Erfolgskonzepte für die Produktion - Hans-Jürgen Tragbar - E-Book

Erfolgskonzepte für die Produktion E-Book

Hans-Jürgen Tragbar

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Beschreibung

Bestehen noch ungenutzte Möglichkeiten für eine Reduzierung der Produktionskosten ? Der Autor hat sich mit diesem Thema mehrere Jahrzehnte zunächst als Produktionsverantwortlicher und später als Unternehmensberater beschäftigt. Die bei der Anwendung moderner Managementmethoden, Führungskonzepte und Organisationsmethoden gewonnenen Erkentnisse werden in dem Buch beschrieben. Es ist die Absicht dieses Buches, Produktionsverantwortlichen Anregungen zu geben, wie sie in ihrer Funktion noch erfolgreicher sein können und Unternehmer dazu ermuntern, die Effizienz ihres Unterrnehmens zu überprüfen und gegebenfalls Verbesseungen in Angriff zu nehmen.

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Seitenzahl: 106

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Erfolgsfaktor Produktionseffizienz

Überlegungen zum Einsatz von Beratern

Eine Prüfliste zum Thema Produktionseffizienz

Empfehlungen für die Vorgehensweise

Grundlagen für Organisationsverbesserungen

Die Produktion aus kybernetischer Sicht

Managementmethoden

Profitcenter und Controllingsysteme

Voraussetzungen für eine rationelle Fertigungstechnik

Kostenmanagement

Erfolgversprechende Führungskonzepte

Einfluss des Führungsverhaltens auf die Mitarbeitermotivation

Führungsgrundlagen

Empfehlungen für das Führungsverhalten

Zusammenfassung der Empfehlungen

Leistungsfördernde Bezahlungssysteme

Generelle Überlegungen

Leistungslohn in der Großserienfertigung

Leistungslohn in der Kleinserienfertigung

Jährliche Erfolgsbeteiligungen

Nutzung von Effizienzreserven in der Betriebsorganisation

Arbeitsorganisation

Arbeitsgestaltung

Betriebsdatenerfassung

Fertigungssteuerung

Planung und Steuerung der Personalkapazität

Produktionslayout und Logistik

Optimale Losgrößen

Effizientes Qualitätsmanagement

Eine kleine Geschichte der Qualitätssicherung

Wesentliche Merkmale einer effizienten Qualitätssicherung

Methoden zur Absicherung der Produkthygiene in der Lebensmittelindustrie

Optimale Instandhaltung

Personalsicherung bei Fach- und Führungskräften

Effizienzverbesserung durch Mitarbeiter

Gemeinkostenwertanalyse

Kontinuierliche Verbesserungsprogramme (KVP)

Qualitätszirkel

Arbeitsmethodik des Managements

Zeitmanagement

Das Projektmanagement von organisatorischen Veränderungen

Outsourcingkonzepte

Zusammenfassung

Abschließende Bemerkungen

Anhang: Übung zum Zuhören

Stichwortverzeichnis

Vorwort

Um im heutigen Wettbewerb bestehen zu können, ist es für Unternehmen von zentraler Bedeutung, ihre Produkte kostengünstig und qualitätssicher zu erzeugen und den Kunden termingerecht zur Verfügung zu stellen.

Als Unternehmensberater mittelständischer Unternehmen habe ich mich mehr als fünfzehn Jahre mit diesem Thema beschäftigt. Dabei stellte ich fest, dass häufig Mängel in der Organisation und Führung von Betrieben vorhanden waren, die eine optimale Erreichung der eingangs erwähnten Ziele beeinträchtigten. Ich machte die Erfahrung, dass die Anwendung moderner Managementmethoden und Rationalisierungskonzepte es mit einem vertretbaren Aufwand möglich machte, diese Mängel zu beseitigen.

Auch in meiner Zeit als Betriebsleiter haben mir bestimmte Management- und Arbeitsmethoden geholfen, meine Tätigkeiten im Betriebsalltag zu optimieren. Die Erfahrungen bei der Anwendung dieser Methoden sind ebenfalls Bestandteil dieses Buches.

Das Buch will Unternehmer ermuntern, ihre Produktion auf ungenutzte Effizienzreserven zu überprüfen und Betriebsleitern Anregungen geben, wie Sie noch erfolgreicher für ihr Unternehmen tätig werden können.

Heidelberg, im Dezember 2014

Dipl. Ing. H. Tragbar

Erfolgsfaktor Produktionseffizienz

Unternehmen können im Wettbewerb mit ihren Konkurrenten nur dann bestehen und gute Erträge erzielen, wenn sie für Kunden interessante Produkte kostengünstig herstellen, zu attraktiven Preisen anbieten und in geeigneter Form vermarkten.

Produkte müssen für eine ausreichend große Kundenzielgruppe interessant sein und in einer kundengerechten Weise zum Kauf angeboten werden. Über den Kauf entscheiden dann der Preis, die Qualität und eventuelle Serviceleistungen. Hinzu kommen bei Zulieferern die Lieferzuverlässigkeit und bei bestimmten Gebrauchsgütern das Produktdesign.

Günstige Preise mit akzeptablen Erträgen sind aber nur möglich, wenn die Produkte kostengünstig hergestellt werden. Voraussetzung dafür ist eine rationelle Fertigungstechnik und die effiziente Organisation der betrieblichen Leistungsprozesse. Weitere wichtige Erfolgsfaktoren sind die Leistungsbereitschaft und das Leistungsvermögen der Mitarbeiter. Sie können durch eine zielorientierte Funktionsübertragung und ein motivierendes Führungsverhalten der Vorgesetzten positiv beeinflusst werden.

Zur Herbeiführung oder Erhaltung der benannten Vorausetzungen benötigt man eine situationsgerechte Investitionspolitik, eine regelmäßige Überprüfung und im Bedarfsfall Verbesserung der Leistungsfähigkeit der betrieblichen Organisation.

Problematisch wird es dann für den Fortbestand des Unternehmens, wenn nach Umsatzverlusten die Ertragslage sich so verschlechtert, dass die finanzierenden Banken darüber nachdenken, bestehende Finanzierungen nicht mehr weiterzuführen oder erforderliche Zusatzkredite zu verweigern. Die Banken verpflichten dann Unternehmen, ihre zukünftigen Ertragschancen von Beratern beurteilen, und wenn möglich, bestätigen zu lassen.

Über einen Zeitraum von fünfzehn Jahren habe ich solche Analysen bei Finanzierungsengpässen durchgeführt und dabei folgende Erkenntnisse gewonnen :

In allen Fällen bestand die Möglichkeit, durch Effizienzverbesserung der Produktion wieder in die Ertragszone zurückzukehren.

Wenn die Banken erforderliche Kreditzusagen erteilten, wurden die vorgeschlagenen Maßnahmen erfolgreich umgesetzt, bis auf einige Fälle, in denen überraschende weitere Umsatzeinbrüche zur Insolvenz führten.

Von zentraler Bedeutung für die Kreditzusage der Banken war das Vertrauen in die vorgestellten Umsatzerwartungen und die Forderung, geplante Kostensenkungen von den beauftragten Beratern begleiten zu lassen.

Leider waren in der Vergangenheit den Banken genannte Umsatzerwartungen in der Praxis oft nicht erreicht worden. Als Folge standen die Banken den nunmehr genannten Umsatzprognosen skeptisch gegenüber und weigerten sich, das Unternehmen weiter zu finanzieren. Hätte das Unternehmen rechtzeitig mögliche Kostenreduzierungen durchgeführt, wäre auch noch bei einem geringeren Umsatz eine Kostendeckung möglich gewesen. Der Unternehmer wäre dann nicht so sehr gezwungen gewesen, den Banken zu optimistische Umsatzprognosen zu liefern, um eine akzeptable Ertragssituation vorzuweisen.

Wie eingangs erwähnt, können andere Faktoren wie die Attraktivität der Produkte für potenzielle Kunden und die Fähigkeiten in der Vermarktung für den Unternehmenserfolg von zentraler Bedeutung sein. Produktionseffizienz ist heutzutage aber für die meisten produzierenden Unternehmen ein notwendiger Kriterium für den Unternehmenserfolg. Ohne eine hohe Produktionseffizienz ist es heute in der Wirtschaft kaum noch möglich, gute Erträge zu erzielen und nicht in der Zukunft in ernsthafte Schwierigkeiten zu geraten. Als Fazit dieser Überlegungen kann man feststellen:

Eine effiziente Fertigungstechnik und eine optimale Organisation und Gestaltung der betrieblichen Leistungsprozesse sind von elementarer Bedeutung für den Unternehmenserfolg. Wenn erforderliche Maßnahmen rechtzeitig erfolgen, tragen sie in schwierigen Wettbewerbssituationen dazu bei, den Fortbestand des Unternehmens zu sichern.

Überlegungen zum Einsatz von Beratern

Unternehmer haben oft nicht die Zeit, die Leistungsfähigkeit ihres Unternehmens in einem ausreichenden Umfang selbst zu überprüfen und erforderliche Verbesserungen selbst durchzuführen. Es stellt sich für sie dann die Frage, ob es sinnvoll ist, sich in diesen Fragen von externen Beratern helfen zu lassen.

Viele Unternehmer bezweifeln, ob Berater über genügend unternehmensspezifische Kenntnisse verfügen, um im vorliegenden Fall nachhaltige Hilfe leisten zu können. Solche Kenntnisse können sicherlich wichtig sein, wenn es sich um die Beurteilung technologischer Fähigkeiten oder die Einschätzung konkreter Vermarktungschancen handelt. Die Erfordernis ist aber nicht gegeben, wenn es sich um Methoden der Organisation und Gestaltung von Leistungsprozessen handelt, mit denen sich dieses Buch beschäftigt. Hier können Erfahrungen aus anderen Branchen sogar von Vorteil sein, wenn man in diesen Branchen auf Grund des Wettbewerbsdrucks schon früher gezwungen war, mit neuartigen Organisationsmethoden Erfahrungen zu sammeln. Ein Beispiel hierfür ist die deutsche Kfz- Industrie, die sich um das Jahr 2000 damit beschäftigte, moderne japanische Organisationsmethoden zu testen und in die eigene Betriebspraxis zu übernehmen. Da ein Großteil der Wertschöpfung bei Herstellung eines PKWs bei den Zulieferern erfolgt, wurden auch diese gezwungen, insbesondere neuartige Methoden zur Kostensenkung und zur Qualitätsverbesserung einzuführen.

Automobilzulieferer waren in vielen Fällen auch zugleich in anderen Branchen tätig. Hierdurch wurden auch Wettbewerber in anderen Branchen dazu veranlasst, die Organisationsmethoden zu übernehmen, um bei der mit den neuen Methoden erreichten Kosteneffizienz und Qualitätssicherheit mithalten zu können.

Die in diesem Buch beschriebenen Konzepte und Empfehlungen sind unabhängig von Branchen anwendbar und werden heute von Produktionsverantwortlichen oder Beratern wahrscheinlich in der Mehrzahl der Betriebe mit gutem Erfolg angewendet. Obwohl sie zum Teil recht nahe liegend erscheinen, bestehen hier aber nach meinen Erfahrungen vor allem in einigen mittelständischen Betrieben noch ungenutzte Möglichkeiten.

Berater, die in der Anwendung der Methoden ausreichende Erfahrungen gesammelt haben, können hier gute Hilfe leisten. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist allerdings, dass es ihnen gelingt, die Führungskräfte des Unternehmens in optimaler Weise bei der Erarbeitung und Umsetzung der Konzepte mit einzubeziehen.

Eine Prüfliste zum Thema Produktionseffizienz

Die Beantwortung der nachfolgenden Fragen kann dazu beitragen, Effizienzreserven zu erkennen:

Sind Funktionsziele, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten mit allen Fach- und Führungskräften vereinbart und in kurzen, prägnanten Funktionsbeschreibungen dokumentiert?

Wird die Erreichung der Funktionsziele überwacht?

Werden Anerkennung und Kritik in ausreichendem Maße zur Motivation und Verhaltenssteuerung eingesetzt?

Kommen leistungsfördernde Bezahlungssysteme zum Einsatz ?

Ist die Fertigung so organisiert, dass Leerlauf- oder Wartezeiten vermieden werden?

Ist eine ergonomische Arbeitsgestaltung sichergestellt?

Besteht eine effiziente Materialflussverknüpfung zwischen den Produktionsstufen und Lagerbereichen?

Ist die Fertigungssteuerung in der Lage, die Aufträge so zu steuern, dass Anlagen und Mitarbeiter optimal ausgelastet werden und Termine mit hoher Zuverlässigkeit (> 98 %) eingehalten werden ?

Werden optimale Losgrößen in der Fertigung verwendet?

Wird die Kapazität und die Anwesenheit des Personals so geplant und gesteuert, dass alle anwesenden Mitarbeiter jederzeit gut ausgelastet sind?

Wird die Qualität der Produkte so sicher erzeugt und überwacht, dass die Kosten für Ausschuss und Nacharbeit nicht mehr als 0,5 % vom Umsatz erreichen?

Wird der Personalaufwand für den Materialfluss und die Lagerhaltung aufwandsgerecht ermittelt und durch lagertechnische oder organisatorische Maßnahmen minimiert?

Gibt es wenig Maschinenstörungen, werden vorhandene Schwachstellen systematisch analysiert und mit gutem Erfolg beseitigt?

Werden Betriebsdatenerfassungssysteme eingesetzt, um die Produktionsleistung zu kontrollieren und praxisgerechte Planungs- und Kalkulationsdaten zu gewinnen?

Werden Outsourcingkonzepte zur Kostensenkung erfolgfolgreich genutzt?

Werden die Produktionsergebnisse mit den Verantwortlichen monatlich besprochen und bei negativen Abweichungen Korrekturmaßnahmen veranlasst?

Werden die Mitarbeiter in einer wirksamen Form an der Beseitigung von Schwachstellen beteiligt?

Sind vorbeugende Maßnahmen für alle Leistungsträger bei den Fach- und Führungskräften unternommen worden, um ein überraschendes Ausscheiden zu vermeiden?

Nutzen die Führungskräfte moderne Instrumente des Zeitmanagements zur Optimierung ihrer Zeitverwendung ?

Eine interessante Information erhält man, wenn man für die Produktion die Summe der kalkulierten Stunden für die hergestellten Produkte ins Verhältnis setzt zur Summe der aufgewendeten Stunden. Ist diese Kennzahl kleiner als eins, dann hat mit den kalkulierten Werten keine kostendeckende Fertigung stattgefunden. Da auf den kalkulierten Werten die Angebotspreise basieren, kann der geplante Gewinn nicht erreicht werden.

Bei Abweichungen sind entweder die kalkulierten Werte fehlerhaft oder in der Produktion ist ein nicht erwarteter Zusatzaufwand entstanden. Es ist dann auf jeden Fall ratsam, die Ursache für die Abweichungen zu ermitteln und möglichst bald zu beseitigen. Mit realistischen Kalkulationswerten gibt diese Kennzahl eine gute Orientierung für die erreichte Gesamtproduktivität.

Empfehlungen für die Vorgehensweise

Wenn Schwachstellen erkannt sind, deren Beseitigung sich nach der Vorbetrachtung lohnen könnte, stellt sich die Frage, durch wen ein solches Projekt verantwortlich betreut werden soll. Hierbei spielt eine wesentliche Rolle, ob das für die qualifizierte Bearbeitung erforderliche know-how bei Mitarbeitern des Unternehmens vorhanden ist, und ob diese Mitarbeiter für die Konzipierung und Umsetzungsbetreuung über ausreichend Zeit verfügen. Auch ist darauf zu achten, dass sie als Projektverantwortliche die Fähigkeit besitzen, Projekte erfolgreich zu managen und Kollegen und Mitarbeiter bei der Erarbeitung und Einführung von Maßnahmen in geeigneter Weise mit einzubeziehen.

Bei der Einschaltung externer Berater können diese Probleme vermieden werden. Sie sind in der Regel im Umgang mit Betroffenen bei der Einführung organisatorischer Veränderungen geschult. Bei entsprechender Auswahl verfügen sie, wie schon erwähnt, über das erforderliche know-how aus anderen Projekten, und ihre „Neutralität“ und Kompetenz bei der Betreuung organisatorischer Veränderungen wird von den Mitarbeitern im Unternehmen nicht angezweifelt.

In den folgenden Kapiteln werden zu den behandelten Themen in Sachen Produktionseffizienz zunächst theoretische Grundlagen erläutert, und dann die Themen im Detail erläutert.

Grundlagen für Organisationsverbesserungen

Die Produktion aus kybernetischer Sicht

Wenn man die Produktion systemtechnisch betrachtet, so können alle Tätigkeiten in Prozessabläufen mit spezifischen Verhaltensweisen der Prozessbeteiligten beschrieben werden. Mit allen Tätigkeiten will man bestimmte Ziele erreichen und einen Beitrag zum Umsatz, zum Ertrag oder zur Erhaltung der Leistungsfähigkeit des Unternehmens erbringen.

In der Organisationskybernetik veranschaulicht man solche Abläufe und Verhaltensweisen in Regelkreismodellen. Regelkreise sind in der Technik bekannt, um bestimmte technische Werte, wie z. B. Temperaturen bei unterschiedlichen Umgebungsbedingungen, sicherzustellen. Es wird dann ein vorhandener Wert gemessen, mit einem gewünschten Wert verglichen und bei Abweichungen durch geänderte Energiezufuhr gegengesteuert bis die Abweichung verschwunden ist. Regelkreise können so aufgebaut sein, dass ein übergeordneter Kreis einen gewünschten Sollwert zur Erfüllung seiner Regelungsfunktion an einen untergeordneten Regelkreis weitergibt, den dieser wiederum versucht, durch seine technischen Möglichkeiten zu erreichen. Man spricht dann in der Technik von einer Kaskadenregelung.

Die Methodik der Kaskadenregelung verwendet die Organisationskybernetik als Modell, um das Zusammenwirken aller Akteure bei der Erreichung von Unternehmenszielen zu veranschaulichen. Jeder Akteur verfolgt ein Ziel, vergleicht die erreichten Ergebnisse mit den Zielwerten und unternimmt geeignete Maßnahmen, um Abweichungen zu beseitigen. Organisationen funktionieren aus kybernetischer Sicht dann besonders gut, wenn

jeder Akteur die für sein Handeln wichtigen Zielgrößen kennt und ihre Realisierung überwacht

beim Drohen einer Zielabweichung unverzüglich in geeigneter Weise „gegensteuert“

bei nicht vermeidbaren Abweichungen eine übergeordnete Ebene rechtzeitig zur Schadensbegrenzung einschaltet oder um das Ziel zu korrigieren

Das Konzept „Führung durch Zielvereinbarung und Kontrolle“ basiert auf diesen Überlegungen. Es wird in späteren Kapiteln eingehender erläutert.

Managementmethoden

In den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts kamen aus den USA Managementmethoden nach Europa, die ein wesentlicher Bestandteil der modernen Organisationslehre wurden und vielen Unternehmen geholfen haben, ihre organisatorische Leistungsfähigkeit zu steigern.

Management by objectives

Während für Produktionsarbeiter in der Regel klar ist, welche Produktionsziele sie während ihrer Anwesenheit im Unternehmen erreichen sollen, ist diese Klarheit für Fach- und Führungskräfte nicht eindeutig gegeben. Sie entscheiden darüber, wofür sie ihre Zeit konkret verwenden. Umso wichtiger ist es deshalb für sie, zu wissen, zur Erreichung welcher Unternehmensziele sie mit ihren Aktivitäten beitragen sollen. Diese Zielerreichung steht im Vordergrund bei dem Konzept