Europe 12 Points - Bronco Drzewogrod - E-Book

Europe 12 Points E-Book

Bronco Drzewogrod

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Beschreibung

Hand aufs Herz, was wissen Sie über Europa? Kennen Sie Litauen, Lothringen, Legoland? Oder die Geschichte des Butterbrots? Wie parkt man bei uns korrekt ein? Warum sind Baumärkte wichtiger als die Opern von Puccini? Wozu gibt es Zwergstaaten, Zahnseide und Zumba-Kurse? Diese und zweitausend weitere Fragen thematisiert das vorliegende Werk auf eine leicht verständliche Art. Es ist vorrangig den Flüchtlingen, Einwanderern und Rastlosen gewidmet, die Europa für das kontinentale Nonplusultra halten und keine Ahnung haben, worauf sie sich einlassen. Aber auch Einheimische werden in „Europe 12 points“ viel Neues über die Alte Welt entdecken.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 37

Veröffentlichungsjahr: 2016

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Inhaltsverzeichnis

EINLEITUNG

WIE MAN EUROPA UNTERTEILT

WIE DEMOKRATIE FUNKTIONIERT

WARUM EUROPÄER PÜNKTLICH SIND

UNSERE MÄRKTE

LAUBBLÄSERS PARADIES

DIE KERNSEIFE - AUFSTIEG UND FALL

Impressum

EINLEITUNG

Europa – Heimat des Stahlbetons, der Kernseife und des Fußballs; der beste Kontinent von allen? Auf jeden Fall! Wer das nicht glaubt, möge mal versuchen, drei Wochen lang in der afrikanischen Sahara zu überleben, den asiatischen Stadtverkehr ohne Sherpa zu durchqueren, oder ohne Lachanfälle die USA zu bereisen. Und wer Australien oder die Antarktis gut findet, dem ist ohnehin nicht mehr zu helfen.

Im Ernst, ich will ja keine anderen Kontinente schlechtreden, nur gibt es nun mal Gegenden auf dieser Welt, wo Gewalt, Chaos, Korruption, Analphabetismus und Naturkatastrophen an der Tagesordnung sind und zu allem Überfluss auch noch das Navi öfters versagt, und diese Gegenden befinden sich in der Regel außerhalb des europäischen Festlandes.

Wer beispielsweise in Bolivien nach einem harmlosen Verkehrsunfall einen Polizeibeamten mit Argumenten statt mit Schmiergeld davon überzeugen will, dass man Vorfahrt hatte vor der dusseligen Kuh, die einem die Motorhaube einrannte, bereut dies spätestens nach den drei Tagen Knast, die er aufgebrummt bekommt. Was meinen Sie, was mit Ihnen passiert, wenn Sie in China einfach mal so in der Öffentlichkeit Ihre freie Meinung äußern, oder in Singapur versehentlich einen Kaugummi auf den Boden spucken (die Inselbewohner dort sind nämlich pingeliger als der Papst), sich in Japan im falschen Moment zu tief verbeugen, im Südjemen eine minderjährige Prostituierte schwängern, im subtropischen Regenwald in Brasilien oder Nord-Australien die hochgiftige Koboldkropfkröte mit einem ordinären Laubfrosch verwechseln, auf einer Himalaya-Bergtour auf 6.500 Metern unvorbereitet in eine Echtschlechtwetterfront reintappen, oder unweit von Kabul oder Bagdad irgendeinen Kalaschnikow-schwenkenden Rebellenführer schief von der Seite ansehen? Alles schon vorgekommen!

Drei Urlaubswochen auf den Malediven oder auf Bali, das lasse ich mir ja noch gefallen, die können mit etwas Glück richtig schön und entspannend sein, dann jedoch sollte man schleunigst wieder nach Hause zurückkehren, bevor der nächste Tsunami anrollt oder irgendein überhitzter Vulkan explodiert. In der Türkei sind schon mal Bekannte von mir wochenlang in einer winzigen Arrestzelle mit Plumpsklo festgehalten worden, nur weil sie im Flughafenterminal von Izmir einen Witz über Erdogans Schnäuzer zum Besten gaben. Selten so gelacht! Ehrlich, mein Fernweh hält sich in Grenzen.

Am ehesten kann man bei uns übers Wetter mäkeln. Alles andere lässt sich kaum noch verbessern. Unser Klima ist, je weiter man nach Norden kommt, ein klein wenig raubeinig und gewöhnungsbedürftig, aber im Grunde doch überwiegend gemäßigt und ausgeglichen. Man muss ja nicht das ganze Jahr über in Helsinki oder auf den Färöer Inseln ausharren, wenn man Südfrankreich, Spanien oder Griechenland praktisch gleich um die Ecke hat. Überhaupt die Vielfalt in unserem Erdteil!

Als Jugoslawien und das russische Imperium auseinanderfielen, staunte die Welt, wie irrsinnig viele Völker und Gruppierungen aus und hinter den Karpaten hervorkrochen, und dass die alle auf ihren eigenen kleinen Staat, die eigene Nationalhymne und eine eigene Währung bestehen. Skurril! Aber diese bunte Mischung macht uns aus! Die alten Polarkreis-erfahrenen Schweden und Norweger zum Beispiel sind definitiv ein völlig anderer Menschenschlag als der von der Sonne verbrannte Albaner. Dabei wohnen die meisten Europäer maximal zwei, drei Flugstunden auseinander! Zwischen Duero und Don pflegt man sehr unterschiedliche Gewohnheiten. Franzosen essen den ganzen Tag lang Froschschenkel und Meeresfrüchte, Italiener hingegen Nudeln und Pizza, Polen, Weißrussen und Tschechen irgendwelche unaussprechlichen Eintöpfe und der Spanier am liebsten seine Paella. Heiß und schlotzig muss sie sein! Wenn sich überhaupt ein kleinster kulinarischer Nenner zwischen Reykjavic und Gibraltar ausmachen lässt, dann lautet er: Pack zur Not Ketchup drauf! Die Germanen lieben die Pünktlichkeit, gutes Brot, aber auch Hamburger, Wacken und Helene Fischer; der Südeuropäer hingegen hält bevorzugt Siesta und stöpselt sich Enrique Iglesias in die Ohren. Und der Österreicher mag ohne seine Berge, Almwiesen und Skisprungschanzen nicht existieren; während jeder durchschnittliche Schokolade-süchtige Belgier weder das eine noch das andere je zu Gesicht bekommt. Über die Eigenheiten und Essgewohnheiten der Briten, ein nicht nur geografisch vom Festland entkoppelter Volksstamm, könnte man eine zwölfbändige Enzyklopädie schreiben! Am allerverrücktesten aber sind fraglos die Holländer, die es normalerweise gar nicht geben dürfte, ihr Land liegt nämlich zu 90 % unter dem Meeresspiegel.

In Sachen Kultur, Architektur, Verkehr, Technik, Lebensstandard, Fußball, Sozialwesen, Rechtsstaatlichkeit und Schnellrestaurantdichte macht Europa niemand so schnell etwas vor. Die Wurzeln unserer Musik, unserer Philosophie und sogar unsere Baudenkmäler reichen bis in die Steinzeit zurück, kein Witz; und wir sind die Einzigen, die außer den durchgeknallten Japanern erfolgreich ein Atomkraftwerk in die Luft gesprengt haben. So weit muss man technologisch erst mal entwickelt sein, dass einem ein solcher Supergau passieren kann!