Erregende Ermittlungen - Denice von Z. - E-Book

Erregende Ermittlungen E-Book

Denice von Z.

3,5

Beschreibung

Megan, impulsiv und ein wenig rücksichtslos, arbeitet als Detective beim L.A. Police Department. Obwohl attraktiv, hat sie mit den Männern so ihre Schwierigkeiten - sowohl mit ihrem Chef Captain Ballard als auch mit möglichen Freunden und Lovern. Als eines Abends der junge John ins Revier kommt und nicht genau weiß, ob seine Freundin Tracey entführt wurde oder ob sie ihn nur verlassen hat, da kümmert sie sich sehr eingehend um ihn, nicht ganz ohne eigennützige Ziele. Tatsächlich tauchen Indizien für eine Geiselnahme auf, werden aber von ihrem Vorgesetzten nicht ernst genommen. Daraufhin fahnden Megan und John auf eigene Faust nach dem vermissten Mädchen. In Kanada stoßen sie auf den zwielichten Ägypter Fahin Samar, der eine dunkle und ungemein fesselnde Anziehungskraft auf Megan ausübt. Bald gerät sie jedoch in tödliche Gefahr, denn hinter der fragwürdigen Entführung steckt weit mehr als vermutet. Megan muss alles einsetzen, was sie hat: ihre Erfahrung, ihre Intuition, ihre ganze Zähigkeit. Und ihren Körper.....

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Denice von Z.: Erregende Ermittlungen

978-3-939907-59-6

Impressum

Passion Publishing Ltd.Postfach 11 28D-53621 Kö[email protected]

© 2010 Passion Publishing Ltd.Autor: Denice von Z.Satz und Layout: Hilga PauliTitelbild: © Roman Kasperski www.RomanKasperski.deUmschlagentwurf: Ralph Handmann

Alle Rechte vorbehalten.Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages.

Printed in GermanyVertrieb: VSB, Georg-Westermann-Allee 66, 38104 Braunschweig

ISBN: 9783939907596VSB-Titelnummer: 3000242

Bestellhotline: 01805/708709Bestellfax:         0531/708601

[email protected]

Denice von Z.

ErregendeErmittlungen

Kapitel 1: Nachts auf dem Revier

Frage 16: Erläutern Sie, warum es bei der Festnahme des Verdächtigen unumgänglich war, ihm beide Arme zu brechen.

Detective Megan Ann Parrish schnaubte. Ein Ton zwischen einem bitteren Lachen und einem Seufzer der Resignation. Sie hasste Papierkram. Leider bestand das Polizistenleben zu einem unangenehm hohen Anteil genau daraus. Mit dem bescheidenen Gehalt eines Cops des Los Angeles Police Departements kam sie gut klar. Auch die ständige Gefahr bei der Arbeit fand sie eher anregend denn störend. Aber dass ihre Behörde zuließ, dass die schleimigen Anwälte ausgewiesener Gewaltverbrecher den ganzen Apparat mit endlosen Fragebögen und anderen formaljuristischen Spitzfindigkeiten traktierten, das ließ sie manchmal an ihrer Berufswahl zweifeln.

Mit einem zerkauten Kugelschreiber zwischen den Zähnen grübelte sie über eine passende Antwort nach.

Antwort: Weil ich ihn noch viel lieber gleich abgeknallt hätte. Aber dann würde ich jetzt noch mehr mistige Fragebögen ausfüllen müssen.

Nein. Das kam vielleicht nicht so gut an beim Captain. Der hatte sie ohnehin schon auf dem Kieker.

Antwort: Weil mein Griff ihm die Arme nicht nur brechen, sondern ausreißen sollte, aber anscheinend muss ich wieder mehr trainieren.

Auch nicht viel besser, selbst wenn das mit dem Training stimmte. Sie war im vorigen Monat 34 Jahre alt geworden. Ein unwirkliches Alter, wie ihr schien. Ihr Körper war noch so straff und gut in Form wie eh und je, aber tief in ihrem Inneren meldeten sich die ersten, kaum wahrnehmbaren Vorzeichen kommender Veränderungen…

Megan schüttelte diese unwillkommenen Gedanken ab und kniff die Augen zusammen. Sie versuchte, die vertrauten Hintergrundgeräusche des nächtlichen Reviers auszublenden und ließ die Szene von letzter Woche nochmals vor ihrem inneren Auge Revue passieren.

Antwort: Weil ich an diesem Abend richtig aufgekratzt war. Endlich passiert mal wieder was, und ich mittendrin. Und nach dieser Verfolgungsjagd zu Fuß durch das Industriegebiet, da fühlte ich mich so lebendig, so sprühend, so scharf, dass ich einfach ein wenig Körper-kontakt haben musste. Mit einem Mann meine ich. Schließlich habe ich schon lange keinen…

Was zum Teufel war das jetzt? Woher kamen diese verräterischen Einflüsterungen. Wenn sie so einen Scheiß hier reinschrieb, dann konnte sie gleich den Antrag auf Versetzung in den Innendienst mit abgeben. Der Captain war über 50 und hatte mindestens hundert Pfund Übergewicht. Er konnte die Erregung der Nacht bestimmt nicht mehr nachvollziehen. Den hetzenden Atem. Die übernatürlich scharfe Wahrnehmung, mit der man die Dinge fast schon wusste, bevor sie geschahen. Das fast erotische Pulsieren von Sauerstoff, Adrenalin und schmerzhaft lebendiger Energie in jeder einzelnen Körperzelle. Und noch viel weniger ihre eigenen, ganz persönlichen Nöte und Bedürfnisse. Insbesondere solche, die sich seit längerem angestaut hatten…

Verdammt!

Erbittert biss sie ein weiteres Mal auf den Stift, was diesmal das leise Knirschen von billigem Plastik in ihrem Mund zur Folge hatte. Auch das noch! Vorsichtig spuckte sie die scharfkantigen Splitter aus und betrachtete das Wrack des Kulis angewidert. Toni sollte seine Werbegeschenke wirklich nicht mehr bei diesem chinesischen Billiganbieter kaufen!

Sie warf den Stift mit einer nachlässigen Bewegung in den leeren Papierkorb und zog die oberste Schublade auf. Darin lagen fünfzig identische Kugelschreiber aus weißem Plastik, alle mit einem grellroten Aufdruck „Pizzeria Da Toni“. Megan ging fast jede Woche ein oder zwei Mal zu Toni, und Toni nötigte ihr jedes Mal einen weiteren Stift aus seinem anscheinend unerschöpflichen Reservoir auf.

Sie schnaubte erneut und schrieb:

Antwort: Der Festgenommene war bewaffnet und hatte bereits zuvor seine Gewaltbereitschaft durch Schüsse auf Polizeibeamte gezeigt. Eine Kollegin war verletzt. Er leistete heftigen Widerstand bei der Festnahme, daher war es notwendig, ihn zu entwaffnen und ruhig zu stellen.

Ja. Ja, das klang schon besser. Das klang nach überlegter, solide geplanter Polizeiarbeit. Wie die Corps in den alten Streifen aus den Fünfzigern oder Sechzigern. Jederzeit beherrscht, immer cool, unangefochten Herr der Lage. Sozusagen fähig, jeden Bösewicht durch die reine Präsenz der Marke nieder zu drücken. Auch den abgefeimtesten Schurken zu paralysieren durch das unerschütterliche Bewusstsein: Wir sind die Guten. Das wollte der Captain im Bericht sehen, nicht den täglichen Wahnsinn der Straßen von L.A. im 21. Jahrhundert!

Prima. Frage 16 beantwortet. Es blieben nur noch weitere achtundzwanzig.

Drüben arbeitete Chris an seinem Computer. Nach den bunten Bildern und den schnellen Bewegungen zu schließen, die sie von ihrem Platz aus sehen konnte, war das keine dienstlich notwendige Software. Aber das war nichts Ungewöhnliches, so kurz vor Mitternacht. Das Revier schlief nicht, aber es ruhte. Wie ein Löwe, der träge im nächtlichen Schatten eines Felsens döste.

Megan kratzte sich abwesend zwischen den Brüsten, wo der BH juckte. Sie war jetzt vierzehn Stunden hier, abzüglich der Mittagspause, eine Stunde im „Daisys“. Natürlich hätte sie diesen Bericht auch morgen schreiben können. Oder übermorgen. Aber andererseits pflegte sie unangenehme Aufgaben nicht aufzuschieben, sondern frontal anzugehen. Und außerdem gab es nicht den geringsten Grund für sie, früh nach Hause zu gehen. Schade, dass ihr direkter Vorgesetzter, Lieutenant Peckinpah, immer noch seine Gallenstein-Operation auskurieren musste und nicht im Dienst war. Er war auch noch oft spätabends im Revier, mit ihm konnte man immer einen Schwatz halten oder…

Die Eingangstür knallte auf. Ein ärgerlicher Ruf mischte sich mit dem Knurren ungeduldiger Anweisungen. Megan spähte neugierig um einen Pfeiler herum, froh über diese Ablenkung.

Officer Shannon zerrte einen Typen herein und schleifte ihn fast zum Tresen. Der Kerl war groß und drahtig und warf den Kopf wild von links nach rechts, wobei strähnige blonde Haare hin und her flogen. Er schien nicht im Mindesten mit dieser Behandlung einverstanden zu sein, wie seine herausquellenden Augen und sein fahrig umher zuckender Blick zeigten. Aber gegen Shannons Griff hatte er keine Chance.

„Hier lang, du Freak!“ Shannon zerrte ihn herum und ließ ihn so hart gegen den Tresen laufen, dass ihm kurz die Luft weg blieb. „Oh – bitte um Entschuldigung!“, versetzte der große Polizist mit säuselnder Stimme. „Das war wohl etwas, eh, unachtsam von mir, nicht wahr?“

Megan stand auf und streckte sich, bog den Rücken durch. Nicht nur wegen der langen Sitzerei. Vielleicht sah Shannon ja zu ihr herüber, und in so einer Position kamen ihre Brüste am besten zur Geltung…

Aber der Kollege achtete nicht auf sie. Er rief nur ungeduldig nach Brad, der nicht die geringste Lust zeigte, sein Online-Spiel wegen der langweiligen Formalitäten bei der Einbuchtung eines Verdächtigen zu unterbrechen. Dieser stand still daneben, keuchte heftig, und starrte blicklos zu Boden. Die langen Haare hingen um sein Gesicht wie ein Vorhang.

Megan trat durch den anderen Durchlass und schlenderte auf den großen Kollegen zu. Shannon zeigte immer noch die athletische Statur des College-Footballers, der er vor fünfzehn Jahren einmal war. Er sah ein wenig aus wie Magnum in der alten TV-Serie. Vermutlich wegen seines Schnauzbartes, mit dem er sich seit Menschengedenken gegen die herrschende Mode für männliche Gesichtsbehaarung stemmte. Musste ziemlich hinderlich beim Küssen sein. Aber natürlich würde das Megan keine Sekunde abhalten.

„Hi Sweetie“, warf sie ihm mit warmer Stimme zu.

„Hallo Megan.“ Shannon gönnte ihr nur einen kurzen Seitenblick und trommelte dann wieder ungeduldig auf das abgewetzte Holz vor ihm.

„Probleme mit dem da?“ spann Megan die Konversation weiter.

„Nein. Nur er hat ein Problem.“ meinte ihr Kollege. „Wollte drüben auf dem Parkplatz vor der Schule einen Mercedes knacken, als ich gerade vorbei kam. Chris, nun lass den Scheiß und komm rüber. Du kannst die Aliens auch nachher noch abknallen.“

„Moment!“ kam es zurück. „Gleich habe ich Level drei erreicht, dann kann ich wieder abspeichern.“

Shannon sah sie erneut an und rollte heftig mit den Augen. Megan kicherte. Ein mädchenhafter Ton, der so gar nicht zu ihr passte. Sie hörte gleich wieder damit auf.

„Sag mal“, begann sie langsam, „gehst du nächsten Freitag eigentlich mit zu den ‘Toby Crackers’? Marty und Sue wollen da auf jeden Fall hin. Die ‘Crackers’ sollen der Geheimtipp für diese Saison sein.“ Sie blinzelte den großen Kollegen an.

Ein Konzert war immer eine schöne Gelegenheit. Dunkel, rhythmisch, alles groovt und tanzt. Körperliche Nähe. Berührungen, die man nicht vermeiden kann. Alkohol und gute Laune. Witzige Sprüche, die man dem anderen ins Ohr schreien muss, damit er sie versteht. Verstohlen musterte sie den massiven Brustkorb von Shannon. So wie ein Wolf einen großen Hirsch fixieren würde, an den er sich aus Angst vor dem ausladenden Geweih nicht heran traute.

„Weiß noch nicht.“ Shannon wühlte abwesend in seiner Jackentasche, vermutlich nach einem Kaugummi. „Ich stehe mehr auf Old School Rock als auf dieses modernes Zeugs.“

Megan ließ sich davon nicht entmutigen. Immerhin sprach er jetzt richtig mit ihr. Shannon hatte sich vor ein paar Wochen von seiner langjährigen Freundin getrennt und war in der Folge unausstehlich gegenüber allen Frauen in seiner Umgebung. Langsam war er wieder genießbar, und dadurch doppelt attraktiv.

Mit Macht drängte sich ein Bild in ihren Kopf: Shannons kräftiger Körper, der über ihr sich lustvoll vor und zurück bewegte, die gebräunte Haut glänzend von Schweiß der gemeinsamen Anstrengung. Sein Kopf zurückgeworfen, die Augen geschlossen, die Kiefer angespannt, völlig versunken in der träumerischen Ekstase ihrer Liebesnacht. Sie lag fast begraben unter ihm und fühlte sich klein und schmal, die Beine beinahe schmerzhaft weit gespreizt. Shannons (vermutlich) mächtiger Schwanz rotierte langsam und schwer in ihr und erzeugte dieses köstliche Prickeln, diese Wellen aus hauchfeinen Nadelstichen, die ihr über die Haut liefen, die ihr vor Erregung die Kehle zudrückten, die sie wimmernd nach mehr davon betteln ließen…

Megan schluckte trocken und lehnte sich lässig gegen den Tresen. Sie kippte die Hüfte keck zur Seite und beugte sich ein wenig vor. Ihr Uniformhemd war unvorschriftsmäßig weit aufgeknöpft. Mit etwas Glück würde Shannon…

Der blonde Kerl riss sich plötzlich los, fuhr herum und hieb Shannon beide gefesselte Fäuste in den Leib. Shannon taumelte zurück und musste sich krampfhaft an der Theke festhalten. Sein Opfer schrie triumphierend und trat nach. Sein Stoß traf Shannons Knie, und etwas knackte darin. Der große Mann ging zu Boden.

Megan reagierte nicht bewusst, sie überließ sich einfach ihren Reflexen. Als der Mann mit verzerrtem Gesicht auf sie zu stürmte und sie wohl einfach nieder rennen wollte, da tänzelte sie elegant zur Seite, wich seinen Fäusten aus und wischte ihm die Beine unter dem Körper weg. Er taumelte noch drei, vier Schritte unkontrolliert nach vorne und rammte dann mit einem befriedigenden Krachen mit der Stirn gegen einen Betonpfeiler, an dem offizielle Bekanntmachungen die Kritzeleien darunter nur mühsam verdeckten.

Gleich darauf war Megan über ihm. Sie klemmte sich mit gespreizten Schenkeln auf ihm fest und bohrte ihm die Mündung ihrer Pistole in die Wange.

„Los doch!“ flüsterte sie ihm schwer atmend zu. „Willst du es nicht noch mal versuchen?“

Aber leider schien er schon halb bewusstlos zu sein. Schade! Langsam ließ sie ihre Waffe sinken und bemerkte, wie sich sein Hüftknochen von unten in ihren Schoß presste.

Hm. Schönes Gefühl.

Versuchsweise rollte sie die Hüfte ganz leicht nach vorne.

Noch schöner!

„Hab ihn!“

Chris drängte sie halb beiseite und zerrte den Blonden hoch. Gleich darauf knallte etwas wie ein Güterzug von der anderen Seite gegen sie. Der wütende Shannon nahm wenig Rücksicht, als er seinen Gefangenen wieder in Besitz nahm. Megan fühlte sich eingekeilt zwischen zwei schweren Männerkörpern und fühlte für einen Moment unziemliche Panik in sich hochwallen.

„Du kleiner Scheißer, ich brech dir alle Gräten“, raunte Shannon seinem Opfer fast zärtlich zu. Dieses antwortete nur mit einem Stöhnen. Aus einer hässlichen Platzwunde sickerte Blut in seine blonden Haare.

Widerstrebend stand Megan auf und trat zurück. Der Blonde wurde hochgezerrt und in Rekordzeit mit einem Pflaster in seine Zelle verfrachtet. Morgen früh würde er weiteren Papierkrieg auslösen. Aber darum konnten sich dann andere Kollegen kümmern.

Die lässige Stimmung war beim Teufel. Shannon saß auf seinem Stuhl und experimentierte vorsichtig mit seinem Knie. Sein schmerzverzerrtes Gesicht zeigte Wut und Erbitterung. Er hatte Megan nicht gedankt. Sie seufzte lautlos. Vermutlich fühlte er sich jetzt erniedrigt. Vermutlich war das der falsche Zeitpunkt, um ihn nochmals auf das Konzert anzusprechen. Vermutlich sollte sie ihn am besten völlig in Ruhe lassen.

Aber sie konnte es nicht. Sie konnte einfach nicht loslassen. Bei dem Gedanken, dass sie auch heute wieder alleine nach Hause gehen würde, ohne Shannon, ohne Mann, ohne tröstlich warmem Körper in der Nacht, da schrie etwas in ihr auf.

„Bist du in Ordnung?“, fragte sie ihn.

„Ja“, spie dieser aus. „Sonst wäre ich ganz anders mit dem Arschloch umgesprungen.“

„Vielleicht solltest du das Knie morgen untersuchen lassen. Wenn du da etwas davon trägst, dann ist das…“

„He!“; Shannon fuhr herum und starrte ihr in die Augen. „Ich hab’s im Griff, vielen herzlichen Dank. Ich hätte ihn auch selbst wieder gekriegt.“

„Klar, Mann“, stotterte Megan und wich etwas zurück. Shannon wandte sich wieder zu seinem Schreibtisch.

„Trotzdem danke“, kam es leiser über seine Schulter. Sein Ton verriet überdeutlich, dass er darauf keine Antwort hören wollte. Megan schlich zurück an ihren Platz. In ihrer Kehle schwappte die vertraute Mischung aus bitterer Resignation und schwarzer Wut. Sie hatte einfach keine Chance. Sie würde sich auch in dieser Nacht wieder in stummer Einsamkeit in ihren Laken wälzen.

Kapitel 2: Telefonische Trennung

Eine Viertelstunde später war Megan bereits zu Frage 22 vorgedrungen („Hatten Sie in den 24 Stunden vor der Festnahme Alkohol oder andere Drogen konsumiert?“), als das Quietschen der Eingangstür sie automatisch aufblicken ließ.

Da stand ein junger Mann – „niedlich“ war Megans erster Gedanke – und sah sich unsicher um. Auf seinem offenen Gesicht war problemlos abzulesen, dass er kein regelmäßiger Besucher nächtlicher Polizeidienststellen war. Anscheinend erwartete er das Chaos aus kreischenden Huren, betrunkenen Schlägern, schnauzenden Cops und hektischem Telefongeklingel, das im Fernsehen immer so gerne als Normalzustand eines Reviers gezeigt wurde.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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