Erfolgreiche Design Thinking-Teams aufbauen - Anna S. Link - E-Book

Erfolgreiche Design Thinking-Teams aufbauen E-Book

Anna S. Link

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Beschreibung

Design Thinking ist in aller Munde. Der Methode werden geradezu Wunderkräfte in Hinblick auf die Innovationskraft von Firmen und Organisationen zugeschrieben. Viele Firmen sind damit außerordentlich erfolgreich, andere scheitern. Das vorliegende Buch ist kein Lehrbuch für Design Thinking und auch wenn die Methode dargestellt wird, so steht doch nicht das Phasenmodell von Design Thinking - von dem es übrigens mehrere Auslegungen gibt - im Vordergrund, sondern die Frage, was Design Thinking erfolgreich macht. Welche Fallstricke führen dazu, dass manche Firmen so gar keinen Erfolg mit Design Thinking haben? Welche Rahmenbedingungen müssen geschaffen werden, um mit Design Thinking-Initiativen erfolgreich zu sein? Und schließlich: Welche Anforderungen bestehen im Hinblick auf die Zusammensetzung und den Aufbau von innovativen Design Thinking-Teams? Der Autor berät seit Jahren Unternehmen bei ihrem Einsatz von agilen Methoden und Frameworks und in der Agilisierung. Er verfügt über einen breiten Erfahrungsschatz an zentralen Erfolgsfaktoren für die Einführung von Design Thinking und die Zusammenarbeit von Design Thinking mit anderen agilen Methoden und Frameworks, wie Lean Startup oder Scrum.

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Seitenzahl: 60

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Inhalt

Vorwort

Einführung in Design Thinking

Ein Design Thinking-Phasenmodell

Verstehen

Beobachten

Synthese definieren

Übung zum Anlegen einer Persona

Ideen finden

Prototypen generieren

Testen

Design Thinking in Unternehmen umsetzen

Lean Startup – eine kurze Einführung

Lean Startup als nächster Schritt nach Design Thinking

Einbinden von Lean Startup im Prozessschritt “Prototypen generieren und testen”

Anbinden von Lean Startup zur Ausprägung der im Design Thinking entwickelten Lösungsideen

Scrum – eine Einführung

Scrum, Design Thinking und Lean Startup?

Design Thinking und Führung

Erfolgsfaktoren für Design Thinking-Teams

Aufbau und Entwicklung von Design Thinking- Teams

Vorwort

Design Thinking scheint besonders im deutschen Sprachraum die Methode der Wahl zu sein, wenn es um Innovation und agile Produktkonzeption geht. Egal ob es sich dabei um Software, Hardware, Dienstleistungen oder ganze Business-Pläne handelt. Man nehme “Design Thinking” und schon scheint sichergestellt, dass bahnbrechende Innovationen erreicht werden und der ganze Wettbewerb überholt wird. Doch ist dies wirklich so?

Nicht zuletzt durch den Einfluss und die Aktivitäten des SAP-Mitbegründers Hasso Plattner und des nach ihm benannten Institutes scheint Design Thinking nicht aufzuhalten zu sein. Dabei wird eine ganz bestimmte Ausprägung und Interpretation von Design Thinking dargestellt, welche bei Weitem nicht die einzige ist und in manchen Aspekten von jenen der Urformen abweicht.

Über Design Thinking wurden viele Bücher geschrieben und daneben existieren etliche über Ansätze wie Design Sprint (eine Ausprägung von Design Thinking, wie sie beispielsweise aus dem Google-Umfeld bekannt ist) oder aber auch über ganz andere agile Innovationsmethoden wie Lego® Serious Play® und viele weitere.

Das vorliegende Buch hat einen anderen Fokus als herkömmliche Design Thinking-Bücher. Es geht nicht darum, eine Vielzahl von Methoden wiederzugeben. Dafür gibt es jede Menge Bücher mit teils hunderten Methoden. Besonders empfohlen sei hier “Das große Handbuch Innovation” aus dem Vahlen-Verlag, welches 555 Methoden und Instrumente darstellt.

Ziel des vorliegenden Buches ist vielmehr die Vermittlung des notwendigen Mindsets in Bezug auf Einführung, Aufbau und Gestaltung von Design Thinking. Dabei geht es insbesondere auch um die Anforderungen an den Aufbau von Design Thinking-Teams und um die Rahmenbedingungen, welche eine erfolgreiche Umsetzung von Design Thinking und optimale Zielerreichung unterstützen.

Ich wünsche Ihnen bei Ihrer Design Thinking-Challenge viel Erfolg!

Der Autor

Einführung in Design Thinking

Design Thinking ist ein Framework, welches in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen hat. Durch die Veränderungen der Geschäftswelt hin zu einer durch VUCA (Volatility - Uncertainty - Complexity - Ambiguity) geprägten Realität, in der Veränderungen oft innerhalb von Wochen und Monaten und nicht innerhalb von Jahren oder Jahrzehnten passieren, ergeben sich auch neue Anforderungen. Der Markt und seine Einflüsse und Bedürfnisse wurden zunehmend vielfältig und komplex. Die Zeit der Top-Experten, welche quasi vom Elfenbeinturm aus die nächsten Produktgenerationen oder Lösungen für anstehende Probleme alleine finden können, ist vorbei. Dazu verläuft der Wandel viel zu schnell und die Zahl der zu berücksichtigenden Einflussgrößen ist viel zu umfangreich. Nur durch die synergetische Zusammenarbeit von Personen mit unterschiedlichster Erfahrung und Kenntnissen ist es noch möglich, langfristig im Markt zu bestehen.

In diesem Kontext bewähren sich Ansätze wie Design Thinking, Design Sprint oder Lean UX, aber auch eine Vielzahl anderer Ansätze wie beispielsweise Lego ® Serious Play ®. Im vorliegenden Buch will ich mich dabei auf Design Thinking konzentrieren, Ihnen aber empfehlen, auch alternative Werkzeuge und Ansätze kennenzulernen und auf einen möglichen Einsatz im Kontext Ihrer Fragestellungen zu prüfen.

Design Thinking ist ein Ansatz, der auf die drei Stanford- Professoren Terry Winograd, Larry Leifer und David Kelley zurückgeht und den Menschen und seine Bedürfnisse in den Fokus stellt. Nutzerzentriertheit ist das zentrale Prinzip von Design Thinking. Der Nutzen für den Benutzer / Kunden / Anwender steht im Vordergrund der mit Design Thinking entwickelten Konzepte und Produkte. Die erste Frage, welche Design Thinking dabei angeht, ist immer jene nach dem Bedürfnis des Nutzers. Technologische Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit werden erst in der Folge angegangen, sind aber selbstredend für einen Umsetzungsentscheid von großer Bedeutung.

Als echte agile Methode basiert Design Thinking auf einem Ansatz, der besagt, dass durch die Synergie von Menschen mit unterschiedlichsten Erfahrungen und Kompetenzen eine bessere und zielführendere Lösung entsteht, als dies durch einzelne Spezialisten möglich wäre.

Design Thinking wird längst nicht mehr nur zur Erstellung von innovativen Produkten und Dienstleistungen eingesetzt. Es stellt eine grundsätzliche Herangehensweise dar, mit der Probleme und Fragestellungen aus unterschiedlichstem Kontext strukturiert bearbeitet werden können. Der Einsatzbereich umfasst Produktentwicklung, Service-Entwicklung, Prozessgestaltung, aber auch die Entwicklung ganzer Unternehmensstrategien. Dabei unterstützt die von den verschiedenen Beteiligten eingebrachte multiperspektivische Sicht auf die Fragestellung.

Ebenfalls eine typisch agile Vorgehensweise stellt die iterative Herangehensweise von Design Thinking dar. Dabei bewegt man sich Schritt für Schritt durch den Prozess, lernt dabei und kann zu früheren Schritten zurückgehen, wenn sich herausgestellt hat, dass eine Vorgehensweise nicht die gewünschten Ziele bringt. Wir bewegen uns hier also in einem Vorgehensmodell, welches auf experimenteller Entwicklung basiert. Dabei werden Fehler nicht als etwas Negatives wahrgenommen, sondern als eine zentrale Anforderung an den Entwicklungsprozess. Schulen und Organisationen im Kontext von Design Thinking gehen von unterschiedlichen Phasenmodellen mit einer unterschiedlichen Zahl von Schritten aus. Dies bedeutet aber nicht, dass dabei vollständig verschiedene Herangehensweisen gelebt würden, sondern vielmehr, dass verschiedene Schulen die entsprechenden Aktivitäten und Fragestellungen unterschiedlich gruppieren und teils auch gewichten.

Ein Design Thinking-Phasenmodell

Für die Darstellung im vorliegenden Buch gehe ich von einem Phasenmodell aus, wie es in Deutschland beispielsweise vom Hasso Plattner-Institut und einer Vielzahl dort ausgebildeter Trainer und Fachleute eingesetzt wird.

Das Modell basiert auf einem klar strukturierten Konzept. Die sechs Phasen des Modells werden zunächst in den Problemraum und den Lösungsraum unterteilt. Beide Räume umfassen jeweils drei Phasen. Während es im Problemraum darum geht, das Problem oder die Fragestellung zu evaluieren und zu verstehen, geht es im Lösungsraum darum, Lösungen zu entwickeln. Daneben wird in beiden Räumen von einer divergierenden Herangehensweise ausgegangen, in der mehr Informationen und Erkenntnisse gewonnen werden sollen, und von einem konvergierenden Teil, in dem die gewonnenen Informationen und Erkenntnisse wiederum gesichtet, bewertet und konkretisiert werden.

Innerhalb der verschiedenen Phasen können je nach Problemstellung und Teamzusammensetzung unterschiedlichste Methoden eingesetzt werden. Es gibt Bücher, welche hunderte von Methoden und Ansätzen anbieten. Diese müssen selbstredend nicht alle eingesetzt werden und viele davon haben auch erfahrene Design Thinker noch niemals genutzt. Tatsächlich geht es bei Design Thinking auch nicht so sehr um Methoden und Theorien, sondern mehr darum, “es zu tun” und den gewonnenen Ergebnissen gegenüber auch eine gesunde Kritikfähigkeit zu bewahren, sie zu hinterfragen und – wenn der Erkenntnisgewinn nicht ausreichend ist – andere Methoden und Herangehensweisen zu verfolgen. Ziel ist dabei immer die Realisierung von Nutzen für den Kunden und der kann, genauso wie der Weg dahin, sehr unterschiedlich aussehen.

Grundsätzlich muss man dabei beachten: Die Methode und der Prozess sind quasi die Basis, die Umsetzung im Alltag. Diese basiert aber wiederum auf einer Haltung, welche mit den Prinzipien von Design Thinking harmoniert und sich durch eine bestimmte Art der Zusammenarbeit mit Mitarbeitern und Kunden äußert. Ohne eine entsprechende Haltung ist Design Thinking, wie jede agile Methode und jedes agile Framework, nicht schlagkräftig, sondern bestenfalls eine Sammlung neuer Methoden und Techniken, deren Nutzen aber erheblich eingeschränkt ist.