wer glaubt heute noch, dass Lee Harvey Oswald JFK ganz alleine erschoss? Ist es denn falsch, in der Verbindung zwischen der US-Regierung und großen Konzernen, wie Halliburton oder Enron, ein Komplott zu sehen? Oder wäre es vielleicht viel zu naiv, das nicht zu tun?

Natürlich gründen längst nicht alle dieser Theorien auf Fakten. Einige sind sehr weit hergeholt, z. B. die These, dass die Erde in Wirklichkeit hohl und im Inneren bewohnt sei. Andere, wie die Auffassung, dass Regierungen den Besuch von Außerirdischen auf der Erde vertuschen, scheinen geradewegs der Akte X entsprungen zu sein. Aber all diese Ideen hängen mit unserem tief verwurzelten Wunsch zusammen, alles erklären zu können, was auf dieser Erde vor sich geht.

Es gibt aber auch diejenigen Theorien, die sich verlockend nah am Rande des tatsächlich Möglichen bewegen, z. B. dass die Mondlandungen tatsächlich in einem Filmstudio stattfanden und nicht auf dem Mond. Und natürlich stirbt selten ein Prominenter, ohne dass sein Tod von einem Hauch des Mysteriums umgeben ist. Wurde Prinzessin Diana ermordet? Lebt Elvis noch? Steckt das FBI hinter dem Mord an John Lennon? Manche behaupten, diese Theorien seien nur eine Reaktion, um Tod und Verlust zu verdrängen. Andere sehen da-rin die dunkle Seite eines Menschen, die uns die Person in der Öffentlichkeit nicht zeigt.

Wir haben über 40 Verschwörungstheorien für Sie zusammengetragen – von den glaubhaften bis zu den völlig verrückten, von Kornkreisen und Watergate bis zum Heiligen Gral. War 9/11 etwa ein abgekartetes Spiel? Wir haben nicht alle Antworten auf diese Frage, aber wir haben ein paar ziemlich gute Theorien!

Was ist eine Verschwörung?

Eine Verschwörung entsteht durch zwei oder mehr Personen, die eine gemeinsame Strategie in die Tat umsetzen. Dieser Plan kann theoretisch gut oder böse sein, aber im Lauf der Jahrhunderte bekam das Wort „Verschwörung“ einen ausgesprochen negativen Beigeschmack. Das erkennt man schon daran, wie es in juristischen Kreisen behandelt wird: Wann immer von Verschwörungen gesprochen wird, geht man automatisch von einer Straftat aus.

Komplotte und Intrigen sind zwar nicht grundsätzlich immer geheim, aber die Geheimhaltung ist im Lauf der Jahre zu einem wesentlichen Teil dessen geworden, was wir als Verschwörung ansehen. Das gilt erst recht, wenn es um Verschwörungstheorien geht. Im Grunde sind diese Theorien alternative Auslegungen der Weltgeschichte oder unserer Umwelt ganz allgemein. In ihnen wird angedeutet, dass dramatische Ereignisse nicht zufällig oder aus einem bestimmten Grund passieren, sondern dass sie das Ergebnis geheimer Pläne sind.

Verschwörungstheorien begleiten uns seit Jahrtausenden – genauso wie die echten Verschwörungen. Unsere Geschichte ist voller dramatischer Intrigen, von den alten Griechen und der Eroberung Trojas bis zu Cäsars Rivalen, die seine Ermordung vorbereiteten. Und es gab immer Menschen, die passende Theorien zur Erklärung dieser Ereignisse entwickelten.

Trotzdem rückten die Verschwörungstheorien erst in den letzten hundert Jahren richtig in den Vordergrund. Vielleicht liegt es daran, dass die Menschen heute weniger religiös sind. Früher sah man unerklärliche Ereignisse einfach als ein Werk Gottes an, während wir heutzutage eher nach der Handschrift anderer Menschen suchen.

Das späte 19. Jahrhundert war die Geburtsstätte einiger besonders langlebiger Theorien. Während die Welt sich immer schneller veränderte und nichts mehr wirklich sicher war, begannen viele Menschen zu glauben, irgendwo müsse es eine mächtige Organisation geben, die alles steuere. Die besten Kandidaten dafür waren die jüdischen Gemeinden in Europa, wo der Antisemitismus seit einiger Zeit immer mehr Aufschwung erfahren hatte. Die Vorstellung einer internationalen jüdischen Verschwörung wurde immer glaubhafter, vor allem in Russland in den turbulenten Jahren bis zum Ersten Weltkrieg. Andere Kandidaten für die geheime Weltherrschaft waren die Freimaurer, die Kommunisten und eine halbmythische Gruppe, die als die Illuminaten bekannt war.

Die Vision einer Welt, die von einer kleinen, finsteren Gruppe beherrscht wird, ist auch heute noch ein beliebtes Element der Verschwörungstheorien. Eigentlich steht sie sogar hinter jeder existierenden Theorie. Die Antwort auf die Frage, was eine Verschwörungstheorie ist, könnte also lauten: „In einer Verschwörungstheorie wird angedeutet, dass die großen Ereignisse auf der Welt nicht das sind, was sie zu sein scheinen. Stattdessen sind sie Ausdruck einer Herrschaft einer kleinen, geheimen Elite.“

Und heute?

In den letzten Jahren ist das Interesse an den Verschwörungstheorien förmlich explodiert. Dafür gibt es viele Gründe: die verloren gegangene Religion, fehlender Glaube an die Politik, sensationslüsterne Medien, die mit Vorliebe fantastische Theorien veröffentlichen, der Einfluss von Filmen und Büchern usw. Einer der wichtigsten Faktoren ist jedoch zweifellos das Internet, denn es ist das perfekte Medium zur Verbreitung von Verschwörungstheorien. Früher wurde ein Gerücht nur ein paar auserwählten Personen erzählt und verbreitete sich dann nur langsam weiter – etwa das Gerücht von einem maskierten Mann auf Londoner Sexpartys zur Blütezeit der Profuma-Affäre oder das über den Watergate-Informanten, der bis vor Kurzem nur als „Deep Throat“ bekannt war. Heute verbreiten sich diese Geschichten innerhalb von Minuten durch das Internet über die ganze Welt.

Wenn heute etwas passiert, z. B. der Anschlag vom 11. September 2001, erscheinen die Verschwörungstheorien unmittelbar darauf im Internet. Beweise, welche die Behörden lieber nicht veröffentlicht hätten, stehen heute von Amerika bis Australien öffentlich zur Diskussion. Das Problem ist, dass dies auf Lügen und Täuschungen ebenso zutrifft. Das Internet ist sowohl ein hervorragendes Werkzeug zur Vermeidung von Zensur und zur Verbreitung der Wahrheit als auch ein Tummelplatz der Verrückten und ihrer wirren Fantasien. Es ist nicht einfach, aus der Flut aller Theorien diejenigen auszusuchen, die man ernsthaft in Betracht ziehen kann.

Dieses Dilemma zeigte sich deutlich bei den Ereignissen rund um den 11. September 2001 und beim darauf folgenden Krieg gegen den Terror. Durch den außerordentlichen Erfolg von Michael Moores Dokumentarfilm Fahrenheit 9/11 wurden die Verschwörungstheorien auf einmal alltagstauglich. Im Film werden einige Theorien ernsthaft betrachtet, die zuvor noch als haarsträubend verlacht worden wären. Die Meinung der Zuschauer war geteilt. Einige hielten den Film für unverantwortlich, andere sahen in ihm die Wahrheit, vor der die bekannten Nachrichtenmedien zurückgeschreckt waren. Natürlich sind diese Meinungen extrem davon abhängig, welcher politischen Fraktion die Zuschauer angehören. Und es ist auch nicht weiter verwunderlich, dass Verschwörungstheorien immer auf diejenigen eine besondere Anziehungskraft ausüben, deren Ansichten gegensätzlich zur Meinung der derzeitigen Regierung sind.

Politische Verschwörungen

In diesem Buch versuchen wir, einen unvoreingenommenen Blick auf den Krieg gegen den Terror zu werfen, damit sich der Leser ein eigenes Urteil bilden kann. Wir sehen uns verschiedene Verschwörungstheorien zu den Ereignissen vom 11.09.2001 an und versuchen, ein wenig Licht in das Dunkel der letzten Momente an Bord von Flug 93 zu bringen. Wir untersuchen die Anschuldigungen, dass der Krieg in Afghanistan in Wahrheit „nur“ ein Krieg um Öl war, und wir erforschen auch die verworrenen Beziehungen zwischen den Familien Bush und bin Laden.

Wir gehen weiter zurück in der Geschichte und greifen eine Reihe von Todesfällen und Attentaten in den 1960er-Jahren auf. Die Ermordung John F. Kennedys ist sicherlich der bekannteste Fall und vielleicht die ultimative Intrige, über die es unzählige Bücher sowie Kino- und Fernsehfilme gibt. Der Mord an dem radikalen Schwarzenführer Malcolm X und sogar der mysteriöse Tod des Filmstars Marilyn Monroe werfen ebenfalls viele Spekulationen auf.

Viele Verschwörungstheorien beziehen sich auf geheime Gesellschaften und ihre Machenschaften. Wir untersuchen die bekannte Bilderberg-Gruppe und versuchen herauszufinden, ob diese mysteriöse Vereinigung tatsächlich die Welt regiert. Ist Ihnen eigentlich aufgefallen, dass bei der letzten amerikanischen Präsidentschaftswahl beide Kandidaten dem gleichen Geheimbund angehörten? Auch die seltsame Welt der in Yale beheimateten Gesellschaft „Schädel und Knochen“ (Skull and Bones) werden wir durchleuchten. Ist sie ein amerikanischer Zweig der Illuminaten? Und wer oder was sind eigentlich die Illuminaten? Sind die Mitglieder dieser 1776 in Bayern gegründeten Geheimorganisation wirklich die treibenden Kräfte dieser Welt?

Auch die Religion sorgte immer für ein gewisses Maß an Spekulationen, sodass wir uns die merkwürdigen Geschichten rund um den Heiligen Gral ansehen wollen. Kann es denn sein, dass Maria Magdalena tatsächlich diese wertvollste Reliquie des Christentums aus dem Heiligen Land nach Westeuropa schmuggelte, wo sie bis heute versteckt ist? Und dann ist da natürlich noch der geheimnisumwitterte Tod Roberto Calvis, des sogenannten Bankiers Gottes. Hatten Mitarbeiter des Vatikans und somit des Papstes also tatsächlich Verbindungen zur Mafia?

Verschwörungstheorien und Prominentenkult

Der Prominentenkult ist ein Markenzeichen des 20. und 21. Jahrhunderts. Es ist deshalb nicht weiter verwunderlich, dass sich gerade in den letzten Jahren mehr und mehr Verschwörungstheoretiker von Politik und Religion abwandten und sich stattdessen lieber mit dem Leben und Sterben der Reichen und Schönen befassen. Kann es denn sein, dass Elvis Presley und Tupac Shakur beide noch am Leben sind? Natürlich untersuchen wir auch die noch viel merkwürdigere These, dass der Ex-Beatle Paul McCartney in Wahrheit tot ist und wir es mit einem Doppelgänger zu tun haben.

Natürlich befassen wir uns auch mit denjenigen Theorien, die sich wie pure Science Fiction lesen. Eine der berühmtesten Geschichten dieser Art besagt, dass die Mondlandungen der Amerikaner Fälschungen waren. Könnte das stimmen? Und wenn ja, wie hat man das inszeniert? Was ist mit den Besuchen von Außerirdischen auf der Erde und ihren angeblichen Invasionsplänen? Was geschah nun wirklich in Roswell? Oder im Rendlesham Forest? Gibt es Leben auf dem Mars? Und wie lassen sich die mysteriösen Kornkreise erklären?

Verrückter als die Fantasie

Verschwörungstheorien gibt es in unzähligen Facetten. Manche scheinen einem Science-Fiction-Roman entsprungen zu sein, und viele werden in Büchern wieder aufgegriffen, z. B. in Dan Browns Bestseller Sakrileg, in dem der Autor mit dem Komplott um den Heiligen Gral spielt. Während viele Komplotte jedoch eher unterhaltsam als realistisch sind, werden in einigen Geschichten doch beunruhigende Tatsachen enthüllt und unangenehme Fragen über die Machtverteilung auf dieser Welt gestellt.

Letztendlich müssen jedoch Sie, liebe Leser, entscheiden, welchen Theorien Sie glauben wollen und welchen nicht. Tauchen Sie in eine Welt ein, die eigenartiger ist als alles, was sich ein Schriftsteller jemals ausdenken könnte: die Welt der Verschwörungstheorien.

Kapitel 1

Lügen und Intrigen

Nur weil man uns paranoid nennt, sind wir es noch lange nicht. Denn wem kann man heute noch trauen, und was ist wirklich wahr? Es ist eine Tatsache, dass Staaten Unsummen ausgeben, um die eigene Bevölkerung zu bespitzeln, indem sie im Namen eines Anti-Terror-Kampfes unvorstellbare Mengen an Informationen sammeln. Aber warum erfuhren wir dies erst, als besorgte Insider ihr Wissen preisgaben? Und welche ominösen Verbindungen gibt es zwischen dem derzeitigen Präsidenten der Vereinigten Staaten und seinem russischen Kontrahenten Wladimir Putin? Was ist dran an der russischen Wahlkampfhilfe?

Donald Trump: Liebesgrüße aus Moskau?

Seit den amerikanischen Präsidentschaftswahlen von 2016 hält sich der Verdacht, Russland habe dabei seine Finger im Spiel gehabt und Donald Trump den Weg ins Weiße Haus geebnet. Trump leugnete, dass es geheime Absprachen gab, doch Mitglieder seines Stabes wurden angeklagt, und einige bekannten sich schuldig. Außer den involvierten Amerikanern klagte der Sonderermittler Robert Mueller 13 russische Bürger sowie drei russische Vereinigungen an.

Alles begann, als Wikileaks rund eine Viertelmillion von Chelsea Manning – ehemals Bradley – gelieferte diplomatische Mitteilungen der demokratischen Kandidatin Hillary Clinton aus ihrer Zeit als Außenministerin veröffentlichte. Am Vorabend der Parteiversammlung der Demokraten im Juli 2016 machte Wikileaks E-Mails des Komitees der Demokraten (DNC) öffentlich, die zeigten, dass man Clinton bei den Vorwahlen gegenüber ihrem Herausforderer Bernie Sanders den Vorzug gab, und auch, dass Clinton wohl betrogen hatte, um nominiert zu werden. Einige Experten für Cybersicherheit schlossen, dass Russen die Computer des DNC gehackt hatten. Bob Gourley, ehemaliger Chef des Sicherheitsbüros, sagte: „Der Softwarecode des Hacks hatte alle verräterischen Zeichen, die ihn als russisch auswiesen, darunter Code, die auch schon bei früheren Hacks genutzt worden sind. Das ist ein dickes Ding.“

Auch die Sicherheitsfirma Crowstrike, die schon früher Hacks im Weißen Haus, dem Pentagon und dem Auswärtigen Amt untersucht hatte, kam zu dem Schluss, dass die Russen das DNC gehackt hatten. Es gebe, so hieß es, „im Netzwerk des DNC zwei verschiedene, mit dem russischen Nachrichtendienst verbundene Kontrahenten“. Trump wies das zurück. Stattdessen ermutigte er russische Hacker, Hillary Clintons umstrittene persönliche E-Mail-Adressen anzugreifen: „Russland, falls ihr mich hört, ich hoffe, ihr könnt die 30000 fehlenden E-Mails finden.“

Im September 2016 beschuldigten alle US-Nachrichtendienste Russland, das DNC gehackt zu haben. Doch Trump blieb stur und sagte: „Könnte Russland gewesen sein … oder auch … jemand, der auf ihrer Bettkante hockt und 400 Kilo wiegt.“

Gefälligkeiten gegen Bares?

Trumps damaliger Wahlkampfleiter Paul Manafort wurde beschuldigt, mehrere Millionen Dollar in bar für Gefälligkeiten gegenüber Russland kassiert zu haben, darunter für Geschäfte mit einem Oligarchen, der dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nahesteht. Auch wurden, während Manafort den Wahlkampf managte, anti-russische Äußerungen aus der Erklärung der Republikaner bezüglich des Ukrainekonflikts gestrichen.

Eine Woche vor der Wahl kam eine weitere Sache ans Licht, diesmal aus einem Bericht, der dem FBI übergeben worden war. Gestützt auf russische Quellen besagte er, dass das Putin-Regime Trump schon seit mindestens fünf Jahren unterstütze. Weiter wurde behauptet, der russische Geheimdienst habe Trump während seiner Besuche in Moskau kompromittiert und könne ihn nun erpressen.

Allerdings war dieser vom ehemaligen MI6-Offizier Christopher Steele vorgelegter Bericht vom Clinton-Wahlkampfteam finanziert worden, das ein gutes Motiv hatte, den Kandidaten der Republikaner zu diskreditieren.

Als das aus dem Jahr 2005 stammende Video mit Trumps obszönen Bemerkungen über Frauen veröffentlicht wurde und Gefahr bestand, dass er deshalb die Wahl verlieren könne, wurde Wikileaks mit Tausenden weiterer Clinton-E-Mails überschüttet. Im Dezember publizierten das FBI und das Ministerium für Heimatschutz einen Bericht des US-Geheimdienstes, der Russland mit den Hackern in Verbindung brachte. Präsident Barack Obama wies daraufhin 35 russische Diplomaten aus und verhängte Sanktionen gegen Russland. Doch inzwischen war Trump, allem zum Trotz, gewählt worden.

Regierung in der Klemme

Dann kam heraus, dass Rex Tillerson, von Trump nominierter Außenminister, während seiner Zeit bei ExxonMobile enge Beziehungen zu Putin gepflegt hatte. Am 2. Februar 2017 wurde er vereidigt, doch bereits sechs Wochen später wieder abgesetzt.

Im Februar wurde bekannt, dass sich Trumps Sicherheitsberater Michael Flynn mit dem russischen Botschafter Sergei Kisljak über die Aufhebung der von Obama verhängten Sanktionen beraten hatte, und zwar noch bevor Trump ins Oval Office eingezogen war. Als Privatmann Außenpolitik zu betreiben, gilt als strafbare Handlung. Flynn trat nach 23 Tagen im Amt zurück. Er bekannte sich schuldig, das FBI belogen zu haben – ein Schwerverbrechen –, und erklärte sich bereit, mit Sonderermittler Mueller zusammenzuarbeiten.

Justizminister Jeff Sessions wurde beschuldigt, bei seiner Befragung vor der Amtseinführung gelogen zu haben, als er behauptete, während des Wahlkampfs „keine Kommunikation mit den Russen“ gehabt zu haben. Es stellte sich heraus, dass auch er Kisljak getroffen hatte.

Die Regierung Trump war zwei Monate im Amt, als der FBI-Direktor James Comey mitteilte, sein Büro ermittle wegen angeblicher Verwicklung der Russen in den Wahlkampf. Er wurde entlassen. Im Oval Office gestand Trump dem russischen Botschafter und dem Außenminister, dass die Entlassung Comeys ihn von „großem Druck“ befreit habe. Unter Eid sagte Comey vor dem Senat aus, Trump habe ihn gedrängt, die FBI-Ermittlungen gegen Flynn einzustellen, was einer Behinderung der Justiz gleichkam. Das Weiße Haus dementierte.

Als Nächstes kam heraus, dass Donald Trump Jr. während des Wahlkampfs die russische Anwältin Natalia Weselnitskaja im Trump Tower getroffen hatte. Sie behauptete, vernichtendes Material über Hillary Clinton zu besitzen. Auch Manafort und Trumps Schwiegersohn Jared Kushner waren bei diesem Treffen dabei. Seine im Wahlkampf geführte Korrespondenz mit Assange hatte Trump Jr. den Ermittlern bereits übergeben.

Mark Zuckerberg von Facebook sagte, er könne den Ermittlern 3000 mit Russland verknüpfte politische Anzeigen übermitteln, und Twitter sagte, es habe etwa 200 Accounts geschlossen, die mit einer russischen Plattform für Fehlinformationen verlinkt waren.

Muellers Ermittlungen dauern an. Was auch immer sie ergeben mögen, viele werden dabei bleiben, dass Trump seinen Sieg der Einmischung Russlands verdankte.

Wikileaks: Retourkutsche

Am 19. Juni 2012 betrat der Wikileaks-Gründer Julian Assange die ecuadorianische Botschaft in London und bat um politisches Asyl. Einen Monat später wurde es gewährt. Doch gegen Assange lag ein Haftbefehl vor. Er wurde beschuldigt, in Schweden Frauen sexuell belästigt zu haben. Britische Polizisten bewachten die Botschaft, und hätte Assange das Gebäude verlassen, wäre er nach Schweden ausgeliefert worden.

Die Schweden wiederum hätten ihn wahrscheinlich in die USA ausgeliefert, wo ihm eine Anklage wegen Spionage aufgrund des Chelsea-Manning-Falls drohte. Manning (geborener Bradley Edward) hatte Hunderttausende diplomatische Noten und anderes vertrauliches Material die Kriege in Afghanistan und im Irak betreffend gesammelt, die Wikileaks dann veröffentlicht hatte. In den USA hätte Assange die Todesstrafe drohen können. Obgleich er innerhalb der Botschaft auf einen einzigen Raum beschränkt war, wird vermutet, Assange hätte die amerikanischen Präsidentschaftswahlen von 2016 mithilfe der Russen beeinflusst. Wikileaks war gegründet worden, um Verschwörungen aufzudecken, jetzt wurde Assange beschuldigt, selbst in eine verwickelt zu sein.

Gegen Hillary

Assange hatte persönlichen Zoff mit Hillary Clinton. Er war überzeugt, sie habe seine Verfolgung betrieben, weil er die ihm von Manning zugespielten Notizen aus ihrer Amtszeit als Außenministerin bei Wikileaks publiziert hatte. Nachdem er Tausende davon gelesen hatte, befand er: „Hillary hat kein Urteilsvermögen; sie wird die USA in endlose, dumme Kriege treiben, die zur Ausbreitung des Terrorismus führen … Sie darf keinesfalls Amerikas Präsidentin werden.“

Julian Assange am Fenster der ecuadorianischen Botschaft in London. Aus Furcht, verhaftet zu werden, konnte er das Gebäude nicht verlassen, beeinflusste aber dennoch Ereignisse in aller Welt.

Während der Vorwahl der Demokraten veröffentlichte Wikileaks weitere E-Mails aus Hillarys Privatserver, die dazu führten, dass man ihre Verhaftung forderte. Nachdem er Robert Preston von der britischen ITV News gegenüber zunächst eingeräumt hatte, Hillary als persönliche Feindin zu betrachten, versuchte Assange nun, neutral zu erscheinen. Als der Konvent der Republikaner Donald Trump als seinen Kandidaten bestätigte, sagte er, die Wahl zwischen Trump und Clinton sei wie die zwischen Pest und Cholera – persönlich wolle er beide nicht. Obwohl das FBI bestätigte, dass Hillary mit ihren E-Mails „extrem unvorsichtig“ umgegangen sei, wurde nie Anklage erhoben.

Doch das Außenministerium nahm seine Ermittlungen wieder auf, und Wikileaks veröffentlichte am Abend des Konvents der Demokraten E-Mails des Komitees der Demokraten (DNC), die belegten, dass es bei den Vorwahlen Clinton den Vorzug gegenüber ihrem Rivalen Sanders gab. Die Vorsitzende des DNC, Debbie Wassermann Schultz, trat daraufhin zurück.

Wo aber waren diese Mails hergekommen? Experten für Cybersicherheit behaupteten sogleich, Russen hätten das DNC gehackt. Bob Gourley, der ehemalige Chef des Sicherheitsbüros, sagte: „Der Softwarecode des Hacks hatte alle verräterischen Zeichen, die ihn als russisch auswiesen, darunter Codes, die auch schon bei früheren Hacks genutzt worden sind. Das ist ein dickes Ding. Manche der Experten sagen, die Russen würden sich als Hacker ausgeben und dann ihre Informationen als Teil einer größeren Operation an Julian Assange weiterleiten.“

Auch die Sicherheitsfirma Crowstrike, die bereits Hacks im Weißen Haus, dem Pentagon und dem Auswärtigen Amt untersucht hatte, kam zu dem Schluss, dass die Russen das DNC gehackt hatten. Es gebe, so hieß es, „im Netzwerk des DNC zwei verschiedene, mit dem russischen Nachrichtendienst verbundene Kontrahenten“. Assange revanchierte sich mit der Behauptung, Clinton löse eine „Hysterie wegen Russland“ aus. „Es gibt für nichts einen Beweis“, sagte er. „Wir haben unsere Quellen nicht genannt. Das Ganze ist ein vom Wahlteam Hillary Clintons gepushtes Ablenkungsmanöver.“

Hillarys Hölle

Nun produzierte Wikileaks eine „Oktoberüberraschung“ – eine schädliche politische Kampagne vor den Wahlen Anfang November: Es veröffentlichte die E-Mails von John Podesta, dem Manager der Clinton-Kampagne. Dann entdeckte das FBI im Zuge einer Ermittlung wegen eines Sexskandals weitere Mails auf einem Laptop von Anthony Weiner, Ehemann der Clinton-Wahlhelferin Huma Adebin. Die Washington Post wies darauf hin, dass die Sache mit Hillarys E-Mails immer dann zum Pressethema wurde, wenn sie in Führung ging. „Vielleicht“, so die Mutmaßung der Zeitung, „ist Wikileaks der wahre Schuldige, der strategisch gezielt E-Mails veröffentlicht und so jedes Mal die Aufmerksamkeit der Medien erzwingt, wenn Clinton vorn liegt.“

Während des zweiten TV-Duells der beiden Kandidaten beschuldigte Clinton russische Hacker auf Anweisung Putins über Wikileaks Informationen eingestreut zu haben, um die Wahl zugunsten von Trump zu beeinflussen.

In seiner Antwort darauf weigerte sich Trump, Putin zu verdammen, sagte aber auch, Hacking, ob von den Russen oder sonst jemand, würde er nicht billigen. Assange verteidigte Wikileaks mit den Worten: „Wir veröffentlichen Material, das man uns gibt, wenn es von politischer, diplomatischer, historischer oder ethischer Bedeutung ist und bisher nirgendwo anders publiziert wurde.“

War die Veröffentlichung der Clinton-E-Mails also Teil einer von Putin angezettelten Verschwörung, um Trump den Wahlsieg zu sichern? Assange ist anderer Ansicht. Er beharrt darauf, Wikileaks habe die Mails vom DNC erhalten, aber keine vom Trump-Team, und was sie nicht hätten, könnten sie auch nicht veröffentlichen. Nach Trumps Wahlsieg wies Barack Obama 35 russische Diplomaten aus als Vergeltung für das angebliche Hacken von E-Mail-Accounts der Partei der Demokraten. Assange beschuldigte Obama daraufhin, er versuche, „die Trump-Regierung zu delegitimieren“. Indem sich Hillary Clinton ins Privatleben zurückzog und Donald Trump seine Politik der Wiederannäherung an Moskau fortsetzte, schien Assange einen Sieg davongetragen zu haben – doch dürfte er den süßen Duft des Erfolges nicht wirklich genossen haben, denn während Trump ins Weiße Haus einzog, hockte er weiterhin in einem Zimmer der ecuadorianischen Botschaft.

Edward Snowden: Big Brother is watching you

Der als Whistleblower bekannt gewordene Edward Snowden enthüllte, dass der amerikanische Geheimdienst NSA, dem er selbst angehört hatte, einige der engsten Verbündeten der USA, darunter Frankreich, Deutschland, Spanien, Mexiko, Brasilien und China, ausgespäht hatte, ja sogar Großbritannien, dessen Government Communications Headquarters (GCHQ) durch das „Fünf-Augen-Abkommen“ eng mit der NSA, Kanada, Australien und Neuseeland zusammenarbeitete. Auch die Telefone von 122 Regierungschefs wurden angezapft, darunter das von Angela Merkel. Tatsächlich überwachten NSA und GCHQ in einem weltweit gespannten Netz die Anrufe, Faxe und E-Mails zahlloser Individuen, Firmen und Institutionen, einschließlich ihrer eigenen Bürger.

Impressum

ISBN 978-3-641-24162-9V001

1. Auflage

© 2018 by Bassermann Verlag, einem Unternehmen der Verlagsgruppe Random House GmbH, Neumarkter Straße 28, 81673 München

Copyright © Arcturus Holdings Limited

Titel der Originalausgabe: Conspiracy. The Greates Plots, Collusions and Cover-ups.

Projektleitung dieser Ausgabe: Dr. Sarah Rafajlovic

Umschlaggestaltung: Atelier Versen, Bad Aibling

E-Book Produktion: Satzwerk Huber, Germering

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.

Das vorliegende E-Book wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Weder die Autoren noch der Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gegebenen praktischen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.

Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen.

Bildnachweis:

Corbis: Bild 1, Bild 2, Bild 3, Bild 4, Bild 5, Bild 6, Bild 7, Bild 8, Bild 9, Bild 10, Bild 11, Bild 12, Bild 13;

Getty Images: Bild 1;

Mary Evans: Bild 1;

PA: Bild 1;

Rex Features: Bild 1, Bild 2, Bild 3, Bild 4, Bild 5, Bild 6, Bild 7, Bild 8, Bild 9;

Shutterstock: Bild 1, Bild 2;

Topham Picturepoint: Bild 1, Bild 2, Bild 3