Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
"Was nützt es uns, zum Mond zu fliegen, wenn wir die Kluft, die uns von uns selbst trennt, nicht überwinden können. Das ist die wichtigste aller Entdeckungsreisen, und ohne sie sind alle übrigen nutzlos." (Antoine de St. Exupery) Emotionen zu erkennen und den richtigen Umgang damit zu wahren, ist eine nicht zu unterschätzende Fähigkeit jedes einzelnen Menschen. So spielt emotionale Kompetenz auf dem Weg zur persönlichen Weiterentwicklung eine sehr große Rolle, wenn nicht sogar die bedeutendste – wie schon Antoine de Saint-Exupery so trefflich formulierte. Die Psychotherapie spricht davon, dass dem Menschen droht, sich durch den Mangel an Selbstwahrnehmung und durch die Überlastung von Außenreiz selbst zu entfremden. Die Innenwelt mit all ihren Emotionen und Bedürfnissen wird vernachlässigt. Zukunftsforscher sind der Ansicht, dass künftig Werte wie Empathie und Emotionen gefragter denn je sein werden, und Psychologen erkennen, dass der Schlüssel zu allen sozialen Kompetenzen ein Vorhandensein an emotionaler Kompetenz ist. In diesem Buch erfahren Sie über die Bedeutung von emotionaler Kompetenz für Ihren persönlichen, beruflichen und privaten Erfolg. Es ist das ideale Handbuch für Jedermann und Jede Frau, die bereit sind, sich auf den Weg zur eigenen Quelle des Erfolgs zu begeben. Sie erhalten Antworten auf folgende Fragen: •Was genau ist emotionale Kompetenz? •Wie kann emotionale Kompetenz Ihren persönlichen, beruflichen und privaten Erfolg fördern? •Welche Möglichkeiten und Methoden gibt es, um emotionale Kompetenz für sich selbst zu fördern und zu entwickeln?
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 114
Veröffentlichungsjahr: 2016
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Inhalt
1. Anstelle eines Vorworts
2. Gedanken, die mich zum Schreiben dieses Buches veranlasst haben.
3. Das Zusammenwirken von Gefühl, Verstand und Körper
Unser emotionales System
Was sind Gefühle und Emotionen?
Emotionale Marker
Kompetenz
Empathie – die wichtigste Voraussetzung
4. Emotionale Kompetenz im Konkreten
Die vier Felder von Emotionaler Kompetenz
Wachsamkeit für mich und meine Emotionen
Wachsamkeit für das Gegenüber
Wachsamkeit für die gemeinsamen Interaktionen
Fähigkeit regulierend und motivierend zu agieren
5. Emotionale Kompetenz – wozu?
Emotionale Kompetenz im Privaten
Bedeutung von Emotionaler Kompetenz für jede einzelne Person in der Berufswelt
Emotionale Kompetenz in der Führungsebene
Emotionale Kompetenz und ihre betriebswirtschaftliche Bedeutung
Ausblick in die Zukunft: Förderung von Emotionaler Kompetenz in der Wirtschaft
Die „sportliche Seite“ von Emotionaler Kompetenz
6. Emotionale Kompetenz fördern und entwickeln
Lernmodell für emotionale Kompetenzen
Wachsamkeit für sich selbst fördern und entwickeln
Wachsamkeit für das Gegenüber fördern und entwickeln
Wachsamkeit für die gemeinsamen Interaktionen
Fähigkeit Emotionen zu regulieren und (selbst)motivierend zu agieren
7. Weiterführende Gedanken
Achtung – Gefühle sind ansteckend
Was Hänschen nicht lernt …
Glück – das Dopamin im Leben
Humorforschung
Wer führen will, muss lernen Emotionen zu wecken
Bewegung und Sport
Natur als „Kunst des Verweilens“
Sich erden
Handwerken – künstlerische Betätigung
Musik
Schreiben
In Ruhe treiben lassen
8. Ihre Quelle – ein Ausblick
Glossar
Arbeitsblatt der Gefühle
Gefühlsliste
Emotionale Führung nach Goleman
Übungen in der NaturDanke
Sie möchten keine lange Einleitung lesen, sondern rasch wissen, worum es in diesem Buch geht?
Sie erfahren die Bedeutung von emotionaler Kompetenz für Ihren persönlichen, beruflichen und privaten Erfolg.
Sie erhalten Antworten auf folgende Fragen:
Was genau ist emotionale Kompetenz?
Wie kann emotionale Kompetenz Ihren persönlichen, beruflichen und privaten Erfolg fördern?
Welche Möglichkeiten und Methoden gibt es, damit Sie emotionale Kompetenz an sich selbst fördern und entwickeln?
„Was nützt es uns, zum Mond zu fliegen, wenn wir die Kluft, die uns von uns selbst trennt, nicht überwinden können. Das ist die wichtigste aller Entdeckungsreisen, und ohne sie sind alle übrigen nutzlos.“
Antoine de Saint-Exupery, französischer Schriftsteller und Pilot (1900–1944)
In den letzten Jahren hat sich ein starker Trend bemerkbar gemacht: der Trend nach „neuen Schlüsselqualifikationen“ (wie z. B. Teamfähigkeit, Kooperationsfähigkeit, Motivationsfähigkeit), welche sehr häufig unter dem Überbegriff der sozialen Kompetenz oder der emotionalen Kompetenz genannt werden.
Studien und Berichten zufolge wird es zunehmend im beruflichen – und auch privaten – Bereich immer mehr von vorrangiger Bedeutung sein, einen entsprechenden Anteil an emotionalen Quotienten – sprich emotionale Kompetenz mitzubringen. Die Psychotherapie spricht davon, dass durch den Mangel an Selbstwahrnehmung und die Überlastung von Außenreizen dem Menschen droht, sich selbst zu entfremden und so wird die Innenwelt mit all ihren Emotionen und Bedürfnissen vernachlässigt. Zukunftsforscher sprechen davon, dass künftig Werte wie Empathie und Emotionen gefragter denn je sein werden.
Psychologen erkennen, dass der Schlüssel zu allen sozialen Kompetenzen ein Vorhandensein an emotionaler Kompetenz ist.
Gleichzeitig legen die Aus- und Weiterbildungsideale unserer westlichen Gesellschaft großes Augenmerk auf Intelligenz, Logik und rationales Denken. Zensuren, Pisatest, Examen und Mindeststudiendauer stehen im Mittelpunkt von Bildungsdebatten. Wo bleibt nun die Sensibilisierung und Förderung der emotionalen Kompetenz unserer Gesellschaft, welche von allen Seiten gefordert wird? In unserem Schulsystem findet sie wenig Platz, ebenso wie die ernsthafte Förderung der emotionalen Kompetenz auch in der Erwachsenenbildung – vor allem für den beruflichen Kontext – derzeit noch einen sehr geringen Stellenwert einnimmt. In den wenigsten Curricula von Studien oder Masterlehrgängen ist sie zu finden, ebenso wie sie nicht auf dem Stundenplan von Ausbildungen für Führungskräfte steht.
Ein weiterer Faktor, der mich diesem Thema und der Motivation dieses Buch zu schreiben, näher geführt hat, ist meine langjährige Tätigkeit in der Erwachsenpädagogik, Personalentwicklung, Beratung und im Coaching.
Immer wieder musste ich erkennen, dass ich den TeilnehmerInnen zwar die Werkzeuge für eine gute Kommunikation oder die Lösung für deren Konflikte liefern kann, doch meist mangelt es an fehlenden Kompetenzen, welche viel tiefer liegen: Missverständnisse in der Kommunikation oder Konflikte in Teams können häufig nicht gelöst werden, weil den handelnden Personen das nötige Maß an Empathie – sprich Einfühlungsvermögen – fehlt, um die Sicht des anderen zu verstehen oder zumindest verstehen zu wollen.
Ganz stark beeinflusst und inspiriert hat mich auch der sozialpädagogische Bereich. Bei Klausuren, zu welchen ich als Trainerin immer wieder angefragt werde, wird häufig darauf eingegangen, wie man die Sensibilisierung auf das Gegenüber stärkt. Doch meine Beobachtung zeigt mir, dass gerade der sozialpädagogische Bereich doch verstärkt eine Wachsamkeit gegenüber den eigenen Emotionen und Gefühlen braucht. Speziell (aber nicht nur) in diesem Berufsfeld ist die Burn-out-Rate steigend, da die handelnden Menschen in Aufopferung für andere häufig vergessen, auf sich selbst zu achten. Die Wachsamkeit für die eigene Befindlichkeit kommt dabei zu kurz.
Ebenso bekam ich in der Vergangenheit immer wieder den Eindruck, dass Konflikte aus einem Mangel an Fähigkeit zur Pflege von sozialen Interaktionen entstehen, oder Burn-out-Krankheiten aus Mangel an Wachsamkeit für die eigenen Emotionen, sowie auch mangels Erkenntnis der eigenen Belastungsgrenzen und der Unfähigkeit regulierend und motivierend auf sich selbst einzuwirken.
Und genau diese vier Bereiche umfasst emotionale Kompetenz:
Wachsamkeit für sich und seine eigenen Emotionen zu haben,
Wachsamkeit auf die Emotionen des Gegenübers richten,
Wachsamkeit auf die gemeinsame Beziehung und Interaktion,
Fähigkeit seine eigenen Emotionen zu regulieren und motivierend auf sich selbst einzuwirken
Emotionen zu erkennen und den richtigen Umgang damit zu wahren, ist eine nicht zu unterschätzende Fähigkeit jedes einzelnen Menschen. So spielt emotionale Kompetenz auf dem Weg zur persönlichen Weiterentwicklung eine sehr große Rolle, wenn nicht sogar die bedeutendste – wie schon Antoine de Saint-Exupery einleitend so trefflich formulierte.
Zum Thema emotionale Kompetenz gibt es viele wertvolle Fachbücher. In diesen habe ich aber Ansätze dazu, wie die eigene emotionale Kompetenz gesteigert werden kann, vermisst. Mit diesem Buch will ich auch Handlungsanleitungen und Empfehlungen geben, die dabei unterstützen können, die eigene emotionale Kompetenz zu fördern. Diese Handlungsanleitungen habe ich aus meinen Erfahrungen im Coaching, Training und in der Erwachsenenpädagogik heraus entwickelt. Eines ist klar, sie können nur Vorschläge sein. Wie und in welcher Intensität Sie diese als Leserin und Leser dieses Buches anwenden, liegt ganz bei Ihnen. Außerdem ist die Anwendung auch abhängig von Ihren eigenen Erfahrungen und den Schwerpunkten, die Sie setzen wollen, um Ihre Quelle zum Erfolg zu erschließen.
Wenn Sie Fragen, Anregungen, Gedanken haben, die Sie mir mitteilen möchten, freue ich mich darauf:
E-Mail-Adresse: info@training-steinbauer.at
„Das Gefühl ist die lebendige Mutter des gesamten Geisteslebens.“
Friedrich Theodor von Vischer, deutscher Philosoph (1807–1887)
Um Emotionale Kompetenz und somit auch die Wirkung von Emotionen in unserem Leben zu verstehen, sollte zu Beginn folgende Überlegung stehen: Wie „funktionieren“ oder „ticken“ wir Menschen? Eigentlich ganz einfach:
Wir denken, fühlen, und handeln ganz automatisch, ohne großartig darüber „nachdenken“ zu müssen, wie wir diesen Prozess gestalten. Denn wir verfügen über eine wunderbare Vernetzung von Gefühl, Verstand und Körper; Gedanken sind gekoppelt mit Emotionen, Emotionen koppeln sich mit Verhalten und Verhalten koppelt sich mit körperlichen Aktivitäten bzw. Auswirkungen.
Nun liegt das „Gefühlszentrum“ des Menschen nicht – wie irrtümlich angenommen – im Bauch, sondern befindet sich im Gehirn, genauer gesagt im Emotionszentrum des Gehirns, konkret im Gyrus cinguli, Amygdala, und Insula1. Dieses Gefühlszentrum hat eine direkte Verbindung zum Präfontalhirn (Sitz der Intelligenz/Rationaler Verstand). Schon lange liefert uns die Gehirnforschung die Erkenntnisse, dass bei jeder analytisch-rationalen bzw. kognitiven Entscheidung eines Menschen auch das Gefühlszentrum aktiviert wird.
Das Gefühlszentrum und die Großhirnrinde speichern unabhängig voneinander Vorkommnisse ab, arbeiten aber auch parallel.
Ein einfaches Beispiel zeigt dies: Registriert das Auge eine Information, z. B. sieht es eine Schlange, so wird diese Nachricht im Sinnesorgan Auge ein erstes Mal aufbereitet und wird dann über den Thalamus als erste Schaltreaktion sowohl zum Gefühlszentrum wie zur Sehrinde weitergeleitet. Beide vergleichen mit früheren Erfahrungen und veranlassen eine Reaktion. Diese Reaktionen sind nun von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich. So könnten diese Reaktionen wie folgt aussehen:
Rationale Reaktion:„Weglaufen“.Emotionale Reaktion: Das Gefühl „Angst“ entsteht.
Wie dieses sehr einfache Beispiel veranschaulicht, so kann das Zusammenwirken von Ratio und Emotionen auf jede andere Situation umgelegt werden. Menschliches Handeln kann somit nicht auf rein logisch-analytische Kompetenz zurückgeführt werden. Tatsache ist, dass die Emotionen schneller reagieren als die Logik, konkreter gesagt: Gefühlsprozesse laufen schneller, Denkprozesse exakter.
Klassisches Beispiel dafür wäre: Wie schnell passiert es uns, in einer emotionalen Überreaktion z. B. aus Zorn oder Verletzung, eine ebensolche verletzende Wortmeldung gegenüber seinem Gesprächspartner auszusprechen. Im Nachhinein – sobald die Logik aktiviert ist – bedauern wir dann diese Wortmeldung.
Unser emotionales System
„Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben.“
Epiktet, antiker Philosoph (um 50–125 n. Chr.)
Wir verfügen über ein emotionales System, ein sehr ausgeprägtes Netzwerk, welches als Bindeglied zwischen Emotionen und Verstand agiert. Jeder Mensch baut sich im Laufe seines Lebens sein ganz spezielles eigenes Netzwerk auf, welches in einem zirkulären Kreislauf arbeitet; Gedanken werden mit Gefühlen vernetzt, Gefühle werden mit Gedanken vernetzt. Gefühle färben unsere Eindrücke, unsere Eindrücke werden mit Gefühlen gefärbt.2
Welche Meinung, welche Bedeutung und welches damit gekoppelte Gefühl wir den Dingen geben, obliegt ganz allein uns. Jeder Mensch verfügt über sein eigenes Bewertungssystem,3 welches sich durch bewusste oder unbewusste Wahrnehmungen und Ansichten zu einer Sache entwickelt und manifestiert. Wenn einmal etwas „bewertet“ wurde, dann wird diese Bewertung in unserem Gehirn abgespeichert.
Somit kann und wird es häufig passieren, dass wir in Situationen, welche wir „kognitiv“ schon einmal erlebt haben, im Wiederholungsfall automatisch das mit der damaligen Situation verknüpfte Gefühl abrufen. Das kann sehr fatal sein, da es somit zu einer „emotionalen Voreingenommenheit“ kommt und dadurch neues Fühlen keinen Platz findet. Auch dann nicht, wenn die Rahmenbedingungen anders sind, z. B. wenn das Gegenüber eine gänzlich andere Person ist.
Ein einfaches Beispiel: Angenommen, Sie haben bei einer Verkehrskontrolle eine sehr schlechte Erfahrung mit einem Polizei-Beamten machen müssen, von dem Sie sich „nicht gut behandelt gefühlt“ haben. Wie wird wohl ihre Reaktion sein, wenn Sie Wochen, Monate oder sogar Jahre später einen Menschen in Polizeiuniform sehen oder möglicherweise wiederum zu einer verkehrsmäßigen Routinekontrolle kommen. Ihr ganz persönliches Netzwerk Ratio-Emotion beginnt sich zu aktivieren und es wird mit ziemlicher Sicherheit das „Gefühl“ von damals abgerufen, möglicherweise schalten Sie auch gleich auf „Abwehr und Verteidigung“; bis sich herausstellt, dass die Polizistin von heute – absolut höflich und nett – Sie eigentlich nur darauf hinweisen möchte, dass Ihr rechtes Vorderlicht nicht funktioniert.
Unser emotionales Netzwerk kann sich in vielen Situationen unseres Lebens als sehr hinderlich erweisen. Wir greifen – ohne Absicht – auf alte uns bekannte Muster zurück und konstruieren somit nicht nur rational, sondern auch emotional unsere Wirklichkeit. Damit stehen wir uns allerdings selbst im Weg, weil wir uns nicht gestatten „neu zu fühlen“, und Situationen neu zu bewerten.
Betrachten wir das Ganze nun „sportlich“; Golfspielern wird es vielleicht bekannt sein, dass sie auf ihrer Runde ein Loch haben, welches ihnen immer Schwierigkeiten bereitet. Allein der Gedanke daran, dass sie dieses Loch nur mit absoluter Mühe bewältigen, nicht über das Wasser kommen, oder ständig links im Out liegen, verursacht ein banges Gefühl, wenn sie am Abschlag stehen. Dieses bange Gefühl manifestiert sich dann in einer Verkrampftheit, welche sich auf die Muskeln und den gesamten Energiefluss im Körper auswirkt. Das äußert sich dann in einem schlechten Schlag. Schon ist dieses Loch wieder schlecht gespielt, wir haben wieder einmal recht behalten, nämlich dass dieses Loch uns Schwierigkeiten bereitet. Wir haben wieder auf alte Muster zurückgegriffen, obwohl ein neues Denkmuster, neue Gefühle und damit auch Erfolg herbeiführen könnte.
Aus der Entwicklungsgeschichte können wir auf eine noch weitere Erkenntnis zurückgreifen, nämlich dass der Körper, die Gefühlswelt und der Verstand als eine Einheit gesehen werden können.4
Dieses System ist bei Menschen und Tieren gleichermaßen zu beobachten. Es ist eine Art Alarmsystem, welches gewisse Veränderungen (von innen oder außen) meldet und eine entsprechende Reaktion veranlasst. So geht mit dem (Gefühl) Hunger, meistens auch ein Magenknurren (Körper) einher und der Verstand sagt uns: Nahrungsaufnahme, womit die Einheit Körper-Gefühl-Verstand hergestellt ist.
Um sich vorzustellen, wie diese Einheit arbeitet, stellen Sie sich am besten Reaktionspläne im Gehirnzentrum bzw. im Mandelkern vor.5 In diesen Plänen werden die verschiedensten Befehlsgruppierungen an den Körper ausgegeben; z. B. bei Zorn oder Wut erhöhen sich die Muskelspannung und der Blutdruck, es kommt zu einer Mehrdurchblutung, welche wiederum Rötungen in Gesicht und/oder Haut verursacht, sowie die Schweißsekretion antreibt, usw.
Dass Emotionen und emotionale Belastungen auch dauerhafte, sogar schädigende Auswirkungen auf den Körper haben können bzw. diesen belasten, ist anhand der Liste der psychosomatischen Erkrankungen festzumachen. Viele medizinische Studien dokumentieren die langfristige Schädigung des Herz-Kreislauf-Systems, welche jahrelang nicht bewältigte Gefühle wie zum Beispiel Ärger hervorrufen können. Laut diesen Studien reicht es aber schon aus, wenn man sich fünf Minuten ärgert, um den Herzrhythmus negativ zu beeinflussen.6
Der Volksmund hat für das Zusammenwirken von Körper und Gefühl auch vielerlei Ausdrücke gefunden, welche durchwegs bekannt sind: Es bricht mir das Herz. Da kommt mir die Galle hoch. Es liegt mir im Magen.
Wir fühlen etwas, unser Körper nimmt es wahr und unsere Sprache bringt es zum Ausdruck. Das Erstaunliche dabei ist jedoch, dass manche (ich behaupte viel zu viele) Menschen die Sprache ihres eigenen Körpers nicht verstehen oder auch die Signale ignorieren. Sei es, weil sie diese Signale nicht fühlen, nicht wahrnehmen, schlichtweg die Wachsamkeit für sich selbst verloren oder verlernt haben.
Was sind Gefühle und Emotionen?
„Man kann vieles unbewusst wissen, indem man es nur fühlt, aber nicht weiß.“
Fjodor Michailowitsch Dostojewski, bedeutender russischer Schriftsteller (1821–1881)
Gefühle und Emotionen werden umgangssprachlich sehr häufig gleichgestellt bzw. vermischt. Auch ich möchte in diesem Buch keinen allzu großen Unterschied zwischen diesen beiden Begrifflichkeiten hervorstreichen. Die Begriffe Gefühl und Emotion liegen für mich so nahe beieinander oder sind so eng miteinander verwandt wie die Begriffe Urlaub/Ferien oder Marillen/Aprikosen.
Die Wissenschaft begründet den Unterschied von Emotion und Gefühl wie folgt: So ist die Emotion ein äußerst komplexer Prozess, der sich auf die verschiedenen seelischen oder auch psychischen Ebenen auswirkt und etwas Ursprüngliches und Dauerhaftes darstellt.
Tausende von E-Books und Hörbücher
Ihre Zahl wächst ständig und Sie haben eine Fixpreisgarantie.
Sie haben über uns geschrieben: