Familie mit Herz 34 - Yvonne Uhl - E-Book

Familie mit Herz 34 E-Book

Yvonne Uhl

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Beschreibung

Als wäre es ihr eigenes Kind - Dramatischer Roman um die mutige Entscheidung einer jungen Frau


Die junge Paula Freyburg hat eine Affäre mit dem reichen, aber verheirateten Rasmus Sellin. Als sie ein Kind von ihm erwartet, der Mann sich aber nicht als Vater bekennen will, raubt Paula dies allen Lebensmut. Ihre bis dahin unentdeckte Leukämie kommt zum Ausbruch, und sie stirbt noch im Wochenbett.
Marie, Paulas Schwester, nimmt den kleinen Frederik zu sich. Doch auch wenn sie das Kind heiß und innig liebt, will sie seinen Vater finden und zur Rechenschaft ziehen.
Die erste Spur führt Marie in das abgelegene Dorf Traßdorf - einen Ort, an dem sie die Angst kennenlernt ...

***

Familie ist da, wo man lebt, liebt und lacht. Familie ist da, wo man Trost und Wärme findet. Und eben jene Geschichten, wie sie nur das Leben schreibt, mit all seinen Höhen und Tiefen.
Hier erwarten sie Glück und Geborgenheit, Ängste und Sorgen, hier wird es mal lustig, mal dramatisch, es wird getanzt und gelacht, gestritten und verziehen - hier werden Erinnerungen geschaffen, die unvergesslich bleiben.

Alle 14 erscheint eine neue Folge von Familie mit Herz.
Jede Folge ist in sich abgeschlossen und kann unabhängig von den anderen Folgen der Serie gelesen werden.

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Seitenzahl: 103

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Inhalt

Cover

Impressum

Als wäre es ihr eigenes Kind

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2018 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: AleksandarNakic / iStockphoto

Datenkonvertierung eBook: Blickpunkt Werbe- und Verlagsgesellschaft mbH, Satzstudio Potsdam

ISBN 978-3-7325-7289-2

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

Als wäre es ihr eigenes Kind

Dramatischer Roman um die mutige Entscheidung einer jungen Frau

Von Yvonne Uhl

Die junge Paula Freyburg hat eine Affäre mit dem reichen, aber verheirateten Rasmus Sellin. Als sie ein Kind von ihm erwartet, der Mann sich aber nicht als Vater bekennen will, raubt Paula dies allen Lebensmut. Ihre bis dahin unentdeckte Leukämie kommt zum Ausbruch, und sie stirbt noch im Wochenbett.

Marie, Paulas Schwester, nimmt den kleinen Frederik zu sich. Doch auch wenn sie das Kind heiß und innig liebt, will sie seinen Vater um jeden Preis finden und zur Rechenschaft ziehen.

Die erste Spur führt Marie in das abgelegene Dorf Traßdorf – einen Ort, an dem sie die Angst kennenlernt …

Das junge blonde Mädchen tauchte aus dem Schatten des Hauses auf, als der Wagen am Straßenrand hielt.

Über eine halbe Stunde hatte Paula schon gewartet, aber jetzt endlich war er da!

Heißes Glück erfüllte sie, als sie auf den Wagen zulief.

»Rasmus …«, flüsterte sie.

Sie blieb stehen, sah, wie er ausstieg, winkend den Arm hob und zu ihr herüberblickte.

»Hallo, Paula!«

Er bückte sich noch einmal, griff in den Wagen hinein und schlug dann die Tür zu. Langsam ging er um den Kühler herum. Paula Freyburg stand jetzt direkt unter der Straßenlaterne. Wie zart und feenhaft schlank sie war!

Er setzte den kleinen Koffer ab, den er trug, und schloss sie in die Arme.

»Meine Paula! Süße Paula«, murmelte er. »Werden wir heute Nacht ungestört sein?«

»Ja, natürlich, Rasmus«, stammelte sie. »Endlich bist du da … So viele Wochen hast du mich warten lassen.«

Er legte den Arm um sie und führte sie aufs Haus zu.

»Es ging nicht eher! Meine Geschäftsreise ging diesmal nach Süden in die oberbayerischen Dörfer. Ich musste ein bisschen schummeln, um noch einmal nach Nürnberg zu kommen. Ich wollte dich doch unbedingt wiedersehen, Paula.«

»Noch – einmal?«, flüsterte Paula Freyburg erschrocken. »Das letzte Mal, Rasmus?«

»Kleines Schäfchen«, lachte er. Im dunklen Hausflur küsste er sie stürmisch.

Dicht aneinandergedrängt gingen sie die ausgetretenen Stufen hinauf.

Unbewusst wartete Paula, dass er ihr etwas von der beabsichtigten Scheidung erzählte. Als er vor fünf Wochen von ihr Abschied genommen hatte, war er doch fest entschlossen gewesen, von Vera, seiner Frau, die Scheidung zu verlangen.

In ihrer kleinen Wohnung angelangt, sah sich Rasmus Sellin gerührt um.

»Die Kerzen brennen, und es riecht wundervoll nach Hefegebäck!«, lobte er.

Paula nickte. »Wenn du nur so selten zu mir kommst, Liebster, musst du mir erlauben, dich ein bisschen zu verwöhnen.«

»Ich habe dir etwas mitgebracht«, bekannte er und öffnete seinen kleinen Koffer. Er entnahm ihm ein langes, schwarzes Kleid und ein kleines Schächtelchen. »Gefällt es dir?«

»Das soll für mich sein? O Rasmus, das ist doch bestimmt sündhaft teuer gewesen!«, flüsterte Paula und hielt sich das Kleid an.

Er sah sie bewundernd an. »Ich wusste, dass es für deinen blonden Typ wie geschaffen ist. Na los, mach die Schachtel auf«, drängte er.

Paula legte vorsichtig das Kleid über den Sessel und öffnete die Schachtel. Ein Ruf des Entzückens entfuhr ihr. Eine zauberhafte Goldkette lag darin, meisterhaft verarbeitet und matt rot schimmernd.

Paula war blass geworden. »Nein, Rasmus. Ich will die Kette nicht. Bitte versteh mich!«

Rasmus runzelte die Stirn und schloss sie in die Arme.

»Warum möchtest du sie nicht von mir annehmen?«

Paula wurde rot. Sie wich seinem Blick aus.

»Ich müsste mir ja einbilden, von dir für meine Liebe bezahlt zu werden.« Flehend sah sie ihn an. »Rasmus, sei mir nicht böse, aber das muss ich doch denken.«

Er ließ die Hände von ihren Schultern sinken.

»Warum begreifst du nicht? Ich will dich nicht bezahlen, sondern glücklich machen.«

»Geht das nicht auch ohne die Kette?«, fragte sie.

Ohne ihr eine Antwort zu geben, legte er ihr die Kette um den Hals.

»Darf ich dich etwas fragen, Rasmus?«

»Nur immer zu«, sagte er und lockerte seine Krawatte.

»Läuft die Scheidung schon?«

»Das ist ein Kapitel für sich, Paula! Erinnere mich bloß nicht daran. Leider hat Vera Vermögen in der Firma. Ich muss einen günstigen Zeitpunkt abwarten.«

Also hatte er mit ihr noch gar nicht über die Trennung gesprochen. Paula zeigte ihre Enttäuschung nicht.

»Setz dich. Es gibt fleischgefüllte Hefepasteten.«

Zuerst aber zog er sie an sich und küsste sie stürmisch.

»Wir wälzen keine Probleme mehr, sondern freuen uns nur, dass wir zusammen sein dürfen?«, schlug er vor.

»Ja, Rasmus«, erwiderte sie leise, entglitt seinen Armen und lief in die kleine Kochnische hinüber.

Das Gesicht des jungen Mannes verfinsterte sich. Paula wurde allmählich mit ihren Fragen unbequem. Besser, er beendete das Verhältnis nach dieser Nacht.

Als sie zurückkam und das Essen auf den Tisch gestellt hatte, murmelte er: »Hör zu, Paula. Noch eines zu diesem Thema, und dann schweigen wir darüber. Falls du jemals gefragt wirst, ob wir uns kennen, ob wir ein Verhältnis miteinander haben, musst du schweigen. Versprichst du mir das?«

Paula starrte ihn an.

Er nahm ihre Hände und drückte sie.

»Es ist wegen Vera. Ich käme bei der Scheidung sehr schlecht weg, wenn sie mir einen Ehebruch nachweisen könnte. Bisher war ich ja immer sehr vorsichtig, aber …«

Er schwieg entsetzt. Hatte er sich Paula gegenüber verraten? Würde sie jetzt Verdacht fassen, dass er außer ihr noch andere Geliebte in den verschiedenen Städten hatte, die er regelmäßig besuchte?

Paula aber war ahnungslos.

»Du kannst ganz beruhigt sein«, sagte sie erstaunt. »Ich werde nie zugeben, dass ich deine Geliebte bin.«

Er nahm ihren Kopf in die Hände und küsste sie auf den Mund.

»Du bist einzigartig, Paula!«

Paula lächelte ihn an. Wie sie ihn liebte! Was auch geschehen mag, dachte sie, ich werde ihn immer lieben!

***

Marie Freyburg erhob sich von ihrem Stuhl. Nein, Paula gefiel ihr ganz und gar nicht. Sie war so blass. Sie sah sich die anderen Wöchnerinnen an. Wie frisch und kraftstrotzend sie wirkten!

Marie fasste Paulas durchsichtige Hand. »Du kannst den Kleinen nicht stillen?«

»Nein.« Sie wich Maries Blick aus. »Aber ich bereue nichts, Marie.«

»Du willst mir den Namen nicht nennen?«

Paula antwortete nicht.

Kopfschüttelnd blickte Marie zu der älteren Schwester nieder. Warum ist er nicht hier und kümmert sich um Paula und den Jungen?

»Weiß er überhaupt, dass er Vater geworden ist?«, erkundigte sich Marie.

»Nein, noch nicht«, gab Paula flüsternd zur Antwort.

»Aber du willst es ihm mitteilen?«

»Vielleicht«, erwiderte Paula. »Er wird es fühlen. Er und ich, wir sind in Gedanken immer miteinander verbunden, wenn er auch …«

Marie erriet, was Paula sagen wollte.

»Wenn er sich auch in letzter Zeit sehr rar bei dir gemacht hat? Seit wann hast du ihn nicht gesehen?«

Paula schlug die blassblauen Augen zu der Schwester auf.

»Seit über neun Monaten nicht mehr.«

Marie erschrak. »Paula …« Sie suchte nach den richtigen Worten. »Bist du sicher, dass er deine Liebe verdient?«

Obwohl Paula es nicht aussprach, spürte Marie, wie verzweifelt sie war.

»Kopf hoch, Paula! Ich gehe noch einmal zum Säuglingszimmer rüber und schaue mir meinen Neffen an«, scherzte sie. »Bin mächtig stolz auf den Kleinen, das kannst du mir glauben.« Sie küsste Paula auf die Stirn, hob winkend die Hand und ging schnell hinaus.

Draußen traf sie die Stationsschwester.

»Entschuldigen Sie bitte, ich mache mir Sorgen um meine Schwester«, teilte sie ihr mit. »Sie sieht so schwach aus.«

Die Stationsschwester nickte. »Leider ja! Wir führen jetzt eine Reihe von Blutuntersuchungen bei ihr durch. Unsere Ärzte befürchten, dass es sich um eine verschleppte chronische Leukämie handelt. Sie muss unbedingt in Behandlung bleiben, auch wenn wir sie mit dem Kind entlassen können.«

»Leukämie? Oh mein Gott! Ist sie deshalb immer so blass?«

Die Schwester nickte. »Ja. Ich persönlich habe das Gefühl, dass sie seelisch sehr bedrückt ist.«

»Selbst mit mir redet sie nicht darüber«, meinte Marie traurig und verabschiedete sich von der Stationsschwester.

Am Abend desselben Tages wählte Paula auf ihrem Handy erneut die Nummer.

Als eine Männerstimme sich meldete, flüsterte sie: »Ich weiß, dass du nicht ungestört sprechen kannst, doch du sollst wissen, dass vor drei Tagen dein Sohn geboren wurde …«

»Ich kann wirklich nicht sprechen, Paula!«, sagte der Mann.

Alles drehte sich vor Paulas Augen. Sie wurde bewusstlos und sank auf dem Krankenhausflur zusammen.

***

»Gehen Sie zu ihr hinein«, sagte der alte Hausarzt und drückte Maries Hand. »Sie müssen mit dem Allerschlimmsten rechnen.«

Marie stürzten die Tränen in die Augen.

»Sie ist doch noch so jung! Und der kleine Frederik braucht sie doch, Herr Doktor.«

»Sie müssen jetzt tapfer sein, Frau Freyburg. Wer so krank ist wie Ihre Schwester, der kann einem Kind kein Halt mehr sein.«

Marie warf dann einen Blick auf den kleinen Frederik, der ahnungslos in seinem Bettchen schlief. Er wusste nicht, dass seine Mutter auf der Schwelle zwischen Tod und Leben stand.

Marie drückte die Türklinke zu Paulas Schlafzimmer herunter. Auf Zehenspitzen trat sie an ihr Bett.

»Gib dir keine Mühe, leise zu sein«, flüsterte Paula schwach. »Ich weiß, was mit mir los ist. Meine weißen Blutkörperchen nehmen ständig zu. Ich habe gestern gehört, wie die Ärzte miteinander sprachen.«

»Du hast schließlich abgelehnt, dir Bluttransfusionen geben zu lassen. Warum bloß, Paula?«

»Du kennst die Antwort, Marie. Er hat mich verlassen, obwohl er von seinem Sohn wusste. Darüber komme ich nicht hinweg.«

»So sehr liebst du ihn?«

»Ich kann nicht ohne ihn leben! Ich kann es nicht. Ich bin zu schwach.«

»Paula, sag mir doch, wie er heißt. Wenn er käme und dir erklären würde, warum er so lange nicht zu dir gekommen ist, würdest du doch wieder Mut schöpfen?«

»Nein. Ich will nicht betteln. Verdammt, ich bin nicht böse auf ihn. Wäre ich es, fiele es mir leichter, einen Schlussstrich zu ziehen. Aber wenn ich an ihn denke, dann finde ich tausend Entschuldigungen für ihn!«

Paula sah Marie jetzt fest an. »Du bist stark und gesund. Ich vertraue dir meinen Sohn an, Marie. Du bist der einzige Mensch, dem ich rückhaltlos vertraue.«

»Ich werde dich und Frederik nie im Stich lassen, das weißt du doch, Paula«, erwiderte Marie und drängte die Tränen zurück.

Warum kannst du nicht leben?, dachte sie immer wieder. Sie spürte, wie Paulas Finger in ihrer Hand steif wurden, und ein lähmendes Entsetzen befiel sie.

Paula Freyburg gab kein Lebenszeichen mehr von sich.

Der Hausarzt stand in der Tür.

»Herr Doktor …«, weinte Marie. »Ich glaube … nein, ich weiß, dass sie tot ist. Kommen Sie schnell …«

Rasch eilte er zu Paulas Bett.

Marie rannen die Tränen übers Gesicht.

Der Arzt drückte ihre Hand.

»Ich will sofort alles Nötige veranlassen. Geben Sie mir den Schlüssel für die Wohnung. Nehmen Sie den kleinen Jungen und fahren Sie im Taxi in ihre eigene Wohnung. Sie sollen heute Nacht nicht mehr hierbleiben.«

»Ja, oh mein Gott«, stimmte Marie verwirrt zu.

Der Arzt schüttelte sie. »Packen Sie einen Koffer für den Kleinen. Und vergessen Sie auch nicht sein Spielzeug«, sagte er eindringlich.

Wie erwachend starrte Marie den Doktor an. Dass er ihr jetzt eine Aufgabe übertrug, war gut so.

»Und schreiben Sie mir hier für das Beerdigungsunternehmen Ihre Adresse auf, unter der Sie erreichbar sind. Man wird Sie morgen besuchen und alles wegen der Beerdigung mit Ihnen besprechen«, drängte der Arzt. »Mein aufrichtiges Beileid, Frau Freyburg. Sie haben jetzt eine große Verantwortung für das Kind zu tragen. Ich nehme an, dass Sie für das Kleine sorgen werden?«

»Ich habe es Paula versprochen«, stammelte Marie. »Und wir wollen sie jetzt wirklich allein hier liegen lassen?«

»Ich sorge für alles«, beruhigte der Arzt sie. Ungeduldig wartete er, bis Marie den Koffer gepackt und Frederik geweckt und notdürftig angezogen hatte. Dann begleitete er sie hinunter auf die Straße und rief ein Taxi.

Marie handelte ganz benommen.

Sie drückte dem Arzt die Hand und murmelte einen Dank. Erst als sie im Taxi saß, begriff sie, dass sie jetzt für das Kind, das sie im Arm hielt, verantwortlich war. Sie beugte sich nieder zu dem kleinen Jungen und küsste ihn auf die Stirn.

»Du kannst dich auf mich verlassen«, flüsterte sie.

***

Der kleine Frederik hob seine Ärmchen zu Marie hoch.

»Tante Mi«, bettelte er. »Arm!«