Keine Zeit für Träume - Patricia Vandenberg - E-Book

Keine Zeit für Träume E-Book

Patricia Vandenberg

0,0

Beschreibung

Nun gibt es eine exklusive Sonderausgabe – Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben. Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen. »Und, wie steht mir das Kleid?« Mit skeptischem Blick drehte sich Marion Rohde vor dem hohen Spiegel der exklusiven Boutique und musterte selbstkritisch ihre schmale Gestalt. »Ich finde, du siehst fantastisch aus«, stellte ihre Freundin Jasmin begeistert fest. Doch diese Aussage schien Marion nicht überzeugen zu können. Sie seufzte und betrachtete das handgeschriebene Preisschild. »Mag ja sein. Aber das gute Stück kostet die Kleinigkeit von 399 Euro. Unerreichbar für eine arme Kirchenmaus wie mich«, murmelte sie. »Bei diesem Stoff handelt es sich um besonders kostbare Seide aus Spanien. Sie werden zu diesem Preis kein vergleichbares Stück in der ganzen Stadt finden. Und schon gar nicht in dieser traumhaften Farbe und Verarbeitung«, versuchte die Verkäuferin, die eben herangekommen war, ihr Glück. Doch selbst diese Argumente konnten Marion nicht überzeugen. »Tut mir leid, gnädige Frau«, wandte sie sich der Dame mit einem bezaubernden Lächeln zu. »Ich glaube nicht, daß meinem Mann diese Art von Kleid gefällt. Er liebt es nicht so auffällig«, erklärte sie gekünstelt und blinzelte ihrer Freundin zu, die ein belustigtes Glucksen unterdrücken mußte.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 111

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane – 4 –

Keine Zeit für Träume

Sind Marions Pläne auf Sand gebaut?

Patricia Vandenberg

»Und, wie steht mir das Kleid?« Mit skeptischem Blick drehte sich Marion Rohde vor dem hohen Spiegel der exklusiven Boutique und musterte selbstkritisch ihre schmale Gestalt.

»Ich finde, du siehst fantastisch aus«, stellte ihre Freundin Jasmin begeistert fest.

Doch diese Aussage schien Marion nicht überzeugen zu können. Sie seufzte und betrachtete das handgeschriebene Preisschild.

»Mag ja sein. Aber das gute Stück kostet die Kleinigkeit von 399 Euro. Unerreichbar für eine arme Kirchenmaus wie mich«, murmelte sie.

»Bei diesem Stoff handelt es sich um besonders kostbare Seide aus Spanien. Sie werden zu diesem Preis kein vergleichbares Stück in der ganzen Stadt finden. Und schon gar nicht in dieser traumhaften Farbe und Verarbeitung«, versuchte die Verkäuferin, die eben herangekommen war, ihr Glück.

Doch selbst diese Argumente konnten Marion nicht überzeugen.

»Tut mir leid, gnädige Frau«, wandte sie sich der Dame mit einem bezaubernden Lächeln zu. »Ich glaube nicht, daß meinem Mann diese Art von Kleid gefällt. Er liebt es nicht so auffällig«, erklärte sie gekünstelt und blinzelte ihrer Freundin zu, die ein belustigtes Glucksen unterdrücken mußte.

»Wenn das so ist, sollten Sie Ihren Mann das nächstemal zum Einkauf mitbringen. Ich bin sicher, wir finden etwas, womit Sie beide Freude haben werden.« Die stark geschminkte Verkäuferin ließ sich nicht in Verlegenheit bringen.

Marion, der vor unterdrücktem Lachen schon die Tränen in den Augen standen, nickte nur und beeilte sich, in die Umkleidekabine zu kommen. Auf keinen Fall wollte sie die zwar ein wenig exaltierte aber sehr freundliche Verkäuferin in Verlegenheit bringen.

So verließen die Freundinnen Jasmin und Marion wenig später Arm in Arm die exklusive Boutique, ohne auch nur eine kleine Tüte mitzunehmen. Im Weggehen drehte sich Marion noch einmal um und warf einen sehnsüchtigen Blick zurück ins Schaufenster.

»Wenn Fernand doch wenigstens einmal einen Bestseller schreiben würde. Dann könnten wir uns all die Herrlichkeiten dort leisten«, bemerkte sie verträumt.

»So aber bleiben nichts als die harten Realitäten«, holte ihre Freundin Jasmin sie jedoch rasch wieder zurück auf den Boden der Tatsachen. »Glücklicherweise habe ich dich damals gewarnt, als du dich ausgerechnet in einen Schriftsteller verlieben mußtest. Mich trifft also keine Schuld.«

»Schon gut, du hattest in allem recht. Fernand ist ein hochvergeistigter Künstler, der den ganzen Tag am Schreibtisch sitzt, aus dem Fenster schaut und auf Inspiration wartet, während ich versuche, uns durch meine Arbeit am Leben zu erhalten«, lachte Marion, trotz all ihrer Probleme scheinbar vergnügt.

Jasmin warf ihrer Freundin einen verständnislosen Blick zu.

»Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wieso du noch lachen kannst. Für dich alleine würde dein Gehalt als Werbetexterin doch leicht reichen. Thalbach ist ganz begeistert von dir und deinen Ideen. Und jetzt hast du auch noch die Idee zu diesem tollen Roman. Warum hältst du diesen verkappten Faulpelz überhaupt aus?«

»Wie redest du von Fernand? Er ist eben anders als wir, ein Künstler. Außerdem wurden schon zwei seiner Bücher gedruckt, seit wir zusammen sind. Er kann doch nichts dafür, daß seine Gedanken zu intelligent für die Masse der Menschheit sind«, verteidigte Marion ihren Freund milde gegen die Vorwürfe von Jasmin.

Der blieb nichts weiter übrig, als ergeben zu seufzen. »Schon gut, ich sehe schon, du bist durch kein Argument der Welt davon zu überzeugen, daß Fernand Patrice der falsche Mann für dich ist.«

»Richtig. Ich liebe ihn nämlich«, stellte Marion ein für alle mal klar, als sie an eine breite Straßenkreuzung kamen. »Ich muß jetzt da hinüber.«

»Wolltest du Fernand nicht von seinem Vortrag abholen?« erkundigte sich Jasmin verwundert, als Marion in eine ganz andere Richtung deutete.

»Schon, aber zuerst muß ich noch zu Dr. Norden, ein Rezept abholen. Mein geliebter Schriftsteller ist schon wieder erkältet.«

»Das kommt davon, daß ihr an allen Ecken und Enden sparen müßt und euch noch nicht mal warmes Wasser zum Baden gönnt, geschweige denn vernünftig einheizt.«

»Ich bitte dich, es ist Frühling«, tadelte Marion ihre Freundin uneinsichtig. »Fernand hat eben eine empfindliche Gesundheit«, fügte sie voller Verständnis hinzu, so daß Jasmin nichts anderes übrigblieb, als den Kopf zu schütteln.

»Dir ist wirklich nicht zu helfen. Bis morgen dann! Glücklicherweise kannst wenigstens du dich im Büro aufwärmen.«

»Wiedersehen!« ging Marion auf diesen letzten, anzüglichen Kommentar gar nicht ein, küßte die Freundin links und rechts auf die Wange und machte sich dann mit beschwingten Schritten auf den langen Fußmarsch zu Dr. Norden, um dem Mann, den sie seit ein paar Jahren über alles liebte, den versprochenen Gefallen zu tun.

*

»Er fürchtete sich vor dem mühseligen Wachsein, das unweigerlich der allumfassenden Ruhe folgte. Lieber im Licht der undurchdringlichen Finsternis verweilen und nicht mehr denken müssen, das war seine Sehnsucht und sollte es bleiben.«

Kaum hatte er den letzten Satz gelesen, klappte Fernand Patrice das Buch zu, das er in der Hand hielt. Gebannte Stille hatte im Vorlesungssaal geherrscht. Nun brachen die wenigen Studenten, die geduldig den Ausführungen des Gastdozenten gelauscht hatten, in begeisterten Applaus aus und standen auf, um dem Meister zu huldigen.

Fernand sonnte sich in dem seltenen Interesse der Zuhörer und antwortete bereitwillig und ein wenig von oben herab auf die Fragen, die ihm gestellt wurden.

»Ihre Formulierungen sind einfach bahnbrechend. Woher nehmen Sie all diese Ideen?« fragte ein junger Student mit flaumigem Backenbart.

»Ah, die Inspiration überfällt mich an jedem Ort. Deshalb trage ich auch ständig ein Notizbüchlein bei mir, um meine Gedanken zu notieren. Nichts ist quälender als eine verlorene geniale Idee«, erklärte Fernand Patrice. Sein Gesichtsausdruck ließ die Verzweiflung erkennen, die ihn offenbar schon bei dem Gedanken daran quälte.

»Am liebsten möchte ich jeden Satz von Ihnen aufnehmen und notieren. Beinahe in jedem Wort steckt ein Samen Ihres Geistes«, bemerkte eine Studentin schwärmerisch und hielt dem Schriftsteller ein Exemplar seines Buches hin.

Fernand signierte es mit einer wichtigen Geste, als von hinten eine weitere Frau an ihn herantrat.

»Meister, was würden Sie einem Menschen raten, der den tiefen Wunsch in sich trägt, seine Gedanken ebenso zu veröffentlichen, wie Sie es tun?« fragte Marion lächelnd und freute sich an Fernands Überraschung, als er sich zu ihr umdrehte.

»Ja, das wollte ich auch fragen. Ich möchte nämlich auch gerne ein Buch veröffentlichen«, unterstützte der Student mit dem Backenbart die Frage von Marion, ohne zu ahnen, daß er die Lebensgefährtin des Literaten vor sich hatte. Seine Aufmerksamkeit galt allein dem vermeintlichen Genie.

Fernand lächelte melancholisch. »Die Schriftstellerei ist ein hartes Geschäft. Sicherlich hat jeder Talent. Aber nur wenige haben den Mut, sich an die dunklen Orte der eigenen Seele führen zu lassen, um es aufzuspüren. Deshalb würde ich raten: lassen Sie es bleiben und lernen Sie einen anständigen Beruf«, wandte er sich nicht ohne Humor an seine Freundin Marion und lächelte sie augenzwinkernd an.

Die lachte zurück und faßte ihren Freund unter dem Arm, um ihn von den Studenten fortzuführen. Ihr Tag war lang und anstrengend gewesen, und sie freute sich darauf, ein paar ungestörte Stunden mit Fernand zu verbringen. Der Schriftsteller verabschiedete sich mit einer Handbewegung von seinen Zuhörern und folgte Marion aus dem Hörsaal, durch die langen Flure und hinaus in den milden Abend.

Zufrieden hakte sich Marion bei ihrem Liebsten unter.

»Und, wie war dein Tag? Hattest du Erfolg?« fragte sie interessiert.

»Ah, für mich ist es herrlich, vor Menschen zu sprechen, die meinen Geist verstehen und meinen Gedanken folgen können. Solche Ereignisse gehören zu den glücklichsten Stunden meines Lebens«, antwortete Fernand mit Pathos in der Stimme.

Marion lachte ein wenig verletzt.

»Ich dachte, die glücklichsten Stunden deines Lebens verbringst du mit mir«, wandte sie ein.

Fernand drückte ihren Arm, während er neben seiner Freundin durch die Abenddämmerung spazierte.

»Du belebst meinen Körper und einen Teil meines Geistes, Chérie. Ein anderer Teil braucht jedoch die intellektuelle Herausforderung, die Inspiration.«

»Es freut mich zu hören, daß ich wenigstens eine Daseinsberechtigung in deinem Leben habe«, gab Marion ein wenig belegt zurück.

Fernand konnte ihre Verstimmung nicht verstehen.

»Ma Chérie, was ist mit dir? Du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben, meine beste Freundin, meine Muse. Durch dich wird mein Geist erst lebendig.«

»Dann frage ich mich, warum du mich nicht heiraten willst. Wir sind schon so lange ein Paar, und ich sehne mich danach, auch offiziell die Frau in deinem Leben zu sein. Und ich will ein Kind von dir«, kam Marion Roder ungewollt wieder auf das Thema zu sprechen, über das sie nun schon so lange und ohne Lösung diskutierten. »Wenn wir uns die Betreuung teilen würden, könnte alles so wunderbar sein. Für diesen Traum würde ich auf alles verzichten, was ich sonst noch so mag, schöne Kleider allen voran.«

Wie nicht anders zu erwarten, reagierte Fernand genervt. Er seufzte und schickte einen ungeduldigen Blick in den in allen erdenklichen Blautönen schimmernden Himmel.

»Dieser Gedanke an ein spießbürgerliches Leben lähmt meine Geisteskraft vollkommen. Undenkbar, sich solch profanen Lebensinhalten hinzugeben. Mein Geist strebt nach Höherem. Wann siehst du das endlich ein, Chérie?« fragte er in einem Tonfall, als spräche er mit einem ungezogenen Kind und schüttelte schon wieder den Kopf, noch ehe Marion eine Antwort geben konnte.

»Aber nein, das kannst du nicht verstehen. Du bist keine Künstlerin. Ich bin derjenige, der Verständnis haben muß.«

Marion, die diesen schönen Abend nicht mit einer lästigen Diskussion verderben wollte, nahm diese Antwort zum Anlaß, um von ihrem Tag zu berichten.

»Vor allen Dingen mußt du dich jetzt mit mir freuen. Ich hatte heute einen sehr kreativen Tag. Sascha Thalbach ist sehr zufrieden mit mir. Die Werbekampagne kommt dank meiner Ideen gut voran. Wenn das so weitergeht, kann mein Chef dem Kunden das Ergebnis noch vor Ablauf dieser Woche präsentieren.«

»Warum läßt du immer nur anderen den Vortritt? Besteh doch darauf, deine Ideen selbst vorzustellen«, wandte sich Fernand bereitwillig Marions Bericht zu.

Die lächelte und schmiegte sich eng an ihren Lebensgefährten, während sie weiter nebeneinander hergingen.

»Du weißt doch, daß das gar nichts für mich ist. Ich hasse es, vor vielen Menschen zu sprechen und meine Gedanken zu erklären. Da bin ich eben anders als du.« Sie waren vor einem kleinen Restaurant angekommen, und Marion blieb stehen.

Fernand sah sie verwundert an.

»Was ist? Warum gehen wir nicht weiter?«

»Ich möchte dich zur Feier des Tages zum Essen einladen.«

Doch wenn sie gedacht hatte, ihrem Freund damit eine Freude zu machen, so hatte sich Marion geirrt.

Schlagartig setzte Fernand einen leidenden Blick auf.

»Das ist wirklich lieb von dir, Chérie. Aber du weißt doch, meine Erkältung. Ich fühle mich schon wieder so schlapp und möchte lieber nach Hause gehen. Außerdem habe ich ein paar Ideen im Kopf, die ich unbedingt zu Papier bringen muß.«

Ohne eine Antwort abzuwarten, zog der Schriftsteller die Frau an seinem Arm an dem Restaurant vorbei in Richtung des Viertels, in dem ihre ärmliche Wohnung lag.

»Außerdem finde ich, daß es zu Hause am schönsten ist. Warum kaufst du nicht etwas ein und kochst uns was Gutes? Es ist immer herrlich, am Tisch zu sitzen und zu schreiben, während du dich neben mir mit den weltlichen Dingen beschäftigst. Du bist meine Verbindung zur wirklichen Welt, weißt du das?« machte Fernand seiner Freundin eine in seinen Augen unbeschreibliche Liebeserklärung.

Obwohl Marion enttäuscht war, konnte sie ihm nicht böse sein.

»Mein armer Liebling, es tut mir leid. Ich dachte, dir geht es schon viel besser. So gut gelaunt, wie du heute abend bist.«

»Ich gebe mir eben Mühe für meinen Schatz«, erklärte Fernand leidend. »Hast du meine Medikamente bei Dr. Norden besorgt?«

»Selbstverständlich. Nach einem Abstecher in eine Boutique bin ich gleich losgeflitzt«, erzählte Marion lebhaft von ihren Erlebnissen.

»Eine Boutique?« Fernand runzelte die Stirn. »Hast du etwas gekauft? Du weißt doch, dein Gehalt reicht kaum, um die Miete und den Lebensunterhalt zu bezahlen. Geschweige denn für mein Papier, das ich für meine Bücher brauche.«

»Keine Sorge, die Kleider bei ›Carmen‹ sind unerschwinglich. Und ich erlaube mir ja nur ein paar Träume, bis endlich dein Bestseller erschienen ist«, plauderte Marion munter. »Kommst du mit der Arbeit gut voran?«

Als sie die Sprache auf sein neues Buch brachte, räusperte sich Fernand Patrice umständlich.

»Nun ja, es geht. Irgendwie wollen mir die richtigen Worte nicht aus der Feder fließen. Vielleicht sollte ich eine kleine kreative Pause einlegen. Dann wirst du aber noch ein wenig länger auf die Erfüllung deiner Träume warten müssen«, schickte er bedauernd hinterher.

»Das soll deine geringste Sorge sein«, versicherte Marion hastig. »Auf keinen Fall will ich dich unter Druck setzen. Und wer weiß, ich hatte vor ein paar Tagen eine tolle Idee für einen Roman. Vielleicht kann ich unser Einkommen ein bißchen aufbessern, wenn ich selbst zu schreiben beginne. Durch meine Arbeit als Werbetexterin ist mir die Welt der Worte und Formulierungen nicht fremd«, erklärte sie ihm mit verschwörerischer Miene.

Doch wenn Marion erwartet hatte, daß Fernand ihr begeistert zustimmen würde, hatte sie sich gründlich getäuscht.

»Das würde mir gerade noch fehlen, wenn du mir Konkurrenz machtest.« Das ganze Ausmaß seiner Empörung stand in seinem Gesicht geschrieben.

Fernands Reaktion war wie ein Faustschlag in Marions Gesicht.

»Aber ich würde doch etwas ganz anderes schreiben als du. Nie im Leben würde ich mir anmaßen, mit dir konkurrieren zu wollen.«