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Ob "tequio" in Mexiko, "ubuntu" in Südafrika oder "mutirão" in Brasilien; es gibt weltweit viele Bezeichnungen für das Gemeinwohl: Im Rahmen der documenta fifteen und ihrer Kernidee der Kollektivität steuern sieben Romanautor*innen – Azhari Aiyub, Cristina Judar, Nesrine Khoury, Mithu Sanyal, Panashe Chigumadzi, Uxue Alberdi und Yásnaya Elena Aguilar Gil – aus verschiedenen Teilen der Welt neue Erzählungen über kollektives Arbeiten und Gemeinschaftsformen bei. Auch haben sich sieben internationale Verlage zusammengeschlossen, um diese globale Perspektive auf das Ausstellungsthema in verschiedenen Sprachausgaben zu ermöglichen.
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Seitenzahl: 235
Veröffentlichungsjahr: 2022
LUMBUNG ERZÄHLEN
Herausgegeben von harriet c. brown
Kurzgeschichten von
Azhari Aiyub
Uxue Alberdi
Cristina Judar
Nesrine Khoury
Yásnaya Elena Aguilar Gil
Panashe Chigumadzi
Mithu Sanyal
PrologWir Sind-in-Gemeinschaftharriet c. brown
HEILSALBEAzhari Aiyub
Im Schatten des IkarusUxue Alberdi
Der ZusatzspeicherCristina Judar
Halb vertrocknet, halb grünNesrine Khoury
Das Igra-Volk des Nordens Antikapitalistischer Widerstand in der ersten Hälfte des 21. JahrhundertsYásnaya Elena Aguilar Gil
Ukuza kukaNxele. Oder, Zeit vergehtPanashe Chigumadzi
EpilogWTF are Commons?Mithu Sanyal
Über die Autor*innen
Über die Verlage
lumbung
1. Indonesisch. Nomen. Gemeinschaftlich genutzte (Reis)Scheune, in der die überschüssige Ernte zum Wohle der Gemeinschaft gelagert wird. Der Begriff bezieht sich auf eine spezifische architektonische Struktur und ihre Nutzung.
2. Als Praxis bezieht sich der Begriff auf das gemeinschaftliche Verwalten und Teilen von Ressourcen und kollektive Arbeit. Er impliziert eine gemeinsame Lebensweise, Wertegrundlagen, Wissensformen und Kosmologien.
lumbung steht für die Lebens- und Arbeitsweise des indonesischen Künstler*innen-Kollektivs ruangrupa, der Künstlerischen Leitung der documenta fifteen. lumbung ist damit auch Leitprinzip des Kunstereignisses in Kassel im Sommer 2022.
Im Geiste von lumbung ist auch das Netzwerk entstanden, das gemeinsam die Publikation geschaffen hat, die Sie in Ihren Händen halten.
PROLOG
harriet c. brown
Jedes Buch ist ein kollektives Projekt. Oder vielmehr ist der Prozess, den jedes Buch in seiner Entstehung durchläuft, ein kollektives Projekt. Das Objekt in Ihren Händen treibt diese Auffassung bis zum Äußersten. Bücher werden von vielen, mehr oder weniger sicht- und identifizierbaren Individuen erschaffen. Da gibt es diejenigen, die schreiben und manchmal solche, die übersetzen, jene, die korrigieren, entwerfen, gestalten und ein Cover entwickeln, und wiederum andere redigieren und publizieren, vertreiben, empfehlen und verkaufen es, und mit ein wenig Glück gibt es auch diejenigen, die es lesen. Das vorliegende Buch ist zusätzlich zur Einbindung in das Netz dieser gängigen Abläufe eine Übung im Erleben von Gemeinschaft. Ein Wortspiel des französischen Philosophen Jean-Luc Nancy macht die Zusammensetzung einer täglichen Gemeinschaftserfahrung deutlich: être-en-commun („in Gemeinschaft sein“). Mit der Betonung auf en(„in“ oder „zwischen“), zwischen dir und mir, nimmt dieses Abenteuer seinen Anfang.
Dieses Buch und sein Trägerprojekt beginnen während einer Pandemie im Februar 2021 mit einer Onlinebesprechung. Das Kurator*innenteam hinter dem Kunstereignis documenta, das alle fünf Jahre in Deutschland in Kassel stattfindet, kontaktiert consonni, einen kleinen Verlag mit Sitz in Bilbao im Norden Spaniens. Die Einladung, die verschickt wird, ist dabei nicht ganz so enigmatisch, originell und literarisch, wie sie Enrique Vila-Matas 2014 in seinem Buch Kassel no invita a la lógica (Kassel: eine Fiktion, 2017) beschreibt. Sie ist profaner und direkter. Aber deshalb nicht weniger aufregend und unwiderstehlich. Und genau davon spricht Vila-Matas – hinter der Legende von Kassel steht der Mythos der Avantgarde. Nicht weniger, nicht mehr!
Für das Treffen versammeln sich viele unbekannte Gesichter auf dem Bildschirm. Während die documenta der letzten Dekaden von einem oder zwei beauftragten Kurator*innen organisiert wurde, zählt das Künstlerische Team dieses Mal nicht weniger als 14 Personen. Das indonesische Künstler*innen-Kollektiv ruangrupa, das für die Leitung der diesjährigen, zum 15. Mal stattfindenden documenta verantwortlich zeichnet, arbeitet mit der Idee des Kollektivs als vertrauensvolle und umfassende Form der Zusammenarbeit. Die Vorstellung des Gemeinsamen erweitert und durchdringt dabei alles. Es gibt ein indonesisches Wort, das ruangrupa in allen Mitteilungen wiederholt und das sich auf dieses Gemeinsame bezieht. lumbung. Bislang unbekannt für consonni, spross das Wort wie ein Samenkorn und verbreitete sich wie ein Virus, bis es zum alltäglichen Wortschatz vieler Menschen gehörte. Es ist auch bereits Teil Ihres Wortschatzes geworden. Es hat eine eigene Klangfülle und Materialität. Seine Aussprache erfordert die Zuspitzung der Lippen, gerade so, als würde man jemanden küssen wollen. lumbung.
lumbung ist ein indonesisches Wort und bezeichnet eine Reisscheune, die Gemeinschaftsarbeit ermöglicht und repräsentiert. Als kollektive Ressource basiert sie auf gemeinschaftlichen Prinzipien. Das Konzept steht für eine Reihe von Werten wie Transparenz, Ortsverbundenheit, Großzügigkeit, Unabhängigkeit und Sinn für Humor: Mit diesen Werkzeugen wird auch die documenta fifteen gestaltet. lumbung ist nicht nur das Thema oder Konzept zur Ausrichtung dieses Ereignisses, vielmehr ist es auch eine Praxis; eine Art und Weise, Dinge zu tun; es ist diese ansteckende, geteilte Einstellung, die das Ereignis zum Leben erwecken wird.
Bei dem Treffen stellen die unbekannten, aber freundlich lächelnden Gesichter den Publikationsplan der documenta fifteen vor. Der deutsche Kunstbuchverlag Hatje Cantz wird ihn umsetzen. Eines der freundlichen Gesichter des Künstlerischen Leitungsteams richtet eine Frage an consonni:
– Wo seht ihr euch in diesem Programm?
Wenige Tage später bringt consonni den Vorschlag ein, selbst künstlerische Herausgeber für zwei der geplanten Publikationen der documenta fifteen zu werden und präsentiert dafür ein Konzept. Inzwischen hat ein Text die Aufmerksamkeit der Herausgeber erregt. Dies ist ein Essay, der die lumbung Kosmologie zu verorten und beschreiben sucht. In anderen Worten, eine professionelle anthropologische Reflexion darüber, wie sich kollektives Arbeiten in unterschiedlichen Teilen der Welt bezeichnen lässt. consonni schlägt vor, aus dem vorliegenden Buch ein internationales literarisches Projekt zu machen, zu dem zahlreiche Netzwerke beitragen.
– Und warum nicht dielumbung Logik auf die Produktion des ganzen Buches ausweiten? lumbungim Sinne der Logik, die bereits für die Entwicklung der künstlerischen Begegnung eingesetzt wird, zum Thema und zur Entwurfsvorlage machen.
consonni schlägt vor, für die Umsetzung mit Fiktion und literarischen Narrativen zu arbeiten. Folgt man der Multispezies-Philosophin Donna Haraway, sind wir auf Narrative angewiesen, weil sie uns das Imaginieren von bedeutungsvolleren Welten ermöglichen. consonni teilt diese Auffassung. Also: eine Anthologie von Fiktionen, verfasst von Autor*innen, die unter Verwendung der je ortsspezifischen Bezeichnungen über das Kollektiv schreiben.
Die mexikanische Autorin Cristina Rivera Garza erinnert uns daran, dass die Dualität von Schreiben und Gemeinschaft komplexe Stadien durchläuft, die sowohl das Produzieren als auch den Vertrieb betreffen. consonni merkt an, dass auch die Produktion des Buches kollektiv erfolgen sollte. Verschiedene Verlage müssen einbezogen werden, um rund um den Globus gemeinsam unterschiedliche Editionen zu entwickeln. So kam es, dass die Idee eines Buches mit einer einzigen Autor*innenschaft in tausend Stücke explodierte, in Fragmente, multipliziert und verbreitet alleine durch das Prinzip von lumbung, tequio, auzolan …
Der Hexenzirkel ist geboren.
Wörter wie Crowdfunding, Abspaltung und Remixen wurden entwickelt (oder neubesetzt), um im Zeitalter des Web 2.0. Prozesse kollektiver Arbeit zu benennen. Gehen wir jedoch bekannteren Wörtern auf den Grund, ergibt sich eine bessere Vorstellung von gemeinschaftlicher Erfahrung. Wörter wie minga in vielen südamerikanischen Ländern, tequio in Mexiko, auzolan im Baskenland, andecha in Asturien, mutirão in Brasilien, ubuntu in einer Reihe von afrikanischen Ländern, gadugi in Cherokee Gemeinschaften, talkoot in Finnland, guanxi in China oder fa’zaa im Arabischen werden benutzt, um Ideen des gemeinschaftlichen Seins, anzestral wie angehörig, auszudrücken. Die Ursprünge, etymologischen Wurzeln und Entwicklungsgeschichten der Begriffe (und selbst ihre aktuellen Verwendungen) variieren, wesentlich ist jeweils, dass sie uns etwas eröffnen. Das Erbe einer kollektiven Perspektive bei der Gestaltung von Gemeinschaft. In den Gemeinschaftskonstruktionen mesoamerikanischer Kulturen werden Ideen und Formen kollektiver Arbeit mit dem Begriff tequio zusammengefasst: diese Aktivitäten, erinnert uns Rivera Garza, verbinden Natur und Menschheit in Kontexten von Kreation bis Rekreation und wirken der Idee von Besitz und allem, wofür der globale Kapitalismus steht, radikal entgegen.
EsisteinebefreiendeIdee,Gemeinschaftalsetwaszusehen,dasvoneinerGenerationzurnächstenweitergegebenwird,einetagtäglicheErfahrungdesMiteinanders,übertrageninmündlicherundschriftlicherForm,vonGenerationzuGeneration.Jean-LucNancyverknüpftdieseIdeederGemeinschaftmitderLiteratur.Worteverwenden,umdieGrenzendesmenschlichenAusdrucksvermögensaufzuzeigen.WichtigeralsderInhaltoderdieMessageistdasTeilen,dennesträgtdasDenken,dieKünsteundjedeanderegemeinschaftlicheDaseinsform.Nancymerktan,dassdieeinsamstenAutor*innenstetsfürdieAnderenschreibenundAutor*innen,dieeinzigfürsichschreiben,keineAutor*innensind.Vila-Mataführtaus:„manschreibt,umdieLesendenzufesseln,siezubesitzen,zuverführen,zuunterwerfen,umindenGeistdesandereneinzudringenunddortzuverharren,zubewegen,zuerobern …“1ObwohldietransformativeKraftderLiteraturinkonkretenund begründetenFällenbegrenztseinkann,istdieVorstellungdesSchreibensalseinUmschreibenauchfürdiesesProjektvonBedeutungundleitetes–alsunvollendeteÜbungundalsMethode,umdasMiteinandergemeinschaftlichzugestalten.
Also beginnt ein arbeitsamer Prozess, um die anzestralen Begriffe für kollektive Arbeit ausfindig zu machen, um Zusammenhänge und Verlagssysteme zu verstehen und Verlage mit passenden Profilen zu finden, die Interesse an einer Teilnahme an dem Projekt haben könnten. Unabhängige Verlage, die in verschiedenen geopolitischen Zusammenhängen Literatur veröffentlichen. Außerdem ist es im Sinne einer Koexistenz wichtig, sowohl dominante als auch nicht-dominante Sprachen einzubeziehen. Um die kulturellen und historischen Kontexte und Konflikte, die stets Teil von Sprache sind, miteinander ins Gespräch zu bringen.
consonni durchforstet sein Netzwerk, kontaktiert den Almadía Verlag in Mexiko und Txalaparta im Baskenland, um mit den Konzepten tequio und auzolan zu arbeiten – Begriffe, die in ihren Kontexten alltäglich sind und regulär benutzt werden. Nach Konsultation und Befragung der Netzwerke des Netzwerks wird der arabische Verlag Al-Mutawassit kontaktiert. Durch Kontakte des Künstlerischen Teams der documenta fifteen werden Marjin Kiri in Indonesien und Cassava Republic Press in Nigeria erreicht. Ein Suchverfahren auf der Basis von Komplizenschaft. In Brasilien kann Dublinense gewonnen werden, dank der International Alliance of Independent Publishers, zu der Txalaparta, Marjin Kiri und Dublinense gehören. Ein persönliches Treffen zwischen consonni und den Verlagen kommt im November 2021 auf der International Conference of Independent Publishers zustande, die von der Alliance in Pamplona organisiert wurde und Hunderte von Fachleuten aus mehr als vierzig Ländern der Welt zusammenbrachte.
Bei den Treffen wird ein vielfältiges, unabhängiges, dekolonialisiertes, umweltbewusstes, feministisches, liberales, soziales und solidarisches Publizieren vereinbart. Es verpflichtet sich der kulturellen, sozialen und politischen Natur des Buches und sieht Lesen als eine befreiende Praxis, als einen kritischen Akt der Bürger*innenschaft und als aktives, bewusstes Mitwirken an der Gemeinschaft. Dieser Geist trägt das vorliegende Buch und das dahinterliegende Programm. Die unabhängigen Verlage dieses Projekts sind allem voran unabhängig. Verlage-in-Gemeinschaft. In Pamplona sprach Vandana Shiva als Botschafterin der Bibliodiversität über die Notwendigkeit des „Mikro“, über die Größe kleiner Verlage und ihre lebendigen Netzwerke, die sich in gegenseitiger Hilfsbereitschaft organisieren. Wichtiger als das sichtbare Buchobjekt ist das Netzwerk – es ist das Ergebnis von Produktion und Kooperation.
Jeder Verlag bringt sein übliches Produktions- und Vertriebsökosystem mit. Es werden Schreibende gesucht, die um den Einsatz der Fiktion wissen und Vorstellungen von Gemeinschaft in beispielloser Weise neu erschaffen. Für den Almadía Verlag schreibt Yásnaya Elena Aguilar Gil auf Spanisch über tequio. Txalaparta stellt Uxue Alberdi vor, sie schreibt auf Baskisch und über das Konzept auzolan. Dublinense bringt Cristina Judar ein, um auf Portugiesisch über mutirãozu schreiben. Al-Mutawassit schlägt Nesrine Khoury vor, die auf Arabisch über fa’zaa schreibt. Cassava Republic Press stellt Panashe Chigumadzi vor, um auf Englisch über ubuntu zu schreiben. Um auf Deutsch über allmende zu schreiben, bringen Hatje Cantz und die documenta fifteen Mithu Sanyal ein. Was lumbung betrifft, präsentiert Marjin Kiri den Autor Azhari Aiyub, seine Sprache ist Indonesisch. Von spekulativen Essays, experimentellen Texten über intimes Erzählen von kollektiver Arbeit als tägliche Gewohnheit bis hin zu situativeren Erzählformen. In Überwindung der einschränkenden Dichotomie zwischen Realismus und Fiktion steht der Einsatz von Wörtern für ein Produzieren und weniger ein Repräsentieren der Realität. Die Geschichten sollen im Hier und Jetzt erzählt und verortet werden, dort, wo jede einzelne Person aus einem Zentrum konstanter Kontaminierung heraus schreibt.
Jeder Verlag produziert eine Ausgabe in seiner Sprache und vertreibt sie in seinem Kontext. Jedes Objekt-Buch wird gleich und dennoch anders. Dieselbe Struktur, ein anderes Cover, unterschiedliche Layouts, in andere Sprachen konvertierte Inhalte. Die eigene Arbeitsweise, abgestimmt mit den anderen Verlagen. Die Übersetzungsarbeit, die dieses Projekt erfordert, ist deshalb zentral, enorm und herausfordernd. Wir arbeiten mit einer Gruppe von professionellen Übersetzer*innen zusammen, die durch die Verlage vorgeschlagen, kontaktiert und der Gruppe vorgestellt werden. Um Geschichten durch eine Übersetzung sichtbar zu machen. Man achte auf den etymologischen Ursprung: Übersetzen bedeutet, zu anderen Ufern zu gelangen. Wir haben uns von einer Gemeinschaftserfahrung zur nächsten bewegt. consonni hat diese Bewegung vermittelt und versucht, eine ausgeglichene, wenn auch asymmetrische Choreografie zu koordinieren.
Wörter mobilisieren das Gemeinsame und Verbindende, Fiktionen weben Netzwerke. Fiktionen, wie sie die Religionen, der Sport oder die Musik erschaffen, zeigen ihre Macht in der sozialen Mobilisierung. Alle lebenden Organismen basieren auf Vielfalt, deshalb benötigen wir Pluralität und Diversität in unseren erzählten und niedergeschriebenen Geschichten – um zu leben. Die Prozesse von Produktion, Reproduktion und Veräußerlichung, durch die das vorliegende Buch entstand, sind kollektiver Natur und stehen in ständigem Körperkontakt miteinander, sie folgen den Prinzipien der Zusammenarbeit und der Weitergabe. Wir sind-in-Gemeinschaft.
Aus dem Englischen von Lina Morawetz
ANMERKUNG
1 Enrique Vila-Matas, Kassel no invita a la lógica, Barcelona, 2014, S. 44, hier aus dem Englischen ins Deutsche von der Übersetzerin.
AzhariAiyub
(1)
DiefolgendeGeschichtetrugsichindenJahrenderMilitäroperationeninAcehzu. EswardieZeit, alsdieSpezialeinheitdesindonesischenHeeres „Kopassus“ beiihremVernichtungszuggegendieSeparatistenderBewegungFreiesAceh1mehrereDutzendGeheimgefängnissekontrollierte.2DiebeidengrößtendieserArtwarenRancongundRumohGeudong. NurwenigenInhaftiertengelanges, lebendausdenGefängnissenzuentkommen. EinervonihnenwarSyahdi, der, alserdieGeschichteerzählte, 59Jahrealtwar.
ErwurdezwischenJuliundAugust1993inLhokseumaweineinemGebäudederMobilOil3gefangengehalten. UmdiesesGefängnisvoneinemweiterenimselbenGebäudekomplexzuunterscheiden, nanntendieKopassus-Soldatenes „Fledermauswache“.
AußerSyahdibefandsichinderFledermauswacheeinweitererHäftling. EswareineTigerinmitdemNamenBaiduri, siewarnichtwenigeralsfünfzehnJahrealt, undsielagimSterben.
Mannahman, dassBaiduridieTigerindesPawangLemanwar, einemDoreilermitderFähigkeit, mitTierenzukommunizierenundWundenmitdenMittelnderNaturzubehandeln.
DasHeilmittelausLemansHerstellungwareinekupferfarbeneSalbemiteigentümlichranzigemGeruch, derenAnwendungeranfangsausschließlichaufdieBehandlungverletzterWildtierebeschränkthatte. SpäterfandenKopassus-SoldateneinesolcheSalbeindenTaschendergefangengenommenenSeparatisten, lautderenAussagensievermochte, eitrigeSchusswundeninnerhalbnurwenigerTagezuschließen. AufderGrundlagedieserInformationenhattedieSpezialeinheitdenNamenLemanbereitsvorgeraumerZeitaufdieListedermeistgesuchtenFlüchtigengesetzt.
DenSoldatenwaresbislangnichtgelungen, Lemanfestzusetzen, nicht, weilereinbesondersgerissenerGegnergewesenwäre, sondernweilerandersalsdiemeistenanderenFreiheitskämpferkeinewundenPunktehatte. DieSeparatistenmochtengrausamsein, gingeninderRegelaberindieKnie, sobaldsieerfuhren, dassihreKinder, EhefrauenoderElternalsGeiselnfestgehaltenwurden. LemanlebtealleinimMaja-Wald. ErbesaßkeinenjenerwertvollenSchätze, dieeszubeschützengaltunddiederFeindimKrieggegendieFreiheitskämpferinAcehalsderenSchwächevollundganzausnutzte. UnterdenHeilern, dieindiesemWaldlebten, gingdasGerüchtum, LemanhieltezweiTiger, dieervonkleinaufgroßgezogenhatte. BeidesWeibchen. EinbekannterHeilerinNisamhatteeinmalgesagt, fürdiebeidenTigerseiLemanwieeineMutter.
Kopassus-SoldatenhattenvermutlicheinesdieserTigerweibchenfangenkönnenundbenutztenesnunalsKöder, umLemanausseinemVersteckzulocken. FürsiewürdedieserPlanallerdingsnurunterzweiVoraussetzungenaufgehen:
1. DergefangeneTigergehörtetatsächlichLeman.
2. LemanliebtediesenTiger.
Syahdiwusstenicht, wielangedieTigerinbereitsinderFledermauswachegefangengehaltenwordenwar. Ernahmaberan, dassesschoneineganzeWeilegewesenseinmusste. AlserindasGefängnisgeworfenwurde, wardieTigerinbereitsstarkgeschwächtundabgemagert. Syahdiwarsichdennochsicher, dasssieineinemgeeignetenMomentimmernochimstandegewesenwäre, einoderzweiderKopassus-SoldatenmitnureinemeinzigenHiebihrerriesigenPrankenzuFallzubringen.
FallsBaiduritatsächlichLemansTigerinwarundfallsLemanBaidurifürdiesenbereitsrechtlangenZeitrauminderGefangenschaftderSpezialeinheitgelassenhatte, ohneetwasdagegenzuunternehmen, dannbedientensichdiebeidenmöglicherweiseeinerArtpsychologischerKriegsführungsstrategie: SieüberließendenFeindseinenzermürbendenZweifeln. UngeachtetdessenwarendieSoldatennichtfürdenUmgangmiteinemTigerausgebildetworden, schongarnichtübereinelängereZeit. AndererseitskonnteLemandavonausgehen, dassdieSoldatendieseunkonventionelleGeiselunmöglichfolternodersexuellmisshandelnwürden; solcheTaktikenwurdenüblicherweisebeimenschlichenGefangenenangewendet, umGeständnissezuerzwingen. AusdiesemWinkelbetrachtet, hattenLemanunddieTigerindenKampfbereitsfürsichentschieden: BiszumEndedesKriegesundbisdieTigerininderGefangenschaftderSpezialeinheitanAltersschwächestarb, warLemanjedenfallswederzurFledermauswachenochzueinemderanderenMilitärstützpunktegekommen, umsichzustellen.
SeinNamewarauchnichtinderlangenListemitSeparatistenzufinden, diesichgestellthattenoderermordetwordenwaren.
AllerdingskamdieSpezialeinheitLemanundBaiduriineineranderenSachezuvor.
Syahdiwusste, dassvorihmbereitsvierandereMännerinderFledermauswachegefangengehaltenwordenwaren. EswarenAbuNeh, Idham, derstummeBisuRabuundFarabi. DieMännerhattensichvorvielenJahren, bevorsieimLagerwiederaufeinandertrafen, ausdenAugenverloren. SiehatteneinstalsGemeinschaftvonHolzfällernimMaja-Waldzusammengefunden, warenspäterabergetrennteWegegegangenundhattenjeweilsneueArbeitsstellengefunden. WieesSyahdiameigenenLeiberfahrenhatte, warenauchdieanderenMännervonSoldatenverschlepptworden, wahrscheinlichwurdensieinnerhalbkurzerZeitjeweilsaneinemanderenOrtaufgegriffen. Umherauszufinden, obdieTigerinwirklichPawangLemangehörte, führtemandieMännervordasTier.
HinterdieserOperationderSoldatenstandderschlichteGedanke, dassdieTigerin, wennsiedieHolzfällernichttötete, dieMännerkannte. WenndieTigerinsiekannte, wardieWahrscheinlichkeitgroß, dasssiedemGesuchtengehörte. UnddasbedeutetefürdieSoldaten, dasseinedernotwendigenVoraussetzungen, Lemanzufassen, erfülltwäre.
FatalerweisehattendievierHolzfällernichtdiegeringsteÜberlebenschance. DieTigerintötetesieaugenblicklicheinennachdemanderen. Siekanntesieoffenbarnicht. UnterTränenberichteteSyahdi, wieerihreKnocheninBaidurisZelleüberallzerstreutaufdemBodenliegengesehenhabe.
IndiesemabscheulichenSpielhattendieSoldatennunbeinahsämtlicheTrümpfeausgespielt, ohneanihrZielgelangtzusein. DochdannverschlepptensieSyahdiundnahmenihninGewahrsam, erwardereinzigenochlebendeHolzfällerderGruppeundderjenige, demmanzunächstkeinerleiBeachtunggeschenkthatte.
SyahdihattesichbereitsvorvielenJahrenundlangebevorerverschlepptwurdevonderGruppederHolzfällergetrennt. SeitherhatteerlediglichKontaktzuFarabigehalten, derinzwischenalsGelegenheitsarbeiteramBusbahnhofvonPantonLabuarbeiteteundsichumdieBelangederFahrgästekümmerte. ErtrafihnhöchstenszweimalimJahr, undbeidiesenTreffenüberbrachteFarabiihmLemansSalbe. LemanhättedasHeilmittelniemandanderemaußerFarabianvertraut.
SyahdihattekeineAhnung, wieFarabiandieSalbekam, undvorseinerVerhaftungwussteerebensowenig, dassLemanschonlangeaufderListederGesuchtenstand. ImAltervonzwölfJahrenwarSyahdiübervieleWochenvonLemanbehandeltworden. LemanhabedabeidieseSalbeangewendet, soSyahdi, unddieseseisehrwirksamgewesenundhabedieständigenSchmerzeninseinemlinkenBeingelindert. NochJahrespäterseiervonderSalbestarkabhängiggewesenundhabesichohnediesesHeilmittelkaumfortbewegenkönnen.
Miteiner500-Gramm-DosekamerinderRegelbiszufünfMonateaus. SyahdihattezuletztachtMonatevorseinerEntführungeinenNachschuberhalten. Dasbedeutete, FarabimussteeinigeZeitnachdemTreffenmitSyahdientführtundderTigerinübergebenwordensein. LemanmusstedieSalbeunterdessenaneinemOrthergestellthaben, dennurFarabikannte.
Syahdivermutete, dassLemansichzurselbenZeit, alserihndamalsbehandelte, auchumeineTigerinkümmerte, dieeinJungessäugte. Syahdisprachvoneiner „Vermutung“, weilerwährendjenerZeitnieauchnureineneinzigenfreilaufendenTigerinLemansHütteoderderUmgebunggesehenhabe. VielleichthieltLemandenanderenPatientenauseinembestimmtenGrundvorSyahdisBlickenverborgen. EinBeweisfürdieAnwesenheiteinerTigerininLemansHüttewurdespätertatsächlichgefunden, eshandeltesichdabeijedochumihrenKadaver.
Syahdifragtesich, obBaiduri, diemitihminderFledermauswachegefangengehaltenwurde, einesderJungendieserTigerinvondamalswar. Tatsachewar, dassjedesMal, wenndieKopassus-SoldatenihnderTigerinübergaben, dasTiernichtdasgeringsteInteressezeigte, ihnanzufallen. StattdessenleckteBaiduriSyahdimitsichtlicherZuneigung. DievernarbtenSpuren, diedieraueZungederTigerinaufseinemHals, seinenWangenundseinemRückenhinterlassenhatte, warennochdeutlichzusehen.
(2)
SechzehnJahrevorderEntführungderHolzfällerbrachteseinOnkelLatifdenjungenSyahdizueinerSägereiimMaja-Wald. DieseSägereibefandsichinderNäheeinesFlusses, verborgenzwischendenStämmenriesigerBäume, dienächsteSiedlunglageinenvier- bisfünfstündigenFußmarschentfernt.
BiszuseinemUnfall, beidemseinBeinschwerverletztwurde, hatteerdortetwazweiJahregelebtundwartäglichseinerArbeitalsKochfürdiefünfArbeiternachgegangen.
InderNähederSägereiwaresauch, woSyahdizumerstenMalTigersah. DieTieretauchtenamSteiluferaufderanderenSeitedesFlusseszwischenFelsspaltenauf. SyahdibeobachtetesiefortanvieleMale. ManchmalstilltensieihrenDurstamFluss, umkurzdaraufwiederimdunklenUrwaldzuverschwinden. OdersiestreuntenscheinbarziellosamUferumher, beobachtetendieGruppevonMännern, diesichaufderanderenSeitedesFlussesaufhalsbrecherischeWeisemitgefälltenBaumstämmenabkämpften, undverschwandendannimNachmittagsnebel, umeinpaarTagespäterwiederaufzutauchen.
InderNachtwarmanchmalTigergebrüllzuhören, sodeutlich, alsstündeeinesderTiereaufderTürschwellederSägerei, inderdieMännerlebten. DieEntfernungzwischenSägereiunddemgegenüberliegendenFlussuferbetrugkeinesechzigMeter, aberdiestarkeStrömungunddieanvielenStellengefährlichenStromschnellenhieltendieTigervomÜberquerendesFlussesab.
AnfangshatteSyahdinochversucht, dieTigeranhandderFärbungihrerGesichter, insbesondereanhandderZeichnungaufStirnundWangen, voneinanderzuunterscheiden. VielleichtlagesanderEntfernung, diedieSichtunddamitauchdiesesVorhabenerschwerte, dasssichdiemeistenTiger, dieerbeobachtenkonnte, aufsHaarzugleichenschienen.
DannabertauchteeinesTageseineTigermutterauf. Erstaunlichdaranwar, dasssieihredreivielleichterstsechsMonatealtenJungenmitbrachte. NachdemeraneinerseichtenStelleimFlusswasserReisgewaschenhatte, sowieeresjedenMorgentat, hieltSyahdieinenAugenblicklanginneundbeobachtetedievierTiger.
DieTigermutterschienihrenJungendasSchwimmenbeibringenzuwollen. SiegingdenKleinenvoranbisansWasser. AnvieroderfünfaufeinanderfolgendenTagenhabeerdieTigermutterdabeibeobachtenkönnen, erzählteSyahdiseinemOnkel. Latif, dergerademitderVerdauungseinesAbendessensbeschäftigtwar, reagierteabweisendaufSyahdisBericht. DiestattlichePortionvonhalbgargekochtemReis, dersichselbstinderbrühendheißenInstant-Nudelsuppewederaufweichenließnochgenießbarerwurde, lagihmschwerimMagen.
SeinemNeffensagteer, ersollesichnichtumdieTigerscheren. Syahdihattebereitsbemerkt, dassesLatif, genauwiedieanderenvierHolzfäller, nichtsonderlichkümmerte, obsicheinTigeraufderanderenSeitedesFlusseszeigteodernicht. DieMännerhattenbereitsetlicheJahreinderSägereigelebtundschienendavonüberzeugtzusein, dassdieStrömungenundStromschnellendenbestenSchutzvorAngriffenwilderTieredarstellten, diedortdrübenaufderanderenSeitedesFlussesumherstreiften. DasEinzige, wasihnenAngstmachte, wareinederkonzertiertenOperationenderRegierungmitdemZiel, illegaleHolzfällerzuvertreiben.
„DieTigermutterhatkeinenSchwanz“, sagteSyahdi.
Idhamräuspertesich, irgendetwasschienihmunangenehmzusein. IdhamwarinLatifsAlter, alsNeffevonAbuNehfühlteersichbefugt, denanderenArbeiternAnweisungenzugeben. Erwarnichtdamiteinverstandengewesen, dassLatifseinenNeffenzurSägereibrachte. Erargumentierte, einKindhabemittenimWaldnichtsverloren, dennfrüheroderspäterwürdeesihnendochnurScherereienbereiten. AberalsAbuNehLatifsBittenachkam, konnteernichtsweiterdagegentun.
AbuNeh, etwa55JahrealtundEigentümerderSägerei, wares nahegegangen, alsLatifihmerzählte, dassseinzwölfjährigerNeffe, derinseinemHeimatdorflebte, vonseinemeigenenVaterzuTodemisshandeltwerdenwürde, wennerihnnichtbaldrettete. DieMutterdesKindeswäreaußerstandeetwasdagegenauszurichten, siekämpfteihrerseitsgegeneinenDämon, derihreSeelebeherrschteundihrdenVerstandgeraubthatte.
„Wenndunichtdamitauörst“, sagteLatifwütend, „werdeichdichgleichmorgenzurücknachHausebringen.“
„Bittetudasnicht“, erwiderteSyahdiängstlich. „Ichwilllieberhierbleiben.“
Idham, denSyahdisSchilderungenneugieriggemachthatten, gingamnächstenMorgenhinunterzumFlussufer, umselbstAusschaunachdenTigernzuhalten. KeineViertelstundespäterkehrteerzurückundsagtezudenanderen: „DieBestiewilleinfachnichtaufgeben.“
WieaufKommandomachtendieMännersicheinerhinterdemanderenaufdenWegzueinerStelleamFlussufer, dienurrunddreißigMeterhinterderSägereilagundandersicheineSchneisebefand, dieeigensdafürangelegtwordenwar, umBaumstämmeundHolzblöckeinsWasserzulassen.
WieIdhamgesagthatte, befandsichdieTigermutteramgegenüberliegendenFlussufer, ihredreiJungenwarenjedochnirgendszusehen. SowiesiedieBewegungenderMenschengruppeaufderanderenSeitebemerkthatte, brülltedieTigermutterunddrehtesichwieeinKreiselumihreeigeneAchse. AufdasmächtigeTobenihrerMutterhintauchtendiedreiTigerjungenausdemWasseraufundstimmtenmitjungenSchreienindasGebrüllein.
„ObsiesichdurchihreJungenrächenwill?“ EswarAbuNehanzumerken, dasserversuchte, ruhigzubleiben, dochinseinerStimmeschwangFurchtmit.
„Warumdennanuns? WirhabenihrdenSchwanzdochnichtabgeschnitten“, brachesausFarabihervor. ErwarkräftigerundmuskulösergebautalsdieanderenHolzfäller, undalseinziger, dermitderAxtrichtigumzugehengelernthatte, warerfürdasFällenvonBäumenzuständig.
„DieTigerinmusssichirren“, sagteAbuNeh. „Aberichbinsicher, dassdieTieredenFlussnichtüberquerenkönnen. Nichtjetztundniemals.“
„Doch, daskannsiewohl“, widersprachFarabi. „BevorderJungeherkam, habeicheinmalgesehen, wiesieesbeinahegeschaffthätte. SiehatteschoneinDrittelderStreckezurückgelegt, waraberdannindieStromschnellengeratenundwiederumgekehrt.“ DabeideuteteeraufeineStelleinderMittedesFlusses.
„Warumhastduunsnichtsdavongesagt? Wennwirdaraufnichtvorbereitetsind, kanndassehrgefährlichwerden.“
„IhrwartdamalsaufdemWegzumLaden“, erwiderteFarabi.
„Ichdenke, esistanderZeit, dasswirihnumHilfebitten.“
„DumeinstdenHeilerLeman?“, fragteFarabi.
Latifnickte.
„Eristimmernochnichtgutaufmichzusprechen“,sagteAbuNeh.
„Esliegtnichtandir, AbuNeh“, erwiderteFarabi. „DerGrundist, dasserdenkt, wirseienmitdenMännernvonderStationbefreundet.“
„DubistalsoderMeinung, wirsolltenjedenabweisen, derinderSägereiHaltmacht?“
„DubistderEinzige, deraufsiewartet“, FarabilächelteIdhamverschmitztan, „undduhoffst, dasssiedieNacktbildermitbringen.“
„Nurzuschade, dassdunichtlesenkannst.“
„Ichwerdeversuchen, ihnzutreffen“, versuchteLatif, dasWortgefechtzwischenIdhamundFarabizubeenden.
OhneLatifundIdhamgingendieHolzfällerandiesemTagwiegewohntandieArbeit,hacktenundspaltetenBaumstämme,undalssieeinengroßenStoßvonvierbisachtMeterlangenBlöckenzusammenhatten,umhülltensiediesenmiteinemspezielldafürgewebtenNetz.
SiebrauchtenetwazweiWochen,umeinNetzmitetwaeinemhalbenKubikmeterHolzzubefüllen.ErstwennsiezehnbiszwölfKubikmeterHolzzusammengetragenhatten,wurdendieNetzeindenFlussgelassen.DemstummenBisuRabuwurdedieAufgabedesFlößerszugeteilt,derdasHolzbiszuseinemZielortflussabwärtslenkte.
DieNachtbrachfrühübersieherein.Obwohleskaltwar,machtendieMännerkeinLagerfeuer.AbuNehhatteseinenArbeiternbereitsvordemAbendgebetbefohlen,dasTorderSägereimiteinemDoppelbalkenzuverriegeln.DreiÄxtewurdenanjeweilsschnell
