Differentielle Psychologie - Psychologie Lernen - E-Book

Differentielle Psychologie E-Book

Psychologie Lernen

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Beschreibung

Mit Persönlichkeitsforschung und Persönlichkeitsportraits die unterschiedlichen Persönlichkeiten erkennen, verstehen und Menschen lesen! Dieses Buch soll Ihnen helfen, Ihre Mitmenschen besser zu verstehen und dementsprechend Ihre Zusammenarbeit mit anderen Personen zu verbessern. In dieser turbulenten und stürmischen Zeit braucht es oftmals eine Erleichterung im eigenen Leben. Dies kann mit der differentiellen Psychologie der Fall sein, da eine Persönlichkeitspsychologie oftmals und vor allem im Alltag angewandt wird. Durchaus geht es darum, schwer kranken Menschen zu helfen, die an einer Persönlichkeitsstörung leiden oder traumatische Erlebnisse hinter sich haben, die ihr Verhalten und Auftreten geändert haben. In diesem Buch finden Sie viele Kapitel, die Ihnen helfen, mehr über die menschliche Psyche zu erfahren: ✔️ Die Forschung der differentiellen Psychologie ✔️ Was ist die Persönlichkeitspsychologie? ✔️ Typenlehre: Welche Persönlichkeiten gibt es? ✔️ Erziehung und Umweltfaktoren ✔️ Mit 8 Abbildungen Doch mit der Hilfe der Persönlichkeitspsychologie lassen sich auch immense Vorteile in der Arbeitswelt erzielen und selbst im Umfeld der Familie und im Freundeskreis kann sie besonders hilfreich sein. Wer wollte schließlich noch nicht die Persönlichkeit des Chefs herausfinden oder verstehen, warum dieser eine Arbeitskollege einfach deutlich anders ist als die anderen? Kaufen Sie sich jetzt das Buch und gewinnen Sie einen ersten Eindruck über die Differentielle Psychologie.

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Differentielle Psychologie

Mit Persönlichkeitsforschung und Persönlichkeitsportraits die unterschiedlichen Persönlichkeiten erkennen, verstehen und Menschen lesen

Psychologie lernen

Inhalt

Einführung

Differentielle Psychologie

Was ist das?

Wofür brauche ich es?

Die Forschung über die Jahre hinweg

Die Persönlichkeits-entwicklung

Genetische Faktoren

Umweltfaktoren

Der Weg zu meiner Persönlichkeit

Typenlehre - welche Persönlichkeiten gibt es?

Analysten

Diplomaten

Wachen

Forscher

Schlusswort

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Jeder hat unterschiedliche Verhaltensweisen und Ziele auf Arbeit.3

Abbildung 2: Menschen entwickeln im Laufe ihres Lebens ein unterschiedliches Temperament.5

Abbildung 3: Der Begriff Persönlichkeit ist vieldeutig.7

Abbildung 4: Reiz-Reaktion12

Abbildung 5: Menschen besser verstehen mit "emotionaler Intelligenz"16

Abbildung 6: Die Familie als entscheidender der Persönlichkeitsentwicklung30

Abbildung 7: Negative Probleme belasten die Psyche41

Abbildung 8: Das Enneagram50

Einführung

Die Persönlichkeit eines Menschen ist so vielfältig und einzigartig, dass jeder Mensch automatisch eine ganz eigene Persönlichkeit über die Jahre hinweg entwickelt hat. Begonnen in der Kindheit entwickelt sich unsere Psyche dauerhaft weiter und auch unsere Persönlichkeit hört niemals auf, zu wachsen. Damit unterscheiden wir uns nicht nur von vielen unserer biologischen Artgenossen, die über keine außergewöhnliche Entwicklungsstufe verfügen, sondern auch von unserem eigenen Fleisch und Blut.

Jeder von uns ist vollkommen anders als unser Nachbar oder ein Arbeitskollege und selbst innerhalb der eigenen Familie und im eigenen Freundeskreis unterscheiden wir uns maßgeblich voneinander. So kommt es beispielsweise nicht gerade selten vor, dass wir uns mit einer bestimmten Personengruppe nicht verstehen, weil dessen Mitglieder einen ausgeprägten Charakter haben, dem unsere eigene Persönlichkeit teilweise grundsätzlich anders gelegen ist und der sich damit nicht auf einer Ebene befindet, auf der gute Kommunikation bestehen könnte. Das Sprichwort “Gegensätze ziehen sich an” ist daher also nicht immer zutreffend. Viel lieber suchen wir uns Gleichgesinnte, deren Persönlichkeit der eigenen gleicht und mit denen wir uns genauso identifizieren können, wie mit uns selbst bzw. mit unserer eigenen Persönlichkeit. Deutlich lieber unterhalten wir uns in angeregten Konversationen, in denen wir gleiche Meinungen scheren, als hitzige Debatten zu führen über Themen, die unsere individuellen Persönlichkeiten vollkommen anders aufnehmen und verarbeiten und es daher in besagten Konversationen niemals zu einer richtigen Einigung kommen wird.

Abbildung 1: Jeder hat unterschiedliche Verhaltensweisen und Ziele auf Arbeit.

Jeden einzelnen Abschnitt unseres Lebens suchen wir uns gezielt nach unserer Persönlichkeit aus. In unserem Arbeitsumfeld fühlen wir uns nur wohl, wenn wir dort auf Gleichgesinnte treffen, die ähnliche Arbeitsansichten wie wir haben. Eine Freundesgruppe, in die wir psychologisch nicht hineinpassen, da wir von Grund auf andere Ansichten über das Leben und dementsprechend unser Verhalten haben, wird nicht lange bestehen bleiben, auch wenn aus irgendeinem Grund bereits eine Freundschaft entstanden sein sollte. Wir suchen uns also die Abschnitte unseres Lebens gezielt aus, durch Faktoren, die tief in uns verankert und nur schwer änderbar sind, besonders nach einem gewissen erreichten Alter.

Aber warum ist das so? Welche Faktoren tragen dazu bei, dass jeder Mensch vollkommen unterschiedlich voneinander ist? Wie ist derjenige aufgewachsen und welche äußeren Einflüsse hat jemand erlebt, der von Grund auf vollkommen anders ist als man selbst? Durch was musste er gehen und was musste er ertragen, damit seine Persönlichkeit zu dem geworden ist, was sie heute ist?

Die differentielle Psychologie ist eng verankert mit der Verhaltenspsychologie, welche das Verhalten eines Menschen analysiert und die Unterschiede zwischen bestimmten Personen nicht nur aufzeigt, sondern auch wissenschaftlich erklärt und damit zugänglich für jeden macht. Dabei geht es nicht nur um die allgemeine Erziehung eines Menschen und darum, wie er oder sie gelernt hat, was falsch und richtig ist, sondern es geht auch um weitere äußere Faktoren und das Erbgut spielt ebenfalls eine große Rolle im Verhalten und der damit verbundenen Persönlichkeit einer Person.

Bereits bei Neugeborenen können gewisse Unterschiede zu anderen Babys betrachtet werden, vollkommen ungeahndet von den eigentlichen Eltern, denn diese haben sofort nach der Geburt noch keine wirkliche Erziehung angewandt. Daher geht es nicht nur um die äußeren Einflüsse, wie beispielsweise besagte Erziehung oder Erlebnisse, die sich der Verstand einprägt und auf denen er sich aufbaut, sondern oftmals hat die Entwicklung eines Kindes auch mit der Genetik zu tun, deren Veranlagungen von den Eltern und selbst von weiter entfernter Familie vererbt worden sind. Nicht umsonst heißt es, dass Kinder oftmals genauso wie ihre Eltern werden und ähnliche Fehler machen, die auch die genetischen Verwandten in der eignen Kindheit gemacht haben. So, wie Kinder ihren Eltern also ähnlich sehen und manchmal regelrecht mit ihnen verwechselt werden können, sind auch die Gedankenprozesse jenen der nahestehenden Verwandten am ähnlichsten. Allerdings trifft auch dies nicht immer zu, da eine Persönlichkeit unglaublich kompliziert und weitläufig ist, und nicht immer können die Eltern mit der Entwicklung ihres Kindes mithalten. Oftmals kann es dabei zu Überforderungen kommen und sogar Verzweiflung kann auftreten, weil der Verstand eines Kindes sich aufgrund von Kleinigkeiten weiterbildet und sie deswegen eine vollkommen eigene Persönlichkeit entwickeln, die manchmal nicht von den Eltern oder den Erziehungsberechtigten geformt und beeinflusst werden kann.

Selbst bei Kleinkindern lässt sich das Wachstum einer eigenen Persönlichkeit mit ansehen. Während manche Kinder lieber in großen Gruppen spielen und dementsprechend laut sind, gibt es immer einmal wieder gewisse Ausnahmen, die eben einen starken Kontrast zu dieser lauten und temperamentvollen Persönlichkeit entwickelt haben und dementsprechend lieber leiser sind und sich auch gut selbst beschäftigen können, wie beim Malen oder beim Spielen mit einer Puppe oder mit Bauklötzen. In der Psychologie kann man daher die Unterscheidung zwischen extravertiert (nach außen gerichtet) und introvertiert (nach innen gekehrt) treffen. Die Unterschiede zwischen jedem einzelnen Kind sind beinahe endlos und auch, wenn es anfangs manchmal nicht so scheint und sich gewisse Kinder in ihrem Verhalten ähneln, sind sie doch grundsätzlich vollkommen verschieden und dementsprechend einzigartig.

Abbildung 2: Menschen entwickeln im Laufe ihres Lebens ein unterschiedliches Temperament.

Besonders in der Schule wird dies irgendwann vollkommen klar. Es bilden sich Gruppen in den eigenen Klassen von Schülerinnen und Schülern, die sich in ihrer Persönlichkeit ähneln. Dies sind meist die beliebteren Gruppen, da es gewisse Persönlichkeiten gibt, die besonders häufig nicht nur miteinander harmonieren und sich daher ähneln, sondern auch am häufigsten in der Menschheit und dementsprechend prozentual in den Klassen einer Schule vertreten sind. Ein Kind, welches dagegen im frühen Alter bereits Schicksalsschläge und Traumata erleben musste, wird bei diesen Gruppen keinen Anschluss finden, weil es selbst eine vollkommen andere Persönlichkeit hat, die sich aufgrund dieser schlimmen Erlebnisse bilden musste. Vielleicht hatten genau diese Kinder einmal eine sehr lebhafte Art, zu denken und zu handeln, und sie wären vermutlich in diese beliebten Gruppen mit aufgenommen worden, wenn ihre Psyche nicht von diesen schweren Schicksalsschlägen befallen worden wäre und sich daher innerhalb einer kurzen Zeit vollkommen geändert hätte. So sieht man es immer wieder, dass gewisse Schülerinnen und Schüler geärgert und gehänselt werden, eben weil sie anders sind, weil sich ihre Persönlichkeit, der Charakter und damit auch das Verhalten anders entwickelt hat. Auch Kinder, die beispielsweise in einer guten Freundesgruppe waren und guten Anschluss an ihr Umfeld hatten, können innerhalb einer kurzen Zeit verstoßen werden, wenn sich ihr Verhalten durch äußere Einflüsse, wie traumatische Erlebnisse, ändert, obwohl sie dafür eigentlich gar nichts können und auch nicht schuld daran sind, dass sie eben so reagieren, wie sie es nach solchen Schicksalsschlägen tun.

Aber wie kommt es eigentlich zu der eigenen, vollkommen „persönlichen“ Persönlichkeit? Was müssen Eltern tun, damit ihr eigenes Kind genauso wird, wie sie es haben wollen? Welche äußeren Reize sind dafür verantwortlich, dass jemand ständig aus der Reihe tanzt oder dass jemand schüchtern und zurückhaltend ist? Wie unterscheiden sich die Verhaltensweisen von Menschen genau und welche ähneln sich besonders beziehungsweise können gut zusammenarbeiten, ohne dass nach ein paar Minuten die Fetzen fliegen?

Persönlichkeiten können kategorisch unterteilt werden in bestimmte Gruppen, die in diesem Buch auch erläutert werden sollen, allerdings sind die Möglichkeiten der eigenen Persönlichkeit und dem damit zusammenhängenden Charakter beinahe endlos. Wie also soll sich da jemand zurechtfinden, ohne von dem schieren Einfluss vollkommen überwältigt zu werden?

Hier soll nun erklärt werden, wie sich Persönlichkeiten kategorisieren lassen, warum bestimmte Personen so handeln, wie sie es eben tun und durch was eine Persönlichkeit zum Guten oder zum Schlechten geprägt werden kann.

Abbildung 3: Der Begriff Persönlichkeit ist vieldeutig.

Differentielle Psychologie

Was ist das?

Die “DifferentiellePsychologie”, die sich eng mit der Persönlichkeits- und Verhaltenspsychologie überschneidet, ist ein Unterbereich der “Allgemeinpsychologie”. Wie die Übersetzung aus dem Griechischen bereits erklärt, handelt es sich bei Psychologie um die Lehre von der Seele (griech.-lat. psychologia, "die Lehre der Seele") und ist damit eine tief gehende, emotionale Wissenschaft, die sich mit den Abläufen im Kopf, den neuronalen Signalen beschäftigt, die uns auf gewisse Weisen handeln beziehungsweise denken lassen und die auch unsere Persönlichkeit von Grund auf prägen. So wird die Verhaltenspsychologie selten im Alltag, bei “gesunden” Menschen, angewandt. Wer an das Wort Psychologie allein denkt, denkt meist schließlich sofort an Menschen, die aus der Reihe tanzen und damit nicht der allgemeinen Norm entsprechen. Ganz so drastisch ist es dann aber doch nicht. Stattdessen ist die differentielle Psychologie eine Methode von Psychologen, Psychiatern und Therapeuten,um Patienten besser zu verstehen, die eine schwierige Persönlichkeit aufgrund von Schicksalsschlägen, wie beispielsweise Kindheitstraumata oder Gewalt in einem gewissen Alter, entwickelt haben. Dies können daher also auch Menschen sein, die sich vor besagten Schicksalsschlägen einmal vollkommen “normal” verhalten haben. Es geht also darum, Menschen mit einer komplizierten und teils schwierigen Persönlichkeit zu helfen. Die Verhaltenspsychologie dagegen ist tatsächlich auch unter Menschen, die nicht studiert haben, beliebt und daher auch für den alltäglichen Gebrauch gemacht, da diese sich nur um das allgemeine Verhalten dreht anstatt um die wirklich schwierigeren Fälle. Die differentielle Psychologie dagegen kümmert sich um genau solche Fälle und ist daher weniger für den alltäglichen Gebrauch geeignet. Doch auch, wenn dieser Themenbereich nicht oft im Alltag verwendet wird, kann dies für Persönlichkeitsbegeisterte durchaus interessant sein. Vieles erscheint mit einem Mal deutlich klarer und einiges wird erklärt, wenn sich jemand erst einmal mit der eigenen Persönlichkeit oder der Persönlichkeit eines anderen auseinandersetzt. Wie allerdings geschieht das?

Bei der Verhaltenspsychologie handelt es sich um eine sogenannte empirische Wissenschaft. Um besagten Ausdruck kurz zu erklären: die differentielle Psychologie sowie die Persönlichkeitspsychologie und auch die Allgemeinpsychologie basieren auf spezifischen Beobachtungen, in denen Daten gesammelt werden, aus denen kategorisierte Bilder erstellt werden, die dann auf einzelne Personen übertragen werden können. Kurz gesagt bedeutet das vor allem, dass es bei der differentiellen Psychologie kein wirkliches Handbuch gibt. Jeder Mensch denkt anders und basierend auf diesen Gedankengängen verhält sich auch dementsprechend jeder Mensch anders. Es treten gewisse Verhaltensmuster auf, über die man sich kategorisch informieren kann und die durchaus Aufschluss über die Gedanken und das Handeln besagter Person geben, letzten Endes aber ist die Persönlichkeitspsychologie ein niemals endender Lernprozess, da es immer einen Charakter oder eine Persönlichkeit einer neuen Person gibt, die so vielleicht nicht in das Lehrwerk hineinpasst. In unserer heutigen Zeit kommen immer neue Schicksalsschläge hinzu und jeder Mensch reagiert auf diese anders, sodass nur selten wirklich kategorisch gearbeitet werden kann. Eine empirische Wissenschaft besteht also aus Erfahrung, Übung und Erkenntnis.

Es gibt auch allgemeingültige Kriterien einer Wissenschaft. Eine Wissenschaft …:

Findet allgemeine Gesetzmäßigkeiten.

Ist objektiv.

Stellt widerlegbare Behauptungen auf.

Nimmt gegenüber jeder Art von Behauptung eine skeptische Haltung ein.

Bleibt offen für neue Ideen und Behauptungen.

Ist kreativ.

Findet in der Öffentlichkeit statt.

Ist produktiv.

Schließlich entwickelt sich jede Persönlichkeit aufgrund von äußeren Reizen vollkommen anders. Kategorisch kann man gewisse Datensets erstellen, die einen Überbegriff für gewisse Störungen und Krankheiten bilden, wie es beispielsweise bei einer narzisstischen Persönlichkeit der Fall ist, allerdings ist der Grund dieser Störung bei jedem Patienten und Probanden vollkommen unterschiedlich. Dies gilt es mit dem Empirismus herauszufinden.

Der Empirismus beziehungsweise die empirische Wissenschaft, auf der auch die differentielle Psychologie beruht, welche eng mit der Persönlichkeitspsychologie verbunden ist, entspricht schließlich dem Gedanken, dass Erfahrung allein und damit auch der verbundene Lernprozess die einzige Quelle der Erkenntnis sei, was wieder unterstreicht, dass man im Bereich der Verhaltens- und Persönlichkeitspsychologie nicht einfach so mit einem Lehrbuch oder einem Handbuch arbeiten kann, sondern man vielmehr durch die Praxis lernt und versteht, bis das „Lesen eines Menschen“ irgendwann nichts weiter als ein unterbewusster Vorgang ist, der ganz von allein vonstattengeht. Der Gedanke von der Überzeugung von Beobachtungen für den Erkenntnisgewinn ist nicht nur in der Psychologie stark vertreten und wird mittlerweile als Hauptpraxis angesehen, sondern er entstammt vor allem dem Gedanken der Philosophie, von der fast alle Wissenschaften überhaupt erst abstammen. Grundlage jeder Wissenschaft ist schließlich die Methodologie, die Methodenlehre. So basieren physische und chemische Erkenntnisse auf den jeweiligen aufschlussreichen Beobachtungen der durchgeführten Experimente, welche eine These belegen und unterstreichen oder widerlegen sollen. In der Psychologie, die genauso als eine Wissenschaft angesehen wird, auch wenn sie deutlich mehr der nicht materiellen Ebene der Gedanken und Emotionen entspringt, ist dies ähnlich. So werden durch Selbst- oder auch Fremdbeobachtungen Einschätzungen gegeben, die dann umgesetzt werden können. Empirisch bedeutet dementsprechend nichts weiter, als Erkenntnisse und Verfahren mit Erfahrung zu prüfen.

Mit dem Begriff “Differentielle Psychologie” wird am häufigsten der Zusammenhang mit dem Bereich der Persönlichkeitspsychologie genannt.

Zwar ist die Persönlichkeit eines Menschen von der Geburt an von den Eltern und Erziehungsberechtigten geprägt, die diesem Kind, egal, ob nun Junge oder Mädchen, das vermitteln, was ihnen selbst beigebracht worden ist, und sie dementsprechend oftmals ihre Kinder nach ihrem Abbild formen, so ist jedes Kind doch vollkommen einzigartig und diese Einzigartigkeit wird sich im späteren Erwachsenenleben stark ausweiten und verbreiten. Manchmal entstehen dabei massive Unterschiede zu den eigentlichen Eltern, obwohl diese ihr Kind selbst aufgezogen haben und sie sich dementsprechend eigentlich gleichen müssten; meist zumindest. Diese Unterschiede entstehen oft durch äußere Reize; diese können positiv, allerdings meist auch negativ sein. Während es bei dem Prinzip der klassischen Konditionierung darum geht, eine angeborene Störung beispielsweise zu beheben, wie ein angeborenes Lerndefizit, welches das Aufwachsen eines Kindes entscheidend prägt, arbeitet die Reiz-Reaktions-Psychologie mit später auftretenden, meist nicht angeborenen Reaktionen und Situationen, wie dem Zusammenzucken der Muskeln vor Angst, wenn eine Person gegenüber einer anderen ängstlichen Person die Stimme oder die Hand erhebt, weil eben genau diese Person mit so etwas bereits negativ in der Vergangenheit zu kämpfen hatte.

Das Prinzip der klassischen Konditionierung, also dass durch Lernen und Verstehen einer meist angeborenen Reaktion und dem dazugehörigen Verhalten eine neue Reaktion und ein neues Verhalten gegeben werden kann, wurde bereits 1904 von dem russischen Physiologen Iwan P. Pawlow entdeckt, aber erst mit dem Behaviorismus gewann die Persönlichkeitspsychologie an Popularität.

Abbildung 4: Reiz-Reaktion

Vom Behaviorismus, der später zur eigentlichen Verhaltenspsychologie wurde, kam der Gedanke, dass die Psyche eines Menschen und damit auch dessen Reaktionen und Verhalten allein durch die Umwelt dieser Person beeinflusst werden. Das hat vor allem mit Erinnerungen zu tun. Das Reiz-Reaktions-System erklärt sich so, dass durch einen bestimmten Reiz eine darauffolgende bestimmte Reaktion folgt. Es findet ein