Etwas über das Segeln und das ganze Drumherum - Wolfgang Bendick - E-Book

Etwas über das Segeln und das ganze Drumherum E-Book

Wolfgang Bendick

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Beschreibung

Der Autor dieses Büchleins baute in seiner Kindheit mit Schwemmgut, das der Wind ans Ufer spülte ein kleines Floss und errichtete darauf mittels einer Angelrute und einer Decke ein Segel. Während eines heißen Sommers, als der Wasserspiegel des Sees erheblich sank, grub er ein altes Wrack aus dem Schlamm und machte es mit Teer wieder schwimmfähig. Zwei an die Bordwände genagelte Bretter sollten das Abtreiben verhindern, ein altes Paddelbootsegel schuf den Antrieb. Aus den Unterhaltungen der Segler sammelte er sich die Fachausdrücke zusammen. Sechzig Jahre später lieh er mit seiner Frau ein Segelboot, und siehe da, alles unbewusst Gelernte von damals war noch vorhanden! Daraufhin kaufte er einen kleinen Jollenkreuzer, mit welchem er sogar aufs Meer fuhr. Dieses Büchlein ist die Zusammenfassung alles damals und heute Gelernten. Möge es dem Leser dasselbe Glück ermöglichen wie mir…

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Seitenzahl: 137

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Wolfgang Bendick

Etwas über das Segeln und das ganze Drumherum

Eine andere Art Segeln zu lernen

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Etwas über das Segeln und das ganze Drumherum

Zur Entstehung dieses Buches

Zwei Elemente

Über die Entstehung der Seefahrt

Etwas über Boote

Ein Segelboot

Wir bereiten das Boot vor

Los geht’s!

Verschiedene Manöver

Fahren mit 2 Segeln

Reffen

Trimmen der Segel

Andere wichtige Manöver

Kentern

Ablegen vom Steg

Anlegen

Das Boot versorgen

Stranden

Ankern

Tauwerk

In fremden Häfen

Motoren

Aufs Meer

Was für ein Boot ist das ideale?

Begriffserläuterungen:

Weitere Werke des Autors:

Impressum neobooks

Etwas über das Segeln und das ganze Drumherum

Wolfgang Bendick

Etwas über das Segeln

und

das ganze Drumherum

Eine andere Art,

Segeln zu lernen…

Ratgeber

Für alle, in denen der Anblick des Wassers eine große Sehnsucht erweckt und die noch zögern, das Segeln zu versuchen

Und auch für jene, die es schon etwas können, aber noch ein paar kleine Tricks dazulernen möchten

Erste Erscheinung Mai 2022

Ein Dankeschön an all jene, die mich motivierten dieses Büchlein zu schreiben und vor allem an Johan, der mir mit seinen Erfahrungen half, hier und da etwas zu verbessern.

Zur Entstehung dieses Buches

„Das ist mir zu kompliziert, das kapiere ich nie!“, sagte meine Frau, als ich ihr ein Lehrbuch über das Segeln schenkte. Irgendwie hatte sie recht, kam es mir, als ich anfing es zu lesen. Für einen Segler ist das ja alles klar, aber für einen Anfänger scheint es schwer verständlich. Manches klingt durch die Fachausdrücke wie eine Fremdsprache. Dabei ist Segeln doch so einfach wie Fahrradfahren!

In diesem Buch benutze ich auch die an Land herkömmlichen Begriffe, um mich allen verständlich auszudrücken. Die Fachausdrücke und alles Merkenswertes sind in Kursivschrift, die landläufigen Bezeichnungen in Normalschrift, um den Leser mit den an Bord üblichen Begriffen langsam vertraut zu machen. Außerdem werden die Begriffe in Kursivschrift im Anhang nochmals alle erklärt. Gegen Ende des Buches wird der Segellehrling dann von selber wissen, dass Backbord die linke Seite (immer in Fahrtrichtung gesehen) eines Bootes ist und nachts durch ein rotes Licht gekennzeichnet wird. Logischerweise ist also Steuerbord (mit r wie rechts) rechts und grün.

Wer zur See gefahren ist weiß, dass auf einem Schiff jeder Gegenstand einen spezifischen Namen hat. Aber diese Bezeichnungen zu beherrschen, macht noch lange keinen Seemann aus. Wer die Namen der Spieler einer Mannschaft auswendig kennt, ist deshalb noch lange kein guter Fußballer! Wenn wir ein Tau oder Leine manchmal ein Seil nennen und auch mal links sagen statt backbord, trägt das eher zum besseren Verständnis eines Manövers bei und wir sind deshalb noch lange keine schlechten Skipper!

Ich bin gespannt, wie mein Text ankommen wird. Meine Frau wird es mir beim nächsten Segeltörn zeigen…

An Bord des ‚Albatros‘, im Mai 2022

Eine etwas andere Art, Segeln zu lernen…

Zwei Elemente

Luft und Wasser sind die zwei häufigsten Elemente auf der Erde. Wen von uns, wenn er an einem Ufer stand und auf das Wasser schaute, hat noch nie die Sehnsucht ergriffen, einfach loszufahren, sich von Wind und Wellen treiben zu lassen? Segeln ist die einfachste Weise des Fortbewegens. Segeln ist mit den Elementen spielen, aber auch ihre überlegene Stärke anzuerkennen. Und wenn sich der zukünftige Segler durch die Lektüre dieses Büchleins die wenigen Grundregeln dieses Spieles zu eigen gemacht hat und sie während ein paar Ausfahrten eingeübt hat, wird daraus ein großartiges Zusammenspiel. Eine Symbiose aus Wind, Wasser, dem Boot und seinem Skipper…

Irgendwann hat ein Wissenschaftler dem Wasser die spezifische Dichte 1 zugeordnet. Das heißt, dass jeder Gegenstand der dichter ist als 1 untergeht, jeder weniger dichte aber schwimmt. Der menschliche Körper hat ungefähr die gleiche Dichte wie Wasser und schwimmt dennoch. Zumindest, wenn man schwimmen ‚gelernt‘ hat. Eigentlich ist Schwimmen weniger einer bestimmten Technik zuzuschreiben, sondern nur eine Umschreibung dafür, die Angst unterzugehen abgelegt zu haben und mit dem Element Wasser vertraut geworden zu sein. Segeln lernen ist in ähnlicher Weise ein langsames Vertrautwerden mit den Elementen Wasser und Luft und dem Boot.

Über die Entstehung der Seefahrt

Ein Gegenstand, zum Beispiel ein Baum, der im Wasser schwimmt, legt sich immer quer zum Wind und zu den Wellen. Ist das Wasser in Bewegung, also eine Strömung oder ein Fluss, so trägt es den Baum mit sich. Ist das Wasser aber still, so ist es der Wind, der den Baum langsam vor sich her treibt.

Wahrscheinlich hat ein Kind – jedenfalls sind Kinder diejenigen, welche die ausgefallensten Ideen haben – in ewig weiter Vergangenheit einen Stamm erklettert und hat sich, auf ihm sitzend treiben lassen. Da ein einzelner Stamm die Neigung hat, sich zu drehen und seinen ‚Reiter‘ abzuwerfen, hat man bald zwei oder mehrere Stämme miteinander verbunden, um einen sichereren Untersatz zu haben. So ward das Floß ‚erfunden‘. Bald darauf werden die Menschen entdeckt haben, dass man den Untersatz vorwärtsbewegen kann, sei es, indem man ihn schwimmenderweise schiebt, oder, darauf sitzend mit ins Wasser getauchten Händen oder Ästen, die als Paddel dienen, in Bewegung setzt.

Und irgendwann haben sie auch bemerkt, dass, wenn man darauf steht, der Wind den Untersatz in Bewegung setzt. Umso mehr Oberfläche man dem Wind darbietet, desto schneller bewegt er sich! Man verflocht Blätter miteinander oder nahm Tierhäute: Das Segel war erfunden. Um es besser und mühelos dem Wind auszusetzen, befestigte man bald einen dünnen Baumstamm in der Mitte des Floßes, woran man das Segel aufhängte. Und, indem man das Segel an ein Ende des Floßes versetzte, konnte man bewirken, dass sich dieses mit dem Wind ausrichtete und dadurch schneller fuhr, da das Wasser ihm so weniger Widerstand entgegensetzte. Logischerweise bedingte das, am hinteren Ende ein ‚Steuer‘ anzubringen, um das Gefährt besser in Windrichtung zu halten und auch zu lenken. Und bald bemerkten die vorsteinzeitlichen Segler, dass sie ihren Untersatz auch schräg zum Wind bewegen konnten, indem sie die Segel, die sie inzwischen, um ihre Fläche zu vergrößern, oben an einem Querholz, der Rah befestigt hatten, in einen anderen Winkel zum Wind stellten. Diese Art von Segel von quadratischer Form, vor allem verbreitet im nordeuropäischen Raum, nennt man Rah-Segel. Doch erlaubten Flösse es nicht, ‚gegen‘ den Wind zu fahren, da sie zu tief im Wasser lagen und zu schwer waren. Immerhin wurde es damit möglich, gegen den Strom zu fahren, wenn der Wind stark genug war. Das alles geschah noch mit querliegenden, bauchigen Segeln, welche den Wind ‚einfingen‘.

So ward die ‚Seefahrt‘ erfunden, wenn auch noch sehr rudimentär, und mit ‚See‘ war noch ein See gemeint.

Die große Wende in der Seefahrt vollzog sich, als jemand einen ausgehöhlten Baum benützte. Wahrscheinlich anfangs mit Auslegern auf jeder Seite, um ihm mehr Stabilität zu geben. Durch das geringere Gewicht und damit auch geringeren Tiefgang bot das Gefährt dem Wasser weniger Widerstand, bewegte sich also schneller vorwärts als ein Floss. Zugleich bewirkte der Ausleger auf der windabgewandten Seite, dass er durch sein Eintauchen ins Wasser dem seitlichen Abtrieb des Fahrzeuges Widerstand entgegensetzte.

Der Katamaran, das Boot mit zwei Schwimmkörpern, war eine logische Weiterentwicklung dieser Erkenntnis. Man darf nicht vergessen, dass die ‚Erfindung‘ der Seefahrt sich auf allen Gewässern des Globus vollzog, mit den jeweils vorhandenen Materialien und ortsspezifischen Erfahrungen. Plötzlich war es also möglich geworden, in beschränkter Weise auch gegen den Wind zu fahren! Um das gegen-den-Wind-Fahren noch zu verbessern, wurden bald andere Segelformen ausgedacht, wie das dreieckige Lateinersegel, das sich in den arabischen Gewässern und im Mittelmeerraum entwickelt hatte, mit einer in Mittschiffsrichtung (Richtung des Rumpfes) verlaufenden Spiere, woran das Segel angeschlagen (befestigt) war, an Stelle der querschiffs aufgehängten Rahen. Und auch günstigere Unterwasserformen des Rumpfes wurden entwickelt, um besser gegen den Wind segeln zu können, und ein Kiel oder Schwerte wurden angefügt.

Jetzt war das Segelschiff ‚erwachsen‘ geworden und konnte die Menschen dahin bringen, wohin sie wollten. Und auch wieder zurück, was bei den unterschiedlichen auf dem Meer vorherrschenden Windrichtungen und Strömungen mit Rahseglern schwierig gewesen war. So ging es während tausenden von Jahren…

Im 19. Jahrhundert wurde durch die Dampfschifffahrt, später abgelöst durch die Motorschifffahrt, das Segelschiff von den Meeren verdrängt, obwohl Segler bei günstigem Wind die gleiche Geschwindigkeit erreichen können wie von Motoren angetriebene Schiffe. Letztere können aber voll gegen den Wind fahren und benutzen somit die Direktrouten, was zu einer erheblichen Verkürzung der Wege und damit auch der Fahrtzeiten führte. Segelschiffe mussten die verschiedenen den Erdball umgebenden Windzonen ausnützen, um zu ihrem Bestimmungshafen zu gelangen. Ein Segelschiff, was nach Südafrika wollte, fuhr also erst mal, die Passat-Winde ausnutzend nach Südamerika und von dort aus mit den Westwinden nach Kapstadt.

Seither ist das Segelboot eher zu einem Freizeitgefährt geworden und hat sich glücklicherweise dadurch erheblich weiterentwickeln können. Und so, wie sich die Weltsituation entwickelt, ist es durchaus möglich, dass bald wieder Fracht mit Segelschiffen transportiert werden wird. Segeln, früher ein hartes Handwerk und Männern vorbehalten, entwickelte sich zu einer Sportart, in der Frauen ebenso ihren Platz gefunden haben wie ganze Familien.

Boote, früher nur aus Holz gefertigt, können heutzutage aus den unterschiedlichsten Materialien bestehen (Beton, Aluminium, Stahl, Polyester, Gummi, Carbon…) und mit allen vorstellbaren Formen von Segeln getakelt sein. Die quadratischen oder trapezförmigen Rah-Segel, unhandlich und auch sehr wenig vorteilhaft beim am-Wind-Fahren, dem Fahren ‚gegen‘ den Wind, haben den in Längsrichtung gefahrenen Schratsegeln, meist dreieckig geformten Segeln (Hochsegel) Platz gemacht. Diese, heutzutage aus modernen Fasern hergestellt, sind leicht, solide und meist von einer einzigen Person zu bedienen. Dazu erlauben seit den sechziger Jahren Kunststoffe alle erdenklichen Rumpfformen solide herzustellen. In der Takelage löste Aluminium das schwere Holz ab, Kunstfaser ersetzte die aus Naturfaserngeschlagenen Seile, wodurch ein Segelboot jedermann erschwinglich wurde und zugleich weniger Pflege und Sachkenntnis bedurfte.

Etwas über Boote

Einrümpfer

Mehrrumpfboote sind immer formstabil

Ein Bootsrumpf verdrängt das Wasser. Er schiebt sich regelrecht hindurch, indem er die seinem Gewicht entsprechende Wassermenge zur Seite schiebt. Dabei teilt er das Wasser vor sich mit dem Bug, wobei Wellen entstehen, bevor es sich am Heck unter Wirbeln wieder zu einer einheitlichen Masse schließt. Diese Schiffe haben eine rumpfbedingte Höchstgeschwindigkeit, die sie nicht überschreiten können. Als Faustregel kann man sagen: je länger ein Schiff ist (und je schmäler), umso schneller kann es fahren.

Irgendwo im Pazifik entstand das Surfen, das ‚Wellenreiten‘. Man nutzte die Neigung und Geschwindigkeit einer hohen Welle, um sich auf einem leichten Brett auf ihrer Oberfläche vorwärts zu bewegen. Das brachte Bootsbauer auf die Idee, Schiffstypen zu entwerfen, die sich, formbedingt, bei einer höheren Geschwindigkeit aus dem Wasser heben und darauf zu gleiten beginnen, was den Wasserwiderstand erheblich verkleinert.

Im Motorsport waren Gleitboote schon lange in Mode. Dazu kamen bald die Tragflächenboote, die sich ganz aus dem Wasser hoben und auf dünnen, klingenförmigen Tragflächen über das Wasser glitten. Bald montierte man solche ‚Foils‘, Flossen auch unter Surfbretter. Im Segelbootsbau kamen diese erst sehr spät zur Anwendung, sind sie doch in starker See sehr hohen Belastungen ausgesetzt. Erst mussten entsprechend Materialien wie Carbon-Fasern entwickelt werden. Seitdem ist der Geschwindigkeit keine Grenze mehr gesetzt. Diese Boote sind dermaßen mit Elektronik, Hydraulik und anderer Technik vollgestopft, dass sie eher einer Hi-Tech-Maschine gleichen. Lassen wir sie vorerst lieber mal beiseite, denn wer von uns will schon mit 100 Stundenkilometern oder mehr über das Wasser brettern? Früher sagte man: „Wasser hat keine Balken!“ Bei so hohen Geschwindigkeiten aber ist es hart wie Holz! Wir ‚Süßwasserkapitäne‘ suchen (zumindest vorerst) mehr die beschauliche oder sportliche Seite des Segelns…

Bootsrümpfe haben einen stromlinienförmigen Bau, vor allem im Unterwasserbereich. Da das Volumendes eingetauchten Bereiches dem Gewicht des Bootes entspricht, ist es verständlich, dass man, wo möglich leichte Materialien verbaut und überflüssiges Gewicht einzusparen versucht, ohne dass die Solidität des Bootsrumpfes darunter leidet. Ein Boot muss vor allem aber stabil sein, das heißt, ein möglichst optimales Wiederaufrichtungsvermögenhaben. Das wird entweder durch seine Form bedingt (breit, flach) oder durch Ballastmasse. Oder beidem zugleich.

Früher war die Ballastmasse innen angebracht oder bestand aus Fracht. Das tief im Wasser liegende Boot in seiner ganzen Länge verhinderte ein seitliches Abdriften. Auch wirkte der äußerst starke Mittelbalken im Schiffsboden, der sogenannte Kiel, welcher sich meist (je nach Schiffstyp) nach unten etwas fortsetzte, einem seitlichen Wegtreiben entgegen. Ein Beispiel dafür ist die „Pen Duick“ von Eric Tabarly. Um ein wendigeres und noch stabileres Boot zu bekommen, verkürzte man im Laufe der Zeit den Kiel und verlängerte ihn nach unten. Den Ballast brachte man in der stromlinienförmigen Gestalt eines Tropfens ganz unten an, um durch diesen, nun wie ein Hebel wirkenden Kiel ein noch größeres Wiederaufrichtungsvermögen zu erlangen.

Segelboote mit variablen Tiefgang

Um das seitliche Abdriften zu verhindern, bedient man sich bei leichten Booten seitlich außen drehbar (ermöglicht ein Aus-dem- Wasser-Heben in seichten Gewässern) angebrachter Schwerter(Seitenschwerter) oder in Schiffsmitte in einem Kasten mobil untergebrachter Schwerter (Mittelschwerter), die man anheben kann. Auch erleichtert diese Bauart den Transport auf einem Anhänger. Man sagt, dass die Seitenschwerter von den Chinesen erfunden und von den Holländern und Engländern kopiert worden sind. Man findet sie hauptsächlich bei flachbodigen Transportseglern auf breiten, untiefen Flussmündungen und Binnengewässern und als Umbausatz für Paddelboote oder Schlauchboote, um diese zu einem Segler umrüsten zu können. Bei kleinen Booten sind sie an einen querverlaufenden Baum (Halterung) montiert, der am Boot festgeschraubt wird. In der Regel wird das Leeschwert (vom Wind abgewandte Seite) hinabgelassen.

Seitenschwerter

In Jollenkreuzern (Kajütbooten) befindet sich der Ballast meist innen im Schiffsboden eingeschlossen, um auch in seichten Gewässern fahren zu können oder um sich bei hochgezogenen Schwert auf dem Strand trockenfallen zu lassen. Auch bedient man sich seit kurzer Zeit in Längsrichtung im Boden eingebauter Tanks, die man einseitig fluten kann (mittels Pumpen), um dem durch den Wind bedingten Krängen entgegenzuwirken und trotzdem ein leichtes, transportierbares Boot zu haben.

Ein Kubikmeter Wasser wiegt 1 Tonne. Aber nur außerhalb des Wassers, das heißt, wenn das Boot krängt und die mit Wasser versehene Bootsseite aus dem Wasser kommt. Auf der anderen Seite erzeugt der leere Tank einen Auftrieb.

Manche Bootstypen haben eine Art Langkiel, in welchem sich zusätzlich ein senkbares, meist schweres Metallschwert befindet (Schwertkiel).

Ein Flugzeugbauer sagte mal: Ein Segelboot ist wie ein Flugzeug, das sich hochkant gleichzeitig in zwei Elementen bewegt. Weil diese Elemente aber verschieden dicht sind, hat es zwei verschieden große Flügel, den kleineren Kiel (oder das Schwert) unten, und das große Segel oben.

Wind und Wasser sind gleitende Elemente. Sie passen sich in kürzester Zeit jeder Form an und umströmen sie. Aber dennoch können sie auch einen großen Widerstand entgegensetzen. Den Widerstand des Windes nutzt man zur Vorwärtsbewegung, den des Wassers zum Steuern und um mittels des Kieles oder Schwertes ein seitliches Abdriften des Bootes zu verhindern. Das ist der Grund, warum ein Segelboot vom Wind getrieben in beschränkter Weise sogar „gegen“ den Wind (bis zu einem Winkel von 45°) fahren kann. Dazu wirken die verschieden gerichteten Kräfte von Wasser, Wind und das Aufrichtungsvermögen des Rumpfes zusammen. Ein Segelboot befindet sich immer im Gleichgewicht, selbst wenn es krängt (schief liegt). Verliert es dieses Gleichgewicht, dann kentert es, fällt gewissermaßen um.

Bevor es aufs Wasser geht noch ein paar Erklärungen:

…in Bezug auf das Boot und das Drumherum

Ich habe in der Einleitung schon über Steuerbord gesprochen, welches in Fahrtrichtung gesehen die rechte Seite des Bootes bezeichnet und nachts durch ein grünes Licht markiert wird. Die linke Schiffsseite ist Backbord und führt nachts ein rotes