Die Wahrheit der Unsterblichkeit - Yvonne Elisabeth Reiter - E-Book

Die Wahrheit der Unsterblichkeit E-Book

Yvonne Elisabeth Reiter

0,0
0,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Der Sonnengott Ra besucht seine Tochter Maat im Land des Jenseits. Dort wirkt sie als Richterin der Wahrheit. Ra klärt sie über das Chaos auf, das auf der Erde herrscht und bittet sie, als die ägyptische Göttin der Gerechtigkeit die kosmologische Ordnung wiederherzustellen. Doch ihre Zwillingsschwester Isfet, die Göttin der Zerstörung, will das von ihr bereits erschaffene Werk der Verwüstung zur Vollendung bringen. Zudem kann Maat nicht alleine handeln. Sie braucht ihren Gemahl Thoth, der Gott der Weisheit und Magie. Dieser ist jedoch als Bauernsohn auf der Erde inkarniert, der keine Ahnung von seinem göttlichen Sein hat. Kann Maat den Menschen Thomas davon überzeugen, gemeinsam mit ihr gegen die Welle der Grausamkeit zu kämpfen? Es muss ihr gelingen, ansonsten wird Isfet die Erde vollkommen zerstören. "Die Wahrheit der Unsterblichkeit" ist eine Kurzgeschichte , bei der sich Wahrheit und Realität erschreckend gleichen. Sie handelt von der Gier nach Macht, der Wut der Zerstörung und der Liebe, die alles verändern kann.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 41

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



DieWahrheitder Unsterblichkeit

von

Yvonne Elisabeth Reiter

„Es wird Zeit für dich zurückzukehren, meine Tochter“, erklärt Ra.

„Aber, Vater“, entgegnet Maat, „das Land des Jenseits braucht mich. Meine Feder stellt die Waage des Gleichgewichts dar. So schreibe ich das Buch der Unterwelt.“

Der Sonnengott nickt. Dennoch sagt er: „Auf der Erde herrscht Chaos. Ägypten braucht seine Göttin der Gerechtigkeit. Wahrheit, Fairness und Integrität versiegen in der Quelle der nun vorwiegend unmoralischen Lebensregeln.“

Maat läuft ein kalter Schauer über den Rücken.

„Du, meine geliebte Tochter, wirst die kosmologische Ordnung wiederherstellen. Die Wahrheit der Unsterblichkeit wird dir bei der Erfüllung deiner Aufgabe stets ein treuer Begleiter sein. Bedenke dabei, dass das alte Pharaonenreich nicht mehr existiert. Ägypten ist nicht mehr das Land, das du kennst. Die Mächte auf der Erde haben sich verschoben.“

„Wohin, Vater?“

„In ein Land, das sich die Vereinigten Staaten von Amerika nennt, Russland, sowie Deutschland, als die Mutter und Schwester der Europäischen Union und Frankreich, als Vater und Bruder.“

Maat schüttelt fassungslos den Kopf.

„Und wo steht Ägypten in der neuen Weltordnung?“

Da nimmt sie einen grauen Schleier wahr, der sich allmählich über Ras Gesicht zieht. Seine Emotionen bereiten ihr Unbehagen.

„So schlimm, Vater?“

„In Ägypten herrschen seit Jahrzehnten Terror und Angst.“

„Warum rufst du mich erst jetzt, wo unser Land mich so dringend braucht?“

„Weil es mir das Rad der Zeit erst zu diesem Tag erlaubt. Das Chaos hat die Welt verändert. Die auf der Erde inkarnierten Seelen werden immer schwächer. Dadurch sind sie ein leichtes Spiel für die Dämonen der Welle der Grausamkeit. Diese wirken über Kontinente hinaus. Sie zerstören und kreieren Neues, doch nichts von ihrer Schöpfung hat ein Gutes.“

„Bin ich auf mich allein gestellt, Vater?“

„Nein. Vor achtundzwanzig Jahren kam im südlichen Teil von Deutschland ein Junge zur Welt, der eine ganz besondere Seele besitzt. Er lebt auf einem Bauernhof direkt am Fuße der Alpen. Dort, wo sich im Tal der Chiemsee erstreckt.“

Maats Augen weiten sich.

„Ist es …?“ Sie wagt es kaum auszusprechen.

„Es ist dein männliches Gegenstück: Thoth.“

Das Feuer der Leidenschaft explodiert förmlich in Maats Brust, worauf sie über das ganze Gesicht strahlt.

Ra erkennt dies mit Sorge und erklärt: „Thoth hat keine Ahnung, wer er selbst oder du bist.“

„Wie kann man keine Ahnung haben, wer man ist?“, wundert sich Maat.

„Sein wahres, göttliches Ich liegt ihm verborgen. Vor seiner Geburt hat er zum Wohle seiner Seele vom Kelch der Unkenntnis getrunken. So hat sich der Schleier des Vergessens über seinen irdischen Körper gelegt.“

„Kann ich den Schleier lüften?“

„Nein, nur er selbst kann den Schleier lösen, indem er ihn zerstört. Nur so kann ihn die Wahrheit der Unsterblichkeit mit geistiger Klarheit erfüllen. Allerdings ist es erst drei Jahre her, als er allein mit einer Herde von Kühen einen Sommer auf einer Alm verbrachte. Dort zeichnete er eine schöne, dunkelhaarige Frau. Seither geht sie ihm nicht mehr aus dem Kopf.“

Ra schmunzelt.

„Am Kopf trägt sie ein rotes Band mit Straußenfeder. Sie hält das ägyptische Anch-Kreuz in ihrer Hand.“

„Das bin ich“, staunt Maat.

Ra nickt zustimmend.

„Wie kann er mich zeichnen, wenn sein Geist, sich nicht an mich erinnern kann?“

„Seine Seele wird dich nie vergessen. Dort stecken seine Emotionen. Das Gefühl der Liebe erschuf dein Bild in seinem Geist. Vom Herzen geleitet, malte er es auf ein Blatt Papier, nichtwissend, ob diese Person in der Wirklichkeit der vierdimensionalen Welt existiert.“

Maat atmet tief durch.

„Ach, Vater, ich freue mich dermaßen Thoth wiederzusehen.“

„Er wird nicht dein geliebter Gemahl Thoth sein. Er ist ein Bauernsohn, der es im Leben nie einfach hatte. Als einziges Kind verlor er seine Eltern früh bei einem Unfall. Seither kämpft er um den Erhalt seines Hofes und der Tiere. Er ist ein guter Mensch, allerdings plagen ihn fortwährend die Verzweiflung über sein Schicksal und eine gehörige Zukunftsangst.“

Ra hält einen Moment lang inne.

Dann meint er mit sanfter Stimme: „Auch wenn er dich vermisst, hat er keine Ahnung, warum sein Herz so traurig ist.“

Da erinnert sich Maat: „Früher, wenn Ägypten im Feuer der Wut brannte, stiegen wir empor. Gemeinsam positionierten wir die Sterne neu, sodass die Alleinheit durch ihre lichtvolle Ausrichtung in das Universum und auf die Planeten strahlen konnte. Die Erde folgte der Energie und das Gleichgewicht brachte Frieden und Harmonie. Gibt es diese Konstellation noch?“

Der Sonnengott wendet seinen Blick von Maat ab, was ihr als Antwort genügt.

„Ist es meine Zwillingsschwester Isfet, die Göttin der Zerstörung, die das Leid auf der Erde vermehrt?“

Maat liebt ihre Schwester, auch wenn sie ihre negative Seite verkörpert. Sie widerspricht ihr in Allem und lebt Maats gegenteilige Glaubensätze mit Leidenschaft für die Gewalt aus. Trotzdem weiß Maat, dass zur Wahrung des Gleichgewichts das Böse ebenso seinen berechtigten Anteil hat.