Ein kleines Herzchen namens Eri - Dieter Troll - E-Book

Ein kleines Herzchen namens Eri E-Book

Dieter Troll

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Beschreibung

Mein kleines Märchenbuch, verfasst auch mit kleinen Gedichten, habe ich geschrieben, um meine Gedanken für Märchen und Fantasien in einem Büchlein festzuhalten. Nach vielen realen Erlebnissen und Handlungen des Alltags ist es für mich eine gedankliche Erholung, in mir schöne, kurze Geschichten zuzulassen und über märchenhafte Abläufe aufzuschreiben. Märchen sind in meinen Gedanken dazu angetan, erfreuliche gedankliche Vorstellungen im Lebensablauf einzubauen, die dann eine Wohlfühlaktion auslösen. Ich wünsche vielen Lesern erfreuliche sowie lockere Gedanken, die im Alltag sehr häufig erforderlich sind, und interessierten Lesern liebevolle Erfahrungen im Lebensablauf bereithalten zu können.

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Ein kleines Herzchen namens Eri

Erzählungen und Gedichte

Dieter Troll

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Impressum

Personen und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Besuchen Sie uns im Internet - herzsprung-verlag.de

© 2022 – Herzsprung-Verlag GbR

Mühlstr. 10, 88085 Langenargen

Alle Rechte vorbehalten. Taschenbuchauflage erschienen 2022.

Lektorat: CAT creativ - cat-creativ.at

Cover: © Elena Schweitzer - Adobe Stock lizenziert

ISBN: 978-3-98627-014-8 - Taschenbuch

ISBN: 978-3-98627-015-5 - E-Book

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Inhalt

Ein kleines Herzchen namens Eri

Das defekte Handy

Blitzlicht des Lebens

Der lebende Fernseher

Dein Gebet

Der Spatz auf dem Dach

Du, ich liebe Dich

Lucia, die intelligente Ratte

Auf gleichem Boden stehen

Das Märchen vom kleinen Stotterer Philipp

Der Rentner

Der kleine Frosch und der Bär

Die Sonne Maria und der Mond Eduard

Der Frosch und der Bär

Der Rabe und der Spatz

Wunder der Anregung

Der Autor

Buchtipp

*

Ein kleines Herzchen namens Eri

Vor vielen, vielen Jahren wurde ein Herzchen geboren, das den Namen Eri erhielt. Es war klein und kräftig, wurde von allen Seiten begutachtet, geprüft, gemessen und schließlich für gut befunden. Von Anfang an war es sich seiner sehr wichtigen Aufgabe bewusst. Um es herum musste vieles funktionieren, damit es selbst leben und wachsen konnte. Es pochte und klopfte immer im gleichen Rhythmus lustig vor sich hin und erfreute sich an jedem neuen Tag. Seine Erwartungen waren groß, was wohl das bevorstehende Leben mit sich bringen würde.

Es verging eine längere Zeit, in der Eri ganz ruhig und ausgeglichen, in einem harmonischen Einklang mit dem Ganzen, ohne besondere Vorkommnisse lebte. Sie wurde größer und kräftiger und war für ihre wichtige Aufgabe immer besser gerüstet.

Eines Tages dachte sie bei sich: „Es ist genug. Ich will noch mehr tun, als immer nur pochen und klopfen.“

Da meldete sich von weit oben eine sanfte Stimme und Eri hörte aufmerksam zu. „Liebe kleine Eri, ich bin der König aus dem Reich der Gedanken. Wie ich sehen kann, bist du nun groß genug, um alle verantwortungsvollen Aufgaben in deinem weiteren Leben zu erfüllen. Darum werde ich dir aus meinem Gedankenreich königliche Diener schicken, die ich Gefühle nenne, die meinen Befehlen gehorchen und dich führen und begleiten werden. Jeder meiner Diener hat einen Namen, den du dir gut merken musst. Aber es liegt ausschließlich in meiner Macht, für alles das, was um dich herum geschieht, diese Diener zu deinem Wohle einzusetzen. Vergiss nie, nur durch mich werden sich deine Wünsche erfüllen. Vergiss auch nie, mich, den König, zu fragen, was du in deinem zukünftigen Leben möchtest, denn für deine Wünsche werden dir die Diener dein ganzes Leben lang hilfreich zur Seite stehen. Deine große Aufgabe wird es sein, viel zu lernen, um eine hohe Bildung zu erreichen. Und meine Diener werden deine Lehrer sein. Es werden dir viele Herzen auf deinem langen Weg begegnen, mit denen du eine Verbindung eingehst, wenn ich es wünsche. Achte darauf, dass der Weg zu dir immer frei und offen bleibt. Ich werde dir nun meine Diener schicken. Sie sollen für immer und ewig deine Helfer sein.“ So sprach der König der Gedanken – und schon erschienen die Diener und begannen, sich bei Eri vorzustellen.

„Ich bin die Liebe“, sagte eine zarte, leise Stimme. „Und als Zeichen meiner Schönheit bringe ich dir eine Rose mit. Ich habe den Wunsch, immer bei dir zu sein, damit ich dich in deinem ganzen Leben erfüllen kann.“

In strahlendem Glanz kam die Freude. Sie war so fröhlich und lachte, und mit freudiger Stimme sagte sie: „Wenn du mich bei dir einlässt, so wird es dir dein ganzes Leben gut gehen. Alles, was du tust, werde ich dir erleichtern.“

Gleich darauf stellte sich in hellen Farben das Glück ein. „Ich bin das Licht, damit du deinen Weg leichter finden kannst. Ich will bei dir sein, wenn es dir gut geht.“

Auf ganz leisen Sohlen und beide Hände weit geöffnet stand nun die Zuneigung vor Eri. „Wer bist du, dass du so offen zu mir kommst?“, fragte Eri.

Und die Zuneigung erwiderte: „Ich werde dir in deinem Leben viele Brücken bauen. Gehe über diese Brücken, damit du den Weg zu den anderen Herzen findest.“

Ganz gebeugt und etwas müde kam nun die Demut. „Ich werde für Ausgeglichenheit in deinem Leben sorgen, damit du deine Aufgaben und den großen König der Gedanken nicht vergisst.“

„Du sollst nicht alleine sein!“ rief sodann die Zugehörigkeit. „Ich will, dass du dich mit den anderen Herzen verstehst, ihr euch gegenseitig helft und eine große Gemeinschaft bildet.“

„Ich bin die Enttäuschung“, sagte eine etwas traurige Stimme. „Wenn ich bei dir bin, weißt du, dass sich die Liebe und Freude zurückgezogen haben, weil sie keinen Platz mehr bei dir finden konnten.“

Da wurde Eri ganz traurig, aber sogleich ertönte aus dem Hintergrund: „Ich kann dir helfen, denn ich bin die Trauer, um dir beizustehen, wenn meine Freunde, die Liebe, Freude und das Glück nicht zu dir können oder dich für einige Zeit vergessen haben.“

Eri nahm all ihre Kräfte zusammen, denn die Aufgaben, die sie in ihrem Leben zu erfüllen hatte, schienen ihr doch sehr groß. Und noch standen einige Diener vor der Tür.

Nun erschien ein Geselle mit dunklem und grimmigem Gesicht. „Warum sprichst du nicht?“, wollte Eri wissen.

Er drehte sich mehrmals um und schaute noch grimmiger als zuvor. Eris Gefühl verriet ihr, dass es nur die Angst sein konnte, die da vor ihr stand.

„Wenn ich bei dir eingekehrt bin, dann nur, weil ich dich auf große Gefahren hinweisen und dich zu deiner Sicherheit ausreichend schützen will“, so sprach die Angst zu ihr.

Nun hatte sich der letzte Diener angekündigt. Mit Gepolter und lautem Geschrei kam eine finstere Gestalt mit einem großen Säbel bewaffnet auf Eri zu. Sie wollte schon die Angst um Hilfe rufen, da hob dieser seltsame Helfer zu sprechen an: „Ich bin der Hass. Wenn du mich rufst, werde ich mit meinen Waffen alles zerstören. Nimm dich in Acht, denn ich kann nur schwer meine Grenzen finden und so auch dich treffen.“

Gut gerüstet mit den vielen königlichen Dienern um sich herum sah Eri auf ihre große Lebensaufgabe mit Gelassenheit. Sie war gewachsen und hatte viel Kraft gesammelt, um das lebenswichtige Pochen und Klopfen sorgfältig zu erfüllen.

So kam es, dass Eri eines Tages wohlige Wärme spürte und plötzlich von zwei großen Herzen umgeben war. Sie erkannte in ihnen Silke, das Mutterherz, und Tobias, das Vaterherz. Geschwind standen Eris Diener, wie versprochen, hilfsbereit an ihrer Seite. Die Freude kam und das Glück folgte hinterher. Die Zugehörigkeit eilte herbei und baute zu den Elternherzen die vorhergesagten Brücken, sodass Glück und Freude von Herz zu Herz fließen konnten.

Nach diesem ersten großen Erlebnis stellte sich bei Eri die Liebe ein und erfüllte sie ganz und gar. Und sie spürte, dass auch in den beiden Elternherzen die Liebe geblieben war. „Ja, das sind sie wohl, die königlichen Diener, die mir Kraft für mein Leben und eine hohe Bildung geben“, dachte Eri bei sich. Und sie wuchs heran in diesem festen Glauben und vergaß ihr Pochen und Klopfen nicht und entwickelte sich prächtig zwischen ihren beiden Elternherzen.

Immer wenn Eri abends müde war, kamen Silke und Tobias, brachten ihre guten Diener mit, erzählten ganz liebe Geschichten, lachten und sangen und verbündeten sich mit dem Gefühl der Liebe und Zugehörigkeit mit Eri.

Das Leben war voller Freude. Jeden Tag gab es etwas Neues zu entdecken. Und wenn es nicht so ging, wie Eri es sich vorstellte, schickte der König der Gedanken auch mal seinen Helfer Enttäuschung vorbei, der aber meistens schnell wieder gehen konnte. Mit viel Schwung, Elan und großer Neugierde lernte Eri die Dinge dieser Welt kennen. Und immer waren Silke und Tobias bei ihr, ermutigten sie liebevoll und gaben reichlich Unterstützung.

Als Eri wieder einmal auf Entdeckungsreise war, es aber nicht so recht gelingen wollte und sie sich hilfesuchend umschaute, sah sie ein zärtliches, liebevolles Lächeln.

„Du schaffst das schon!“, war die Botschaft, die von ihren Elternherzen kam. Und so war es dann auch.

Ab und zu hörte Eri, wie sich Silke und Tobias mit anderen Herzen unterhielten. „Eri, unser liebes Herzchen, ist der Mittelpunkt unseres Lebens. Sie macht uns so viel Freude. Wir haben sie sehr, sehr lieb.“

Da kam nun ein ganz neuer Diener mit den Worten: „So, wie du bist, bist du gut genug!“

„Dich kenne ich nicht“, sagte Eri verwundert.

Sogleich meldete sich der König der Gedanken und sprach: „Das ist kein königlicher Diener. Das, liebe Eri, soll von nun an der Maßstab deines Lebens sein. Vergleiche es mit einer Wurzel, die ein Bäumchen hervorbringen soll. Immer wenn du an diese Worte denkst, wird die Wurzel Nahrung finden. So wird dann ein Baum entstehen, der all die schönen Früchte deines Lebens hervorbringt, die dir die guten Diener vermitteln und an dem deine fortschreitende Bildung zu erkennen ist. Vergiss nie, die Wurzeln deines Bäumchens zu hegen und zu pflegen! Denn sonst wird dieses Bäumchen verkümmern und du kannst die Früchte deines Lebens niemals ernten.“

Eri befolgte die Worte des Königs der Gedanken. Sie war mit ihren Elternherzen stets verbunden, zudem sehr selbstbewusst und aufgeschlossen und fühlte sich rundum verstanden und angenommen. Eri hatte ihren Platz im Leben gefunden, ihre Bildung entwickelte sich stetig, sodass ein zartes Strahlen an ihr zu erkennen war. So vergingen viele Monate und Jahre voller Glück und Freude.

Eines Tages, Eri war allein zu Hause, kamen einige große Herzen. Eri kannte sie nicht und rief den Diener Angst zu Hilfe. Die großen Herzen nahmen Eri einfach mit in ein altes Haus. Sie landete in einem Raum, wo viele kleine Herzen waren.

„Was ist geschehen?“, wollte Eri wissen. Im Hintergrund konnte sie Stimmen hören, die von Unglück, Auto, Verletzungen und Tod sprachen. Der Diener Angst umklammerte Eri ganz fest, dass sie kaum mehr pochen und klopfen konnte.

„Ich möchte zu meinen Elternherzen! Wo sind sie? Warum sind sie nicht hier? Wann werden sie kommen und mich mitnehmen?“, weinte Eri.

---ENDE DER LESEPROBE---