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Die Zukunft des Göttlichen in der Ewigkeit E-Book

Pierre S. Troncon

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Beschreibung

Niemand kann sagen wer, was oder wo Gott ist . . . Gerald Massadié hat in seinem Buch >Die Geschichte Gottes> gut und ausführlich beschrieben, wie die jeweilige Sicht auf Gott, Götter bzw. das Göttliche sich in der Vergangeneit entwickelt und gewandelt hat bis in die heutige Zeit. Mein Versuch einer Deutung: Wie verändert sich das Verhältnis zwischen Gott und der Menschheit wenn man genau weiß, was das Göttliche ist? Ist Wasser das >GöttlicheTräger des Göttlichen?Aquatiker< behaupten, das Wasser sei ein Prinzip von gleicher Ewigkeit wie Gott. Er sagt: "Das zeigt, wie verschieden die Wahnvorstellungen sein können, zu denen der Versuch führen kann, Gott intellektuell zu erfassen." Mein Wahnsinn: Wasser ist doch immerhin mehr als >NichtsGöttliche< kann man nicht begreifen, nicht erfassen, nicht ergründen. Thales sagt: "Das Prinzip aller Dinge ist das Wasser. Aus Wasser ist alles, und ins Wasser kehrt alles zurück."

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Seitenzahl: 1660

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Pierre S. Troncon

Die Zukunft des Göttlichen in der Ewigkeit

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Titelseite

 

 

 

 

 

 

                                                        

                                                         Pierre S. Troncon               

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                                    DIE ZUKUNFT DES GÖTTLICHEN IN DER EWIGKEIT

 

 

 

 

Der Versuch einer Deutung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inhalt

Inhalt

 

Vorwort

1 Niemand kann sagen wer, was oder wo Gott ist

2 Was ist von den alten Religionen noch zeitgemäß?

3 Warum suchen die Menschen nach Gott?

4 Wo sind die alten Götter geblieben?

5 Glaube

6 Wissen

7 Religion

8 Kirche

9 Der Umgang mit dem Göttlichen

10 Die Darstellung des Göttlichen ist beliebig

11 Katholiken in Gewissensnöten

12 Papst Benedikt XVI.

13 Seele

14 Opfer 

15 Gebet                                           

16 Wallfahrten      

17 Wasser, das >Göttliche<

18 Atome sind unsterblich

19 Bakterien und Viren

20 Evolution

21 Bibel

22 Abraham

23 Judentum

24 Kabbala

25 Christentum

26 Freikirche

27 Calvin, Calvinismus, Puritaner

28 Koran

29 Islam

30 Buddhismus

31 Hinduismus

32 Daoismus

33 Atheisten

34 Die Zukunft

Epilog

Gedicht

Vorwort

 

Die meisten der 7 Milliarden Menschen weltweit sind dumm, ungebildet, unwissend oder arrogant. Das gilt auch für mich. Wenn ein guter, gut meinender Freund sagt, dass ich dumm bin und die Tatsachen verwechseln würde, hat er damit Recht. Er weiß ja nicht, ob ich wirklich meine, was ich sage oder ob ich provoziere, um die Ansichten und Meinungen anderer zu erfahren.

 

Jedenfalls ist die Dummheit und Unwissenheit der Menschen ein guter Nährboden für Leute, Organisationen, Kirchen und Sekten, die Glauben vertreten, vermitteln, verbreiten, verkaufen wollen.

 

Darf man diesen Menschen ihren Glauben nehmen? - Kann man überhaupt einem Menschen seinen Glauben nehmen oder verändern?

 

Hört Glaube eigentlich auf, wenn man weiß was, wer oder wo "Gott" bzw. "Das Göttliche" ist?

 

Diese Frage konnte mir bisher niemand beantworten. Meine These möchte ich in einer fiktiven Erkenntnis des "Göttlichen" darlegen. Um mich nicht der "Häresie" verdächtig oder schuldig zu machen, wähle ich einen Weg, den Gerald Messadié in seinem Buch "Die Geschichte Gottes" für völlig absurd hält. Nämlich, dass die "Aquatiker" behaupten, das Wasser sei ein Prinzip von gleicher Ewigkeit wie Gott. Er sagt: „Das zeigt, wie verschieden die Wahnvorstellungen sein können, zu denen der Versuch führen kann, Gott intellektuell zu erfassen.“

 

Mein Wahnsinn: Wasser ist doch immerhin mehr als "Nichts" aus dem alles erschaffen oder entstanden ist oder sein soll. Wasser ist das "Göttliche" oder der "Träger des Göttlichen".

 

Wasser kann man nicht be-greifen. Das "Göttliche" kann man nicht begreifen, nicht erfassen, nicht ergründen.

 

Man könnte nun fragen: „Warum hast du nicht die Luft gewählt? Luft ist doch auch un-fassbar! Aber die Luft hat nicht das Wasser geschaffen, sondern das Wasser hat die Luft er-schaffen oder erzeugt.

 

Wasser ist ein sehr gutes Lösungsmittel. Auch ein Lösungsmittel für alle Probleme der Welt, zumindest der wichtigsten: Durst, Hunger und Energiemangel.

 

Mit Wind kann man keinen Durst löschen, keinen Hunger stillen, und die Stromerzeugung durch Windräder ist nur ein hilfesuchendes, sehr teures Projekt, weil man die richtige Lösung des Energieproblems noch nicht gefunden hat.

 

Trotzdem ist das alles völlig fiktiv. Es ist nur ein Versuch, die selbst gestellte Frage zu beantworten: Wie würde es sich auswirken, wenn tatsächlich Wasser das "Göttliche" bzw. das "Göttliche" Wasser wäre?

 

Das Prinzip aller Dinge ist das Wasser, sagt Thales. Aus Wasser ist alles, und ins Wasser kehrt alles zurück!

 

 

1 Niemand kann sagen wer, was oder wo Gott ist . . .

 

1     Niemand kann sagen wer, was oder wo Gott ist . . .

 

An sogenannten Gottesbeweisen fehlt es in der Geschichte der Menschheit nicht. Die Frage, ob Gott existiert und welche Eigenschaften ihm zukommen, beschäftigt auch weiterhin die Philosophie, etwa in jüngster Zeit. Wie alle grundlegenden Fragen der Philosophie entspringt die Gottesfrage dem Interesse der Menschen - wenn auch nicht notwendigerweise aller Menschen.

 

„Die christliche Ideologie, die Rom seit dem 13. Jahrhundert verbreitet, ist der Thomismus, die Doktrin des heiligen Thomas von Aquin, ein universelles und totalitäres System, das alles erklärt, alles regelt und alles aus dem Gehorsam gegenüber der Heiligen Schrift unterwirft. Der Thomismus ist ein Determinismus ohne Fehl: Die Vernunft und der Glaube müssen übereinstimmen, und was nicht dem Glauben entspricht, ist nicht vernünftig. Von Aristoteles inspiriert, verkündet er, ohne zu schaudern: "Der Beweis Seiner (Gottes) Existenz ist notwendig und möglich. Er ist notwendig, weil die Existenz Gottes nicht evident ist. Diese Überlegung macht den Gottesbeweis möglich: Weil Gottes Wesen unendlich und unfassbar ist, 'müssen wir diese Existenz, die wir nicht feststellen können, mit Hilfe der Überlegung erschließen'. Das ist die Grundlage des "credo quia absurdum", und zugleich eine Tautologie, die alle Erkenntnis der theologischen Autorität nach dem Motto unterwirft: Ich postuliere, dass Gott existiert, also werde ich es dadurch beweisen, dass ich es nicht beweisen kann; Und wer mich kritisiert, ist unvernünftig.“

 

Dabei liegt der Beweis so nah bei uns. Wasser, das "Göttliche" ist in uns und es erfüllt uns, auch, wenn wir es nicht erfassen oder begreifen können!

 

Der AFG schreibt: Für unseren begrenzten Verstand ist es unmöglich den Charakter oder die Werke des Unendlichen völlig zu erfassen. Dem schärfsten Intellekt und dem gebildetsten Denker wird dieses heilige Wesen stets von einem Geheimnis umhüllt bleiben.

"Kannst du die Geheimnisse Gottes erforschen und die Vollkommenheit des Allmächtigen erfassen? Der Himmel oben setzt Gott keine Grenze - dir aber allemal! Gott kennt die Welt der Toten unten in der Tiefe - du aber nicht!" (Hiob 11,7-8) Der Apostel Paulus ruft aus:

"Wie groß ist doch Gott! Wie unendlich sein Reichtum, seine Weisheit, wie tief seine Gedanken. Wie unbegreiflich für uns seine Entscheidungen und seine Pläne!"  Mag es auch heißen, dass 'dichtes Wolkendunkel den Herrn umgibt', so ist doch Sein "Thron auf Recht und Gerechtigkeit gegründet". (Psalm 97,2)

Wir können Gottes Handeln an uns und Seine Beweggründe nur soweit verstehen, wie wir Seine Liebe, Seine Barmherzigkeit und Seine Allmacht erkennen. Wir können soviel von seinen Plänen erfassen, wie es gut für uns ist. Darüber hinaus müssen wir der Hand des Allmächtigen und Seiner herzlichen Liebe vertrauen.

Das Wort Gottes, wie auch der Charakter seines Urhebers, stellt uns vor Geheimnisse, die wir sterblichen Wesen nie vollkommen verstehen können. Das Eindringen der Sünde in die Welt, die Menschwerdung Christi, die Wiedergeburt, die Auferstehung und viele andere Dinge, die uns die Bibel berichtet, sind zu tiefe Geheimnisse, als dass sie der menschliche Verstand erklären oder nur recht verstehen könnte. Wir haben keine Ursache, Sein Wort deshalb zu bezweifeln, weil wir in die Geheimnisse Seiner Vorsehung nicht eindringen können. Schon die einfachsten Lebensformen stellen oft so große Rätsel für uns dar, dass sie der weiseste Denker nicht lösen kann. Überall in der Schöpfung begegnen uns Wunder, die unser Begriffsvermögen übersteigen. Sollte es uns da überraschen, dass wir auch in der geistlichen Welt auf Dinge stoßen, die unseren Horizont übersteigen?

 

Thomas unterstellte die Philosophie der Theologie, obgleich er Empiriker war. Er kannte eben alle Wege von der sinnlichen Welt aus hin zu Gott, was sich in seinen fünf Gottesbeweisen spiegelt, die allesamt von der Natur ausgehen, das heißt von der Beschaffenheit der Natur.

 

Den Anselmschen ontologischen, vom Begriff Gottes selbst ausgehenden Beweis lehnt Kant ab. Er hat allerdings später gezeigt, dass die thomistischen Gottesbeweise, wie überhaupt alle Gottesbeweise, nur verkappte ontologische Beweise sind. Thomas machte Gebrauch vom ersten unbewegten Beweger des Aristoteles und dem falschen Argument einer Reihe ohne Anfangsglied sei unmöglich. Er schließt, stets falsch: 1. vom Bewegten in der Welt auf den ersten Beweger, 2. vom Verursachtsein in der Welt auf eine erste Ursache, 3. vom Zufälligen in der Welt auf ein notwendiges Wesen, 4. von der Harmonie und Zweckmäßigkeit in der Welt auf die göttliche Intelligenz, 5. von den Graden der Vollkommenheit in der Welt auf ein vollkommenes Wesen.

 

      Die katholische Kirche hält bis heute an diesen Beweisen fest!

 

„Einen Gelehrten nach seinem Glauben zu beurteilen ist gefährlich, wenn nicht lächerlich. Sicher ist, dass Darwin die lange Reihe der spiritualistischen Gelehrten unterbrach. Er war der erste, der die Erkenntnis von der Theologie und vom Spiritualismus loslöste, die einen Descartes, einen Newton und einen Faraday noch so grundlegend geprägt hatten. Er war mit der HMS Beagle nicht in See gestochen, um seine Ideen zu beweisen, sondern um zu beobachten. Er hatte seine Beobachtungen nach einer erprobten Methode geplant und aus ihnen die Schlüsse gezogen, die sich aufdrängten. In dieser Hinsicht ist er der wahre Begründer der modernen Wissenschaft.“

 

 War er vielleicht zu vorsichtig, die nahe liegende Wahrheit über das Wasser als das "Göttliche" zu erkennen oder zu veröffentlichen?

 

„Seine Lehre ist jedoch leider in Gefahr, wie wir sehen werden. Mehr als ein Jahrhundert nach der Veröffentlichung des Buchs: "Die Entstehung der Arten" hat sich die Unruhe, die es bei gewissen Geistern auslöste, noch nicht gelegt. Eine beträchtliche Zahl von Wissenschaftlern gibt sich nicht mit einem blinden Gott zufrieden. Ende unseres Jahrhunderts strengen sich manche unter ihnen in naiver (aber gefährlicher) Weise an, einen Gott an seine Stelle zu setzen, dessen Bild ebenso naiv erscheint, auch wenn es vorsichtigerweise revidiert wurde.

 

Noch zu Lebzeiten Darwins zeigte sich die Unfähigkeit, auf das "Spirituelle" zu verzichten, ganz offen. Einer der besten Darwinisten des 19. Jahrhunderts und Koautor der Theorie der natürlichen Auslese, Alfred Russel Wallace (1823-1913), stürzte sich in wilde Spekulationen, um die "unbekannten" - seiner Meinung nach eigentlich spirituellen - Umstände der Abstammung des Menschen zu erhellen. Wallace war, kurz gesagt, ein überzeugter Spiritualist. Darwin empörte sich, zugunsten von Tischerücken verzichte Wallace auf natürliche Auslese. Der berühmte Physiker und Chemiker Sir William Crookes, der Erfinder des Strahlungs-Messgerätes und Verfasser der Theorie des vierten Aggregatzustandes der Materie, der Astronom Camille Flammarion und viele andere, weniger berühmte Wissen-schaftler nahmen die Hilfe von Medien wie D.D. Home und Eusapia Palladino in Anspruch.

 

Im Sturm um den Darwinismus verhielten sich die Dominikaner und Jesuiten am wachsamsten. Letztere brachen den Vatikan dazu, seine Stimme zu erheben. 1879 nahm die Reaktion der Kirche die feierliche Form der Enzyklika "Aeterni patris" an, in der Papst Leo VIII. den Wissenschaftlern verkündete, der Thomismus stelle die Autorität dar, der man in allen wie auch immer gearteten Forschungen zu folgen habe. Darwin war in der Zwischenzeit zum Agnostiker geworden.

 

Das außerordentliche Beispiel der Beziehungen zwischen der Vorstellung Gottes und den exakten Naturwissenschaften war ohne Zweifel der Fall des Mathematikers Georg Cantor (1845-1918), eines Wissenschaftlers, der aus offenkundig theologischen Gründen mit einer in Mathematikerkreisen bis dahin respektierten Tradition brach, niemals auf das Konzept unendlicher Größen zurückzugreifen. 1831 hatte Carl Friedrich Gauß, der größte Mathematiker seiner Zeit, erklärt: "Ich protestiere gegen den Gebrauch der unendlichen Größe als etwas Bestimmten; das ist in der Mathematik niemals zulässig". Cantor setzte sich darüber hinweg.

 

Um die revolutionäre Kühnheit zu erklären, die ihn zur Theorie der transfiniten Zahlen geführt hatte, postulierte Cantor, die ganzen Zahlen könnten, ob "physisch" oder "ideell" als zur Gedankenwelt gehörige Entitäten der "intrasubjektiven Realität" oder, als Teil der Außenwelt, der "transsubjektiven Realität" zugehörig betrachtet werden. Darin drückt sich eine metaphysische Haltung aus, wie er selbst erklärte: "Dank mir wird die christliche Philosophie zum ersten Mal über die wahre Theorie des Unendlichen verfügen", schrieb er dem Dominikaner Thomas Esser. Diese Einstellung erstaunte umso mehr, als Cantor Jude war (sich aber in der christlichen Theologie bestens auskannte und wahrscheinlich Kabbalist war). Er betrachtete die Theorie der transfiniten Zahlen als von Gott eingegeben!

 

Die Jesuiten beeilten sich, sie auszunützen; sie sahen darin endlich die gesuchten Beweise für die Existenz Gottes (was Cantor trotzdem ärgerte). Im Alter von 50 Jahren stellte Cantor seiner letzten Arbeit über die transfiniten Zahlen ein Zitat des Apostels Paulus voran: "Die Zeit wird kommen, da ans Licht gebracht wird, was im Finstern verborgen ist". Cantor starb als 73jähriger in einer Irrenanstalt in Halle. 1905 bezeichnete Henri Poincaré, der Cantor an Größe gewiss nicht nachstand und der dessen Beschäftigung mit religiösen Fragen kannte, Cantors Werk als "pathologisch"; heute wird Cantors Beitrag zur Mathematik allgemein als grundlegend anerkannt. Unter anderem hat er ein Problem gelöst, das die Mathematiker seit Pythagoras umtrieb. Alle Wege führen nach Rom, vorausgesetzt, man verfährt nach einer Methode.“

 

Oder man wird vom "Göttlichen" geführt! 

 

„ . . . Doch der Schwung erwies sich als zu stark, um durch Ironie gebremst werden zu können. So versichert Richard Dawkins, Biologe an der Universität Oxford: "Unsere Existenz war einst das größte aller Mysterien, aber sie ist es nicht mehr, weil sie aufgeklärt worden ist". Das ist rasch dahingesagt. Und der amerikanisch-vietnamesische Astrophysiker Trinh Xuan Thuan erklärt recht prophetisch: "Die Existenz des menschlichen Wesens ist in den Eigenschaften jedes Atoms, jedes Sterns, jeder Galaxie des Universums und in jedem physikalischen Gesetz, das den Kosmos beherrscht, festgeschrieben".“

 

                                      Natürlich ganz einfach im Wasser, im "Göttlichen".

 

 „Beide Behauptungen sind nicht verifizierbar und führen in die gute alte Zeit von Galilei und Kopernikus zurück, das heißt zum christlichen Geozentrismus, der den Menschen zum einzigen Objekt einer Schöpfung von Milliarden Sternen machte; und zu dem metaphysischen Axiom, Gott habe das Universum nur geschaffen, um sich im Spiegelbild der menschlichen Spezies zu betrachten. Und dabei haben wir Einsteins allzu berühmten Satz "Gott spielt nicht mit Würfeln" noch nicht einmal zitiert, den Gipfel des Anthropomorphismus.“

 

Das "Göttliche" hat sich in allem, was es im Universum gibt, manifestiert und inkarniert, auch im Menschen.

 

     „ . . . Viele Naturwissenschaftler lehnen derartige Spekulationen aber ab, ganz einfach, weil diese die Kategorien durcheinander bringen und sich auf ein diffuses und deshalb unbrauchbares Vokabular stützen und Wörter wie Seele, Geist, Astralleib usw. verwenden. Sie führen bei Spekulationen und der Suche nach Gott nicht ans Ziel“, erklärt Messadié. „Jacques Monod stellt in seinem Buch "Zufall und Notwendigkeit" die große Frage jeder Wissenschaft: Hat die Welt einen Sinn? Und wenn ja, welchen? Die Ableitungen, die Folgesätze liegen auf der Hand: Wenn es einen Sinn gibt, besteht vielleicht ein finales Ziel, und das ist die Notwenigkeit, selbst wenn man zögert, es "Gott" zu nennen. Wenn es aber keinen Sinn gibt, dann regiert der Zufall, d.h. das organisierte Chaos; Und wenn es einen Gott gibt, der ihm Leben einhaucht, ist dieser Gott definitiv "unleserlich", unverständlich. Dieser letzte Punkt ist von größter Bedeutung, weil der menschliche Geist sich weigert, sich einen unentzifferbaren Gott vorzustellen, der morgens dazu fähig wäre, zu beschließen, dass die Zeit der menschlichen Spezies abgelaufen sei, dass ihre Stunde geschlagen habe und die Zeit der Koleopteren, der Käfer gekommen sei, deren Übermacht ja schon unübersehbar ist.“

 

Warum denn nicht? Das Leben der Menschen und der Menschheit ist endlich. Aber alles Leben führt zum Wasser, dem "Göttlichen" und bleibt in ihm erhalten.

 

„Die Frage beherrschte ein Vierteljahrhundert des Existenzialismus, das heißt der Reflexion über das Absurde, und ein Jahrhundert der Reflexion über die Evolution, das heißt über das virtuelle Ziel, zu dem uns die Modifikation der lebenden Spezies führen oder nicht führen wird. Monod führte ein einfaches Konzept ein, die Teleonomie, die Eigenschaft eines Lebewesens, mit einem Existenzplan ausgestattet zu sein. Alles, was lebt, hat demnach einen solchen Existenzplan. Ist dieser Plan gut, leben und überleben das Individuum und seine Spezies. Ist er nicht gut, verschwindet das Individuum. Monod scheint Immanuels Kants Frage: "Wie ist eine Wissenschaft des Lebendigen möglich?" zu beantworten. Er gibt der Biologie endlich eine Forschungsgrundlage. Eigentlich bleibt Kants Frage aber dennoch unbeantwortet, zumindest teilweise. Zunächst auf der mikroskopischen Ebene, denn die Entdeckung der "egoistischen" DNS wird die Vorstellung der auf die Zelle angewandten Teleonomie beträchtlich stören. Die DNS reproduziert sich in einer Art und Weise, die offensichtlich mit den Bedürfnissen der Zelle nichts gemein hat. Sie reproduziert sich sozusagen zum Spaß. Neunzig Prozent der in einer Zelle vorhandenen DNS nützen offenbar nichts. Die Teleonomie der DNS ist damit unerkennbar, oder sie ist schlecht gemacht.“

 

Sie ist gut gemacht nach dem Plan des "Göttlichen" in seinem Willen nach Manifestierung!

 

„Auch auf makroskopischer Ebene wäre Kant enttäuscht. Die prähistorischen Monster besaßen eine hervorragende Teleonomie. Sie haben rund 175 Millionen Jahre lang ohne andere Sorgen überlebt, als sich in einem Höllenspektakel von Panzerplatten, Hörnern und schuppigen Schwänzen gegenseitig aufzufressen. Da schlug von 60 Millionen Jahren ein riesiger Meteorit in der Gegend des Golfs von Mexiko ein. Er verursachte - außer einer Flutkatastrophe, Erdbeben und Vulkanausbrüchen - eine Klimaveränderung, die sich für die Dinosaurier als fatal erwies. Eine Staubschicht verdunkelte den Himmel jahrelang, es wurde kalt, und vielleicht ertrugen die Saurier dieses Klima nicht, oder ihre Fresspflanzen wuchsen wegen mangelnden Sonnenlichts nicht mehr, oder vielleicht war der Iridiumstaub, den der Meteorit in der Atmosphäre verbreitet hatte, für diese Tiere Gift. Obwohl sie über eine Teleonomie 'erster Güte' verfügten, starben die Dinosaurier aus. Zufall oder Notwendigkeit? Offensichtlich Zufall, es sei denn, man stelle sich einen Gott vor, der es müde war, die Erde unter den Schritten des Diplodokus beben zu hören, und deshalb beschloss, mit diesen Monstern ein Ende zu machen. Und stattdessen Mozart zu hören, wie Hubert Reeves sagen würde.“

 

Es ist ja erwiesen, dass das "Göttliche" gute Musik liebt! (K. 17/4)

 

In tibetischen Überlieferungen heißt es: Der Ton umschließt große Geheimnisse.

 

Alle Wesen, alle Dinge, selbst die unbelebt scheinenden, geben Töne von sich. Jedes Wesen, jedes Ding bringt einen besonderen, ihm eigentümlichen Ton hervor, doch wandelt sich dieser entsprechend den verschiedenen Zuständen, durch die das Wesen oder Ding, das ihn erzeugt, hindurchgeht. Wieso? Wesen und Dinge sind Zusammenballungen kleinster Teilchen. Diese tanzen und bringen durch ihre Bewegungen die Töne hervor.

 

So heißt die Lehre: Im Anfang war der Wind. Durch sein Wirbeln bildete er den Urgrund unserer Welt. Dieser Wirbelwind tönte, also hat der Ton den Stoff geformt. Durch das Tönen dieser ersten Stoffe entstanden weitere Formen, die ihrerseits kraft ihres Tönens neue hervorbrachten. Und das ist nicht etwa eine Mär aus vergangenen Tagen, sondern es ist immer das Gleiche. Jedes kleinste Teilchen singt immer während sein Lied und dieses Tönen erzeugt in jedem Augenblick grobe oder feine Formen. Es gibt schöpferische Töne, die zusammenfügen, und andere, die auseinander reißen. Wer imstande ist, beide Arten hervorzurufen, hat die Macht, nach Belieben aufzubauen oder zu zerstören. Wahrlich, der Drubthob, der den Urzerstörerton – den Urgrund aller zerstörenden Töne – erklingen zu lassen wüsste, wäre fähig, diese Welt und alle Götterwelten bis hinauf zu der der Großen „Dreiunddreißig“, wovon die Buddhisten sprechen, zu zerstören!

 

Wird man nicht bei diesen Worten an die zerstörende Kraft der unkontrollierten Wasserstoffbomen-Explosionen erinnert? Wasser, das "Göttliche" hat die Macht aufzubauen oder zu zerstören in die der Hand der Menschen gelegt. Es liegt an uns, wie wir mit dieser Macht umgehen . . .

 

„Doch die überwiegende Mehrheit der Argumente spricht für den Zufall. Bei der Analyse der Evolution der Spezies kommt Francois Jacob zu dem Schluss, es handle sich um eine "Bastelei". Man findet haufenweise Teleonomien, aber sie sind vom Zufall und mit offenkundigem Absurditäten wie etwa der Tatsache improvisiert, das der Rosa Flamingo wegen seines übertrieben gebogenen Schnabels den Kopf unter Wasser halten muss, um sich ernähren zu können, wie Stephan Jay Gould beobachtet hat. Wollte Gott dem Rosa Flamingo einen Streich spielen?“

 

Das wollte er wohl eher nicht, sondern er wollte in ihm und um ihn sein, ihn umhüllen und nähren, nach seinem Willen.

 

„Doch: "Raffiniert ist der Herrgott, aber boshaft ist er nicht", meinte Einstein, der offensichtlich seine genaue Vorstellung von "Ihm" hatte.“

 

Er hat seine Vorstellung also wissentlich nicht geäußert. Wollte er das nicht oder wollte das "Göttliche" es nicht?

 

Sie würden sicher gern, genauso wie ich, erfahren, wie Gott sich zu diesen Fragen äußert. Ich meine nicht durch das Alte und das Neue Testament, den Talmud, durch den Koran, durch die Bhagavadgita, durch das Tipitaka, durch das Awesta, durch den Granth etc, sondern durch das heutige aktuelle Wort Gottes.  

 

Neale Donald Walsch schreibt in seinem Buch "Gespräche mit Gott", „Im Frühjahr 1992 – so um Ostern herum, wie ich mich entsinne - ereignete sich in meinem Leben ein außergewöhnliches Phänomen. Gott begann mit Ihnen zu sprechen  -   und zwar durch meine Person . . .“

 

Und in der Einleitung heißt es: „Man könnte sagen, dieses Buch enthält das "neueste Wort Gottes zu den Dingen" . . .“

 

Bei dem Gott Neale Donald Walsch´s  kann es sich nur um den Christengott handeln. Denn "Er" führt alles auf christliche religiöse Begriffe zurück. Wo ist der Gott der Mohammedaner und der Gott der Juden? Wo sind die Götter der asiatischen, der afrikanischen, der amerikanischen und der australischen Völker und Religionen?

 

Nach meiner persönlichen Meinung spricht Gott sehr weltlich und sehr menschlich. Ich hätte eher erwartet, dass Gott uns sagt, wer er in Wirklichkeit ist, und nicht, wie wir uns verhalten sollen. Zum Beispiel, dass Gott erklärt: Das Universum ist ein einziges großes und großartiges Experiment zur Erschaffung und zur Vernichtung. Irgendwie so, wie früher Alchemisten die unterschiedlichsten Dinge gemixt und dabei große universale Entdeckungen gemacht haben.

 

Gott könnte uns sagen: Wasser, das "Göttliche" hat alles Erschaffen, was es im Universum gibt, indem es sich manifestiert, und im Streben nach Leben inkarniert hat.

 

Aber ich bin ja nicht das Sprachrohr Gottes, und ich kann nur meine eigenen Gedanken wiedergeben. Trotzdem werde ich in meinen Berichten jeweils auf die Aussagen des Buches von Neale Donald Walsch zurückkommen und vermerken: Gott sagt: . . . . . . . .

 

Jan Erik Sigdell fragt in seinem Buch „Wiedergeburt und frühere Leben“: Was lehrten die Gnostiker über die Reinkarnation?

 

Zuerst ist es sinnvoll, die gnostisch-christliche Auffassung bezüglich des Gottes des Alten Testaments - den sie besonders mit der Reinkarnation verbanden - und den von Jesus erwähnten „Vater“ dazustellen.

 

Für die Gnostiker war der Schöpfer dieser Welt nicht der wahre Urschöpfer, sondern ein Demiurg, ein „Handwerker“, ein gefallener Engel, der auch eine böse Seite hat. Während Gott, der wahre Urschöpfer (den Jesus „Vater“ nennt), uneingeschränkt gut ist, hat ein unvollkommener Demiurg eine unvollkommene Welt erschaffen. Die Gnostiker setzten diesen unvollkommenen Gott nachweislich mit dem Gott des Alten Testaments gleich, also mit Jahweh, den sie auch Jaldabaoth nannten, der die Menschen im Zustand der Unkenntnis und in der materiellen Welt belasse und ihre Versuche bestrafe, Wissen und Einsicht zu erlangen (vom „Baum der Erkenntnis zu essen“). Der Demiurg ist ein geringerer Gott, der für den einzigen Gott gehalten werden will. In der Schrift der Apokryphe des Johannes (oder Das Geheime Buch des Johannes) steht folgendes über ihn: „Und er ist gottlos in seiner Arroganz, die in ihm ist. Denn er sagt: „Ich bin Gott und es gibt keinen Gott neben mir“, da er von Gottes Macht unwissend ist und von dem Ort, woher er selbst kommt.“ Vgl. Mos. 2, 20,23 und Mos. 5,7. Könnte das eine Erklärung für die vielen unfassbaren Grausamkeiten sein, die nun einmal „schwarz auf weiß“ im Alten Testament stehen?

 

Das sind m.E. alles Vermutungen und Spekulationen, die niemand beweisen kann. Woher auch sollte das jemand wissen, und wer sollte es ihm offenbart haben?

 

Wie, wo und wann sich Wasser, das "Göttliche" manifestiert und/oder inkarniert hat, das weiß letztlich nur das "Göttliche Selbst".

 

„Wenige haben meiner Ansicht nach in die Frage der Beziehungen zwischen Gott und der Wissenschaft so viel Klarheit gebracht wie Monod: "Wenn die Wissenschaft forscht und sucht, sucht sie nach einem Sinn, einem Paradigma, das heißt einem Modell, und das heißt wiederum nach Gott".

 

Wie soll man also das Auftreten von Leben verstehen? Ist die Geburt der ersten Alge oder der ersten Bakterie nicht endlich der "Beweis", der unwiderlegbare Beweis einer übernatürlichen Intervention in der Erschaffung der Lebewesen? Diese Überlegung führt dazu, die "Hand Gottes" diesmal in der DNS zu suchen.“

 

Dabei hat Wasser, das "Göttliche" alles Erschaffen und Entwickelt, auch die DNS, die erste Bakterie, die erste Alge . . . bis hin zum Menschen!

 

„Die jüngsten Forschungsergebnisse entkräften diese Hoffnung anscheinend, auf Erden ebenso wie im Kosmos. Auf Erden entdeckten zwei Forscher der Yale und Colorado University seit Beginn der achtziger Jahre zwei Moleküle einer freien Ribonukleinsäure, die zu keiner lebenden Zelle gehören. Die RNS ist jene Kette von chemischen Molekülen oder Nukleotiden, die die zur Synthese der Proteine nötigen Elemente produziert; diese Proteine stellen die DNS her, die sich dupliziert, um erneut RNS zu produzieren und so weiter. Es gab also, kurz nachdem die Erde entstanden war, RNS-Moleküle. Sie produzierten Proteine, die sich zusammenfügten und ihrerseits die ersten lebenden Zellen bildeten.“

 

Nach dem Willen des Wassers, des "Göttlichen"!

 

„War diese RNS nicht der wunderbare Keim, der die Handschrift der übernatürlichen Intervention trug? Nein: Es gab davon Milliarden und Abermilliarden in den Pfützen der Urzeit. Sie bildeten sich spontan aus in Wasser gelösten Nukleotiden.“

 

Oder das Wasser, das "Göttliche" erweckte sie aus ihrer Vorbestimmung, für die das "Göttliche" sie erschaffen hat.

 

„Diese Nukleotiden wiederum waren ebenso zufällige Verbindungen unbelebter Elemente: Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff - eben Kohlenwasserstoffe.“

 

Also, von Wasser, dem "Göttlichen" geschaffen!

 

„Die überwältigende Mehrheit dieser Zufalls-Ribonukleinsäuren war nicht lebensfähig; aber es gab zwei oder drei, die es doch waren. Wenn sie sich teilten, ließen sie eine weiter RNS entstehen, die sich wieder teilte und so weiter. Die Erde wurde also von zwei oder drei Ribonukleinsäuren überschwemmt . . .“

 

Jeder Wassertropfen ist ein göttliches Wesen. Er hat ein Gesicht und unterscheidet sich von allen anderen Tropfen. (K. 17/1) Als Schneeflocke hat er eine eigene Struktur und Form, die einzigartig und unverwechselbar ist. K. 17/2)

 

Gott sagt: "Die Gesetze des Universums sind von mir festgelegt worden. Es sind vollkommene Gesetze, die ein vollkommenes Funktionieren des Physischen bewirken".

 

Hast du je etwas Vollkommeneres gesehen als eine Schneepflocke? Ihre Komplexität, ihre Formgebung, ihre Symmetrie, ihre Konformität mit sich selbst und Originalität hinsichtlich allem anderen - dies ist alles ein Rätsel. Ihr staunt über das Wunder dieser ehrfurchgebietenden Entfaltung der Natur. Doch wenn mir das anhand einer einzigen Schneeflocke möglich ist, was, denkst du, kann ich mit einem ganzen Universum tun - was habe ich getan?"

 

 

 Im ersten Kapitel der Bibel,  der Genesis, der Schöpfungsgeschichte von der Erschaffung der Welt und des Menschen heißt es: 26) Dann sprach Gott: „Lasset uns den Menschen machen nach unserem Abbild, uns ähnlich; sie sollen herrschen über des Meeres Fische, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über alle Landtiere und über alle Kriechtiere am Boden!“

 

Sagt das nicht aus, dass das "Göttliche" sich nicht als eine Person versteht, vergleichbar mit der Person eines Menschen? Ist Wasser, das "Göttliche" ist in der Manifestation "Gott"? Die Dreifaltigkeit Gottes nach der Inkarnation Gottes, in der Menschwerdung Jesus Christus und des Erkenntnis gewährenden Heiligen Geistes ist wohl in der Schöpfungsgeschichte nicht mit "Lasset uns den Menschen machen nach unserem Abbild, uns ähnlich" gemeint, oder?

 

„Jakobus, der Gerechte genannt, der Bruder des Herrn spricht oft vom Regen, dem er Offenbarungs- und Verkündigungskraft zuschreibt.“

 

Ist es nicht beängstigend, könnte man fragen, dass Wasser das "Göttliche" ist? Das ist es nicht. Es ändert sich natürlich nichts auf der Erde, nichts im Universum. Warum auch? Wasser ist ja immer schon so gewesen und es bleibt stets so!

 

Manfred Lütz erklärt: „ . . . Der Mensch als Abbild eines dreifaltigen Gottes, der Gemeinschaft, der Liebe ist, das ist demgegenüber ein wirkliches Hoffnungsbild für die ganze Gesellschaft.

 

Die Menschwerdung Gottes ist deswegen im Grunde etwas sehr Einfaches, weil sie auf eine Weise, die man sich selbst nicht herleiten könnte, viele Komplikationen, die man sonst mit der Idee eines Gottes hätte, löst. Der Gott der Philosophen dagegen beschwört immer wieder unlösbare Schwierigkeiten herauf. Der Gott der Philosophen ist ein Gott, der jedenfalls leidenschaftslos über den Dingen steht. An diesen Gott kann man die Theodizeefrage schon richten, die ernste oder empörte Frage, wie dieser coole Gott sich angesichts so vielen Leids rechtfertigen will. Doch große Philosophen selbst, wie Sören Kierkegaard und Gabriel Marcel, haben eine solche Gerichtsshow mit einem selbst ausgedachten lieben Gott für kompletten Unsinn gehalten. Der Gott, den man da anklagte, war gar nicht Gott. "Eine Wahrheit ohne Barmherzigkeit ist nicht Gott", hat Pascal gesagt. Die Frage nach dem Sinn von Leid stellt sich aber ganz anders, wenn man die Gewissheit hat, dass Gott selbst Mensch geworden ist und aus Liebe zu den Menschen nicht nur scheinbar, sondern wirklich entsetzlich als Mensch und damit wie ein Mensch gelitten hat, um uns dauerhaft von allem Leid zu erlösen. Der Gott, an den die Christen glauben, ist kein bloß kalt allmächtiger, sondern ein leidenschaftlich Mitleidender.

 

Ein solcher Gott, der nicht in erster Linie allmächtig, sondern vor allem ein menschgewordener Gott ist, kommt natürlich auch mit dem Respekt vor der Freiheit des Menschen nicht wirklich in Konflikt. Der Harvard-Soziologe Orlando Patterson nennt das Christentum sogar "die erste und einzige Weltreligion, die zum höchsten religiösen Ziel die Freiheit erklärte". Und ein aus Liebe mitleidender Gott kann so auch kein Gott sein, der von allem dauernd erbittert mit dem moralischen Zeigerfinger herumfuchtelt.“

 

Wie sollte auch Wasser, das "Göttliche" auf das Leid der Menschen und die Schrecken dieser Welt reagieren, wenn es "Selbst" in der Inkarnation Mensch geworden ist, in den Menschen wirkt und aus den Menschen heraus?

 

Gott sagt: "Ich habe ihm (dem Leiden) ein Ende gemacht. Ihr weigert euch einfach nur, die Mittel zur Verwirklichung, die ich euch gegeben habe, zu benutzen.

 Siehst du, das Leiden hat nicht mit den Ereignissen zu tun, sondern lediglich mit eurer Reaktion darauf. Was geschieht, ist nur das, was geschieht. Wie ihr darüber fühlt, ist eine andere Sache. Ich habe euch mit den Mitteln ausgestattet, mit denen ihr auf Ereignisse in einer Weise reagieren könnt, die den Schmerz mindern - ja tatsächlich ausschalten -, aber ihr dachtet nicht daran, sie zu benutzen.

Leider habe ich keine Kontrolle über die Ereignisse. Natürlich nicht. Ereignisse sind Begebenheiten in Zeit und Raum, die ihr gemäß eurer Wahl produziert, und ich werde mich niemals in eure Wahl einmischen. Wenn ich das täte, würde sich genau der Grund erübrigen, aus dem ihr von mir erschaffen wurdet. Aber das habe ich doch alles bereits erklärt.

Manche Ereignisse bewirkt ihr vorsätzlich, andere zieht ihr - mehr oder weniger unbewusst - an. Manche Ereignisse - größere Naturkatastrophen rechnet ihr dieser Kategorie zu - werden dem „Schicksal“ angelastet.

Doch selbst das „Schicksal“ kann als Kürzel für „aus allen Gedanken allerorten hervorgehend“ stehen. Mit anderen Worten, für das Bewusstsein des Planeten."

 

 

Der Dalai Lama sagt: Unsere körperliche Struktur scheint sich am besten für Empfindungen wie Liebe und Mitgefühl zu eignen. Wir können beobachten, dass ein ruhiger, liebevoller und heilsamer Geisteszustand unserem physischen Wohlergehen am zuträglichsten ist. Im Gegensatz dazu können Frustration, Furcht, Zerrissenheit und Zorn unseren Gesundheitszustand beieinträchtigen.

 

Wenn Intelligenz und Güte oder Zuneigung zusammenklingen, wird das gesamte menschliche Handeln konstruktiv. Verbinden wir ein gütiges Herz mit Wissen und Bildung, können wir lernen, die Ansichten und Rechte anderer zu respektieren. So entsteht die Grundlage für einen Geist der Versöhnung, welcher der Überwindung von Aggression und der Lösung unserer Konflikte dienlich ist. Ganz gleich, durch wie viel Gewalt oder widrige Umstände wir hindurchgehen müssen, ich meine, die Lösung unserer inneren wie äußeren Konflikte liegt in der Rückbesinnung auf unsere eigentliche Natur, die sanft und mitfühlend ist.

 

 

Manfred Lütz weiter: Diese scheußliche Erfindung des 19. Jahrhunderts, der Kinderschreck mit wallendem Bart, ist eine verheerende Entstellung des christlichen Gottes. Das Christentum ist keine Morallehre, es ist vielmehr eine Überzeugung von der Erlösung der Menschen durch einen Gott, der die Liebe ist. Es ist damit nicht bloß eine Weltanschauung, sondern vor allem eine Menschenanschauung.

 

Der Mensch ist nach christlichem Glauben nicht nur Geschöpf Gottes, das sind die Tiere auch. Der Mensch ist Abbild Gottes und durch die Menschwerdung Gottes Bruder und Schwester Gottes - eine fast unglaubliche Vorstellung, die für andere Religionen gotteslästerlich klingt. Damit hat er eine so enorme Würde, dass der Schutz des Menschen von der Zeugung an bis zum natürlichen Tod nicht nur irgendeine moralische Aufgabe von Christen ist, sondern eine Aufgabe, die sie aus dem Zentrum ihres Glaubens heraus verpflichtet. Damit hat das christliches Gottesbild direkte Auswirkungen auf viele bioethische Überzeugungen.“

 

Ist nicht der Mensch die Hülle des Wasser, die Hülle des "Göttlichen"?

 

Gott sagt: "In manchen eurer religiösen Mythologien wird gesagt, dass "Gott der Vater" viele Geist-Kinder hatte. Diese Parallele zu der menschlichen Erfahrung vom sich vervielfachenden Leben scheint die einzige Möglichkeit zu sein, den Massen in der Realität die Vorstellung von der plötzlichen Erscheinung - der plötzlichen Existenz - zahlloser Geister im "Reich des Himmels" nahe zu bringen.

In diesem Fall sind eure mythologischen Geschichten und Erzählungen von der letztlichen Realität gar nicht so weit entfernt. Die endlose Zahl von Geistern, die meine Totalität ausmachen, sind im kosmischen Sinn meine Nachkommen.

Mit dieser Teilung meiner selbst verfolge ich das göttliche Ziel, genügend Teile von mir zu erschaffen, damit ich mich erfahrungsgemäß kennen lernen kann. Der Schöpfer hat nur eine Möglichkeit, sich in der Erfahrung als Schöpfer zu erkennen: Er muss erschaffen. Und so gab ich all den zahllosen Teilen meiner selbst (allen meinen Geist-Kindern) die gleiche Macht zu erschaffen, die ich als Ganzes besitze.

Das meinen die Religionen, wenn sie sagen, dass ihr "nach dem Ebenbild Gottes" geschaffen wurdet. Es bedeutet nicht, wie manche annahmen, dass wir in unserer physischen Gestalt gleich aussehen (obwohl Gott jede physische Gestalt annehmen kann, die er sich für einen bestimmten Zweck erwählt). Es bedeutet, dass unsere Essenz die gleiche ist. Wir sind aus dem gleichen Stoff gemacht. Wir SIND "derselbe Stoff"! Wir verfügen über die gleichen Eigenschaften und Fähigkeiten - einschließlich der Gabe, physische Realität aus dünner Luft zu erschaffen.

Als ich euch, meine spirituellen Nachkommen, erschuf, war es mein Ziel, mich selbst als Gott kennen zu lernen. Ich kann dies auf keine andere Weise als durch euch tun. Somit kann gesagt werden (und es wurde auch viele Male gesagt), dass mein Ziel für euch darin besteht, dass ihr euch selbst als mich erkennt.

Das scheint so erstaunlich einfach zu sein, wird aber sehr komplex, weil es nur eine Möglichkeit gibt, wie ihr euch als mich erkennen könnt, nämlich die, dass ihr euch selbst zuerst als nicht Mich erkennt."

 

Der Arbeitskreis für Familie und Gesundheit von Körper, Seele und Geist, genannt AFG, schreibt in seiner Broschüre "Der Weg zum Leben": „Dennoch ist diese in Sünde gefallene Welt noch nicht völlig zum Ort des Kummers und Elends geworden. In der Natur selbst entdecken wir Hinweise der Hoffnung und des Trostes. Es wachsen Blüten auf den Disteln, und die Dornen sind noch mit Rosen bedeckt.

"Gott ist die Liebe" steht auf jeder sich öffnenden Knospe, auf jedem aufsprießenden Grashalm geschrieben. Die munteren Vögel, deren frohe Lieder die Luft erfüllen, die zart gefärbten Blumen in ihrer vollendeten Schönheit, die ihre Düfte verströmen, die stattlichen Bäume des Waldes im üppigen Grün ihres reichen Blätterschmucks - sie alle künden deutlich von der liebevollen, väterlichen Fürsorge unseres Gottes und Seinem Verlangen, Seine Kinder glücklich zu machen.“

 

Denn es ist alles geschaffen und erhalten vom Wasser, dem "Göttlichen" bis ans Ende der Welt in der wir leben, auch wir Menschen!

 

Der AFG: „Die Bibel offenbart Gottes Wesen. Er selbst war es, der Seine grenzenlose Liebe und Sein Erbarmen erklärte. Denn als Moses betete: "Lass mich doch deine Herrlichkeit sehen!", antwortete ihm der Herr: "Ich will alle meine Güte an dir vorüberziehen lassen" (2. Mos. 33,18-19).

Die Herrlichkeit Gottes, das ist die makellose Schönheit seines Charakters. Der Herr zog an Moses vorüber und rief: "Ich bin der Herr! Herr ist mein Name. Ich bin ein Gott voll Liebe und Erbarmen. Ich habe Geduld, meine Güte und Treue sind grenzenlos. Ich erweise Güte über Tausende von Generationen hin, ich vergebe Schuld und Verfehlung; . . . (2. Mos. 34, 6-7)"

Die Propheten Jona und Micha brachten dies in ähnlichen Worten zum Ausdruck: "Du bist voll Güte und Erbarmen, du hast Geduld mit den Menschen, deine Liebe hat keine Grenzen (Jona 4,2)."

"Güte und Liebe zu erweisen, macht dir Freude (Micha 7,18)."

Durch unzählige Beweise seiner Liebe im Himmel und auf Erden will der Herr unsere Herzen zu Sich ziehen. In den Werken der Schöpfung und durch die innigsten und zartesten Bande, die Menschenherzen je erfahren können, versucht Er Sich uns zu offenbaren. Doch all dies veranschaulicht nur unvollkommen Seine Liebe zu uns.“

 

 

Obwohl ja heute allgemein bekannt ist, dass ein Mensch nach einer Herz-Transplantation nicht die Seele des Spenders erhalten hat, sondern seine eigene Seele weiterhin besitzt, wird immer vom "Menschenherzen" gesprochen, wenn es um die Erkenntnis von Gott geht. Wasser, das "Göttliche" wirkt aber in uns und über unser Gehirn aus uns heraus. Das Herz ist, bei aller Wichtigkeit für unser Überleben, nicht der Sitz der Seele.

 

 

Der AFG: „Trotz dieser klaren Beweise verblendet Satan die Herzen der Menschen so sehr, dass sie nur mit Furcht auf Gott schauen und Ihn als hart und unversöhnlich ansehen. Satan verleitet die Menschen dazu, sich Gott als ein Wesen vorzustellen, dessen Hauptmerkmal starre Gerechtigkeit sei, und in Ihm einen strengen Richter und unnachsichtigen Gläubiger zu sehen. Er stellt den Schöpfer so dar, als ob dieser nur darauf aus sei, Irrtümer und Fehler im Leben der Menschen zu finden, um dann über sie zu Gericht zu sitzen. Gerade deshalb verließ Jesus den Himmel und lebte unter uns Menschen, um dieses Zerrbild von Gott zu beseitigen und der Welt die grenzenlose Liebe Seines Vaters zu offenbaren.“

 

Wasser, das "Göttliche" ist zu zweidrittel Bestandteil unserer Körper. "Es" weiß alles von uns und über uns.

 

Der AFG: "Kein Mensch hat Gott jemals gesehen. Nur der einzige Sohn, der ganz eng mit dem Vater verbunden ist, hat uns gezeigt, wer Gott ist (Joh. 1,18)."

"Niemand kennt den Sohn als nur der Vater; und niemand kennt den Vater als nur der Sohn und wem es der Sohn offenbaren will (Matth. 11,27)."

Als einer der Jünger die Bitte äußerte: "Herr, zeige uns den Vater!", da antwortete Jesus: "Ich bin nun schon so lange bei euch und du kennst mich noch immer nicht, Philippus? Wer mich gesehen hat, der hat auch den Vater gesehen. Wie kannst du also bitten: „Zeige uns den Vater!“ (Joh. 14,8-9)

Jesus beschrieb Seine Aufgabe auf Erden mit den Worten: "Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, den Armen frohe Botschaft zu verkünden; Er hat mich gesandt, zu heilen die zerbrochenen Herzens sind, Gefangenen Befreiung zu verkünden und den Blinden, dass sie wieder sehend werden, Zerschlagene in Freiheit zu setzen (Luk. 4,18)."

 

Auf der Suche nach dem "Göttlichen" denkt man immer an das Größte, d.h. "an das Höchste, über das hinaus nichts Höheres gedacht werden kann". Warum sucht man nicht einmal in den kleinen und kleinsten Teilchen die es gibt nach dem Ursprung des Universums und des Lebens? Man findet es vielleicht in den Atomen, in den Bakterien und in den Viren. Auf jeden Fall im Wasser, dem "Göttlichen", was alles geschaffen hat im Universum, auf der Erde. Von "Ihm" stammen die Tiere, die Pflanzen und auch die Menschen, einfach alles was es überhaupt gibt.

 

Gott ist nicht Liebe, und die Liebe ist nicht Gott. Liebe ist Emotion, Gefühl, Zuneigung und Hingabe. Wasser, das "Göttliche" ist die allumschließende Einheit von allem, die ewige Verbundenheit und das Universum umfassende Ganze.

 

Omar al Khayyam aus Robaiyat schrieb dazu:

 

      Du der die Schlange uns gestellt in Eden

      und uns umstrickst mit der Versuchung Fäden;

      Die Sünde welche wir begehen im Leben

      vergib uns wie wir dir vergeben.

 

      Ein Tropfen fiel, im Meer er schwamm.

      Ein Stäubchen auf der Erde zu liegen kam.

      Welch einen Sinn hat dein Kommen und Gehen in der Welt?

      Eine Fliege kam und wieder Abschied nahm.

 

      Zu Asche wird, wonach der Mensch sich sehnt,

      und selbst wenn es gedeiht, währt es nicht lang.

      Wie Schnee im heißen Sand der Wüste

      Muss es nach kurzer Zeit vergehn.

 

      Der Schöpfung Zweck und Streben ist die Liebe.

      Die Kraft im Saft der Reben ist die Liebe.

      Sie ist der Reim im Lied der Jugendzeit.

      Merkt auf mein Wort: Das Leben ist die Liebe!

     

 

Gott ist immer das, worin sich Wasser, das "Göttliche" jeweils manifestiert oder inkarniert.

 

 

2 Was ist von den alten Religionen noch zeitgemäß?

 

2      Was ist von den alten Religionen noch zeitgemäß?

 

Darf die katholische Kirche ihre Haltung zu bestimmten Fragen wie Sexualität und Geburten-Kontrolle beibehalten?

 

"Viele Leute in Österreich sagen über sich selbst, dass sie religiös, katholisch erzogen wurden und danach passiert aber irgendwas. Sobald man erwachsen ist, gibt es so viele „schlampige“ Katholiken, verpatzte Christen - das  scheint mir die vorherrschende Glaubensrichtung in Österreich zu sein. Liegt es nur daran, dass man beginnt, zu denken, zu hinterfragen, zu zweifeln - verträgt der Glaube eben keine Vernunft, oder was passiert da?"

 

Kardinal Schönborn: "Ich stelle das auch im innersten kirchlichen Bereich fest. Bis 14 geht’s meistens. Inzwischen ist es zum Teil schon früher geworden. Wenn von zu Hause eine gewisse religiöse Vorgabe da ist, wenn zu Hause eine gewisse Einführung in den Glauben geschehen ist. Wenn das nicht der Fall ist, dann ist es noch einmal eine neue Situation, die ich ganz offen die neuheidnische Situation nennen würde, durchaus nicht abwertend, sondern feststellend. Das müsste man eigens behandeln. Aber nehmen wir einmal die Familien, in denen, sagen wir, zumindest eine gewisse traditionelle religiöse Prägung da ist. Also, bis zu 90 Prozent, glaube ich, sind nach der Firmung nicht mehr zu finden".

 

"90 Prozent, das ist doch ein extrem hoher Prozentsatz?"

 

Kardinal Schönborn: "Ja. Viele waren natürlich auch vorher schon nicht zu finden und kamen punktuell zur Firmung und sind dann wieder weg. Aber ich glaube schon, dass die Pubertät ein starker Einschnitt ist. Das ist früher durch den stärkeren gesellschaftlichen Rahmen, auch durch die soziale Kontrolle, die gesellschaftlich da war, etwas gemildert gewesen. Jetzt bricht vehement das auf. Ich glaube einfach, bei vielen jungen Menschen ist das eine Zeit, wo man mit Kirche, aber auch mit Religion nur sehr wenig anfangen kann. Wahrscheinlich, weil man sich selber finden muss".

 

Würde man das nur, denn in sich selbst befindet sich ja das Wasser, das "Göttliche". Erwecken wir es oder erweckt es uns? Die Kirche muss es in den Menschen aufwecken!

 

"Ich habe Sorge um die Zeit im Leben, die Sigmund Freud die „Latenzzeit“ genannt hat. Das ist eine Zeit, in der man mit dem Geschlechtsverkehr warten und sich kennen lernen sollte. Durch die Art und Weise, wie junge Leute heute zusammenleben, habe ich manchmal den Eindruck, diese Latenzzeit wird kurzgeschlossen; dadurch, dass man schon viel zu früh partnerschaftlich zusammenlebt, oft schon mit 14. Und eigentlich fehlt das, was Freud sehr richtig beobachtet hat: das Aushalten dieser Wartezeit - ich bin noch nicht erwachsen, ich bin aber nicht mehr Kind, ich muss mir die Welt erobern, sie kennen lernen, das andere Geschlecht kennen lernen, die Neugierde, die da mit dazugehört, mit dem ganzen Experimentieren von Verschiedenheit, warum bin ich so und warum ist ein Mädchen anders, das Einander-näher-Kommen, ohne dass es sozusagen gleich zum sexuellen Kurzschluss kommt. Ich glaube, dieses weitgehende Ausfallen der Latenzzeit macht das Reifwerden und auch die gelungene Partnerschaft sehr viel schwerer".

 

Das ist aber ein Problem der Kirche und der Gesellschaft, nicht das Problem der betroffenen Jugendlichen, denke ich.

 

Das Überleben der Menschheit hängt völlig von der Fortpflanzung ab. Gleichgeschlechtliche Beziehungen können dazu nicht beitragen. Lesbische Frauen und homosexuelle Männer verlieben sich offensichtlich ins gleiche Geschlecht. Aber vor allem bei Männern ist nicht die Liebe zu einem bestimmten Mann ausschlaggebend, sondern das Verlangen nach einer bestimmten Art der Befriedigung ihrer sexuellen Vorlieben. Frauen lieben wohl eher, oder meinen bzw. glauben zu lieben, auch wenn es später zur Hassliebe wird. – Gibt es eine Möglichkeit in Beziehungen glücklich zu sein?

 

Gott sagt: "Ihr müsst über Beziehungen nichts lernen. Ihr braucht nur das zu demonstrieren, was ihr bereits wisst. Es gibt eine Möglichkeit, in Beziehungen glücklich zu sein: nämlich die, dass ihr sie für ihren eigentlichen Zweck nutzt und nicht für jenen, den ihr geplant habt.

 

Beziehungen bedeuten eine ständige Herausforderung; Sie rufen euch fortwährend dazu auf, immer höhere Aspekte, immer großartigere Visionen, immer herrlichere Versionen von euch selbst zu erschaffen, zum Ausdruck zu bringen und zu erfahren. Nirgendwo ist euch das unmittelbarer, wirkungsvoller und makelloser möglich als in den Beziehungen. Tatsächlich könnt ihr dies ohne Beziehungen überhaupt nicht tun. Nur durch eure Beziehungen zu anderen Menschen, Orten und Ereignissen seid ihr (als erkennbare Quantität, als ein auszumachendes Etwas) imstande, im Universum zu existieren. Denkt daran, ihr seid nicht, wenn alles andere abwesend ist. Was ihr seid, seid ihr nur in Relation zu anderem, das nicht ist. So verhalten sich die Dinge in der Welt des Relativen im Gegensatz zur Welt des Absoluten - wo ich meinen Wohnsitz habe . . .

Nun bezieht sich deine Frage auf die persönlichen menschlichen Beziehungen der romantischen Art, und ich verstehe das. Lass mich also ganz speziell und ausführlich auf die menschlichen Liebesbeziehungen zu sprechen kommen - die euch weiterhin soviel Schwierigkeiten bereiten!

Wenn menschliche Liebesbeziehungen scheitern (Beziehungen scheitern nie wirklich außer im rein menschlichen Sinn, nämlich dass sie nicht das erbrachten, was ihr wolltet), dann aus dem Grund, weil sie unter falschen Voraussetzungen eingegangen worden sind . . .

Beziehungen sind heilig, weil sie die größte - ja die einzige - Gelegenheit des Lebens bieten, die Erfahrung des höchsten Begriffs von eurem Selbst zu entwickeln und herzustellen. Beziehungen scheitern, wenn ihr sie als die großartigste Gelegenheit im Leben betrachtet, den durch euch erfahrenen höchsten Begriff von einem anderen zu entwickeln und herzustellen.

Vergewissere dich zunächst, dass du aus den richtigen Gründen eine Beziehung eingehst. (Ich benutze hier das Wort „richtig“ als relativen Begriff. Ich meine „richtig“ in bezug auf den größeren Sinn und Zweck deines Lebens.)

Wie ich bereits andeutete, fangen die meisten Menschen nach wie vor aus den „falschen“ Gründen eine Beziehung an: um nicht mehr einsam zu sein, eine Lücke zu füllen, geliebt zu werden oder jemanden zu lieben - und das sind noch einige der besseren Gründe. Andere gehen eine Beziehung ein, um ihr Ego zu besänftigen, ihrer Depression ein Ende zu setzen, ihr Sexualleben zu verbessern, sich von einer anderen Beziehung zu erholen oder, ob du es glaubst oder nicht, um sich von ihrer Langeweile zu befreien.

Keiner dieser Gründe wird funktionieren, und auch die Beziehung nicht - es sei denn, es treten dramatische Veränderungen ein . . . Verliebe dich in dieser Weise in so viele Menschen, wie du möchtest. Aber wenn du mit einer Person eine lebenslange Beziehung eingehen willst, dann möchtest du dir vielleicht zusätzlich auch ein paar Gedanken darüber machen.

Wenn du es andererseits genießt, Beziehungen wie einen Fluss zu durchqueren - oder noch schlimmer, in einer Beziehung bleibst, weil du glaubst, sie „aufrechterhalten zu müssen“ und dann ein Leben in stiller Verzweiflung führst -, wenn du es genießt, diese Muster der Vergangenheit zu wiederholen, dann mach weiter so."

 

Wasser, das "Göttliche" lässt uns in Bezug auf Beziehungen alle Möglichkeiten offen. Aber die falsche oder richtige Wahl kann für unser Leben sehr entscheidend sein.

 

Der Dalai Lama erklärt: Es gibt noch eine andere Quelle der Würde und Wertschätzung, die uns ermöglicht, eine Beziehung zu unseren Mitmenschen zu knüpfen. Wir können es tun, weil wir stets menschliche Wesen innerhalb einer Gemeinschaft von Menschen sind. Das verbindet uns. Und diese menschliche Bindung ist ausreichend, um ein Gefühl von Wert und Würde entstehen zu lassen. Sie kann zu einer Quelle des Trostes werden, wenn wir alles andere verlieren.

 

Wann immer ich mit Menschen zusammentreffe, nähere ich mich ihnen unter dem Gesichtspunkt der elementaren Gemeinsamkeiten, die uns verbinden. Wir haben Körper, Geist und Gefühle. Wir alle werden auf die gleiche Weise geboren, und wir alle müssen eines Tages diese Welt wieder verlassen. Ein jeder von uns wünscht sich Glück, nicht Leid. Da ich die anderen von diesem Standpunkt aus betrachte und keine Nebensächlichkeiten - wie etwa den Umstand, dass ich eine andersartige Hautfarbe, Religion oder einen anderen kulturellen Hintergrund habe - in den Vordergrund stelle, kann ich empfinden, dass der Mensch, dem ich begegne, genauso ist wie ich selbst. Eine solche Einstellung erleichtert den Austausch und das Gespräch miteinander ungemein.

 

Johannes Paul II. schreibt: „An diesem Punkt kann man es nicht unterlassen, ein Problem anzusprechen, das heute außerordentlich aktuell und schmerzlich ist. Nach dem Sturz der Regime, die auf den Ideologien des Bösen aufgebaut waren, haben in ihren Ländern die eben erwähnten Formen der Vernichtung de facto aufgehört. Was jedoch fortdauert, ist die legale Vernichtung gezeugter, aber noch ungeborener menschlicher Wesen. Und diesmal handelt es sich um eine Vernichtung, die sogar von demokratisch gewählten Parlamenten beschlossen ist, in denen man sich auf den zivilen Fortschritt der Gesellschaften und der gesamten Menschheit beruft. Und auch an anderen schweren Formen der Verletzung des Gesetzes Gottes fehlt es nicht. Ich denke z.B. an den starken Druck des Europäischen Parlaments, homosexuelle Verbindungen anzuerkennen als eine alternative Form der Familie, der auch das Recht der Adoption zusteht. Es ist zulässig und sogar geboten, sich zu fragen, ob nicht hier - vielleicht heimtückischer und verhohlener - wieder eine neue Ideologie des Bösen am Werk ist, die versucht, gegen den Menschen und gegen die Familie sogar die Menschenrechte auszunutzen.

 

Warum geschieht all das? Welches ist die Wurzel dieser nachaufklärerischen Ideologien? Die Antwort ist - alles in allem - ganz einfach: Das geschieht, weil Gott als Schöpfer und damit als Ursprung der Bestimmung von Gut und Böse verworfen worden ist. Man hat den Begriff dessen verworfen, was uns im Tiefsten zu Menschen macht, d.h. den Begriff des menschlichen Wesens als 'reale Gegebenheit', und hat als Ersatz an seine Stelle ein 'Produkt des Denkens' gestellt, das frei gebildet und je nach den Umständen frei veränderbar ist.“

 

Gibt uns nicht das Wasser, das "Göttliche" die Intuitionen für unser Handeln, auch wenn es oft für uns nicht verständlich erscheint? Das "Göttliche" stellt uns frei, ob wir das Gute oder das Böse wählen. Das ist in uns angelegt und vom "Göttlichen" beliebig gestaltet, variabel sozusagen. Denn sonst könnten wir es ja nicht, und müssten immer den geraden, gerechten und guten Weg gehen. Aber das scheint nicht der "Wille des Göttlichen" oder der "Göttliche Wille" zu sein.

 

      „ . . . Und dennoch ist Gott allen Grenzen entkommen, die die Menschen mit ihren Diskursen und Kulturen zu ziehen beabsichtigt hatten. Das menschliche Bedürfnis nach Gott ist heute so gut zu fühlen wie gestern, wenn auch manchmal auf Umwegen, wie man besonders im christlichen Westen mit seinen exotischen Vorlieben sieht. Wie wird man Ihn anrufen? In seinem Aufsatz "Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus" erklärt Max Weber die 'Entzauberung' der heutigen Welt dadurch, dass der aus der Reformation hervorgegangene Puritanismus die Möglichkeit, durch die katholischen Sakramente gereinigt wiedergeboren zu werden, ausgeschlossen hat. Weber benutzt das Wort 'Entzauberung' im Sinne einer 'Ablehnung der sakramentalen Magie als Heilsweg'. Vielleicht geht heute diese 'Entzauberung' zu Lasten der Tröstung, denn die christliche Religion verströmt seit Anbeginn eine ungeheuer tröstende Kraft. Diese Kraft war auch einer der Gründe, warum das Christentum über den Mithraskult obsiegte: Jesus nahm den Schmerz der Entrechteten auf sich. Nicht einmal die Atheisten, oder jene, die sich so nennen, können sich über diesen Verlust an Trost freuen.

 

Papst Johannes Paul II. zur Anpassung der Kirche an die neue kulturelle Gegebenheit: „Um diese Frage zu beantworten, ist es angebracht, noch eine weitere Dimension derselben Frage ins Bewusstsein zu rufen. Im Zuge seiner Beschreibung der Kindheit Jesu merkte Lukas an: "Seine Mutter bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen" (Lk 2,51). Es handelt sich um die Erinnerung an die Worte und mehr noch an die Ereignisse, welche die Inkarnation des Sohnes Gottes betreffen. Maria bewahrte die Erinnerung an das Mysterium der Verkündigung in ihrem Herzen, denn das war der Augenblick der Empfängnis gewesen, in dem das ewige WORT in ihrem Schoß verborgen gewesen war. Dann war der Moment der Geburt des Herrn gekommen mit allem, was dieses Ereignis begleitet hatte. Maria erinnerte sich, wie Jesus in Bethlehem geboren worden war: Da in der Herberge kein Platz für sie war, musste er in einem Stall zur Welt kommen (vgl. Lk 2,7). Seine Geburt hatte sich jedoch in einer überir-dischen Atmosphäre zugetragen: Von den nahe gelegenen Feldern waren die Hirten gekommen, um dem Kind die Ehre zu erweisen (vgl. Lk 2, 15-17); später waren auch die Sterndeuter aus dem Osten nach Bethlehem gekommen (vgl. Mt 2, 1-12); dann hatte Maria zusammen mit Josef nach Ägypten fliehen müssen, um ihren Sohn vor der Grausamkeit des Herodes zu retten (vgl. Mt 2, 13-15). All das wurde treulich gehütet in Marias Gedächtnis, und wie man zu Recht folgert, gab sie es an Lukas weiter, der ihr besonders nahe stand. Gleichermaßen weihte sie auch Johannes ein, dem Jesus sie in der Stunde seines Todes anvertraut hatte.

 

Es ist wahr, dass Johannes alle Ereignisse der Kindheit in dem einen Satz zusammengefasst: "Und das WORT ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt" (Joh 1,14), und diese einzige Aussage in den Rahmen des großartigen Prologs zu seinem Evangelium stellt. Aber es ist auch wahr, dass wir nun bei Johannes die Beschreibung des ersten Wunders Jesu finden, das er auf Bitten seiner Mutter vollbringt (vgl. Joh 2, 1-11). Und noch einmal ist es Johannes, er allein, der uns die Worte überlieferte, mit denen Jesus in der Stunde seines Todeskampfes gerade ihm seine Mutter anvertraut (vgl. Joh 19, 26-27). Alle diese Erlebnisse bewahrte Maria natürlich unauslöschlich eingemeißelt in ihrem Gedächtnis. "Seine Mutter bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen" (Lk 2,51).

Die Erinnerung Marias ist eine Quelle von einzigartiger Bedeutung, um Christus zu kennen, eine unvergleichliche Quelle. Maria ist nicht nur Zeugin des Mysteriums der Inkarnation, zu dessen Verwirklichung sie ihre bewusste Mitwirkung beisteuerte; sie hat auch die fortschreitende Offenbarung des Sohnes, der an ihrer Seite heranwuchs, Schritt für Schritt verfolgt. Die Ereignisse sind aus den Evangelien bekannt. Der zwölfjährige Jesus lässt Maria seine besondere Sendung erahnen, die er vom Vater erhalten hat (vgl. Lk 2,49). Als er später Nazaret verlässt, bleibt seine Mutter stets irgendwie mit ihm verbunden. Das geht aus dem Wunder zu Kana in Galiläa hervor (vgl. Joh 2,1-11) und aus anderen Episoden (vgl. Mk 2,31-35; Mt 12,46-50; Lk 8,19-21). Im Besonderen sollte Maria Zeugin des Mysteriums der Passion und ihrer Vollendung auf dem Kalvarienberg werden (vgl. Joh 19,25-27). Auch wenn es in den biblischen Texten nicht erwähnt wird, ist es denkbar, dass sie die Erste war, der der Auferstandene erschien. In jedem Fall ist sie anwesend bei seiner Aufnahme in den Himmel, befindet sich mit den Aposteln im Abendmahlsaal in Erwartung der Herabkunft des Heiligen Geistes und ist Zeugin der 'Geburt' der Kirche am Pfingsttag.

 

Diese mütterliche Erinnerung Marias ist besonders bedeutsam für die göttlich-menschliche Identität der Kirche. Man kann sagen, dass aus dieser Erinnerung die Erinnerung des neuen Gottesvolkes selbst gespeist wurde, wenn sie in der Feier der Eucharistie Erlebnisse und Lehren Christi nachlebte, die sie auch aus dem Munde Marias erfahren hatte. Im Übrigen ist auch die Erinnerung der Kirche eine mütterliche Erinnerung, denn sie selbst ist Mutter, eine Mutter, die sich erinnert. In großem Ausmaß hütet die Kirche das, was in der Erinnerung Marias gegenwärtig war.

 

Die Erinnerung der Kirche wächst mit dem Wachsen der Kirche, das sich vor allem durch das Zeugnis der Apostel und das Leiden der Märtyrer vollzieht. Es ist eine Erinnerung, die sich von der Apostelgeschichte an schrittweise in der Geschichte offenbart, jedoch nicht völlig mit der Geschichte identisch ist. Es ist etwas Spezifisches. Der Terminus technicus dafür ist 'Tradition'. Dieses Wort bezieht sich auf die aktive Funktion des Erinnerns durch das Überliefern. Was ist denn die Tradition anderes als die von der Kirche übernommenen Aufgabe, das Mysterium Christi und die Gesamtheit seiner Lehre, die sie in ihrer Erinnerung bewahrt, überliefernd weiterzugeben (lateinisch: tradere)? Es ist eine Aufgabe, in der die Kirche fortwährend durch den Heiligen Geist unterstützt wird. In der Stunde des Abschieds sprach Christus zu den Aposteln über den Heiligen Geist und sagte: "Er wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe" (Joh 14,26). Wenn die Kirche also die Eucharistie feiert, die das 'Gedenken' des Herrn ist, tut sie das mit Unterstützung des Heiligen Geistes, der Tag für Tag ihre Erinnerung weckt und orientiert. Diesem so wunderbarem wie geheimnisvollen Wirken des Geistes verdankt die Kirche von Generation zu Generation ihre wesentliche Identität. Und das seit inzwischen 2000 Jahren.

 

Jesus sagt: „Wenn jemand nicht wiedergeboren ist aus dem Wasser und dem Heiligen Geist, kann er nicht in das Reich Gottes eingehen“ (Joh 3,5).   

 

Schutz und Trost suchen die Menschen in den Kirchen. Wenn sie dort nicht die Hilfe erhalten, die sie benötigen, schlagen sie andere Wege ein. Die Kirchen müssen auf die Menschen zugehen und sich ihnen öffnen, vor allem den weiblichen Gläubigen. Frauen haben es sehr schwer in der katholischen Kirche Anerkennung zu finden und Aufgaben über Hilfsdienste hinaus zu erhalten.

 

Messadié: „Es gab heilige Moslemfrauen, so wie es heilige Christinnen gab, aber sie sind in erster Linie nur den Gebildeten bekannt. Die bestürzende Aussage von Saulus-Paulus: Eine Frau ist ein Wesen ohne Kopf, unzweifelhaft war ihr Ehemann ihr Gott. Alles andere wurde als unwichtig betrachtet. Nur die Männer besangen die Gottheit und unterhielten zu ihr Liebesbeziehungen. Die Welt wurde einer Frau gleichgesetzt: Die Welt ist wie eine alte Frau, die ihr schreckliches, zahnloses Gesicht schminkt und sogar einige Fetzen eines zerrissenen und grell erleuchteten Korans auflegt, um ihre Falten zu maskieren. Gott war reine Männersache! Die Gottheit eine Projektion des Ichs!?“

 

Wie sieht das heute aus? Welche Rechte haben Frauen in den verschiedenen Religionen?

 

Im Buddhismus haben es westliche Frauen ganz, ganz schwer in ein Kloster aufgenommen zu werden. Auf der einen Seite erheben sie das Recht, die gleiche Ausbildung zu erhalten wie die Männer, auf der anderen Seite gibt es keine Plätze. Dann hat man nur zwei Möglichkeiten: Zu resignieren oder nach Indien oder Nepal zu gehen. Dort wird es einem am Anfang auch nicht leicht gemacht. Wenn man nicht protegiert ist von einem Lehrer, der sich einem persönlich annimmt, wird es unheimlich schwierig, allein schon auf dieser Mann-Frau-Ebene wirklich dazu zu kommen. Eine Frau hat in einem Männer-Kloster einfach nichts zu suchen.

 

Der Dalai Lama erklärt: Wenn es heißt, alle Menschen seien gleich, meinen wir damit, dass jeder den offensichtlichen Wunsch nach Glück verspürt. Jeder hat das Recht glücklich zu sein und das Leid zu überwinden. Zieht also jemand Glück und Nutzen aus einer religiösen Tradition, hat er unseren Respekt verdient. Wir müssen folglich lernen, alle Weltreligionen zu achten. – Gilt diese Aussage auch für Frauen? –

 

Abusaid führt an: Die Frau hatte, bevor der Islam kam, letztlich keine Rechte. Eine Frau konnte behandelt werden, wie ein Teil der Erbmasse. Wenn jemand starb, und seine Frau zurückließ, konnte sie von einem anderen Familienmitglied geerbt werden. Der Koran ist gegen solche Dinge. Wenn wir es genau betrachten, sind den Frauen eine Reihe von Rechten durch den Koran, durch den Islam verliehen worden. Wenn man das mit der Vorislamischen Zeit vergleicht, dann war das ein sehr, sehr progressiver Schritt. Dieser Schritt gibt uns als Muslime das Ziel an, wohin wir zu gehen haben. Das Ziel ist, den Frauen mehr Rechte zu geben, in Richtung Gleichberechtigung von Mann und Frau. Es gibt heute viele neue Fragen, die im 10. Jahrhundert den Muslimen unbekannt waren. Wir leben heute im Zeitalter der Menschenrechtsfrage, der Gedankenfreiheit, der Frauenrechte. Alle diese Auffassungen von Recht sind sehr modern. Die Frage stellt sich nun so: Ist der Islam vereinbar, mit diesen modernen Auffassungen; ist der Islam vereinbar mit diesen neuen Rechten, den Menschenrechten, die im 20. Jahrhundert entwickelt wurden, oder nicht. Ich denke, die Muslime sollten auf diese Fragen Antwort geben und sie nicht ignorieren.