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Exponentielles Wachstum ist kein Zufall, sondern das Ergebnis klarer Kriterien und einer geeigneten Strategie. Die "Five Exponential Principles" sind das Ergebnis zahlreicher Innovations- und Entwicklungsprojekte. Sie sind die notwendige Grundlage für exponentiell wachsende Geschäftsmodelle. Mit dem Exponential Innovation Playbook werden Frameworks für die Übertragung der "Five Exponential Principles" in die Praxis vorgestellt. Dieses gilt sowohl für für Corporates als auch für Start-ups. Mit der Tool-Box werden 8 Frameworks zusammengefasst, die in jedem Unternehmen ein schneller Einstieg in die Entwicklung exponentiell wachsender Geschäftsmodelle genommen werden können. Das Exponential Innovation Wheel bündelt die Werkzeuge für eine dauerhafte Innovation und Beschleunigung der Transformation im Unternehmen. Beide Frameworks sind das Ergebnis vieler Innovations- und Transformationsprojekte der letzten Jahre. Die Zusammenfassung in einem Buch geht auf den Wunsch vieler Projektpartner zurück. Das Exponential Innovation Playbook soll einen Beitrag für die so dringend notwendige Transformation in Europa und Deutschland leisten.
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Seitenzahl: 128
Veröffentlichungsjahr: 2023
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Dieses Buch ist während der 2 größten Krisen der Bundesrepublik Deutschland in meinem bisherigen Leben entstanden. Sowohl die Corona Pandemie mit den verheerenden Auswirkungen der Maßnahmen (ob berechtigt oder unberechtigt) für Wirtschaft und Gesellschaft als auch der Ukraine Krieg stellen unsere Gesellschaft und unsere Wirtschaft vor fundamentale und in vielen Fällen auch vor existenzielle Herausforderungen.
Die Krisen zeigen uns in einem nie geglaubten Umfang wie tief wir in der Abhängigkeit von anderen Akteuren der Weltwirtschaft gelangt sind und wie schnell wir unbedingt eigene neue Lösungen benötigen. Und sie zeigen uns gleichzeitig in beeindruckender Art und Weise wie fundamental auch der Unterschied im Wertesystem zu anderen Ländern ist. In der Krise zeigt sich der Charakter, wie Helmut Schmidt mal gesagt hat. Die Krisen haben uns aber auch aufgezeigt, wie wenig Gedanken wir uns um die kritische Infrastruktur unseres Landes bisher gemacht haben.
Meine Analyse ist, dass wir dabei die Kritischste aller Infrastrukturen noch gar nicht in den Blick genommen haben. Es ist die Art und Weise wie wir in die Zukunft gucken und in der Lage sind, Zukunft selber zu gestalten: unsere Bildung
Jede Krise ist immer mit einer Chance verbunden. Die Chinesen haben nicht ohne Grund für beide Worte das gleiche Schriftzeichen. Es ist ein Spiegelbild unsere Gesellschaft, mit welcher Haltung Politik, Medien und Gesellschaft den Umgang mit den Herausforderungen annahmen. Die Worte Schutzschild, Rettungsschirm und Bremse bestimmen unsere Debatten. Eine Gesellschaft, die am liebsten den Status quo hält, alles abgesichert haben möchte und den Blick für neue Chancen verloren hat. Eine Gesellschaft, die ihre Jugend und Talente nicht auf die Zukunft vorbereitet und zu echten Chancensuchern entwickelt.
"Die vierte Industrielle Revolution braucht eine Revolution der Bildung."
Dabei sind unsere Abhängigkeiten von kritischer Infrastruktur in vielen Bereichen offensichtlich: Energie, Öl, Gas, KI, Blockchain, Daten, 5 G, und vieles mehr.
Um diese Abhängigkeiten zu beseitigen oder Chancen in einer sich massiv ändernden Welt zu heben, ist Bildung der zentrale Schlüssel.
Mit dem Buch Exponentielle Innovation habe ich 2019 erstmals die Regeln für exponentielles Wachstum in Europa gefunden und veröffentlicht. Mit dem neuen Buch „Exponentielle Innovation Playbook“ möchte ich die Anwendbarkeit dieser Kriterien in der Praxis erleichtern und die weitere Skalierung ermöglichen.
Als Beleg für meine eigene mutige und exponentielle Haltung ist das Jahr 2022 nicht das Jahr der Krisen, sondern des Aufbruchs.
Mit der Gründung des Exponential Innovation Instituts möchte ich ein Zeichen setzen und andere bei ihrer Innovation tatkräftig unterstützen. Mein Dank gilt dem Scientific Advisory Board und dem ganzen Team des Exponenten Innovation Institut.
Mit dem Playbook will ich einen weiteren Beitrag für den wissenschaftlichen Austausch und den Austausch in der Praxis liefern. Mit meiner eigenen Positionierung als Exponenten Pioneer in den sozialen Netzen möchte ich breite Gesellschaftsgruppen für dieses neue Denken gewinnen und einen Beitrag für die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes liefern. Es geht um die Gewinnung von Mitstreitern.
Mein gesamtes Berufsleben durfte ich der Gestaltung der Bildung widmen. Der Weg hat mich an die Spitze verschiedener Bildungseinrichtungen geführt. Dabei haben rund 1 Mio Menschen die von mir verantworteten Bildungsgänge besucht. Die zweite Hälfte meines Lebens möchte ich der der Reform der Bildung widmen. Nur so werden wir sie auf die Herausforderung für die nächste Generation vorbereiten. Die vierte industrielle Revolution braucht eine Revolution der Bildung.
Dazu suche ich den Kontakt zur Wissenschaft und den wissenschaftlichen Streit um den richtigen Weg. Aus meiner Sicht kann er nur exponentiell sein.
Dr. Uve Samuels, Hamburg
Pascal Finette, Founder und CEO von be radical, EY wavespace Advisory Board Chair und Dozent Haas School of Business, Berkeley University. San Franciscon, Silicon Valley, Kalifornien, USA.
Mit dem EXPONENTIELLE INNOVATION PLAYBOOK liegt ein praxisorientierter Vorschlag auf dem Tisch, mit dem Unternehmen, Wissenschaftler und Gründer ihre Geschäftsmodelle und ihr Handeln auf exponentielles Wachstum ausrichten können.
Die Frameworks und praktischen Handlungsanleitung in Uve Samuels’ Buch bilden den Spagat zwischen “Mindset Shift” und lernen das zu handeln führt. Wir leben in einer Welt, die vom Fortschritt geprägt ist und in der die Geschwindigkeit des Fortschritts selbst jeden Tag zunimmt. Um in dieser Welt nicht nur mitzukommen, sondern erfolgreich zu sein, braucht es ein Umdenken, Einsichten, Perspektiven, kritisches Denken, strategische und taktische Werkzeuge. Das Buch, das Sie in der Hand halten (oder digital lesen - die neue Welt lässt grüßen) bietet genau das. Ich wünsche den Lesern und Anwendern (denn Lesen alleine ist nicht genug) viel Freude, spannende neue Eindrücke und vor allen Dingen viel Erfolg bei Ihrem Weg in die digitale (und exponentielle) Zukunft. Uve Samuels danke ich für die Pionierarbeit und seine Beharrlichkeit den exponentiellen Mindset in Deutschland zu verankern. Nur mit Mut und Tatkraft können wir unsere eigene Zukunft selbst gestalten. Mit dem Playbook können die ersten Schritte angegangen werden. Für Ausreden gibt es jetzt erst recht kein Platz mehr.
Build what matters.
Einführung Exponentielle Innovationen #1
1.0 Exponentialität vs. Linearität #1.0
1.1 Summary #1.1
1.2 Key takeaways #1.2
1.3 Literaturempfehlung #1.3
Five Exponential Principles #2
2.0 5 Kriterien für Exponentielle Innovation #2.0
2.1 Purpose #2.1
2.2 Entrepreneurship #2.2
2.3 Agile Methoden #2.3
2.4 Open Innovation #2.4
2.5 Disruptive Technologien #2.5
2.6 Summary #2.6
2.7 Key takeaways #2.7
2.8 Literaturempfehlung #2.8
Chancensucher #3
3.0 Chancensucher #3.0
3.1 Summary #3.1
3.2 Key takeaways #3.2
3.3 Literaturempfehlung #3.3
Chancenpool #4
4.0 Chancenpool #4.0
4.1 Summary #4.1
4.2 Key takeaways #4.2
4.3 Literaturempfehlung #4.3
Agile Frameworks #5
5.0 Agile Frameworks #5.0
5.1 Summary #5.1
5.2 Key takeaways #5.2
5.3 Literaturempfehlung #5.3
Exponential Innovation Toolbox #6
6.0 Exponential Innovation Toolbox #6.0
6.1 Whitepaper #6.1
6.2 Scorecard #6.2
6.3 Manifest #6.3
6.4 EXII OKR Sprint Planner #6.4
6.5 Canvas #6.5
6.6 Strategy Map #6.6
6.7 Tech-Box #6.7
6.8 Investigyzer #6.8
6.9 Summary #6.9
6.10 Key takeaways #6.10
6.11 Literaturempfehlung #6.11
Exponential Innovation Wheel #7
7.0 Exponential Innovation Wheel #7.0
7.1 Mindset #7.1
7.2 Strategie #7.2
7.3 Kommunikation #7.3
7.4 Kompetenzen #7.4
7.5 Infrastruktur #7.5
7.6 Produktentwicklung #7.6
7.7 Produkte, Gesellschaft, Team #7.7
7.8 Operate #7.8
7.9 Skalierung #7.9
7.10 Evaluation #7.10
7.11 Maintance #7.11
7.12 Summary #7.12
7.13 Key takeaways #7.13
7.14 Literaturempfehlung #7.14
Ausblick und Handlungsempfehlungen #8
Glossar
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Danksagungen
Einführung Exponentielle Innovationen #1
1.0 Exponentialität vs. Linearität #1.0
1.1 Summary #1.1
1.2 Key takeaways #1.2
1.3 Literaturempfehlung #1.3
Am 5. Dezember 2019 habe ich mein Buch Exponentielle Innovation erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Mein Freund Thomas Voigt, der Vicepresident Communication der Otto Group, hat den Abend im SQUARE Innovation Hub in Hamburg im Beisein zahlreicher Gäste aus Wissenschaft und Wirtschaft moderiert.
Abbildung 1 zeigt den Unterschied zwischen linearer und exponetieller Kurve.
Die lineare Kurve ist über weite Strecken der exponentiellen Kurve überlegen. An dem Schnittpunkt beginnt die Disruption. Das ist der IPhone Moment, wo Apple Nokia aus dem Markt gedrängt hat; und das über Nacht.
Beispiele für Disruption gibt es viele. Die CD, die Kamera. /1./7./8./ Sie wurden durch digitale und skalierte Dienstleistungen aus dem Markt gedrängt.
Wir leben im Zeitalter der vierten Industriellen Revolution. Alle Industrien sind von dieser Revolution erfasst. Gesundheit, Handel, Banking, Mobilität, Transport, Wohnen. Und überall haben wir es mit exponentiellen Effekten zu tun.
Die Veränderungsgeschwindigkeit durch Exponentialität ist für uns in ihrer Dynamik kaum erfassbar. Unser Gehirn ist auf Linearität geeicht. Wir können uns sehr gut 30 lineare Schritte vorstellen. 30 exponentielle Schritte überfordern unsere Vorstellungskraft fundamental. 30 exponentielle Schritte bringen uns 25 mal um die Welt. Eine Kurve, die unsere Vorstellungskraft sprengt. /1./
Abb.1: Linearität vs. Exponentialität (Quelle: /1./2./3./4./5./6./)
Mit den „Five Exponential Principles“, den Grundlagen für die Entwicklung exponentieller Geschäftsmodelle, wurde der Anstoß für ein neues Denken in Wirtschaft und Wissenschaft gelegt und ein breit angelegter Austausch mit Wissenschaft und Wirtschaft eingeschlagen. /1./
Es waren inzwischen über 100 Transformationsprojekte und über 60 Startups an denen ich meine Experimente zu den „Five Exponential Principles“ durchgeführt habe. Und es waren zahlreiche persönliche Begegnungen mit namhaften international anerkannten Innovationsführern, die mir dem Blick für exponentielles Wachstum gezeigt haben. Darunter Pascal Finette, dem Gründer von Be Radical und Head of Open Innovation und Entrepreneurship von der Singularity University, Gabriela Levine von Google X, Dr. Burton Lee von der Stanford University und Saeed Amidi den CEO und Gründer von Plug und Play (dort wurden Google, Dropbox, Logitec, Paypal und viele andere Start-Ups gegründet), die ich persönlich treffen und kennenlernen durfte. Ich war zu vielen Exkursionen nach Silicon Valley gereist, weil dort Moors Law das Zeitalter der Exponentialität eingeleitet wurde. Mit der Singluarity University gibt es die Hochschule, die diese Frage in das Zentrum ihrer Strategie gestellt hat. Sie arbeitet auf der Kurve von Moors Law. In dem Jahre 2026 werden wir erstmals einen Speicherchip haben, die die Rechenleistung des menschlichen Gehirns hat. Einige Jahre später werden wir erstmal einen Chip haben, der die Rechenleistung aller menschlichen Gehirne hat. Das sind Punkte, die eine neue Vernetzung von Mensch und Maschine kennzeichnen. Sie sind Punkte zur Singularität. Mit Pascal Finette hatte ich den Menschen zum Freund, der wie kein Zweiter für das Thema steht. Mit ihn durfte ich zahlreiche inspirierende Gespräche führen und in seinem Netzwerk spannende Kontakte machen.
Bisher kommen die digitalen und exponentiell wachsenden Modelle alle aus USA und China. Dort wird Exponentialität an den Hochschulen vermittelt. Es ist also das Ergebnis der Bildung, dass dort die Plattformen entstehen und bei uns nicht. Ein selbst gewähltes Schicksal. Dort entstehen die Arbeitsplätze und dort werden Steuern erhoben. Und nicht nur das. Dort entstehen die Monopole, von denen wir abhängig werden.
Wir müssen also Exponentialität zum Gegenstand unserer Bildung machen, um nicht weiter abgehängt zu werden. Das ist ein Fundamentalwechsel. Von Fachwissen zu „Product Development“ (wie baut man Geschäftsmodelle auf Basis digitaler Services) und „Company Building“ (wie entwickelt man Start-Ups und skaliert man Unternehmen). Es geht um den Umstieg unseres Mindsets, der Haltung und der Methoden von Linearität zu Exponentialität.
Wir müssen in Europa und Deutschland auf der Basis der eigenen Geschichten den Weg gehen. Der ist im Gegensatz zu USA und China stark von der Transformation geprägt.
Aus all meinen Gesprächen mit den Experten in Silicon Valley wurde klar, dass wir die Kriterien für exponentielles Wachstum nicht einfach aus USA oder China übertragen können. Zu unterschiedlich waren die Ausgangslagen durch die breite Industrieschicht in Deutschland und unser politisches und gesellschaftliches Wertesystem. Umso klarer war es aber auch, dass wir durch die Abgrenzung ganz eigene Potentiale und Möglichkeiten haben. Wir müssen sie nur erkennen und durch eigenes mutiges Handeln entwickeln. Für diese Sichtweise hat das Buch „Exponentielle Innovation“ die Grundlagen gelegt. Mit dem Untertitel „Wie Wirtschaft und Wissenschaft gemeinsam das Wachstum von Europa und Deutschland durch Digitalisierung gestalten können“ wird das Potential einer neuen Bildung deutlich.
Die Erfahrungen bei der Umsetzung der „Five Exponential Principles“ in Wissenschaft und Wirtschaft hat aber auch aufgezeigt, vor welchen zentralen Herausforderungen wir stehen. Mut, Kreativität, Kollaboration und ganz viel Lust, diese Zukunft aktiv selber zu gestalten, sind keine Wesensmerkmale bzw. Bildungsziele unseres Bildungssystems. Es war immer erklärter Auftrag des Bildungssystems Menschen zu prägen die das jeweilige herrschende System unterstützen und ihm dienen. Neue Strukturen zu schaffen, alte abzulösen, sich für Veränderung einzusetzen und neue Systeme zu schaffen, waren dabei nur hinderlich. Genau dieses fällt uns jetzt im Umstieg auf die Digitalisierung vor die Füße, wo es um das Erschaffen neuer globaler und digitaler Lösungen und Plattformen geht.
Die zentrale Baustelle unserer Bildung ist also unser Mindset. /9./10./11./12./13./14./15./
Dabei wird deutlich, dass wir eine der zentralsten Aufgaben in unserer Bildung sträflich vernachlässigt haben: Haltung und Mindset.
Noch heute steht Fachwissen im Zentrum unserer Bildung. Dabei ist Wissen durch Computer jederzeit und überall verfügbar. Der Unterschied entsteht darin, dieses Wissen in der Praxis verfügbar zu machen. Im Zeitalter von Digitalisierung heißt das, neue digitale Produkte und Geschäftsmodelle zu entwickeln. Für den globalen Wettbewerb heißt dieses aber auch, exponentielles Wachstum anzustreben. Eine zentrale Regel im Plattformzeitalter lautet „The winner takes it all“. Es gibt ein Google, ein Facebook, ein Amazon, ein Apple. Das sind alles Monopole, die uns in eine immer tiefere Abhängigkeit führen. Deshalb kommen wir an eigenen exponentiellen Initiativen nicht vorbei, wenn wir uns nicht weiter abhängig machen wollen.
Wenn wir unseren Studierenden die Entwicklung von neuen Produkten und Geschäftsmodellen beibringen und ihnen beibringen, damit exponentielles Wachstum zu erzeugen, können wir wettbewerbsfähige Unternehmen gründen.
Wenn wir Managern beibringen, wie sie die Transformation exponentiell angehen, können wir das digitale Zeitalter selber gestalten.
Nur wenn wir die Mitarbeiter für Exponentialität qualifizieren, können Sie die Unternehmen transformieren.
Da Exponentialität bis heute nicht Gegenstand unserer Bildung ist und wir nicht einmal eine Diskussion über eine solche Transformation der Bildung führen, stehen wir am Anfang einer dringend benötigten neuen Aufklärung. Die Hochschulen müssen die nächste Generation von Gamechangern ausbilden. Davon sind wie meilenweit entfernt.
Dabei waren es die Hochschulen, die durch die Aufklärung dazu beigetragen haben, dass Wohlstand und Sozialstandards sich bei uns entwickeln konnten; weshalb wir an der Spitze von Innovation im Industriezeitalter standen. Dafür wurde in den Hochschulen ein bestimmter Mindset geprägt. Dieser war für die Arbeit im Industriezeitalter perfekt. Dieser ist heute das größte Hindernis auf dem Weg zu einer Innovationsnation im Digitalzeitalter.
Während es im Industriezeitalter darum ging roboterähnliches Verhalten mit hoher Planungssicherheit zu perfektionieren, geht es heute darum unbekannte neue Phänomene im digitalen Umfeld durch geeignete Experimente zu erproben. Diese Experimente werden durch interdisziplinäre Teams und mit agilen Methoden an einem neuen Kundenbedürfnis durchgeführt, für das es noch keine Referenz gibt. Nur wenn wir unsere Experimente und die dazugehörigen Hypothesen groß und mutig aufstellen, können wir echte Durchbrüche und skalierbare Lösungen finden. Genau hier steht uns die Kultur in den Hochschulen im Weg. Klein denken noch kleineres Handeln und nichts riskieren. Mut und Moonshotthinking sind kein Thema an den Hochschulen.
Die aktuellen Herausforderungen rund um die Corona Krise und die Ukraine Krise könnten jetzt der Katalysator für eine Neuausrichtung in Wissenschaft und Bildung sein. Dafür sind geeignete Methoden und Frameworks erforderlich.
Mit dem exponentiellen Denken wird eine neue Haltung und das Streben nach großen Veränderungen deutlich. Nur so können wir uns von den zahlreichen Abhängigkeiten von kritischer Infrastruktur (Gas, Energie, Chips, Daten, 5 G, Plattformen) befreien und die ungeahnten Möglichkeiten für neue Produkte und Geschäftsmodelle sehen und entwickeln. Frei nach dem Motto: „Die meisten und größten Innovationen in der Menschheitsgeschichte stehen uns noch bevor“. Lasst uns das nutzen und nach unseren Regeln und Werten gestalten.
Mit exponentieller Innovation sind folgende Eigenschaften verbunden:
1. mehr Ideen
2. schnellere Umsetzung
3. größere Skalierung
4. und mehr Wachstum
Exponentialität kann nicht nur das Wachstum von Umsatz und Gewinn bedeuten, sondern auch Reichweite und Impact.
Diesen Anspruch sollten wir an die Bildungsinstitutionen zuallererst stellen. Denn in Ihnen werden die Menschen geprägt und gebildet, die die Zukunft für uns erschaffen sollen: unsere Jugend. Dieser Anspruch sollte aber auch an die Wirtschaft und die Politik gestellt werden, denn sie sind heute in der Position die Weichen auf Zukunft zu stellen.