Erfolgreich als Importeur - Reinhold Schütt - E-Book

Erfolgreich als Importeur E-Book

Reinhold Schütt

0,0

Beschreibung

Am Beispiel eines real existierenden Importunternehmens zeigt Ihnen der Autor in einfach lesbarer Form, wie Sie sich aus kleinsten Anfängen und ohne großen Kapitaleinsatz Ihr Importgeschäft aufbauen können. Sie finden anschauliches, praktisches Arbeitsmaterial, bestehend aus Musterbeispielen, Checklisten und Arbeitslisten unter anderem zu folgenden Themen: - Erfolgreiche Suche nach Importgelegenheiten, - Anbahnung und Abwicklung von Importgeschäften, - Abschluss von internationalen Kaufverträgen, - Bearbeitung von finanz- und zollwirtschaftlichen Themen und - Vermeidung von Risiken bei Importgeschäften. Mit dem Wissen dieses Wegweisers und den vielen Tipps aus der Praxis sind Sie in der Lage, Ihre ersten Importgeschäfte ohne Risiko anzubahnen und abzuwickeln. Es erspart Ihnen viel Lehrgeld und bewahrt Sie vor so manchem Missgeschick. Grundlage des Buches ist im Wesentlichen der Titel Import-Export Business vom gleichen Autor. Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Teil I: Ihr Weg zum ersten Importvertrag Kapitel 1: Einführende Gedanken zum Import Kapitel 2: Erste Schritte Kapitel 3: Informationsquellen Kapitel 4: Geschäftspartner und Außenhandelspolitik Kapitel 5: Wahl Ihrer Importware Kapitel 6: Verkauf Ihrer Importware Kapitel 7: Von der Anfrage bis zum Kaufvertrag Teil II: Fachwissen zum Importhandels Kapitel 8: Internationales Vertragswesen Kapitel 9: Lieferbedingungen (Incoterms) Kapitel 10: Transport, Verpackung, Versicherung Kapitel 11: Transportdokumente Kapitel 12: Handelsdokumente Kapitel 13: Zahlungsbedingungen Kapitel 14: Internationaler Zahlungsverkehr Kapitel 15: Finanzierung und Zahlungssicherung Kapitel 16: Innergemeinschaftlicher Warenverkehr Kapitel 17: Zoll - Einfuhr aus Nicht-EU-Staaten

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Veröffentlichungsjahr: 2023

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Vorwort

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Deutschlands Wirtschaft ist in allen Branchen stark mit der Weltwirtschaft verflochten. Ohne den Import von Waren hätten viele Unternehmen keine Überlebenschancen. Auch unser hoher Lebensstandard und unser persönliches Wohlergehen sind ohne den Außenhandel kaum vorstellbar. Denken Sie bei den Importen nur an Rohstoffe wie Erze, Erdöl und Metalle, an Lebensmittel wie Gewürze, Südfrüchte, Tee und Kaffee und an Gebrauchsgüter wie Textilien, Schuhe, Werkzeuge und Computer.

Mit meinem Buch „Erfolgreich als Importeur“ vermittle ich Ihnen die Kenntnisse, die Sie zur Anbahnung und Abwicklung Ihrer ersten Importgeschäfte benötigen. Es wird Sie in die Lage versetzen, Importrisiken richtig zu bewerten und zu vermeiden. Mein besonderes Interesse gilt dabei dem Handel- und Gewerbetreibenden, der sein Sortiment mit preiswerten und innovativen Importwaren ergänzen möchte oder sich aus der Abhängigkeit von einem Lieferanten lösen will.

Dieses Buch wendet sich aber auch an die Personen, die sich ihr eigenes Importunternehmen aufbauen wollen. Machen Sie es den vielen anderen Unternehmern nach, die nach meinen Empfehlungen erfolgreich Waren aus der ganzen Welt importieren. Vielleicht finden auch Sie dabei die berufliche Befriedigung und finanzielle Unabhängigkeit, die Sie schon seit Jahren anstreben.

Ich hoffe, dass auch Sie in wenigen Jahren zu den vielen Lesern meiner Bücher gehören, denen das mit großem Erfolg gelungen ist. Ich wünsche Ihnen Freude und Erfüllung bei Ihrer Tätigkeit.

Ihr Reinhold Schütt

Inhaltsverzeichnis

Teil I: Ihr Weg zum ersten Importvertrag

Kapitel 1: Einführende Gedanken zum Import

Kapitel 2: Erste Schritte

Kapitel 3: Informationsquellen

Kapitel 4: Geschäftspartner und Außenhandelspolitik

Kapitel 5: Wahl Ihrer Importware

Kapitel 6: Verkauf Ihrer Importware

Kapitel 7: Von der Anfrage bis zum Kaufvertrag

Teil II: Fachwissen zum Importhandel

Kapitel 8: Internationales Vertragswesen

Kapitel 9: Lieferbedingungen (Incoterms)

Kapitel 10: Transport, Verpackung, Versicherung

Kapitel 11: Transportdokumente

Kapitel 12: Handelsdokumente

Kapitel 13: Zahlungsbedingungen

Kapitel 14: Internationaler Zahlungsverkehr

Kapitel 15: Finanzierung und Zahlungssicherung

Kapitel 16: Innergemeinschaftlicher Warenverkehr

Kapitel 17: Zoll – Einfuhr aus Nicht-EU-Staaten

Stichwortverzeichnis

Importabhängigkeit 2021

Rohstoff

hauptsächliche Verwendung

Importanteil in %

Aluminium

Fahrzeugbau

100 %

Baumwolle

Textilien

100 %

Lithium

Batterien

100 %

Calciumfluorid

Teflon, Kunststoffe

100 %

Kupfer

Elektroartikel

99 %

Eisenerz

Maschinen- und Autobau

98 %

Erdöl

Energie

98 %

Erdgas

Energie

90 %

Quelle: Eigene Recherchen

Teil I: Ihr Weg zum ersten Importvertrag

Kapitel 1: Einführende Gedanken zum Import

Als wichtige Industrienation zählt Deutschland zu den größten Rohstoffkonsumenten der Welt. Ein Großteil der Massenrohstoffe wie Kalisalz, Schwefel, Gips, Kalkstein und Ton werden aus heimischen Lagerstätten gewonnen. Ganz anders sieht es bei den metallischen Rohstoffen aus. Bei Erzen und Edelmetallen wie Gold, Silber oder Platin und Buntmetallen wie Blei, Kupfer, Chrom, Zinn oder Tantal, ist Deutschland sogar zu nahezu 100% von Importen abhängig. Ohne diese Materialien könnten in Deutschland zahlreiche Produkte wie Autos, Maschinen und Elektronik nicht hergestellt werden. Das gleiche gilt für die fossilen Rohstoffe wie Öl, Gas und Kohle.

Aber auch auf vielen anderen Gebieten ist Deutschland von ausländischen Waren abhängig, die im Inland nur in unzureichenden Mengen, in unzureichender Qualität oder viel zu teuer hergestellt werden. Denken dabei nur an die elektronischen Waren und Textilien aus Indien, Südkorea und den Philippinen, die Nahrungsmittel aus den Niederlanden, Neuseeland, Argentinien und Südafrika und die Autos und Maschinen aus China, Korea und Japan.

Sind bestimmte Waren in Deutschland nicht verfügbar, können dafür dauerhafte oder vorübergehende Gründe verantwortlich sein. Südfrüchte wachsen nicht in Deutschland und müssen deshalb immer importiert werden. Anders ist es bei Missernten oder bei Streiks, wo es zu vorübergehenden Engpässen kommen kann. Clevere Importeure gleichen diese durch Importe aus und können damit viel Geld verdienen.

Arbeitskosten im internationalen Vergleich

Arbeitskosten je Stunde 2021 in €

Auswahl teure Standorte

Auswahl günstige Standorte

Land

Arbeitskosten/Std.

Land

Arbeitskosten/Std.

Dänemark

49,82 €

Griechenland

16,30 €

Belgien

44,83.€

Zypern

13,72 €

Schweden

43,47 €

Portugal

12,86 €

Deutschland

43,20 €

Ungarn

10,96 €

Österreich

41,25 €

Polen

10,45 €

Niederlande

40,79 €

Lettland

10,30 €

USA

34,83 €

Kroatien

10,28 €

Italien

28,92 €

China

9,46 €

Südkorea

27,23 €

Rumänien

7,30 €

Japan

25,65 €

Bulgarien

5,81 €

Quelle: Institut der Deutschen Wirtschaft

Hohe Arbeitskosten

Der Hauptgrund dafür, dass im Ausland Waren kostengünstiger hergestellt werden können, liegt meistens bei den niedrigen Arbeitskosten. Wie die Statistik „Arbeitskosten je Stunde“ zeigt, bezahlten Arbeitgeber in Deutschland 2021 durchschnittlich 43,20 Euro für eine Arbeitsstunde. In China, dem größten Konkurrenten der deutschen Volkswirtschaft, beträgt der durchschnittliche Stundenlohn lediglich 9,46 Euro und in Bulgarien gerade mal 5,81 Euro.

Die relativ hohen deutschen Arbeitskosten haben zur Folge, dass fast alle Waren in vielen anderen Industrieländern kostengünstiger hergestellt werden können als in Deutschland. Das gilt erst recht für Länder wie beispielsweise China, Polen und Bulgarien, in denen die Arbeitskosten pro Stück weit unter denen der klassischen Industrienationen liegen. Viele Waren werden hier in modernen Fabriken mit einer hohen Produktivität gefertigt. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass fast alle Waren bei einem sehr hohen Qualitätsstandard viel preiswerter im Ausland hergestellt werden können als in Deutschland. Dazu ein Beispiel aus der Schuhindustrie:

Beispiel SchuheEin Paar in Deutschland gefertigte Schuhe – und es sind nicht nur Qualitätsprodukte – kostete 2021 im Durchschnitt 39,60 Euro, ein Importpaar dagegen durchschnittlich nur 14,10 Euro. Zwar ist der Vergleich infolge der unterschiedlichen Schuharten nur bedingt aussagefähig, aber der Trend ist unverkennbar. Nach Berechnungen eines bekannten Herstellers von Sportschuhen wird beispielsweise ein für rund 110,00 US$ im Laden verkaufter Sportschuh in Thailand für 10,50 US-$ hergestellt – für deutsche Verhältnisse schwer vorstellbar.

Aus didaktischen Erwägungen hat es sich bewährt, Sie gleich am Anfang meines Buches mit einigen wichtigen Begriffen des Außenhandels vertraut zu machen. Später werde ich noch ausführlich auf sie zurückkommen. Erfahrungsgemäß wird es nicht lange dauern, bis Sie Ihre Importwaren auch exportieren. Ich werde deshalb auch von Fall zu Fall das Thema „Export“ ansprechen.

Abgrenzung

In der Wirtschaftstheorie werden Waren und Dienstleistungen zusammenfassend als Produkte bezeichnet. Unter Waren werden dabei alle materiellen Wirtschaftsgüter verstanden, wie beispielsweise Autos, Maschinen und Bücher. Dienstleistungen sind dagegen immaterielle Wirtschaftsgüter wie Leistungen der Banken, Versicherungen, Transportunternehmen und Reisebüros. Da im Außenhandel der Handel mit Waren viel umfangreicher ist als der Handel mit Dienstleistungen, behandele ich in diesem Buch bevorzugt den Handel mit Waren.

Bei den Waren beschränke ich mich im Wesentlichen auf vertretbare Waren, also solche, die serienmäßig hergestellt werden und nach Gewicht, Maß oder Zahl bestimmt werden. Beispiele sind Werkzeuge, Früchte und Bücher. Nicht vertretbare Waren (Speziesware), wie beispielsweise große Industrieanlagen, einzigartige Kunstwerke oder auf Kundenwunsch hergestellte Spezialmaschinen, behandele ich nur am Rande dieses Buches.

Der Außenhandel

Der Außenhandel ist der gewerbsmäßige Austausch von Waren über Staatsgrenzen hinweg. Je nach der Richtung des Güterverkehrs wird der Außenhandel in die beiden Grundformen Import und Export unterteilt.

Import

ist die Einfuhr von Waren und

Export

ist die Ausfuhr von Waren.

Exporteur ist derjenige, der den Kaufvertrag direkt mit dem ausländischen Geschäftspartner – dem Importeur – abschließt. Ein Spediteur oder Frachtführer, der für ein Unternehmen Auslandstransporte übernimmt oder Ein- und Ausfuhren zollmäßig abwickelt, ist weder Importeur noch Exporteur. Es sind hoch spezialisierte Unternehmen, ohne die der Welthandel zusammenbrechen würde.

Gemeinschaftswaren, Nicht-Gemeinschaftswaren

In der Umgangssprache des Außenhandels wird überwiegend vom Import und Export gesprochen, egal ob die Waren aus EU-Staaten oder Nicht-EU-Staaten stammen. Aus steuerlicher und zolltechnischer Sicht ist das nicht richtig. Hier wird der Handel mit „EU-Waren“(Gemeinschaftswaren) von dem Handel mit „Nicht-EU-Waren“ (Nicht-Gemeinschaftswaren) unterschieden. Dabei werden folgende Begriffe verwendet:

Eingang:

Import von Waren in ein EU-Land von einem EU-Land.

Versendung:

Export von Waren von einem EU-Land in ein anderes EU-Land.

Einfuhr:

Import von Waren in ein EU-Land von einem Nicht-EU-Land.

Ausfuhr:

Export von Waren von einem EU-Land in ein Nicht-EU-Land.

Im Kapitel 17: „Zoll – Einfuhr aus Nicht-EU-Staaten“ werde ich noch ausführlich auf das Thema „Einfuhr“ eingehen. Zum besseren Verständnis der nachfolgenden Ausführungen schließe ich mich bis dahin dem herrschenden Sprachgebrauch an und beschränke mich auf die Begriffe Import und Export.

Transithandel

Zum Außenhandel gehört auch der Transithandel. Es sind Handelsgeschäfte, bei denen Waren im Ausland eingekauft und im Ausland verkauft werden, ohne dass dabei die Waren einfuhrrechtlich im Inland abgefertigt wird. Der Transithändler hat dabei seinen Sitz weder im Import- noch im Exportland.

Beispiel: Ein deutscher Unternehmer kauft in Algerien Gemüse und verkauft es an einen norwegischen Geschäftspartner in Oslo. Es wird vereinbart, dass der Transport per Lkw durchgeführt werden soll. Das Gemüse, das als Transitware bezeichnet wird, gelangt durch Spanien, Frankreich und Deutschland nach Oslo. Die Transitware wird in Deutschland also nur durchgeleitet und weder gelagert noch be- oder verarbeitet.

Beim Transithandel ergeben sich immer wieder sehr gute Geschäftsmöglichkeiten. Um diese wahrnehmen zu können, bedarf es aber langjähriger Erfahrungen im Außenhandel. Da ich diese hier nicht voraussetzen kann, beschränke ich mich in den weiteren Ausführungen auf den Import.

Leitfigur Uwe Warden

Zum besseren Verständnis der nachfolgenden Ausführungen stelle ich Ihnen Uwe Warden vor, der Anfang 2012 sein Versandgeschäft für importierte, hochwertige Designleuchten gegründet hat. Er wird uns durch die nachfolgenden Kapitel begleiten. Uwe Warden war über 10 Jahre bei einem Handelsunternehmen für Elektroartikel beschäftigt, erst als Auszubildender und dann als Einkäufer für die Warengruppe Beleuchtung. Wegen schwerer Managementfehler wurden innerhalb von sechs Monaten von den 210 Mitarbeitern 130 entlassen. Als unverheirateter jungen Mann gehörte auch Uwe Warden dazu.

Mit seiner Abfindung plante Uwe Warden ein Handelsunternehmen mit hochwertigen Designleuchten aufzubauen. Bei seinen Recherchen im Internet stieß er auf ein koreanisches Unternehmen, das solche Lampen herstellte und zu günstigen Konditionen weltweit anbot. Gegen eine Vorauszahlung von 500,00 Euro bestellte er acht Muster mit der Bitte, sie ihm per Luftfracht zukommen zu lassen. Die Bestellung wurde bestätigt und nach zwei Wochen konnte er die Leuchten in Empfang nehmen.

Die Qualität und das Design der Leuchten übertrafen seine Erwartungen. Er war fest davon überzeugt, sie in Deutschland mit einem hohen Gewinn verkaufen zu können. Beim Aufbau seines Unternehmens ging Uwe Warden schrittweise wie folgt vor:

1. Schritt: eBay und Amazon-Marktplatz

Uwe Warden bot die Musterleuchten bei eBay an und verkaufte sie innerhalb von 14 Tagen für durchschnittlich 122,00 Euro/Stück. Damit wusste er, dass eine solide Nachfrage nach seinen Leuchten bestand. Weitere Importe folgten, die er über seinen eBay-Shop verkaufte, den er inzwischen eingerichtet hatte. Wenige Monate später bot er die Leuchten auch auf dem Amazon-Marktplatz an. Im ersten Halbjahr verkaufte er so mehr als 200 Designleuchten.

2. Schritt: Online-Shop „Warden Leuchten GmbH“

Nach weiteren zwei Monaten hatte er seine „Warden Leuchten GmbH“ gegründet und seinen Online-Shop www.warden-leuchten.de eingerichtet. In Kleinanzeigen warb er für seine Leuchten. Inzwischen gingen immer mehr Anfragen nach einem Katalog bei der „Warden Leuchten GmbH“ ein. Deshalb stellte er ein Jahr später auf der Grundlage seines Online-Shops einen 20-seitigen Katalog her, den er an seine Kunden und an Interessenten verschickte. Mit dem Versand des Kataloges stieg sein Umsatz nachhaltig.

Nach zwei Jahren erzielte Uwe Warden mit seiner „Warden Leuchten GmbH“ bereits einen Umsatz von mehr als 0,7 Mio. Euro. Mit stark steigender Tendenz bestellen immer mehr gewerbliche Kunden aus der gesamten Europäischen Union bei ihm die Designleuchten, die er inzwischen auch aus Japan und Indien importiert. 2021 erwirtschaftete Uwe Warden einen Umsatz von 3,5 Mio. Euro bei sehr guter Ertragslage.

Der „Ehrbare Hanseatische Kaufmann“

Als geborener Hamburger hat sich Uwe Warden schon früh mit der Hanse und dem „Ehrbaren Hanseatischen Kaufmann“ beschäftigt. Nach einigen Vorträgen zu diesem Thema im Geschichtsunterricht stand für ihn schon als Schüler fest, dass er sich ein eigenes Unternehmen aufbauen wollte und sich dabei am „Leitbild des ehrbaren hanseatischen Kaufmanns“ orientieren wollte.

Dieses Leitbild hatte seinen Ursprung in den vielen ungeschriebenen Verhaltensregeln (Handelskodex) der Hanse, die kein „Hanseatischer Kaufmann“ ungestraft verletzen durfte. Sie waren geprägt von kaufmännischer Solidität, zu der Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Einfachheit, Wahrhaftigkeit, Treue und Ehrlichkeit gehörten. Der Handelskodex bezog sich auch auf die Privatsphäre eines „Hanseatischen Kaufmanns“.

Das Leitbild des ehrbaren „Hanseatischen Kaufmanns“ wurde immer wieder dem Zeitgeist angepasst. Heute wird es geprägt von der sozialen und wirtschaftlichen Verantwortung gegenüber Mitarbeitern, Kapitalgebern, Lieferanten, Kunden und der Öffentlichkeit. Zum Leitbild gehört auch ein Bekenntnis zu den Menschenrechten, zum System der Sozialen Marktwirtschaft, zum Staat und zur Umwelt.

Seine Tradition wird heute in der „Versammlung Eines Ehrbaren Kaufmanns zu Hamburg e.°V.“ gepflegt. Ihre Wurzeln gehen auf das Jahr 1517 zurück. Die Versammlung ist zurzeit mit rund 1.200 persönlichen Mitgliedern die größte werteorientierte Wirtschaftsvereinigung Deutschlands. Einer von ihnen ist Uwe Warden, der als aktives Mitglied die vielen geschäftlichen Kontakte zum Vorteil seines Unternehmens nutzt.

Gerade im Zeitalter des „Elektronik Business“ werden immer noch viele Geschäftsbeziehungen im Außenhandel vom Leitbild des ehrbaren „Hanseatischen Kaufmanns“ geprägt. Ich empfehle Ihnen, sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Vielleicht kann ich Sie gewinnen, sich bei Ihren geschäftlichen Aktivitäten an diesem Leitbild zu orientieren, um daraus dann eine eigene Unternehmens-Philosophie zu entwickeln.

Kapitel 2: Erste Schritte

Bevor Sie wirtschaftliche Entscheidungen fällen, wenden Sie sich zuerst an Ihre Industrie- und Handelskammer und besprechen Ihr Vorhaben, sich ein eigenes Importgeschäft aufzubauen, mit dem zuständigen Fachpersonal. Treffen Sie auf die richtigen Personen, erhalten Sie viele wertvolle Anregungen. Fragen Sie gezielt nach einer finanz- und betriebswirtschaftlichen Beratung, nach speziellen Branchen- und Marktinformationen und nach einem Erfahrungsaustausch mit Selbstständigen und Branchenkennern.

Zum Thema Unternehmensgründung werden im Internet viele Informationsquellen angeboten. Hier zwei der bekanntesten Internetforen, die Sie sich auf jeden Fall ansehen sollten:

Marktplatz für Existenzgründer, www.gruenderservice.de

Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, www.bmwi.de

Um im nationalen und internationalen Geschäftsleben ernst genommen zu werden, müssen Sie bestimmte Formvorschriften und Geschäftspraktiken beachten. Am wichtigsten ist der Geschäftsbrief in gedruckter und elektronischer Form (E-Mail), die Eintragung ins Handelsregister und ein eigener Online-Shop.

Allerdings möchte ich nicht verhehlen, dass insbesondere bei Online-Importen gegen Vorauszahlung diese Formalitäten oft nicht erforderlich sind. Ist der Kaufpreis bei dem ausländischen Geschäftspartner eingegangen, ist es ihm in der Regel egal, wer sich dahinter verbirgt – Hauptsache die Kasse stimmt.

Geschäftsbrief

Das gängigste Mittel zur Kommunikation im Geschäftsleben ist der Geschäftsbrief in gedruckter und elektronischer Form. Insbesondere im Außenhandel ist er die Visitenkarte für Ihr Unternehmen, mit dem Sie zeigen, wie professionell Sie auf den internationalen Märkten auftreten. Sie bahnen mit ihm Geschäftskontakte an und pflegen sie, Sie handeln Konditionen für Ihre Importgeschäfte aus und bestätigen sie, Sie stellen Ihre Leistungen in Rechnung und mahnen überfällige Zahlungen an.

Alle gedruckten oder elektronischen Dokumente, die Sie für Ihren Geschäftsverkehr verwenden, müssen gesetzlich vorgeschriebene Pflichtangaben enthalten. Dazu gehören neben dem Namen Ihres Unternehmens (Firma) auch Angaben über die Rechtsform, den Firmensitz (Fachwort: Handelsniederlassung), das Registergericht und die Handelsregisternummer. Bei einer GmbH sind zusätzlich alle Geschäftsführer mit ausgeschriebenem Familiennamen und mindestens einem Vornamen zu nennen.

Neben diesen gesetzlichen Formvorschriften gehören zu jedem Geschäftsbrief die Telefon- und Telefaxnummer, die Internet- und E-Mail-Anschrift, die Bankverbindung und die Umsatzsteuer-Identifikationsnummer.

E-Mail

E-Mails haben die gedruckten Geschäftsbriefe und die Telefongespräche im internationalen Geschäftsleben weitgehend verdrängt. Abgesehen davon, dass sie viel schneller als gedruckte Geschäftsbriefe geschrieben und verschickt werden können, bieten sie gerade gegenüber dem Telefongespräch einen weiteren, unschätzbaren Vorteil: Dank der gespeicherten Kopien hat der Versender einen schriftlichen Beleg, auf den er im Streitfall zurückkommen kann.

E-Mails haben aber auch Nachteile. Da sie schnell geschrieben werden, verleiten sie ihre Verfasser zu schweren Rechtschreib- und Grammatikfehlern und peinlichen stilistischen Mängeln. Vermeiden Sie solche Fehler und greifen bei der Beantwortung auf Textbausteine zurück. Dabei halten Sie sich eines vor Augen: Wie gedruckte Geschäftsbriefe repräsentieren E-Mails Sie persönlich und Ihr Unternehmen. Sie erwecken Vorstellungen, die sich Ihre Handelspartner von Ihnen, Ihren Absichten und von Ihrem Unternehmen machen.

Damit E-Mails nicht gleich im elektronischen Papierkorb landen und Sie mit ihnen das erreichen, was Sie erwarten, sind einige Regeln zu beachten. Nur so wird es Ihnen gelingen, die Vorteile von E-Mails voll zu nutzen.

Betreffzeile

Die wichtigste Komponente einer guten E-Mail ist ein bekannter Absender. Sind Sie oder Ihr Unternehmen noch nicht bekannt, entscheidet die Betreffzeile über Wohl und Wehe Ihrer E-Mail. Eine Betreffzeile muss kurz sein und mit treffenden Worten Hinweise auf Ihre Handelswaren geben. Die Betreffzeile einer erfolgreichen E-Mail-Werbemaßnahme von Uwe Warden an ausgewählte Messebesucher sah wie folgt aus:

Subject:Selling: Very reasonable Tiffany-Lamps

Fassen Sie sich kurz

Wichtig ist, dass Sie dem Empfänger einer E-Mail kurz und verständlich den Inhalt Ihrer Nachricht mitteilen. Was Sie nicht in ca. drei Absätzen mit höchstens drei bis fünf Zeilen erklären können, gehört als Anhang in ein separates Word-Dokument. Ein dezenter Hinweis auf Ihren Online-Shop am Ende Ihrer E-Mail ist sehr sinnvoll:

„If you need further information, please visit our website “www.warden-leuchten.de“.

Persönliche Anrede

Vermeiden Sie unpersönliche Anreden wie „Sehr geehrte Damen und Herren“ und sprechen Sie den Empfänger Ihrer E-Mails grundsätzlich persönlich mit seinem richtigen Namen an. Um die Verwirrung um den Familienstand zu lösen, können Sie verheiratete und unverheiratete Frauen mit „Ms“ anreden.

Bei Titeln wie „Doctor“ oder „Professor“ fallen „Mr“ oder „Ms“ weg. Sie schreiben also „Doctor H. G. Sen“ oder „Professor J. H. Korness“.

Grußformel

Solange Sie nicht wissen, ob der Empfänger einer E-Mail eher einen lockeren oder einen steiferen Umgangston pflegt, gehen Sie sehr sparsam mit Anreden wie „Hallo“ und „Hi“ um. Wundern Sie sich nicht, wenn Ihr amerikanischer Geschäftspartner Sie mit Ihrem Vornamen anredet. Das bedeutet nicht, dass er Sie damit in seinen engsten Freundeskreis aufgenommen hat. In den USA geht man nach kürzerer Zeit als in Deutschland zu einem weniger formellen Umgangston über.

Antworten Sie zügig

Es gebietet die Höflichkeit, dass E-Mails nach Möglichkeit innerhalb eines Werktages beantwortet werden. Schaffen Sie das nicht, teilen sie es dem Adressaten mit und sagen ihm, wann er mit einer Antwort rechnen kann.

Formvorschriften

Für geschäftliche E-Mails oder andere elektronische Schreiben gelten die gleichen gesetzlichen Formvorschriften wie für Geschäftsbriefe in Papierform. Das trifft in Deutschland auch für Formulare wie Angebote, Bestellungen, Auftragsbestätigungen, Rechnungen und Lieferscheine zu.

Handelsregister

Es ist sehr wichtig, dass Sie sich mit Ihrer Firma zügig ins Handelsregister eintragen lassen. Die Firma ist der Name eines Kaufmanns (Unternehmens), unter dem er seine Handelsgeschäfte betreibt, seine Unterschrift abgibt, klagen und verklagt werden kann. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird das Wort „Firma“ gerne anstelle von Unternehmen, Unternehmung und Betrieb gebraucht.

Viele deutsche Unternehmen werden nur dann mit Ihnen Geschäftsbeziehungen eingehen, wenn Ihnen ein aktueller Handelsregister-Auszug vorliegt. Voraussetzung für die Eintragung ins Handelsregister ist Ihre Gewerbeanmeldung. Dazu müssen Sie der zuständigen Behörde mitteilen, dass Sie eine gewerbliche Tätigkeit beginnen, die möglichst genau zu beschreiben ist.

Nach der Anmeldung Ihres Gewerbes erhalten Sie als Bestätigung einen Gewerbeschein. Parallel dazu werden mehrere Behörden und öffentliche Körperschaften über Ihre Gewerbeanmeldung informiert. Wundern Sie sich also nicht, wenn Sie vom Finanzamt, von der Industrie- und Handelskammer, der Krankenkasse, der Arbeitsagentur und der Berufsgenossenschaft Post bekommen und aufgefordert werden, alle möglichen Daten anzugeben.

Online-Auftritt

Um sich ein Bild von Ihrem Unternehmen zu machen, informieren sich Lieferanten, Kunden und Dienstleister (Banken, Versicherungen, Logistiker) zuerst über Ihren Online-Auftritt, in der Regel über Ihren Online-Shop. Sind Sie mit Ihrem Unternehmen nicht im Internet vertreten, werden Sie schnell als Kleinstunternehmer eingestuft, mit dem man besser keine Geschäftsbeziehungen eingeht.

Besonders wichtig bei Ihrem Online-Shop ist Ihre Domain, also der mittlere Teil Ihrer Internet-Anschrift. Bei der „www.warden-leuchten.de“ lautet die Domain beispielsweise „warden-leuchten“.

Achten Sie deshalb bei der Vergabe des Namens (Firma) Ihres Unternehmens darauf, dass er Ihren Namen enthält und auf die Ware hinweist, mit der Sie handeln. So wie bei der „Warden-Leuchten GmbH“ kann dann beides mit in Ihre Domain einfließen und so darauf hinweisen, was Sie in Ihrem Online-Shop anbieten. Egal, auf welchem Weg die Nutzer (Fachwort: User) den Zugang zu ihren Waren suchen, sie erkennen so auf den ersten Blick genau das, was sie suchen.

Scheuen Sie sich nicht, Ihr Unternehmen in Ihrem Online-Shop werbewirksam darzustellen, ohne allerdings die Grenzen der Wahrheit allzu sehr zu strapazieren. Sie brauchen dabei kein schlechtes Gewissen zu haben, denn kleine Übertreibungen sind bei Selbstdarstellungen eigentlich gängige Praxis. Sind Sie erfolgreich, werden Geschäftspartner darüber hinwegsehen; wahrscheinlich haben sie auch so begonnen. Die Reaktionen auf Ihre E-Mails werden Sie ermutigen, das Thema Importhandel nun richtig anzupacken.

Elektronische Geschäfte

Geschäftsabschlüsse über das Internet anzubahnen, abzuschließen und letztlich auch abzuwickeln, ist heute gängige Praxis im internationalen Handel. Wie das im Einzelnen zu erfolgen hat, verabreden die Geschäftspartner untereinander. Dabei sind keine gesetzlichen Formerfordernisse zu beachten. Ein Geschäftsabschluss kommt meistens mit einem Hinweis auf vorangegangene Geschäfte wie folgt zustande:

Unter Bezugnahme auf die Website des Exporteurs fragt ein Importeur eine bestimmte Ware per E-Mail an.

Der Exporteur erstellt ein Angebot und sendet es per E-Mail dem Importeur.

Indem der Importeur das Angebot annimmt und dieses dem Exporteur mitteilt, ist ein Kaufvertrag abgeschlossen.

Das papierlose Büro gibt es im Außenhandel noch nicht. So verlangen immer noch viele Behörden im In- und Ausland, dass bestimmte Dokumente zur Kontrolle oder zum Abstempeln physisch vorgelegt werden müssen. Andere Dokumente, insbesondere solche, die nur durch ein Indossament (schriftlicher Übertragungsvermerk) übertragen werden (wie etwa der Wechsel oder das Konnossement), bedürfen von vornherein der Schriftform, um begebungsfähig („in den Umlauf bringen“) zu sein.

Persönliche Anforderungen

Wie bei jedem Aufbau eines Unternehmens entscheidet letzten Endes Ihre unternehmerische Qualifikation darüber, ob Sie erfolgreich sein werden oder nicht. Neben Ihrer fachlichen und sozialen Kompetenz gehören dazu auch Eigenschaften wie Risiko- und Leistungsbereitschaft, Durchsetzungsvermögen, Zielstrebigkeit, Kreativität, Zuverlässigkeit und Seriosität.

Ihre in- und ausländischen Geschäftspartner müssen immer das Gefühl haben, in Ihnen einen zuverlässigen Geschäftspartner mit einem hohen Wissensstand zu haben. Hüten Sie sich davor, Versprechungen zu machen oder Eindrücke zu vermitteln, die Sie im Nachhinein nicht erfüllen können. Maßlose Übertreibung des eigenen Geschäftsvolumens, Abnahmeversprechen von hohen Stückzahlen und Nichteinhalten von vertraglichen oder persönlichen Vereinbarungen führen oft zum Abbruch mühsam aufgebauter Geschäftsbeziehungen.

Als Außenhandelskaufmann werden von Ihnen gute englische Sprachkenntnisse in Wort und Schrift erwartet. Nach Möglichkeit sollten Sie auch die Landessprache Ihrer ausländischen Geschäftspartner sprechen. Gute Sprachkenntnisse sind auch bei der Internetrecherche sehr hilfreich. Viele landes- und branchenspezifische Informationen werden oft nur in der Landessprache veröffentlicht. Soweit erforderlich, beginnen Sie gleich mit der Aufbesserung Ihrer Sprachkenntnisse.

Weiterbildung

Nachdem Sie mein Buch durchgearbeitet haben, werden Sie vielleicht das Gefühl haben, sich durch eine Fortbildungsmaßnahme noch intensiver mit dem Außenhandel beschäftigen zu müssen. Ich kann Sie dabei nur unterstützen und Ihnen raten, sich durch eine gezielte Weiterbildung noch besser für den Außenhandel zu qualifizieren.

Denken Sie in diesem Zusammenhang auch daran, dass Sie vielleicht mit Ihrem Außenhandels-Unternehmen scheitern. Können Sie dann auf eine qualifizierte Ausbildung als Außenhandels-Kaufmann und auf praktische Erfahrungen verweisen, werden Sie kaum Probleme haben, eine gut bezahlte Tätigkeit als Angestellter zu finden. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Ausbildung zum „Fachkaufmann/-frau für Außenwirtschaft (IHK)“.

Weiterbildungs-Informations-System (WIS) der IHK, www.wis.ihk.de

Korruption – ein absolutes Tabu für Sie!

Wenn Sie es in einigen Ländern mit Entscheidungsträgern aus Politik und Verwaltung oder der öffentlichen Wirtschaft zu tun haben, müssen Sie damit rechnen, dass Sie mehr oder weniger ungeniert gebeten werden, eine „meinungsbildende Zahlung“ oder eine „Zuverlässigkeitsprämie“ zu leisten. Lassen Sie sich auf keinen Fall darauf ein und denken Sie daran, dass in Singapur schon eine Einladung zum Lunch als Bestechung ausgelegt und unweigerlich strafrechtlich verfolgt wird.

Deutschland hat das OECD-Übereinkommen über die „Bekämpfung der Bestechung ausländischer Amtsträger“ verbindlich anerkannt. Verstoßen Sie dagegen, kann das folgende Konsequenzen für Sie haben:

Hat sich herumgesprochen, dass Sie Bestechungen gegenüber aufgeschlossen sind, wachsen die Zahlungen schnell ins Unermessliche. Lehnen Sie die Zahlungen plötzlich ab, müssen Sie mit Denunziationen im Inland und mit Ihrer Verhaftung im Ausland rechnen.

Bestechungsgelder können steuerlich nicht als „nützliche Aufwendungen“ abgesetzt werden. Erwischt man Sie, müssen Sie mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen.

Verträge, die mithilfe von Bestechung zustande gekommen sind, sind sittenwidrig und deshalb unwirksam. Das gilt auch für Folgeverträge.

Also: Hände weg von jeder Form der Korruption!

Kapitel 3: Informationsquellen

Der Außenhandel unterscheidet sich in vielfältiger Weise vom Binnenhandel. Es sind im Wesentlichen die folgenden Unterschiede und Besonderheiten, die die Beurteilung von ausländischen Geschäftspartnern und Märkten nachhaltig erschweren:

Räumliche Entfernungen,

unterschiedliche Kulturen,

unterschiedliche Sprachen,

unterschiedliche politische Systeme und

unterschiedliche rechtliche und wirtschaftliche Systeme.

Informationsquellen

Diese Unterschiede haben zur Folge, dass Außenhandelsgeschäfte häufig mit höheren Risiken verbunden sind als Inlandsgeschäfte. Um diese Risiken in den Griff zu bekommen, ist die Beschaffung von zuverlässigen Informationen von entscheidender Bedeutung. Sie sind die Grundlage für unternehmerische Entscheidungen und müssen deshalb richtig und vollständig sein. Falsche Informationen führen zwangsläufig zu Fehlentscheidungen. Beabsichtigen Sie beispielsweise Textilien aus Thailand zu importieren, benötigen Sie Informationen über

den thailändischen Textilmarkt mit seinen Ausfuhr- und Kontrollvorschriften, • mögliche Hersteller von Textilien und Struktur ihrer Vertriebswege,

Verkehrsverhältnisse, Handelssprache, Handelsbräuche und Marktrahmenbedingungen,

die rechtlichen Grundlagen der Vertragsabwicklung einschließlich Geldtransfer,

die Möglichkeiten der Bonitätsprüfung und Beschaffung von Referenzen,

die Einfuhrbestimmungen und Einfuhrbeschränkungen der EU und

das Preisniveau und das Qualitätsniveau.

Nachfolgende habe ich Ihnen einige Informationsquellen aufgeführt, mit denen ich besonders gute Erfahrungen gemacht habe. Sie können sie für die Ermittlung von lukrativen Bezugsquellen, für die Beurteilung von Geschäftspartnern und für Recherchen ausländischer Bezugsmärkte nutzen.

Messen

Trotz der voranschreitenden digitalen Vernetzung sind nationale und internationale Messen nach wie vor die wichtigsten Informationsquellen für den Außenhandel. Hier können die aktuellsten Waren besichtigt und viele persönliche Kontakte zu inländischen und ausländischen Unternehmen aufgebaut werden. In den Messekatalogen sind alle Messeteilnehmer mit ihren Waren und Anschriften aufgeführt.

Kontaktaufnahme nach einem Messebesuch

Dear Ms Hunter,

Having recently visited your booth at the International Fair in Hannover, I was interested to see that you produce some very innovative portable auto racks.

We are importers of all quality auto parts and feel there is a promising market for your type of product. Could you please send us further details on “Vacu-Rack" and also an example of your current catalogue showing prices and colour ranges?

Hoping to hear from you soon, I remain Yours faithfully

Das Messewesen in Deutschland ist durch eine Vielzahl von Veranstaltungen und Themen gekennzeichnet, von denen einige die wichtigsten internationalen Branchenereignisse sind. Beispiele sind die „Hannover Messe“ in Hannover, die „Internationale Automobil-Ausstellung (IAA)“ in Hannover bzw. in München, die „bauma“ in München und die „Grüne Woche“ in Berlin.

Ausstellungs- und Messeausschuss e. V. (AUMA), www.auma.de

Nationale und internationale Handelsförderstellen

Im Internet finden Sie weltweit über 10.000 private und öffentliche Einrichtungen, die ein umfangreiches Informationsangebot für Außenhändler bereitstellen. Um die Internetquellen herauszufinden, die für Sie besonders wichtig sind, müssen Sie viel Geduld und Zeit aufbringen. Unabhängig davon empfehle ich Ihnen für den Start, sich mit den folgenden Informationsquellen zu beschäftigen:

Germany Trade & Invest (GTAI),

GTAI-Exportguide,

Auslandshandelskammern (AHKs),

Branchen- und Industrieverbände,

Berufsständige Vereinigungen,

Internationale Handelsförderstellen und

B2B-Marktplätze.

Germany Trade & Invest (GTAI)

Germany Trade & Invest (GTAI) ist die Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Bundesrepublik Deutschland. Mit über 50 Standorten weltweit und einem starken Partnernetzwerk unterstützt GTAI deutsche Unternehmen bei ihrem Weg ins Ausland, wirbt für den Standort Deutschland und begleitet ausländische Unternehmen bei der Ansiedlung in Deutschland.

Das Informationsangebot der GTAI reicht von der Darstellung der Wirtschaftslage und der Entwicklung weltweit bis hin zu Branchentrends, Rechts- und Zollregelungen einzelner Länder. Informationen über Investitions- und Entwicklungsvorhaben werden ebenfalls zur Verfügung gestellt. Wichtig für Sie sind die Geschäfts- und Kooperationswünsche potentieller Geschäftspartner, die aus der ganzen Welt bei der GTAI eingehen.

Die vielfältigen Informationen der GTAI sind erhältlich über diverse Datenbanken, über Broschüren und Zeitschriften sowie über E-Mail-Dienste. Für spezielle Fragen steht auch ein Auskunftsservice zur Verfügung. Germany Trade & Invest betreut auch das Außenwirtschaftsportal „GTAI Exportguide“.

Germany Trade & Invest (GTAI), www.gtai.de

Eng verbunden mit der GTAI ist der Bundesanzeiger-Verlag, der sein breites Angebot an Publikationen unter der Gesellschaft „Reguvis, Fachmedien GmbH“ zusammengeführt hat. Von besonderem Interesse ist für Sie der Bereich „Außenwirtschaft“. Fordern Sie dazu den kostenlosen Katalog „Außenwirtschaft, Exportkontrolle und Zoll“ an.

Reguvis, www.reguvis.de

GTAI-Exportguide

Der GTAI-Exportguide bündelt die Informationen von mehr als 70 Institutionen und Organisationen, die deutsche Unternehmen bei ihren Auslandsgeschäften unterstützen. Die Hauptnavigation des Portals gliedert sich nach den klassischen Phasen eines Auslandsgeschäfts.

Wie Sie Ihren Start ins Auslandsgeschäft vorbereiten und organisieren, erfahren Sie im Themenbereich „Internationalisierung vorbereiten“.

Welche Möglichkeiten es gibt, Abnehmer und Partner im Ausland zu finden, finden Sie im Themenbereich „Auslandsmärkte erschließen“.

Was bei der praktischen Abwicklung von Exportgeschäften zu beachten ist, finden Sie im Themenbereich „Exportgeschäfte abwickeln“.

Neben diesen Inhalten bietet Ihnen der GTAI-Exportguide noch eine Reihe weiterer hilfreicher Angebote. So finden Sie in ihm beispielsweise alle Veranstaltungen der deutschen Außenwirtschaftsförderung auf einen Blick. Der GTAI-Exportguide-Kalender enthält mehr als 3.500 Termine von Informationsveranstaltungen, Wirtschaftstagen, Unternehmerreisen und Seminaren pro Jahr.

Warden Leuchten GmbH

Warden Leuchten GmbH•Huteweg 11•D 20149 Hamburg

Korean German Chamber

of Commerce

45, 4-Ka, Namdaemum-so

Chung-Ku, KCCL Bldg., 10 th Floor

Seoul 100-649 Korea

Geschäftsführer: Uwe Warden

Bankverbindung: Deutsche Bank AG

IBAN: E23 5995 0000 1000 5111 99

BIC: XYADDEF 31XYR

Handelsregister: Hamburg HRB 1449

Umsatzsteuer-

Steuer-Nr.: 9998 IdNr.: 88889 DE 333 333 333

Telefon: 0221-12 34 56

Telefax: 0221-12 34 57

E-Mail :[email protected]

Internet: www.warden-leuchten.de

Per Fax: 82-2-2274-9972748596

Datum: 12. März 2022

Betreff: Lieferanten für LED-Designleuchten

Sehr geehrte Damen und Herren,

Wir sind ein junges Unternehmen, das sich auf den Import und Vertrieb von LED-Designleuchten spezialisiert hat. Bereits im zweiten Jahr erzielten wir einen Umsatz von mehr als 700.000 Euro.

Durch Zufall haben wir anlässlich des letzten IHK-Sprechtages in Hamburg erfahren, dass auch in Korea LED-Designleuchten hergestellt werden.

Wir wären Ihnen sehr dankbar, wenn Sie uns Anschriften von Herstellern und Handelsunternehmen nennen könnten, die als Lieferanten für LED-Design-leuchten infrage kommen. Zu Ihrer Information fügen wir Ihnen anliegend eine kurze Selbstdarstellung unseres Unternehmens zusammen mit unserem derzeitigen Vertriebsprogramm bei.

Bitte schicken Sie uns Ihre Kostennote an die oben angeführte Anschrift.

Wir bedanken uns für Ihre freundlichen Bemühungen und verbleiben

Mit freundlichen Grüßen

Uwe Warden

Uwe Warden

Anlagen: Ein Firmenporträt, 10 Prospekte

Fax-Schreiben an eine AHK mit der Bitte, Lieferanten nachzuweisen