Ein Mord mit Gâteau Opéra - Harper Lin - E-Book

Ein Mord mit Gâteau Opéra E-Book

Harper Lin

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Beschreibung

Clémence ist voller Vorfreude, als sie zur Pariser Modewoche aufbricht, um ihren Freund Marcus, einen aufstrebenden Modedesigner, zu unterstützen. Doch als die Leiche von Marcus' Assistentin hinter den Kulissen entdeckt wird, verwandelt sich das glamouröse Event in einen Schauplatz des Verbrechens. Plötzlich ist jeder verdächtig: das atemberaubende Supermodel Gabrielle, eine berühmte Makeup-Artistin, der frustrierte Friseur und eine neugierige Modebloggerin, die immer auf der Suche nach dem nächsten großen Skandal ist.

Wer kennt das tödliche Geheimnis inmitten des Glitzers und Glamours?

Ein weiterer Band der neuen Cosy Crime Serie von Harper Lin - inklusive Rezepte für französische Köstlichkeiten.

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Seitenzahl: 130

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Über das Buch

Clémence ist voller Vorfreude, als sie zur Pariser Modewoche aufbricht, um ihren Freund Marcus, einen aufstrebenden Modedesigner, zu unterstützen. Doch als die Leiche von Marcus' Assistentin hinter den Kulissen entdeckt wird, verwandelt sich das glamouröse Event in einen Schauplatz des Verbrechens. Plötzlich ist jeder verdächtig: das atemberaubende Supermodel Gabrielle, eine berühmte Makeup-Artistin, der frustrierte Friseur und eine neugierige Modebloggerin, die immer auf der Suche nach dem nächsten großen Skandal ist.

Wer kennt das tödliche Geheimnis inmitten des Glitzers und Glamours?

Ein weiterer Band der neuen Cosy Crime Serie von Harper Lin - inklusive Rezepte für französische Köstlichkeiten.

Über Harper Lin

Harper Lin ist  USA Today-Bestsellerautorin mehrerer cosy Crime Serien.

Wenn sie nicht gerade liest oder Krimis schreibt, geht sie gerne zum Yoga, wandert oder backt mit Freunden und Familie.

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Harper Lin

Ein Mord mit Gâteau Opéra

Aus dem Englischen von Daniela M. Hartinger

Übersicht

Cover

Titel

Inhaltsverzeichnis

Impressum

Inhaltsverzeichnis

Titelinformationen

Informationen zum Buch

Newsletter

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Rezept #1 — Klassische Opéra-Torte

Rezept #2 — Opéra-Torte mit grünem Tee

Rezept #3 — Orangen-Vanille-Opéra-Torte

Impressum

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Kapitel 1

Clémence Damour zupfte an ihrem Wollkleid mit Rollkragen. Obwohl in Paris mittlerweile der Herbst eingezogen war und es jeden Tag kühler wurde, schwitzte sie fürchterlich.

Die Modenschau von Marcus Savin sollte jeden Moment beginnen. Clémence saß in der beengten ersten Reihe zwischen ihren Freundinnen, den Schwestern Madeleine und Sophie Seydoux. Clémence hätte es besser wissen müssen. Warum hatte sie ein Wollkleid gewählt? Früher hatte sie einige solcher Modenschauen besucht, und es war dort jedes Mal viel zu heiß gewesen. Mittlerweile hielt sich Clémence im Hintergrund, aber Marcus war ein guter Freund, und seine neueste Kollektion war sogar von Leckereien aus dem Hause Damour inspiriert. Er hatte ihr ein Angebot gemacht, das sie nicht ablehnen konnte, und gleich würden Damour-Torten zusammen mit den Couture-Kleidern auf dem Laufsteg präsentiert.

Die Torten, die ihr Chef-Patissier Sébastien für die Show gezaubert hatte, waren für den Verzehr ungeeignet. Sie hatten bedenken müssen, dass zaundürre Models zu schwach waren, um echte Torten zu tragen – vor allem, wenn sie auf zehn Zentimeter hohen Absätzen liefen. Der Fondant und die Glasur waren zwar echt, aber das Innenleben der drei Torten bestand aus Styropor. Sie hoffte, dass Marcus’ Team hinter der Bühne die Torten gut behandelt hatte. Sie hatte die Anlieferung am frühen Nachmittag selbst beaufsichtigt.

Damour nahm nur selten Sonderaufträge an, Ausnahmen machten sie nur für besondere Anlässe, etwa einen Filmdreh oder diese Modenschau. Für Clémence bedeuteten solche Aufträge immer Stress. Am meisten Sorgen bereitete ihr die Auslieferung. Ihre größte Angst war, dass ihre Mitarbeiter die Torten fallen lassen könnten.

Sébastien würde sie umbringen, falls das geschah. Er hatte mehr Stunden als jeder andere an den drei Requisiten und dem einen echten Kuchen gearbeitet.

Bevor Clémence sich noch mehr Sorgen machen konnte, ging das Licht aus, und das erste Model stolzierte über den Laufsteg.

Geschmeidig und anmutig schritten schöne Frauen auf schwindelerregend hohen Absätzen und in pastellfarbenen Outfits zum Takt von Elektropop über den Laufsteg. Meistens liefen Models mit finsterer Miene über den Catwalk, aber Marcus musste sie angewiesen haben, heuteglücklich auszusehen, denn alle trugen den Hauch eines Lächelns im Gesicht.

»Das brauche ich unbedingt«, sagte Madeleine über ein himbeerfarbenes, knielanges Kleid, das von einem blassen, weißblonden Model präsentiert wurde.

»Den Mantel auch«, sagte Sophie aufgeregt. Sie trug einen blassblauen Wildleder-Trenchcoat über einem weißen Seidenkleid und dazu goldene Riemchenabsätze.

»Er hat so einen guten Geschmack«, bemerkte Clémence.

»Er ist der nächste Saint Laurent«, stimmte Madeleine zu.

Clémence hatte das Atelier von Marcus Savin in den vergangenen Wochen häufig besucht. Er war ständig bei der Arbeit. Marcus hatte zwar einen Freund, war aber mit seinem Job verheiratet. Wenn er nicht im Atelier war, saß er entweder in einem Café oder in seinem Büro zu Hause und fertigte Skizzen für seine nächste Kollektion an. Dieser Mann lebte und atmete Mode.

In seinem Atelier herrschte ein ständiges Gewusel an Models, Näherinnen und Assistentinnen. In der Regel konnte man Marcus dabei beobachten, wie er die Details seines neuesten Stücks an einem Model kritisierte. Er riss Ärmel ab, passte den Stoff an und steckte ihn neu oder kritisierte das Design, wenn er besonders schlecht gelaunt war.

Aber seine Genialität zahlte sich am Ende immer aus, so wie bei dieser Kollektion. Jeder Look war ein Volltreffer und wirkte wie aus einem Guss.

Zeitschriftenredakteure, Modejournalisten und Blogger knipsten mit ihren Smartphones, während professionelle Fotografen und zwei Kameraleute die Show festhielten.

Dann kam der Moment, auf den Clémence gewartet hatte. Die drei Torten von Damour wurden über den Laufsteg getragen.

Die erste Torte war dreistöckig, verziert mit den Schalen von Zitronen- und Pfirsich-Macarons. Die Farben passten zum gelben Rock und der hellgrünen Jacke des Models.

Das nächste Model trug die falsche orange Opéra-Torte, die die Farbakzente ihres Maxikleids aufgriff.

Das letzte Werk war eine Charlotte Royale, ein aus einer Biskuitrolle gefertigter Kuchen. Eine falsche Charlotte Royale zu backen, war ein Kinderspiel, es hätte viel länger gedauert, eine echte zu perfektionieren.

Sébastien und sie hatten darauf geachtet, dass die Farben des Kuchens so weit wie möglich den Stoffmustern entsprachen, die Marcus ihnen gegeben hatte. Es war ein aufregendes und ungewöhnliches Projekt gewesen. Wer hätte gedacht, dass Torten und Couture so gut zusammenpassten?

Clémence war gespannt darauf, was nach der Show geschehen würde. Die Fotos der Models würden in sämtlichen Medien veröffentlicht werden. Ihre Torten würden überall im Internet zu finden sein. Gleichzeitig würde Damour die in der Show präsentierten Torten in allen Pariser Filialen verkaufen.

Gemeinsam mit Marcus Savin hatten sie zudem eine limitierte Auflage von drei Macaron-Sorten kreiert, die bis Ende Oktober erhältlich sein sollte. Das würde sowohl dem Designer als auch der Patisserie Publicity einbringen.

Ihre Eltern waren von ihren unkonventionellen Marketingideen begeistert. Clémence genoss nicht nur die Zusammenarbeit mit einem Freund, sondern wurde dadurch auch inspiriert, mehr für die Familienmarke zu tun. Kooperationen wie diese machten ihr Spaß, und sie würde in Zukunft die Augen nach weiteren Möglichkeiten offenhalten.

Sie fühlte sich nicht besonders wohl in der Rolle eines It-Girls, aber in letzter Zeit hatte sie sich allmählich damit angefreundet. Das Problem war, dass ihr Modegeschmack klassisch, ja, regelrecht langweilig war. Sich gut zu kleiden, war etwas anderes, als ein modisches Aushängeschild zu sein. Die Pariserinnen setzten im Großen und Ganzen auf eine sichere Kleiderwahl und hielten sich meist an beige, marineblau oder schwarz. Deshalb sah sich Clémence auch nicht als Trendsetterin, sondern als jemand, der einfach nur gut aussehen wollte. Ihr einziger Anspruch war, dass ihre Kleider ihrer Figur schmeichelten.

Ihre Freundinnen, wie die Seydoux-Schwestern, waren hingegen Trendsetterinnen. Ihr Geschmack und ihr Auge für Details färbten auf sie ab. Clémence interessierte sich immer mehr für Stile und neue Designer.

An Marcus’ Entwürfen gefiel ihr besonders, dass sie tragbar waren. Sie waren innovativ, ohne übertrieben zu sein. Obwohl sie normalerweise neutrale Farben bevorzugte, konnte sie sich vorstellen, im nächsten Frühjahr seinen himbeerfarben-creme-gestreiften Wollmantel zu tragen. Sie könnte zur Abwechslung mehr Farbe wählen.

Das letzte Model war Gabrielle, ein achtundzwanzigjähriges französisches Supermodel, das seit mehr als einem Jahrzehnt im Geschäft war. Sie hatte üppigere Kurven als das typische Laufstegmodel und lief mit einer Sinnlichkeit, die Marcus’ goldenem Kleid noch mehr Sex-Appeal verlieh. Sie hatte goldblondes Haar, und ihre sonnengebräunte Haut rührte vermutlich von einem Urlaub her, der nicht allzu lang zurücklag. Zusammen mit dem Kleid erweckte sie den Eindruck, als würde sie vor Gold triefen oder wäre aus geschmolzenem Gold gegossen worden.

Am Ende der Show betrat Marcus den Laufsteg mit seiner Perserkatze Milou. Er strahlte und verbeugte sich unter dem tosenden Applaus. Die übergroßen Models scharten sich um ihn. Als er sich zum Gehen wandte, zwinkerte er Clémence zu.

Nach der Show blieben die It-Girls im Publikum, um über die Kollektion zu sprechen. Viele wurden für die verschiedenen Medien interviewt.

»Ich gehe hinter die Bühne«, sagte Clémence zu ihren Freundinnen. »Kommt ihr auch?«

»Gleich«, sagte Sophie. »Wir haben Fashion File und einigen anderen versprochen, dass wir ihnen ein kurzes Interview geben und damit Marcus unterstützen. Wir sehen uns später.«

Clémence duckte sich und versuchte, dem Medienrummel zu entkommen, bevor jemand sie erkannte. Sie schwitzte wie verrückt und wollte das nicht auch noch auf einer Kameraaufnahme verewigt sehen. Zum Glück gab es hier viele berühmte Models und Schauspielerinnen, die ihr das Rampenlicht stahlen, sodass sie unbemerkt entkommen konnte.

Hinter der Bühne gab Marcus den drei glücklichen Journalisten, die exklusiven Backstage-Zugang erhalten hatten, ein Interview. Die Models zogen sich aus, und Marcus’ Team half ihnen oder unterhielt sich angeregt über den Erfolg der Show.

Clémence sah sich nach Natalie, Marcus’ Assistentin, um. Mit ihr hatte sie die Anlieferung der Requisiten arrangiert. Die essbare Torte sollte eine Überraschung für Marcus sein. Natalie hatte versprochen, einen Kühlschrank zu organisieren, in dem sie die Torte aufbewahren und vor Marcus verstecken könnte. Es war eine übergroße Opéra-Torte, von der Clémence wusste, dass Marcus sie lieben würde, und die Sébastien mit viel Sorgfalt gefertigt hatte.

Natalie hatte erwähnt, dass sie sie in den zweiten Stock des Gebäudes bringen wollte. Die Modenschau fand in dem prächtigen Gebäude des französischen Staatsarchivs statt und sie musste auf einen Angestellten warten, der ihr die Schlüssel für die Küche gab. Clémences Mitarbeiter hatten sich verabschiedet, weil sie noch weitere Lieferungen auszufahren hatten, und Clémence selbst war hinausgegangen, um rechtzeitig vor der Show in der ersten Reihe zu sitzen.

Jetzt wusste Clémence ohne Natalie nicht, wo dieser Kuchen sein würde. Sie zog ihr Handy aus der Tasche und rief sie an, erhielt aber keine Antwort.

»Hast du Natalie gesehen?«, fragte Clémence eine Visagistin, die offensichtlich darauf wartete, dass sich jemand auf ihren leeren Stuhl setzte.

»Nein.« Die Visagistin rümpfte die Nase. »Gott sei Dank.«

Natalie hing der Ruf nach, herrisch zu sein, und so war es nicht verwunderlich, dass sie von vielen hinter der Bühne nicht besonders gemocht wurde.

Clémence wollte in dem Raum nachsehen, den Marcus für die Show als provisorisches Büro nutzte. Er befand sich hinter einer Reihe von Bildschirmen, die wie eine Wand wirkten. Daran kam nur vorbei, wer auf die Toilette musste.

Vielleicht holt Natalie bereits die Torte, dachte Clémence. Aber es konnte nicht schaden, im Büro nachzusehen.

Sie klopfte an die Tür. »Natalie?«, rief sie über den Lärm im Backstage-Bereich hinweg. »Bist du da?«

Sie erhielt keine Antwort, und Clémence öffnete die Tür.

Als Erstes sah sie ein Messer. Sie erkannte es. Es war ein spezielles Messer, das Clémence von Damour mitgebracht hatte. Damit sollte Marcus seine Torte anschneiden.

Jetzt steckte es aufrecht in Natalies Rücken. Blut hatte ihre gelbe Bluse durchtränkt. Sie bewegte sich nicht, und es sah auch nicht so aus, als ob sie das jemals wieder tun würde.

Clémence schrie.

Kapitel 2

Clémence wich von der Tür zurück, als ihr auf den Schrei hin Menschen zu Hilfe eilten.

»Was ist hier los?«, fragte ein stämmiger Wachmann.

Clémence zeigte wortlos auf die blutige Leiche. Er zuckte zusammen, versuchte aber, nicht zu reagieren. Mit roboterhafter Professionalität sprach er in sein Walkie-Talkie, dann zückte er sein Handy und rief die Polizei.

Nur wenige Schaulustige konnten einen Blick in den Raum werfen, bevor der Wachmann die Tür zuzog und absperrte.

»Mon dieu!«, rief ein Model.

»Mesdames et Messieurs«, verkündete der Wachmann mit tiefer, autoritärer Stimme. »Das ist ein Tatort. Bitte treten Sie zurück. Die Polizei ist unterwegs.«

»Wer ist das da drinnen?«, fragte ein blondes Model, das kaum älter als sechzehn aussah.

»Bitte treten Sie zurück«, wiederholte der Wachmann. »Aber verlassen Sie nicht das Gebäude. Ich bin sicher, dass die Polizei mit Ihnen allen sprechen möchte.«

Clémence ignorierte die Fragen, die ihr gestellt wurden, und sah sich nach Marcus um, der mit fragendem Blick auf sie zukam. Die Journalisten folgten ihm.

»Was ist hier los?« Marcus hatte immer noch seine Katze auf dem Arm.

Clémence zog ihn beiseite. »Könnten Sie uns einen Moment allein lassen?«, fragte sie die Reporter.

Widerwillig traten sie zurück und begannen, mit den Models und den Mitarbeitern zu sprechen. Alle wirkten nervös.

»Kannst du bitte nichts vor der Presse sagen?«, fragte Clémence Marcus.

»Natürlich«, sagte er. »Aber du machst mir Angst. Was ist das für ein Aufruhr?«

Sie schloss die Augen und wusste nicht, wie sie es ihm beibringen sollte. »Deine Assistentin …«

»Natalie?«

»Oui. Ich glaube, sie ist tot.«

»Tot?«, rief Marcus.

»Nicht so laut.« Clémence bedeutete ihm zu schweigen, dann seufzte sie. »Es wird ohnehin herauskommen. Jemand hat sie von hinten niedergestochen. Es tut mir so leid.«

»Wer? Wer hat sie niedergestochen?«

»Ich weiß es nicht.«

»Womit?«

»Mit einem Messer. Ich habe es vor der Show mitgebracht, um die Torte anzuschneiden. Wir wollten dich mit einer Opéra-Torte von Damour überraschen. Natalie hat sich darum gekümmert, das Messer war auch dabei. Jemand hat es wohl genommen und sie damit erstochen.«

»Jemand ist ihr buchstäblich in den Rücken gefallen.« Marcus blinzelte und sah wie betäubt aus. »Es ist unglaublich.«

»Es sieht nicht gut aus.« Clémence biss sich auf die Unterlippe. »Der Kommissar hasst mich. Das Messer ist von Damour. Vielleicht ist sogar meine DNA darauf. Ich muss herausfinden, wer das war, bevor die Polizei mir den Mord anhängt.«

»Du würdest so etwas doch nie tun«, sagte Marcus. »Du hast Natalie doch kaum gekannt. Und sie hat dich gemocht, was ich nicht von vielen Menschen behaupten kann.«

»Sie hat also viele Feinde?«

»Wo soll ich anfangen? Die Sache ist die: Natalie kann wirklich fies sein. Aber genau deshalb ist sie meine Assistentin. Sie ist hart zu den Leuten, damit ich es nicht sein muss. Ich kann der nette Kerl sein, während sie die Böse ist.« Er vergrub das Gesicht in den Händen. »Das ist alles meine Schuld.«

»Marcus, nein«, sagte Clémence. »Das darfst du nicht denken. Keiner von uns hat daran schuld. Wir müssen uns zusammenreißen und das gemeinsam durchstehen.«

Er nickte. »Die Polizei ist dumm, aber wir müssen es besser machen.«

»Ich habe sie in diesem Raum gefunden. Ich muss herausfinden, wann sie das letzte Mal lebend gesehen wurde.«

»Bei all dem Chaos hinter der Bühne vergesse ich manchmal sogar meinen eigenen Namen.«

»Gibt es hier hinten Kameras?«

»Nein, es sei denn, jemand filmt mit einem Handy. Ich erlaube keine Kameras hinter der Bühne, weil ich nicht will, dass die Models, die zum Teil halbnackt herumlaufen, gefilmt werden.«

»Wann hast du Natalie das letzte Mal gesehen?«

Er dachte einen Moment nach. »Vor Beginn der Show. Sie hat mir geholfen, die Models aufzustellen.«

Plötzlich erschauderte er.

»Was ist?«, fragte Clémence.

»Es fällt mir gerade ein. Ich war gestresst und habe sie angeschnauzt, weil sie die Models falsch aufgestellt hat. Ich bin ausgerastet und habe gesagt, sie solle verschwinden und sich nützlich machen.«

»Und? Hat sie das?«