Eva, lass den Apfel hängen - Frieder Lauxmann - E-Book

Eva, lass den Apfel hängen E-Book

Frieder Lauxmann

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Beschreibung

Was ist das Böse? Ist es in der Natur des Menschen angelegt? Ist es eine geistige Kraft? Frieder Lauxmann begibt sich auf eine philosophische Spurensuche, um die Wurzeln und die Herkunft des Bösen zu erkunden, die dahinter liegenden Ziele und Methoden zu durchschauen und Abwehrstrategien zu entwickeln. Von der Bibel, über Kant, Goethes Mephisto und Erich Fromm bis hin zum Werteverfall unserer modernen Gesellschaft und den vom Menschen gemachten Naturkatastrophen spannt er den Bogen und beweist auch mit diesem Buch, dass man sich schwierigen Themen auf gut lesbare und erkenntnisreiche Weise nähern kann.

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EPUB
MOBI

Seitenzahl: 202

Veröffentlichungsjahr: 2012

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Inhalt

EinleitungDas Ungewollte gewinnt OberhandErste StrategieWurzeln und Herkunft erforschenDer »böse Wolf« und der »arrivierte Affe«Der Mensch als »Tier, das einen Herrn nötig hat«Erich Fromms frommer WunschDas Böse – eine Geistgeburt?Das Böse im GutmenschenDie Anbetung der GlitzerweltWar die Schlange Gottes Geschöpf oder sein Feind?Zweite StrategieSchicksale erkennenFaust und sein VersucherTeuflische HeldenDer banale Böse»Werte zerbrechen«, um die Welt zu erneuernAn wen verliert der Mensch die Kontrolle über sein Werk?Die Suche nach der geistigen MachtDritte StrategieZiele und Methoden durchschauen»Das Böse« oder »der Teufel« – wer oder was ist gemeint?Diabolos, der »Auseinandersetzer« und EntzweierDer missachtete MitmenschVom Objekt zum MitsubjektDas Dilemma der gegenseitigen VerteufelungWahrheitsmumien im Museum antiker DogmenDer Mensch als »Marionette des Teufels«Vierte StrategieAuf die Zweifelhaftigkeit der Schuld reagierenKapituliert der Bundesgerichtshof vor dem Teufel?Ein ganzes Volk verfällt einem (Ver-)FührerLässt sich das Böse aus dem Gehirn operieren?Unser freier Wille – Einbildung und WirklichkeitFünfte StrategieDas Kampfgeschehen analysierenDer tapfere Barbier und der BöseWege zur technischen DiktaturMenschliche und technische InformationsverarbeitungDer Direktor mit dem schlechten GewissenDer berechnete MenschDie »kannibalische« OrdnungSechste StrategieAbwehrkräfte entwickeln und trainierenWirke auf das, was noch nicht da istDas Maß erkennenDen Kampf wagen, auch wenn er absurd erscheintSich vom Teufel fernhalten und den Ausstieg wagenAuf das Vorbild der kampflosen Kämpfer achtenSich den scheinbaren Zwängen entziehenDas Schweigen brechenMenschliche Kontakte fördernDie Angst vor der anderen Wahrheit überwindenSeine Macht als Bürger wahrnehmen und einsetzenSein Ich erobernDas Ich-Du-Prinzip realisierenEine weltweit gültige Ethik unterstützenSich ergeben?Geistige Felder aufbauen und stärkenAnhangKlassische und moderne »Tugenden und Sünden«Literatur

Dieses Buch ist allen gewidmet, die schon längst wissen, dass es den Teufel nicht gibt, die sich jedoch darüber wundern, was der Kerl trotzdem alles zustande bringt. Ihm fällt immer wieder etwas Neues ein, dem wir uns stellen müssen.

Einleitung:Das Ungewollte gewinnt Oberhand

»Buenos Aires ließ antworten: ›Unwetter überall im Landesinnern. Wie viel Kraftstoff habt ihr noch?‹

›Eine halbe Stunde.‹ […] Das Flugzeug war verurteilt, vor Ablauf von dreißig Minuten in einen Zyklon einzutauchen, der es herunterzerren würde bis an den Boden.«

Fabien, der nächtliche Pilot, fand einen anderen Ausweg, nämlich den in die scheinbar grenzenlose Freiheit für ihn und seinen Funker an Bord: Er zieht die Maschine aus dem Unwetter hinaus über die Wolken. »Fabien tauchte hervor. Staunen überwältigte ihn: Die Helligkeit war so groß, dass sie ihn blendete. […] Das Flugzeug war mit einem Schlage, mit der Sekunde, in der es hervortauchte, in eine Stille geraten, die wie ein Wunder schien. […] er ist verloren zwischen den Sternbereichen, deren einziger Bewohner er ist.«

In seinem 1931 erschienenen Roman »Nachtflug« schildert Antoine de Saint-Exupéry ein Post-Flugunternehmen in Argentinien, dessen Direktor Rivière nicht duldet, wenn Piloten vor einer Schlechtwetterfront den Start verweigern oder unverrichteter Dinge den Flug abbrechen. Fabien, sein treuer und zuverlässiger Flieger, wagt daher trotz eines riesigen Sturmtiefs einen Flug, von dem er nicht zurückkehren wird.

In derselben Nacht entlässt Rivière im Büro einen langgedienten älteren Monteur wegen eines einzigen Montagefehlers. Der treue Arbeiter wird entlassen, der Pilot fliegt in den Tod. Rivière denkt immerhin über sein Verhalten nach und bedauert seine eigene Härte: »Seltsam, wie das Ungewollte immer wieder die Oberhand gewinnt, wie sich eine große verborgene Macht enthüllt, dieselbe, die die Urwälder hochtreibt und die um alle großen Werke wuchert, drängt und quillt.«

Wie können wir die »große verborgene Macht«, fassen, die das Menschenwerk zu vernichten droht, die durch ihre Kälte nicht nur menschliche Beziehungen ruiniert, sondern auch ihr Verfallene in den Tod treibt, die Hass und Unfrieden hervorbringt und für kleinste Zwiste im Alltag, aber auch für große Kriege sorgt? Sind das alles nur zusammenhanglose Zufälligkeiten, für die das Böse ein abstrakter Sammelbegriff ist? Darüber lohnte sich die Mühe des Nachdenkens nicht. Es ist ganz anders! Wir werden sehen, wie sich hinter allem eine gemeinsame Kraft verbirgt, die mit ihren Armen wie ein Riesenkrake die ganze Welt zu erdrücken droht.

Wir sind nicht machtlos. Strategien gibt es in der Philosophie eigentlich nicht, denn sie dient in erster Linie der Erkenntnis, nicht dem Kampf. Die Verliebtheit in die Weisheit der Welt ist eher ein Motiv der Gelassenheit. Mit dieser Liebe können wir zum Beispiel lernen, wie das, »was die Welt im Innersten zusammenhält«, besser zu verstehen ist. Doch es lohnt sich, die Weisheit auch dort einzusetzen, wo es darauf ankommt, dem Bösen nicht nur passiv zu begegnen.

Der »strategos« war im alten Griechenland einer der zehn gewählten Heerführer. Seine Kunst, die »strategeia«, diente der Kriegführung und der Schlachtenlenkung. Wenn Philosophen kämpfen, dann kämpfen sie ohne Waffen, Philosophie kennt auch keine Strafen, sie hat keine Polizei, sie ist kein Tiger, nicht einmal ein zahnloser. Wenn wir schon nach einem Tiervergleich suchen, dann ist die Philosophie ein Hahn, der die Menschen aus dem Schlaf reißen kann, ein Wächter auf hoher Zinne. Der Philosoph ist ein Mensch, der die geistige Morgendämmerung vor den übrigen Zeitgenossen erkennen muss, auch dann, wenn sie das Böse mit sich bringt. Er kann zwischen den verschiedenen Wissenschaften vermitteln und aus ihnen neue, umfassende Erkenntnisse erlangen, die als ethische Ratschläge für das Leben dienen können. Mit solchen geistigen Mitteln können wir dazu beitragen, dass das Ungewollte nicht Oberhand über uns gewinnt, sondern, rechtzeitig erkannt, immer wieder ferngehalten werden kann.

Erste Strategie:Wurzeln und Herkunft erforschen

Wer etwas gegen das Böse unternehmen will, muss es zunächst durchschauen und wissen, wie es zum ständigen Begleiter der Menschheit geworden ist. Dazu gibt es zwei völlig verschiedene Ebenen der Erkenntnis: Zwar ist der Mensch aus der Natur hervorgegangen, doch er hat sie mit der Menschwerdung zu einem großen Teil wieder verlassen und wurde durch die Geschichte des Geistes geprägt. Die beiden ineinandergreifenden Aspekte müssen wir beachten, wenn vom Bösen die Rede ist.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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