Fake oder die Wahrheitsmacher - Uwe Trostmann - E-Book

Fake oder die Wahrheitsmacher E-Book

Uwe Trostmann

0,0
3,00 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Ein Roman über den politischen Wandel einer Gesellschaft. Dem Arbeitslosen Hans Weiser sind die modernen Zeiten suspekt. Früher war doch alles besser! In der neuen rechtspopulistischen Partei fühlt er sich zu Hause. Schnell steigt er in eine Spitzenposition auf. Der junge Einwanderer, Emre Saymed arbeitet sich in einer weltoffenen Partei nach oben und kämpft gegen die zunehmende Polarisierung der Gesellschaft. In einem Wahlkampf voller Fake News werden Hans und Emre zu Kontrahenten. Unverständnis und die Angst vieler Menschen gegenüber rasanten gesellschaftlichen und technischen Veränderungen spielen den Populisten in die Hände. Der Tag der Wahlen rückt näher, die Lage spitzt sich zu. Werden Wahrheit und Vernunft die Oberhand gewinnen?

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 245

Veröffentlichungsjahr: 2020

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Uwe Trostmann

Fake

oder die Wahrheitsmacher

Roman

© 2020 Uwe Trostmann

2. überarbeitete Auflage des Titels „Fake – Der Lügenfaktor“

COVER DESIGN: Jochen Pach, www.oryxdesign.de

Verlag & Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

ISBN

 

Paperback:

978-3-347-02379-6

Hardcover:

978-3-347-02380-2

e-Book:

978-3-347-02381-9

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Jeder Roman ist ein Werk der Fiktion. Das gilt auch für Fake – oder die Wahrheitsmacher. Es besteht kein Zusammenhang mit lebenden oder historischen Personen.

Der Autor stellt in seinem Roman die Auswirkungen einer zunehmenden politischen und sozialen Verrohung der Gesellschaft dar. Die Entwicklung dieser fiktiven Gesellschaft wird hoffentlich nie Realität werden.

Dank an meine Lektorin Frau Friederike Schmitz (www.prolitera.de) für ihre guten Anmerkungen und Hilfe bei der Überarbeitung der ersten Auflage.

Fake

oder die Wahrheitsmacher

Roman

Eine Demokratie ist nur so stark wie die Menschen, die hinter ihr stehen. Je weniger das sind, desto anfälliger wird sie gegen Angriffe von innen.

Inhalt

Katerstimmung

Bubenstreiche

Mohamed

Irene

Emre

Mittag

Das Schulheim

Die Flüchtlingshelferin

Helga

Am Spielplatz

Frische Früchte gefällig?

Emres Reise

Das ROXI-Spielcasino

Der arbeitslose Banker

Die Malerin

Der Kleinunternehmer

Die Hafenstraße

Die Parteiveranstaltung

Reiner

Thorsten Schmitt

Aufstand der Mieter

Hans hat einen Traum

Der Student

Hans entdeckt sein Talent

Ein aufstrebender Politiker

Hans wird führen

Der Journalist

Ayse

Starke Führer braucht das Land

Die Kunstmesse

Die Party

Die neuen Parteien der Nachbarn

Der Erklärungsversuch

Schmitts Wochenende

Hans beim Herrenabend

Claudia Penn

Die Abendzeitung

Verhärtung

Der Urlaub

Lehrreiche Stunden

Tag der Aufrührer

Einigung

Das Meeting

Die Einsamkeit des großen Hans

Emre trifft eine Entscheidung

Denis

Krieg der Wahrheiten

Beate macht eine Entdeckung

Der Attentäter

Protestwähler

Der Wahlkampf

Unsicherheiten

Der Wahlsieger

Katerstimmung

„Steh endlich auf! Wo hast du dich wieder die ganze Nacht herumgetrieben? Total besoffen nach Hause gekommen und noch nicht einmal die Kleider ausgezogen. Du stinkst noch nach Kneipe!“

Lilly schob sich eine Scheibe Brot mit Marmelade in den Mund und spülte mit Kaffee nach. Hans Weiser lag auf dem Sofa, sein Kopf brummte. Der brummte immer. Zumindest solange er keinen Alkohol bekam. Wo war er letzte Nacht gewesen? Er schob sich vom Sofa, fiel beinahe hin, schaffte es aber bis zum Stuhl.

„Du siehst wieder furchtbar aus“, nörgelte Lilly. „Dein restliches Geld hast du bestimmt versoffen, und wir haben kaum noch was zum Essen. In die Hose hast du ein Loch gerissen. Hast du dich geprügelt?“

Hans murmelte etwas Unverständliches von Putzen und meinte wohl die Arbeit seiner Frau. Lilly konnte immerhin noch viermal in der Woche putzen gehen, er steuerte Hartz-IV-Geld bei. Manchmal. Meistens ging es ihm auf dem Heimweg in diversen Häusern verloren. Und in diesen Tagen war sein Heimweg besonders lang.

Langsam bekam er die Augen auf, zumindest eines. Übel sah es in ihrer Einzimmerwohnung aus. Überall lagen alte Kleider, leere Dosen und Zigarettenschachteln herum, gewaschene Klamotten hingen auf Leinen quer durch Küche, Zimmer und Bad. Und Lilly war auch keine Schönheit mehr, fand Hans. Ihre Haut war faltig, ihr Busen hing, ihr Bauch war größer als ihre Brüste. Die Haare, inzwischen mehr grau als blond, standen wirr von ihrem Kopf ab. Die ausgebeulte Jeans und der geflickte Pullover ließen ihren Körper unförmig aussehen.

„Und du lässt dich gehen“, kam es aus seinem Mund.

„Sehen deine Nutten besser aus?“

„Bei denen hängt wenigstens nichts im Zimmer herum.“

„Sei froh, dass es hier noch jemanden gibt, der dein versautes Zeug wäscht.“

„Gibt es hier noch Kaffee?“

„In der Kanne. Wenn er dir nicht reicht, mach dir neuen. Ich muss jetzt arbeiten gehen. Im Gegensatz zu dir. So ’nem Typen wie dir gibt sowieso keiner Arbeit.“

Hans nahm ein paar Schlucke von dem dünnen Kaffee und sah zum Fenster hinaus. Er und Lilly hatten vor 25 Jahren geheiratet. Immer in der Hoffnung, eines Tages viel Geld zu verdienen und ein schönes Leben zu haben, schufteten sie. Doch Hans verlor einen Job nach dem anderen. Er hatte nichts gelernt, also gab man ihm nur Hilfsarbeiten. Er begann zu trinken. Lilly hatte Näherin gelernt, aber nachdem die Besitzerin den Laden geschlossen hatte, fand sie keinen passenden Job mehr. Sie versuchte es mit einer eigenen Schneiderei, aber die Kundschaft blieb aus. So konnte sie nur noch putzen gehen. Ihre kleine Wohnung konnten sie gerade noch bezahlen. Anders als bei Nachbarhäusern hatte der Hausbesitzer noch keine Renovierung angekündigt.

Lilly nahm ihren alten Mantel und die Mütze und ging los. „Du könntest ein paar Sachen einkaufen.“

„Was?“

„Schau in den Kühlschrank. Der ist leer. Beim Türken an der Ecke kannst du anschreiben lassen.“

Jetzt war Hans alleine zu Hause. Eine schreckliche Leere überkam ihn. Er roch die alten Kleider an sich und hatte das Bedürfnis, sich etwas anderes anzuziehen. Den Kopf aufgestützt trank er den Kaffee. Durch die Wände konnte er Stimmen aus anderen Wohnungen hören, draußen fuhren Autos vorbei, ein paar Kinder spielten auf dem Gehweg. Er versuchte sich an den gestrigen Abend zu erinnern. Mit ein paar Leuten war er in den Hirschen gegangen. Wo kamen die Leute her? Er wusste es nicht mehr. Und dann hatten sie ein Bier nach dem anderen getrunken. Über was hatten sie geredet? Zwei hatten sich ständig über Fußballclubs gestritten. Hans hatte das wenig interessiert. Als man sich dann über die vielen Ausländer in den Vereinen aufregte, mischte auch er sich ein. Der Wirt hatte sie um Mitternacht hinausgeworfen. Irgendwie hatte Hans es nach Hause geschafft. Er war durch den Matsch einer Baustelle gelaufen, zweimal beinahe hingefallen, aber dieser Weg war kürzer. Mit dem gewohnten Einerlei der Geräusche im Hintergrund fiel sein Kopf auf die Tischplatte. Er war noch einmal eingeschlafen.

Etwas weckte ihn. Er war aufgeschreckt, wusste aber nicht, wovon. Dann hörte er das Geklapper des Briefkastens. Der interessierte ihn wenig. Im Badezimmer zog er sich aus und wusch sich. Im Spiegel schaute ihn jemand an, der ihm fremd vorkam. Seine Haut war faltig, ohne Farbe, und sein Bauch wölbte sich vor. Seine Haare waren auch schon länger nicht geschnitten worden. Mit 47 ist man alt, dachte er. Er und Lilly hatten einmal gut ausgesehen, waren ein schönes Paar, schlank und sportlich. Viele Pläne hatten sie gehabt. Sie wollten reisen, und in ihren Träumen tauchte auch ein eigenes Haus auf. Nichts war daraus geworden. Hans hatte weder eine Lehre zu Ende gebracht noch es länger in einem Beruf ausgehalten. Wegen des Alkohols hatten sie ihn hinausgeworfen. Und Lilly hatte auch keinen Erfolg als Schneiderin gehabt.

Hans rasierte sich, die Klinge ritzte ihm eine Wunde. Er suchte sich neue Sachen. Frisch gewaschene Hemden und eine Hose hingen auf einer der Leinen in der Wohnung. Das beste Jackett fand er im Schrank. Er hatte es schon lange nicht mehr angezogen. Vielleicht bei der letzten Arbeitssuche. Seine schlammigen Schuhe wusch er im Spülbecken, zog sie an, und jetzt sah er ganz gut aus, meinte er.

Dann würde er jetzt mal zum Türken gehen. Vielleicht bekam er da noch etwas. Geld hatte Lilly wieder einmal nicht dagelassen. Wo war denn seines? So ganz ohne wollte Hans das Haus nicht verlassen. Er kramte die Hose von gestern durch und fand ein paar Scheine. Dann ging er los. Die Sonne kam langsam hinter den Wolken hervor und die Menschen auf der Straße sahen für ihn schon etwas freundlicher aus. Der kleine Laden um die Ecke war kein Supermarkt, man bekam aber alles. Hans musste warten, bis ein paar ältere Frauen ihren Tratsch losgeworden waren. Es roch hier anders als in den Supermärkten. Wurst, Käse, Früchte und Gewürze verbreiteten ihre Aromen. Ihm gefiel der Laden. Mit Brot und Wurst und ein paar Flaschen Bier machte er sich wieder auf den Weg nach Hause. Der Besitzer hatte ihn anschreiben lassen. Hans wollte die paar Scheine, die er in der Tasche hatte, nicht ausgeben.

Der Sommer war vorbei und der Herbst machte sich mit dem einen oder anderen kühlen Regenschauer bemerkbar. Jetzt drangen ein paar Sonnenstrahlen durch das kleine Küchenfenster. Was sollte er heute tun? Hans öffnete das Fenster und schaute sich um. Es passiert eine Menge da draußen, dachte er und machte es sich gemütlich. Die Arme auf ein Kissen gestützt, beobachtete er das Geschehen auf der Straße. Der Postbote lief gerade zum nächsten Haus, ein Schreiner schaffte Bretter aus seinem Kleinlaster, Leute gingen einkaufen. Hans hatte keine Arbeit, keine Eile. Doch bald fing er an, sich zu langweilen, und beschloss, etwas zu unternehmen. Ein wenig Geld hatte er schließlich noch. Er würde schon jemanden unterwegs treffen. Er verließ das Haus und ging in Richtung Innenstadt. Die Straßenbahn kam aus dieser Richtung und bog in sein Viertel ein. „Hier fahren immer noch die alten Kisten“, brummte er vor sich hin. „Nicht wie anderswo.“ Er betrachtete die alten Wagen, und Erinnerungen aus der Jugendzeit stiegen auf.

Bubenstreiche

Jemand aus ihrer Clique war zur Fastnachtszeit auf die Idee gekommen. Dabei hatte die alte Straßenbahn, die durch ihr Wohngebiet führte, schon für manches herhalten müssen: Pfennige wurden plattgewalzt, kleine Steine zertrümmert, Nägel flachgemacht und vieles mehr. Nun aber wollten sie herausfinden, ob es schön knallte, wenn man eine oder mehrere Munitionsrollen von Spielzeugpistolen auf die Schienen legte. Ihrem Forscherdrang waren keine Grenzen gesetzt, eine Rolle war nicht teuer. Die erste war schnell auf die Schienen gelegt, sie versteckten sich hinter der Hauswand, waren aber enttäuscht über den kläglichen Knall, der von dem Quietschen und Geratter der Straßenbahn übertönt wurde. Also mussten sie mehrere Rollen nehmen. Ab fünf Rollen wurde das Ganze laut und interessant. Die ersten Straßenbahnfahrer schauten nur verwundert. Als die Knallerei noch lauter wurde, hielt einer seine Straßenbahn an und der Schaffner stieg laut schimpfend aus. Einmal war wohl ein Zufall, ein wiederholtes Mal jedoch nicht. Die Übeltäter wurden gesucht, der Fahrer bimmelte laut, um den Schaffner zu erinnern, dass der Fahrplan eingehalten werden musste. Die Jungen waren natürlich über alle Berge und die Bahn fuhr weiter. Doch mit der Zeit wurde ihnen die Sache zu heiß. Vielleicht käme doch mal jemand von der Straßenbahn-Gesellschaft oder, schlimmer noch, von der Polizei. Vor der hatten sie noch großen Respekt.

Ein Auto hupte und brachte Hans zurück in die Gegenwart. Das Kopfsteinpflaster war heute, 40 Jahre später, überall löchrig und mit Asphalt geflickt. Viele der Häuser waren während seiner Jugendzeit gebaut worden, die Innenhöfe hatten Rasen, auf dem sie Fußball spielten, auch wenn es verboten war. Im Winter waren sie mit den Schlitten unterwegs. Wo waren seine Spielkameraden von früher geblieben? Er war der Einzige, der noch hier wohnte.

Hans ging weiter. Beim Gasthaus Linde machte er kurz Halt. Auf ein Bier mit Freunden hätte er jetzt Lust gehabt, jedoch war niemand Bekanntes da.

In diesem Viertel hatten sich kleine Läden und Handwerker niedergelassen. Mohamed war Schreiner. Er hatte sich darauf spezialisiert, alte Möbel zu restaurieren. Hans schaute durch das Fenster. Mohamed war mit einem Stuhl beschäftigt. Er freute sich wie immer, wenn Hans vorbeikam.

„Hans, wie geht es dir? Hast du Arbeit?“ Es waren immer dieselben Fragen.

„Ach weißt du, ich habe noch nicht das Richtige gefunden.“

Mohamed wusste, dass Hans gar nicht nach Arbeit suchte. Und solange Hans nicht betrunken war, konnte er ein netter Gesprächspartner sein. Mohamed lud ihn zu einem Glas Tee ein. Hans wäre ein Glas Bier lieber gewesen.

Mohamed

Mohamed war vor zwölf Jahren nach Köln am Rhein gekommen. Korruption und Krieg hatten ihn aus seiner Heimat vertrieben. Mit viel Elan baute er sich eine kleine Existenz auf. Er hielt nicht viel von Menschen wie Hans, doch er hatte Mitleid. Immer wieder versuchte er, ihn zum Arbeiten zu überreden. Mohamed hätte Arbeit für ihn gehabt, konnte ihn aber nicht bezahlen. Hans lehnte dankend ab. Mohamed erzählte von seiner Heimat, dem Land, den Bergen. Immer wieder. Er war damals geflohen, als die Extremisten ihn zu einem anderen Leben zwingen wollten. Seine Schwester hatten sie zwangsverheiratet, seine Eltern wollten nur überleben und versuchten sich anzupassen. Mohamed floh mit einer Gruppe über die Berge. Drei Wochen zu Fuß ohne viel Essen und Trinken, dann konnte er ein Flugzeug nehmen. Die Eltern hatten ihm Geld gegeben. Er fand Arbeit in einer Schreinerei; diesen Beruf hatte er schon zu Hause gelernt. Eine kleine Werkstatt mit alten Maschinen und altem Werkzeug stand zum Verkauf, und mit dem Geld seiner Eltern und seiner Freunde konnte er sie kaufen. Es gab nicht viele, die Möbel zu günstigen Preisen restaurierten. Langsam baute er die Werkstatt aus. Er fand eine Freundin, jetzt waren sie eine Familie. Hans wusste das alles schon, hörte aber immer wieder gerne zu. Mohamed hatte wohl mehr Glück als er.

„Demnächst sind Wahlen. Ich will nicht, dass noch mehr Flüchtlinge kommen. Mit denen kommen auch Terroristen“, wechselte Mohamed das Thema.

„Gehst du wählen?“, fragte Hans.

„Hm, wen soll ich wählen? Die meisten Parteien wollen zulassen, dass noch mehr Flüchtlinge kommen, und die Anhänger von der Claudia Penn wollen alle Fremden rauswerfen. Wir müssten jemanden haben, der jetzt die Grenzen zumacht, aber sonst alles lässt, wie es ist.“

„Ich will jemanden da oben haben, der ganz klar sagt und macht, was nötig ist.“

„Was ist denn nötig?“

„Ich verstehe die Welt nicht mehr. Alle sagen etwas, aber ich verstehe es nicht.“ Hans beobachtete Mohamed, wie er einen alten Schrank auseinandernahm.

„Überall Gangster auf den Straßen. Alle Leute reden von diesem Internet. Ohne das geht wohl gar nichts mehr. Ich verstehe das nicht. Dann bauen sie für teures Geld neue Bahnhöfe. Wir haben doch einen. Ein riesiges Opernhaus, wozu? Ich gehe nicht in die Oper und kenne auch keinen, der da hingeht. Die Mieten werden immer teurer, und ich habe kein Geld, sie zu bezahlen. Immobilienhaie werfen die Mieter aus ihren Wohnungen, renovieren, und dann kommen Leute mit viel Geld rein. Und wer fragt uns? Was wird aus uns? In der Zeitung und in den Nachrichten sagen sie, dass alles in Ordnung ist. Niemand spricht über unsere Probleme. Wir sind nicht wichtig.“ Hans hatte sich in Rage geredet.

„Du bekommst doch Geld, obwohl du nicht arbeitest.“ Mohamed sah ihn von der Seite an.

„Meine Frau arbeitet. Aber sie bekommt auch nicht viel Geld.“

„Du hast viel Zeit zum Reden.“ Mohamed legte eine Schrankwand auf seine Werkbank. „Du hast den ganzen Tag frei.“

Hans wollte weiter, diese Diskussion kannte er schon.

Er folgte den Straßenbahngleisen. Frauen mit kurzen Röcken standen in rot beleuchteten Eingängen.

Irene

„Hallo Hans. Schon unterwegs? So früh am Vormittag?“

„Irene, schon auf Arbeit? Wird langsam kälter. Der Sommer ist vorbei.“

„Ja, ganz schön frisch heute.“

Irene kannte die Straße und deren Bewohner gut. Sie stand schon ein paar Jahrzehnte an dieser Stelle. Früher war hier ein Bordell gewesen. Als dessen Besitzer erschossen wurde, kauften die Frauen das Haus. An diese Zeiten konnte sich nur noch Irene erinnern, alle anderen Prostituierten waren jünger. Sie mochten Irenes mütterliche Art und kamen häufig mit ihren Problemen zu ihr. Irene trug ihre langen wasserstoffblonden Haare immer noch mit Stolz. In ihrem kurzen Rock und den Stiefeln sah sie gut aus. Tolle Beine, dachte Hans.

„Magst du reinkommen? Ich brauch sowieso eine Kaffeepause.“ Irene lief voraus durch die Tür.

„Und wie läuft es so bei dir?“, fragte er.

„Läuft heute nicht so gut. Vielleicht wird es noch. Bei den Jungen ist schon mehr los. In meinem Alter eigentlich nur nachts. Da sieht man nicht so schnell, wie alt ich bin. Ich bin aber bestimmt besser als so manche Junge.“

Die Wohnung war klein und hatte eine winzige Küche. Ein schmaler Herd, ein Waschbecken. Das Zimmer für den Freier war größer und hatte rote Tapeten. Auch das Bett war rot. Irene hatte die meisten Wände mit Vorhangstoff verkleidet. Der Raum strahlte eine gewisse Gemütlichkeit aus. Die alten, ungepflegten Wände des Hauses fielen so weniger auf.

Irene hatte Make-up aufgetragen. Der Rock war immer noch kurz, die Bluse weit offen. Irene hatte größere Brüste als ihre junge Nachbarin.

„Wie lange willst du das noch machen?“ Hans setzte sich aufs Sofa.

„Von wollen keine Rede. Wenn ich könnte, würde ich heute aufhören. Ich muss aber noch ein paar Jahre durchhalten, bis ich genügend Geld zusammen habe. Eine Rente gibt es nicht. Und wie sieht es bei dir aus? Arbeit in Sicht?“

„Keine. Die wollen mich nicht.“

„Du willst nicht.“

„Stimmt, eigentlich habe ich keine Lust.“

„Deine Frau verdient das Geld mit Putzen. Wenn du mit dem Trinken aufhören würdest, könnte es ja noch etwas werden.“

Er schwieg. Er fand die Situation auch nicht schön. Aber wollte er es wirklich anders? So war er frei. Und solange ihn seine Frau nicht aus der Wohnung warf, sah er keine Veranlassung, etwas zu ändern.

„Kannst ja ab und zu bei mir vorbeischauen. So eine wie ich hat nicht viele Freunde. Willst du einen Kaffee?“

„Gerne. Hast du auch ein Bier?“

„Nimm den Kaffee. Der ist besser für dich.“ Sie stellte ihm einen Becher hin.

„Wir werden hier vielleicht gar nicht mehr lang bleiben können. Die Stadt hat die Häuser verkauft, und der neue Eigentümer will diese Häuser abreißen.“ Irene trank nachdenklich ihren Kaffee.

„Wo könnt ihr dann hin?“

„Keine Ahnung. Straßenstrich ist nur noch außerhalb der Stadt erlaubt, und in einen Puff gehe ich nicht mehr.“

„Das heißt für dich aufhören.“

„Oder in eine andere Stadt ziehen.“

Hans reagierte sauer.

„Die da oben machen, was sie wollen. Wer kein Geld hat und keine Arbeit, kann schauen, wo er bleibt.“ Er haute wütend mit der Faust auf den kleinen Tisch.

„Du solltest Politiker werden und im Rathaus dagegen schimpfen, so wie du reden kannst“, stellte Irene lachend fest. „Ich muss jetzt wieder nach draußen. Die Mittagskundschaft kommt bald vorbei.“

Emre

Emre Saymed saß auf einer Mauer, die den kleinen Fluss von der Straße trennte, und ließ seine Beine baumeln. Nachdenklich beobachtete er die vorbeifahrenden Autos. In den kleinen Handwerksbetrieben auf der anderen Straßenseite ging es geschäftig zu. Neue Fässer wurden auf einen kleinen Transporter geladen. Der Fassmacher machte einen zufriedenen Eindruck.

Emre war seit drei Wochen aus Ankara zurück, wo er zuletzt sein Examen als Lehrer gemacht hatte. Aufgewachsen war er hier in der kleinen Stadt Malzre im Osten des Landes. Sein Vater war Installateur, und seine Eltern hatten viel Geld zusammengelegt, damit Emre, seine zwei Schwestern und sein jüngerer Bruder eine gute Ausbildung bekamen. Für Menschen in diesem Teil des Landes hatte sein Vater eine moderne Einstellung, was Bildung und Frauen betraf. Seine Mutter murrte zwar, als der Vater die Schwestern auf eine weiterführende Schule schickte, sagte aber dann nichts mehr. Sie hätte die Mädchen am liebsten so früh wie möglich verheiratet. Hübsch waren sie, und sie hätten bestimmt auch einen Mann aus reichem Hause bekommen. Aber die beiden machten keine Anstalten, sich an einen jungen Mann zu binden.

Jetzt saß Emre auf der Mauer und überlegte. Sein Vater ließ ihm nicht viel Zeit, zu Hause herumzusitzen. Emre hätte sich in einer großen Stadt als Lehrer bewerben können und sicherlich auch eine Stelle bekommen. Er wollte aber nicht, noch nicht. So genau wusste er es nicht. Er wollte Lehrer sein, aber nicht auf einer normalen Schule.

Eine Familie aus dem durch Krieg zerstörten Syrien lief an ihm vorbei. Vater und Mutter redeten in ihrer Sprache, während die beiden Kinder die Plakate laut türkisch vorlasen. Der Krieg zog sich jetzt schon mehrere Jahre hin, und Millionen Menschen waren inzwischen vor den chaotischen Zuständen geflohen. Hier in der Türkei gab es riesige Lager, und eines davon befand sich ganz in der Nähe von Malzre. Er hatte davon gehört, war aber noch nie dort gewesen. Die Lebensbedingungen, so hieß es, waren nicht schön. Die Menschen wurden von Hilfsorganisationen versorgt. Die Kinder gingen auf provisorische Schulen, die der Staat dort eingerichtet hatte.

Er sah der Familie noch länger nach, dabei kam ihm eine Idee. Doch schnell war er abgelenkt, als ein paar Freunde vorbeikamen. Zwei Jahre hatten sie sich nicht gesehen.

Das Hallo war groß, und Emre musste über seine Jahre auf der Uni berichten. Er lief mit der Gruppe in Richtung eines Cafés. Seine Freunde, die er noch aus der Schulzeit kannte, hatten alle einen Handwerksberuf erlernt. Nun erzählten sie von ihrem Leben. Einige waren schon verheiratet und hatten Kinder. Sie sagten, dass sich der Krieg auch dort, wo sie wohnten, bemerkbar machte, einige Kilometer weiter im Innern des Landes. Die Grenze war geschlossen worden und der Handel mit Syrien nahezu eingeschlafen. Das merkten sämtliche Geschäfte und Handwerker, und manche von ihnen begannen wegzuziehen. In dem Flüchtlingslager konnten sie nichts verkaufen. Dort kam man nur hinein, wenn man zu einer Hilfsorganisation gehörte.

Das Café war gut besucht, sie fanden aber noch einen Tisch an der Seite. Der Wirt kannte die jungen Leute. Sie bestellten wohl oft das Gleiche – der Wirt brachte es ungefragt.

„Ab und zu sehen wir hier ein paar Flüchtlinge. Sie haben offenbar Geld und können sich die Fahrt in die Stadt leisten“, erzählte einer.

„Habt ihr etwas über die Schulen im Lager gehört?“ Emre goss sich eine Cola in sein Glas.

„Es soll welche geben. Aber mehr wissen wir nicht. Warum fragst du?“

„Ach, nur so eine Idee.“

„Willst du dort unterrichten? Es wäre doch wohl wichtiger, wenn du an unsere Schulen gehst. Die suchen Lehrer“, meinte der Freund.

Es gab viel zu berichten. Jeder hatte seine kleinen Geschichten über sich und Bekannte. Der Abend wurde länger, und Emre rief seine Mutter an, dass er nicht zum Essen kommen würde. Die Gruppe genossen ihr Beisammensein.

Er kam spät ins Bett, wachte aber schon nach drei Stunden auf. Seine Idee hatte sich wieder bei ihm gemeldet. Warum nicht in einer Schule im Flüchtlingslager Kinder unterrichten? Das ist etwas anderes und sehr sinnvoll, dachte er. Beim Frühstück erzählte er von seinem Plan.

„Wir zahlen dir doch nicht ein Studium, damit du Flüchtlingskinder unterrichtest“, murrte die Mutter.

Der Vater schwieg zunächst, dann meinte er:

„Du weißt, dass dort auch Terroristen sind.“

Emre schüttelte den Kopf.

„Ich werde Kinder unterrichten. Was ist schlimm daran? Es gibt in den Lagern viel zu wenig Lehrer. Die Kinder sollten eine Chance haben, etwas zu lernen!“

Die Diskussion ging hin und her, und als Emre nach dem Büro der Flüchtlingsorganisation fragte, brach seine Mutter in Tränen aus. Sie konnte sich nicht von ihren althergebrachten Vorstellungen lösen. Emre nahm sie in den Arm und erklärte ihr, dass er etwas Besonderes tun wollte.

Die Mutter seufzte. „Ich weiß, du hast eine soziale Ader.“

Er stand auf und ging in die Stadt. Es war hier anders als in der Hauptstadt. Hier waren die meisten Läden kleiner, und Handwerksbetriebe gab es in bald jedem zweiten Haus. Er fand das Büro in der Nähe der Stadtverwaltung. Hektisch ging es hier zu, und er musste sich durchfragen, bis er eine leitende Person fand und mit ihr sprechen konnte. Sein Anliegen wurde wohlwollend aufgenommen, er war allerdings am falschen Ort. Die Schulen im Lager unterstanden der staatlichen Schulbehörde, er musste er sich dorthin wenden. Emre wusste Bescheid. Diese Behörde kannte er. Nach vier Wochen bekam er die Zusage. Seine Mutter nahm es ohne Kommentar zur Kenntnis. Sein Vater freute sich für ihn. Mit einigen Ermahnungen und Ratschlägen versehen verließ Emre am ersten Morgen das Haus. Der Direktor war sehr erfreut, dass Emre sich bei ihnen beworben hatte. Nicht viele Lehrer kamen freiwillig in die überfüllten Lagerschulen, Emre bekam eine Klasse mit 66 Schülern. Ihre Türkischkenntnisse in waren zum Teil schlecht. Aber er freute sich auf seine Aufgabe.

Durch den Unterricht hatte Emre nicht nur Kontakt zu den Schülern, sondern auch zu deren Eltern, und er lernte bald die Probleme des Lagerlebens kennen. Die Menschen lebten in sauberen Zelten, hatten aber nichts zu tun. Einige verrichteten einfache Arbeiten in der Stadt, die meisten langweilten sich, manche verdienten ihr Geld mit dem Handel von Drogen. Rauschmittel waren zwar verboten, Polizeikontrollen gab es aber nicht. Krankenstationen mit dem Notwendigsten waren vorhanden. Viele Kinder, die es aus dem Kriegsgebiet bis hierhergeschafft hatten, waren Waisen, oder ihre Eltern hatten sie mit Freunden auf den Weg geschickt. Frauen und Männer aus den Kriegsgebieten kümmerten sich um sie, aber auch Mitarbeiter der einheimischen Hilfsorganisationen. Ein paar junge Menschen aus anderen Ländern, auch aus Deutschland, die sich für eine bestimmte Zeit sozial engagieren wollten, halfen ebenfalls.

Mittag

Hans Weiser spazierte gemächlich durch die Straßen. Er war so gut wie noch nie verreist, kannte hier aber jede Ecke, jedes Haus. Veränderungen hatte es hier während der letzten Jahrzehnte kaum gegeben. Die Häuser waren älter geworden, wie auch die Menschen. Es hatte leicht zu regnen begonnen. Er hatte keinen Schirm und hielt sich nahe an den Hauswänden. Sein Ziel war eine Wurstbude. Er kürzte den Weg durch eine enge Gasse ab. Leere Bier- und Cola-Dosen sowie Pizza-Verpackungen lagen herum, es roch nach Urin. Der Putz löste sich von den Wänden. Niemand kümmerte sich darum, wie es hier aussah. Angeekelt verließ Hans die Gasse.

Auf dem Kirchplatz an der Wurstbude stieg fettiger Qualm vom Grill auf. Der Geruch nach gebratener Wurst stieg Hans in die Nase und verstärkte seinen Hunger. Die Kirchturmuhr schlug zwölfmal und dann läuteten die Glocken zur Mittagszeit. Eine kleine Menschenschlange hatte sich vor der Bude gebildet. Fritz Ott, der Besitzer, und seine Frau brieten die verschiedenen Würste mit und ohne Zwiebeln, legten die Wurst in aufgeschnittene Brötchen, gaben nach Wunsch Senf oder Ketchup dazu. Hans stellte sich an. Bis er seine Wurst bestellen konnte, war ihm der Regen bereits in den Kragen gelaufen. Mit dem Regen kam auch der kalte Wind. Immerhin fand er hinter der Würstchenbude einen trockenen Platz.

„Ungemütlich heute!“

Ein Mann, seiner Kleidung nach Bauarbeiter, gesellte sich zu ihm. „Heute Morgen war es noch schön. Der Sommer ist wohl vorbei. Schade. Kommst du öfters hierher?“

„Nein, nicht so oft. Obwohl ich in diesem Stadtteil wohne.“

„Wir reparieren gerade den Straßenbelag dahinten. Hat es auch wirklich nötig. Eigentlich müssten hier viele Straßen repariert werden. Aber die Stadt hat kein Geld.“

„In diesem Viertel ist seit Jahrzehnten nichts gemacht worden. Hier wohnen keine reichen Leute. Und die Wohnungen sind auch in einem schlechten Zustand, aber keiner der Mieter könnte eine höhere Miete bezahlen. Deshalb werden die Wohnungen auch nicht modernisiert“, erklärte Hans. „Wir müssten jemanden haben, der das viele Steuergeld richtig einsetzt! Da geben sie Milliarden in andere Länder. Und was machen die damit? Es verschwindet in den Taschen von irgendwelchen Diktatoren. Und Schulden zahlen sie sowieso nicht zurück.“ Hans biss in seine Bratwurst.

„Stimmt, wir brauchen wieder jemand, der vernünftige Politik macht. Jemand Starken. Einen da oben, der sagt, wo es hingeht. Ich verstehe sowieso nicht mehr, was da alles passiert“, stellte der Arbeiter deprimiert fest. Sie aßen und schwiegen eine Weile.

„Hast du verstanden, warum den Banken geholfen werden muss?“, fragte Hans dann.

„Überhaupt nicht. Und vor allem nicht, warum wir wieder dafür aufkommen sollen. Die Bosse bekommen Millionen in die Tasche gesteckt, und der kleine Mann nix und keinen Job mehr.“ Der Arbeiter nahm einen Schluck von seiner Cola.

„Und dann noch die vielen Ausländer. Muss man die jetzt auch noch aufnehmen? Die kosten viel Geld und nehmen uns dann die Arbeit weg.“

„Du glaubst also auch nicht, dass die wieder zurückgehen?“

„Nee, die bringen vielmehr mehrere Frauen und einen Stall voller Kinder mit und wir müssen das alles zahlen.“ Hans steckte sich das letzte Stück Wurst in den Mund.

„Wenn mir einer von denen meinen Job wegnimmt, bringe ich ihn um“, sagte der Arbeiter grimmig. „Wen soll man denn noch wählen? Sind doch alles Banditen.“

„Neulich haben die Leute von der Neuen Partei für einen ordentlichen Wirbel gesorgt“, sagte Hans. „Die sind da aufmarschiert und haben es den Bonzen ganz schön gezeigt.“

„Meinst du, das stört die? Die reden doch alles klein und warten, bis es wieder vorbei ist.“

„Warte nur bis nach der Wahl.“

„Glaubst du wirklich, dass sich da etwas ändert? Wenn du klein bist, bleibst du klein, wenn du groß bist, bleibst du groß. Das war schon immer so. Das ist nun mal so, Kumpel. – Ich muss zurück zu meiner Baustelle. Bis zum nächsten Mal.“

Quietschend fuhr eine Straßenbahn vorbei. Das Wasser auf dem löchrigen Belag der Straße wurde von den Autos zur Seite gespritzt. Eine Frau mit Kinderwagen versuchte auszuweichen. Hans hatte seine Wurst gegessen und ging weiter. Es regnete nicht mehr, aber es war ziemlich ungemütlich geworden. Nur noch wenige Menschen waren auf der Straße.

In der Nebenstraße sah er das alte Gebäude. Es stand jetzt leer und zerfiel langsam. Hunderte von Schülern hatten früher ein bis zwei Wochen hier verbracht. Er schlenderte darauf zu. Auch er war mit seiner Klasse dort gewesen.

Das Schulheim

Sie waren zur Hälfte Mädchen und Buben in der Klasse. Die Mädchen waren hübsch, wie alle Mädchen waren sie früher reif und hatten ältere Freunde. Seine erste Freundin war auch jünger. Zwei der Mädchen interessierten sich für Hans, er bemerkte es aber nicht. Erst später, als sie alle auseinandergegangen waren, erzählten ihm Freunde davon. In der in neunten Klasse waren sie dann zwei Wochen in diesem Haus. Zusammen mit Schülern aus anderen Städten veranstalteten sie tolle Partys mit Schwof, nachts heimlich in den Zimmern. Der Klassenlehrer ging auf Kontrollgang, brüllte herum, stand eines Morgens im Trainingsanzug da, scheuchte