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Radeberg wird 800. In diesem Büchlein findet ihr unsere fantastische Geschichte, die wir diesem Jubiläum gewidmet haben.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 16
Veröffentlichungsjahr: 2019
Erdacht und zusammengefügt von:
Heidi Anders Donner
Mit Zutaten von den Geschichtenkindern:
Anna, Stella, Emma, Valentina und den beiden Julias
Illustrationen von:
Imke Heine
Viel` hundert Jahre ist es her,
darum kann ich nicht sicher sagen,
ob diese wundersame Mär
sich wirklich hat so zugetragen.
Es war einmal, vor ungefähr 800 Jahren, da gab es in einer herrlichen Gegend eine stolze Burg an einem Berge. Sie hatte drei hohe Türme, von denen einer so hoch war, dass er die Wolken berührte, und rundherum hatte diese Feste einen langen Wehrgang mit vielen Zinnen.
Vom Wachturm aus konnte man weit übers Land schauen und gut beobachten, wenn sich jemand der Burg näherte. Die hölzerne Zugbrücke, die über den schützenden Wassergraben führte, verwehrte ungebetenen Leuten und Feinden den Besuch oder sogar die Einnahme der steinernen Festung. Der tiefe Ziehbrunnen in der Mitte des Burghofes sorgte dafür, dass es immer genügend Trinkwasser gab.
Große Eichen und Buchen spendeten an heißen Sommertagen reichlich Schatten für die Bewohner. Das waren natürlich zuerst der Burgherr Konrad mit seiner Gemahlin Alma und ihren Söhnen Michel und Gero, aber auch das Gesinde und die vielen Handwerker, wie Hufschmied, Zimmerleute, Töpfer, Sattler, Bäcker, Schneider und andere mit ihren Familien, denen die Burg Unterkunft und Schutz bot. Sie mussten zwar Frondienste leisten, aber der Burgherr besaß ein gütiges Herz, sodass alle ein gutes Auskommen hatten. Auch im Kerker, der sich tief im Keller befand, mussten deshalb nur böse Menschen schmachten, die sich wirklich schwerer Verbrechen schuldig gemacht hatten.
Dies alles war weithin bekannt. Aber nicht nur hiervon erzählten die Leute. Manch Fremder, der auf der Burg gewesen war, berichtete von Michel, dem klugen, mutigen und stattlichen Sohn des Burgherrn und seiner Frau.
Alle Herzen waren ihm zugetan. Selbst die Mannsbilder brachten ihm Respekt entgegen.