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Es war an Halloween, als sich alles für den aufgeschlossenen und erfolgreichen Timo ändern sollte. Eine grauenhafte Gestalt mischte sich in sein Leben ein und trieb ihn an den Rand des Wahnsinns. Michael, sein bester Freund, stand ihm zur Seite und so versuchten sie zusammen, dem Grauen zu entkommen.
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Veröffentlichungsjahr: 2024
Es ist nichts, wie es scheint
von Thurner Brigitte
Es war Halloween. Die Nacht war kalt und stürmisch und Timo war unterwegs, um sich mit seinen Freunden zu treffen. Während er durch die Straßen lief, sah er Kinder, die maskiert waren und mit Taschen und Körben durch die Stadt zogen, um an den oft gruselig dekorierten Häusern zu klingeln.
Wenn geöffnet wurde, riefen sie aufgeregt: „Süßes oder Saures!“
Die Kinder kreischten, kicherten und klatschten vor Vergnügen in die Hände.
Vor einem älteren Haus blieb Timo stehen, um die Szene, die sich dort abspielte, genau beobachten zu können.
Ein grimmiger, alter Mann öffnete.
„Was wollt ihr hier? Schert euch zum Teufel“, schrie er wütend.
Die Kinder sagten trotzdem unbeeindruckt ihren Spruch auf, wurden aber im nächsten Augenblick mit einem großen Besen verjagt.
„Lasst euch nie wieder hier blicken, sonst könnt ihr was erleben“, zischte der erboste Senior wütend.
Timo, der das nicht verstehen konnte, fasste sich ein Herz und läutete seinerseits an dem Haus.
„Ich habe euch gewarnt“, polterte der unfreundliche Mann los, bevor die Türe aufsprang.
Timo konnte gerade noch hinter einer Hecke in Deckung gehen, als der Mann wild fuchtelnd mit dem Besen herauskam.
„Was willst du hier? Du möchtest wohl mit meinem Besen Bekanntschaft machen“, schrie er zornig und hob diesen drohend vor dem Jungen in die Luft.
„Hey, ich wollte Sie nur etwas fragen“, stotterte Timo und erhob sich langsam.
Der Mann war irritiert und senkte seinen Besen. „Und das wäre?“
„Warum waren Sie denn gerade so gemein zu den Kindern?“
„Das geht dich nichts an. Und jetzt verschwinde!“
„Nein, ich möchte erst eine Antwort, Sie ungehobelter Klotz“, stieß Timo mutig hervor.
„Diese Fratzen läuten und betteln, weil sie nichts mit ihrer Zeit anfangen zu wissen.“
„Das stimmt so nicht ganz. Heute ist Halloween und da ist es eben Brauch, von Tür zu Tür zu gehen“, berichtigte Timo den verdutzten Griesgram.
„Das interessiert mich nicht. Wenn sie Süßigkeiten wollen, müssen sie eben ihre Eltern fragen und nicht arglose Leute belästigen.“
„Mögen Sie keine Kinder?“
Der Mann sah Timo durchdringend an, senkte den Blick und fing zu fluchen an.
„Verschwinde, du Rotzlöffel, gehe anderen auf den Zeiger und trau dich ja nicht noch einmal, hier zu klingeln!“
Mit diesen Worten ging er zurück in sein Haus und warf heftig die Türe ins Schloss. Kopfschüttelnd blieb Timo zurück und versuchte, den Mann zu verstehen. Welchen Grund konnte er nur haben, Kinder so zu hassen? Hatte er keine eigenen?
Laute Stimmen holten ihn in die Gegenwart zurück und ließen ihn erschauern.
Die Kinder, die eben noch fröhlich gelacht hatten, liefen vor Angst schreiend davon und verschwanden in der Dunkelheit.
Vor Timo baute sich die Gestalt eines Sensenmannes auf und hob drohend die knöcherigen Finger: „Sei auf der Hut, es ist nicht immer alles, wie es scheint“, brummte er.
Im nächsten Augenblick war er verschwunden.
Timo rieb sich die Augen, drehte sich im Kreis und fragte sich, ob das eben eine Fata Morgana gewesen war, denn vom Sensenmann war plötzlich weit und breit nichts mehr zu sehen.
Nachdenklich setzte er seinen Weg fort, denn vor lauter Kindern hatte er die Zeit komplett vergessen.
Eine halbe Stunde später traf er am Haus seines Freundes Paul ein.
„Alter, da bist du ja endlich, wo warst du denn so lange?“
Timo erzählte ihm, warum er sich verspätet hatte, und folgte Paul hinein.
Alle anderen waren schon da und gut gelaunt.
„Jetzt, wo der letzte endlich eingetroffen ist, können wir losmarschieren“, meinte Paul und holte seine Jacke.
Auf Kostüme wurde verzichtet, aber Masken waren für jeden vorgesehen. Werwölfe, Vampire, Geister und einiges mehr tarnte die Gesichter der Gruppe. Paul, ihr Anführer, äußerte den Vorschlag, eine Runde über den nahegelegenen Friedhof zu drehen.
„Spinnst du, was sollen wir denn da?“, entgegnete Timo etwas verunsichert.
„Hast du etwa Schiss?“
„Nein, aber ich finde, dass das keine gute Idee ist!“
„Warum? Was spricht dagegen?“, hakte Paul nach.
„Was, wenn wir erwischt werden? Meine Eltern flippen aus und schwallen mich gleich wieder voll“, erklärte er.
„Jetzt komm schon, gib doch zu, dass du die Hosen voll hast“, zog Hannes ihn auf.
„Das stimmt nicht. Ich möchte nur keinen Ärger“, entgegnete Timo genervt. Den Rest des Weges legten sie schweigend zurück.
Erst als sie vor dem Friedhofstor standen, begann ein wildes Durcheinander.
„Leute, wollt ihr das jetzt wirklich durchziehen?“, fragte Timo.
„Ja, glaubst du etwa, wir sind zum Spaß hierher gegangen?“, entgegnete Paul.
Leise suchten sie eine Stelle, wo sie ungesehen über den Zaun steigen konnten. Zehn Minuten später hatten sie Erfolg und stiegen nacheinander darüber.
Timo war der Letzte, er war unsicher und überlegte noch, ob er einfach abhauen sollte.
„Alter, jetzt mach schon, schwing deinen Arsch über den Zaun“, zischte Hannes, der so langsam die Geduld verlor.
„Ja, ist ja schon gut“, gab Timo zurück und kletterte los.
„Nur, dass ihr das wisst, ich bin immer noch nicht mit dieser Aktion einverstanden“, gab er seinen Freunden zu verstehen.
Sie marschierten zwischen den Gräbern umher und blieben ab und zu stehen.
Es war echt gruselig, ein Wind ging und wirbelte Blätter umher. Doch das Schlimmste war der Nebel, der über den Boden dahinkroch.
Während Timo hinter den anderen hertrottete, tuschelten seine Kumpel und dachten sich Gemeinheiten aus.
Sebastian nutzte die schlechte Sicht und versteckte sich hinter einem großen Grabstein. In dem Moment, als Timo daran vorbeieilte, sprang er mit einem lauten, ekelhaften Knurren hervor und erschreckte seinen Kumpel, dem das Blut in den Adern gefror.
„Du Vollidiot, muss das sein?“
Sebastian konnte vor Lachen nicht antworten und kugelte sich am Boden: „Dein Gesicht, das hättest du sehen müssen. Man könnte meinen, du hättest einen Geist gesehen“, grölte er lautstark.
Timo sah ihn böse an, wurde dann aber von einem Geräusch hinter sich abgelenkt.
„Hey Leute, das reicht jetzt“, rief er in die Dunkelheit.
„Drehst du jetzt völlig durch? Wir stehen hier, neben Hannes“, entgegnete Kilian.
Dann herrschte Stille.
Timo wollte erklären, was er gehört hatte, ließ es aber sein und fiel plötzlich kreideweiß zu Boden.
„Mensch Timo, stell dich nicht so an, da ist nichts“, meinte Hannes und klopfte seinem Kumpel auf die Schulter.
Warum sahen sie ihn nicht, spielten seine Nerven echt verrückt?
„Aber da, da drüben, seht doch“, stotterte Timo und zeigte mit dem Finger in Richtung der Gestalt.
„Ich glaube, er dreht durch, lasst uns weitergehen“, schlug Hannes vor und grinste.
Timo aber sah ihn. Er stand drohend am Ende der Reihe und beobachtete ihn. Der Sensenmann, groß, dunkel, furchterregend. Das Einzige, was gut sichtbar war, war die silberne Sense, die er hielt.
Timo war wie gelähmt und nicht imstande, sich zu bewegen.
Einen Wimpernschlag später rieb er sich die Augen, denn die Gestalt war verschwunden. Hatte er sich das nur eingebildet?
Plötzlich hörte er ein Flüstern: „Es ist nichts, wie es scheint“, dann Stille.
Sogar der Wind ließ nach und der Nebel verschwand zusehends.
Er atmete tief durch und schloss sich der Gruppe stillschweigend wieder an.
„Na, hast du dich wieder beruhigt?“, erkundigte sich Hannes gehässig.
„Sorry, aber mir geht es gar nicht gut, lasst uns hier verschwinden und in die Stadt zurückgehen“, schlug er verzweifelt vor.
„Absolut nicht, wir sind hier, um Halloween zu feiern“, mischte sich Kilian ein und schoss einen Stein gegen einen Grabstein.
„Hör auf damit. Man soll die Toten nicht stören“, warf Michael ein und gab seinem Kumpel einen Rempler.
Sie marschierten weiter und grölten ungeniert herum.
„Seid doch wenigstens leiser, oder wollt ihr unbedingt erwischt werden?“, flüsterte Paul lachend.
Timo schwieg und folgte den anderen, die sich durch die Gänge jagten.
In dem Moment, als die Glocke Mitternacht schlug, setzte der Wind erneut ein. Raschelnde Blätter flogen herum und brennende Kerzen erloschen.
Gerade als sie vor einem frischen Grab stehenblieben, blies der Wind das Grablicht aus.
„Ich denke, wir sollten jetzt verschwinden“, schlug Michael vor und sah die anderen an.
„Warum? Hast du etwa auch Schiss?“, fragte Hannes.
„Nein, aber es wird langweilig und ich brauche etwas mehr Action“, entgegnete er.
„Ja, das sehe ich auch so, lass uns lieber Kinder erschrecken“, meinte Andreas, der bis jetzt nichts gesagt hatte.
Die Gruppe setzte sich in Bewegung, als Timo plötzlich einen furchterregenden Schrei ausstieß.
„Hilfe, so helft mir doch!“
Die Jungs sahen einander an und bekamen es mit der Angst zu tun.
„Timo, was ist denn los? Drehst du jetzt komplett durch?“
„Irgendetwas hält mich am Bein fest! Ich kann nicht weiter!“
Die Gruppe aber gab Fersengeld und rannte davon.
„Ihr Schweine, lasst mich hier nicht alleine, kommt zurück“, brüllte er verzweifelt.
Plötzlich war der Bodennebel wieder da und versperrte ihm die Sicht auf seine Füße. Panik ergriff ihn. Er versuchte freizukommen und strampelte wie ein Ertrinkender.
„Hannes, Michael, wo seid ihr?“, schrie er aus Leibeskräften. Doch es blieb still, von seinen Freunden keine Spur.
Nur ein leises Flüstern war zu hören: „Es ist nichts, wie es scheint!“
Das war's. Timo begann zu keuchen. Er fasste sich ein Herz und rannte los, geradewegs auf den Sensenmann zu, der ihm den Weg versperrte.
„Wer bist du und was willst du von mir?“, brüllte Timo wie von Sinnen.
Die Gestalt schwieg, starrte den Jungen an und hob drohend die Sense, die im Mondlicht glänzte.
Timo kippte wie ein nasser Sack zu Boden und blieb reglos liegen.
Als er die Augen wieder aufschlug, stand der Friedhofswärter über ihm und schüttelte den Kopf.
„Euch sollte man den Hosenboden stramm ziehen“, schimpfte er und reichte Timo die Hand.
„Was suchst du denn um diese Zeit hier? Findest du das etwa lustig, oder war das eine dieser blöden Mutproben?“
„Wer, wer sind Sie?“
„Ich bin der Wärter und kümmere mich um die Seelen, die hier wohnen“, erwiderte der Mann.
„Und du?“
„Ich? Mein Name ist Timo und ich war hier mit meinen Freunden“, entgegnete er.
„Aha, und wo sind die jetzt?“
„Ich habe keine Ahnung. Ich muss gestolpert sein und habe das Bewusstsein verloren“, stotterte Timo.
„Ach, was soll's? Verschwinde jetzt, bevor ich die Polizei rufe“, meinte der Wärter und ging wieder an die Arbeit.
„Nur eines noch, lass dich ja nicht mehr hier blicken, es sei denn du wirst in einer Kiste hergebracht!“
Timo stand auf, klopfte seine Hose ab und verließ mies gelaunt den Friedhof. Er hatte eine riesige Wut auf seine Kumpels und würde sich die Burschen noch vorknöpfen, aber zuerst musste er ein Bad nehmen und sich etwas beruhigen.
Das warme Bad ließ ihn wieder klarer denken und Timo ließ die Szenerie vom Friedhof noch einmal Revue passieren. Hatte es der Sensenmann auf ihn abgesehen oder bildete er sich das wirklich nur ein? Warum konnten seine Kumpels die Gestalt nicht sehen?
Diesem Spuk musste er unbedingt auf den Grund gehen. Timo stieg aus der Wanne, zog sich frische Klamotten an und verließ eilig die Wohnung. Sein Weg führte ihn direkt zu Paul. Er klingelte, aber nichts geschah. Das wiederholte er vier oder fünfmal, doch die Türe blieb verschlossen.
Er überlegte, wo sein Kumpel sein könnte, ging in Gedanken alles ab, bis ihm die alte Hütte am See einfiel, die Paul von seiner Oma geerbt hatte. Sofort machte er sich auf den Weg, in der Hoffnung, Paul dort anzutreffen.
Knapp fünfundvierzig Minuten später stand er vollkommen außer Atem vor der Hütte und hörte schon das Gegröle seiner Freunde.
„Hast du gesehen, wie weiß Timo war?“, kicherte Hannes.
„Ich denke, der hatte die Hose gestrichen voll“, entgegnete Kilian.
Wut stieg in Timo auf, er riss die Tür auf und funkelte die Jungs böse an.
„Schön, dass ihr euch über mich lustig macht“, schrie er zornig.
„Alter, so war das doch nicht gemeint“, erwiderte Michael.
„Nein, wie denn?“
„Jetzt setz dich erst mal und nimm dir was zu trinken“, meinte Hannes.
Timo war so aufgewühlt, tausend Fragen schossen ihm durch den Kopf, aber er wusste nicht, wo er anfangen sollte.
„So, jetzt erklär uns mal, was da auf dem Friedhof mit dir los war“, bat Michael ganz ruhig.
„Wie soll ich es nur sagen? Ich habe eine Gestalt gesehen, die ihr anscheinend nicht wahrgenommen habt.“
„Alter, da war außer uns niemand.“
„Ach ja, soll das heißen, ich hätte mir das nur eingebildet?“
„Keine Ahnung, woher sollen wir das denn wissen?“, entgegnete Paul.
Mit hochrotem Kopf brüllte Timo: „Es war der Sensenmann! Er winkte mit der Sense und flüsterte, dass nichts ist, wie es scheint! Das war's!“
Die Jungs prusteten lautstark los und hielten sich die Bäuche vor Lachen.
„Du bist echt schräg, darauf muss man erst einmal kommen“, kicherte Michael und bewarf ihn mit einem Kissen.
„Wisst ihr was? Ihr könnt mich mal“, schrie Timo, stand auf und verließ wutentbrannt die Hütte.
Einerseits schämte er sich und andererseits könnte er seine Freunde erwürgen.
Verletzt und gedemütigt entfernte er sich von der Hütte. Wütend trat er die Steine mit den Füßen fort und schlug den Weg Richtung See ein.
Es gab da einen Platz, an den er immer ging, wenn er Ruhe brauchte. Dort setzte Timo sich auf einen Felsen und schaute auf das Wasser.
Hatte er sich das vielleicht wirklich nur eingebildet? Verlor er den Verstand?
Die Stunden verstrichen und Timo saß dort wie eine zu Stein gewordene Figur. Starr, reglos, den Blick auf das Wasser gerichtet und in Gedanken versunken.
Plötzlich setzte der Wind ein und ein grauenhafter, modriger Geruch stieg ihm in die Nase.
Erschrocken blickte er sich um. Und da stand er, der Sensenmann.
„Was willst du von mir?“, schrie Timo zitternd.
Doch er bekam keine Antwort. Die Gestalt bewegte sich keinen Millimeter. Timo wollte davonlaufen, aber irgendetwas hielt ihn fest, hinderte ihn daran, aufzustehen. Verzweifelt schloss er die Augen und dachte, dass seine letzte Stunde geschlagen hätte, aber nichts geschah. So wie die Gestalt erschienen war, verschwand sie auch wieder. Mit ihr der Wind und der fürchterliche Gestank.
Timo atmete tief durch, wischte sich den kalten Schweiß von der Stirn und erhob sich. Er lief, so schnell er konnte, nach Hause und verkroch sich in seinem Bett. Timo zitterte am ganzen Körper, er war mit den Nerven am Ende und schlief schließlich erschöpft ein.
Erst am nächsten Morgen erwachte er durch das Summen des Weckers. Verwirrt sah er auf seine Armbanduhr und überlegte, was heute für ein Tag war. Im nächsten Moment sprang er auf, eilte unter die Dusche, zog sich an und schnappte sich seine Umhängetasche. Er musste zur Arbeit und durfte sich keine Verspätung erlauben. Timo arbeitete in einer Bank und stand kurz davor, Filialleiter zu werden.
Abgehetzt erreichte er gerade noch rechtzeitig vor dem Chef die Bank. Seine Arbeitskollegen waren schon fleißig und warfen ihm nur einen argwöhnischen Blick zu. Sie waren neidisch, denn sie waren scharf auf die Stelle, die der Chef Timo angeboten hatte.
Timo zog seinen Mantel aus, setzte sich an den Schreibtisch und widmete sich seiner Arbeit. Kurz darauf erschien sein Chef und bat ihn, in sein Büro zu kommen. Zögernd erhob Timo sich und folgte ihm. „Sie wollten etwas mit mir besprechen?“
„Ja, Timo, bitte nimm Platz“, erwiderte der Chef freundlich. „Nun, es ist soweit. Ich darf dir herzlich zu deiner Beförderung gratulieren und möchte die Einzelheiten kurz mit dir besprechen. Ab dem nächsten Ersten bekommst du dein eigenes Büro mit Namensschild und allem, was dazu gehört“, sagte er.
„Danke, das freut mich sehr, es ist wie ein Traum“, entgegnete Timo stolz. Sie gingen einige Dinge durch und besiegelten schließlich das Ereignis mit einem Glas Sekt. Bevor Timo seinen Chef verließ, erhielt er seinen neuen Vertrag.
Innerlich fuhr er Achterbahn und hätte am liebsten aufgeschrien, aber äußerlich blieb er ruhig. Motiviert ging er an den Schreibtisch zurück und blätterte in seinen Unterlagen, als ein Kollege meinte: „Na, du Arschkriecher, hast du es geschafft?“
„Danke für das nette Kompliment“, erwiderte Timo kühl.
Er wusste, wie neidisch die anderen waren, und zog es vor, nicht weiter auf diese Bemerkungen einzugehen.
Die Mittagspause verbrachte er wie immer im nahegelegenen Park, wo er seinen Frieden hatte. Timo stöberte in seinem Handy und stieß auf eine Nachricht von Paul. Sein Freund schlug einen Kinobesuch vor und bat ihn, sich kurz zu melden. Außerdem hatte er eine Sprachnachricht von seinen Eltern, die sich derzeit im Urlaub befanden.