Die Weisheit der Delphine - Ilona Selke - E-Book

Die Weisheit der Delphine E-Book

Ilona Selke

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Beschreibung

Eine Reise in die Dimensionen der Traumzeit Seit in den siebziger Jahren das Interesse am Bewusstsein der Delphine erwachte, weiß man, dass sie nicht nur über eine überragende Intelligenz, sondern auch über andere ungewöhnliche Fähigkeiten verfügen: Sie bewegen sich mit Leichtigkeit in den Räumen der inneren Bewusstseinswelten, beherrschen mühelos die telepathische Kommunikation und besitzen ein enormes Heilpotential. Ilona Selke ist diesen Meistern von Zeit und Raum jahrelang in die inneren Welten gefolgt. Dieser spannende Bericht beschreibt ihre ungewöhnlichen Erlebnisse und Erfahrungen, die die Grenzen unserer Alltagswelt sprengen und in ungeahnte Dimensionen führen

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Ilona Selke

Die Weisheit der Delphine

Books on Demand

LIVING FROM VISION

Die Autorin

Ilona Selke wurde 1961 im Himalaja geboren und wuchs zuerst in Afghanistan, später in Deutschland, bei ihrer deutschen Familie auf. Mit Anfang Zwanzig siedelte sie nach Amerika über, wo sie ihren Mann Don Paris, Ph.D. kennenlernte. Sie studierte zunächst an der Ostküste Philosophie, dann körperorientierte Psychotherapie in Boulder, Colorado, und nach 1987 Holodynamik und alternative Heilmethoden an der Westküste.

Gegenwärtig lebt sie mit ihrem Ehemann, dem internationalen Schriftsteller, Musiker und Seminarleiter Don Paris Ph.D., auf einer Insel vor der Küste Washingtons, an der Grenze zu Kanada, sowie halbjährlich auf Bali, wo sie ihr Seminarzentrum Shangri-La leiten.

Gemeinsam erforschen, praktizieren und lehren sie äußerst wirkungsvolle Methoden der Transformation von Emotionen und Bewusstsein, wie auch Heilungsmethoden im Quantumfeld und unterrichten Menschen effektiv wie sie im erhöhten Seelenbewusstsein hier auf Erden leben können.

Sie lieben es, interdimensional miteinander zu leben und anderen Menschen die Kunst der Vereinigung von Herz, Verstand und Seele, wie auch den bewussten Traum des Lebens zu meisten.

Don und Ilona veranstalten international Seminare, halten Vorträge, bilden Seminarleiter aus und betreiben einen Versandhandel für ganzheitliche heilende Produkte in den USA. Sie sind Musiker, Buchautoren, und Visionäre und bringen das Verständnis des interaktiven Universums in dem Bewusstsein co-kreativ mitwirkt vielen Menschen praktisch nahe.

Ilonas Vorname bedeutet ›die Leuchtende‹ und ist von dem griechischen Wort helios abgeleitet. Ihr Familienname Selke weist dagegen Bezüge zu dem sehr interessanten und vielsagenden irischen Mythos von der Selkie auf. Gemäß dieser Sage ist die Selkie ein Meeressäugetier, eine Robbe, manchmal aber auch ein Delphin, mit der Fähigkeit, sich in eine wunderschöne Frau zu verwandeln. Diese Frau ging an Land, vermählte sich mit einem Mann und brachte Kinder zur Welt. In einigen Versionen der Sage verfügen diese Nachkommen über prophetische Gaben und sind in der Lage, telepathisch mit Tieren und Menschen zu kommunizieren. Die Selkie verspürte jedoch eine so tiefe Verbindung zum Meer, daß sie sich schließlich wieder in das Meerestier zurückverwandelte.

Interessanterweise sagen die australischen Ureinwohner, jeder Mensch sei sein Name!

Informationen zu Seminaren mit Ilona Selke:

www.lebenausdervision.com

www.ilonaselke.de

www.ilonaselke.com

www.bali-shangrila.com

www.SE-5.com

Email: [email protected]

Sie können auch Informationen zum Kurs

Leben aus der Vision®

per Post oder Anruf anfordern:

Detlef Düring

Bergstraße 23

D-85283 Wolnzach

Tel: 08442 – 91433

[email protected]

Ilona Selke

Die Weisheit der Delphine

Begegnung mit dem kosmischen Bewußtsein

Aus dem Amerikanischen von

Thomas Görden

Ich widme dieses Buch

dem göttlichen Funken in jedem von uns,

jener Kraft,

die unser Bewusstsein und unser Leben

wie auch alle Wunder möglich macht.

Inhaltsverzeichnis

Ein Wort des Herausgebers

Vorwort

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Kapitel 32

Kapitel 33

Kapitel 34

Kapitel 35

Kapitel 36

Kapitel 37

Kapitel 38

Kapitel 39

Kapitel 40

Kapitel 41

Kapitel 42

Kapitel 43

Kapitel 44

Kapitel 45

Kapitel 46

Kapitel 47

Kapitel 48

Kapitel 49

Epilog

Ein Wort des Herausgebers

Nach der Lektüre von Journey to the Center of Creation schickte uns ein Rezensent den folgenden Brief. Wir drucken ihn an dieser Stelle ab, weil er die Absicht des Buches wunderbar zusammenfaßt. Wir hoffen, daß das Buch auch Ihnen, den Leserinnen und Lesern, eine solche Quelle der Inspiration sein wird.

Liebe Leserinnen und Leser,

Die Konzepte in diesem Buch sind wahrhaftig weltbewegend.

Ilona Selke ist nicht nur von Afghanistan nach Deutschland, in die Vereinigten Staaten wie auch Bali gereist, sie hat auch Dimensionen bereist, die jenseits jener gewöhnlichen Welt liegen, die wir gemeinhin als ›Realität‹ bezeichnen.

Diese Dimensionen betrachten wir oft als rein imaginär. Aber was, wenn Sie plötzlich eine Methode fänden, mit deren Hilfe Sie Ihre Phantasie zu nachweisbarer physischer Realität werden lassen könnten, wenn es Beweise dafür gäbe, daß telepathische Kommunikation möglich ist und daß Ihre Gedanken buchstäblich den Lauf der Geschichte verändern können?

Die uns umgebende Welt ist wie ein magnetisches Fluidum, das auf Ihre Gedanken und Gefühle reagiert. Ilona Selke erzählt eine Geschichte über diese Art der Imagination, die bisher oft nur unbewußt abläuft und die Ihre Welt verändern wird, sobald Sie dieses Buch zu Ende gelesen haben.

A. H., Seattle, WA

Es liegt auch der Autorin am Herzen, dass die Leser wissen, dass alles Geschilderte der Wahrheit entspircht. Es sind keinerlei Dinge hinzugedichtet worden.

Vorwort

Als menschliche Rasse befinden wir uns an einem Scheideweg. Wir haben die Wahl, die erforderlichen evolutionären Anpassungen vorzunehmen und zu überleben oder diese Schritte nicht zu tun und unterzugehen. In den letzten zehntausend Jahren hat die starke Entwicklung unseres Intellekts uns in mancher Hinsicht sehr mächtig werden lassen. Doch nun, da unsere intellektuellen Fähigkeiten uns an den Rand der Selbstzerstörung gebracht haben, spüren viele Menschen in sich die Sehnsucht nach einer anderen Art von Wissen, einem Wissen, das aus der Tiefe unserer Seele entspringt.

Wir spüren diese Weisheit, wenn wir die Märchen und Legenden alter Völker hören, die in Harmonie mit der Natur lebten und der Welt der Träume näherstanden als wir. Wie es heißt, halten die Überlebenden dieser alten Völker mit ihren Träumen unsere Welt im Gleichgewicht. Was wird geschehen, wenn sie nicht mehr da sind, wenn die letzten der Alten aus unserer Welt vertrieben sind und mit ihnen das Wissen darüber verschwindet, wie die Welt durch Träume erschaffen wird? Werden wir feststellen, daß sie über ein Wissen verfügten, ohne das wir nicht überleben können?

Täglich wächst die Notwendigkeit für uns, endlich aufzuwachen und uns zu erinnern. Wenn wir uns weiterhin von der Welt unserer Träume abspalten und uns ausschließlich auf unseren Intellekt verlassen, wird die Menschheit möglicherweise nicht mehr lange überleben.

Doch mitten unter uns gibt es Geschöpfe, die sich erinnern, alte Wesen, von denen tagtäglich immer mehr erwachen. Es gibt Lehrer, die nicht öffentlich in Erscheinung treten, aber doch jeden von uns, der sein eigenes Potential spürt, dazu einladen, das zum Leben zu erwecken, was tief in ihm verborgen liegt.

Für mich haben die Delphine sich als solche Lehrer erwiesen, und sie scheinen auf der Ebene des Herzens zu vielen von uns zu sprechen. Ein altes Wissen, an das wir uns heute wieder erinnern, besagt, daß die Delphine die Engel unserer Dimension sind. Sie sollen uns dabei helfen, uns wieder der Tatsache bewußt zu werden, daß die Welt ein kompliziertes Gewebe aus Träumen ist.

Wir sind hier, um gemeinsam den Traum der Menschheit zu verwirklichen. Doch dazu müssen wir uns vom ausschließlich rationalen Verstand lösen und die Macht unseres alten Bewußtseins entdecken, unsere visionäre Gabe.

Das Gewebe des Lebens wartet darauf, daß wir wieder aktiv von unserer lebendigen Weisheit Gebrauch machen. Doch wie können wir dieses uralte Wissen in unseren Alltag integrieren, wenn wir ein so städtisches, vom Intellekt beherrschtes Dasein führen?

Weisheit der Delphine zeigt Möglichkeiten dazu auf und beschreibt, wie wir ›unerklärliche Zufälle‹ in unser Leben ziehen können, und wie sich die Richtigkeit dieses Weges schließlich dadurch beweist, daß unsere Träume Wirklichkeit werden.

Ich hoffe, ich kann Sie dazu inspirieren, als Träumer aktiv den neuen Traum der Menschheit mitzuerschaffen!

Ilona Selke

1

Der Ozean umhüllte mich. Kristallklares, türkisfarbenes Wasser erstreckte sich unter mir in stille Tiefen. Lichtstrahlen glitten an meinem Körper entlang und erzeugten in dieser schweigenden Unterwasserwelt ein surreales Gefühl. Nur das gleichmäßige Geräusch meines Atems im Schnorchel gab meinen menschlichen Ohren etwas Vertrautes, woran ich mich orientieren konnte.

Don, mein geliebter Ehemann und ich schwammen mit einer guten Freundin in einer Bucht, die bekannt ist für ihr ruhiges Wasser und die Möglichkeit, dort Delphine anzutreffen.

Und dann sah ich tatsächlich ihre schemenhaften Umrisse unter mir auftauchen. In Gruppen von zwei, drei und mehr, schwamm eine große Schar von Delphinen auf mich zu.

Seit Jahren hatte ich damit experimentiert, den Delphinen auf geistigem Weg Bilder zu übermitteln. Als ich an diesem Tag ins Wasser stieg, visualisierte ich, daß ich mit zwei Delphinen schwimmen wollte, auf jeder Seite einer, die mir ihr Reich zeigen würden. Ich hatte gehofft, daß sie meine Gebete hören und zu mir kommen würden. Und tatsächlich - hier waren sie!

Ich holte tief Luft, tauchte in die Tiefen des Ozeans hinab und schwamm ein Stück seitwärts von ihnen weg. So zeigte ich den Delphinen, daß ich wenigstens ein bißchen von dem bei ihnen üblichen guten Benehmen verstand. Zu meiner großen Überraschung schwamm ein Delphin dicht zu mir heran und schaute mir in die Augen. Trotz meiner Aufregung bemühte ich mich, ruhig zu bleiben, und paßte mich der spiralförmig kreisenden Bewegung des Delphins an, um Blickkontakt mit ihm zu halten. Drei weitere Delphine, die gerade zum Luftholen hinauf an die Wasseroberfläche schwammen, näherten sich uns. Wir tauchten gemeinsam auf, ich atmete tief ein und tauchte so rasch wie möglich wieder unter. Die drei Delphine waren schon hinabgeglitten und schwammen nun etwas unterhalb von mir.

Plötzlich geschah etwas Sonderbares mit mir. Ich hatte das Gefühl zu schweben und schien gar keine Luft mehr zu benötigen. Ich glitt gemeinsam mit den drei Delphinen durchs Wasser, fühlte mich dabei von ihnen regelrecht mitgezogen und von einer Art Energiekugel eingehüllt. Wir wurden eins, wir gehörten zusammen. Die gewaltige Stille des Ozeans umgab mich, und ich fühlte mich getragen von einer anderen Wirklichkeit. Ich schwebte mit diesen drei Delphinen wie auf einer Woge des Einsseins. Für einen Augenblick gab es keine Trennung mehr zwischen Menschsein und Delphinsein. Meine menschliche Schwäche und mein Bedürfnis nach Atemluft verschwanden für kurze Zeit.

Ich spürte nur noch die Freude des Augenblicks, von allen Sorgen befreit. Ich dachte nicht länger an Gestern und Morgen. Dankbarkeit durchströmte mein Herz und meinen Geist. Eine Ewigkeit schien vergangen, als ich schließlich auftauchte, um Luft zu holen.

Was war geschehen? Hatten das Wasser und die Delphine meine Wahrnehmung verändert, so daß es mir lediglich so vorkam, als sei ich viel länger als sonst unter Wasser gewesen? Wie konnte ich das genauer überprüfen?

Während ich noch über diese Fragen nachdachte, sah ich Don in perfektem Timing mit mehreren Delphinen hinabtauchen. Ein Delphinweibchen drehte sich und zeigte Don ihre weiße Unterseite, so wie Delphine es machen, wenn sie miteinander schwimmen. Don sah in seinem Taucheranzug elegant und geschmeidig aus, während er in synchronen Bewegungen mit den Delphinen durchs Wasser glitt. Die Anmut der Tiere und ihre offensichtliche Bereitschaft, uns Menschen in ihre Gruppe aufzunehmen, faszinierten mich.

Als ich Don eine Weile zugesehen hatte, wurde ich ein bißchen nervös. Mußte er nicht bald auftauchen, um Luft zu holen? Er befand sich immer noch in ungefähr neun Metern Tiefe, und man mußte die Zeit einkalkulieren, die er zum Auftauchen benötigte. Unsere Freundin beobachtete Don ebenfalls und bekam schon vom Zusehen Atembeklemmungen. Doch Don schwamm weiterhin synchron mit der Delphingruppe. Endlich tauchte er gemeinsam mit den drei Delphinen zum Luftholen auf, als unserer Freundin und mir längst die Luft ausgegangen war.

Don war vergnügt und überhaupt nicht erschöpft! Er hatte das Gefühl gehabt, ganz ohne Luft auskommen zu können. Die Delphine schienen jedoch seine körperlichen Grenzen zu kennen. Sie übermittelten ihm geistig, daß es Zeit zum Auftauchen war, und eskortierten ihn zur Wasseroberfläche!

Ganz aufgeregt berichtete uns Don von seinen vorangegangenen Erlebnissen: Zwei Delphine waren links und rechts von ihm geschwommen und hatten ihn näher an den Strand begleitet, wo sie ihm ihren Unterwasser-Garten zeigten. Zwanzig Minuten lang führten sie ihn herum, blieben die ganze Zeit dicht bei ihm und versuchten offenbar, ihm etwas zu zeigen, das für sie sehr wertvoll war. Es mußte für Don ein unbeschreiblich schönes Gefühl gewesen sein. Seine Augen leuchteten, und seine überschäumende Energie ließ ahnen, welch ekstatische Freude er in Gegenwart der Delphine empfunden hatte.

Warum hatte Don genau das erlebt, was ich eigentlich für mich selbst visualisiert hatte?

Ich war inzwischen daran gewöhnt, daß sich das verwirklicht, was wir uns bildlich vorstellen. An diesem Tag hatte ich mir die Verwirklichung einer Erfahrung vorgestellt, die mir in all den Jahren mit den Delphinen nie zuteil geworden war. Ich wußte aus Erfahrung, daß Delphine offenbar in der Lage sind, unsere Gedanken zu lesen und auf unsere inneren Bilder zu reagieren. Aber an diesem Tag erlebte Don genau das, was ich mir vorgestellt und selbst zu erleben gehofft hatte.

Ich versuchte, nicht neidisch auf seine Erfahrung zu sein, und dachte über dieses Phänomen nach, während ich mich wie ein Korken auf der Meeresoberfläche treiben ließ. Ich ruhte mich aus und schöpfte Atem für die weite Strecke zum Strand, die wir noch schwimmend bewältigen mußten. Tatsächlich führten die Delphine genau das aus, was ich visualisiert hatte, jedoch hatten sie dafür nicht mich, sondern Don ausgewählt. Warum diese Verwechslung? War es so, daß sie das richtige Bild aufgefangen, aber das falsche Ziel angesteuert hatten?

Plötzlich kam mir die Erklärung. Innerlich hörte ich die Frage: »Seid ihr beide, du und Don, denn nicht eins?« Natürlich, nun war mir alles klar! Don und ich sind so eng miteinander verbunden, daß das, was der eine von uns erlebt, für den anderen beinahe ebenso wirklich ist.

Vermutlich nehmen Delphine die Grenzen zwischen Individuen nicht so deutlich wahr, wie Menschen das tun. Delphine spüren die Gefühle ihrer Artgenossen sehr viel stärker, und zumindest bei wilden Delphinen scheint die gegenseitige Empathie erheblich höher entwickelt zu sein als beim Menschen. In diesem Licht fand ich es sehr aufregend, daß Don an meiner Stelle die von mir visualisierte Erfahrung gemacht hatte. Nun endlich konnte ich mein Herz ganz für die große Freude öffnen, die ihm, und somit auch mir, von den Delphinen geschenkt worden war.

So lernte ich eine weitere Lektion von den Delphinen. Unsere Reise bis zu diesem Punkt war abenteuerlich gewesen und wurde mit jedem neuen Schritt immer aufregender. Ich hatte gelernt, daß unsere inneren Bilder unser Leben beeinflussen. Als ich diese Erkenntnisse in meinem Leben anzuwenden begann, baten mich die Delphine darum, ihnen in ihrem Überlebenskampf beizustehen. Ich bemühte mich, ihnen so gut wie möglich zu helfen, und entdeckte dabei, auf wie wunderbare Weise unsere Vorstellungskraft und unser Universum miteinander verbunden sind.

Welch eine Reise lag auf dem Weg zu dieser Erkenntnis bereits hinter mir! Ich mußte an unseren ersten Flug nach Hawaii denken.

2

Wir liefen etwas ziellos auf dem Flughafen von San Francisco herum und warteten darauf, an Bord der Maschine nach Kauai gehen zu können, einer der grünsten unter den hawaiianischen Inseln. Die zurückliegenden Monate waren voller Träume und Hoffnungen gewesen. Wir beabsichtigten, in eine neue Welt einzutreten, und unsere Aufregung war wie unsere Hoffnung stetig gewachsen. Die geheimnisvolle Welt der Delphine hatte uns in ihren Bann gezogen, und nun standen wir kurz davor, in eine Realität einzutauchen, die uns bislang fremd gewesen war.

»Meine Damen und Herren«, ertönte eine Stimme, »der Start von Flug Nummer 258 nach Honolulu muß wegen eines technischen Problems voraussichtlich um mehrere Stunden verschoben werden.« Die Ansage riß mich aus meiner Tagträumerei. Rings um uns stöhnten die anderen Passagiere entnervt auf. Langsam öffnete ich die Augen und begegnete dem sanften Blick Dons, der ebenfalls gerade aus seiner inneren Welt zurückkehrte. Wie war es möglich, daß uns so viel gemeinsames Glück geschenkt wurde? Helles blaues Licht strahlte von Dons innerem Wesen aus. Er nahm alle meine Gedanken und Gefühle wahr. Diese Bewußtheit ermöglichte es uns, häufig telepathisch miteinander zu kommunizieren. »Gefällt uns, was wir da soeben gehört haben?« fragten wir uns gleichzeitig.

Don sagte schelmisch: »Hoppla, ich glaube, wir befinden uns im falschen Universum; in diesem hier werden wir erst spätabends in Honolulu ankommen und unseren Anschlußflug nach Kauai verpassen.«

Ich nickte und fügte hinzu: »Wechseln wir also in ein anderes Universum hinüber.«

Wir hatten von den neuen Ideen der Quantenphysik gelesen und gehört. Demnach gibt es nicht nur eine einzige Realität, sondern unzählige Realitäten existieren parallel nebeneinander. Die Quantenphysiker vermuten, daß viele mögliche Universen alle gleichzeitig am selben Ort existieren, lediglich durch unterschiedliche Frequenzen voneinander getrennt. Doch dieses neue Weltbild ist noch nicht ins allgemeine Bewußtsein gedrungen.

Das alte Weltbild des mechanistischen, wie ein Uhrwerk funktionierenden Universums war Newtons Idee. Diese Welt funktionierte vorhersagbar, in geordneter Weise und völlig unabhängig von Gedanken, Gefühlen oder Bewußtsein. Diese geordnete, mechanische Sicht des Universums hatte jedoch ihren Preis. Das Manipulieren an den Zahnrädchen des Uhrwerks war die einzige aufregende Beschäftigung, die der Menschheit in einem solchen Universum übrigblieb. Die Folgen dieser Manipulation der Natur sind überall sichtbar, und die Zerstörung hat so gefährliche Ausmaße angenommen, daß unser Überleben bedroht ist.

All das haben die Menschen ›erreicht‹, indem sie ihr Verständnis des Universums auf ein mechanistisches Modell gründeten. Die meisten Leute haben gelernt, daß sie lediglich ein kleines Rädchen in der Maschine sind und daß es ziemlich gleichgültig ist, was sie glauben und denken.

Durch die Quantenphysik ist all das heute jedoch im Umbruch begriffen. Nun gibt es die Hypothese, daß ein beobachtendes Bewußtsein – also ein mit Bewußtheit ausgestattetes Wesen – ein für das Funktionieren des Universums unverzichtbarer Faktor ist. Das Licht unserer Aufmerksamkeit ist es, das den unendlichen Möglichkeiten der Manifestation Form gibt und bestimmt, welches der vielen parallelen Universen sich manifestiert.

Ein neueres Experiment hat schließlich eine Hypothese widerlegt, mit der sich die wissenschaftliche Welt zu Einsteins Lebzeiten herumschlug. Ursprünglich vertraten Einstein, Podolsky und Rosen die These, daß das Licht sich mit der größten im Universum möglichen Geschwindigkeit bewegt. 1985 wurde jedoch in College Park, Maryland, ein Experiment durchgeführt, das etwas anderes bewies. Dort wurde demonstriert, daß Informationen sich schneller als das Licht bewegen und daß Photonen sich offenbar untereinander über die Erwartungen verständigen, die der Wissenschaftler bezüglich des Experimentes hegt.

Der Gedanke, daß unser Bewußtsein und die uns umgebende Welt sich gegenseitig beeinflussen, ist jedoch viel älter als die Quantenphysik. Es handelt sich dabei lediglich um eine neue Version jenes uralten Wissens, das die Seher aller Kulturen seit ewigen Zeiten kennen und anwenden.

Während wir wie betäubt von der Nachricht unseres verspäteten Abflugs dasaßen, fragte ich mich: »Hat diese Verspätung vielleicht einen Sinn? Ist sie ein Test, wie bereitwillig wir unsere Rolle als Schafe spielen und uns für Opfer der äußeren Umstände halten?«

»Okay«, sagte Don, »wechseln wir in ein anderes Universum hinüber.« Wir schlossen beide die Augen und praktizierten, was wir gelernt hatten.

Während ich immer tiefer in mein inneres Seinsgefühl eintauchte, wurde mir bewußt, daß alles miteinander verbunden ist. Ich war von einer Art flüssigem Licht umgeben. Alle Menschen um mich herum trugen ihren Teil dazu bei, daß die Wirklichkeit so war, wie sie sich gegenwärtig darstellte. Ich bewegte mich in meiner inneren Vision weiter aufwärts und sah das Bild aus einer höheren Perspektive. Ich gelangte auf jene Ebene, wo wir unsere Wahl treffen. Hier konnte ich mich dafür entscheiden, in eine der anderen möglichen und parallelen Realitäten hinüberzuwechseln. Mehr und mehr erfüllte strahlendes Licht meine innere Vision. Dann sah ich vor meinem geistigen Auge, wie auf einem Foto, welche Realität ich mir wünschte: Das Flugzeug ist technisch vollkommen in Ordnung; ich sehe, wie die Energiemuster am Rumpf und an den Triebwerken sich anpassen. Ich spüre, daß wir uns in einem Universum befinden, in dem alles zeitlich perfekt abläuft. Ich bin bereit, mich zu entspannen und zum optimalen Zeitpunkt zu fliegen, in Harmonie mit allem, was ist, und unter Berücksichtigung des höchsten Wohls aller Beteiligten. Bingo! Ich kann es spüren. In meinem Herzen ist es wahr. Jetzt.

Ich öffnete blinzelnd die Augen und löste mich von allen Wünschen und Erwartungen, indem ich mich bewußt auf meine Umgebung konzentrierte.

Alles in Ordnung! Ich freute mich, daß ich die Fähigkeit besaß, mein Universum bewußt auszuwählen. Wer behauptet, daß das Leben ist, was es zu sein scheint? Doch wieviel hatten wir lernen müssen, um zu dieser Erkenntnis zu gelangen! Immer wieder hatten mich Zweifel gepackt, so daß ich mich innerlich zusammenzog und dachte: »Was ist, wenn ich mir das alles nur einbilde?« Immer wieder hatten die Engel schaudernd mitansehen müssen, wie ich meine selbsterschaffenen Wunder durch ein paar Sekunden des Zweifelns zunichte machte!

Keine fünf Minuten später tönte eine neue Durchsage aus den Lautsprechern. »Meine Damen und Herren«, sagte eine helle Stimme, »wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, daß unsere Techniker den Fehler gefunden haben und beheben konnten. Wir werden in wenigen Minuten mit dem Einsteigen beginnen.«

Wir hüpften vor Freude. Jaa!! Das Leben ist nicht, was es zu sein scheint! Von einem Universum in ein anderes hinüberwechseln – allmählich kamen wir auf den richtigen Dreh!

3

Fröhlich nahmen wir unser Handgepäck und gingen an Bord unseres Flugzeugs im ›neuen Universum‹. Es unterschied sich nicht sonderlich von jenem, in dem wir mehrere Stunden auf unseren Abflug hätten warten müssen. Hätte ich diesen Vorgang nicht schon so viele Male zuvor erlebt, hätte ich das alles leicht als bloßen Zufall abtun können. Aber ich hatte gelernt, nicht länger mit den Achseln zu zucken und von ›Zufällen‹ zu sprechen. Damit hätte ich mich leicht aus jeder Verantwortung davonstehlen und mich als bloßer Zuschauer in einem Uhrwerks-Universum fühlen können. Statt dessen hatte ich gelernt, daß das Gewebe des Universums viel flexibler ist, als ich je zu träumen gewagt hätte.

Nun, alle Passagiere an Bord schienen genauso auszusehen wie zuvor. Ich konnte nachvollziehen, warum die meisten Menschen bei der Betrachtung der dreidimensionalen Welt zu dem Schluß gelangen, daß alles sich entsprechend jener Naturgesetze verhält, die wir in der Schule gelernt haben. Diese Sichtweise läßt die Welt sicher und stabil erscheinen. Stabilität hat ihre Vorteile, und in einem gewissen Maße ist sie sicher erforderlich, um überhaupt eine feste Wirklichkeit aufrechtzuerhalten. Doch ich war dabei zu lernen, auf eine weniger lineare Weise des Denkens zu vertrauen und mir die Richtigkeit jedes neuen Schrittes auf diesem Weg selbst zu beweisen. Ich war nur bereit, diese neuen Ideen zu akzeptieren, wenn sich herausstellte, daß sich die Qualität des Lebens für mich und andere dadurch verbessern ließ, daß sie im täglichen Leben funktionierten und im Einklang mit einer Energie standen, die ich Liebe, Gott oder die Quelle nenne.

Wir schoben uns durch den schmalen Gang des Flugzeugs, fanden unsere Sitzplätze, verstauten unsere Taschen und machten es uns bequem. Don schaute mich mit leuchtenden Augen an. Sein Blick berührte mich wie ein vom Himmel herabgestiegener Stern, und mit einem Augenzwinkern sagte er: »Ich liebe es, mit dir in diesem magischen Universum zu leben.«

Wir faßten uns bei den Händen, schlossen die Augen und nahmen uns einen Moment Zeit, uns bei Allem-was-ist zu bedanken. Mit einem Gefühl der Dankbarkeit atmeten wir tief durch und konzentrierten uns auf einen Raum der Stille in uns. So, als würden wir dichte Wolkenschichten durchdringen, stiegen wir immer höher hinauf, bis wir das strahlende Sonnenlicht über den Wolken erreichten, wo wir uns frei fühlten, umgeben von grenzenloser Freude. Wir ließen unser inneres Selbst sich in das Licht hinein ausdehnen, so daß unsere beiden Wesen einander durchdrangen. Ich konnte spüren, wie Dons Gegenwart in diesem Feld aus Licht sich mit meinem Sein vereinigte. »Was für eine Gnade, hier zu sein!« dachte ich.

Unterdessen rollte unsere Maschine zum Start. Wie sich meine Welt verändert hatte, seit ich damals als Zwanzigjährige als Stewardeß für die Lufthansa gearbeitet hatte! Seither war mein Leben ein unaufhörlicher Wachstumsprozeß gewesen, der es erforderlich machte, daß ich mich selbst und meine Motivationen stets ehrlich und aufrichtig prüfte. Ich hatte mich weiterentwickelt, mit der Hilfe menschlicher Lehrer wie auch durch die Unterstützung von Wesen anderer Dimensionen und Seinsbereiche. So entdeckte ich immer größere Geheimnisse. Doch mitunter war der Preis dafür sehr hoch. Mein Bemühen, liebevoll zu bleiben, auch wenn meine Erkenntnisse von anderen geleugnet wurden, und andere Menschen zu verstehen, statt recht haben zu wollen und mich spirituell überlegen zu fühlen, hatte beträchtliche Wachstumsschmerzen mit sich gebracht. Es war eine lange Abfolge von Versuch, Irrtum und neuem Versuch gewesen.

»Willkommen auf unserem Flug nach Hawaii!«

Die aus den Lautsprechern dringende Stimme des Kapitäns unterbrach meine Gedankengänge. Bald darauf flogen wir über der Küste von San Francisco, ließen die Landmasse hinter uns und stiegen der Sonne entgegen. Um uns türmten sich Wolken auf, wir durchbrachen sie, und das Land immerwährenden Sonnenscheins umgab uns. Es ist seltsam, daß wir unten auf der Erde uns so häufig Sonnenschein herbeiwünschen, obwohl er doch eigentlich immer da ist. Nur die Wolken trennen uns vom Licht der Sonne. Und diese Wolken können manchmal ganz schön dick sein!

4

Mit einem nachdenklichen Seufzer drehte ich mich im Flugzeugsitz herum, und Don schaute mich fragend an. »Oh, ich denke nur gerade über die Bedeutung von Wolken nach«, sagte ich lächelnd zu ihm. Ich wußte, er würde verstehen, was ich meinte. Wir flogen jetzt über dem Pazifik. Die Wolkendecke hatte sich geöffnet, so daß sich uns atemberaubende Ausblicke auf weiter unten schwebende Wolkenlandschaften eröffneten.

»Aus einer erweiterten Perspektive muß auch die Zeit so aussehen«, überlegte ich. Wenn wir uns einmal über dem Zeithorizont befinden, können wir die gesamte Zeitlandschaft überblicken. Doch innerhalb der zeitlichen Perspektive hat es den Anschein, als würde alles nacheinander und in linearer Abfolge geschehen. Warum haben wir Menschen nicht gelernt, uns gelegentlich über den Zeithorizont zu erheben und unsere gegenwärtige Situation aus einem größeren Blickwinkel zu betrachten?

Jahre zuvor hatten Don und ich innerlich und äußerlich nach einer Zeitreise-Maschine gesucht. Wir stellten uns vor, daß eine solche Maschine ein aufregendes Abenteuer wäre. Mit ihr könnten wir uns zwischen verschiedenen Dimensionen von Zeit und Raum hin und her bewegen. Als wir auf das SE-5 stießen, war uns der Zusammenhang zunächst nicht klar. Das SE-5 ist ein Gerät, das dafür konstruiert wurde, subtile Informationsfelder zu messen und ins Gleichgewicht zu bringen. Diese Informationsfelder umgeben alle Materie, belebt und unbelebt, wie eine Art Blaupause.

Mit Geräten dieser Art wurden für das amerikanische Landwirtschaftsministerium in den fünfziger Jahren Tests durchgeführt, um festzustellen, wie sich auf diesem Wege Schadinsekten ohne Einsatz von Pestiziden von Getreidefeldern vertreiben ließen – und zwar einfach, indem man mittels einer Fotografie Informationen an die Getreidepflanzen übermittelte. In Mother Barth News erschien ein Bericht über eine Frau, die in Utah mit Hilfe des SE-5 außergewöhnlich erfolgreich große Kartoffelpflanzen züchtete (www.SE-5.com)

Es war auch möglich, damit die Lebensfunktionen eines Astronauten auf dem Mond zu überwachen, obgleich er Tausende von Kilometern entfernt war und keinerlei physischer Kontakt zu dem Gerät bestand. Die Meßwerte entsprachen exakt jenen, wie sie die NASA mit den normalen Methoden bei dem betreffenden Astronauten ermittelt hatte.

Jahre später hörten wir von einem Experiment, bei dem ein Mann das SE-5 benutzte, um mit Delphinen zu kommunizieren, die in Gefangenschaft lebten. Das Gerät ist mit einem Computer ausgestattet, und der Wissenschaftler stellte eine Verbindung zur Wasserwelt der Delphine her, indem er ein Kabel ins Wasser des Beckens hängen ließ. Er tippte eine Frage in den Computer und bat die Delphine um eine Antwort. Er stellte fest, daß sie ganz begierig waren, mit ihm zu kommunizieren. Als der Forscher mit Hilfe des SE-5 erfuhr, daß eines der Delphinweibchen schwanger war, war ihr Trainer völlig verblüfft. »Wie haben Sie das herausgefunden? Wir haben doch noch niemandem davon erzählt!« rief er aus. Die Delphine teilten dem Forscher außerdem mit, wie besorgt sie waren wegen der vom Menschen verursachten Umweltbelastungen und wegen der Spirale der Negativität, in der viele Menschen gefangen sind.

Diese Art der Technologie entspricht eindeutig nicht dem vorherrschenden Weltbild. Sie wird durch die Nutzung subtiler Dimensionen der Wirklichkeit ermöglicht. Und Delphine muß man von der Existenz dieser Dimensionen nicht erst mühsam überzeugen!

Später schrieb Don ein Buch über die ›Wunder‹ des SE-5. Er gab ihm den Titel Regaining Wholeness Through the Subtle Dimensions 1. (Die vorletzen Geheimnisse auf Deutsch).

Seine Interessen und Fähigkeiten schlossen immer schon die Beschäftigung mit neuen Technologien ein. Das SE-5 war es auch, das uns zur Psychotronic Conference führte, eineraufregenden jährlichen Tagung, bei der zahlreiche Wissenschaftler zusammenkommen, die die offiziell anerkannten wissenschaftlichen Pfade verlassen haben und sich ›abseitigen‹ und alternativen Forschungsrichtungen widmen. Diese Konferenz steht allen Wissenschaftlern und interessierten Laien offen und bietet die Möglichkeit, neueste Informationen und Ideen bezüglich der subtileren Wirklichkeitsdimensionen auszutauschen.

Ungefähr ein Jahr vor unserem Flug nach Hawaii war für uns der Moment gekommen, selbst einen Vortrag auf einer Psychotronic Conference zu halten. Voller Abenteuerlust fuhren wir zu der Konferenz in Sacramento und freuten uns, Gleichgesinnte zu treffen, die wie wir einen Spalt in der Tür unseres normalen, stabil wirkenden Universums entdeckt hatten. Don und ich sprachen über die aufregenden Möglichkeiten des SE-5 und die sich daraus ergebenden Konsequenzen.

Aber während Dons Stärken auf technischem Gebiet lagen, galt mein Interesse mehr den inneren Realitäten und psychologischen Prozessen. Ich hatte Jahre zuvor verschiedene Therapieformen studiert, darunter Atemarbeit, Körperarbeit, Gestalttherapie, die Hakomi-Methode und das Neurolinguistische Programmieren (NLP). Keine davon stillte jedoch mein Bedürfnis nach echten Wundern. Nun bat ich das Universum schon seit fast einem halben Jahr darum, mir eine Methode zu zeigen, die wirklich, und ich meinte auch wirklich, Veränderungen herbeiführen konnte. Ich suchte einen Schlüssel für das gigantische Tor zu den geheimen Dimensionen des Universums.

Eines Nachmittags während der Konferenz entdeckten wir eine vielversprechend klingende Vortragsankündigung: »Treten Sie ein in die Welt des holographischen Universums!«

Wir setzten uns oben links in den Vortragssaal, der an ein antikes griechisches Amphitheater erinnerte. Die Zuhörer flüsterten aufgeregt miteinander und konnten es offensichtlich kaum erwarten, einen weiteren kreativen Denker in Aktion zu erleben.

 

1dt. Titel: Die vorletzten Geheimnisse. Siehe Literaturempfehlungen.

5

»Willkommen im holographischen Universum!« begann der Referent.

»Akzeptieren Sie nichts von dem, was ich Ihnen nun erzähle, einfach als DIE WAHRHEIT. Überprüfen Sie es selbst. Stellen Sie fest, ob es funktioniert. Nur dann sollten Sie das, was Ihnen davon am besten gefällt, übernehmen und in Ihrem täglichen Leben anwenden.

Das Universum funktioniert holographisch. Ihr gedankliches Innenleben spiegelt sich in der Außenwelt wider. Denken Sie bitte einen Moment über diese Aussage nach.«

Platsch!!! Der leuchtendrote Kirschsaft aus dem Glas, das ich in der Hand gehalten hatte, ergoß sich auf meinen Schoß, während ich über die Worte nachgrübelte. Mein strahlendweißes Kleid zierte plötzlich ein riesiger, grellroter Fleck. Einen Moment sann ich über die tiefere holographische Bedeutung dieses Mißgeschicks nach. Welches meiner inneren Bilder erzeugte eine solch drastische Reflexion?

Was immer es war, ich mußte den Waschraum aufsuchen, um den Fleck zu entfernen. Don konnte mir ja später über den weiteren Vortrag berichten.

Leise schlich ich aus dem Saal. Auf der Damentoilette gelang es mir, mit Wasser und Seife alle Spuren des Mißgeschicks zu beseitigen. Auf dem Rückweg lockte mich die Sonne mit dem Versprechen, mein Kleid zu trocknen und mir dabei etwas Gelegenheit zu längst überfälliger Ruhe und Entspannung zu geben. Ich ging ins Freie und machte es mir auf einem grasbewachsenen Hügel neben dem Tagungsgebäude bequem. Sonnenstrahlen kitzelten mein Gesicht. Ich ließ meine Gedanken treiben und fragte mich, was Don wohl drinnen gerade erfuhr.

Bald spürte ich, wie mein Bewußtsein aus der gegenwärtigen Situation herausgehoben wurde. Mein ganzer Körper wurde von Licht durchflutet. Es war, als sei die Luft mit einer Energie aufgeladen, die mich geistig inspirierte. Nachdem ich ein paar Minuten dankbar in diesem Zustand verbracht hatte, merkte ich, daß ich in meinem Innern die Stimme eines ganz anderen Referenten als drinnen im Vortragssaal vernahm. Zumindest stellte ich mir vor, daß ich seinen Worten lauschte, doch eigentlich erfolgte das Lernen dabei mehr durch Bilder und Empfindungen als durch Worte.

Ich war ärgerlich, weil ich den Saft verschüttet hatte. Aufgewühlte Gefühle rumorten in meinem Bauch – es störte mich, daß diese Sache mich störte. Plötzlich stellte ich mir vor, daß der innere Sprecher mir vorschlug, ich solle die Gefühle aus meinem Körper herausnehmen und mit ihnen reden. Na gut, warum sollte ich diese kleine Übung nicht einmal ausprobieren, auch wenn ich über meine kreative Phantasie leise kichern mußte!

Das Gefühl in meinem Bauch war ebenso rot wie der Saft, den ich eben verschüttet hatte. Ich nahm dieses unregelmäßig geformte Gefühl aus mir heraus und ließ es vor mir in der Luft schweben. »Ja, dieses Gefühl besitzt ebenso ein Eigenbewußtsein wie du, und es möchte ebenso anerkannt werden«, sagte mein imaginärer innerer Sprecher. »Frag es, was es für dich geleistet hat.«

Zögernd übermittelte ich dem roten Farbklecks diese Frage. »Ich? Du redest tatsächlich mit mir?« fragte der rote Klecks. »Also«, fuhr der Klecks fort, »ich wollte sicherstellen, daß du keinen fremden Autoritäten zuhörst; deshalb habe ich dafür gesorgt, daß du den Saal verläßt.«

Oh, dachte ich. Gut gemeint von diesem kleinen Burschen, nur leider nicht ganz das, was ich wirklich wollte!

»Geh tiefer«, sagte die Stimme meines inneren Sprechers. »Frag dieses Bild, was es wirklich will.« Das wollte ich auch gerne wissen, und so übermittelte ich dem roten Klecks diese neue Frage.

Er erwiderte: »Was ich wirklich will, ist, daß du die effektivste Methode zur Transformation, inneren Kreativität und Heilung entdeckst.«

»Wunderbar«, sagte mein innerer Ratgeber. »Jetzt mußt du nur noch fragen, wie es aussehen und sich anfühlen würde, wenn du diese Transformationsmethode bereits entdeckt hättest.«

Sekunden später übermittelte mir der rote Klecks ein Gefühlsbild, das symbolisierte, wie ich mich fühlen würde, nachdem ich diese Methode entdeckt hatte. Das Bild sah aus wie eine sprühende Fontäne aus glitzerndem Licht. Immer mehr Licht strömte aus dieser Quelle und verlieh allen Dingen einen goldenen, magischen Glanz. Dann kehrte dieses Licht zu seinem Ursprung zurück, wie Wasser, das aus einer Fontäne in den Brunnen zurückfällt – wissender als zuvor, um viele Erfahrungen und Empfindungen bereichert. Und darauf sprudelte aus dem Zentrum der Quelle die nächste Kaskade leuchtender Funken hervor.

So würde es aussehen, sich im Zentrum der Transformation zu befinden! Ich begriff, daß ich Einblick in die grundlegende Matrix für den Wechsel zwischen den Dimensionen erhielt, für das Reisen aus einem schwarzen Loch in ein weißes Loch. Wenn ich die sprühende Fontäne von oben betrachtete, hatte sie die Form eines Doughnuts2. Was für eine wunderbare Welt das doch war!

»Jetzt hast du schon den halben Weg zu deinem Ziel zurückgelegt«, unterbrach mein innerer Ratgeber meine Tagträumerei. »Du solltest dich jetzt bei deinem alten inneren Bild, dem roten Klecks, dafür bedanken, daß er dich davon abhalten wollte, dich von äußeren Autoritäten beherrschen zu lassen. Der Klecks hat es wirklich gut mit dir gemeint. Manchmal wollen diese inneren Gefühle am liebsten alles zerstören, um so völligen Frieden zu erzeugen. Drinnen im Saal wäre dir das, was ich sagen wollte, vielleicht entgangen, auch wenn es eigentlich das war, wonach du gesucht hast. Deshalb bin ich froh, daß du mitgehört hast, und dein neues Bild von dieser sprühenden, alles verwandelnden Lichtfontäne kann dir dabei helfen, jene Welt zu erschaffen, die du dir wünschst. Jetzt sind noch ein paar weitere Schritte erforderlich, doch zunächst mußt du dich bei deinem alten Bild bedanken.«

Ich war froh, mich bei dem roten Fleck bedanken zu können. Schließlich war ich mit seiner wahren Absicht einverstanden. Ich sandte dem Klecks ein Gefühl der Dankbarkeit. Zumindest konnte ich seiner tieferen Absicht danken, die mir einen magischen Weg eröffnen wollte, mit der kreativen Matrix des Universums in Kontakt zu treten.

»Frag den roten Fleck nun, da er deine Anerkennung spürt, ob er bereit ist, sich in das neue Bild der Lichtfontäne zu verwandeln. Dieses neue Bild repräsentiert, was der rote Fleck eigentlich will.«

Überrascht stellte ich fest, daß der rote Fleck nur zu gern bereit war, Teil des neuen Bildes zu werden. Sofort schwebte er hoch hinauf in die Luft und wurde Teil der funkelnden Lichtkaskaden der Fontäne. Und dann sah und spürte ich, wie das Rot des Flecks dem Licht aus der Fontäne einen regenbogenartigen Schimmer verlieh. Das schien die Fontäne zu beleben, so daß ihre Lichtfunken noch stärker leuchteten. Ein Gefühl großer Dankbarkeit und Freude durchströmte mich. In allen meinen Zellen spürte ich einen Energieschub.

»Frag dieses neue Bild, ob es bereit ist, immer für dich da zu sein. Und frag dich selbst, ob du bereit bist, immer für es da zu sein.«

Als ich es danach fragte, kam von meinem neuen Bild ein klares »JA!«. Es war ein wohltuendes Gefühl immerwährender Freundschaft, und ich übermittelte meiner Lichtfontäne ein ebensolches Versprechen.

»Spürst du die Kraft dieses Versprechens?« fragte mein innerer Ratgeber. Das spürte ich wirklich. Es war ein wunderbar inspirierendes, vollkommen echtes Gefühl.

»Bitte dein Bild nun, durch deine gesamte Vergangenheit zu reisen und durch alle deine möglichen Zukunftsversionen, und laß es alle Ereignisse heilen, bei denen dein Widerstand gegen äußere Autoritäten oder dein Umgang mit deiner eigenen Autorität Probleme verursacht. Laß das Bild alle deine Schmerzen heilen, die mit diesem Autoritätsproblem in Verbindung stehen. Es wird dafür sorgen, daß du statt dessen die Kraft spürst, die entsteht, wenn du Verbindung zu deiner inneren Weisheit aufnimmst. Laß das Wunder des Lebens deinen Lehrer sein.«

Sobald ich die Lichtfontäne bat, meine Vergangenheit und Zukunft zu heilen, konnte ich spüren, wie meine Zellen zu summen begannen. Ich fühlte, wie eine Art Dominoeffekt mich durchfuhr, und sah in blitzartigen Visionen, wie alte Konflikte in ein neues, großartiges inneres Wissen umgewandelt wurden. Was für eine Erfahrung! Es war, als hätte ich Flügel und kreiste im Sonnenlicht, während eine gewaltige Energie meinen Körper durchströmte.

»Wer bist du?« fragte ich meinen inneren Ratgeber, denn ich hatte das Gefühl, daß ich mit jemandem sprach, der außerhalb meines eigenen kreativen Bewußtseins existierte. »Ich bin ein Zeitreisender, der aus der Zukunft kommt. Du hast darum gebeten, daß dein Lernen sich beschleunigen soll, damit du der Menschheit besser helfen kannst, und hier bin ich, einer von den vielen, die euch den Weg weisen können. Das Lernen und Wachsen kann ich dir aber nicht abnehmen; darum mußt du dich schon selbst kümmern.«

Erfrischt und belebt, atmete ich tief durch, von Dankbarkeit erfüllt. Magisch! Diese Welt fühlte sich magisch an!

Die Sonne prickelte auf meiner Nase, und bald spürte ich auch wieder das Gras unter meinem Körper. Mein Kleid war getrocknet, und es war Zeit, in den Vortragssaal zurückzukehren. Ich hatte wirklich eine Ruhepause gebraucht. Was für eine herrliche innere Reise! Ich würde Don alles darüber erzählen; es schien mir, daß ich etwas wirklich Wichtiges entdeckt hatte.

 

2Amerikanischer Krapfen, ringförmig, mit einem Loch in der Mitte (Anm. d. Übers.)

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