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Das Buch "Epen über Atragon" beschreibt auf dichterische Weise Szenen aus der bereits veröffentlichten Atragon-Saga.
Das E-Book Epen über Atragon wird angeboten von BoD - Books on Demand und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
Fantasie,Epik,Liebe,Sterben,Kampf
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 47
Veröffentlichungsjahr: 2018
Berühre die Herzen
der Menschen und du
gewinnst ihren Verstand
Seelenheil
Was die Menschen bewegt
Feuersturm
Nur dafür wurdest du geboren
Dunkler noch als jede Nacht
Das Zepter der Macht
Das Geschenk der Adinofis
Die Prophezeiung
Flucht aus Trong
Und wenn er kommt
Sartos, der Schlächter von Trong
Die Zeit
Das Gewand der Wahrheit
Adinofis' eherne Pflicht
Miranda
Buchempfehlungen
Kerzenschein liegt in der Luft
und ein Gesicht tanzt schemenhaft
auf blutverschmiertem Fels.
Der Mund klafft weit,
entstellte Lippen formen quälend
Schmerz und Bitterkeit.
Und bleich im dunst'gen Lichte,
einsam, ohne Trost und über
hingestrecktem Leib sich wiegend,
beklagt es laut der toten Liebsten Mal.
„Kein Licht am Horizont,
kein Stern der bricht die Dunkelheit.
Oh Engelsscharen kommt,
vertreibt die düst'ren Schatten mir
und sammelt euch vor ihrem Leib!
Streckt aus ins Dunkle eure Macht
und hebt sie aus dem Schattenreich
als brause Feuer in der
sturmzerfetzten Nacht!“
Der Klageruf verhallt und
Stille schwelt im fahlen Licht
tief unten aus Gewölben toter Macht.
Sie schwingt sich drohend auf,
stößt hart auf Schmerz, auf kalten Fels,
verschlingt den süßen Kelch,
die Fieberglut, den Sturm,
der Hoffnung trieb ins Blut.
Da fährt ein stummer Schrei durch
all die Qual, wie Stürme sterbend fallen,
und das Gesicht auf blut'gem Fels,
von Seelenqual und Schmerz entstellt,
sinkt trostlos nieder auf den bleichen Leib.
Nun taumeln die Gedanken zeitlos,
wirr im Geist der Körper schwankt,
gebeugt, gequält, von Dunkelheit
und Kälte fest umhüllt, bis dass der
letzte Stern vergeht und zartes Licht
die Düsternis des grausen Ortes bricht.
Da birst das Erdreich plötzlich auf,
wo vorher blut'ger Fels in fahlem Schein
mit Tod und Trauer eng verwoben,
und wilde Rosen ranken
aus den Tiefen toter Macht,
umschließen dicht gedrängt
den Ort des Todes, den Liebenden
ein ewig blühend Grab zu betten.
Ob die Welt sich noch dreht,
wenn die Gewalt will nicht enden,
wenn das Leben wird sterben
und mit Waffen man schnell noch
um den Frieden will werben?
Wird sie sich noch drehen,
wenn Feuerstürme den Himmel umwehen,
wenn keine Tränen mehr fließen,
weil man das Leid wird aus Kübeln gießen,
wenn der Regen vergeht
und der Hunger nagt im Gedärm,
wenn der Tod durch die Straßen streift
und die Menschen fallen wie Fliegen?
Man sucht die Antwort, scheint so gescheit.
Doch der Menschen Heere stehen bereit,
um weder Mitleid noch Gnade zu bringen,
sondern in heiliger Rüstung dem jeweils
anderen Gott ihre Wahrheit aufzuzwingen.
Sie türmen Leichenberge zuhauf,
bauen Macht und Einfluss darauf auf,
knechten und rauben, um dem Joch
die Ewigkeit einzuhauchen.
Und ob dann die Welt sich noch dreht,
wird die Menschen nicht scheren.
Sie werden in ihren Gräbern verfaulen,
bis ein neues Geschlecht
beginnt dies grausame Geschäft.
Still ragt der Wald,
von geisterhaftem Nebel fest umhüllt.
Das Leben darin war verstummt,
verbarg sich tief in Höhlen,
unter rankendem Geäst und zwischen
wirr verzweigtem Wurzelwerk.
Und dort, wo vorher Farn mit hohem Gras
und dornigem Gestrüpp verwoben,
wo lieblich süßer Duft von wilden Rosen
lockte, da war das Erdreich aufgebrochen,
die Wurzelstöcke freigelegt und
pestiger Gestank von faulem Fleisch
erhob sich über waffenstarrendem Gewand.
Doch furchtlos aufgestellt am Rand
der grauen Düsternis, die Feen von
Atragon, bereit, beim ersten Sonnenstrahl
die finstere Brut des Sartos
tödlich zu umarmen.
Kein Zweifel hegte ihre Herzen
noch Mitleid oder Gnade gar.
Erhaben standen sie, die Hüter allen Seins,
die Reihen fest gefügt und tief beseelt im
Geist, die Schlacht zum Sieg zu führen.
Als dann der letzte Stern im Nichts
verschwand, als zartes Licht
den düst'ren Ort beschien,
da schlugen sie im Takt die Schilde
mit dem Schwert und raues
Schlachtgebrüll erhob sich tosend
über Taurons Buchenwald.
Noch war der Schlachtruf nicht verhallt,
da ließ das Feenheer die Feuerstürme los.
Aus dunklen Wolken brach der
Flammenschwall und Todesstille sank im
Widerschein der feurigen Gewalt auf
Blätterkronen, dorniges Gestrüpp
und Wurzelwerk.
Nichts schien dem Flammenmeer
zu widerstehen. Wo lodernder Canto
die hölzernen Giganten peitschte
und flirrend heiße Feuersbrunst
das Morgengrau zum lichten Tag erhob,
stieg dichter Rauch und beißender Gestank
von seelenlosem Fleisch in heiße
Wolkentürme auf.
Kein Fußbreit wichen sie,
die Feen von Atragon – gewillt,
den infernalen Ort mit Blut zu löschen.
Doch als der graue Vorhang sich verzog
und nur noch Ascheregen flockend
über heiße Ebnen zog, trat aus der
atemlosen Glut das Heer des Sartos.
Die gegen jeden Tod gefeite Wächterbrut.
Still war der Morgen, totenstill.
Das Land gebar nur Nebel – düster,
schaurig, alles Leben schwieg.
Und in den Feldern lag versteckt
ein sanftes Windgeflüster, noch.
Und dort, wo Adinofis stand,
inmitten tausendfacher Ähren,
die in den Himmel ragten auf, da hallte
ihrer Mutter Stimme in ihr nach:
„Der Menschen Rettung sollst du
sein, nur dafür wurdest du geboren.“
Da schrie sie auf:
„Nur dafür, zu mehr nicht?
Oh Mutter, komm zurück!
Soll das mein Schicksal
sein, meine eherne Pflicht?
Was ist mit meiner Liebe, sprich?!
Ist sie nur Illusion für mich?“
Vom Zorn übermannt, der wie
ein Vulkan erbricht seine Glut,
entlud sich im Zepter, das sie
gen Himmel hielt in der Hand,
der blendend heiße Strahl
ihrer rasenden Wut.
Und im Widerschein dieser magischen
Gewalt zog ein grollend Sturm in dunkle
Wolkentürme auf, riss Korn
und Bäume, Wurzelwerk
und Erdreich mit, zuhauf.
Und weit von ihr entfernt die Berge
wankten und in die Täler donnernd
stürzten Felsgiganten. Flüsse, Seen
wogten schäumend an den Himmelsrand
und jedes Leben starb im Umkreis,
wo ihr Zorn entbrannt.
Reglos stand sie, bleich und stumm.