9,99 €
Die WinterreiseWer kennt sie nicht, die bedrückenden, verzweifelten Lieder des einsamen Müllerburschen, die ein unbekannt gebliebener Dichter Wilhelm Müller erdacht hat und die von einem der berühmtesten Komponisten der Frühromantik, Franz Schubert, zu einem Liederzyklus wurden, der zu den am meisten interpretierten klassischen Liedern in Vergangenheit und Gegenwart wurde. Der Bildhauer Ernst Barlach schuf Plastiken, die der Aussagekraft dieses Liederzyklus vergleichbar sind. In seinem Schaffen erkennt man kaum ein glückliches Lächeln oder Zufriedenheit. Im Gegenteil, es dominieren Leid und Verzweiflung, Armut und Krieg.Was liegt näher, als einen Bildband zu gestalten, in dem diese Winterreise grafisch mit den Plastiken Barlachs in Korrespondenz gebracht wird. Das vorliegende Ergebnis sind 24 Gedichte, 24 Notenbeispiele in Verbindung mit fast ebenso vielen Abbildungen von Barlach-Motiven, die sich in Fantasielandschaften einfügen und zum Assoziieren der gelesenen oder gehörten Texte W. Müllers animieren.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 28
Veröffentlichungsjahr: 2023
01 Gute Nacht
Der Flüchtling Seitenansicht / Rückansicht / 1920
02 Die Wetterfahne
Kopf der Tänzerin (Fries der Lauschenden) / 1935 Wanderer im Wind / 1934
03 Gefror`ne Tränen
Der Flüchtling 1920
04 Erstarrung
Fries der Lauschenden - 1935
05 Der Lindenbaum ----
06 Wasserflut
Der Zweifler / 1931
07 Auf dem Flusse
Der Einsame / 1911
08 Rückblick
Der Flüchtling / 1920
09 Irrlicht
Der Spaziergänger / 1912
10 Rast
Der Einsame / 1911
11 Frühlingstraum
Liegender Bauer / 1908
12 Einsamkeit
Schäfer im Sturm / 1908
13 Die Post
Der Buchleser - 1936
14 Der greise Kopf
Mutter Erde / 1920
15 Die Krähe
Der Ekstatiker / 1916
16 Letzte Hoffnung
Der Wartende / 1924
17 Im Dorfe
Kopf der Tänzerin (Fries der Lauschenden) / 1935
18 Der stürmische Morgen
Wanderer im Wind / 1934
19 Täuschung
Der Mantelanzieher / 1918 – Bildnis Tilla Darieux / 1912
20 Der Wegweiser
Der Mann im Mantel / 1922
21 Das Wirtshaus
Der Flüchtling / 1920
22 Mut
Wanderer im Wind / 1934
23 Die Nebensonnen
Russische Bettlerin / 1907
24 Der Leiermann
Blinder Bettler / 1906 - Fries der Lauschenden (Kopf der Tänzerin) / 1935
Die WinterreiseWer kennt sie nicht - die bedrückenden, verzweifelten Lieder des einsamen Müllerburschen, die ein unbekannt gebliebener Dichter Wilhelm Müller erdacht hat und die von einem der berühmtesten Komponisten der Frühromantik, Franz Schubert, zu einem Liederzyklus wurden, der zu den am meisten interpretierten klassischen Liedern in Vergangenheit und Gegenwart wurde.
Der Bildhauer Ernst Barlach schuf Plastiken, die der Aussagekraft dieses Liederzyklus` vergleichbar sind. In seinem Schaffen erkennt man kaum ein glückliches Lächeln - Zufriedenheit. Im Gegenteil - es dominieren Leid und Verzweiflung, Armut und Krieg.
Was liegt näher, als einen Bildband zu gestalten, in dem diese „Winterreise“ grafisch mit den Plastiken Barlachs in Korrespondenz gebracht wird.
Das vorliegende Ergebnis sind 24 Gedichte, 24 Notenbeispiele in Verbindung mit fast ebenso vielen Abbildungen von Barlach-Motiven, die sich in Fantasielandschaften einfügen und zum Assoziieren der gelesenen oder gehörten Texte W. Müllers animieren.
Fremd bin ich eingezogen,
Fremd zieh’ ich wieder aus.
Der Mai war mir gewogen
Mit manchem Blumenstrauß.
Das Mädchen sprach von Liebe,
Die Mutter gar von Eh’, –
Nun ist die Welt so trübe,
Der Weg gehüllt in Schnee.
Ich kann zu meiner Reisen
Nicht wählen mit der Zeit,
Muß selbst den Weg mir weisen
In dieser Dunkelheit.
Es zieht ein Mondenschatten
Als mein Gefährte mit,
Und auf den weißen Matten
Such’ ich des Wildes Tritt.
Was soll ich länger weilen,
Daß man mich trieb hinaus?
Laß irre Hunde heulen
Vor ihres Herren Haus;
Die Liebe liebt das Wandern –
Gott hat sie so gemacht –
Von einem zu dem andern.
Fein Liebchen, gute Nacht!
Will dich im Traum nicht stören,
Wär schad’ um deine Ruh’,
Sollst meinen Tritt nicht hören –
Sacht, sacht die Türe zu!
Ich schreibe nur im Gehen
An’s Tor noch gute Nacht,
Damit du mögest sehen,
An dich hab’ ich gedacht.
Der Wind spielt mit der Wetterfahne
auf meines schönen Liebchens Haus.
Da dacht ich schon in meinem Wahne,
sie pfiff den armen Flüchtling aus.
Er hätt’ es ehr bemerken sollen,