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„Für die verzweifelten jungen Leute, die in eine hoffnungslose Zukunft schauen und von den zuständigen Menschenwissenschaften alleingelassen werden. Warum?“
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Seitenzahl: 18
Veröffentlichungsjahr: 2022
Einführung in die Tiefensoziologie
Zusammenfassung
Literaturhinweis
In der Tiefensoziologie geht es darum, einen sozialwissenschaftlichen Ansatz zu finden, der zum Ziel hat, über die heutzutage vorherrschenden oberflächlichen Ansätze hinaus in die Tiefe der Figurationen von hochkomplexen figurativ-humanen Verhältnissen vorzudringen.
Für die sozialwissenschaftlichen Oberflächlichkeiten stehen insbesondere die sogenannten „System-, Aktions- und Rollentheorien“ sowie die theoriearme Verwendung von – auch kompliziert mathematisch basierten – statistischen Methoden.
Man bekommt den Eindruck, dass die Ausschließlichkeit dieser – durch die gesamte Gesellschaft und ihre männlichen und weiblichen Sozialwissenschaftler sich ziehenden – Oberflächlichkeit kognitional, materiell, relational und positional auch von Kräften gefördert und gespeist wird, die das Ziel haben, tiefgründige figurative Machtstrukturen des zwischenmenschlichen Bereichs nicht kognitiv zentral ans Licht kommen zu lassen.
Wie sonst ist es zu erklären, dass es in der kompletten Geschichte der Soziologie nicht gelungen ist, eine umfassende allgemein geltende Machttheorie zu formulieren, die empirisch beweisbar ist und der als Universalie alle humanen Individuen der Weltbevölkerung – innerhalb von allen figurativen Räumen und zu allen figurativen Zeiten – unterliegen oder unterlagen.
Karl Marx hat hierzu einen bedeutenden Schritt getan, aber leider nur einen einzigen, grundlegenden Machtfaktor, den materiellen, von sechs tatsächlich existierenden, genauer untersucht und sich danach – wohl unter dem Druck tradierter philosophischer Beweisforderungen – in eine eher für die Ökonomie als für die Soziologie brauchbare mathematisch basierte Argumentation verstiegen, wovon sich Leserinnen und Leser aller drei Bände des „Kapital“ überzeugen können.
Mit Marx’ unvollständiger Machttheorie ist es jedenfalls nicht möglich, das Verhalten von Stalin oder Hitler soziologisch-theoretisch zu erklären.
Marx hatte sich unter dem Eindruck der „Industriellen Revolution“ mit ihren brutalen materiellen Machtverhältnissen, die nach seiner Analyse und Synthese alle Lebensformen aller sozialen Schichten bestimmten, nicht klar genug gemacht, dass auch die materiellen Machtfaktoren mit anderen Machtfaktoren, die relativ autonom zu diesen waren, zusammenhingen, nämlich den physischen, psychischen, kognitiven, relationalen und positionalen.
Alle diese beweisbar existierenden sechs Machtquellen oder Machtfaktoren bilden einen unauflöslichen prozessualen Strukturzusammenhang und hätten in die Marx’sche Analyse und Synthese miteinfließen müssen, um diese zu einer umfassenden Machttheorie zu erweitern.