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Dies ist die Neuauflage der vergriffenen 2012 in Heide erschienenen, nun ergänzt um das später beigelegte Mittelniederdeutsche Vokabelheft. Albert Panten führt die von A. L. J. Michelsen (1834) gesammelten Auszüge aus Akten der Rechtsstreitgkeiten mit weiteren bislang unveröffentlichten Aktenstücken fort und ordnet sie den bekannten zu. Die mittelaterliichen Klageschriften nennen sehr viele Einzelheiten, die das Verhältnis der Dithmarscher zu ihren Nachbarn schildern. Sie geben in rechtlicher Hinsicht viele Beispiele topographischer Details für umstrittene Grenzgebiete und sind fruchtbare Quellen zur Personen- und Ortsnamenskunde. Der Prozess von 1447 war ferner einer der Gründe für die Kodifizierung des Dithmarscher Landrechts, denn es ist wohl kein Zufall, wenn sie am 13. Februar 1447 vor sich ging. Auch der Prozess von 1480 führte zu einer Erweiterung und Revision, da Straftaxen für ins Genaueste geschilderte Verwundungen, Totschläge und materielle Schäden bestimmt werden mussten. Dass die Klageschriften noch erhalten sind, ist ein Glücksfall, denn die Prozesse endeten in Vergleichen, in denen gegenseitige Ansprüche niedergeschlagen wurden. Die Akten, viele harren noch der Bearbeitung, geben Einblicke in die sächliche Kultur der Dithmarscher, ihrer Nachbarn wie auch der Handelsbeziehungen und deren Störungen.
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Seitenzahl: 341
Veröffentlichungsjahr: 2023
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Die Umschlagvorderseite greift den Titel aus dem Urkundenbuch von 1834 auf. Die Grafik auf der Rückseite hat als Vorlage einen mittelalterlichen Holzschnitt „Überfall und Plünderung eines Dorfes durch Ritter und Reisige“
Vorwort
Einleitung
Antwort Herzog Gerds und Graf Alberts auf Klagen der Dithmarscher 1402
Die Klageschrift der Dithmarscher vom 19. April 1447
Die Klageschrift gegen die Dithmarscher vom 20. Juli 1447
Herzog Adolfs Antwort vom 31. Oktober 1447
Antwort der Dithmarscher auf die Klageschrift Herzog Adolfs vom 5. November 1447
Replicationes des Herzogs auf die Antwort der Dithmarscher vom 28. Januar 1448
Rulla der dythmersschen myt eren clagen 1480
Aufstellungen über den Dithmarschen zugefügte schwere Schäden und erfolgte Totschläge 1480
Die Rolle der "Klage der lande Holsten Stormeren unde Slesßwich" 1480
Aufstellung der Schäden durch die Friesen in Eiderstedt 1480
Sammlung von Klagen der Eiderstedter Friesen gegen die Dithmarscher 1480
aus Tönning 1480
aus Kating 1480
aus Garding 1480
aus Tating 1480
aus St. Peter 1480
aus Osterhever 1480
aus Oldenswort 1480
aus Witzwort 1480
aus Koldenbüttel 1480
aus verschieden Kirchspielen 1480
aus Tetenbüll 1480
Auszüge aus den Akten des Prozesses zwischen Christian I. und den Dithmarschen 1480
Anhang:
Wolfgang W. Schulz
Mittelniederdeutsches Vokabelheft
zur ersten Auflage 2012
Der Gegenstand, mit dem sich diese Schrift beschäftigt, ist alt, neu ist die Reihe, in der sie erscheint, und zwar ebenso neu wie die Herstellung: Sie halten den ersten Band der Edition Dithmarscher Landeskunde in Händen, und diese ganz junge Reihe hat schon eine kleine Geschichte.
Dem Verein für Dithmarscher Landeskunde wurden und werden immer wieder Texte zum Zwecke der Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. Diese werden auf ihre Eignung und Qualität geprüft, sollte die Eigenkompetenz des Vorstandes und des Redaktionsausschusses der Zeitschrift Dithmarschen nicht ausreichen, auch durch externe Fachleute. So hat der Verein nach Berichterstattung über die jüngst erfolgte Einrichtung des Archivs für Dithmarscher Landeskunde das umfangreiche Manuskript des Herrn Johann Stange erhalten, der als beteiligter Zeitzeuge den langwierigen Prozess der Errichtung der Dusenddüwelswarf anlässlich des 400. Jahrestages der Schlacht bei Hemmingstedt begleitet hat. Es liegt auf der Hand, dass dieser Text als Quelle – so wichtig er sein mag – in gedruckter Fassung lediglich eine geringe Verbreitung finden wird. Bei dieser Aussicht wird sich kein Verlag – nicht einmal der dem Verein seit nahezu 100 Jahren eng verbundene Verlag Boyens Medien – finden, der das bei einem moderaten Verkaufspreis hohe finanzielle Risiko auf sich nehmen würde.
Die Lösung bringt books on demand, also eine Herstellungs- und Vertriebsart, bei der das Buch erst auf Bestellung als Einzelexemplar gedruckt wird. Der Vorstand des Vereins hatte in Kenntnis dieser Möglichkeiten beschlossen, diese Möglichkeit zu nutzen und die Edition Dithmarscher Landeskunde ins Leben zu rufen, eine Reihe als Forum zur Veröffentlichung insbesondere solcher Texte, die ansonsten keine Chance eines Drucks hätten. Der Verlag Boyens Medien steht dem Verein dabei beratender zur Seite.
Den Auftakt zu dieser Reihe macht der vorliegende Band. Ich bin besonders glücklich darüber, dass dies mit den von Albert Panten transkribierten Urkundentexten geschieht, die Michelsen vor fast 180 Jahren nicht für veröffentlichungswert gehalten hat; inzwischen dürfte dies anders gesehen werden.
Im Namen des Vereins danke ich Herrn Albert Panten dafür, dass die mit dieser Schrift einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemachten Quellen dem Vergessen entrissen sind. Dank gebührt ferner Herrn Wolfgang W. Schulz aus Windbergen, der die Mühe der Herstellung der Buchvorlage auf sich genommen hat.
Der Anfang der Edition Dithmarscher Landeskunde ist also gemacht. Der Verein hofft und geht davon aus, dass mehr oder weniger regelmäßig jährlich ein Text in dieser Reihe veröffentlicht werden kann. Als nächster Text wird voraussichtlich der erwähnte Bericht über die Errichtung der Dusenddüwelswarf folgen.
Für Anregungen ist der Verein dankbar.
Dr. Henning Ibs Vorsitzender des Vereins für Dithmarscher Landeskunde
Im Jahre 1834 gab Andreas Ludwig Jacob Michelsen in Altona das von ihm im Namen der Schleswig-Holstein-Lauenburgischen Gesellschaft für vaterländische Geschichte gesammelte „Urkundenbuch zur Geschichte des Landes Dithmarschen“ heraus. Es heißt in seinem Vorbericht (S. XV):“Wichtig nicht allein für die Kunde bedeutsamer Verhältnisse nach Außen, sondern auch für die historische Landeskunde sind die Acten von dem mit Herzoge Adolf VIII. geführten weitläuftigen Rechtstreite...“. Entsprechendes gilt für Folgeakten aus dem Jahre 1480, aber auch schon für Reste der Streitschriften von 1402.
Auszüge aus den Akten des Prozesses von 1447 finden sich im Urkundenbuch S. 35 – 58,
Auszüge aus den Akten des Prozesses zwischen Christian I. und den Dithmarschern von 1480 auf S. 82 – 85.
Schon früher hatte Michelsen Auszüge der Akten von 1480 in seiner historischen Skizze „Nordfriesland im Mittelalter“ (Schleswig 1828) auf S. 257 – 267 abdrucken lassen.
Der Vergleich der Michelsenschen Auszüge mit den im Landesarchiv [LASH] erhaltenen Aktenstücken ergab nun, daß der größte Teil noch der Entdeckung harrte. Und es lohnte sich, die Auszüge Michelsens durch Transkription weiteren Materials zu vervollständigen.
Auch für die Präsentation dieser Abschriften gilt Michelsens Satz aus der Einleitung zum Urkundenbuche (S. IV). „Manche mögen vielleicht der Meinung seyn, als ob die vorliegende Sammlung gar zu sehr in das Einzelne und Kleine ginge; jedoch wahrhaft Sachkundige werden so nicht urtheilen.“
Aus den zwei Klageschriften der Jahre 1509 bzw. 1546 hat Michelsen nur wenige Notizen in das Urkundenbuch einfließen lassen (S. 99 – 100; S. 119 – 125), der ganze Text ist sehr umfangreich und lohnt eine Übertragung, eine Aufgabe der Zukunft.
Bereits etwa dreißig Jahre nach Erscheinen des Urkundenbuchs verfaßte der dänische Historiker Hans Christian Paulus Sejdelin (1813-1872) eine Ergänzung für die bei Michelsen fehlenden Abschnitte der Klageschriften von 1447, die nur handschriftlich vorhanden ist. Dies Manuskript (De kongelige Bibliotek, København, Ny kgl. Samling 928 p fol.) habe ich benutzt.
Die mittelalterlichen Klageschriften nennen sehr viele Einzelheiten, die das Verhältnis der Dithmarscher zu ihren Nachbarn im Originalton jener Zeit schildern, zahlreiche topographische Details insbesondere für umstrittene Grenzgebiete mitteilen und in rechtlicher Hinsicht viele Beispiele geben. Außerordentlich fruchtbar sind die Quellen zu Personen- und Ortsnamenkunde.
Der Prozeß von 1447 war darüber hinaus einer der Gründe für die Kodifizierung des Dithmarscher Landrechts und der von 1480 führte u. a. zu seiner Erweiterung und Revision, da für die bis ins Genaueste geschilderten Verwundungen, Totschläge und materiellen Schäden Straftaxen bestimmt werden mußten, denn es ist doch wohl kein Zufall, wenn die erste Kodifizierung des Landrechts am 13. Februar 1447 vor sich ging.
Die Akten lassen Einblicke in die sächliche Kultur sowohl der Dithmarscher als auch der Nachbarn zu, genauso auf die Handelsbeziehungen und deren Störungen. Daß die Klageschriften noch erhalten sind, ist ein Glücksfall, denn der Prozeß von 1447 endete 1456 mit einem Vergleich, in dem die gegenseitigen Ansprüche niedergeschlagen wurden, entsprechendes geschah 1480 (Dithmarscher Urkundenbuch Nr. XXX, Nr. XLVI).
Zum Verständnis des Schriftbildes sei mitgeteilt, daß im allgemeinen ein u vor einem Vokal die Bedeutung v hat, während ein v vor einem Konsonanten als u zu lesen ist. Einige besondere Wörter fallen aus dem Muster allerdings heraus.
Für das Verständnis des Textes ist ein Mittelniederdeutsches Handwörterbuch von August Lübben und Christoph Walther, Norden und Leipzig 1888 nützlich, denn auch heutige Sprecher des Niederdeutschen werden bei manchen Wörtern um die Bedeutung ringen.
Im übrigen sind Schreibweise und Zeichensetzung im 15. Jahrhundert nicht normiert und manche Schreibweisen von Orts- und Personennamen differieren je nach Verfasser.
Die bereits von Michelsen veröffentlichten Teile sind nach dem Original des Urkundenbuches als Bild im Text erkennbar, manches habe ich aber neu abgeschrieben.
Die Reihenfolge der einzelnen Stücke richtet sich nach dem Ausfertigungsdatum; Michelsen hat in seinem Urkundenbuch darauf keine Rücksicht genommen, einzelne Klageschriftenteile auch umgestellt und für sich aufgeführt (S.56-58).
Die Transkriptionen gliedern sich folgendermaßen:
1. Antwort Herzog Gerds zu Schleswig und Graf Alberts, Grafen zu Holstein, vom 29. November 1402 auf Klagen der Ditmarscher [Stadtarchiv Lübeck ASA Externa Holsatica Urkunde 325a]
Von der Beschwerdeschrift gegen Herzog Gerd zu Schleswig und Graf Albert zu Holstein ist nur die Antwort der beiden vom 29. November 1402 erhalten; der Text ist bislang unbekannt geblieben, nur die rückwärtige Aufschrift hat Robert Chalybaeus in seiner „Geschichte Ditmarschens bis zur Eroberung des Landes im Jahre 1559“ (Kiel und Leipzig 1888) S. 313 (Fußnote 374) veröffentlicht:
Im Lübecker Archiv befindet sich die unter dem 29. Nov. 1402 ausgestellte Antwort „Hertich Gerhards und Greven Albertes uppe der Ditmarschen Klage von Artikuln zu Artikuln den van Lübeke und Hamborg und eere bederven Mannen avergeven to Rechte edder Minne“. Die Urschrift besteht aus zwei aneinander geleimten Papierbogen rückwärts besiegelt, da wo dieselben über einander liegen, mit des Herzogs und des Grafen Siegel in Papier über rotem Wachs, am unteren Rand auch rückwärts die Siegel der Bischöfe von Schleswig und Lübeck.
Nun könnte der unbedarfte Leser bei der Lektüre des Textes (S.122/123) von Chalybaeus annehmen, daß diese Urkunde ein Hinweis darauf sei, daß Herzog und Graf eine Kenntnis des Überfalls Herzog Erichs von Sachsen auf Dithmarschen im Mai des Jahres 1402 abstreiten wollten. Bei genauer Betrachtung des Textes bietet sich aber ein anderes Bild, denn Klagen der Dithmarscher über diesen Überfall finden sich nicht, außerdem spricht die Einleitung der Antwort davon, daß sich die Klagen des Landes Dithmarschen nur auf Gerhard und Albert und deren Ritter, Knechte und Untersaßen beziehen.
Die jüngsten Anschuldigungen betreffen Amtleute und Ritter, die etwa zwischen 1382 und 1399 urkundlich erwähnt werden. Es finden sich Hinweise auf wesentlich frühere Vorgänge, so z. B. „de van Reuentlowe hadden eren eghenen krych mid den dytmerschen vnde vnsere Elderen hadden mid deme krighe nichtes tho donde“ oder in Bezug auf den Amtmann Syvert Dosenrode „wes sin vader daen heft vppe den dytmerschen dat heft he daen an eyme openbare kryghe“, während der Sohn „was des Byschoppes Amtmaen van Sleswik vnde Kryghede mid den Dytmerschen van des byschopes vnde van des Stychtes weghene“.
Die dazu gehörigen Kämpfe gehören in die Zeit zwischen 1345 und 1400 und werden z. T. in den 1447 abgefaßten Klageschriften erneut vorgebracht, weil noch nicht erledigt. Im übrigen sei angemerkt, daß Graf Albert bereits 1399 Eiderstedt mit einem Raubzug heimgesucht hatte, der ihm 16000 Mark einbrachte; die folgenden Expeditionen nach Dithmarschen verwundern in diesem Lichte nicht mehr.
2. Die Klageschrift der Dithmarscher vom 19. April 1447. [LASH, Urk. Abt. 1, Nr. 204]
In ihr wird der Überfall Erichs von Sachsen auf Tensbüttel und Röst auf den 16. Mai 1402 datiert. Die Beute teilte er mit Graf Albert in Bramstedt. Dieser, Erichs Schwiegersohn, setzte den Raubzug am 24. Mai fort und überfiel mit Herzog Gerhard die Dörfer im Kirchspiel Albersdorf mit Brand und Raub. Danach wandten sich die Fürsten den Dörfern im Kirchspiel Tellingstedt zu, raubten dazu auch das Dorf Holm im Kirchspiel Nordhastedt aus. Im September setzten beide die Raubzüge in den Kirchspielen Lunden, Hemme, Neuenkirchen, Wesselnburen und Oldenwöhrden fort und griffen dann nach den Dörfern der Kirchspiele Meldorf, Büsum, Eddelak, Brunsbüttel und Marne aus. Im Oktober waren die Kirchspiele Hennstedt und Delve an der Reihe. Im Jahre 1403 wurde Anfang Juni das Kirchspiel Meldorf heimgesucht, Ende September das Kirchspiel Burg. Bei dieser Gelegenheit fiel Graf Albert auf dem Rückzug vom Pferd und starb an den Verletzungen. Am 2. Januar 1404 mußte die Stadt Meldorf leiden, im selben Jahr ebenfalls Büsum. Die Chroniken des 15. Jahrhunderts schildern die Vorkommnisse sehr verworren und darüber hinaus parteiisch, d. h. Dithmarschen feindlich, wie z. B. in dem Chronicon Holtzatiae, auctore Presbytero Bremensi (herausgegeben von J. M. Lappenberg, Kiel 1862), der Kenntnisse der Akten von 1447 gehabt hat, jedoch strikt den Standpunkt der Schauenburger einnahm. Auch der Verfasser der Chronik der nordelbischen Sassen (herausgegeben von J. M. Lappenberg, Kiel 1865) zehrte vom Text der Klageschriften, insbesondere zum Raubzug von 1402. Ein Bearbeiter flicht anläßlich des gewaltsamen Todes Herzog Gerhards im Jahre 1404 folgenden aufschlußreichen Satz ein (S. 121): Wat hadde he in der hamme to soken, myt siner selschup! Got geue alle den Ditmerschen gut, dede leuen, unde dede en slogen de ewige rowe myt gade to ewigen tiden ane ende. Amen.
Der Raubzug Gerhards am St. Oswaldustage 1404 betraf nach Aussage der Dithmarscher Weddingstedt, Stelle, Weddinghusen, Wesseln, Borgholz, Rüsdorf, Heide, Hemmingstedt, Braaken, Lieth, Nehring, Lohe und Rickelshof. Das Dorf Heide wird hier zum ersten Mal genannt.
Nicht erledigte Angelegenheiten aus dem 14. Jahrhundert sind in den Text eingewoben, wie z. B. die Übergriffe eines Sivert Dosenrode auf die Deiche im Kirchspiel Delve von 1352 und 1357, auf die schon jene Antwortschrift von 1402 anspielt. Ein anderer gleichen Namens, vermutlich ein Sohn, setzte 1388 die Zerstörung der Eiderdeiche Dithmarschens fort. Im übrigen weisen die Dithmarscher auf den 1345 geschlossenen Friedenvertrag hin und bedauern die dennoch erfolgten Übergriffe seitens der Holsteiner. Weitere Anklagen für Fälle von 1403 bis 1447 vervollständigen das Bild. In der Klageschrift werden viele kleinere Ortschaften Dithmarschen zum ersten Mal genannt. Die Verluste an Menschen zwischen 1345 und 1447 werden mit etwa 2500 Menschen angegeben.
3. Die Klageschrift gegen die Dithmarscher vom 20. 7.1447. [LASH, Urk. Abt. 1, Nr. 203]
Die Klage wurde geführt von Herzog Adolf zu Schleswig für sich und seine Untertanen, für den Bischof zu Schleswig und für Graf Heinrich von Holstein. Zuerst geht es um die unerfüllten, angeblichen Pflichten der Dithmarscher, dann um spezielle Übergriffe nach dem Friedensschluß von 1404. Hier kann die Besetzung Pellworms durch Korte Widerick im Jahre 1407 hervorgehoben werden, deren Schilderung in Konzept und Reinschrift verschieden ausfällt. Die Kämpfe mit den Eiderstedtern nehmen einen breiten Raum ein und beginnen mit dem Zug der Dithmarscher dorthin am 20. Juli 1402; diese Notiz findet sich nur im Konzept.
Ein Friedensvertrag zwischen Dithmarschen und den Dreilanden Eiderstedt, Everschop und Utholm datiert vom 10. Oktober 1402; eine Abschrift war Teil der Prozeßakten von 1447. Der Text wurde veröffentlicht in: Neues Friesisches Archiv 1, S. 109/110 (Bredstedt 2003). Trotz dieser Übereinkunft setzten sich die gegenseitigen Übergriffe bis 1447 fort. Hervorzuheben sind die Gefechte des Jahres 1414 f., die mit einer förmlichen Unterwerfung Eiderstedts im Jahre 1417 endeten (Vertragstext z. B. in: J. A. Bolten, Ditmarsische Geschichte, 2. T., S.475-477); die Gegenurkunde der Dithmarscher datiert vom 17. September 1418, der Text veröffentlicht in: Neues Friesisches Archiv 1, S. 110, die Folgeverträge von 1444 auf S. 111; die Abschrift von 1418 gehörte auch ursprünglich zu den Prozeßakten.
Zahlreiche Übergriffe auf Strandinger Friesen und Einwohner Husums runden das Bild ab, das sich ebenfalls für Stapelholm, Tielen und Rendsburg anzeichnet. Hademarschen, Schenefeld, die Gegenden bei der Elbe und in der Wilstermarsch litten genau in entsprechender Weise. Übergriffe zu Zeiten Graf Heinrichs und Adolfs Mutter (vor 1421) finden ihre Schilderung, Wilster, Wewelsfleth und Beidenfleth mußten in den Jahren leiden.
Die Klagen Bischof Nicolaus’ zu Schleswig schließen sich an und zählen Schäden an Kirchen und bischöflichen Untertanen auf. Darbei sind besonders zu erwähnen ein Kriegszug von mehr als 1000 Dithmarschern im Jahre1402 (um den 15. Juni) nach Stapelholm und einer im Mai 1404 in das Gebiet zwischen Husum und Schwabstedt.
4. Herzog Adolfs Antwort vom 31. Oktober auf die Klageschrift der Dithmarscher vom 19. April 1447. [LASH, Urk. Abt. 1, Nr. 205]
Die Antworten sind fast stereotyp: man wisse von nichts und die Ansprüche der Dithmarscher seien unbegründet, die Schäden selbst verschuldet und durch eigene Übergriffe verursacht. Außerdem sei man nicht verpflichtet, auf die Beschwerden der Dithmarscher einzugehen. Es sei unwahr, daß Graf Albert bei der Aufteilung des Raubes seitens Erich von Sachsen 1402 in Bramstedt zugegen war. Die sich anschließenden Raubzüge Alberts und Gerhards werden mit vor 1402 stattgefundenen Übergriffen der Dithmarscher begründet. Aus Verwechselungen von t und c in Ortsnamen (z.B. Eddelate statt Eddelace, Strume statt Scrume) ergibt sich, daß es handschriftliche Vorlagen gegeben hat, die dann von Ortsunkundigen für die Reinschrift genutzt wurden.
5. Antwort der Dithmarscher vom 5. November auf die Klageschrift Herzog Adolfs vom 20. Juli 1447. [LASH, Urk. Abt. 1, Nr. 206]
Die Vorwürfe werden eines Teils zurückgewiesen, andern Teils als längst ausgesöhnt oder als Racheakte für begangenes Unrecht dargestellt. Nordfriesland betrachten die Dithmarscher als unabhängiges Gebiet, mit dem sie mehrere Verträge geschlossen hätten (1402, 1418).
6. Replicationes des Herzogs vom 28. Januar 1448 auf die Antwort der Dithmarscher vom 5. November 1447. [LASH, Urk. Abt. 1, Nr. 207]
Die Entschuldigungen der Dithmarscher seien ohne Grundlage, eigenständige Verhandlungen mit den Nordfriesen seien nicht rechtens, und im übrigen werden die Antworten nicht anerkannt. Hingewiesen wird auf einen Verhandlungstag in Itzehoe im Jahre 1444, auf dem die Dithmarscher nicht in der Lage waren, auf die alten und neuen Ansprüche zu antworten. Dies mag der Grund gewesen sein, die Klageschriften für das Jahr 1447 anzufertigen und zu diesem Zwecke auch das Landrecht aufzuschreiben, um als Gesamtheit handeln zu können.
7. Rulla der dythmersschen myt eren clagen dar Inne entopent [1480]. [LASH, Urk. Abt. 1, Nr. 208]
Die Neuauflage der Verhandlungen im Jahre 1480 zog eine lange Reihe von Klageschriften nach sich. Die „Rolle“ der Dithmarscher enthält eine schier unerschöpfliche Aufzählung von Einzelklagen, deren Bandbreite von Totschlag bis Diebstahl reicht. Adressat ist Christian I., König von Dänemark, als Herzog Landesherr der Dithmarschen umgebenden Gebiete. Die Vorkommnisse beschreiben den Aktionsbereich des dithmarsischen Handels und Wandels.
Einige Klagen betreffen die Taten Hinrick Reventlows, der z. B. mit seinen Dienern das Heu der Leute von Pahlen und Dörpling ansteckte und später das Korn raubte, als sie in der Kirche zu Tellingstedt dem Gottesdienst beiwohnten. Die traditionelle Feindschaft gegen die Reventlows und diese und andere Vorkommnisse führten dann dazu, daß Dithmarscher Hinrick Reventlow erschlugen.
8. Aufstellungen über den Dithmarschen zugefügte schwere Schäden und erfolgte Totschläge[1480].
Sie befinden sich im Reichsarchiv in Kopenhagen. [T.K.I.A., Nr. 177a]
9. Die Rolle der „Klage der lande Holsten Stormeren vnde Slesßwich“ [LASH, Urk. Abt. 1, Nr. 208]
Die Rolle besteht aus einer Reihe zusammengenähter Papierblätter und enthält die Klagen seitens der betroffenen Bewohner der Nachbarschaft Dithmarschens.
Es klagten: Vogtei Tielen und Benedict von Ahlefeld, der Befehlshaber der Tieler Burg, die Dörfer Tielen, Süderstapel, das Kirchspiel Erfde, Itzehoe, Nordergoesharde, die Dreilande Eiderstedts, Schiffsleute zu Rendsburg; die Toten der Vogtei Tielen werden gesondert aufgezählt. Als besonders schwerwiegend wird das Abgraben der Tieler Hemme vermerkt; der Landstrich wurde in Dithmarschen eingegliedert, dennoch mußten die Bewohner der Vogtei Tielen für das geraubte Land an den König Steuern abführen.
10. Eine gesonderte Aufstellung der Schäden, die Dithmarscher durch die Friesen in Eiderstedt erlitten[1480]. [LASH, Urk. Abt. 1, Nr. 208]
Neben Klagen aus verschiedenen Kirchspielen werden gesondert die Schäden aufgerechnet, die Bewohner Wesselburens betreffen. Manche Vorgänge datieren bis kurz nach 1447 zurück.
Hauptsächlich sind verschiedene Eiderstedter Vögte beteiligt gewesen, deren Knechte im Umgang mit Dithmarschern nicht zimperlich waren.
11. Sammlung von Klagen der Eiderstedter Friesen gegen die Dithmarscher [1480]. [LASH, Urk. Abt. 1, Nr. 208]
Es sind im einzelnen die Kirchspiele Tönning, Kating, Garding,Tating, St. Peter, Osterhever, Oldenswort, Witzwort und Koldenbüttel, deren Schäden verzeichnet werden. Anschließend folgt eine nicht genauer lokalisierte Aufstellung Eiderstedter Klagen, daraufhin Tetenbüll. Raub, Mord, Geiselnahme und Folter bestimmen das Bild. Die einzelnen Blätter waren ursprünglich aneinander geklebt, deren Bindung sich verloren hat. Nach der Restaurierung wurde die ursprüngliche Ordnung nicht mehr hergestellt. Zu ihr verhalf dann die Reihenfolge der Auszüge, die Michelsen 1828 veröffentlich hat. Die Vielzahl der Klagen zeigt das Ausmaß der Handels zwischen den durch die Eider getrennten Nachbarn.
12. Die Auszüge aus den Akten des Prozesses zwischen Christian I. und den Dithmarschen von 1480 [LASH, Urk. Abt. 1, Nr. 208]
Die Auszüge im Dithmarscher Urkundenbuch von 1834 (S. 82-85) enthalten keine der vorhergehenden Abschnitte (7. bis 11.) sondern drei gesonderte Aufstellungen:
a. mit einigen Klagen des Königs,
b. und c. mit Antworten der Dithmarscher auf Klagen des Königs.
Hier habe ich dem ersten Artikel von a. (S. 82) eine von Michelsen ausgelassene Notiz hinzugefügt.
Ich danke dem Verein für Dithmarscher Landeskunde für die Übernahme des Drucks dieser Ergänzungen, die ich dem Andenken des Herausgebers des Urkundenbuches zur Geschichte des Landes Dithmarschen von 1834, Andreas Ludwig Jacob Michelsen widme.
Albert Panten, Niebüll
Dyt is dat antworde dat wy Hertoghe Gherard Hertoghe to Sleswik vnde wy Greue Alberd Beyde Greuen to Holsten, Tho Stormarn vnde to Schowenborch antworden to der claghe de dat lant tho Dytmerschen heft to Eschende vp vns vnde vp vnse Ridder vnde Knechte vnde vp vnsere vndersaten Also see scriuen in eren Articulen de vns ghe antwordet sint,
j
Tho dem ersten Articule dar se scriuen dat dee Borghere vaen Meldorpe eschen xx marck vor enen doden man dar antworde wy aldus tho dat vns vnwitlik is vnde is id ghe schen so is id ghe schen by vnsere vedderen Greuen Clawes tyden
ij
Tho dem Anderen Articule Also vmme Clawes kyd antworde wy aldus dat he den schaden nicht ne dede vt vnse brode Edder daer wedder in vnde ok was den vnse knecht nicht to der tyd dar dat schude
iij
Tho deme drydden Articule also vmme Rev den Knechte dar antworde wy tho also wy antwordet hebben tho dem negesten Articule
iiij
Tho dem verden Articule Also vmme de van der Hanrowe dar antworde wy aldus tho dat vns dat vnwitlik is vnde willen zee yemande van den vnseren dar vmme schuldighen de wille wy em to rechte setten wo se leuendich sin bynnen vnsere lande sin
v
Tho dem veften Articule Also vmme Stuuen Maken antworde wy aldus dat vnser Bole Greue Hinrik heft sin leyde wol voer waret, is dar en bynnen yemant icht ghe schen wene se dar vmme van den vnseren schuldighen willen den wille wy en to rechte setten also vore screuen is
vj
Tho deme Sesten Articule Also vmme Bolen teden claghe dar Antworde wy tho dat vns dat vnwitlik is
vij
Tho deme Seueden also vmme Johan vuste antworde wy aldus dat de van Reuentlowe hadden eren eghenen krych mid den dytmerschen vnde vnsere Elderen hadden mid deme krighe nichtes tho donde also wy wol by wysen moghen
viij
Tho dem Achteden Articule also vmme ludeken spiringhe Antworde de van Rendesborch dat se sines dodes vnschuldich sin
jx
Tho deme Negheden also vmme Swarte Johannen dar antworde wy aldus tho dat vns dat vnwitlik is vnde is by vnser tyd nicht ghe schen
x
Tho dem Teynden Articule Alse vmme Swarte Johannes sone antworde wy also to dem Negheden Articule
xj
Tho dem Elften Articule Also vmme Clawes Reymersß antworde wy also tho dem verden Articule
xij
Tho dem Twelften Articule Also vmme boghen van Boghemaen Antwordet de van ytzehoe dat se sines dodes vnschuldich sint
xiij
Tho dem Drytteynden Articule also vmme Eler Guse dar segghet sine eruen neen tho der dueuerye
xiiij
Tho dem verteynden Articule Antworde wy vmme Her Hartighes kinder also wy antworden to dem soueden articule
xv
Tho dem vefteynden Articcule Also vmme Junghe bundens dar antworden sine vrent aldus tho wes benedictus dar ane daen heft dat heft hee mid rechte daen dat willen se wol by wysen also se van rechte scholen
xvj
Tho dem sesteynden Articule Also vmme de dree maen dar antworde wy tho dat vns dat vnwitlik is
xvij
Tho dem Seuenteynden Articule Also vmme Junghe Bundens Antworde wy van Junghe Bundens weghene Also to dem vefteynden Articule
xviij
Tho dem Achteynden Articule Also vmme Junghe Bundens Antwordet sine vrent dat he heft den velighen dach wol by waret also he van rechten scholde dat willet se wol by wysen also se vaen rechten scholen
xix
Tho dem Neghenteynden Articule Also vmme Junghe Bundens vmme dat schyp dat he scholde hebben stolen laten dar antwordet sine vrent aldus tho dat he des vnschuldich is vnde de Dytmerschen leghen dat vppe den doden maen Also Nene bedderue lude dat willen se wol by wysen also se van rechten scholen dat id loghene is
xx
Tho dem Twintighesten Articule Also vmme Her Syuerd dozenroden dar Antwordet he aldus tho dat he der stucke rades vnde dades vnschuldich is vnde dat wil he wol by wysen also hee van rechten scael
xxj
Tho dem Enen vnde twyntiteghesten Articule Also vmme Ghotekenberghers kint dar antworde wy tho dat vns dat vnwitlik is
xxij
Tho dem twe vnde twynteghesten Articule Also vmme Eggherd deleuesß dar antworde wy tho also to dem verden Articule
xxiij
Tho dem dre vnde twynteghesten Articule also vmme enen man de tho Husem scholde sclaghen wesen antworde wy ok also to dem verden Articule
xxiiij
Tho dem ver vnde twynteghesten Articule Also vmme Holmer slechte Antwordet de van Rendesborch dat en dat vnwitlik is vnde hebben dar ny ere van ghe hort wil erer borghere dar yemant vmme schuldighen deme willen se de to rechte setten
xxv
Tho dem vif vnde twyntighesten Articule Also vmme de buer tho Suderstapele dar antwordet se aldus tho wil se yemant daer vmme schuldighen deme willen se antworden tho rechte daer se van rechte scholen
xxvj
Tho deme Ses vnde twynteghesten Articule Also vmme de Holmer mersch Antworde wy aldus na deme dat se nemande vt ghenomet hebben by namen de en den scaden scholde ghe dan hebben wene se van den vnseren dar vmme schuldeghen willen de wille wy en to rechte setten wo he leuendich sy vnde an vnsen landen sy
xxvij
Tho dem seuen vnde twynteghesten Articule Antworde wy ok also tho dem Ses vnde twynteghesten Articule
xxviij
Tho dem Acht vnde twynteghesten Articule Also vmme Suwel Johanns sß Antworde wy aldus dat syuerd dozenrode was des Byschoppes Amptmaen van Sleswik vnde Kryghede mid den Dytmerschen van des byschopes vnde van des Stychtes weghene vnde hopen dat wy dar van rechtes weghene nicht to Antworden doruen
xxix
Tho dem Neghen vnde twynteghesten Articule Also vmme Junghe Bancke dar antworde wy tho also tho dem verden Articule
xxx
Tho dem druttighesten Articule Also vmme Suwels Henneken dar Antworden de van Rendesborch also tho dem ver vnde twynteghesten Articule
xxxj
Tho dem Enen vnde druttighesten Articule Also vmme Reymer yerren Antworde Wy also tho dem Ses vnde twynteghesten Articule
xxxij
Tho dem Twe vnde druttighesten Articule Also vmme Johan Gluden Antworde wy aldus den se dar vmme schuldeghen de ys vor storuen willen zee anders weme van den vnseren dar vmme schuldighen den wille wy to rechte setten wo hee leuendich sy vnde an vnsere lande sy
xxxiij
Tho dem dre vnde druttighesten Articule also vmme Henneken tunghen sone Antworde wy dat wy van dem vrede nicht ne weten vnde is vns gans vnwytlik
xxxiiij
Tho dem ver vnde dryttighesten Articule vmme Johan Gluden Antworde wy dat vns dat vnwytlik is vnde willen zee Henneke Hulckenß dar vmme schuldighen den wille wy em tho rechte setten wo he leuendich vnde an vnsere lande zy
xxxv
Tho dem vyff vnde dryttighesten Articule Also vmme dat Kerspel vaen Hademerschen Antworde wy Also tho dem Ses vnde twynteghesten Articule
xxxvj, xxxvij
Tho dem Ses vnde dryttighesten Articule vnde to dem Seuen vnde dryttighesten Articule Antworde wy ok also to dem Ses vnde twyntghesten Articule
xxxviij
Tho dem Achte vnde dryttighesten Articule Also vmme Syuerd dozenrode Antworde wy also tho dem Achtentwynteghesten Articule
xxxix
Tho dem Neghen vnde dryttighesten Articule Also vmme dat kerspel to Erwede Antworde wy
Also to dem Ses vnde twyntighesten Articule
xxxx
Tho dem vertyghesten Articule Also vmme Junghe Bundens Antwordet sine vrent dat en dat wytlik is vnde willen dar rechtes vmme pleghen
xlj
Tho dem Enen vnde vertyghesten Articule Antwordet de van Rendesborch Also to dem dryttighesten Articule
xlij
Tho dem twe vnde vertyghesten Articule Also vmme de van Swafstede willen se dee dar vmme schuldighen So hope wy dat de Byschop van Sleswik Sette zee wol to rechte
xliij
Tho dem dre vnde vertighesten Articule Also vmme de van Nyemonster dar antworde wy to van erer weghene also to dem verden Articule
xliiij xlv
Tho dem xliiij Articule van den van Hademerschen vnde to den xlv vm de vaen westede antworde wy also to dem verden Articule
xlvj
Tho dem xlvj Articule Also vmme Her Siuerd dozenrode dar antwordet hee aldus tho wes he dar ane dan heft dat heft he mid rechte daen dat wil he wol by wysen also he daen rechten scal
xlvij
Tho dem xlvij Articule Also vmme de vaen Molne des hope wy dat de vaen lubeke dar wol antwordes vmme pleghen
xlviij
Tho dem xlviij Articule also vmme de vaen schenevelde dar antworde wy to also to den verden Articule
xlix, l
Tho dem xlix Articule also vmme Syuerd Plucke vnde to dem l vmme Rode Radeleue antworde wy also to dem xxxij Articule
lj
Tho dem lj Articule vmme Nosselmaen des hope wy dat de Byschop van Sleß[wik] dar wol to antwordet wente nosselman was zin Amptmaen
lij
Tho dem lij Articule vmme luder Naghel antworde wy dat he to Stade wanet vnde was to Rendesborch ny borgher daer vmme hope wy dat wy vor em iche antworden doruen
liij
Tho dem liij Articule also vmme den prestere de was eyn Ghestlik maen vnde hapen dat wy en dar nicht vm antworden doruen
liiij
Tho dem liij Articule also vmme de vletlude vnde to dem lv Articule de van der Crempen antworde wy also to dem xxvj Articule
lvj
Tho dem lvj Articule Also vmme Make prighe antworde wy also tho dem xxxiiij Articule
lvij
Tho dem lvij Articule Also vmme Her Gherd Hoeken de secht dat he dat mid rechte wol vor Antworden wil
lviij
Tho dem lviij Articule Also vmme den Rorgheft antworde wy tho dat vns dat vnwitlik is
lvix, lx, lxj, lxij, lxiij
Tho deme lvix Articule Tho dem lx Articule Tho dem lxj Articule Tho dem lxij Articule Tho dem lxiij Articule Also vmme Syverde dozenroden antworde wy also to dem xlij Articule
lxiij
Tho dem lxiiij Articule also vmme Clawes blanken dot dar antword Her Syuerd dozenrode aldus tho wes sin vader daen heft vppe den dytmerschen dat heft he daen an eyme openbare kryghe vnde heft dat mid eren daen vnde wil dat wol by wysen also he vaen rechten schal vnde we em anders wat ouer secht de lucht dat also nen bedderue maen
lxv
Tho dem lxv Articule also vmme Her Hinrik van Aleuelde de antword dar aldus to wes he dar ane daen heft dat heft hee mid rechte daen vnde wil dat wol by wysen also he van rechten schal
lxvj, lxvij, lxviij
Tho dem lxvj Articule Also vmme de van Swafstede vnde to dem lxvij vnde to dem lxviij Articule dar antworde wy to also to dem xlij Articule
lxix
Tho dem lxix Articule Also vmme Her Marquarde vaen der Hutten antworde wy dat he was des Byschopes amptmaen to Swauestede vnde hapen dat wy dar nicht to antworden doruen
lxx
Tho dem lxx Articule vmme de van Swauestede dar antworde wy to also to dem xlij Articule
lxxj
Tho dem lxxj Articule Also vmme Her Henningk Meynerstorpen antworde wy dat vns dat vnwitlik is vnde Her Henningk is vorstoruen vnde sine Kinder wonen an denemarken vnde wy hopen dat wy dar nicht vore antworden doruen
lxxij
Tho dem lxxij Articule also vmme Her Mezeken dar antworde wy tho dat vns dat vnwitlik is vnde hee is vor storuen vnde willen ze anders yemanden van den vnsen dar vmme schuldighen des hope wy dat wy dar wol rechtes ouer helpen willen
lxxiij
Tho dem lxxiij Articule antworde wy also to dem lxxij Articule lxxiiij
Tho dem lxxiiij Articule Also vmme Keysere dar antworde wy to also to dem xxxij Articule
lxxv
Tho dem lxxv Articule vmme de van der Tylen Antworde wy also to dem verden Articule
lxxvj
Tho dem lxxvj Articule also vmme yerren Gretekenß antworde wy dat vns dat vnwitlik is vnde Roepeke heft bouen xx iaer dot ghewesen
lxxviij
Tho dem lxxviij Articule vmme wylden to Rendesborch de antwordet dar tho dat he des vnschuldich is vnde de sake de zee em to legghen de is em gheschen van den eren wente Eler Gust mid sinen Hulperen de venghen wilden vnde schatteden em vij marck aff mit vnrechte dar by moghe gy prouen wo rechtuerdich de dytmerschen sint mid erer schuldinghe
lxxix
Tho dem lxxix Articule Also vmme vmme luteke Adenß antworde wy dat vns de schade nicht witlik is willen se de twe daer vmme schuldighen wy willen zee en tho rechte setten wo se leuendich vnde an vnsem lande sin
lxxx
Tho dem lxxx Articule also vm Rode Radelue antworde wy also to dem xlix Articulelxxxj
Tho dem lxxxj Articule dar Antworde wy Greue Alberd to dat wy hopen dat vnser voghet de Ossen midrechte nomen hebbe sint wy dar vorder wes vmme plichtich dat wille wy gherne doenlxxxij
Tho dem lxxxij Articule antworde wy Greue Alberd dat dar se scriuen CCCC marck dar worden vns men CC marck vnde wes wy dar ane daen hebben dat hebbe wy mid rechte daen vnde hebben des enen gantzen ende vnde willen dat by wisen also wy vaen rechten scholen
lxxxiij
Tho dem lxxxiij Also vmme Junghe dytmer antworde wy also do to dem lj Articule
lxxxiiij
Tho dem lxxxiiij Articule Also vmme Rode Radelue antworde wy also to dem xlix articule
lxxxv
Tho dem lxxxv Articule antworde wy also vmme Kersten Tybbekenß also to dem xxxiiij Articule
lxxxvj
Tho dem lxxxvj Articule also vm Eggherd Kulen dar antworde wy to also to deme lxv Articule
lxxxvij
Tho dem lxxxvij Also vmme Nosselman antworde wy also to dem lj Articule
lxxxviij
Tho dem lxxxviij Articule also vm Eggherd Kulen antworde wy also tho dem lxv Articule
lxxxix
Tho dem lxxxix Articule wes to vnse dar ane daen hebben dat hebben zee mid rechte daen vnde willen dat by wisen also so vaen rechten scholen
xC
Tho dem xC. Articule Antwordet Peter Emensones vrent aldus to dat de Dytmerschen venghen erst den suluen Peter vnde schatteden em af lxxx marck dar vmme venk he wedder Clawes Gretekenß vnde schattede em wedder aff lx marck des stat em na xx marck
Tho dem lesten Articule dar se umme scriuen wes em ghescheen is dat schole eme schen wesen bynnen velighem vrede truwen vnde gheleyde dar segghe wy nen thoe vnde hebben vnseren vrede vnsere truwe vnde vnser gheleyde voer waret also wy vaen rechten scholen vnde willen dat wol by wysen also wy vaen rechten scholen etc.
Alle desse vorscreuene Antworde to der Dytmerschen Claghe vnde wes wy dar mer to tosegghende hebben Gheue wy Hertich Gherard vnde Greue Alberd vorbenomet vnde Antwordende iw erliken luden Borghermesteren vnde Ratmannen der Stede lubeke vnde Hamborch vnde vnseren Bedderuen Mannen endrechtliken tho vorschedende in mynne Edder in Rechte vnde hebben des tho witlikheyt vnse Inghezeghele to Rugghe drucket laten vppe desse Scrift. etc. Datum Anno domini M° CCCC° Secundo In vigilia Andree Apostoli
Item de vromen Lude wonaftich in deme dorpe Tzuderroden, beclaghen siick wo desuluen vorsten in dessem suluen iare vpp dessesulue tiit dosulues inn affbranden en wech nemen an redeme gelde suluerware vm mr., dar se recht vmme esschen.
Item claghen de vromen lude alße bij namen Detleff Krusingh, Clawes de broder mit erem menen burschuppe, wonaftich in deme dorpe to Offenbuttele belegen an dessemsuluen kerspele Aluerstorppe, wo desse suluen heren mit eren helperen in dessem suluen iare vppe desse sulue tiit inn affbrand hebben vnde enwech nomen hebben an gelde suluerware xm mr., dar se recht uore esschen, alße siick dat behored.
Item claged de vrome lude to Bunso in deme dorppe also genant belegen an deme suluen kerspele, wo desse suluen vorsten in dessem suluen uorgerorden vrede in dessem suluen iare vpp dessen suluen dach inn affbranden enwech uoreden iijm mr., dar se recht vmme esschen.
Item beclaged sick de vromen lude in deme dorpe Ninenbuttele, wo in dessem suluen iare desse suluen heren vpp dussensuluen dach inn affbranden an guderen wech uoreden ijm mr., dar se alle recht uore esschen.
Item beclaged sick de vromen lude wonafftich in deme dorpe Wennenbuttel belegen en dussem suluen iare vppe dusse suluen tiit inn allen afbranden vnde enwech nemen an guden guderen dusent mr., dar se recht vmme essched.
Item claged de vromen lude wonaftich in deme dorppe Schapstede beleghen in dussem suluen kerspele, wo dusse suluen heren in dussem suluen iaren vppe dusse suluen tiit in affbranden vnde enwech nemen an guden guderen xm mr., dar se recht vmme esschen.
Item claged de vromen lude van dem dorpe Runstede belegen an dussem suluen kerspele, wo desse suluen heren mit den eren in dussem suluen iare vpp dusse suluen tiit inn affbranden enwech nemen in guden guderen, so gud alße vc mr.
Item claghen de vromen lude wonaftich in deme dorpe Erkebeke wo in dessem suluen iare, vppe dusse suluen tiit dussesuluen uorscreuen uorsten in afbrenden enwech nemen an guden guderen vjc mr. dar se recht uore esschen. alße siick dat an deme rechte behort.
Item claghen de vromen lude wonaftich in deme dorpe Scrume belegen in dussem suluen kerspele Aluerstorpe, wo dusse suluen heren in dussen suluen iaren vppe dusse suluen tiit in afbrenden enwech nemen an guden guderen iiijc mr.
Item de vromen luude in deme kerkdorpe Aluerstorpe claged, wo in dussem suluen iare dusse uorscreuen uorsten vppe dusse suluen tiit inn afbranden vnde enwech nemen an guderen vc mr, vnd in dusß suluen hilgen kerken dar se inne leghen, schaden se ijc mr, dar se recht vmme esschen, alße siick dat gebort ime rechte.
Item claged dat sulue kerspel to Aluerstorppe wo in deme iare vnses heren alße me screff na siner bort xiiijc in dussem uorscreuen iare, alße greue Albert, hertich Gherd leten nemen vte dusß suluen kerken Aluerstorpe vmme trent sunte Jacobes dagh mit wapener vust vientliker wiise an dussem suluen vorgerorden vrede ene dopen geghoten uan ere oft uan clockspiise, vnde leten desse suluen dope uoren to Hoghe Westeste,dar se noch steit huten in dessen dach, welke dope dit kerspel wedder begert, alße siick dat wol billichliken temet in deme rechte vnde to behort.
Item de vromen lude wonaftich in deme dorpe Borstele belegen in deme kerspele Tellingstede, wo in dussem suluen iare vppe desse suluen tiid, dusse uorscreuen greue Albert vnde hertich Ghert brodere, inn afbranden vnde enwech uoreden an guden guderen vjm mr., dar se alle uorbeteringe vmme begert, alße siick dat gebort ime rechte.
Item de vromen lude in deme dorpe Kodingborstel belegen in dussem suluen kerspele claged, wo desse suluen uorsten in dem suluen iare vppe desuluen tiit, inn afbranden enwech nemen vc mr., dar se recht vmme esschen.
Item claged de vromenlude wonaftich in deme dorpe Delstede belegen in dussem suluen kerspele , wo in dussen suluen iaren dussesuluen heren vppe dussen suluen dach, mit eren mede hulperen in afbranden an guderen enwech uorden vc mr., dar se recht vmme esschen.
Item claged de vromen lude wonaftich in deme dorpe Wrome belegen in dessem suluen kerspele, wo in dessem suluen iare vppe desse suluen tiit dusse suluen vorscreuen uorsten mit eren mede hulperen inn affbranden enwech nemen dusent mr.
Item claged de vromen lude wonaftich in deme dorpe Sculroden belegen in dussem suluen kerspele, wo dusse suluen heren mit eren mede hulperen in dussen suluen iare vppe dusse suluen tiit inn affbranden enwech nemen an guderen dusent mr. dar se recht uore esschen.
Item claged de vromen lude wonaftich in deme dorpe Lenderen belegen in demsuluen kerspele, wo in dussem suluen iare dussesuluen uorsten vpp dusse suluen tiit inn affbranden enwech nemen an guden guderen vjc mr., dar se recht vmme esschen.
Item clagen de guden lude to Westerborstele belegen in dessem suluen kerspele, wo in dessen suluen iaren dusse suluen uorsten mit eren mede hulperen inn afbranden enwech nemen dusent mr., dar se recht vmme esschen.
Item claged de vromenlude in deme dorpe Willem buttele belegen in deme kerspele Tellinghstede, wo dusse suluen uorsten in dussen suluen iaren vppe dussen suluen dach inn affbranden enwech nemen an guden guderen dusent mr.
Item claged de vromen lude wonaftich in deme dorpe Goweshoren belegen in dessem suluen kerspele, wo dusse suluen uorsten mid eren mede hulperen in dessem suluen iare vpp dessen suluen dach inn affbranden enwech nemen an guden guderen viijc mr., dar se alle recht uan esschen
Item claged de vromenlude in deme kerkdorpe Tellinghstede, wo dusse suluen uorsten in dussen suluen iare vppe dusse suluen tiit inn affbranden enwech nemen an eren guderen vnde in erer kerken schaden xm mr. dar se alle recht uore esschen.