Epen über Atragon - Rainer Stecher - E-Book

Epen über Atragon E-Book

Rainer Stecher

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Beschreibung

Das Buch "Epen über Atragon" beschreibt auf dichterische Weise Szenen aus der bereits veröffentlichten Atragon-Saga.

Das E-Book Epen über Atragon wird angeboten von BoD - Books on Demand und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
Fantasie,Epik,Liebe,Sterben,Kampf

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 47

Veröffentlichungsjahr: 2018

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Berühre die Herzen

der Menschen und du

gewinnst ihren Verstand

Inhaltsverzeichnis

Seelenheil

Was die Menschen bewegt

Feuersturm

Nur dafür wurdest du geboren

Dunkler noch als jede Nacht

Das Zepter der Macht

Das Geschenk der Adinofis

Die Prophezeiung

Flucht aus Trong

Und wenn er kommt

Sartos, der Schlächter von Trong

Die Zeit

Das Gewand der Wahrheit

Adinofis' eherne Pflicht

Miranda

Buchempfehlungen

Seelenheil

Kerzenschein liegt in der Luft

und ein Gesicht tanzt schemenhaft

auf blutverschmiertem Fels.

Der Mund klafft weit,

entstellte Lippen formen quälend

Schmerz und Bitterkeit.

Und bleich im dunst'gen Lichte,

einsam, ohne Trost und über

hingestrecktem Leib sich wiegend,

beklagt es laut der toten Liebsten Mal.

„Kein Licht am Horizont,

kein Stern der bricht die Dunkelheit.

Oh Engelsscharen kommt,

vertreibt die düst'ren Schatten mir

und sammelt euch vor ihrem Leib!

Streckt aus ins Dunkle eure Macht

und hebt sie aus dem Schattenreich

als brause Feuer in der

sturmzerfetzten Nacht!“

Der Klageruf verhallt und

Stille schwelt im fahlen Licht

tief unten aus Gewölben toter Macht.

Sie schwingt sich drohend auf,

stößt hart auf Schmerz, auf kalten Fels,

verschlingt den süßen Kelch,

die Fieberglut, den Sturm,

der Hoffnung trieb ins Blut.

Da fährt ein stummer Schrei durch

all die Qual, wie Stürme sterbend fallen,

und das Gesicht auf blut'gem Fels,

von Seelenqual und Schmerz entstellt,

sinkt trostlos nieder auf den bleichen Leib.

Nun taumeln die Gedanken zeitlos,

wirr im Geist der Körper schwankt,

gebeugt, gequält, von Dunkelheit

und Kälte fest umhüllt, bis dass der

letzte Stern vergeht und zartes Licht

die Düsternis des grausen Ortes bricht.

Da birst das Erdreich plötzlich auf,

wo vorher blut'ger Fels in fahlem Schein

mit Tod und Trauer eng verwoben,

und wilde Rosen ranken

aus den Tiefen toter Macht,

umschließen dicht gedrängt

den Ort des Todes, den Liebenden

ein ewig blühend Grab zu betten.

Was die Menschen bewegt

Ob die Welt sich noch dreht,

wenn die Gewalt will nicht enden,

wenn das Leben wird sterben

und mit Waffen man schnell noch

um den Frieden will werben?

Wird sie sich noch drehen,

wenn Feuerstürme den Himmel umwehen,

wenn keine Tränen mehr fließen,

weil man das Leid wird aus Kübeln gießen,

wenn der Regen vergeht

und der Hunger nagt im Gedärm,

wenn der Tod durch die Straßen streift

und die Menschen fallen wie Fliegen?

Man sucht die Antwort, scheint so gescheit.

Doch der Menschen Heere stehen bereit,

um weder Mitleid noch Gnade zu bringen,

sondern in heiliger Rüstung dem jeweils

anderen Gott ihre Wahrheit aufzuzwingen.

Sie türmen Leichenberge zuhauf,

bauen Macht und Einfluss darauf auf,

knechten und rauben, um dem Joch

die Ewigkeit einzuhauchen.

Und ob dann die Welt sich noch dreht,

wird die Menschen nicht scheren.

Sie werden in ihren Gräbern verfaulen,

bis ein neues Geschlecht

beginnt dies grausame Geschäft.

Feuersturm

Still ragt der Wald,

von geisterhaftem Nebel fest umhüllt.

Das Leben darin war verstummt,

verbarg sich tief in Höhlen,

unter rankendem Geäst und zwischen

wirr verzweigtem Wurzelwerk.

Und dort, wo vorher Farn mit hohem Gras

und dornigem Gestrüpp verwoben,

wo lieblich süßer Duft von wilden Rosen

lockte, da war das Erdreich aufgebrochen,

die Wurzelstöcke freigelegt und

pestiger Gestank von faulem Fleisch

erhob sich über waffenstarrendem Gewand.

Doch furchtlos aufgestellt am Rand

der grauen Düsternis, die Feen von

Atragon, bereit, beim ersten Sonnenstrahl

die finstere Brut des Sartos

tödlich zu umarmen.

Kein Zweifel hegte ihre Herzen

noch Mitleid oder Gnade gar.

Erhaben standen sie, die Hüter allen Seins,

die Reihen fest gefügt und tief beseelt im

Geist, die Schlacht zum Sieg zu führen.

Als dann der letzte Stern im Nichts

verschwand, als zartes Licht

den düst'ren Ort beschien,

da schlugen sie im Takt die Schilde

mit dem Schwert und raues

Schlachtgebrüll erhob sich tosend

über Taurons Buchenwald.

Noch war der Schlachtruf nicht verhallt,

da ließ das Feenheer die Feuerstürme los.

Aus dunklen Wolken brach der

Flammenschwall und Todesstille sank im

Widerschein der feurigen Gewalt auf

Blätterkronen, dorniges Gestrüpp

und Wurzelwerk.

Nichts schien dem Flammenmeer

zu widerstehen. Wo lodernder Canto

die hölzernen Giganten peitschte

und flirrend heiße Feuersbrunst

das Morgengrau zum lichten Tag erhob,

stieg dichter Rauch und beißender Gestank

von seelenlosem Fleisch in heiße

Wolkentürme auf.

Kein Fußbreit wichen sie,

die Feen von Atragon – gewillt,

den infernalen Ort mit Blut zu löschen.

Doch als der graue Vorhang sich verzog

und nur noch Ascheregen flockend

über heiße Ebnen zog, trat aus der

atemlosen Glut das Heer des Sartos.

Die gegen jeden Tod gefeite Wächterbrut.

Nur dafür wurdest du geboren

Still war der Morgen, totenstill.

Das Land gebar nur Nebel – düster,

schaurig, alles Leben schwieg.

Und in den Feldern lag versteckt

ein sanftes Windgeflüster, noch.

Und dort, wo Adinofis stand,

inmitten tausendfacher Ähren,

die in den Himmel ragten auf, da hallte

ihrer Mutter Stimme in ihr nach:

„Der Menschen Rettung sollst du

sein, nur dafür wurdest du geboren.“

Da schrie sie auf:

„Nur dafür, zu mehr nicht?

Oh Mutter, komm zurück!

Soll das mein Schicksal

sein, meine eherne Pflicht?

Was ist mit meiner Liebe, sprich?!

Ist sie nur Illusion für mich?“

Vom Zorn übermannt, der wie

ein Vulkan erbricht seine Glut,

entlud sich im Zepter, das sie

gen Himmel hielt in der Hand,

der blendend heiße Strahl

ihrer rasenden Wut.

Und im Widerschein dieser magischen

Gewalt zog ein grollend Sturm in dunkle

Wolkentürme auf, riss Korn

und Bäume, Wurzelwerk

und Erdreich mit, zuhauf.

Und weit von ihr entfernt die Berge

wankten und in die Täler donnernd

stürzten Felsgiganten. Flüsse, Seen

wogten schäumend an den Himmelsrand

und jedes Leben starb im Umkreis,

wo ihr Zorn entbrannt.

Reglos stand sie, bleich und stumm.