Die viel zu lange Lüge - Friederike Schmöe - E-Book

Die viel zu lange Lüge E-Book

Friederike Schmöe

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Beschreibung

Nike ist 13, spielt gern Handball, zofft sich mit ihrer Mutter und hat ansonsten ein ganz normales Leben. Bis sie das Doppelleben ihres Vaters aufdeckt und herausfindet, dass er eine zweite Familie hat - und sie selbst einen Bruder. Der Verrat ihres Vaters ist für sie unerträglich, zumal auch ihre Mutter vollkommen ahnungslos scheint. Oder haben sich die vielen Lügen bereits wie ein Netz über die Familie gelegt? In die Enge gedrängt, beschließt Nike zu handeln …

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Seitenzahl: 152

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Friederike Schmöe

Die viel zu lange Lüge

Jugendthriller

Impressum

Personen und Handlung sind frei erfunden.

Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen

sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

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www.gmeiner-digital.de

Gmeiner Digital

Ein Imprint der Gmeiner-Verlag GmbH

© 2016 – Gmeiner-Verlag GmbH

Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch

Telefon 0 75 75/20 95-0

[email protected]

Alle Rechte vorbehalten

Lektorat: Claudia Senghaas, Kirchardt

E-Book: Mirjam Hecht

Umschlagbild: Simone Hölsch: Collage unter Verwendung von © wolfelarry - fotolia.com / © misalukic - fotolia.com / © krockenmitte / photocase.de / © rachel / photocase.de

Umschlaggestaltung: Simone Hölsch

ISBN 978-3-7349-9426-5

Eins

An dem kalten Apriltag, an dem ich den Jungen über das Geländer der Eisenbahnbrücke gebeugt sah, hätte ich nicht gedacht, dass danach nichts mehr so sein würde wie zuvor. Ich meine, das kann ja niemand ahnen. Dass so was passiert. Dass man, weil man einen Jungen anspricht, der kaum über das Geländer reicht, alles verlieren kann.

Seine ganze Familie.

Kann sein, dass es, aufs Ganze gesehen, besser gewesen wäre, ich hätte den Jungen einfach runter auf die Gleise hüpfen lassen. Falls er wirklich vorhatte zu springen. Aber das kann man nicht machen, oder? Okay, vielleicht wollte er gar nicht springen, vielleicht tat er nur so, probierte aus, wie der Gedanke sich anfühlte, aber in so einem Moment, im Nieselregen, in der Dämmerung, da denkst du nicht erst tausend komplizierte Gedankengänge durch. Was vielleicht geschieht, wenn du dich einmischst, und was, wenn du dich nicht einmischst.

Meine Mutter sagt, ich muss die Konsequenzen tragen. Damit meint sie nicht, dass ich den Jungen vom Geländer gezogen habe. Ihr geht es um das, was ich danach getan habe. Wir reden nie darüber. Wenn meine Mutter mit Tessi spricht, dann nennt sie das, was später kam, ›die Sache‹.

Von meiner Mutter erwartete ich nach ›der Sache‹ keine großen Kommentare. Wie zuvor lebt sie in ihrem Kokon aus Sauberkeit, Terminen und Fernsehen. Wie üblich interessiert sie sich hauptsächlich dafür, was ich esse. Sie ist dünn wie ein Strich, und ich bin 13 und schon größer als sie und vor allem breiter, was nur von Vorteil ist, weil ich in meinem Handballteam im Tor stehe und dafür zuständig bin, möglichst viele Bälle zu halten. Genaugenommen habe ich in der Schulmannschaft fast alle gehalten. Deshalb hat Frau Reder, meine Sportlehrerin, mich für den Verein vorgeschlagen, weil dort Mädchen wie ich beste Trainingsbedingungen haben. Aber das habe ich abgehakt. Das mit dem Profiteam.

Vielleicht ist auch alles nur wegen diesem neuen Training passiert. Vielleicht wäre alles anders gekommen, wenn ich eine miserable Torhüterin wäre. Oder eine Couchkartoffel. Dann hätte Frau Reder nichts gesagt wegen Fördertraining. Aber so ich bin nach dem Handball über die Eisenbahnbrücke gegangen, um zur S-Bahn zu kommen. Und da stand dann der Junge.

Eigentlich hing er schon halb über dem Brückengeländer. Ich sah ihn an und merkte nichts von dem großen Geheimnis. Wie kann man so etwas merken? Das wäre genauso, wie wenn ich gewusst hätte, dass mein Leben ab jetzt komplett durch den Mixer gedreht wird.

Doch das kann man eben nicht wissen, und deswegen muss ich jetzt damit leben, dass wahrscheinlich nichts mehr in Ordnung kommt.

Zwei

Ich hatte es nicht extrem eilig, sofort nach Hause zu kommen. Nach dem Training war ich echt k.o. Ich hockte in der Umkleidekabine, während die anderen Mädchen aus meinem Team sich anzogen, duschten, ihre Smartphones checkten. Der Trainer hatte uns Runde um Runde durch die Sporthalle gejagt, Dehnübungen machen lassen und Hüpfübungen und Stretchübungen. Eins, zwei, eins, zwei, hallten seine Kommandos von den rot gestrichenen Betonwänden wider.

»Na, alles klar, Nike?«

Bea baute sich vor mir auf. Sie war Stürmerin. Ein echter Muskelprotz. Ihr kurzes blondes Haar saß wie eine Mütze auf ihrem Kopf.

»Alles klar.« Ich hatte die meisten von ihren Würfen gehalten. Das gefiel ihr nicht.

»Willst ein Gummibärchen?«

Sie hielt mir ihre Hand hin. Rote, weiße, gelbe Gummibärchen lagen zerdrückt auf ihrer verschwitzten Handfläche. Je länger ich drauf starrte, desto größer wurden die Schweißtropfen und die kleinen Schmutzpunkte und desto kleiner und matschiger die Gummibärchen. Ich roch den Geruch von Schweiß, Plastik und diesen typischen Turnhallengeruch, der an allen Mädchen klebte, auch an mir.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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