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Eric Holler: Buerer Roulette E-Book

Roman Just

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Beschreibung

Privatdetektiv Eric Holler wird unverschuldet in einen Unfall verwickelt, bei dem es tragischerweise Tote gibt. Unmittelbar darauf wird sein Freund, Kriminalhauptkommissar Manfred Werthofen, entführt. Will einer der Hinterbliebenen Rache oder ist der Kripoangehörige ein Opfer seines Berufes? Bald wird klar, dass viel mehr hinter dem Kidnapping steckt als zunächst angenommen. Wird Eric seinen Kumpel retten?

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Inhaltsverzeichnis

Rückblende

01. Akt

Die Investition

Der Unfall

Zwischenstation

Ecken und Kanten

2. Akt

Freundschaftsauftrag

Alternativen

Ein Weg umsonst

Erinnerungslücken

3. Akt

Gedächtnisverlust

Wargame

Der Spielbeginn

Die Kugel rollt

4. Akt

Rot oder Schwarz

Rien ne va plus

Nachtgedanken

Endabrechnung

Hinweise:

Impressum:

 

Eric Holler:

Buerer Roulette

 

Ein Gelsenkrimi

von

Roman Just

 

 

 

 

 

 

 

Rückblende

E

ric Holler hatte wegen eines Auftrags Silvia Riemer kennengelernt. Nachdem er fast den ganzen August in den USA gewesen war, wo man den Bruder seiner ermordeten Frau tot aufgefunden hatte, erlebte er nach seiner Rückkehr eine unangenehme Überraschung: Silvia hatte ihr Geschäft geschlossen und ihre Wohnung aufgegeben. Über einen Brief, den der Privatdetektiv von Kriminalhauptkommissar Werthofen ausgehändigt bekam, erfuhr er ansatzweise, was sich warum während seiner Abwesenheit ereignet hatte und das Silvia vorübergehend bei ihrer Freundin Manuela untergekommen war.

Obwohl Eric seine Gefühle gegenüber Silvia noch nicht richtig einordnen konnte, entschloss er sich, sie zu sich nach Hause zu holen und ihr einen Job als Sekretärin anzubieten. Als er mit ihr auf dem Weg zu seinem gemieteten Haus in der Mühlenstraße war, fielen plötzlich Schüsse. Holler wurde an der Schulter verletzt, seine Beifahrerin getötet. Der Privatdetektiv hatte Glück im Unglück: Seine Verwundung war ein glatter Durchschuss, der ihn nicht daran hindern konnte, wegen des Attentats bereits am nächsten Tag Nachforschungen anzustellen. Schon bald wurde Holler klar, dass sein ursprünglicher Verdacht nicht zutraf. Er hatte zunächst angenommen, dass seine Feinde in Amerika wegen Silvias Aufenthalt in den Staaten auf seine Spur gekommen waren und der Anschlag ausschließlich ihm gegolten hatte. Bei der Befragung zweier Brüder, mit denen er nicht zimperlich umging, erwiesen sich seine Vermutungen jedoch als Irrtum. Fortan konzentrierte sich der Privatdetektiv auf einen anderen Verdächtigen, doch den vermeintlichen Auftraggeber des Attentats fand er erschossen vor.

Etwas Glück, seine Berufserfahrung und die während seiner Detektivtätigkeit angeeigneten Instinkte halfen Holler dabei, die Mörder Silvias zu schnappen. Aber neben der unsichtbaren Trauer um Silvia war noch ein Wermutstropfen geblieben: Der wahre Auftraggeber des Anschlags lief immer noch frei herum. Holler überließ weitere Ermittlungen jedoch der Kriminalpolizei, und das betraf in erster Linie Manfred Werthofen und dessen Partner Paul Wranicki. Eric hatte nämlich herausgefunden, dass kleine und mittlere Unternehmer, die nach Gelsenkirchen zogen und in Buer ein Geschäft eröffneten, nur für eine geraume Zeit eine berufliche Überlebenschance besaßen. Sie mussten Schutzgeld zahlen, um überhaupt ein eigenes Geschäft führen zu können, und sie taten es, obwohl sie wegen der Zusatzkosten über kurz oder lang pleitegingen. Irgendjemand war offenbar der Meinung, dass Buer Zugereisten keinen Platz bieten sollte, schon gar nicht in der Buerer Geschäftswelt. Hinsichtlich der Schutzgeldzahlungen und des Anschlags auf Silvia und ihn hatte Eric zunächst einen zwielichtigen Immobilienmakler in Verdacht, doch dieser war umgebracht worden. Somit stand fest, dass der Getötete allenfalls nur eine Marionette in dem perfiden Spiel gewesen war. Schließlich gelang es Eric, die Killer Silvias im Bürokomplex des Ermordeten zu stellen. In diesem Zusammenhang stieß er auf den Namen einer gewissen Gemini GmbH. Der Privatdetektiv schloss die Angelegenheit auf Bitten Werthofens trotzdem vorübergehend ab. Er hatte Silvias Mörder gefunden, den Rest sollte die Kriminalpolizei erledigen. Fakt war, dass der Mann, der Silvia und ihn tot und Buer rein Bueranisch sehen wollte, sich hinter dem Namen der GmbH versteckt hielt. Holler ließ es dennoch gut sein, zumindest für den Moment. Über seinen Freund Andy in Amerika wäre es womöglich viel schneller möglich gewesen, mehr über das Unternehmen mit dem merkwürdigen Namen zu erfahren. Aber Eric fühlte sich nach den Strapazen in den Staaten, der Schussverletzung und dem Tod Silvias nicht fit genug, um in einen »Ein-Mann-Krieg« zu ziehen. Aufgeschoben war jedoch nicht aufgehoben, daran konnten auch die zurechtweisenden Worte und die Bitte Werthofens nichts ändern.

Nur wenige Tage später stand Manfred Werthofen vor Erics Tür und lud ihn zum Frühstück in die Crêperie ein. »Mein Appetit auf einen Pfannkuchen oder auch zwei lässt sich nicht mehr zügeln«, behauptete der Kripoangehörige und sah Eric erwartungsvoll an.

Eric musterte Manfred Werthofen von oben bis unten und bemerkte: »Jede lebende Biotonne braucht mal einen süßen Nachschub.«

Der neugierige und entspannte Gesichtsausdruck Werthofens änderte sich: »Was wollen Sie damit sagen?«

»Dass ich mitkomme«, erwiderte der Privatdetektiv, um die offensichtlich gute Laune des Kriminalhauptkommissars nicht zu zerstören. Mit seinem Einverständnis hatte er seine zuvor getätigte Aussage auf sich bezogen. Wäre er offen gewesen, hätte er die Kondition und Körperfülle des vor ihm stehenden Kriminalhauptkommissars angesprochen. Werthofen wog sichtbar zu viel, aus dem Bäuchlein war ein ansehnlicher Ranzen geworden, und schon deswegen ließ seine körperliche Fitness zu wünschen übrig, was wiederum nicht auf dessen Mundwerk zutraf.

»Ich dachte schon …«

Beinahe wäre dem Detektiv die Aussage über die Lippen gekommen, dass das Denken nicht immer die Stärke des Kriminalhauptkommissars war, aber stattdessen unterbrach er ihn galanter: »Vor dem Frühstück überlassen Sie das Denken den Pferden, die haben einen größeren Kopf als wir beide zusammen.«

»Das nenne ich ein Wort! Okay, wollen wir los?«, erwiderte Manfred Werthofen.

Eric Holler zog sich eine Jacke an. Die Sonne schien zwar, allerdings hatte sie die Ausläufer der kalten Nachtstunden noch nicht verdrängen können. In der Crêperie angekommen, nahmen Holler und Werthofen an einem der zwei freien Tische Platz. Wie angekündigt, bestellte sich Werthofen einen Pfannkuchen mit Marmelade, dazu Kaffee, während Holler mit dem gleichen Getränk und einem großen Frühstück vorliebnahm.

»Wie geht es Ihrer Schussverletzung?«, fragte Werthofen.

»Alles gut.«

»Wie in Ihrem Seelenleben?«

»Was ist das?«

Werthofen verzog das Gesicht. »Sie sind und bleiben unverbesserlich. Keine Ahnung, warum ich auch nur einen Gedanken hinsichtlich Ihrer Verfassung verschwende.«

»Machen Sie sich meinetwegen keine Sorgen. Wie geht es Ihnen? Anders gefragt: Wie geht es Ihrer Ehe?«

»Alles bestens. Ich kann mich nicht erinnern, meine Holde je so friedfertig und zuvorkommend erlebt zu haben.«

»Es läuft also voll und ganz nach dem Motto: Ich bin der Herr im Haus, das wäre gelacht, was meine Frau sagt, wird gemacht. Oder?«

Werthofen winkte ab und nahm den Teller mit dem monströsen Pfannkuchen an. »Was ich sagen wollte«, erwiderte er und wechselte damit das Thema, »die Gemini GmbH, wir kommen ihr näher.«

Holler hatte angefangen, sich ein Brötchen zu belegen, und sah auf, als der Kommissar schwieg. »Ist das alles, was Sie mir dazu sagen können?«

»Für den Moment schon. Es war mir nur wichtig, Sie wissen zu lassen, dass wir dran sind.«

»Warum?«

»Es fällt mir schwer zu glauben, dass Sie die Sache für immer auf sich beruhen lassen. Immerhin kenne ich Sie schon ein Weilchen.«

»Dennoch hegen Sie ein so großes Misstrauen mir gegenüber?«

»Nicht dennoch, sondern deswegen.«

Der Privatdetektiv deutete ein Lächeln an, biss in sein Brötchen, schluckte den Bissen nach ein paar Sekunden runter und sagte: »Ich lasse Sie in den nächsten Wochen in Ruhe ermitteln. Sollte es Ihnen jedoch bis zum neuen Jahr nicht gelungen sein, die Gemini GmbH zu zerschlagen, nehme ich die Sache selbst in die Hand, auch wenn Sie vor mir auf die Knie fallen.«

»Bevor ich das tun würde, finden Sie sich in einer Zelle wieder.« Der Satz war Werthofens hilflose Art, den Privatdetektiv von einer Dummheit abzuhalten. »Was denken Sie, wohin hat der ermordete Stausser die Millionen geschafft, die er dem Staat abgeschröpft hat?«, fragte er Holler nach einer Schweigesekunde.

Damit hatte der Kriminalhauptkommissar den Privatdetektiv auf die sonderbaren Umstände angesprochen, die sie im Bürokomplex des getöteten Immobilienmaklers und Rechtsverdrehers vorgefunden hatten. Stausser war tatsächlich ein Betrug mit immenser Dimension gelungen. Er hatte das Bürogebäude mit Subventionen errichten lassen und seinen Steuerunterlagen Rechnungen hinzugefügt, die gefälscht waren. Das Firmengebäude hätte von oben bis unten geradezu luxuriös eingerichtet gewesen sein müssen, aber tatsächlich waren nur das Erdgeschoss und die oberste Etage fertiggestellt worden. Dazu hatte Erwin Stausser gegenüber dem Arbeitsamt, dem Immigrationscenter für Arbeit und dem Finanzamt Angestellte angegeben, die es überhaupt nicht gab. Offiziellen Unterlagen zufolge hätte der gewiefte Unternehmer über dreihundert Mitarbeiter haben müssen, dabei arbeiteten keine zehn Leute für ihn.

Eric zuckte mit den Schultern, weswegen seine noch nicht komplett verheilte Schussverletzung zu ziehen begann. »Ich nehme an, dass er einen beträchtlichen Teil abgesahnt hat. Aber mit Sicherheit ist der größte Geldbatzen an die Gemini GmbH gegangen, ansonsten wäre er schon früher eliminiert worden. Aber wissen Sie was?«

»Was denn?«

»Das herauszufinden ist im Moment Ihr Problem. Ich bin im Augenblick raus aus der Nummer.«

Werthofen nickte und nahm sich vor, den Fall noch in diesem Jahr als gelöst zu den Akten zu legen. Nach dem Frühstück trennten sich die Wege der Männer, wobei es sich Holler nicht nehmen ließ, den Kriminalhauptkommissar bis zum Polizeipräsidium zu begleiten. Immerhin hatte Werthofen ihn zum Frühstück eingeladen.

Ein Gefühl ließ Eric nicht los: Er hatte den Eindruck gewonnen, dass Werthofen ihm ursprünglich etwas anderes sagen wollte als das, was er zu hören bekommen hatte. Den Rest des Septembers verbrachte Holler mit zwei simplen Aufträgen, die er nur angenommen hatte, um beschäftigt zu sein und sich ablenken zu können. Der traurige September gehörte inzwischen der Vergangenheit an, der Oktober hatte Einzug gehalten und bis zur Monatsmitte Freiluftfreunde nicht enttäuscht. Es war zwar kälter geworden, aber dennoch gab es Tage, an denen man immer noch auf dem Balkon oder auf der Terrasse eines Lokals sitzen konnte. Zwischen Werthofen und seiner Frau Heike herrschte seit ein paar Wochen Frieden, und auch Ali hatte sich beruhigt, nachdem er auf Wunsch des Privatdetektivs für ein paar Tage willkürlich eingesperrt worden war. Somit regierten in Gelsenkirchen Ruhe und Frieden, außer, wie so oft, bei Schalke 04. Aber die sonnigen, sorglosen und friedlichen Tage neigten sich dem Ende zu.

01. Akt

Die Investition

E

ric Holler hatte Nägel mit Köpfen gemacht, ohne lange nachdenken zu müssen. Seinen von Gewehrkugeln durchlöcherten Wagen, in dem Silvia Riemer getötet worden war, gab er zu einem Spottpreis an einen Schrotthändler ab. Bereits am selben Tag erwarb er ein nagelneues Fahrzeug eines Herstellers, dessen Hauptsitz in Bayern lag. Der Privatdetektiv kaufte den Wagen bei einem Händler, der seinen Standort in der Kurt-Schuhmacher-Straße in Sichtweite des Polizeipräsidiums hatte. Bei dieser Gelegenheit dachte Holler an Werthofen, der sich seit ihrem letzten Treffen in der Crêperie nicht mehr sehen und nichts von sich hören hatte lassen. Sie hatten sich weder aus Zufall getroffen noch telefoniert. Auch gab es keinen Fall, bei dem eine Zusammenarbeit sinnvoll gewesen wäre. Erneut dachte der Privatdetektiv an ihr letztes Gespräch. Nach wie vor wurde er das Gefühl nicht los, dass ihm Werthofen damals etwas mitteilen wollte, aber letztlich, aus welchen Gründen auch immer, verschwiegen hatte. Eric schob die Erinnerung zur Seite und begann, sich die ausgestellten Autos anzusehen. Als er vor einem dunkelblauen Gefährt stehen geblieben war, kam auch schon ein Angestellter herbei, um ihm das Ausstellungsstück schmackhaft zu machen. »Guten Tag, mein Herr, kann ich Ihnen helfen?«

Holler sah den deutlich kleineren Kerl an. »Nein danke, alles gut, mir fehlt nichts.«

»So meinte ich es nicht«, erwiderte der Verkäufer irritiert.

Eric deutete auf den Wagen. »Was kostet der Schinken?«

»Mein Herr, bei dem Wagen handelt es sich um das neueste Modell der Marke«, protestierte der Autoverkäufer gegen die Bezeichnung des Fahrzeugs.

»So, wie er hier steht, wie viel?«

»Entschuldigen Sie, dieses Prachtstück ist ein Vorführmodell. Deswegen verfügt es über einige Extras, die den Preis nach oben treiben. Sie kommen wesentlich günstiger davon, wenn Sie zum Beispiel auf die beheizbaren Sitzflächen und die getönten Scheiben verzichten.«

Holler ließ das Auto aus den Augen, drehte sich dem Verkäufer zu und blickte in die Tiefe. Der für den Beruf offensichtlich untaugliche Mann war nicht nur zwei Köpfe kleiner, sondern schien ihm ein Fahrzeug in der edlen Preisklasse nicht zuzutrauen. »Das ist keine Antwort. Möchten Sie den Karren nicht verkaufen, oder ist die Schleuder nicht fahrtüchtig?«

»Wo denken Sie hin?«, begehrte der kleine Kerl auf. »Die Karre geht ab wie die Post«, sagte er stolz, wobei er sich der Ausdrucksweise Hollers bemächtigt hatte.

»Also, wie viel? How much? Combien?«

»Äh?«, stöhnte der Verkäufer, der offensichtlich unfähig war, den letzten Ausdruck der französischen Sprache zuzuordnen. Eric fing an, von zehn abwärts zu zählen, bei der Zahl drei fand der Mann seine Sprache wieder. »Achtzig ohne die Extras, und so, wie er dasteht, fünfundneunzig«, gab er in der Annahme an, das Interesse des Kunden an einem niedrigeren Preis berücksichtigen zu müssen.

»Bei Barzahlung?«

»Da lässt sich in beiden Ausführungen, mit oder ohne Extras, sicher noch etwas machen.« Der Verkäufer japste nach Luft und schluckte schwer, da ihm bewusstgeworden war, dass er sich in Hollers Finanztauglichkeit offenbar geirrt hatte.

»Ich nehme ihn so, wie er hier steht, und hole ihn in zwei Stunden ab. Bis dahin sind rote Nummernschilder dran.«

Das Kerlchen nickte. »Wie Sie wünschen, mein Herr. Sonst noch etwas auf dem Herzen?«

»Heute ist Dienstag. Ich bringe den Wagen am Donnerstag her, damit Sie ihn zulassen können. Am Freitag hole ich das Fahrzeug wieder ab. Ist er nicht zugelassen, können Sie das Geschäft vergessen, und ich bekomme mein Geld zurück.«

»Er wird zugelassen sein. Darauf können Sie sich verlassen«, versprach der Verkäufer.

Auch in diesem Fall wurde wieder einmal deutlich, wie und was alles möglich war, wenn jemand über enorme Beträge verfügte. Der Spruch »Geld regiert die Welt« traf eben allerorts zu.

Ohne einen fahrbaren Untersatz war Eric Holler in seinem Beruf total handlungsunfähig. In den vergangenen Tagen hatte er sich mit einem Leihwagen zufriedengegeben, aber das war kein Zustand, der ihm auf Dauer gefallen konnte. Irgendwann wäre er ohnehin gezwungen gewesen, sich ein Auto zuzulegen. Dass er sich für eine noble und kostspielige Marke entschied, lag nicht nur an der Qualität, sondern auch an einem Auftrag, den er übernommen hatte. Er stand nämlich kurz davor, den ihm vor ein paar Tagen übertragenen Job, der irrer nicht sein konnte, erfolgreich abzuschließen. Am vergangenen Donnerstag kam ein älterer Herr aus Herne unangemeldet in sein Büro spaziert. Er war eigenen Angaben zufolge wohlhabend und erzählte ihm eine verrückte Geschichte.

Der ungefähr Achtzigjährige, rüstig und geistig helle, gab an, vor rund zwanzig Jahren den Eurojackpot geknackt zu haben.

---ENDE DER LESEPROBE---