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Dieser Ratgeber von ETFsparer.de richtet sich an kritische Anleger, die bei ihrer Geldanlage mitdenken und mithandeln möchten. Das Ziel: Strukturiert und langfristig orientiert mit Exchange Traded Funds (ETFs) ein Vermögen aufbauen, um einen früheren Renteneintritt zu ermöglichen, finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen oder die Ausbildung des Nachwuchses zu finanzieren. Selbsterkorene Experten der Geldanlage versprechen oft schnelle Lösungen; gewiefte "Berater" sind darin geschult, rasche Abschlüsse zu erzielen; Internetbeiträge bieten ein Spektrum von kompletter Oberflächlichkeit bis hin zu unnötig höher Detaillierung. Dieses Buch ist keine "Gebrauchsanweisung", wie Sie wann, welchen ETF kaufen sollen - vielmehr soll Sie der Ratgeber bezüglich zehn wichtiger Erfolgsfaktoren sensibilisieren, die bei einer Anlage mit ETFs wichtig sind. Ganz nach dem Motto "einen Schritt zurück, einen Sprung nach vorne" werden Sie nach der Lektüre eine andere Sicht auf die Dinge haben, routiniert ETF-basierte Anlagen einschätzen können und/oder mit Externen (beispielsweise Honorarberatern) "auf Augenhöhe" sprechen. Ergänzt wird dieser Ratgeber durch das Angebot von ETFsparer.de - der Plattform für kritische Anleger, die mit Exchange Traded Funds einfach erfolgreich Kapital aufbauen.
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Seitenzahl: 92
Veröffentlichungsjahr: 2017
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Einleitung
Sparen und Investieren – ein leidiges Thema
Vermeintliche Abkürzungen sind teuer
Dreh- und Angelpunkt: Persönliche Anlageziele
Die Rolle der Finanzindustrie
Kapitalaufbau mit Exchange Traded Funds
Kapitel 1: Erst Ziele setzen, dann handeln
Ziele setzen, bevor zum Ziel anderer zu werden.
Worum es eigentlich geht
Entnahmeziel
Mittel zum Zweck: Das „Kapitalziel”
Das „Sparziel”: Die konkrete, regelmäßige Sparleistung
Ableitung des Sparziels vom Entnahmeziel
Kurskorrekturen sind erlaubt und wichtig
Zusammenfassung des Kapitels 1
Kapitel 2: Das relevante Risiko kennen
Abstrakte Risikobegriffe bringen uns nicht weiter
Wenn das Risiko relevant wird
Konzepte der Sicherheitsmarge und des kontrollierten Risikos
Risikoaversion muss man sich leisten können
Ein Beispiel
Zusammenfassung des Kapitels 2
Kapitel 3: Risiken langfristig eingehen
Langfristiges Investieren mildert den Einfluss negativer Kurseffekte
Risiko oder Zinseszins – Wer gewinnt das Rennen?
Ausgangsszenario: Alles laufe „normal” über 40 Jahre
Szenario 1: Einsturz in Jahr 5
Szenario 2: Einstürze in den Jahren 5 und 15
Szenario 3: Einstürze in den Jahren 5, 15 und 25
Szenario 4: Einstürze in den Jahren 5, 15, 25 und 35
Zusammenfassung des Kapitels 3
Kapitel 4: Risiken bewusst steuern
Risiken lassen sich steuern
Reduktion der Risikoquote mit steigendem Alter
Zusätzlich: „Schäfchen ins Trockene bringen”
Frühzeitiger Ausstieg, wenn Kapitalziel (fast) erreicht
Zusammenfassung des Kapitels 4
Kapitel 5: Regelmäßig sparen und anlegen
Zeitliche Diversifikation mit regelmäßiger Einzahlung
Einmalzahlung als Alternative?
Ihre eigene, persönliche „Steuer”
Viel Wind um den Durchschnittskosteneffekt
Zusammenfassung des Kapitels 5
Kapitel 6: Sparbetrag jährlich erhöhen
Regelmäßige Erhöhung erleichtert Einstieg…
…und sorgt für eine konstante Sparquote…
…, erhöht jedoch die Gesamtsparleistung
Zusammenfassung des Kapitels 6
Kapitel 7: Früh beginnen
Der frühe Sparer…zahlt weniger
Aufschieben erschwert oder verhindert Erreichen des Entnahmeziels
Zusammenfassung des Kapitels 7
Kapitel 8: Dreifach diversifizieren
Warren Buffet – Genie, Glückspilz oder statistischer Ausreißer?
Zielerreichung vor Renditemaximierung
Formen der Diversifikation
Zeitliche Diversifikation
Diversifikation innerhalb Anlageklassen – Einzelwerte
Diversifikation innerhalb Anlageklassen – Regionen
Diversifikation über Anlageklassen hinweg
Ein Beispiel – Zwei Anlageklassen
Diversifikation über Anlageklassen hinweg
Die Idee des „Allwetterportfolios”
Antizyklisches Handeln als positiver Nebeneffekt
Zusammenfassung des Kapitels 8
Kapitel 9: Unnötige Kosten vermeiden
Kosten übersteigen vermeintliche Überrendite
Auswirkung von Kosten auf Nettorendite
Die „magische” Münze
Der „magische” Aktienfonds
Überrendite nach Kosten – schön verpacktes Glück
Der Einfluss von Kosten auf den Anlageerfolg
Zusammenfassung des Kapitels 9
Kapitel 10: Kritisch am Ball bleiben und Flexibilität sichern
Die Welt verändert sich – bleiben Sie flexibel
Die „perfekte” Planung gibt es nicht
Handlungsspielräume sichern
Schlagen Sie professionelle Anbieter
Zusammenfassung des Kapitels 10
Nächste Schritte und Umsetzung
Keine Frage – natürlich gibt es Spannenderes, als sich mit dem Thema „Sparen” oder „Geldanlegen” zu beschäftigen. Sei es den eigenen Hobbies oder der Lieblingssportart nachzugehen, Zeit mit der Familie zu verbringen oder etwas für die Gesundheit zu tun.
Viele Menschen haben das Thema „Sparen und Investieren” so liebgewonnen, wie die jährliche Kontrolluntersuchung beim Zahnarzt. Wo es nur geht, wird weggeschaut, verschoben, vereinfacht oder unreflektiert der nächstbesten „Beratung“ gefolgt.
Eine ganze Industrie ist entstanden, um von diesem menschlichen Verhalten Gebrauch zu machen. Aufwendig produzierte Werbespots, nett gemachte Hochglanzbroschüren oder der Plausch mit dem sympathischen Berater führen jedes Jahr zehntausende Anleger in „Super”/ „Rundum-Sorglos“-Anlagen, die sich im Nachhinein nur für den Verkäufer als „Super“ erweisen – und den Privatanleger oft leider im Regen stehen lassen.
Ein großer Anteil der Anleger dürfte sich dieses Umstands noch nicht einmal bewusst sein: „Besser überhaupt etwas gemacht”, oder: „Die paar Prozentpunkte Kosten machen den Braten jetzt auch nicht fett” sind Ansichten, die man in diesem Zusammenhang vernimmt.
Leider sind diese Ansichten falsch. Auch „einige wenige Prozentpunkte Kosten” können bei langfristigen Anlagen viel ausmachen. Auf den Monat heruntergerechnet führen diese schnell zu Mehrkosten im hohen zwei- bis dreistelligen Eurobereich.
So viel also, dass der Privatanleger deshalb auf Dinge, die ihm lieb und wichtig sind, verzichten muss oder diese einzuschränken hat.
Ein Grund, sich doch mit dem Thema zu beschäftigen liegt darin, das Verschwenden von Geld zu vermeiden, welches anderweitig viel sinnvoller genutzt werden kann. Jeder Sparer dürfte daran interessiert sein, egal, ob er monatlich 20 Euro oder 20.000 Euro zur Seite legt – auch, wenn diese Beträge nicht sofort ersichtlich und weniger plakativ sind als die einmaligen 60 Euro, die man durch den sorgfältigen Online-Vergleich beim Kauf eines Kaffeevollautomaten spart.
Ein weiterer Grund: Die Materie ist natürlich doch viel spannender als der Besuch beim Zahnarzt. Wir werden vermeintliche Gegebenheiten und Anlageweisheiten aufbohren – und das macht hoffentlich auch Ihnen Spaß.
Wir laden Sie ein, die wesentlichen Erfolgsfaktoren einer erfolgreichen, regelmäßigen Anlage kennen zu lernen, sich vielleicht an der ein oder anderen Stelle überraschen zu lassen und am Ende der Lektüre bestärkt darin zu sein, selbst aktiv zu werden und auf Basis der kritischen Erfolgsfaktoren selbst erfolgreich Geld anzulegen.
Anlässe für regelmäßiges Sparen gibt es genug.
Das Sparen für eine Zusatzrente:
Die gesetzliche Rente wird in der Zukunft nicht ausreichen, um nach Renteneintritt das vorherige Lebensniveau halten zu können. Durch regelmäßiges Sparen können Sie eine mögliche Rentenlücke schließen oder verringern, indem Sie frühzeitig beginnen, regelmäßig Geld zurückzulegen und zu investieren.
Finanzielle Unabhängigkeit:
Durch regelmäßiges, diszipliniertes Sparen können Sie sich ggf. schon vor dem gesetzlichen Rentenalter die Option erarbeiten, nicht mehr einer regelmäßigen Erwerbstätigkeit nachgehen zu müssen.
Sparen für die Ausbildung des Nachwuchses:
Durch regelmäßige Einzahlungen können Sie die Geburt eines Kindes zum Anlass nehmen, mit überschaubaren Beträgen bereits die Unterstützung für die spätere Ausbildung anzusparen. Geld, das Ihnen dann später selbst zur Verfügung stehen wird.
Sparen für mittel- bis langfristige Anschaffungen:
Investitionen in Aktien oder Aktienfonds sind für kurzfristige Anschaffungen nicht zu empfehlen, da Sie Ihre Anteile ggf. zu einem Zeitpunkt verkaufen müssen, zu dem die Aktienkurse vielleicht einmal kurzfristig weniger attraktiv sind. Auch wenn die Aktienmärkte in den vergangenen Jahrzehnten in der Regel einem stabilen Aufwärtstrend gefolgt sind, erfolgten immer wieder deutliche Bewertungsrückgänge. Daher ist das Investieren mit Aktienfonds eher für mittel- und langfristige Ziele zu empfehlen mit einem Investitionshorizont ab 5-10 Jahren.
Jeder von uns befasst sich jährlich, zusammengerechnet mehrere Tage mit einzelnen, kleinen Kaufentscheidungen, wie der Anschaffung von Kaffee-/ Espressomaschinen, Mobiltelefonen, Tablets, Autos, Einrichtungsgegenständen, Nahrungsmitteln und/ oder Kühlschränken. Man informiert sich im Detail, es wird verglichen, probiert, getestet und gefeilscht. Leider findet ein solch ambitioniertes Verhalten in der Regel keine Anwendung, wenn es um das Sparen und Investieren geht.
Woran mag das liegen?
Das Problem besteht darin, dass die wirklich attraktiven Formen der regelmäßigen Geldanlage oft entweder nicht bekannt sind (für die Investition in Indexfonds wird leider weiterhin wenig Werbung getrieben, da diese Anlageform für die Anbieter weniger lukrativ ist) oder von selbsternannten „Experten”/ „Beratern“ mit rhetorischem Talent klein geredet werden. „Berater” können perfekt darin geschult sein, möglichen Gegenargumenten auszuweichen und den potentiellen Kunden mit geschickten Verkaufstechniken (z.B. Eingestehen möglicher, kleinerer Risiken oder dem Verfolgen taktischer Verwirrung) solange individuell zu „bearbeiten”, bis sie schließlich einwilligen. Dies ist nicht der einzelnen Person anzulasten, die für ein Finanzdienstleistungsunternehmen arbeitet. Zudem sollte man natürlich nicht jeden Akteur mit in die „Sippenhaft“ nehmen. Es handelt sich jedoch leider um ein strukturelles Problem, da die Akteure incentiviert sind, Sie zum Abschluss des Vertrages zu bringen. Würden sie anders agieren, beraubten sie sich ihrer eigenen Einkommensquelle. Das ist das System, das ist das Spiel.
Die Finanzindustrie ist als privatwirtschaftlicher Sektor darauf angewiesen, positive Gewinnmargen zu erzielen beziehungsweise Verwaltungs- und Vertriebskosten zu decken. Dies kann nun kritisch diskutiert werden oder nicht – jedoch steht am Ende die Einsicht, dass Sie als Privatanleger letztlich von diesem System wenig profitieren und über ihr Leben hinweg zehntausende Euro an die Finanzindustrie zahlen, die Sie und Ihre Familie sicherlich für andere Zwecke gut hätten nutzen können.
Der Grund, dass sich viele Menschen nicht selbst mit dem Thema beschäftigen, liegt also auch an einem System der „bewussten Verwirrung”, in dem ein Großteil der Privatanleger den Lösungen folgt, die mit dem höchsten Werbebudget beworben werden – letztlich zahlen die Privatanleger jedoch die Zeche dafür und das kann teuer werden.
Dabei gibt es valide Alternativen – beispielsweise die Möglichkeit, durch den Rückgriff auf Exchange Traded Funds (ETFs) strukturiert und langfristig Kapital aufzubauen. Obwohl dieses Buch nicht das Ziel verfolgt, umfassend und im Detail über ETFs zu informieren – hierzu gibt es bereits exzellente Literatur; eine Auswahl zu finden auf etfsparer.de – so möchten wir trotzdem zu Beginn auf die wesentlichen Eigenschaften eingehen:
ETFs sind Anlagevehikel, welche die Kursentwicklungen bestimmter Anlagen, auch ganzer Aktienmarktsegmente, abbilden und deshalb auch als
„passive Fonds“
bezeichnet werden.
Durch den Kauf eines ETF partizipieren Sie (nahezu) 1:1 an der Wertentwicklung eines Index – beispielsweise des Dax in Deutschland oder der Dow Jones in den USA.
Als ETF-Sparer investieren Sie also
nicht
in ein Aktienportfolio, das ein Fondsmanager selbst zusammengestellt hat und
„aktiv“
durch ständige Kauf- und Verkaufstransaktionen betreut.
Durch den Rückgriff auf Exchange Traded Funds (ETF) können unnötige Kosten vermieden werden. Zudem ergeben sich Vorteile aus der erhöhten Transparenz der Produkte. Insbesondere der Möglichkeit für Privatanleger, einen Fonds zu kaufen, der eine hohe Anzahl von Aktien beinhaltet, ist ganz wesentlich: Wenn Sie als Privatanleger beispielsweise in den Dax investieren möchten, der die Aktien der dreißig größten börsennotierten Unternehmen zusammenfasst, müssen Sie sich den Index nicht selbst
„zusammenbauen“
, indem Sie die einzelnen Aktien gemäß Ihrer Gewichtung (beispielsweise Adidas 3,44%, Deutsche Post 3,01%, Siemens 10,46%) kaufen. Vielmehr erwerben Sie einen ETF, der diesen Index nachbildet. Der Wert des gekauften ETFs entwickelt sich dann so, als hielten Sie die Bestandteile des Dax in der jeweiligen aktuellen Gewichtung.
Vielen Anleger reichen diese wenigen Informationen aus, um sofort mit dem Vergleich des „besten“ ETF zu beginnen und damit möglichst schnell von diesen attraktiven Instrumenten zu profitieren. Dies ist ein gangbarer Weg, jedoch möchten wir Sie dazu einladen, hinter die Kulissen zu schauen und zu reflektieren, weshalb und unter welchen Voraussetzungen diese Instrumente genutzt werden können, um selbst erfolgreich Kapital aufzubauen.
Die vielen, interessant geschriebenen Artikel und Blogbeiträge zum Thema „Anlage mit ETFs” sind sicherlich hilfreich und inspirierend. Hat ein Privatanleger diese jedoch gefunden, so folgt die nächste Herausforderung, sich durch die vielzähligen „Expertenmeinungen” mit den unterschiedlichsten und sich teils widersprechenden Meinungen nicht vollends verwirren zu lassen. Vor lauter Verunsicherung erfolgt dann nicht, was so einfach ist und gleichzeitig Erfolg verspricht: Regelmäßig diszipliniert in kostengünstige Anlageformen wie ETFs zu investieren.
Wir sind davon überzeugt, dass es sinnvoll ist, zunächst einen Schritt zurück zu schreiten und sich zu besinnen, weshalb denn überhaupt der Einsatz von ETFs/ Indexfonds so interessant sein kann und worin die wesentlichen Erfolgsfaktoren liegen.